Ich fange mal an mit einer Bitte um Nachsicht, da ich schwer verkatert in den Tag hinein liege...sollte es für sowas hier schon einen Trööt geben, habe ich ihn nicht gefunden. Sollte hingegen jemand von "noch so einem Listen-Ding" genervt sein, geht es mir ganz gepflegt am Arsch vorbei Der geschätzte Nobby brachte mich auf die Idee, hierfür einen "extra"-Trööt zu eröffnen, da ich Musik und Fussball gerne trennen möchte, obwohl natürlich beides sehr prägend, emotionalund berührend sein kann. Regeln gibts nicht wirklich, mich interessiert einfach alles, was euch eben "prägend, emotional und berührend" (Zitat smokie, Karfreitag 2018, im vorangegangenen Satz) über den Weg gelaufen ist. Ähnlich wie der Graf in seinem schönen "Alben-Trööt" erlaube ich mir, erst etwas später Stellung zu beziehen. Also, wer Lust hat: Feuer frei
Zitat von smokieSollte hingegen jemand von "noch so einem Listen-Ding" genervt sein, geht es mir ganz gepflegt am Arsch vorbei
Danke, lieber Smokie, für diesen weisen Satz!
Und da ich gerade da bin; mein prägendstes Fußballerlebnis war das Halbfinale der 82er-WM gegen Frankreich. Da war ich noch klein, aber nie werde ich vergessen, wie sich unsere Rumpelfußballer in der Verlängerung zurückgefightet haben. Unverdient, aber geil. deutscher Fußball eben. Damals.
Battiston. Ja, gut, ich sach mal "Battiston"! Der Battiston war ein Weltstürmer, der hatte nur zwei Probleme: Den linken und den rechten Eckzahn. War übel genug, die Kiste. Lassen wir die Sache ruhen.
Das erste Tor durch Pierre Littbarski. "Mein" Pierre Littbarski, mein damaliger Lieblingskicker. Der andere Lieblingsspieler war auf der Gegenseite im Einsatz. Die platte Michelle. War nicht sein Tag. Der kam zwei Jahre später, reihenweise. Doch die Franzosen hatten auch noch andre exzellente Spieler: Tresor, Tigana und selbstflüsternd Giresse, die Reinkarnation von Garrincha mit Baskenmütze in den Stutzen. Nur Leute, die das Tor treffen, hatten sie weniger.
Verlängerung. Sie treffen doch noch. Die Alemannen tot. Doch dann, das Jahrhundertgenie Derwall hat einen Geistesblitz: Wie wäre es, wenn man mal den einzigen spielerisch brauchbaren Stürmer mit dazuholen täte? Ob´s dem jetzt im Knie zuppelt oder nicht. Wir haben alle unsere Malessen. Gesagt, getan. Rotbäcken macht sein Ding in Gerd-Müller-Manier, danach... Fußballhistorie, Fußballästhetik, Fußballhimmel!
Fischers Klaus, der alte Immi. Und dann Standfußball. Ulrich von Stielike auf Stielike zu Worms am Rhein nimmt den Sendungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ernst und macht es spannend. Toni hält. Toni hält immer. Am meisten hat sich mir Hottes Jubel nach seinem Versenkten eingegraben. Sah aus, als wenn Gerd Fröbe Foxtrott übt.
Das Finale... wen kratzt das? DAS war das Finale der WM. Und Österreich war nicht einmal dabei, um uns zu helfen.
1978. Samstags wurde gebadet. Ich in der Wanne. Es stand 5 der 6-0 für Gladbach und der FC hatte nur noch ein oder zwei Tore Vorsprung. Mein Bruder hatte Spaß, er hasste nicht nur Ali, sondern auch den FC. Ich hasste ihn dafür. Jedenfalls fing der FC auch irgendwann an Tore zu schießen und der Gehasste hat das Maul gehalten.
2014. WM Brasilien. 1:7. Die besten 6 Minuten meines (Fussball)-Lebens und mir hat danach eigentlich nie ne Mannschaft und ihre Fans so leid getan.
Irgendwann Anfang der 80er, als ich von der E-Jugend in die D-Jugend gewechselt bin. Dummerweise spielte da der allseits gefürchtete Schläger....und dummerweise war er noch gleichzeitig die unumstrittene 10.
Bereits im ersten Training hat er das Einzelgespräch mit mir gesucht und mir zu verstehen gegeben, dass er mich in der E-Jugend und aufm Bolzplatz häufig hat spielen gesehen, und mich für eine ganz große Nummer hält und er voll auf mich zählt. Er hat mich dann jahrelang wie seinen Ziehsohn behandelt.
Ich sag Euch, wenn man der "Kumpel" von einem gefürchteten Schläger ist, ist genauso gut, als ob man selbst ein gefürchteter Schläger ist - man hat einfach nur ein ruhiges Leben....keiner labert einen blöde an.
P.S.: Ich habe ihn später natürlich abservieren lassen.....wie man das halt so macht, um selber die Führung zu übernehmen.
P.S.2: Noch so ein Listen-Ding, und ich reiße Euch die Eier ab.
### Ich weiß nicht immer wovon ich rede, aber ich weiß, dass ich Recht habe ### ### Zeuge Chihis ### Poldi, santo subito ### Konopka Is My Homie ###
NATÜRLICH kann ich mich, ähnlich wie im "Alben-Thread", sehr schlecht kurz fassen, bin einfach zu begeistert mitunter von diesem komischen Sport, bei dem über zwanzig Menschen einem Ball nachjagen.... [rolling_eyes] Ich begebe mich mal wieder in den "Listen-Jargon" mit dem Hinweis, dass es chronologisch zu betrachten ist
1.) Kohler kommt den berühmten Zentimeter zu spät... Euro 88, Halbfinale Deutschland-Holland. Für mich das erste "bewusste" Fussball-Ereignis im TV. War da zwar schon 10, aber diese Szene hat sich einfach als "erste" bei mir eingebrannt. Van Basten hat den Fuss eher am Ball und entscheidet dieses für mich legendäre Duell Kohler vs. van Basten für sich.
2.) Das "Daum-Team"... Klar hatte der FC auch vorher "große" Teams und Spieler in seinen Reihen, nur kannte ich sie leider nur vom Hörensagen, wobei mein Fussball-Leben natürlich als 78er Jahrgang vorgeprägt war Was hatten wir damals für geile Spieler in unseren Reihen, ohne die großen Erfolge einzufahren: Litti und Icke , Bodo, die Allofses, Olsen, Poulsen, Kohler und was wess ich wen noch alles. Und einen geilen Ball hat unser Coach da spielen lassen! Da ist allerspätestens die "Liebe" zum FC entstanden.
3.) Die Daum-Entlassung 1990... Dieses "Ereignis" machte mich fassungslos...ich habe es damals nicht verstanden und ehrlich gesagt verstehe ich es bis heute nicht...
4.) WM 90... Für mich der Beginn der ""Liebe"" zu unserem National-Team. Der Beginn gegen Jugoslawien entfachte in mir erstmals ein "deutsches" Fussball-Fieber, neben dem FC. War Ickes Tor gegen Wales noch eher in der Rubrik "geil, einer von uns (also FClern) schiesst uns zur WM" einzuordnen, entfachte die Gala-Vorstellung von Matthäus (!!!) und Co. erstmals etwas über den FC hinausgehendes! "Toto" Schillaci und George Weah trugen ihren Teil dazu bei, mir auch gerne WM-Spiele ohne deutsche Beteiligung anzusehen.
5.) 24.05.1997: "Toni Doppelpack" macht seinem Namen keine Ehre... ...trifft er doch glatt dreifach und versaut den Pillen die Meisterschaft Ich konnte mir in der Saison kein FC-Spiel im Stadion anschauen...bis auf DIESES Man sehe mir nach, dass auch Schadenfreude den Einzug in meine Liste grfunden hat
6.) 19.05.2001: Hamburg, Volksparkstadion: VIP-Karten für umme. Kollektiver Ausraster beim 1:0 gegen die Bayern, Totenstille bei Anderssons Freistosstor. Danach die Bilder aus Schalke, mein Dad war sehr niedergeschlagen. Warum das hier in der Liste auftaucht: Weil ich vor dem Spiel den großen Uwe Seeler getroffen habe und es tatsächlich zu einem 5-minütigen Plausch kam. Von ihm aus, ich will solche Menschen eigentlich nie stören....ich sag euch: Zwei Sätze mit ihm und man ist Fan. Ein wirklich unglaublich bodenständiger Kerl. Wahnsinn....
7.) WM-Finale 2002... Trotz des Bewusstseins, als krasser Aussenseiter in dieses Spiel zu gehen, war ich mindestens 24 Stunden total konsterniert, wie man dieses Spiel trotz der mit Abstand besten Turnierleistung verlieren konnte. Dass ausgerechnet der "Titan" so etwas wie eine sportliche Schwäche zeigte, hat mich ganz schön mitgenommen. Dabei hatte alles so schön begonnen, aufgrund der Zeitumstellung an einem frühen Morgen in einer abgedunkelten Spelunke in München....8:0 gegen Saudi-Arabien; nie wieder bin ich so früh am Tag besoffen durch eine Stadt getorkelt
8.) 11.11. (man könnte sich den Tag für diese Vertragsunterschrift nicht besser ausdenken) 2003 bis 09.06.2006... Lukas Josef Podolski, genannt Poldi...mehr muss man dazu nicht schreiben
9.) WM 2006 Was soll ich sagen? Ich hab mich beruflich neu orientiert, hatte die gesamte WM "frei", war frischer Single....und auf einmal schaute der Sommer meines Lebens vorbei. Nie wieder habe ich ein mehrwöchiges Ereignis so sehr aufgesaugt wie dieses. Es war "Fussball pur", vom Eröffnungsspiel bis zum Finale. Versteht mich nicht falsch, aber in dieser Zeit hatte ich tatsächlich sowas im Gefühl wie "stolz, ein deutscher zu sein". Ich kann das nicht besser erklären, es war einfach so. Wir waren fantastische Gastgeber, haben quasi das Public-Viewing erfunden und es gab auch mit gegnerischen Fans nur fröhliche Feierei... 09.06.: Datteln, Ruder-Club: Gegen Costa Rica Leistungs-technisch mit deutlich Luft nach oben, aber 6 Tore in einem Spiel mit zwei Traumtoren von Lahm und Frings...da entstand wieder dieses "Fieber" 14.06.: Greifswald, Marktplatz: Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals bei einer solchen "Explosion" zugegen war, wie als Neuville nach Fanke Odonkor das 1:0 machte. Bei keinem FC-Spiel, bei keinem Finale, zumindest erinnere ich mich nicht. Ich meine nichts davor oder danach, nur den MOMENT, in dem das Tor fiel. Der totale Ausraster von tausenden Menschen bei Public Viewing auf dem Marktplatz. DER Gänsehaut-Moment dieser WM. 20.06.: Recklinghausen, Rathausplatz: Fast Business as usual gegen schwache Ecuadorianer, aber Poldi traf das erste Mal und bei (natürlich) strahlendem war eine riesige Vorfreude auf die Ko-Phase spürbar. 24.06.: Frankfurt am Main. Also wirklich "am Main", da die Leinwand wirklich auf dem Main stand. Gegenüber des offiziellen Public Viewings stand ich auf unserer Kiste Bier und Poldi hatte große Lust, mich zu begeistern. Selbst der kurze Bildausfall, der uns den Elfmeter für Schweden nur an den Reaktionen des Publikums auf der anderen Seite "sehen" ließ, fiel kaum ins Gewicht. Eine Runde weiter... 30.06.: Gleicher Standort wie beim Achtelfinale, nur die Dramaturgie war eine gänzlich andere. Wille pur brachte uns ins Halbfinale. Am nächsten Tag besorgte ich mir eine Eintrittskarte für das Final-Public Viewing in der altehrwürdigen Berliner Waldbühne. Da war mir kurzzeitig nicht mehr bewusst, wie scheisse Fussball manchmal sein kann. 04.07.: Dortmund, Friedensplatz: An diesem Tag passte einfach alles zusammen. Bei herrlichem Wetter schon sehr früh eingepfercht beim offiziellen Public Viewing, bei dem trotz Hitze nichtmal eine eigene Flasche Wasser erlaubt war, passte das Endergebnis einfach zu diesem schlechtesten aller WM-Tage. Gesehen habe ich die Tore auf dem kleinen Fernseher der Toilettenfrau, weil ich vor dem für mich klar bevorstehenden Elferschiessen ums Finalticket noch schnell pinkeln wollte. Es kam dann leider anders.... 08.07.: Berlin, Fanmeile: Einmal wollte ich sie mir geben, die offizielle "Meile". Für ein Spiel um Platz 3 ohne Deutschland zwar, aber gut. Kurz gesagt: Es war fantastisch. Diese "Wucht" so vieler FRIEDLICHER Fussballfans hat mich nachhaltig positiv beeindruckt. 750.000 Menschen, die alle den gleichen Wunsch haben....Das war etwas einmaliges, auch diese ganze Infrastruktur. Selbst das Bier ging deutlich schneller als auf diesem bescheurten Platz in Dortmund. 09.07.: Finale ohne Deutschland. Voll war es trotzdem, schön war es auch. Wer schonmal in der Waldbühne war, kann vielleicht auch sagen, dass dieser Ort irgendetwas "spezielles" hat. Der Rest ist schnell erzählt: Zidane Genie und Wahnsinn in einem, feiernde Italiener. Das wars.
10.) Der 5te Februar 2011... Am folgenden Tag taten sich erhebliche Gedächtnisslücken auf, aber eins weiss ich ganz sicher: Es war einfach SAUGEIL Es war """nur""" ein normales Spiel, aber nach 0:2 Rückstand und einer nicht gegebenen roten Karte gegen Gomez, die mich stinkwütend meine Wohnung verlassen ließ, um dann auf meinem Spaziergang auf der Venloer Straße von Kneipe zu Kneipe die zweite Halbzeit zu verfolgen....moment, wo war ich jetzt? Immer diese langen Satzkonstrukte...ach ja: DIE BAYERN NOCH ZU SCHLAGEN!!!!....das hatte schon was
11.) 08.07.2014 Die "Demütigung" Irish Pub, Annecy, Frankreich, zweitägiger Aufenthalt auf dem ""Weg"" zum Atlantik. Das für mich "komischste" Fussballspiel aller Zeiten. Ich war mehr perplex als glücklich, auch wenn ich natürlich glücklich war. Hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber so war dieses Spiel ja auch. Wir hauen den Gastgeber mit SIEBEN Toren aus dem Turnier!!! Alle waren fassungslos beim einzigen Brasilianer kamen schon nach dem 3:0 Tränen hinzu. Mittags hatte ich mit einem Barista gegenüber unseres Hotels gewettet: Verlieren wir, zahle ich zwei für einen, umgekehrt bekomme ich zwei für einen. Ich bekam am nächsten Tag drei
12.) 20.05.2017: Was für ein Tag, wem will ich da was drüber erzählen....Sonnenschein, Stadion, Europa! Ich lag aufm Rasen, hab da, wie schon vorher auf der Süd, hemmungslos mit meinem Kumpel geflennt und dann gabs nur noch Feierei. Ein geiler Tag von vorne bis hinten!
Wer noch nicht eingenickt oder zu genervt ist, bekommt noch zwei kleine Anekdoten am Rande: 1.) Dortmund, 17.06.1994. Mannschafts-Grillabend plus das erste WM-Spiel unserer Truppe gegen Bolivien. Irgendwie entstand die Maßgabe: Pro gelbe Karte ein Schnaps, pro rote Karte oder Tor zwei....10 Korn später war mir klar, dass es solche "Wetten" in meinem Leben nie wieder geben wird.... 2.) 03.07.2010, Deutschland-Argentinien Ich entschloss mich dazu, betandwin den Rücken zu kehren, hatte allerdings noch 20€ aufm Konto, die ich noch "loswerden" wollte. Was gibt es da cooleres, als einfach ne total bescheuerte Wette zu machen? Also einfach mal Sieg Deutschland mit Handicap 0:2. Als das Spiel schon durch war, hab ich dann nochmal für Spannung gesorgt und das meiner Perle erzählt, die neben mir saß. Herrlich und unbezahlbar Zwei Wochen später gings nach Südfrankreich, die dann etwas über 400€ liess ich mir dann doch auszahlen....
So, das war mein längster Post; mal sehen, wer ihn schafft
smoker, für Dich wars auch ein Fussballmärchen 2.6? Mich hat diese WM eher gelangweilt. Spiele gegen Costa R., Polen, Ecuador, naja. Is so in Vorrunden. Dann noch Schweden und Argentinien. Da wars denn tatsächlich das 11er Schießen das mich vom Sessel gerissen hat. Im Halbfinale haben uns dann die Italiener abgekocht. Und dann solch ne Mammutfeier????? Wir im eigenen Land Dritter....fand ich jetzt mehr Richtung Trauergottesdienst. Aber egal, tausende und abertausende Görlies durften rumkreischen mitsamt freigestellten Schulklassen. Naja, is vorbei. Die mMn "richtigen" WM´s hast Du verpasst. Live mein ich. Für mich warens die 70iger und 80iger. 1990 noch, dann fings dann an mich mehr und mehr zu langweilen. Ich weiß nicht mehr so genau, 2002, wo wir alles fast 1:0 gewannen, auch gegen Luschentruppen um dann im Finale gegen den ersten "vernünftigen" Gegner zu verlieren. Und abschließend das 7 : 1 gegen Brrrasilll letztens, die taten mir leid, das wars aber auch.
Den einen Moment gibt es nach all den Jahren nicht, aber es gab
im ersten Bundesligajahr ein Spiel gegen Frankfurt. Christian Müller wird im Mittelfeld böse gefoult. Als er meint, mit einer Ohrfeige gegen den Frankfurter für Ausgleich sorgen zu müssen, wird er des Feldes verwiesen. (Rot gab es damals noch nicht). Nach dem Spiel war es üblich, daß fast alle Zuschauer ihre Plätze über das Spielfeld verliessen, den Spielern noch mal auf die Schulter klopften und auch mal über das Spiel diskutierten. Nach diesem Spiel war es etwas anderes. Dem Schiri wurde frei nach dem Motte mit den leichten Schlägen auf den Hinterkopf, in diesem Fall allerdings mit einer Fahnenstange, erklärt, daß er den falschen Spieler vom Platz gestellt hatte. Der FC durfte daraufhin sein nächstes Spiel in Wuppertal austragen.
das Spiel in Rotterdam. Mein Opa war auf die fantastische Idee gekommen, seine 3 Richtigen im Lotto (so die offizielle Version für meine Oma, wieviel es wirklich waren, weiß bis heute niemand) erst in Köln und dann auch das Rückspiel in Liverpool mit seinem älteste Enkel und Patenkind, also mit mir, zu besuchen. Als noch immer kein Sieger feststand, mussten wir gezwungener Massen auch noch in Rotterdam zittern. Was dann tatsächlich zum Schluss passierte, bekam man als Zuschauer nicht mit, daß konnte man erst am nächsten Tag im deutschen TV noch mal sehen.
das Pokalfinale in Hannover gegen Offenbach. Ähnlich wie in Rotterdam bist Du nach dem Spiel stundenlang im Bus, unter vielen aber dennoch unsäglich alleine. Keiner kann dich trösten, erst Jahre später nach den beiden Spielen Pfingsten 77 wurde ich teilweise mit der Stadt Hannover, dem ganzen Umfeld und dem Rest nördlich des Ruhrgebiets versöhnt.
Das Jahr danach. Kein Spiel verpasst, ob Heim- oder Auswärtsspiel. Soviel Geld habe ich nie wieder in den FC investiert. Leid tut mir kein Pfennig.
Privat gab es zwei einschneidende Punkte. Zum einen, als meine damalige Mannschaft lieber eine Klasse tiefer spielen wollte, für mich unverständlich. Als dann noch der Abstieg durch ein gewolltes Eigentor besiegelt wurde, habe ich noch auf dem Platz meine Mitgliedschaft gekündigt, Trikot ausgezogen, als Jugendleiter und Geschäftsführer zurückgetreten und in der Unterhose nach Hause. Ich habe nie mehr eine Veranstaltung dieses Clubs besucht.
Mein absoluter Höhe- und gleichzeitig auch Tiefpunkt. Durch Zufall erhälst Du einen Vertrag bei einem Club, der gerade in Liga 2 aufgestellt ist. Gefordert hat dies ein ehemaliger Nationalspieler, der dann aber verletzt wurde und nur 1 oder 2 Spiele machte. Ich war verpflichtet worden, um ihm den Rücken frei zu halten, als er sich verletzte, war auch meine Saison so gut wie gelaufen. Heute ist der Verein in der Bedeutungslosigkeit versunken.
Die Liste liesse sich noch weiterführen, ist halt eine lange Zeit. Ob als Trainer erster Kreismeister mit der gerade eingeführten E-Jugend, mein erstes Spiel in der ersten Mannschaft (es endete 1:1, ich erzielte beide Tore), einmal gegen Ajax Amsterdam mit Johan Cruyff, meist braucht man nur ein Stichwort, und es fallen einem mehrere Episoden ein. Leider oft auch die nicht so schönen.
"Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat." Kurt Tucholsky
Ich mag Menschen, die mir reinen Wein einschenken. Oder Bier. Bier geht auch.
Die Saison lief nach Plan. Nur der Plan war Scheisse.
Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist es nur ein Schritt. (Napoleon Bonaparte)
ja Grottenhennes, Liverpool [sad] [sad] ich habs nur schwarz-weiß im Fernsehn gesehn. Sei froh das Du als Zuschauer dort nicht direkt wusstest was los war. Obwohl, ich eigentlich auch nicht. War sowieso lichtmäßig eher schwach. Weiß noch wie mein alter Herr versuchte mehr Licht in die Mattscheibe zu bekommen. Dann Münzwurf............keiner jubelt, weil Münze wohl senkrecht im Matsch steckte. Dann neuer Wurf, und...............................Liverpool jubelt, und ich im Tal der Tränen. Das war meine FC Geburt
@Nobby Nicht nur deswegen. Musik genauso. Und es gab noch keine scheiss Spielekonsolen. Die haben es mir immer schwer gemacht, gleichaltrige Skatspieler zu finden
Zitat von smokie@Nobby Nicht nur deswegen. Musik genauso. Und es gab noch keine scheiss Spielekonsolen. Die haben es mir immer schwer gemacht, gleichaltrige Skatspieler zu finden
weis bis heute noch nicht wie eine Spielkonsole zu bedienen ist. Is mir auch egal
Zitat von smokieSo, das war mein längster Post; mal sehen, wer ihn schafft
Also, ich habe ihn gern gelesen und weil soviel Mühe unter Einsatz und Verwendung persönlicher Information auch eine Replik verdient, will ich ein paar Gedanken dazu nicht zurückhalten.
1. Du bist ja jünger als ich! Wenn auch nur knapp. Das ist eine Überraschung, ich hätte gar nicht gedacht, daß hier doch noch einige aus meiner... wie sagt man so blöd?... "Alterskohorte" am Start sind.
2. Das bringt mich zu Deinem Punkt zwo, dem "Daum-Team", wie Du es nennst. Du sagst Jürgen Kohler, ich sage Mathias Hönerbach. Du sagst Flemming Poulsen, ich sage Hans-Peter Lehnhoff. Du sagst Icke Häßler, ich sage Ralf Geilenkirchen. Das ist wirklich witzig, als kleiner Junge habe ich dieses Team verfolgt (auch schon unter Löhr und Keßler, an Michels kann ich mich nur ganz vage erinnern) und wenn ich mit Playmobilmännchen FC-Partien gegen Eintracht Frankfurt und den BVB gespielt habe (ich hatte von jedem Team mindestens elf Figuren, die zu diesem Zweck alle sorgfältig mit Revell-Farben in Trikots gemalt wurden, am besten sahen die der Eintracht aus, das weiß ich noch)... dann war Ralf Geilenkirchen das Playmobilmännchen, das immer spielentscheidend war. Oder oft. Frag mich nicht warum, ich hatte diesen Spleen, daß gerade die damalige Jugend eine große Zukunft haben müsse. Wahrscheinlich habe ich da viel von mir selbst hineininterpretiert.
3. Gibt es in diesem verdammten Land irgendeinen Ort, ein Dorf, einen einsamen Bauernhof, eine Wegkreuzung im Wald, an denen Du noch nicht Fußball geschaut hast?
4. Anders als Du habe ich zu genau dem Zeitpunkt, als Du von ihr infiziert wurdest, den Kontakt zur dt. Fußballnationalmannschaft fast vollständig verloren. Ich habe das 90er-Finale zwar geschaut (in den Niederlanden übrigens), aber innerlich beteiligt war ich gar nicht. Danach - da bin ich eher bei Nobby - waren mir Spiele und Turniere der Nationalmannschaft fast völlig schnuppe, 1994 hat Vogts gemeint, ohne mich (als blutjunges Talent) zur WM fahren zu müssen - das war´s für mich. Und man sieht ja auch, was dabei herausgekommen ist. Ich erzähle noch was, das ich sonst nicht gerne berichte. Damit Ihr was zu lachen habt. 1994 war mein Spitzname im Verein tatsächlich "Sammer" (kein Scherz und nein, ich sehe kein Bißchen so aus wie der). Wie ich an den Namen gekommen bin? Es lag an der Technik (an was auch sonst, gelaufen bin ich insgesamt eher wenig, geköpft habe ich nie). Es gab vieles, worin ich Aufholbedarf gehabt hätte, aber was ich konnte, waren Freistöße, Pässe, Bälle verteilen oder Ecken aus dem Stand, so´n Zeug. Aber "Sammer"? Gut, das war auch tatsächlich die Phase, in der ich defensiver eingesetzt wurde. Naja, wie auch immer, ich selbst hätte mich jetzt nicht so getauft, aber Du weißt ja, wie das im Verein so ist...
5. Du bist fußballerisch ein positiv Bekloppter, Smokie. Und das ist wertschätzend gemeint.
6. Skat spielt man als junger Mensch bevorzugt mit den Altvorderen. Methode: Maul halten, verlieren und lernen. Mein Vater war der beste Skatspieler, den ich je gesehen habe. Ich weniger. Aber auch kein Freiwild.
Zitat von nobby stilesSkat war geil. Wir spielten, wenn spielfrei war, sonntags von 10 bis oft tief in die Nacht im Vereinslokal. Sensationell
Wir auch. Beim Bund genauso. Aber wie gesagt - Skatspieler sind in meiner Altersklasse leider fast ausgestorben. Jetzt beschränkt es sich auf EIN alljährliches Weihnachts-Skatturnier in meiner „alten Heimat“... Aber man wird genügsam: Heute bin ich schon froh, wenn ich jemandem mal ab und an zeigen kann, wie teuer Würfel in einer Kneipe sein können
@Graf Danke für die Blumen Und zu Punkt 3: Hab ich auch kurz gedacht, als ich meinen Post verfasst habe. War mir gar nicht mehr so bewusst. Das war in diesem Zusammenhang ein Tag voll netter Erinnerungen
Zitat von nobby stilesSkat war geil. Wir spielten, wenn spielfrei war, sonntags von 10 bis oft tief in die Nacht im Vereinslokal. Sensationell
Wir auch. Beim Bund genauso. Aber wie gesagt - Skatspieler sind in meiner Altersklasse leider fast ausgestorben. Jetzt beschränkt es sich auf EIN alljährliches Weihnachts-Skatturnier in meiner „alten Heimat“... Aber man wird genügsam: Heute bin ich schon froh, wenn ich jemandem mal ab und an zeigen kann, wie teuer Würfel in einer Kneipe sein können
Zitat von smokie@Nobby Ja klar. Bei „uns“ sagt man schonmal „die Würfel waren heute aber teuer/billig“, daher der Ausdruck
das konnte schon ab und zu mal kräftig in die Hose gehn. 8 Leute, 2x verloren, und der Deckel füllte sich sich. Ich hab noch einen Deckel dort, aber die Kneipe ist leider schon lange zu. Leider. Es waren große Zeiten mit guten Jungs
Zitat von nobby stilesIch hab noch einen Deckel dort, aber die Kneipe ist leider schon lange zu. Leider. Es waren große Zeiten mit guten Jungs
Wenn jeder von den "guten Jungs" da noch einen Deckel offen hatte, kann sonne Kneipe schonmal zumachen müssen.
tja, das kann passieren. Ist aber lustig, ich hab dort einen gemacht, und der blieb dort. Tolle Kneipe, gute Musikbox, gutes Bier, und, ganz wichtig, guter Kicker
Eine gute Jukebox.....mir ein völliges Rätsel, warum nicht jede Kneipe eine hat.
Edit: Wobei...wenn ich dann alkohol-geschwängert und emotional in alten Zeiten schwelgend das zehnte Mal hintereinander „Auld lang syne“ laufen lassen würde...also ich weiß, warum es so wenige gibt