Wie der 1. FC Köln erstarkt ist Über Gisdol wundert sich niemand mehr
Aus einer oft wehrlosen Mannschaft wurde ein bissiges Kollektiv: Der 1. FC Köln hat sich in der Fußball-Bundesliga unter Trainer Markus Gisdol im Abstiegskampf neu erfunden - und eilt plötzlich von Sieg zu Sieg. Dabei ist der Plan des Coaches für sein Team äußerst simpel.
Manchmal geht es schnell im Fußball. Noch im November betraten die Fans des 1. FC Köln das eigene Stadion stets mit einem mulmigen Gefühl, denn dort lauerten meist Frust und Enttäuschung. Keine drei Monate später ist alles anders. "Mittlerweile hat kein Gegner mehr Lust, in Köln ein Bundesligaspiel zu bestreiten", sagte Mark Uth nach dem 4:0 (1:0) gegen den SC Freiburg, "und genau so sollte es sein."
Der Erfolg gegen die Breisgauer am Sonntag war Kölns vierter Heimsieg in Serie, das hatte der Klub zuletzt vor neun Jahren geschafft. Insgesamt gewann der "Effzeh" fünf der vergangenen sechs Bundesligaspiele, arbeitete sich vom Tabellenende ins Mittelfeld vor. Zu verdanken hat der FC diesen Aufschwung vor allem einem Mann, dessen Ankunft im November noch für Kopfschütteln an den Stammtischen gesorgt hatte.
Markus Gisdol galt nach der Entlassung Achim Beierlorzers vielen als C-Lösung, selten startete ein Trainer am Geißbockheim mit derart geringem Kredit - doch er war wohl ein Glücksgriff für den Verein. Denn Beierlorzer hatte dem FC ein aggressives Pressing-Konzept verordnet, das den Aufsteiger überforderte. Die Mannschaft griff derart bedingungslos an, dass sie nicht mehr in der Lage war, sich zu verteidigen.
Über die Zweikämpfe ging's Gisdol trat daher als Pragmatiker an, gab dem Team einfache Abläufe und lösbare Aufgaben an die Hand. "Wir stehen kompakter und kommen dadurch viel besser in die Zweikämpfe", sagte Offensivspieler Dominick Drexler: "Das passt vielleicht besser zu den Charakteren in der Mannschaft. Und bei der Qualität, die in der Bundesliga auf uns zurollt, ist es besser, nicht ins offene Messer zu laufen."
Das Fundament für Gisdols Fußball ist auf den ersten Blick simpel: Enge Abstände und Zweikämpfe im Mittelfeld sollen der Mannschaft Selbstvertrauen geben. Köln trete neuerdings mit "Überzeugung, Härte und Durchsetzungswillen" auf, sagte Freiburgs Trainer Christian Streich am Sonntagabend. Und mit diesem Konzept hängt auch die neu entdeckte Heimstärke direkt zusammen, glaubt Drexler.
"Es sind ja kleine Dinge, die das Stadion mitnehmen", so der 29-Jährige: Aggressive Duelle seien der Anfang, "und dann wird es ein Geben und Nehmen zwischen Fans und Mannschaft. Zur Zeit werden wir getragen, das ist ein Trumpf." Und so wirkt der Klassenerhalt des Klubs, der noch im November am Boden lag, mittlerweile völlig realistisch. Am kommenden Sonntag geht es raus aus der Komfortzone Müngersdorf, es wartet eine der schwierigsten Aufgaben, die die Liga zu bieten hat: Köln tritt bei Borussia Mönchengladbach an. Im Derby werde die Luft brennen, sagt Uth. Der "neue" FC rechnet sich auch dort Chancen aus.
„KEIN GEGNER HAT JETZT LUST, HIER NACH KÖLN ZU KOMMEN“
Der 1. FC Köln ist der große Gewinner dieses Spieltages im Abstiegskampf. Als einzige Mannschaft der unteren Tabellenhälfte konnten die Geißböcke gegen den SC Freiburg drei Punkte einfahren. Dank einer konzentrierten Leistung und zweier später Tore in der Nachspielzeit sicherten sich die Kölner am Ende einen ungefährdeten 4:0 (1:0)-Erfolg und damit den vierten Heimsieg in Folge. Umso erleichterter zeigten sich auch die Spieler nach der Partie, richteten aber gleichzeitig bereits den Fokus auf das anstehende Derby. Die Stimmen zum Spiel.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Mark Uth: „Es fühlt sich gerade zuhause vor den eigenen Fans natürlich gut an, Freiburg so zu dominieren und 4:0 zu gewinnen. Hut ab vor den Jungs, wir haben gut verteidigt und vorne die Tore eiskalt gemacht. So können wir weiter machen. Die Fans haben schon in Dortmund Fingerspitzengefühl bewiesen. Dort haben wir klar verloren, aber sie haben gewusst, dass die wichtigen Spiele erst kommen. Ich will nicht sagen, dass wir heute gewinnen mussten. Aber wir sollten es und haben es getan. Auf die Ergebnisse von gestern habe ich gar nicht geguckt. Was die anderen momentan machen ist uns egal, wir müssen uns auf uns konzentrieren. Keiner hat jetzt Lust, hier nach Köln zu kommen und ein Bundesliga-Spiel zu bestreiten. Wir versuchen für jeden Gegner eklig zu sein, spielen aber dazu auch guten Fußball. Wir wollen jetzt in Gladbach etwas mitnehmen. Es ist fast wie im Pokal: Ein Derby schreibt seine eigenen Gesetze.“
Wir haben nicht vergessen, dass wir das Hinspiel gegen Gladbach verloren haben
Dominick Drexler: „Wenn wir so auftreten wie in den letzten vier Heimspielen, kann man der Meinung sein, dass das hier eine Festung ist. Wir werden versuchen diese Festung zu halten. Jetzt kommt im nächsten Heimspiel Bayern. Aber es ist ein Trumpf, wenn man merkt, wie man von der Stimmung hier im Stadion getragen wird. Selbst, wenn wir ein bisschen müder werden, pusht einen das Stadion und feiert jeden Zweikampf. Ab der 25. Minute waren wir voll drin im Spiel und haben am Ende verdient gewonnen, wenn auch vielleicht ein Tor zu hoch. Die Statistik von Cordoba können wir auch gerne bis zum Ende der Saison mitnehmen. Er ist ganz wichtig für uns. Jetzt geht es nach Gladbach. Wir haben nicht vergessen, dass wir das Derby im Hinspiel verloren haben. Das tat weh und war auch eine schwierige Phase, durch die wir da gegangen sind. Einen Sieg kann man nie versprechen. Aber ich kann versprechen, dass wir 100 Prozent geben und in die Zweikämpfe fliegen werden. Wir versuchen, den Sieg nach zu Köln zu holen.“
Christian Streich: „Herzlichen Glückwunsch an Köln zum Sieg. Wir waren insgesamt im Zweikampf schwächer. Wir haben gewusst, wie Köln die Zweikämpfe angehen wird. Sie waren aber besser und wir nicht ballsicher genug. Sie machen dann das Standardtor, welches wir nicht gemacht haben. Insgesamt ist es eine verdiente Niederlage.“
Ich will heute nicht das Haar in der Suppe suchen
Markus Gisdol: „Wir hatten großen Respekt vor den Freiburgern. Speziell in der ersten Halbzeit hat man auch gesehen, dass das angebracht war. Kurz vor der Halbzeit hätte das 1:1 kommen können. Aber ich will die Leistung meiner Mannschaft heute gar nicht schmälern. Wir haben wenig zugelassen und uns vor allem fußballerisch sehr reif gezeigt. Da will ich nicht das Haar in der Suppe suchen. Wir haben sehr konzentriert durchgespielt und waren zu keinem Zeitpunkt nachlässig.“
„Habe, was ich brauche“ Neuer Vertrag? Cordoba spricht über seine FC-Zukunft
Köln - Drei Heimsiege in Serie, der 1. FC Köln ist wieder eine Macht in Müngersdorf. Vor allem dank Jhon Cordoba (26). Der Kolumbianer hat in den vergangenen fünf Partien im Rhein-Energie-Stadion sechsmal getroffen – und das soll am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den SC Freiburg so weitergehen!
Im EXPRESS-Interview spricht Cordoba über seine Heimstärke und seine Zukunft beim FC.
Jhon Cordoba, nach dem gelungen Auftakt gegen Wolfsburg gab es zuletzt einen Rückschlag gegen den BVB. Warum gewinnt der FC trotzdem gegen Freiburg? Wir hatten einen schlechten Tag, das muss man so deutlich sagen. Es lief einfach nichts so, wie wir es uns vorgenommen haben. Das wirft uns nach den vier Siegen in Folge aber nicht aus der Bahn. Es war kein Rückschlag, wir haben das abgehakt. Wir haben gegen Freiburg ein wichtiges Spiel vor der Brust und unser Selbstvertrauen hat nicht gelitten. Deshalb werden wir all unsere Kräfte dafür bündeln, um die drei Punkte in Köln zu behalten.
Wie wichtig ist diese Partie, schließlich folgen danach mit Gladbach, Bayern und auswärts in Berlin drei richtige Brocken? (Cordoba schaut auf seinem Handy die Bundesliga-Tabelle nach) Für mich ist jedes Spiel wichtig, jeder Punkt zählt im Kampf um den Klassenerhalt. Es ist egal, ob der Gegner Freiburg oder Bayern heißt. Wenn man sich die Tabelle anschaut, sieht man, dass die halbe Liga gegen den Abstieg spielt. Ab Frankfurt ist jedes Team in der Verlosung. Es wird bis zum Schluss ein ganz enges Rennen sein. Wir dürfen zu keinem Zeitpunkt nachlassen. Wir tun gut daran, immer nur auf das nächste Spiel zu schauen. Wir müssen zusehen, dass wir unsere Spiele gewinnen und Punkte holen.
Sie sind ja ein richtiger Heimspezialist, haben die letzten fünf Heimspiele getroffen. Was macht sie Zuhause so stark? Das Rhein-Energie-Stadion ist mein Zuhause. Ich fühle mich dort unheimlich wohl. Ich liebe es, vor unseren Fans zu spielen und sie glücklich zu machen. Die Atmosphäre ist einzigartig. Ich bin sehr froh, dass es zu Hause so gut für mich läuft. Ich bin stolz, dass ich der Mannschaft in den letzten Spielen mit meinen Tore helfen konnte. Ich hoffe, die Serie hält noch ein bisschen länger an. Ich bin Stürmer, ich werde an Tore gemessen und das will ich immer umzusetzen.
In der Fremde haben sie dagegen noch nicht getroffen. Wieso läuft es auswärts noch nicht rund? Von solchen Statistiken lasse ich mich nicht verrückt machen. Es ist doch so: Am Anfang wurde ich dafür kritisiert, dass ich gar keine Tore schieße. Jetzt schieße ich Tore und es heißt: Warum trifft Jhon Cordoba auswärts nicht? Das lasse ich gar nicht an mich heran. Ich werde ruhig bleiben und hart arbeiten, dann kommen auch auswärts die Tore.
Markus Gisdol hat zuletzt Ihre Physis gelobt. Sind Sie aktuell fitter als jemals zuvor? Die ganze Mannschaft arbeitet härter, seit Markus Gisdol da ist. Das sieht man auch auf dem Platz. Davon profitiere ich natürlich auch, weil mein Spiel von der Physis lebt. Ob ich wirklich fitter bin als je zuvor, kann ich nicht sagen. Ich will mich auf jeden Fall ständig verbessern. Dafür arbeite ich jeden Tag sehr hart. Ich gebe Gas, um meine Ziele zu erreichen. Die erste Zeit in Köln war nicht einfach. Diese Erfahrungen haben mich stärker gemacht, sie sind Ansporn und Motivation für mich. Daraus habe ich viel gelernt.
Die Siegesserie macht vieles einfacher. Welchen Anteil hat Markus Gisdol am Aufschwung? Er hat einen großen Anteil daran. Wir haben einiges umgestellt – nicht nur das System auf dem Platz, sondern auch die Trainingssteuerung. Das Trainerteam hat früh erkannt, dass wir in Sachen Fitness Nachholbedarf haben. Daran arbeiten sehr intensiv. Wir fühlen uns so deutlich wohler auf dem Platz.
Wenn Sie sich so wohl im Rhein-Energie-Stadion fühlen, dann spricht ja nichts gegen eine Vertragsverlängerung... (lacht laut) Das kann ich ja nicht alleine entscheiden, es gehören immer mehrere Parteien dazu. Ich kann nur sagen, dass ich mich hier sehr wohl fühle. Meine Frau Anabel und meine Tochter Isabella sind ebenfalls sehr glücklich hier. Wir haben hier alles, was wir brauchen. Wir spüren die Unterstützung der Menschen in Köln. Ich bin sehr froh, dass nach den Startschwierigkeiten jetzt endlich alles so läuft. Daher kann ich mir auch sehr gut vorstellen, hier zu bleiben.
Ihr Vertrag läuft im Juni 2021 aus. Für den Klub stellt sich daher die Frage: Verlängern oder verkaufen. Sie wären also gesprächsbereit? Ja, natürlich. Ich bin jederzeit offen dafür. Meine Berater führen auch schon die ersten Gespräche mit dem FC. Aktuell halte ich mich da ganz raus, weil ich mich voll und ganz auf den Fußball konzentrieren will. Wenn es konkret wird oder Neuigkeiten gibt, werde ich natürlich mit einbezogen. Da mache ich mir aber keinen Stress. Ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Monaten eine Lösung finden werden.
In dieser Saison haben Sie ihre Bundesliga-Bestmarke schon übertroffen, sind mit 26 im besten Fußballeralter. Sie würden mit Ihrer Physis perfekt nach England passen. Haben Sie nicht – wie viele andere Spieler – den Traum von der Premier League oder überlegen Sie, den nächsten großen Schritt zu tun? Über die Zukunft mache ich mir momentan keine Gedanken. Ich will einfach den Moment genießen. Ich habe noch Vertrag in Köln. Ich konzentriere mich auf meine Leistungen.
Warum schafft der 1. FC Köln den Klassenerhalt? Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das schaffen. Wir sind alle sehr positiv und glauben wieder an unsere eigene Stärke. Die Arbeit der letzten Wochen zahlt sich schon aus. Wir haben bewiesen, dass wir gegen jedes Team in der Liga bestehen können. Wenn wir diesen Weg konsequent weitergehen, schaffen wir das. Die Grundlage dafür bleibt aber weiter harte Arbeit.
Erste FC-Ansage Richtung Gladbach Nach Tor-Party: „Jetzt brennt es im Derby“
Der vierte Heimsieg in Serie für den 1. FC Köln. Entsprechend ausgelassen war die Atmosphäre im Rhein-Energie-Stadion nach dem 4:0-Erfolg gegen den SC Freiburg.
Lesen Sie hier die Stimmen zum Spiel!
FC-Trainer Markus Gisdol: „Bis auf ein paar Kleinigkeiten haben wir wenig zugelassen. Vor allem fußballerisch haben wir uns heute sehr reif und gut gezeigt. Da will ich auch nicht das Haar in der Suppe suchen, wir haben sehr konzentriert durchgespielt. Ich bin froh, dass wir so eine Leistung hingelegt haben.“
FC-Stürmer Mark Uth: „Freiburg so zu dominieren – Hut ab vor den Jungs. Wir haben gut verteidigt, wenig zugelassen und vorne die Tore gemacht. So können wir weitermachen. Jetzt brennt es nächste Woche im Derby. Ich will nicht sagen, dass wir heute gewinnen mussten – aber wir sollten es.“
FC-Offensivmann Dominick Drexler: „Im Moment ist das Stadion hier eine Festung. Und die wollen wir halten, auch wenn jetzt schwere Gegner kommen. Wie man hier getragen wird, das ist schon ein Trumpf. Das gibt einem sehr viel.“
Freiburg-Stürmer Lucas Höler(zum nicht gegebenen Elfmeter nach Ellbogeneinsatz von Ehizibue): „Überall auf dem Platz ist das ein Foul – ich verstehe nicht, warum es da keinen Elfmeter gab. Natürlich war der Sieg verdient, aber wenn es da Strafstoß gegeben hätten, hätten wir trotz der schlechten Leistung hier etwas mitnehmen können.“ Freiburg-Trainer Christian Streich: „In der ersten Halbzeit ging es noch, aber wir waren insgesamt in den Zweikämpfen schwächer. Wir wussten, mit welcher Überzeugung und Härte Köln die Zweikämpfe angeht. Sie waren besser – eine in allen Belangen verdiente Niederlage für uns.“
FC-Einzelkritik Bornauw wird immer wertvoller, Córdoba der Erfolgsgarant
Köln - Der 1. FC Köln hat den nächsten Heimsieg eingefahren. Am Sonntagnachmittag bezwang der Aufsteiger im Rhein-Energie-Stadion den SC Freiburg mit 4:0.
Nächster Heimsieg 1. FC Köln schlägt den SC Freiburg mit 4:0
Die Profis des 1. FC Köln in der Einzelkritik
Timo Horn 2,5
Entschärfte kurz vor der Pause die Direktabnahme von Kwon reaktionsschnell. Das war wichtig. Ansonsten wenig geprüft.
Kingsley Ehizibue 2
Stark seine Ballannahme und Flanke nach knapp 30 Minuten. Oft gescholten, diesmal spielte er sehr ordentlich und machte vor allem keine größeren Fehler. Starker Lauf vor dem 3:0.
Sebastiaan Bornauw 1
Schaltete am schnellsten und traf so zur Führung – schon sein viertes Saisontor. Der Belgier wird immer wertvoller. Extrem reif für einen 20-Jährigen. Fast noch per Kopf erfolgreich. In der Luft eine Wucht.
Rafael Czichos 2,5
Hatte das 1:0 auf dem Fuß. Ließ Kwon einmal aus dem Auge, ansonsten souverän. Zeigte ein feines Solo.
Noah Katterbach (bis 45.) 5
Das war nicht sein Tag: Das große Talent spielte ungewohnt fahrig. Der Schwachpunkt im Kölner Spiel. Leistete sich einige Fehlpässe und gewann nur 14 Prozent seiner Zweikämpfe.
Benno Schmitz (ab 46.) 3
Ein nachvollziehbarer Wechsel, Schmitz sollte hinten links für Stabilität sorgen. Das gelang.
Ellyes Skhiri 2,5
Mit vielen wichtigen Ballgewinnen wie vor dem 1:0. Spulte ein großes Laufpensum ab, machte die Räume geschickt zu.
Jonas Hector 2,5
Sein Schuss ermöglichte erst das 2:0. Gewohnt fleißig und zweikampfstark.
Dominick Drexler 3
Seine Hereinnahme zahlte sich aus. Glänzte nicht, spielte aber clever und war passsicher.
Ismail Jakobs 2
Ließ sich von der frühen, kuriosen Gelben Karte nicht aus dem Konzept bringen. Dynamisch, drehte im zweiten Durchgang auf und traf zum 4:0.
Mark Uth 1,5
Starke Leistung. Leitete das 2:0 ein. Ist der neue Mann für gefährliche Standards. Ein Spielertyp, der dem FC zuvor fehlte.
Jhon Córdoba 2
Seine Torserie daheim hält: Traf im sechsten Heimspiel in Folge. Zuvor hatte er das 2:0 noch vergeben. Es ist kein Vergnügen, gegen ihn zu spielen. Spielt extrem körperlich, ist so kaum vom Ball zu trennen.
Der 1. FC Köln hat am Sonntag verdient mit 4:0 gegen den SC Freiburg gewonnen. Sebastiaan Bornauw, Jhon Cordoba, Kingsley Ehizibue und Ismail Jakobs trafen für den FC. Drei Punkte, vier Tore: Der 1. FC Köln hat die Begegnung gegen den Sport-Club aus Freiburg klar für sich entschieden und feiert den vierten Heimsieg in Folge. In einer intensiven Partie war der FC vor allem in Durchgang zwei treffsicher und holt drei wichtige Zähler im Abstiegskampf.
Im Vergleich zum Dortmund-Spiel nahm FC-Cheftrainer Markus Gisdol eine Änderung in der Startelf vor. Dominick Drexler begann für Jan Thielmann auf der rechten Außenbahn. FC-Neuzugang Toni Leistner saß auf der Bank.
BORNAUW MIT DER FÜHRUNG „!NieWieder”: Zum Erinnerungstag im deutschen Fußball stand das Spiel im Zeichen der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 75 Jahren. Vor dem Anstoß gedachten daher beide Mannschaften und die 50.000 Zuschauer im ausverkauften RheinEnergieSTADION der Brüder Adolf und Otto Levy sowie aller Opfer des Nationalsozialismus mit einem Ehrenapplaus.
Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste: Fünf Minuten waren gespielt, da stieg Gulde nach einer Ecke am höchsten und köpfte den Ball an die Querlatte. Der FC atmete kurz durch und kam zu immer mehr Spielanteilen. In der 27. Minute verpasste Jhon Cordoba die Chance auf das 1:0, als er nach einer Ehizibue-Flanke von links knapp vorbeiköpfte. Aus einer Ecke resultierte dann die FC-Führung. Mark Uth brachte die Kugel rein, der Versuch von Rafael Czichos wurde abgeblockt und landete bei Sebastiaan Bornauw, der aus wenigen Metern gedankenschnell einschob. 1:0 für den FC – und das vierte Saisontor des Belgiers!
Auf der Gegenseite hatte Timo Horn in der 42. Minute Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Nach einem langen Ball der Breisgauer war Kwon per Volleyabnahme zum Abschluss gekommen, doch der FC-Torwart parierte sehenswert. Kurz vor der Pause dann die nächste Möglichkeit für den FC. Nachdem Hector die Freiburger gut im Aufbauspiel gestört hatte, lief Jhon Cordoba alleine aufs Tor zu – der Schlenzer des Kolumbianers segelte jedoch knapp vorbei. So ging es mit dem 1:0 in die Kabinen.
DREI TORE IN HÄLFTE ZWEI Mit dem Wiederanpfiff brachte Markus Gisdol Benno Schmitz für Noah Katterbach in die Partie. Die erste Großchance im zweiten Durchgang gehörte gleich dem FC. Ismail Jakobs flankte von links in die Mitte, wo Mark Uth per Kopf nicht genügend Wucht hinter den Ball bringen konnte (53.). Kurz darauf initiierte Uth den nächsten Angriff und bediente Kapitän Jonas Hector, dessen Schuss von der Strafraumgrenze Schwolow nur abprallen ließ – Cordoba stand goldrichtig und erzielte das 2:0! Beinahe hätte sich Uth dann mit einem eigenen Treffer belohnt, seinen Freistoß aus 19 Metern lenkte Schwolow aber gerade noch über die Latte (59.).
Der FC erarbeitete sich nun Chance um Chance. Erst trudelte ein abgefälschter Schuss von Dominick Drexler knapp vorbei (73.), dann setzte Bornauw einen Kopfball über das Gehäuse (74.). Mit Simon Terodde für Cordoba und Florian Kainz für Drexler kamen für die Schlussphase nochmal zwei frische Offensivkräfte ins Spiel. Terodde war auch am 3:0 beteiligt. Mit viel Übersicht legte er auf Kingsley Ehizibue, der nach schönem Dribbling keine Nerven zeigte und das vielumjubelte 3:0 erzielte. Obwohl das Spiel schon entschieden war, erhöhte Ismail Jakobs in der Nachspielzeit dann noch einmal. Von Uth auf den Weg geschickt, traf der 20-Jährige mit einem Flachschuss zum 4:0 und setzte damit den Schlusspunkt in einer starken zweiten Hälfte des FC.
Am Sonntag, 9. Februar, tritt der FC bei Borussia Mönchengladbach an. Anstoß der Partie ist um 15.30 Uhr.
STATISTIK ZUM SPIEL 1. FC Köln: Horn – Ehizibue, Bornauw, Czichos, Katterbach (46. Schmitz) – Skhiri, Hector – Drexler (89. Kainz), Uth, Jakobs – Cordoba (81. Terodde)
FURIOSES FINALE: EFFZEH SCHIESST SICH AUS DEM TABELLENKELLER
Der 1. FC Köln hat es geschafft und die Fehler der Konkurrenz genutzt. Gegen den SC Freiburg feierten die Geissböcke ein in der Schlussphase berauschendes 4:0 (1:0) und schossen sich am 20. Spieltag ein deutliches Stück weg von der direkten Abstiegszone. Der überragende Mann war Mark Uth, der an drei der vier Tore beteiligt war.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Nach dem 1:5 bei Borussia Dortmund setzte der 1. FC Köln wieder auf seine Heimstärke der letzten Wochen. Nachdem in den vorherigen Partien des 20. Spieltags nur der FC Augsburg in der zweiten Tabellenhälfte einen Sieg eingefahren hatte, bekamen die Geissböcke die Chance zu einem der Sieger des Wochenendes zu avancieren. Doch mit dem SC Freiburg kam der Tabellenachte und die große Überraschungsmannschaft dieser Saison ins RheinEnergieStadion.
Ausgangslage Markus Gisdol zog eine personelle Konsequenz aus der Niederlage in Dortmund. Jan Thielmann musste auf der Bank, für ihn übernahm Dominick Drexler die rechte Außenbahn. Ansonsten vertraute der FC-Coach weiterhin seiner zuvor so überzeugenden Elf. Der letzte der Winter-Neuzugänge, Toni Leistner, saß erstmals auf der Bank. Jorge Meré hatte mit Adduktorenproblemen passen müssen. Elvis Rexhbecaj fehlte überdies wegen Knieproblemen, weshalb Marco Höger wieder in den Kader rückte.
Moment des Spiels Es lief die Nachspielzeit. Der 1. FC Köln führte mit 2:0. Das Spiel war gelaufen. Doch dann drehten die Geissböcke noch mal auf. Erst setzte Kingsley Ehizibue zu einem Sprint über 60 Meter an. Nach Pass von Simon Terodde sprintete Easy in den Strafraum, doch anstatt sich den Ball auf rechts zu legen, zog er in die Mitte und legte mit links den Ball an Keeper Alexander Schwolow vorbei ins Netz. Das 3:0 – aber noch nicht das Ende. Nur Sekunden später schnappte sich der überragende Mark Uth den Ball, passte in den Lauf von Ismail Jakobs und der Youngster blieb vor Schwolow ruhig. Das 4:0, der Sieg, noch viel wichtiger aber der Dreier, der den FC in der Tabelle nun auf 23 Punkte bringt und damit fünf Zähler vor Mainz, sechs vor Bremen und sieben vor Düsseldorf. Die Abstiegsränge sind vor den beiden Hammer-Spielen in Mönchengladbach und gegen den FC Bayern wieder ein Stückchen weiter weg.
Die wichtigsten Szenen Das Spiel begann mit einem fürchterlichen Fehlpass von Noah Katterbach, auf den sich Freiburg einen ersten Eckball erarbeitete. Diesen wuchtete Manuel Gulde an die Latte und sorgte damit für den ersten Schreckmoment in Müngersdorf (5.). Doch Köln überstand diese Situation und konnte das Spiel ausgeglichen gestalten. Im Mittelpunkt der ersten Halbzeit stand das Duell von Jhon Cordoba mit der Freiburger Verteidigung und Schiedsrichter Robert Kampka. Erst sah der FC-Stürmer fragwürdig Gelb, dann vergab der Kolumbianer in der 27. Minute nach starker Flanke von Kingsley Ehizibue per Kopf. In der 44. Minute hatte der Angreifer dann sein Tor auf dem Fuß, nachdem Jonas Hector Gulde zu einem Fehlpass gezwungen hatte. Cordoba lief auf Alexander Schwolow zu, doch von Robin Koch vergab er die Riesenchance zum 2:0. Denn zuvor war der FC in Führung gegangen. Nach einem Eckball von Mark Uth zog Rafael Czichos ab, scheiterte an Schwolow, doch Sebastiaan Bornauw drückte den Ball über die Linie. Auf der Gegenseite musste Timo Horn kurz vor der Pause noch einmal eingreifen, parierte stark gegen einen Direktschuss von Chanhoon Kwon aus zehn Metern. So ging es mit einer knappen, aber verdienten Führung in die Pause.
In der Halbzeit reagierte Markus Gisdol, da Noah Katterbach einen schwachen Tag erwischt hatte. Benno Schmitz kam in die Partie. Die erste Großchance der zweiten Hälfte gehörte den Geissböcken. Ismail Jakobs flankte von links, doch Uths Kopfball wurde gerade noch so zur Ecke abgefälscht (53.). Nur zwei Minuten später war der Ball dann aber drin. Wieder war es der starke Uth, der den Treffer einleitete. Jonas Hector zog aus der zweiten Reihe ab, Schwolow ließ nach vorne prallen und Cordoba musste nur noch abstauben (55.). Es war die stärkste Kölner Phase. Skhiri vergab nach Drexler-Flanke das 3:0 (57.), Uth scheiterte mit einem sehenswerten Freistoß an Schwolow (59.). In der 70. Minute spielte der FC einen Konter über Cordoba und Jakobs nicht gut aus, doch zu diesem Zeitpunkt hatte man bereits das Gefühl, dass dieses Spiel nur einen Sieger kennen würde. Und als Ehizibue und Jakobs in der Nachspielzeit der Partie die Kirsche aufsetzten, kochte die Stimmung in Müngersdorf über. Der FC hatte seine große Chance genutzt und den Abstand auf die Abstiegsränge auf sechs Punkte ausgebaut.
Fazit Zum Freuen: Der FC liegt jetzt sechs Punkte vor Platz 16.
Zum Ärgern: Der FC hätte das Spiel früher perfekt machen können.
Stimmung: Nach vier Heimsiegen in Folge euphorisch.
Mann des Tages: Mark Uth war der Unterschiedsspieler beim FC.
Cordoba kann's zu Hause - Novum zwischen Streich und Gisdol
Bornauw läutet die Kölner Party ein
In einem Spiel, das lange Zeit auf überschaubarem Niveau stattfand, gewann der 1. FC Köln mit 4:0 gegen den SC Freiburg und schöpfte so neuen Mut im Kampf um den Klassenverbleib. Der Effzeh feierte damit zu Hause den vierten Sieg in Serie.
Kölns Coach Markus Gisdol tauschte nach dem deutlichen 1:5 in Dortmund einmal: Drexler erhielt den Vorzug vor Thielmann (Bank).
Freiburgs Trainer Christian Streich beließ es im Vergleich zum 0:2 gegen Paderborn ebenfalls bei einem Wechsel. Höfler verdrängte Abrashi auf die Bank. SC-Stürmer Petersen stand in der Startelf und kam so zu seinem 200. Bundesliga-Einsatz.
Lange Zeit plätscherte die Partie relativ ereignisarm vor sich hin. Das lag vor allem daran, dass beide Mannschaften zwar defensiv stabil waren, spielerisch aber Ideen vermissen lassen. Die Freiburger waren jedoch einen Tick besser im Spiel, auch weil sie sich zunächst weniger Fehlpässe erlaubten und in den Zweikämpfen etwas besser waren.
Aus dem Spiel heraus glückte also weder dem Sport-Club noch dem FC wirklich etwas. Die besten Chancen gab es nach Standards: Die Freiburger hatten bei Guldes Lattenkopfball Pech (5.), bei Köln lief es besser: Nach einer Uth-Ecke parierte SC-Schlussmann Schwolow zwar noch gegen Czichos, bei Bornauws Abstauber war er letztlich aber machtlos (29.).
Die Führung war Ausdruck einer Entwicklung, die wenige Minuten zuvor eingesetzt hatte. Köln hatte besser ins Spiel gefunden, sich aufgrund einer galligen Zweikampfführung optische Vorteile erarbeitet und war sogar gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufgetaucht (Cordoba, 27.).
Eine Vielzahl großer Möglichkeiten hatte die zerfahrene Begegnung dennoch nicht zu bieten. Das änderte sich unmittelbar vor der Halbzeit - und wie: Zuerst zwang Kwon FC-Keeper Horn mit einer sehenswerten Direktabnahme zu einer Glanzparade (43.), dann schlenzte Cordoba auf der Gegenseite aus vielversprechender Position knapp vorbei (44.), ehe im Gegenzug Petersens Versuch vorbeistrich (45.). So blieb es bei der knappen Kölner Pausenführung.
Frische Kräfte für Hälfte zwei
Beide Teams starteten mit frischem Personal in Hälfte zwei: Streich brachte Waldschmidt für Haberer, Gisdol Schmitz für Katterbach. Der SC war dann auch direkt um Akzente bemüht, musste aber rasch die nächste Kröte schlucken: Der agile Uth behauptete sich gut am Ball und bediente Hector. Dessen nicht sonderlich strammen 16-Meter-Schuss ließ Schwolow nur prallen und Cordoba schob ins leere Tor ein (55.) - der Kolumbianer traf damit auch im sechsten Heimspiel in Folge.
Der Treffer war Wasser auf die Mühlen der Kölner, die im weiteren Verlauf mit breiter Brust Ball und Gegner kontrollierten, es letztlich aber verpassten, den Sack gegen verunsicherte Freiburger frühzeitig zuzumachen. Skhiri (57.), Uth (59.), Jakobs (69., 73.), Drexler (74.) und vor allem Bornauw (75.) verpassten den K.-o.-Schlag. In der Nachspielzeit wurde es allerdings doch noch deutlich: Ehizibue (90.+1) und Jakobs (90.+2) machten das Freiburger Debakel perfekt.
Das Resultat stellte zudem ein Bundesliga-Novum dar: Im siebten Vergleich der beiden Trainer Gisdol und Streich gab es zum ersten Mal einen Sieger - Gisdol. Für den 50-Jährigen dürfte dieser Fakt aber letztlich nur eine kleine Randnotiz gewesen sein.
KÖLN-STÜRMER TRIFFT IM 6. HEIMSPIEL IN FOLGE Cordoba baut Super-Serie aus
Für den 1.FC Köln läuft es aktuell richtig gut – vor allem zu Hause. Gegen Freiburg holen die Kölner ihren vierten Heim-Sieg in Serie – 4:0.
29. Minute: Nach Ecke von Uth kommt erst Czichos zum Schuss, trifft nur den Mann. Den Abpraller von Keeper Schwolow schnappt Bornauw seinem Teamkollegen Drexler weg – 1:0!
Für Bornauw ist es der dritte Treffer nach einem Standard in dieser Saison, der vierte insgesamt. Damit ist er nach Frankfurts Hinteregger der zweitgefährlichste Verteidiger der Liga.
Die Köln-Party geht weiter!
55. Minute: Einen Schuss von Hector lässt Schwolow abklatschen. Cordoba staubt zum 2:0 für Köln ab und macht sein sechstes Tor in Folge bei Heimspielen des FC. Generell hat der Kolumbianer in dieser Saison in der Liga nur zu Hause getroffen. Bei seiner Auswechslung (80.) gibt‘s ordentlich Applaus.
Ehizibue tanzt sich kurz vor Schluss zum 3:0 durch (90.), Jakobs legt nach Vorarbeit von Uth zum 4:0-Endstand nach (90+3.).
Für die erfolglosen Freiburger durfte Stammspieler Robin Koch (23) wie gewohnt ran. Sein Leipzig-Wechsel war nach dem Veto von Trainer Streich geplatzt. Ohne Punkte in der Ferne verliert der SC langsam den Anschluss an die Europa-Plätze.
FC-Noten nach Freiburg-Dreier Eine 1, sechsmal die 2 – nur einer fällt ab
Köln - 4:0 gegen den SC Freiburg – der 1. FC Köln feiert den höchsten Heimsieg seit 2011 (ebenfalls 4:0 gegen die Breisgauer).
Ein starker Auftritt des Aufsteigers. Das zeigen auch die Noten. Hier kommt die FC-Einzelkritik.
Timo Horn 2
Weltklasse, wie er den Seitfallzieher von Kwon hielt. Ansonsten hatte er nicht viel zu tun.
Kingsley Ehizibue 2
Hatte Glück, dass es für seinen Ellbogenschlag keinen Elfer gab. Belohnte den starken Auftritt mit seinem ersten Tor.
Sebastiaan Bornauw 1
Bis auf einen haarsträubenden Fehlpass hinten sicher. Vorne schlug er eiskalt zu – schon sein viertes Tor!
Rafael Czichos 2
Hinten meldete er Petersen komplett ab, beim 1:0 hatte er seine Füße im Spiel. Bekam Szenenapplaus für einen Sprint über den ganzen Platz.
Noah Katterbach 5
In Hälfte eins völlig desorientiert. Mit vielen einfachen Ballverlusten und Stellungsfehlern. Zur Pause folgerichtig raus.
ab 46. Schmitz 3
Sollte die linke Seite stabilisieren, das gelang ihm ordentlich.
Ellyes Skhiri 3
Bekam nach einer Viertelstunde Instruktionen von Gisdol. Hatte das Spiel danach deutlich besser im Griff.
Jonas Hector 2
Der Kapitän organisierte das Spiel und leitete das 2:0 mit seinem Schuss ein – Aufgabe erfüllt.
Dominick Drexler 4
Muss seine Rolle auf der rechten Seite noch finden. Vom Einsatz her kann man ihm nie einen Vorwurf machen.
ab 89. Kainz –
Sein Wechsel nahm noch mal Zeit von der Uhr.
Mark Uth 2
Er ist weiterhin ein belebendes Element für die FC-Offensive. Seine Standards sind eine echte Waffe.
Ismail Jakobs 3
Ein Rätsel, warum er nach Schwolows Abschlag Gelb sah. Hatte nicht viel vom Spiel, traf aber noch zum 4:0.
Jhon Cordoba 2
Unnachahmlich, wie er den Ball behaupten kann. Hätte vor der Halbzeit das 2:0 machen müssen. Das erledigte er dann in Hälfte zwei per Abstauber. Seine Heim-Serie geht weiter.
ab 80. Terodde –
Hatte seine Füße bei den späten Toren mit im Spiel.
FC-Heimserie hält Torhungrige Kölner machen Müngersdorf zur Festung
Der Cordoba-Wahnsinn geht in Serie! Köln feiert eine 4:0-Tore-Gala gegen den SC Freiburg – und den vierten Heimsieg am Stück. Der FC ist seit fünf Spielen in der Festung Müngersdorf ungeschlagen – auch dank des Kolumbianers Jhon Cordoba, der zum sechsten Mal nacheinander traf. So wird das Rhein-Energie-Stadion uneinnehmbar!
Nach holprigem Beginn war es Kinsgley Ehizibue, der mit einer gekonnten Ballannahme und einer schönen Flanke auf Jhon Cordoba die erste Kölner Drangphase einläutete. Der Kolumbianer aber zielte daneben (27.). Kurz darauf weckte Verteidiger Sebastiaan Bornauw mit einem spektakulären Tackling gegen Changhoon Kwon das Stadion endgültig auf.
Dass die jüngsten Spieler im Kader des 1. FC Köln nicht die gesamte Rückrunde würden überzeugen können, das war den Verantwortlichen der Geissböcke klar gewesen. Auch deshalb kamen Mark Uth und Elvis Rexhbecaj, um Trainer Markus Gisdol Bundesliga-erfahrene Alternativen zu bieten. In Dortmund waren die Youngster wohl auch wegen der Atmosphäre überfordert.
Köln – Wie wäre wohl das Spiel am Freitagabend ausgegangen, wenn Jan Thielmann eine Flanke von Ismail Jakobs in der dritten Minute aus 17 Metern richtig verarbeitet und den Schuss platziert zu seinem ersten Bundesliga-Tor in die Dortmunder Maschen gejagt hätte? Die Chance zum Ausgleich war da gewesen, die Chance für den jüngsten FC-Profi sich erstmals in die Torschützenliste einzutragen. Doch dem Rechtsaußen spielten die Nerven einen Streich. Der Abschluss zu überhastet, der Schuss vorbei.
Thielmann hatte bereits in der ersten Minute Rafael Guerreiro aus den Augen verloren und beim 0:1 den Abschluss nicht verhindert. Überhaupt lief es für das Talent beim BVB nicht rund. Nach der ersten Halbzeit musste der 17-Jährige vom Feld, für ihn kam Florian Kainz. Thielmann war nicht der einzige Nachwuchsspieler, der seine Probleme in Dortmund hatte. Ismail Jakobs und Noah Katterbach blieben auch nicht fehlerfrei, konnten sich nur selten durchsetzen und blieben weit hinter den Hoffnungen zurück, die ihre Leistungen in den letzten Wochen geweckt hatten.
Theoretisch könnte sich Thielmann am BVB rächen Der Gegner hatte freilich Borussia Dortmund geheißen, die Atmosphäre von über 81.000 Zuschauern war für sie eine besondere Erfahrung, was es heißt, auswärts in der Bundesliga in einem Hexenkessel bestehen zu müssen. Nicht ganz unwichtig, geht es doch in zwei Wochen zum Rheinischen Derby nach Mönchengladbach. „Unsere jungen Spieler haben heute Lehrgeld gezahlt“, sagte Markus Gisdol nach der Partie und kündigte Gespräche mit den jüngsten FC-Profis an. Das Spiel am Freitagabend wird allen dreien länger in Erinnerung bleiben. Den Stab muss niemand über sie brechen. Gisdol hatte stets betont, die Jungs würden Fehler machen und dürften dies auch. Sie bekamen gegen Dortmund aufgezeigt, dass sie noch ein langer Weg erwartet, um ihr fraglos hohes Niveau zu stabilisieren. Insbesondere Thielmann zeigte bislang zwar gute Ansätze, aber noch längst nicht die enorme Abschluss- und Vorlagenqualität, die ihn in der U17 und U19 ausgezeichnet hatte.
Für den kommenden Sonntag wird Gisdol nun beurteilen müssen, wer vor heimischem Publikum erneut eine Chance bekommen und wem womöglich eine Pause gut tun wird. Thielmann hätte zwar die Möglichkeit sich am kommenden Sonntag am BVB zu rächen, müsste dafür aber vorübergehend zurück in die U19 wechseln. Seine A-Junioren spielen wenige Stunden vor der Bundesliga-Partie gegen Freiburg im ersten U19-Pflichtspiel des Jahres daheim ausgerechnet gegen den BVB. Doch so süß diese Rache für Thielmann sein könnte, so unwahrscheinlich ist sie. Denn Sportchef Horst Heldt betonte im Trainingslager in Benidorm nicht umsonst, dass der ehemalige Trierer nun fest zum Profikader gehört. Und damit wird er wohl auch am Sonntag mindestens wieder im Kader stehen, wenn nicht sogar in der Startelf. Dann nicht von der Atmosphäre RheinEnergieStadion beeindruckt, sondern umso motivierter.
Basketball-Legende Kobe Bryant (†41) bei Hubschrauberabsturz gestorben
Calabasas - Große Bestürzung in den USA und bei allen Basketball-Fans weltweit: NBA-Legende Kobe Bryant ist im Alter von nur 41 Jahren verstorben.
Bryant, der seine gesamte Karriere bei den Los Angeles Lakers gespielt hatte und mit dem Team aus Kalifornien fünfmal die NBA-Meisterschaft gewann, soll am Sonntagmorgen (Ortszeit) in seinem privaten Helikopter nahe der Stadt Calabasas abgestürzt sein. Das bestätigte die Stadt am Sonntagabend auf ihrem offiziellen Twitter-Kanal.
Mit ihm sollen sich vier weitere Personen an Bord des Hubschraubers befunden haben. Keiner der Insassen habe überlebt, heißt es. Es ist noch unklar, ob sich seine Frau Vanessa und seine vier Töchter Gianna, Natalia, Bianca und Capri unter den Opfern befinden. Binnen kürzester Zeit kondolierten Millionen Menschen in den sozialen Netzwerken und drückten ihre Trauer aus.
Kobe Bryant galt als einer der Größten aller Zeiten Bryant war eine absolute Ikone des US-Basketballs. Im Verlauf seiner Karriere wurde er 18-mal ins Allstar-Team der NBA gewählt, erhielt im Jahr 2008 den MVP-Award als wertvollster Spieler der Liga. Mit dem Team USA gewann er 2008 in Peking und 2012 in London Olympia-Gold.
Bryant rangiert mit 33.643 Punkten auf Platz vier der ewigen Punkteliste der NBA. Erst in der Nacht auf Sonntag hatte sich Megastar LeBron James (35) – ebenfalls mittlerweile bei den Lakers unter Vertrag – mit nun 33.655 Zählern an Bryant auf Rang drei vorbeigeschoben.
Im Jahr 2016 hatte der ehemalige Superstar seine aktive Karriere beendet. Insgesamt lief er 20 Jahre lang für die Lakers auf.
Tor-Debüt für FC Uth Gewinner des Rückrunden-Starts – Trio hinten dran
Köln - Eigentlich hätte Mark Uth (2 Grund zur Freude gehabt. Der gebürtige Kölner erzielte beim BVB sein erstes FC-Tor nach der Rückkehr. Angesichts der deftigen 1:5-Klatsche war dieses allerdings nicht mehr als eine nette Randnotiz.
Dennoch: Uth ist einer der Gewinner des Rückrunden-Starts und macht den FC stärker!
Mark Uth ein Jahr ohne Bundesliga-Tor Als der Porzer sein bis Freitagabend letztes FC-Tor in einem Pflichtspiel erzielt hatte, war der Rahmen etwas kleiner als im ausverkauften Signal-Iduna-Park vor mehr als 80.000 Zuschauern ausgefallen. Am 10. Dezember 2011 hatte er für die U21 in der Regionalliga beim 2:2 in Koblenz doppelt getroffen – vor gerade mal 1.767 Zuschauern.
Mehr als acht Jahre später folgte sein Debüt-Tor bei den Profis – gleichzeitig Uths erster Bundesliga-Treffer seit fast auf den Tag genau einem Jahr.
Sein Kopf hing dennoch, als er erklärte: „Es ist für mich persönlich sehr schön, weil ich nach sehr langer Zeit mal wieder getroffen habe. Mein erstes Tor für den FC ist ein gutes Gefühl. Aber leider kann ich mir da nichts für kaufen.“
Mark Uth mit starkem Debüt-Treffer für 1. FC Köln Obwohl Uth wie schon gegen Wolfsburg mit seiner eigenen Leistung zufrieden sein konnte. Er zeigte sich als kluger Ballverteiler, der immer wieder das Offensivspiel ankurbelte. Zudem suchte der neue Zehner immer wieder selbst den Abschluss, hatte die größten FC-Chancen.
Extraklasse: sein Treffer zum 1:3. Nach einem hohen Ball von Kingsley Ehizibue (24) hämmerte Uth die Kugel mit seinem starken linken Fuß per Direktabnahme ins lange Eck. Eine Abschlussstärke, wie sie im Kölner Kader nur wenige Profis haben...
Mark Uth: Drei Tor-Beteiligungen in 157 Minuten Seine ersten 157 Minuten nach der Rückkehr, in denen er an drei von vier Treffern beteiligt war, haben gezeigt: Uth hebt das Niveau in der FC-Offensive merklich an. Während er auf Schalke mit Verletzungen zu kämpfen hatte und meist als Rechtsaußen oder alleinige Spitze versauerte, kommen seine Stärken in Köln hinter Stoßstürmer Jhon Cordoba (26) richtig zur Geltung. Davon profitiert auch der Kolumbianer.
Trainer Markus Gisdol (50) hatte sich bei der Verpflichtung seines Wunschspielers genau das versprochen. „Durch Mark sind wir unberechenbarer. Er erweitert unsere Möglichkeiten, bewegt sich hinter der Spitze unheimlich gut in den Räumen, kann den entscheidenden Pass spielen und erhöht die Torgefahr aus der zweiten Reihe.“
Bleibt Uth fit, ist er einer DER Hoffnungsträger auf den Klassenerhalt!
Trio des 1. FC Köln durch Verpflichtung von Mark Uth hinten dran Sonntag (15.30 Uhr, Sky) gegen Freiburg passt hoffentlich auch wieder das Ergebnis zu seiner Leistung. Uth: „Dortmund war eine Nummer zu groß für uns. Wir müssen uns auf die anderen Spiele konzentrieren. Wir spielen jetzt zu Hause gegen Freiburg, vor den eigenen Fans. Und das Spiel ist sehr, sehr wichtig für uns.“
Ein Trio ist durch den Rückkehrer in der FC-Hierarchie unterdessen nach hinten gerutscht: Dominick Drexler (29), der bei den drei Siegen vor der Winterpause Uths Position gespielt hatte, sowie die Stürmer Anthony Modeste (31) und Simon Terodde (31). Denn die Chancen, dass Gisdol eine zweite Spitze neben dem gesetzten Cordoba aufbietet, sind deutlich gesunken.
Während der Franzose gegen Wolfsburg und Dortmund zumindest als Joker ran durfte, erlebt Zweitliga-Torschützenkönig Terodde eine ganz schwierige Zeit. Nicht umsonst ranken sich Wechselgerüchte um den Hamburger SV, dem der 31-Jährige abgesagt hat, und England.
„Werden anderes Gesicht zeigen“ FC verspricht nach doppeltem Schlaf-Start Besserung
Köln - Die Traum-Serie ist vorbei – der FC muss im Abstiegskampf hellwach bleiben!
In Dortmund verpennte Köln die Chance auf eine Überraschung (hier lesen Sie mehr) mit einem doppelten Kaltstart: Guerreiro traf nach gerade mal 53 Sekunden – noch bevor überhaupt ein FC-Spieler den Ball berührt hatte – zur Führung. In der zweiten Halbzeit dauerte es dann drei Minuten, bis Sancho auf 3:0 erhöhte. Die FC-Defensive war wohl beide Male gedanklich noch in der Kabine...
Horst Heldt ärgert schwacher Start des 1. FC Köln Sportchef Horst Heldt (50) ärgerte sich: „Wir haben schlecht angefangen und den BVB eingeladen. Das war schon gegen Wolfsburg so und wir müssen analysieren, warum das wieder so war.“
Beim 3:1-Heimsieg gegen den VfL hätte Köln ebenfalls einen krachenden Fehlstart hinlegen können, profitierte aber vom starken Timo Horn (26) und Wolfsburgs schlechter Chancenverwertung.
Dieses Mal ging der Schlaf-Start in die Hose. Torschütze Mark Uth (28): „Das darf uns nicht passieren. Wenn du in Dortmund bestehen willst, dann muss alles stimmen.“
1. FC Köln kassiert zu viele Gegentore nach der Pause Über die ganze Saison gesehen kosteten den FC vor allem die Anfangsphasen nach der Halbzeit viele Punkte. Von der 46. bis zur 60. Minute kassierte Köln bereits sieben Gegentreffer – nur Bremen und Dortmund (je acht) sind noch anfälliger.
Das Fazit von Coach Markus Gisdol (50): „Unsere Abstände waren zu groß, so konnten wir nicht in die Zweikämpfe kommen. Aber Dortmund hat es auch gut gemacht.“ Deswegen lautet das FC-Motto nun „analysieren und abhaken“ – so die Worte von Sportboss Heldt. Gegen die Dortmunder Star-Truppe kann man verlieren – aus den Fehlern muss Köln aber trotzdem ganz schnell lernen. Schluss mit den Start-Patzern!
Rafael Czichos verspricht Besserung Abwehrboss Rafael Czichos (29) blickt voraus: „Wir sind die ganze Zeit im Abstiegskampf, das wird auch noch sehr, sehr lange so bleiben. Da dürfen wir uns nichts vormachen. Aber das Spiel wird uns nicht aus der Bahn werfen, dazu sind wir in den letzten Wochen mental zu stark geworden. Sonntag gegen Freiburg werden wir wieder ein anderes Gesicht zeigen.“
Köln in zwei Fällen wegen Pyrotechnik verurteilt Schalke nach Derby-Vorfällen bestraft FC kann Geldbuße verringern
Wegen gefährlicher Disziplinlosigkeiten ihrer Fans sind die Bundesligisten 1. FC Köln und Schalke 04 vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Dienstag (21.01.2020) wieder einmal zur Kasse gebeten worden. Köln muss nach Verstößen seiner Anhänger gegen das Verbot von Feuerwerkskörpern im Punktspiel am 25. Oktober beim FSV Mainz 05 und vier Tage später beim DFB-Pokalspiel bei Regionalligist 1. FC Saarbrücken 60.0000 Euro berappen.
Schalke erhielt für die Zündung von Pyro und das Werfen von Gegenständen in zwei Spielen 20.000 Euro Geldstrafe. In allen Fällen listete das DFB-Sportgericht die Vergehen detailliert auf. Kölner "Feuerteufel" brannten in Mainz 29 pyrotechnische Gegenstände ab und in Saarbrücken nochmals 23. Gegen den Nachweis von neuen Präventionsmaßnahmen bis Ende September können die Rheinländer ihre Geldbuße um ein Drittel verringern. Schalke-Fans warfen im Derby gegen Borussia Dortmund 15 Feuerzeuge auf einmal auf das Spielfeld. Rund zwei Monate später gegen den SC Freiburg zündeten königsblaue Randalierer zweimal ein Bengalisches Feuer und warfen wieder drei Feuerzeuge auf den Rasen.
FC ist Mannschaft der Stunde Zwei Tabellen zeigen Kölns Wahnsinns-Wende
Köln - Ausgelassen tanzten die FC-Stars ihren Pogo im Strafraum, während in der Südkurve die Party stieg. Die Fans konnten ihr Glück kaum fassen. Vier Siege in Serie, das gab es seit der Saison 2000/01 unter Ewald Lienen nicht mehr.
Lange sahen die Kölner aus wie Abstiegszwerge. Doch Markus Gisdol (50) formte aus ihnen Rhein-Riesen „Der FC Köln ist wieder da“, sangen die Fans. Und wie!
Gegner Wolfsburg hat das Ziel Europa klar formuliert, doch an der Mannschaft der Stunde biss sich die von Kölns Ex-Sportchef Jörg Schmadtke (55) geformte Truppe die Zähne aus. Wie schon Leverkusen, Frankfurt und Bremen mussten sie erkennen: Gegen diesen FC ist derzeit kein Kraut gewachsen. Viel Leidenschaft, Qualität und immer wieder auch das nötige Glück machten Kölns sensationellen Umschwung möglich.
Markus Gisdol erstmals mit vier Siegen „Für einen Trainer ist so ein Spiel toll. Man kritisiert gerne mit drei Punkten im Rücken. Da ist es ein bisschen leichter. Wir haben schon ein paar Dinge gesehen, die wir abstellen und besser machen müssen. Aber natürlich tun uns die drei Punkte gut und wir sind happy“, sagt Trainer Gisdol, der erstmals vier Bundesliga-Spiele in Folge gewann.
Dabei war nach dem 0:2 bei Union Berlin am 14. Spieltag der Glaube an eine Wende beinahe am Nullpunkt angelangt. Doch Gisdol und Horst Heldt (50) ließen sich nicht beirren. „Wir haben immer daran geglaubt, dass in der Mannschaft etwas steckt“, sagt der Sportboss. „Das Momentum musste sich einfach drehen. Genau das ist passiert.“
Neuer Inhalt (3) FC-Coach Markus Gisdol schaffte erstmals vier Siege hintereinander.
1. FC Köln in der Formtabelle besser als Spitzenreiter Leipzig So ging es für den FC vom Tabellenende hoch auf Platz 13. Wahnsinn: Nimmt man nur die letzten vier Spieltage, kann nicht mal Spitzenreiter Leipzig mit Kölns perfekten 12 Punkten mithalten. Nur die Bayern stehen aufgrund des besseren Torverhältnisses noch über dem FC.
Und in der Gisdol-Tabelle, gestartet mit dessen Debüt in Leipzig am 12. Spieltag, dürfte Köln nicht nur von der Europa League träumen – der Aufsteiger steht auch weit vor Erzrivale Gladbach...
Formtabelle_FC Die Formtabelle des 1. FC Köln für die jüngsten vier Bundesliga-Spiele (l.) und die Bilanz aller Spiele unter Coach Markus Gisdol.
Foto: EXPRESS Keeper Timo Horn (26) ist richtig stolz seine Mannschaft: „Das ist das Ergebnis von intensiver Arbeit. Das hat man gegen Wolfsburg gesehen – außer in den ersten zehn Minuten. Gegen so eine starke Mannschaft muss man erst mal so spielen.“
Er selbst war in der Anfangsphase der Garant dafür, dass Köln keinen Fehlstart erlebte – denn auch bei Horn läuft es wieder. Und vorne ist es die „Maschine Cordoba“, die auch nach der Winterpause kaum zu stoppen ist.
Hier lesen Sie mehr: Was Mark Uth über sein Müngersdorf-Debüt für den 1. FC Köln sagt
1. FC Köln: Die Mischung stimmt Doch es ist vor allem die Mischung aus Leistungsträgern wie eben Horn, Jhon Cordoba (26), Jonas Hector (29) , die endlich ihr Potenzial konstant über mehrere Wochen abrufen, und der leidenschaftlichen Unbekümmertheit der Youngster Noah Katterbach (18), Iso Jakobs (20) und Jan Thielmann (17), die den Grundstein für die Wende gelegt hat.
„Nach vier Siegen kann man nicht mehr von Zufall sprechen“, sagt Jakobs.
Hier mehr lesen: Lukas Podolski in Antalya statt beim 1. FC Köln
Markus Gisdol: „Wir haben noch Luft nach oben“ Doch Coach Gisdol mahnt auch: „Wir haben noch Luft nach oben.“ Heldt sieht es ähnlich. „Wir müssen dranbleiben, dann haben wir eine gute Chance in der Liga zu bleiben. Aber alles bleibt brutal eng, zum Zurücklehnen bleibt keine Zeit.“ Und Abwehrboss Rafael Czichos (29) fordert: „Diese Leistungen müssen wir auf Dauer abrufen, sonst haben wir ein Problem.“
Borussia Dortmund wartet auf den 1. FC Köln Zumal am Freitag eine ultimative Herausforderung wartet: Bei Borussia Dortmund und dem neuen Star-Stürmer Erling Haaland (19) steht die Super-Serie auf dem Prüfstand. Heldt: „Dortmund ist natürlich überragend besetzt, wie Bayern oder Leipzig auch. Aber sie fangen auch nur zu elf an und wir werden sehen, was geht.“
Der Sportchef wird wieder seinen Glücks-Schal anziehen, der Trainer seine schwarze Jacke. Und dann werden Kölns Rhein-Riesen alles geben, um auch im Signal-Iduna-Park zu bestehen.
FC-Forum.net Der 1.FC Köln setzt auf den Nachwuchs
Noch nie in seiner kurzen Bundesliga-Karriere hat Jan Thielmann vor weniger Menschen gespielt als beim 3:1 des 1. FC Köln am Samstag gegen Wolfsburg. Das dürfte ihn allerdings nicht groß gestört haben, 49.100 Zuschauer bedeuteten für viele Fußballer die Erfüllung aller Träume, zumal für einen 17-Jährigen. Seit Thielmanns Debüt am 15. Spieltag hat er viermal in Folge in der Kölner Startelf gestanden – seine Mannschaft gewann jedes Spiel. Vier Siege nacheinander gelangen den Kölnern zuletzt im Jahr 2000. Anderthalb Jahre vor Thielmanns Geburt.
„Es gibt nichts Größeres“
Im vergangenen Frühsommer war Thielmann Mitglied des Kölner Teams, das gegen Borussia Dortmund die Deutsche Meisterschaft der Junioren unter 17 Jahren gewann. Es war ein Karriere-Höhepunkt für den Angreifer aus Föhren im Kreis Trier-Saarburg. Doch schon ein halbes Jahr später spielte er im Rhein-Energie-Stadion; Derby gegen Bayer 04 Leverkusen, gleich ein Sieg. Er habe einige Zeit gebraucht, um das alles zu begreifen, sagte Thielmann neulich im Trainingslager der Profis in Spanien. Es fühle sich an „wie im Märchen. Das ist schon Wahnsinn. Ich bin FC-Fan, seit ich denken kann. Es gibt für mich nichts Größeres, als für diesen Verein zu spielen.“
Am vergangenen Freitag unterschrieb Thielmann seinen ersten Profivertrag beim FC, bis zum 30. Juni 2022 ist er nun gebunden. „Die gute Verzahnung mit unserem Nachwuchsleistungszentrum war die Voraussetzung dafür, dass Jan der Sprung so beispielhaft gelungen ist. Er ist für sein Alter sehr, sehr weit, sowohl körperlich als auch charakterlich, dazu hat er ein sehr gutes Spielverständnis. Wir trauen ihm zu, dass er sich langfristig oben festspielt“, sagte FC-Sportchef Heldt.
Noah Katterbach ist ein Jahr älter als Thielmann, und dass er nur fünf Bundesligaspiele mehr absolviert hat als sein Kollege, lag am Verletzungspech: Zweimal stand Katterbach bereits vor dem Sprung zu den Profis, doch jeweils kamen Verletzungen dazwischen: Schon unter Markus Anfang sollte er vor einem Jahr mit den Profis ins Winter-Trainingslager nach Mallorca reisen, doch am Abend vor der Abreise erlitt er im Test gegen Groningen einen Innenbandriss am Sprunggelenk.
In diesem Sommer fiel Katterbach erneut in der entscheidenden Phase der Vorbereitung aus. Im Test gegen Reutlingen erlitt er eine Muskelverletzung, die ihn wochenlang außer Gefecht setzte. Dabei hatte auch Achim Beierlorzer das Potenzial erkannt – wie ja auch Ismail Jakobs schon im Juli auf dem Weg in den Kölner Bundesligakader war. Als der FC ohne Jannes Horn ins Trainingslager nach Kitzbühel aufbrach, sah das nach Schikane aus; nach dem Versuch, den teuren Spieler dazu zu bewegen, seine Suche nach einem neuen Verein zu forcieren. Dabei sagte Beierlorzer schon damals, dass er Jakobs allein aus Leistungsgründen mitgenommen und Horn zurückgelassen habe. Man setzte große Hoffnung in den 20-Jährigen – doch erneut schlug das Unglück zu: Im Training in Kitzbühel erlitt Jakobs einen Muskelbündelriss, fiel monatelang aus. Es dauerte bis November, ehe er für die Profis spielte. Mittlerweile hat er sieben Einsätze absolviert, jeweils über die volle Distanz. Auch die vier Siege zuletzt erlebte er auf dem Rasen, er ist ein wichtiger Faktor im Kölner Kampfspiel. „Nach vier Siegen kann man nicht mehr von Zufall sprechen. Wir sind alle sehr fit, haben eine sehr gute Vorbereitung gespielt und haben die nötigen Körner, um 90 Minuten alles zu geben. Wir sind jetzt vielleicht ein Stückchen fitter als andere“, sagte Jakobs nach dem Sieg über Wolfsburg.
Dribblings in engen Räumen
Die Selbstverständlichkeit der Auftritte verblüfft. Wie Katterbach am Samstag im Duett mit Jonas Hector in engsten Räumen Probleme löste, wie er sich mit einfach aussehenden Dribblings Zeit und Raum verschafft – das alles lässt ihn wirken wie einen etablierten Spieler in der Bundesliga. Mark Uth, der im Winter von Schalke 04 zum FC kam, hatte mit so etwas nicht gerechnet. „Gerade Noah und Ismail auf der linken Seite spielen sehr befreit auf“, lobte Uth: „Vor allem bei Noah hatte ich das nicht erwartet. Er macht das wirklich sehr gut.“
Jakobs beeindruckt vor allem mit seiner Zähigkeit im Zweikampf und der bemerkenswerten Athletik; auch Thielmann bringt herausragenden Fleiß ein. Katterbach, Jakobs, Thielmann – alle stammen aus der eigenen Jugend, und im Verein staunt man nicht nur über die Leistungen auf dem Platz. Das Kölner Ausbildungskonzept scheint auf mehreren Ebenen zu greifen. „Wenn früher fünf Spieler aus der Jugend hochkamen, hatten vier davon einen Pfeil im Kopf. Mittlerweile sind die fast alle vernünftig“, sagt ein FC-Funktionär.
Für den 1.FC Köln ist das nach mehreren unglücklichen Transferperioden eine Lebensversicherung. Die jungen Leute geben dem Kader Tiefe. „Das sind keine Eintagsfliegen. Die sollen nicht nur für ein, zwei Spiele funktionieren. Es geht ja auch um ihre Entwicklung. Es freut mich, dass sie so funktionieren“, sagt Trainer Gisdol.
Jede Partie werden die Nachwuchsspieler dennoch nicht absolvieren; müssen sie auch gar nicht. Es seien enge Entscheidungen gewesen, die Spieler konkurrieren mit gestandenen Kollegen und haben keinen Bonus ob ihrer Jugend. Im Gegenteil, sagt Gisdol, der vorsichtig sein will. „Wir tun gut daran, das in der Rückrunde sauber zu steuern.“
Denkbar, dass zum Beispiel Thielmann am Freitag (20.30 Uhr) bei Borussia Dortmund eine Pause erhält. Obwohl davon auszugehen ist, dass er gern Einsatzzeit hätte. Gleich neben der mächtigen Osttribüne des Signal Iduna Parks wurde er im Juni im Stadion Rote Erde Deutscher Meister. Sieben Monate später könnte er in der großen Arena auflaufen. Und vor 80.000 Zuschauern hat selbst Jan Thielmann noch nie gespielt.
WENDE + WUNDER + WAHNSINN Gisdol küsst den FC wach!
„Europapokaaal“, sangen die Köln-Fans beim 3:1 gegen Wolfsburg, dem vierten Sieg in Serie. Typisch Kölle! Dabei hatte der FC Anfang Dezember als Liga-Letzter noch in Trümmern gelegen.
Wende, Wunder, Wahnsinn – alles dank Markus Gisdol (50)!
„Wir sind happy, dass wir gewonnen haben“, sagt der Trainer bescheiden. Gisdol hat Köln seit seinem Amtsantritt letzten November mal eben auf links gezogen.
Gisdol küsst Köln wach!
► Er setzt auf junge Spieler wie Jan Thielmann (17), Noah Katterbach (1 und Ismail Jakobs (20).
► Er hat Mut zu unbequemen Entscheidungen, wie beim Rauswurf von Fan-Liebling Louis Schaub (jetzt HSV) oder der Versetzung von Anthony Modeste (31) auf die Bank.
► Dazu hat er das Fitness-Problem, das Ex-Trainer Achim Beierlorzer (52/jetzt Mainz) hinterlassen hat, in den Griff bekommen.
„Ich glaube nicht, dass unser Erfolg Zufall ist“, sagt Verteidiger Rafael Czichos (29). „Das ist das Ergebnis intensiver Arbeit“, erklärt Timo Horn (26), „wir wissen, dass die Heimspiele wichtig und entscheidend sein werden. Es kommen in den nächsten Wochen noch größere Brocken auf uns zu.“
Trotz Siegesserie geht man beim FC davon aus, dass der Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag eng bleibt. Sport-Boss Horst Heldt (50): „Ich glaube, die Leute nehmen uns auch nach den Siegen noch ab, dass es schwer bleibt bis zum Ende.“
► Die FC-Rettung würde dafür sorgen, dass Gisdol und Heldt in Köln bleiben. Nur in der Bundesliga sind ihre Verträge gültig!