Zitat von Henneschen VIII. im Beitrag #55Ich war im Stadion, hatte was getrunken, war enttäuscht, sauer, abgefuckt, was auch immer. Natürlich habe ich keine gewaltfantasien oder sowas. Die Pferde sind mir durchgegangen und ich wollte niemanden zu nahe treten. Es tut mir leid wenn ich jemanden die Laune verdorben habe. Und Dr. Keller darf natürlich ein langes, unbeschadetes Leben führen. Mir wäre halt nur lieber, er würde das außerhalb Kölns tun.
Bei mir saß gestern auch der Frust tief, da wir ja das erste Mal in dieser Saison als Favorit ins Spiel gegangen sind und dann so ein wichtiges "Abstiegsendspiel" auch noch kläglich verkackt haben. In der Regel verfliegt bei mir der erste Frust schon nach einer Nacht. Aber deine heutige Entschuldigung spricht für dich.
Mainz hat auch bei den heimstarken Freiburgern einen Punkt (1:1) geholt und ist auf Platz 15 geklettert. Der FC hat damit schon 5 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.
Die Pillen haben auch in Dortmund noch in der Nachspielzeit den Ausgleich zum 1:1 gemacht. Schon erstaunlich, wie häufig sie in den letzten Minuten noch die Kohlen aus dem Feuer holen.
Kommentar nach Darmstadt-Desaster FC völlig verloren
Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Zuletzt – das ist in diesem Fall das Spiel gegen Darmstadt. Der Tabellenletzte hatte zuvor nur zwei Spiele in dieser Bundesliga-Saison gewonnen. Seit dem 7. Oktober 2023 in Augsburg (2:1) war Darmstadt erfolglos. Am Samstag gab es nun den dritten Sieg. In Köln gewann Darmstadt mit 2:0. Wie sie das angestellt haben, wussten die Hessen wohl selber nicht so ganz genau. Man muss es so deutlich sagen: Darmstadt war grottenschlecht. Doch die FC-Truppe schaffte es, das ganze Trauerspiel noch zu unterbieten. Ausgerechnet im so wichtigen Abstiegsendspiel gegen den Tabellenletzten versagten die FC-Profis auf ganzer Linie. Dabei hätten die Kölner das Rennen um den Klassenerhalt nochmal spannend gestalten können, doch nach dieser Vorstellung heißt es eigentlich: Das war’s, FC! Gedanklich kann man sich nun mit den ersten Pflichtspielen gegen Elversberg auseinandersetzen...
Durchbruch in den USA Ukraine kann mit Milliardenhilfen rechnen
Lange Zeit sah es so, als ob sich die Republikaner nicht zu neuen Ukraine-Hilfen durchringen können. Dabei sind die USA Kiews wichtigster Verbündeter. Nun gibt es gute Nachrichten für Selenskyj. Applaus und Ukraine-Fähnchen im US-Kongress: Für die Ukraine sind nach monatelangem Stillstand neue Milliardenhilfen zum Greifen nah. Das US-Repräsentantenhaus billigte am Wochenende mit überparteilicher Mehrheit ein Hilfspaket von 61 Milliarden US-Dollar (57 Milliarden Euro), das auch dringend benötigte Waffenlieferungen zur Verteidigung gegen Russland enthält.
Damit folgte die Parlamentskammer einer Forderung von US-Präsident Joe Biden. Die nötige Zustimmung des Senats gilt als sicher. In der Ukraine und bei den Verbündeten der USA wurde die Nachricht mit großer Erleichterung aufgenommen. Präsident Wolodymyr Selenskyj drängte auf schnelle Waffenlieferungen und lobte vor allem den republikanischen Vorsitzenden, Mike Johnson, der dem Hilfspaket zum Durchbruch verhalf, weil er es überhaupt zur Abstimmung stellte. Monatelang hatte er sich gegen die Hilfen gestemmt. Der Politologe Larry Sabato sagte zu Johnsons Sinneswandel: "Er wollte nicht, dass der Fall der Ukraine auf sein Konto geht." Ob er jetzt noch die Rückendeckung von Donald Trump hat, ist fraglich.
Qualität für drei Millionen Euro? “Das würde ich stark in Frage stellen”
Christian Keller hat sich im Doppelpass von Sport1 ausführlich zur Situation des 1. FC Köln geäußert. Das sagte Keller über die wirtschaftliche Situation: “Es gab wirtschaftlich zu dem Vorgehen keine adäquate Alternative, außer man hätte das Rad immer so weiter drehen wollen. Ich mag mich daran erinnern, dass wir uns durch die Pandemie einen Berg an Schulden von rund 80 Millionen Euro angehäuft hatten, dass wir Sponsoring-Erlöse bis zum Sommer 2024 schon vorgezogen hatten. Wir werden jetzt ab Juli erstmals wieder jeden Sponsoring-Euro, der reinkommt, auch tatsächlich im Geldbeutel haben. Das sind natürlich alles Gründe, die dich in der Entwicklung blockieren. Bei der Frage zwischen Existenzssicherung und sportlichen Invest muss man sich aus unternehmerischer Perspektive für die Existenzsicherung entscheiden. Auch, wenn das auf dem Platz nicht gut aussieht. Aber nur dann kannst du auch sportlich eine Perspektive haben.”
Und zum nicht ausgeschöpften Transfer-Budget sagte der Sportchef: “Mir hat mal ein erfahrener Manager mit einem Augenzwinkern gesagt, als ich die erste DFL-Tagung machen durfte: ‘Christian, gewöhn dich mal an Bundesligadimensionen, weil für zehn Millionen Euro kriegst du nicht mal mehr einen Fußlahmem.’ Wie soll man denn mit drei Millionen Euro einen überdurchschnittlichen Bundesligaspieler holen? Das würde ich einfach mal stark in Frage stellen.” Und weiter zu den Abgängen im Falle des Abstiegs: “Der ein oder andere hat eine Ausstiegsklausel oder auch keinen gültigen Zweitligavertrag. Wir müssen schauen, was am Saisonende passiert."
Sportchef Keller über Trainer Schultz im Doppelpass
Christian Keller hat sich im Doppelpass ausführlich zur Situation des 1. FC Köln geäußert. Das sagte Christian Keller über Trainer Timo Schultz: “Timo macht es bis dato vom ersten Tag an sehr, sehr gut. Er hat der Mannschaft klar vermittelt, was das Allerwichtigste ist. Nämlich, dass er total davon überzeugt ist, dass wir das mit diesem Kader schaffen können. Er arbeitet sehr systematisch im Training und probiert, den Spielern Selbstvertrauen zu vermitteln. Er ist sicherlich nicht immer so ruhig, wie er sich dann nach außen gibt, er ist auch im Innenverhältnis oder auf dem Platz laut, wenn es sein muss. Timo findet eine gute Mischung.
Die Entscheidung für ihn war eine ganz klare Inhaltsentscheidung. Er ist in der Lage, sehr strukturiert, aber auch entlang einer klaren Konzeption mit der Mannschaft zu arbeiten. Er kommuniziert gut mit der Mannschaft und hat auch etliche Spieler wie Faride Alidou oder Sargis Adamyan wieder deutlich näher rangeführt. An Timo liegt es nicht. Die Mannschaft muss dann halt auch mal liefern.”
Bremen hat tatsächlich sein Heimspiel gegen den VfB gewonnen und ist jetzt alle Relegationssorgen los. Solche Überraschungssiege hat der FC in dieser Saison leider nie zustande gebracht.
Heutiger Beitrag von User fcbleos aus dem Effezh-Forum:
Arbeit von Trainer Timo Schultz beim FC
Einfach aus Interesse, habe ich mir mal unsere Mannschaft unter Schultz rein statistisch angeschaut, um den desolaten Eindruck nach Anschauen der Spiele irgendwie einordnen zu können. Dazu mal ein paar mehr oder weniger komplizierte Zahlen.
Punkteausbeute: 14 Spiele, 2 Siege, und 12 Punkte seit Amtsantritt. Macht einen Punkteschnitt von 0,9. Dies ist offiziell der schlechteste Punkteschnitt eines Bundesligatrainers mit mind. 5 Einsätzen in den letzten 40 Jahren. In "Schultz-Tabelle" sind wir damit aber sogar immerhin auf dem Relegationsplatz.
Passspiel: Auffällig ist, dass wir unter Schultz überhaupt keine spielerische Weiterentwicklung sehen. Unsere Passquote liegt unter Schultz bei 74,6%, bei Baumgart lag sie bei 76,45%. Die Passquote der langen Bälle ist dabei quasi unverändert, aber im Kurzpassspiel und bei den Bällen bis 27,5 Meter haben wir uns sogar verschlechtert. Unter Baumgart spielten wir noch 482,5 Pässe pro Partie, unter Schultz sind es nur noch 397. Besonders dramatisch ist die Statistik bei den Progressiven Pässen. Unter Baumgart spielten wir noch 33,31 raumgewinnende Bälle pro Spiel, unter Schultz sind es nur 25,7. Auf die Saison gesehen sind wir mit sehr sehr großem Abstand die Mannschaft, die am wenigstens Meter durch Pässe "gewonnen hat".
Ballbesitz: Unter Baumgart noch bei 47,36%, sind wir unter Schultz bei 41,07%. Logischerweise absolutes Schlusslicht der Liga.
Tor- und Schusserstellung: Wir sind insgesamt offensiv katastrophal und kommen gar nicht erst in gefährliche Situationen. Beispiel: Unter Schultz hatten wir nur vier Spiele mit einem xG Wert, der höher als 1,0 liegt. Diesen jämmerlichen Wert "ausperformen" wir sogar unter Schultz, mit einem Plus von 1,3 G-xG in seiner Amtszeit. Unter Baumgart sah es komplett anders aus, hier hatten wir einen negativen Wert von -7,8 G-xG. Die weiteren Offensivstatistiken sind allerdings auch in Teilen vergleichbar. Exemplarisch: Unter Baumgart hatten wir 21,3 schusserzeugende Aktionen pro Partie, unter Schultz 20,92. Dies spricht dafür, dass vor allem die Qualität der Abschlussituationen unter Schultz enorm abgenommen hat, sprich er eine für unsere Mannschaft noch schlechtere offensive Spielanlage implementiert hat.
Defensive: Unsere Gegner haben unter Schultz einen G-xG Wert von -0,4. Unter Baumgart waren es noch -6,4. Ich hatte in der Hinrunde einmal herausgearbeitet, dass dies vor allem an den extrem starken Statistiken von Schwäbe lag. Auf die gesamte Saison gesehen liegt Schwäbe beim wichtigsten Wert für Keeper PsxG bei +3,9 auf dem vierten Platz der Bundesliga, unter Baumgart war der Wert bei +5,4. Man kann daraus und aus anderen Statistiken ablesen, dass wir durchaus geordneter stehen und weniger qualitativ hochwertige Chancen zulassen, das größte Plus unter Schultz. (Anm: Bei allen Daten ist das Darmstadt-Spiel "leider" noch nicht enthalten).
Fazit: Ich denke man kann bereits aus diesen wenigen Daten ablesen, dass Schultz hier als Trainer grandios gescheitert ist. Er hat es nicht geschafft, der Mannschaft eine funktionierende, neue Spielidee einzuimpfen. Vielmehr sind die meisten seiner Änderungen gescheitert, abgesehen von der etwas besser stehenden Defensive. Interessant ist zudem, dass Keller Schultz auch deshalb geholt hat, um die Spielidee von Baumgart weiterzuführen. Wir spielen allerdings ganz anders, sprichwörtlich tatsächlich abwartenden Angsthasenfußball, der in quasi jeder Statistik bundesligaunwürdig ist.
Man könnte das ganze noch weiter ausführen und aufdröseln. Für die Gewissheit, dass wir hier eine der schlechtesten Trainerleistungen aller Zeiten sehen, ist dies aber, denke ich, nicht weiter notwendig. Keller und Schultz sind gescheitert, beide Kapitel sollten am besten heute noch beendet werden. Wir sind auch dank Schultz mit mehr als einem Bein bereits abgestiegen und es ist völlig illusorisch, dass wir mit ihm die fünf Punkte auf Bochum noch aufholen werden. Er war leider die völlig falsche Trainerwahl und hat in der Tat den Abstieg nur verwaltet. Daher darf er nächste Saison auf keinen Fall weiter im Amt bleiben. Dazu sind die Defizite unter ihm viel zu eklatant.
Kommentar zum Absturz des 1. FC Köln Ein Versagen auf allen Ebenen
Der tiefe Fall des 1. FC Köln aus dem europäischen Geschäft ans Tor zur Zweiten Liga ist die Folge einer langen Fehlerkette, die personelle Konsequenzen nach sich ziehen muss. Wer sich auf die Suche begibt nach Gründen für den immer wahrscheinlicheren siebten Abstieg der Vereinsgeschichte, der findet beim 1. FC Köln nicht den einen Schuldigen...
Auch an der Seitenlinie lief vieles falsch. Steffen Baumgart verlor seinen Glauben an die Mannschaft - und dadurch auch seine Bessermacher-Qualitäten. Kellers Entscheidung, dem Gegenentwurf Timo Schultz die Rettungsmission anzuvertrauen, hat nicht zur Wende geführt, was eine Weiterbeschäftigung im Abstiegsfall ausschließt. Sollte dieser niederschmetternde 20. April 2024 auch eine Chance für den 1. FC Köln beinhalten, dann die, frühzeitig mit der Analyse des Scheiterns beginnen zu können.
Denkwürdiger Doppelpass-Auftritt von Keller Effenberg wird deutlich zu Trainer Schultz
War’s das für den 1. FC Köln? Am Sonntag wurde im Sport1-Doppelpass über den 1. FC Köln diskutiert. Nach dem 0:2 gegen Schlusslicht Darmstadt 98 war auch Christian Keller in der Talk-Runde zu Gast. Es wurde ein denkwürdiger Auftritt. Dann ging es u.a. um Trainer Schultz, hat er die Erfahrung für den Abstiegskampf? Effenberg meinte: „Du brauchst in der extrem schwierigen Situation Abstiegskampf einen Trainer, der vorangeht, der das ganze Umfeld mitnimmt. Wie in Mainz. Das ist wichtig, dass du einen Trainer hast, der das lebt an der Seitenlinie 90 Minuten und auch vor und nach dem Spiel. Das ist jetzt Timo Schultz nicht. Er ist genau ein Gegenpol dazu. Das war jetzt eure Entscheidung. Ob sie aufgeht, werden wir nächste Woche in Mainz wissen.“
“Wir sind maßlos enttäuscht” Jetzt eine „Scheiß egal“-Stimmung initiieren
Der 1. FC Köln steht vor dem endgültigen Zusammenbruch. Das 0:2 (0:0) gegen den SV Darmstadt 98 bringt die Geißböcke einen großen Schritt näher an die zweite Liga. Timo Schultz zum Spiel: “Glückwunsch an Darmstadt zum Sieg. Wir sind maßlos enttäuscht. Über das Ergebnis aber auch über die Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben. Jeff Chabot war unser torgefährlichster Spieler und in jeder Minute verkörpert, dass Spiel gewinnen zu wollen. Ansonsten sind wir nicht an unsere Leistungsgrenze gekommen. Wir haben es nicht geschafft, befreit drauf loszuspielen. 18 Torschüsse – gefährlich davon war aber keiner davon. Es sind noch vier Spiele und es ist noch alles möglich. Vielleicht ist es die Gelegenheit, alles von Bord zu werfen und bei der wir eine „Scheiß egal“-Stimmung initiieren können.”
Die 2:0-Niederlage der Geißböcke gegen den SV Darmstadt 98 war geprägt vom ideenlosen und ängstlichen Auftreten der Mannschaft. Einzig Jeff Chabot agierte mutig und versuchte, seinem Team unter allen Umständen zu Punkten zu verhelfen. Dazu wurde der Innenverteidiger sogar kurzzeitig zum Stoßstürmer. An Jeff Chabot hat die Pleite des FC sicherlich nicht gelegen. Wieder einmal nicht. Der Innenverteidiger hatte in der Nachspielzeit die wohl größte Torchance neben Alidous Pfostentreffer auf dem Fuß. Doch Chabots Einsatz reichte nicht zu Punkten für den 1. FC Köln, da nur er sich gegen die Niederlage stemmte. Überragend waren auch die Leistungswerte des Verteidigers. So kam der 26-Jährige auf 72 Prozent Zweikampfquote und belegte mannschaftsintern den ersten Platz. Auch in der Passtatistik (93,22 Prozent) zeigte Chabot, dass er auch für den Spielaufbau der Geißböcke extrem wichtig war.
Kommentar zum Absturz des 1. FC Köln Ein Versagen auf allen Ebenen
Der tiefe Fall des 1. FC Köln aus dem europäischen Geschäft ans Tor zur Zweiten Liga ist die Folge einer langen Fehlerkette, die personelle Konsequenzen nach sich ziehen muss.
Wer sich auf die Suche begibt nach Gründen für den immer wahrscheinlicheren siebten Abstieg der Vereinsgeschichte, der findet beim 1. FC Köln nicht den einen Schuldigen. Das Desaster der Saison 2023/24 bildet ein Versagen auf allen Ebenen ab. Das kaum noch abzuwendende Horror-Szenario – Abstieg in Zeiten der Transfersperre – ist ein gemeinsames Verschulden von Vorstand und Geschäftsführung, die es verpasst haben, den Transferstreit um Potocnik zu entschärfen, bevor er zu einem Fall für die Gerichte wurde. Mit verheerenden Folgen für den FC, der kurz davor ist, seine sportliche Aufbauarbeit der vergangenen fünf Erstliga-Jahre auf einen Schlag zu verspielen.
Der Vorstand mit Präsident Wolf und seinen Stellvertretern Sauren und Wettich steht in der größten Krise der Vereinsgeschichte mehr denn je in der Verantwortung, lange vermisste Führungsstärke zu demonstrieren und einen klaren Plan zu entwickeln, der sicherstellt, dass sich der freie Fall des 1. FC Köln bei einem Abstieg nicht auch in der Zweiten Liga fortsetzt. Es bedarf einer schonungslosen Aufarbeitung der eigenen Versäumnisse und einer genauen Beleuchtung der Geschäftsführung um den allmächtigen Christian Keller, Philipp Türoff und Markus Rejek, die in Gänze nicht miteinander harmonieren.
In der Hauptverantwortung für den sportlichen Absturz steht Christian Keller. Der Sportchef ist an der Herausforderung gescheitert, die wirtschaftliche Sanierung des Vereins in Einklang zu bringen mit der Aufrechterhaltung der schleichend bröckelnden sportlichen Wettbewerbsfähigkeit. Womöglich auch, weil der ehemalige Regensburger Allein-Macher intern zu wenig delegiert. Der dramatische Fall von der Conference League ans Tor zur Zweiten Liga ist die Folge einer langen Fehlerkette. Keller ist es nicht annähernd gelungen, die Abgänge von Kapitän Jonas Hector und Ellyes Skhiri zu kompensieren. Nicht zuletzt, weil es der Mannschaft an Führungsspielern mangelt.
Obendrein erwies sich die von Ex-Coach Baumgart zu verantwortende Ernennung von Florian Kainz zum neuen Spielführer als Fehler. Der introvertierte Österreicher verlor mit der Binde am Arm jegliche Leichtigkeit. Ebenso wenig ist zu verstehen, warum auf eine erstligataugliche Alternative zum verletzungsanfälligen Stürmer Davie Selke verzichtet wurde. Wenn Transfers getätigt wurden, bewies die Sportliche Leitung, der neben Keller auch Lizenzspielerleiter Thomas Kessler angehört, selten ein glückliches Händchen. Was ebenso Fragen hinsichtlich der Arbeit im Scouting aufwirft.
Auch an der Seitenlinie lief vieles falsch. Steffen Baumgart verlor seinen Glauben an die Mannschaft - und dadurch auch seine Bessermacher-Qualitäten, auf die die Tilgung der Kader-Defizite zu sehr ausgerichtet war. Kellers Entscheidung, dem Gegenentwurf Timo Schultz die Rettungsmission anzuvertrauen, hat nicht zur Wende geführt, was eine Weiterbeschäftigung im Abstiegsfall ausschließt. Sollte dieser niederschmetternde 20. April 2024 auch eine Chance für den 1. FC Köln beinhalten, dann die, frühzeitig mit der Analyse des Scheiterns beginnen zu können.
Kommentar zum Absturz des 1. FC Köln Ein Versagen auf allen Ebenen
Der tiefe Fall des 1. FC Köln aus dem europäischen Geschäft ans Tor zur Zweiten Liga ist die Folge einer langen Fehlerkette, die personelle Konsequenzen nach sich ziehen muss.
Wer sich auf die Suche begibt nach Gründen für den immer wahrscheinlicheren siebten Abstieg der Vereinsgeschichte, der findet beim 1. FC Köln nicht den einen Schuldigen. Das Desaster der Saison 2023/24 bildet ein Versagen auf allen Ebenen ab. Das kaum noch abzuwendende Horror-Szenario – Abstieg in Zeiten der Transfersperre – ist ein gemeinsames Verschulden von Vorstand und Geschäftsführung, die es verpasst haben, den Transferstreit um Potocnik zu entschärfen, bevor er zu einem Fall für die Gerichte wurde. Mit verheerenden Folgen für den FC, der kurz davor ist, seine sportliche Aufbauarbeit der vergangenen fünf Erstliga-Jahre auf einen Schlag zu verspielen.
Der Vorstand mit Präsident Wolf und seinen Stellvertretern Sauren und Wettich steht in der größten Krise der Vereinsgeschichte mehr denn je in der Verantwortung, lange vermisste Führungsstärke zu demonstrieren und einen klaren Plan zu entwickeln, der sicherstellt, dass sich der freie Fall des 1. FC Köln bei einem Abstieg nicht auch in der Zweiten Liga fortsetzt. Es bedarf einer schonungslosen Aufarbeitung der eigenen Versäumnisse und einer genauen Beleuchtung der Geschäftsführung um den allmächtigen Christian Keller, Philipp Türoff und Markus Rejek, die in Gänze nicht miteinander harmonieren.
In der Hauptverantwortung für den sportlichen Absturz steht Christian Keller. Der Sportchef ist an der Herausforderung gescheitert, die wirtschaftliche Sanierung des Vereins in Einklang zu bringen mit der Aufrechterhaltung der schleichend bröckelnden sportlichen Wettbewerbsfähigkeit. Womöglich auch, weil der ehemalige Regensburger Allein-Macher intern zu wenig delegiert. Der dramatische Fall von der Conference League ans Tor zur Zweiten Liga ist die Folge einer langen Fehlerkette. Keller ist es nicht annähernd gelungen, die Abgänge von Kapitän Jonas Hector und Ellyes Skhiri zu kompensieren. Nicht zuletzt, weil es der Mannschaft an Führungsspielern mangelt.
Obendrein erwies sich die von Ex-Coach Baumgart zu verantwortende Ernennung von Florian Kainz zum neuen Spielführer als Fehler. Der introvertierte Österreicher verlor mit der Binde am Arm jegliche Leichtigkeit. Ebenso wenig ist zu verstehen, warum auf eine erstligataugliche Alternative zum verletzungsanfälligen Stürmer Davie Selke verzichtet wurde. Wenn Transfers getätigt wurden, bewies die Sportliche Leitung, der neben Keller auch Lizenzspielerleiter Thomas Kessler angehört, selten ein glückliches Händchen. Was ebenso Fragen hinsichtlich der Arbeit im Scouting aufwirft.
Auch an der Seitenlinie lief vieles falsch. Steffen Baumgart verlor seinen Glauben an die Mannschaft - und dadurch auch seine Bessermacher-Qualitäten, auf die die Tilgung der Kader-Defizite zu sehr ausgerichtet war. Kellers Entscheidung, dem Gegenentwurf Timo Schultz die Rettungsmission anzuvertrauen, hat nicht zur Wende geführt, was eine Weiterbeschäftigung im Abstiegsfall ausschließt. Sollte dieser niederschmetternde 20. April 2024 auch eine Chance für den 1. FC Köln beinhalten, dann die, frühzeitig mit der Analyse des Scheiterns beginnen zu können.
Ansage nach FC-Pleite Hamann kritisiert Fan-Aktion
Ein Nachmittag zum Vergessen für den 1. FC Köln. Gegen Schlusslicht Darmstadt 98 unterlag der akut abstiegsbedrohte FC mit 0:2, der Frust vieler Fans entlud sich nach Abpfiff in einer kernigen Ansage an die Profis. Sky-Experte Dietmar Hamann zeigte zwar ebenfalls Verständnis für den Fan-Frust, erklärte: „Sie gehen dahin, wenn sie gewinnen, also müssen sie auch hingehen, wenn sie verlieren. Natürlich haben die Fans das Recht, ihren Unmut zu zeigen.“ Eine positive Wirkung bezweifelte der Ex-Nationalspieler allerdings: „Ich halte davon gar nichts.“ Hamann bezog sich vor allem auf die Verunsicherung der FC-Spieler gegen Darmstadt, die über die kompletten 90 Minuten spürbar war. Hamann glaubte bei Betrachtung der Bilder allerdings nicht, dass durch die Fanansprache nun Besserung entstehe. „Ob das dann im nächsten Spiel hilft, wenn sich da ein 20-Jähriger oder 22-Jähriger vor die Fans stellt...“, gab Hamann zu bedenken: „Sie haben ein Kopfproblem – und dann müssen sie sich von den Fans zehn Minuten anbrüllen lassen.“
Cerci lässt FC-Frauen jubeln Klassenerhalt fast sicher
Der 1. FC Köln kann wohl für ein nächstes Bundesliga-Jahr planen. Durch einen wichtigen 2:0 (0:0)-Sieg über den SC Freiburg ist der Vorsprung auf Nürnberg drei Spieltage vor Schluss angewachsen. Selina Cerci wurde dabei zur Matchwinnerin. Der Jubel vor 2070 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion kannte nach den 90 Minuten gegen den SC Freiburg keine Grenzen mehr. Durch den knappen 1:0-Heimsieg haben die Kölnerinnen den Klassenerhalt drei Spieltage vor Saisonende fast sicher. Fazit: Mit dem Sieg hat der 1. FC Köln einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Sechs Punkte haben die Kölnerinnen nun Vorsprung auf Nürnberg und die direkten Abstiegsränge. Bei noch drei ausstehenden Spieltagen sollte der FC dieses Polster wohl nicht mehr verspielen – und damit langsam aber sicher für das nächste Bundesliga-Jahr planen können.
Zitat von Hermes im Beitrag #485Ist Keller jetzt schon weg? Hab da noch nichts gelesen. Oder ist das nur eine Spekulation der Bild?
Ist alles nur Spekulatius! Er wird auf jeden Fall bis zum Saisonende bleiben. Ich rechne bei unserem Vorstand eher damit, dass Keller bleiben darf und sein Vertrag verlängert wird. Der knallharte Sparkurs beim FC war ja sicherlich eine Anweisung des Vorstands an die Geschäftsführung. Sonst müsste auch der Vorstand sofort zurücktreten, was vielleicht auch nicht das Schlechteste wäre.