Fünfundzwanzig Jahre. Was für eine irre lange Zeit!
Fünfundzwanzig Jahre ohne internationale Pflichtspiele des 1. FC Köln – ich kann mich kaum an traurigere Jubiläen erinnern als dieses. Aber nicht nur, dass wir verzichten mussten, wir mussten darüber hinaus auch noch mit ansehen, wie Flachpfeiffenvereine á la Bayer Leverkusen unseren Platz einnahmen und sogar erfolgreicher auf internationaler Bühne agierten als wir es jemals taten. Zidanes Jahrhunderttor sei Dank, dass uns der moralische Super-Gau, ein Champions League - Sieger Namens Bayer Leverkusen, dann letztendlich doch erspart blieb. Der Spott über deren dreifachen Vize-Titel sollte uns, trotzdem er irgendwo zwischen tragisch und lächerlich einzuordnen ist, eigentlich in den Hälsen steckenbleiben.
Sei´s drum – die Zeiten ändern sich, und mit Ihnen auch unser FC. Wir sind noch nicht wieder wer, schon gar nicht in Europa, aber haben mit der Qualifikation für die Europa-League die Grundvoraussetzung geschaffen, wieder wer werden zu können. Dauerhafte Teilnahme an Europapokalen sind unabdingbar für eine Entwicklung des FC. Ohne solche Einnahmen wird sich der FC auch auf nationaler Ebene nicht dauerhaft unter den Top 6 der Liga etablieren können. Zu groß ist der finanzielle Unterschied, als das man da mithalten könnte, 100.000 Mitglieder hin oder her.
Aber all das spielt für das Anstehende erst einmal nur eine untergeordnete Rolle. Ich muss mir erst einmal selbst vor Augen halten, dass sämtliche FC-Fans unter 35 Jahren den FC nie bewusst im Europapokal erlebt haben. Wahnsinn. Irgendwie surreal für jemanden wie mich, der zig internationale Spiele gegen Mannschaften wie Juve, Inter, Roma, Glasgow Rangers oder Celtic miterleben durfte.
Der Versuch, meine Gefühle in Worte zu packen ist eine echte Herausforderung. Ich musste lange überlegen um eine passende Metapher zu finden und schließlich ist mir der Film ‚Gefährliche Brandung‘ mit Keanu Reeves und Patrick Swayze in den Hauptrollen eingefallen. Im Wesentlichen geht es dort darum, dass ein FBI-Agent (Reeves) undercover eine Clique infiltriert, die Banküberfälle begeht – natürlich in äußerst cooler ‚Surferboy‘ Art. Letztendlich wird die Bande zerschlagen, aber der für mich entscheidende Part ist die Schlusssequenz des Filmes, in der der böse Hauptdarsteller (Swayyze) letztendlich doch vom FBI-Agenten gefunden wird, weil er sich die einmalige Chance, „seine“ Welle zu reiten, die, auf die er Jahrzehnte gewartet hat, nicht entgehen lassen will, nicht entgehen lassen kann. Er nimmt dafür alles in Kauf – selbst vom FBI festgenommen zu werden, was ihm aber erspart bleibt, weil Reeves ihm das nicht verwehren will und ins Meer laufen lässt.
Geht es uns nicht genauso? Warten wir nicht auch seit beschissenen 25 Jahren darauf, den FC endlich wieder einmal international zu sehen? Traditionell laufen wir früher oder später immer wieder schottischen Vereinen über den Weg – das haben wir seit dem wir die Melodie des alten schottischen Volksliedes ‚The Bonnie Banks of Loch Lomond‘ für unsere Hymne verwurstet haben nicht mehr erleben dürfen. Ich will es sehen und in gewisse Weise auch mitfühlen, wenn 5.000 schottischen Gästen die Tränen in die Augen schießen, weil über 40.000 Kölner in einem anderen Land als Schottland altehrwürdiges schottisches Liedgut zum Besten geben. Mit so viel Herzblut, wie es außer uns wohl nur noch die Schotten selbst können. Wenn überhaupt.
Lasst euch diese Welle nicht von Trübsal oder schlechte Laune aufgrund verlorener Spiele, die wir in den vergangenen Jahren übrigens fast immer verloren haben (zumindest gegen Gladbach und Augsburg) vermiesen. Klemmt euch im übertragenen Sinne euer Surfbrett unter den Arm und lauft mutig ins Meer. Ja, das Wasser wird kalt und tief sein. Vielleicht auch ein wenig schmutzig. Die Wellen werden wohl gefährlich.
Ja, und?
Was haben wir denn schlimmeres zu befürchten, als ohne internationaler Beteiligung vollends in der sportlichen Bedeutungslosigkeit zu verschwinden?
Eine Klatsche auf der Insel? Die haben schon ganz andere Mannschaften ertragen müssen. Eine Niederlage zu Hause? Ist blöd, wäre aber nicht die erste, die wir erleben. Hier darf dann auch die Frage erlaubt sein – was will eine Fangemeinschaft, die fünf Abstiege innerhalb einer Dekade zu verkraften hatte, denn noch ernsthaft schocken?
Wir verstehen das, was für die verwöhnten Bayern-Fans eine Strafe ist, eine Teilnahme im Euro-‚Loser-Cup‘, als Erfolg und Belohnung. Wir wissen den ‚Pfenning‘ zu schätzen, auch wenn wir lieber den Euro in Form der Champions League hätten. Wir würden eine Teilnahme in der K.O.-Runde der Euro-League mehr feiern, als Bayern München einen Champions-League – Sieg. Über 10.000 Fans fahren trotzdem sie von allen Seiten tagtäglich eingetrichtert bekommen, wie sehr ihre Mannschaft ‚ablosen‘ wird, nach London. Manche Blätter schreiben sogar etwas von über 20.000 Leuten.
Weil sie nach hoffnungslos schlechten Ligaspielen immer noch nicht die Hoffnung verloren haben, dass der FC wider besseren Wissens es im 'Emirate' krachen lässt. Weil ihnen niemand, absolut niemand den Glauben an das Team nehmen kann. Schon gar nicht drei Niederlagen am Stück und auch nicht der eine oder andere falsch eingestellte Berufspessimist aus den eigenen Reihen.
Und wenn es nicht der Mannschaft gelingt, dann lasst es eben von der Tribüne aus krachen. Und zwar akustisch. Nehmt diese verdammte Schicki-Micki – Bude, diesen im Vergleich mit dem alt- ehrwürdigen Highbury seelenlosen Betonklotz ein, breitet einen bis dahin dort ungekannten Klangteppich aus und singt und brüllt die Arsenal-Fans so an die Wand, dass diese sich fragen, was das die letzten 20-30 Jahre eigentlich war, was sie ‚Support‘ genannt haben. Zeigt ihnen, warum ein Lukas Podolski zwar mit ihrem Trikot – aber mit unserem Tattoo am rechten Oberarm aufgelaufen ist. Gebt ihnen zu verstehen, dass sie vielleicht das Mutterland des Fußballs sind – wir ihn aber besser und intensiver zelebrieren. So wie sie es auch mal taten. Vor 30 oder mehr Jahren, als Fußball auf der Insel noch nicht zur rein kommerziellen Veranstaltung mutiert sondern Volkssport war.
Ihr seid in London, aber habt kein Ticket? Schade, aber dann macht deren Pubs zu Euren. Nehmt auch ihre Kneipen ein, sauft ihnen das Bier weg und lehrt sie kölsches Liedgut. Seid anders als alle anderen, die in London einfallen, seid einfach … kölsch! Macht sie, trotzdem sie den viel besseren Fußball spielen, trotzdem sie die viel besseren Spieler haben, neidisch auf euch. Weil ihr noch authentisch seid. Weil wir uns in Köln noch nicht zu schade sind, uns sogar für Loser die Kehlen wund zu brüllen. So, wie es einst auf der Insel selbstverständlich war, was ihnen aber verloren ging, weil sich jene, die mit jeder Faser ihres Körpers leiden wenn der Verein verliert, den Eintritt dank ach so toller Sitzplätze nicht mehr leisten können. Die Übriggeblieben der englischen Fußball-Apokalypse könnten einen Bund der Vertriebenen gründen – denn besser als ‚Vertrieben‘ kann man nicht beschreiben, was mit den wahren englischen Fußball-Fans geschehen ist.
Kurzum – genießt den Donnerstagabend, sei es in London, in Köln, oder auch in Buxtehude oder Berlin. Sperrt Ängste und schlechte Gedanken aus euren Köpfen aus, macht Platz für das, worauf ihr seit Jahrzehnten wartet. Zeigt jenen, die Fußball auf das reine Ergebnis reduzieren, dass sie falsch liegen. Klar feiert es sich besser mit einem Sieg. Auch in Köln. Aber zu glauben, eine Niederlage oder gar Klatsche würde uns aus der Kurve werfen, ist ein Trugschluss und möge es uns danach innerlich noch so dreckig gehen.
Springt drauf, auf die Welle und reitet sie so weit sie uns tragen möchte. Und wer weiß … vielleicht kommen wir in so eine Art Röhre, wie man es bei den besten Surfern sieht, in der man die Welle immer weiter reitet, bis sie in einer Art … Finale … in sich selbst zusammenfällt.
Gebt auf den Londoner Tribünen Gas, nehmt die Spieler mit, zeigt ihnen, dass Sie auch in London ihre rote Wand dabei haben!
Und den Spielern möchte ich Distels geniales Zitat auf den Weg geben, der denn seinerzeit schrieb:
Und wenn ihr mit dem Rücken zu Wand steht, dann lacht eurem Gegner ins Gesicht. Denn die Wand sind wir. Und wir sind Tausende …
In diesem Sinne wünsche ich allen am Donnerstag einen schönen Europapokalabend,
Sehr schön. Dem schließe ich mich an. Einen schönen Europapokalabend
[align=center]"Wir haben in dieser Saison bereits zweimal gezeigt, dass wir mit Wolfsburg auf Augenhöhe spielen können", sagte Soldo in Erinnerung an die Niederlage im Hinspiel (1:3) und den Pokalsieg (3:2). Und es klang wieder wie der Weg zum Bahnhof.[/align]
ich durchlebe zurzeit eine sehr schwere Zeit. Bei einem meiner Söhne wurde ein bösartiger Tumor festgestellt, was dazu geführt hat, dass meine Motivation völlig in den Keller gegangen und der FC völlig in den Hintergrund getreten ist. Dein Beitrag ist großartig und macht mir Mut. Dafür danke ich Dir ganz herzlich. Die OP's bei meinem Sohn sind positiv verlaufen und es gibt keinen Grund, sich hängen zu lassen. Ebensowenig hat unser FC nach drei Niederlagen einen Anlass Trübsal zu blasen. Nach unendlich langer Zeit spielen wir wieder europäisch. Gegen Arsenal entsteht vielleicht eine neue Zeitrechnung. Ich habe weiterhin volles Vertrauen in unser Team. Ganz wichtig ist, dass die Mannschaft an sich glaubt und das Spiel mit höchster Entschlossenheit und selbstbewusst angeht. Dann haben wir auch in London eine gute Chance. Ich glaube an unsere Jungs.
Zitat von JokerFünfundzwanzig Jahre. Was für eine irre lange Zeit!
Fünfundzwanzig Jahre ohne internationale Pflichtspiele des 1. FC Köln – ich kann mich kaum an traurigere Jubiläen erinnern als dieses. Aber nicht nur, dass wir verzichten mussten, wir mussten darüber hinaus auch noch mit ansehen, wie Flachpfeiffenvereine á la Bayer Leverkusen unseren Platz einnahmen und sogar erfolgreicher auf internationaler Bühne agierten als wir es jemals taten. Zidanes Jahrhunderttor sei Dank, dass uns der moralische Super-Gau, ein Champions League - Sieger Namens Bayer Leverkusen, dann letztendlich doch erspart blieb. Der Spott über deren dreifachen Vize-Titel sollte uns, trotzdem er irgendwo zwischen tragisch und lächerlich einzuordnen ist, eigentlich in den Hälsen steckenbleiben.
Sei´s drum – die Zeiten ändern sich, und mit Ihnen auch unser FC. Wir sind noch nicht wieder wer, schon gar nicht in Europa, aber haben mit der Qualifikation für die Europa-League die Grundvoraussetzung geschaffen, wieder wer werden zu können. Dauerhafte Teilnahme an Europapokalen sind unabdingbar für eine Entwicklung des FC. Ohne solche Einnahmen wird sich der FC auch auf nationaler Ebene nicht dauerhaft unter den Top 6 der Liga etablieren können. Zu groß ist der finanzielle Unterschied, als das man da mithalten könnte, 100.000 Mitglieder hin oder her.
Aber all das spielt für das Anstehende erst einmal nur eine untergeordnete Rolle. Ich muss mir erst einmal selbst vor Augen halten, dass sämtliche FC-Fans unter 35 Jahren den FC nie bewusst im Europapokal erlebt haben. Wahnsinn. Irgendwie surreal für jemanden wie mich, der zig internationale Spiele gegen Mannschaften wie Juve, Inter, Roma, Glasgow Rangers oder Celtic miterleben durfte.
Der Versuch, meine Gefühle in Worte zu packen ist eine echte Herausforderung. Ich musste lange überlegen um eine passende Metapher zu finden und schließlich ist mir der Film ‚Gefährliche Brandung‘ mit Keanu Reeves und Patrick Swayze in den Hauptrollen eingefallen. Im Wesentlichen geht es dort darum, dass ein FBI-Agent (Reeves) undercover eine Clique infiltriert, die Banküberfälle begeht – natürlich in äußerst cooler ‚Surferboy‘ Art. Letztendlich wird die Bande zerschlagen, aber der für mich entscheidende Part ist die Schlusssequenz des Filmes, in der der böse Hauptdarsteller (Swayyze) letztendlich doch vom FBI-Agenten gefunden wird, weil er sich die einmalige Chance, „seine“ Welle zu reiten, die, auf die er Jahrzehnte gewartet hat, nicht entgehen lassen will, nicht entgehen lassen kann. Er nimmt dafür alles in Kauf – selbst vom FBI festgenommen zu werden, was ihm aber erspart bleibt, weil Reeves ihm das nicht verwehren will und ins Meer laufen lässt.
Geht es uns nicht genauso? Warten wir nicht auch seit beschissenen 25 Jahren darauf, den FC endlich wieder einmal international zu sehen? Traditionell laufen wir früher oder später immer wieder schottischen Vereinen über den Weg – das haben wir seit dem wir die Melodie des alten schottischen Volksliedes ‚The Bonnie Banks of Loch Lomond‘ für unsere Hymne verwurstet haben nicht mehr erleben dürfen. Ich will es sehen und in gewisse Weise auch mitfühlen, wenn 5.000 schottischen Gästen die Tränen in die Augen schießen, weil über 40.000 Kölner in einem anderen Land als Schottland altehrwürdiges schottisches Liedgut zum Besten geben. Mit so viel Herzblut, wie es außer uns wohl nur noch die Schotten selbst können. Wenn überhaupt.
Lasst euch diese Welle nicht von Trübsal oder schlechte Laune aufgrund verlorener Spiele, die wir in den vergangenen Jahren übrigens fast immer verloren haben (zumindest gegen Gladbach und Augsburg) vermiesen. Klemmt euch im übertragenen Sinne euer Surfbrett unter den Arm und lauft mutig ins Meer. Ja, das Wasser wird kalt und tief sein. Vielleicht auch ein wenig schmutzig. Die Wellen werden wohl gefährlich.
Ja, und?
Was haben wir denn schlimmeres zu befürchten, als ohne internationaler Beteiligung vollends in der sportlichen Bedeutungslosigkeit zu verschwinden?
Eine Klatsche auf der Insel? Die haben schon ganz andere Mannschaften ertragen müssen. Eine Niederlage zu Hause? Ist blöd, wäre aber nicht die erste, die wir erleben. Hier darf dann auch die Frage erlaubt sein – was will eine Fangemeinschaft, die fünf Abstiege innerhalb einer Dekade zu verkraften hatte, denn noch ernsthaft schocken?
Wir verstehen das, was für die verwöhnten Bayern-Fans eine Strafe ist, eine Teilnahme im Euro-‚Loser-Cup‘, als Erfolg und Belohnung. Wir wissen den ‚Pfenning‘ zu schätzen, auch wenn wir lieber den Euro in Form der Champions League hätten. Wir würden eine Teilnahme in der K.O.-Runde der Euro-League mehr feiern, als Bayern München einen Champions-League – Sieg. Über 10.000 Fans fahren trotzdem sie von allen Seiten tagtäglich eingetrichtert bekommen, wie sehr ihre Mannschaft ‚ablosen‘ wird, nach London. Manche Blätter schreiben sogar etwas von über 20.000 Leuten.
Weil sie nach hoffnungslos schlechten Ligaspielen immer noch nicht die Hoffnung verloren haben, dass der FC wider besseren Wissens es im 'Emirate' krachen lässt. Weil ihnen niemand, absolut niemand den Glauben an das Team nehmen kann. Schon gar nicht drei Niederlagen am Stück und auch nicht der eine oder andere falsch eingestellte Berufspessimist aus den eigenen Reihen.
Und wenn es nicht der Mannschaft gelingt, dann lasst es eben von der Tribüne aus krachen. Und zwar akustisch. Nehmt diese verdammte Schicki-Micki – Bude, diesen im Vergleich mit dem alt- ehrwürdigen Highbury seelenlosen Betonklotz ein, breitet einen bis dahin dort ungekannten Klangteppich aus und singt und brüllt die Arsenal-Fans so an die Wand, dass diese sich fragen, was das die letzten 20-30 Jahre eigentlich war, was sie ‚Support‘ genannt haben. Zeigt ihnen, warum ein Lukas Podolski zwar mit ihrem Trikot – aber mit unserem Tattoo am rechten Oberarm aufgelaufen ist. Gebt ihnen zu verstehen, dass sie vielleicht das Mutterland des Fußballs sind – wir ihn aber besser und intensiver zelebrieren. So wie sie es auch mal taten. Vor 30 oder mehr Jahren, als Fußball auf der Insel noch nicht zur rein kommerziellen Veranstaltung mutiert sondern Volkssport war.
Ihr seid in London, aber habt kein Ticket? Schade, aber dann macht deren Pubs zu Euren. Nehmt auch ihre Kneipen ein, sauft ihnen das Bier weg und lehrt sie kölsches Liedgut. Seid anders als alle anderen, die in London einfallen, seid einfach … kölsch! Macht sie, trotzdem sie den viel besseren Fußball spielen, trotzdem sie die viel besseren Spieler haben, neidisch auf euch. Weil ihr noch authentisch seid. Weil wir uns in Köln noch nicht zu schade sind, uns sogar für Loser die Kehlen wund zu brüllen. So, wie es einst auf der Insel selbstverständlich war, was ihnen aber verloren ging, weil sich jene, die mit jeder Faser ihres Körpers leiden wenn der Verein verliert, den Eintritt dank ach so toller Sitzplätze nicht mehr leisten können. Die Übriggeblieben der englischen Fußball-Apokalypse könnten einen Bund der Vertriebenen gründen – denn besser als ‚Vertrieben‘ kann man nicht beschreiben, was mit den wahren englischen Fußball-Fans geschehen ist.
Kurzum – genießt den Donnerstagabend, sei es in London, in Köln, oder auch in Buxtehude oder Berlin. Sperrt Ängste und schlechte Gedanken aus euren Köpfen aus, macht Platz für das, worauf ihr seit Jahrzehnten wartet. Zeigt jenen, die Fußball auf das reine Ergebnis reduzieren, dass sie falsch liegen. Klar feiert es sich besser mit einem Sieg. Auch in Köln. Aber zu glauben, eine Niederlage oder gar Klatsche würde uns aus der Kurve werfen, ist ein Trugschluss und möge es uns danach innerlich noch so dreckig gehen.
Springt drauf, auf die Welle und reitet sie so weit sie uns tragen möchte. Und wer weiß … vielleicht kommen wir in so eine Art Röhre, wie man es bei den besten Surfern sieht, in der man die Welle immer weiter reitet, bis sie in einer Art … Finale … in sich selbst zusammenfällt.
Gebt auf den Londoner Tribünen Gas, nehmt die Spieler mit, zeigt ihnen, dass Sie auch in London ihre rote Wand dabei haben!
Und den Spielern möchte ich Distels geniales Zitat auf den Weg geben, der denn seinerzeit schrieb:
Und wenn ihr mit dem Rücken zu Wand steht, dann lacht eurem Gegner ins Gesicht. Denn die Wand sind wir. Und wir sind Tausende …
In diesem Sinne wünsche ich allen am Donnerstag einen schönen Europapokalabend,
Zitat von JokerFünfundzwanzig Jahre. Was für eine irre lange Zeit!
Fünfundzwanzig Jahre ohne internationale Pflichtspiele des 1. FC Köln – ich kann mich kaum an traurigere Jubiläen erinnern als dieses. Aber nicht nur, dass wir verzichten mussten, wir mussten darüber hinaus auch noch mit ansehen, wie Flachpfeiffenvereine á la Bayer Leverkusen unseren Platz einnahmen und sogar erfolgreicher auf internationaler Bühne agierten als wir es jemals taten. Zidanes Jahrhunderttor sei Dank, dass uns der moralische Super-Gau, ein Champions League - Sieger Namens Bayer Leverkusen, dann letztendlich doch erspart blieb. Der Spott über deren dreifachen Vize-Titel sollte uns, trotzdem er irgendwo zwischen tragisch und lächerlich einzuordnen ist, eigentlich in den Hälsen steckenbleiben.
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Joker
Ich kann mich noch gut an das Spiel erinnern.Mein bester Freund seinerzeit, den ich seit der 5. Klasse kenne und zu dessem 50. Geburtstag ich demnächst wieder in Kölle bin, studierte VWL und war mit etlichen Kommilitonen in einer Kneipe im Belgischen Viertel verabredet.Mein Kumpel rief mich an,er schaue da mit seinen Leuten das Finale Real-Leverkusen. Eigentlich hatte ich überhaupt keinen Bock mir das Spiel anzuschauen, aber kam dann doch. Seine Kommilitonen kamen aus der Eifel, aus dem Westerwald,aus Schhwaben und sonstwo her. Wie das halt so ist bei den Kölner Studenten-Immis.
Es fing schon damit an, dass die alle Pils getrunken haben statt Kölsch. Auf einmal fingen die auch noch an jede Aktion der Pillen anzufeuern. Ich dachte ich bin im falschen Film.
Als Zidane dann Gottseidank das Traumtor zum 2:1 machte und ich der Einzige war, der für Real gejubelt hat, haben die mich angeschaut als sei ich ein Ausserirdischer und konnten das gar nicht verstehen, dass ich nicht für Leverkusen als deutsche Mannschaft halte.
Ich hab die Jungs dann mal aufgeklärt, was es heißt in Köln zu leben. Pils trilnken und für die Pillen sein, das geht gar nicht
In zwei Wochen sehe ich viele von denen wieder und mal schauen, ob die inzwischen Kölsch trinken und Leverkusen immer noch gut finden. Ich bin gespannt.
Boah, Joker, ey! Gänsehautschauer über Gänsehautschauer. Danke, danke für diesen genialen Text! Der ist gleichzeitig die passende Antwort auf die aktuelle Stimmungslage. Das Lied, das Du anstimmst, klingt doch viel überzeugender als das ewige Mimimimimi und das besorgte Draufhauen aus Liebe. Lassen wir uns und die Mannschaft daran aufrichten!
Ein Ziel, wird immer wieder von mir verlangt, ein Ziel sollte ich haben. Mein Gott, muss ich da fragen, wo soll denn das hinführen? Christof Stählin
Joker, ich hab' vor Jahren im Express Forum mal so ein Spieltags-Intro von Dir gelesen und deshalb angefangen regelmäßig rein zu lesen! Hab' mich nach dem Plattformwechsel hier angemeldet, damit das neue Forum durch möglichst viele User getragen wird und damit ich solche Beiträge weiterhin lesen kann! Ach ja - seufz - ich hab' die EC Spiele im alten Müngersdorfer auch noch miterlebt, Lüttich, Nottingham, Ipswich und so. Danke Dir!
Und alles, alles Gute an den Bullen und seine Familie!
When a clown enters a palace, he does not become a king, but the palace becomes a circus
neue Da kann man nur staunen. So lebt man und liebt man den Kölner Fußballverein 1.FC-Köln. Bin seit 1948 FC-Fan, habe alles erlebt, schlechte und gute Zeiten und freue mich auf die neue Spielzeit trotz der drei Niederlagen am Anfang der Saison 17/18. Aber so wie Du es in Deiner Welle beschrieben hast ist schon EINZIGARTIG; EINFACH super!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Weiter so. Grüße vom alter FC-Fan.
Da kann man nur staunen. So lebt man und liebt man den Kölner Fußballverein 1.FC-Köln. Bin seit 1948 FC-Fan, habe alles erlebt, schlechte und gute Zeiten und freue mich auf dieneue Spielzeit trotz der drei Niederlagen am Anfang der Saison 17/18. Aber so wie Du es in Deiner Welle beschrieben hast ist schon EINZIGARTIG; EINFACH super!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Weiter so.Grüße vom alter FC-Fan.
ich weiß nicht was ich dazu sagen soll!! Einfach nur DANKE!! So viele Emotionen, soviel Wahrheit und auch Zuversicht das hört sich doch umso viel besser an als dieses ständige gemaule.
tja joker, voll ins schwarze. ich hab ein spiel gegen glasgow rangers im kopf. 5:0 für den fc und die rangers sangen noch lange nach schlusspfiff, immer wieder unterbrochen von..." we are the rangers".... ich hab damal da gestanden und konnte das nicht fassen. 5:0 verloren und dann eine stimmung, wie sie müngersdorf noch nicht erlebt hatte. mit dem selbstverständnis....we are the rangers. vor dem spiel waren viele kneipen voll von rangers die den halben tag schon tranken und sangen, kein krawall keine unschönen szenen. im stadion wurde erzählt, dass ein schotte am rudolfplatz von einer strassenbahn überfahren wurde und zu tode kam. auch dort müssen sich rangers toll verhalten haben. ich hoffe, unsere jungs benehmen sich in london. ein bisschen kopfschmerzen macht mir, dass der bvb auf der anderen seite des parks gegen tottenham spielt. die boys und die dortmunder freunde sollen mal schön die flügel still halten. dein post ist fc pur, wohltuend das ereignis aufnehmend. fankultur ist halt deutlich mehr als aufs ergebnis schielen und darauf zu pochen das wir gewinnen müssen, um bei einer niederlage gegen alles zu schiessen, was bei drei nicht auf den bäumen ist. für mich ist morgen feiertag. vor 4 jahren hab ich zu saisonbeginn, mit zuschauerteilausschluss, sonntags gegen sandhausen, ein quälendes 1:0 sehen müssen. morgen spielen wir in london gegen arsenal im europapokal. wer das nicht geniessen kann ist ne arme sau. sicher feiert es sich besser mit einem sieg. aber die rangers haben es mir vorgemacht. auch mit einer 5:0 klatsche kann man gute laune haben und ehrwürdig auftreten. wenn es dann so kommen sollte, werde ich trotzdem grinsen. come on fc
Alter Verwalter...Lieber Joker, würde es Dich nicht geben, man müsste Dich erfinden. Und das meine ich ehrlich und mit absoluter Anerkennung!
Absolut ins Schwarze getroffen. Perfekt!
ich habe mich, das gebe ich ehrlich zu, teilweise sehr geärgert über unsere ersten Liga Auftritte. Aber...das hier ist ein anderes Kapitel. Das hier ist EL, hier gehts bei 0 los. Und selbst wenn es das nicht tun würde...ICH werde jede Sekunde bewusst genießen, ich werde im Stadion sein, zumindest bei den Heimspielen und mir kommt es garantiert nicht in den Sinn, selbst bei einer Niederlage in unserem Tempel, meinen Unmut zu äußern und zu pfeifen. Genau wie jeder andere will ich diese Momente aufsaugen und irgendwie für immer festhalten.
Das, was ab Donnerstag beginnt, haben wir uns verdient...Und das dürfen wir auskosten!
[align=center]Aus Harald wurde Toni, aus Pierre wurde Litti und Mc Kenna wurde zum Fussballgott! Wir haben viele Namen zu Legenden gemacht![/align]
Lieber Ewert, entschuldige bitte,aber da muss ich dir nu entschieden widersprechen.Ich war nu auch Zeitzeuge dieses Spiels im Stadion und hatte mein Fahrzeug gegenüber der heutigen Parkpalette in dem Wäldchen geparkt.Ich kann dir sagen,deine tollen Glasgow-Fans haben sich benommen wie die Schweine.Zur Erklärung,in den achtziger Jahren konnte man noch nach vorne auf der Aachener wegfahren.Vermummt und in Horden auftretend,von Polizei keine Spur,liefen die konstant über alle Autos,das sah dann so aus,man sprang ein paarmal richtig derbe auf die Kühlerhaube,dann ein paarmal aufs Dach,so dass dieses weitgehenst runterkam und dasselbe dann hinten auf den Kofferraum.Dann lief maan weiter auf der Strasse in den Wald hinein und knöpfte sich die nächsten Autos vor.Glaub mir,da hat sich keiner getraut auszusteigen,er wäre auch auf verlorenem Posten gewesen.Glaub mir bei mir im Auto wurde es richtig eng,ich hatte drei Weiber und noch einen Kumpel im Auto,kannst dir ja vortellen,was da für ein panisches Geschrei abging. die Weiber haben nie mehr ein Fussballstadion betreten und glaub mir,sollte mir mal einer dieser sog.Fans vors Geschütz treten,er wirds nicht überleben. Ds härteste war dann,als der ganze Spuk vorbei war,tauchte wie von Geisterhand die Polizei auf.Erste Frge:Würden sie einen von denen wiedererkennen?Ich hätte dem fast eine geklatscht im Effekt,weil,wäre er zur Tatzeit dagewesen,wüsste er,dass man von denen aufgrund ihrer Kostümierung keinen wiedererkennen konnte. Die riesigen Beulen und das runtergetretene Dach haben wir dann wieder rausgehauen und sind nach Hause gefahren,Schnauze voll.Da ich nicht gerade das neueste Modell fuhr,hielt sich mein Schaden in Grenzen,da waren aber andere Fahrzeuge dabei,da ging das in die Zehntausende. Das nur zu deinen vorbildlichen Fankultur der Rangers.Die sollen sich nie mehr in Köln blicken lassen,ich kann sie nur warnen.Da sind noch etliche,die mit diesen Herren Rechnungen offen haben.
Red-Bull schmeckt wie der Morgenurin eines zuckerkranken Gummibärchens.
Das ist echt der Wahnsinn, wie dann so Erfahrungen immer auseinander driften können.....da muss der Ewert wohl die mit Abstand besten gemacht haben Obwohl auch meine Erfahrungen natürlich sehr subjektiv sind: Schotten im Stadion gingen immer klar, aber außerhalb dessen habe ich mit Engländern, Nord-Iren und speziell den Iren DEUTLICHE bessere und freundlichere Erfahrungen gemacht, als mit den Schotten.....