Viele werden jetzt sagen. Ein Karnevalströöt hat uns gerade noch gefehlt. Das habe ich mir auch gesagt und deshalb diesen Trööt aufgemacht. Wer mit Ausnahme von mir möchte nicht einmal in seinem Leben Prinz, Bauer oder Jungfrau in Köln sein?
Und was soll das Thema Karneval im FC-Tresen? Auch diese Frage habe ich mir „ernsthaft“ gestellt und schließlich eine plausible Antwort gefunden. Der 1. FC Köln ist seit Januar 2015 offiziell ein Karnevalsverein und wird als förderndes Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval von 1823 geführt. Der geschäftsführende Vorstand des Festkomitees hatte seinerzeit einem entsprechenden Antrag des FC zugestimmt.
Obwohl Karneval zugegebenermaßen nicht jedermanns Sache ist, darf ein echter Alaaf-Trööt für die jecken FC-Fans und Mitglieder unseres Karnevalsvereins nicht fehlen. Denn bald schon eröffnet die Kölner Oberbürgermeisterin Reker zusammen mit Zugleiter Kuckelkorn im Beisein des neuen Dreigestirns die nächste Session: Zwischen Weiberfastnacht (11.11.) und Rosenmontag ist Kölle wieder im Ausnahmezustand. Denn wenn et Trömmelche jeht, dann stonn mer all parat un mer trecke durch die Stadt un jeder hätt jesaat. Kölle Alaaf, Alaaf - Kölle Alaaf! Oder mer bliev met de Aasch zuhus.
In diesem Trööt kann man über alles schreiben, was einem zum Thema Kölner Karneval so einfällt (Karnevalssprüche wie „Ich kotze nicht, ich bin heute als Vulkan unterwegs“, kölsche Lieder, Skandaaale!, Aktuelles, Kritisches, Termine, Wissenswertes etc.). Vielleicht gelingt es ja, den ein oder anderen Jecken auch ins Fußballforum zu ziehen.
Ich wünsche üch ’ne härrliche Fastelovend, vill Spass un Sonnesching, Kamelle, Strüssjer un Bützjer.
Bliev jeck, bliev FC-Fan!
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Das können diese Kaltblüter aus Westfalen nicht begreifen. Schon deshalb nicht, weil bei alldem, was sie unter Karneval verstehen, ein Pferd höchstens mal auf dem Flur steht. Das finden sie soooo niedlich. In Kölle ist das anders. Da fällt es leichter, die Deutsche Flugsicherung von einem ganzjährigen Flugverbot für Pralinenschachteln zu überzeugen, als nur ein einziges Pferd vom Rosenmontagszug auszuschließen. Beim Bleiberecht für Pferde verstehen die organisierten Jecken keinen Spaß. Narrenkappen runter, Scheuklappen rauf!
"Klassisch, kölsch und jeck" 1. FC Köln stellt Karnevalstrikot vor
Der ?1. FC Köln hat sein diesjähriges Karnevalstrikot vorgestellt. Beim Heimspiel gegen Union Berlin am 10. November wird der Bundesliga-Absteiger das Trikot erstmals tragen. Dem Verein zufolge ist das Trikot (Preis 89,99 Euro) diesmal „klassisch, kölsch und jeck zugleich“. Das Trikot wird bestimmt durch schmale Querstreifen in rot und weiß. Das Stadtwappen der Stadt Köln prangt auf der Brust. Auf dem Ärmelsaum finden sich in gelber Farbe weitere Details wie ein gesticktes Krätzchen, der Dom und die Krone aus dem Stadtwappen. Unter dem Motto „Ringelpiez zom Aanpacke" gibt es das Sondertrikot mit dem Spruch „Uns Sproch es Heimat“ im Nacken.
Das Herz aller Karnevalisten schlägt höher: Am 11.11. wird die Karnevalssession 2018/2019 offiziell eröffnet. Ab 9 Uhr morgens feiern und schunkeln etwa 20.000 Jecken auf dem Kölner Heumarkt sowie dem angrenzenden Alter Markt. Um Punkt 11:11 Uhr am Sonntag wird der offizielle Sessionsbeginn von einem Glitterregen begleitet. Anschließend geben die großen Stars der Karnevalsmusik alles, um die bunt kostümierten Jecken in Fastelovendslaune und Schunkelstimmung zu versetzen. Bis circa 18 Uhr laden kölsche Klänge zum Mitsingen und Mittanzen ein. Nach dem Ende des offiziellen Programms auf der Bühne geht das Feiern in den Kneipen weiter.
Kasalla, Querbeat, Paveier Neue Karnevalshits machen Lust auf die Session
Keine Karnevalszeit ohne neue Gesänge. Sonntag werden die Bands ihre Kompositionen präsentieren. Vor Beginn der neuen Karnevalszeit haben viele Bands reflexartig ein neues Album herausgebracht. Andere haben es bei einzelnen Liedern belassen. Drei Nummern werden in den Sitzungssälen und Kneipen vermutlich sehr gut ankommen. „Alle su jäh“ von Kasalla verbreitet textlich Endzeitstimmung und musikalisches Feuerwerk. Ein Stück zum Ausflippen und Mitsingen. Die Brassband Querbeat wird wohl die krawallromantische Nummer „Romeo“ spielen. Die Paveier legen mit „Nie mehr Alkohol“ eine witzige Abstinenzerklärung vor.
das Herz aller kölsche Jecken schlägt heute höher: Am 11.11. um 11.11 Uhr hat die Karnevalssession 2018/2019 unter dem Motto „Uns Sproch es Heimat“ offiziell begonnen.
Jigsaw, Minions und Co: So feiern die Profis des 1. FC Köln den Karnevalsstart
"Et hätt noch immer jot jejange", heißt es in Köln. Das Motto gilt auch für 1. FC Köln: 8:1 gegen Dynamo Dresden gewonnen und nun starten die Profis in die fünfte Jahreszeit. Zum Karnevalsstart am 11.11. kamen die Spieler kostümiert zum Geißbockheim.
Kölner Karneval 2018/2019 Die wichtigsten Termine der Session im Überblick
Mit dem Elften im Elften wird am Sonntag die Session eingeläutet. Wir haben alle weiteren wichtigen jecken Termine für die Session in Köln auf einen Blick zusammengestellt.
- 11.11.2018 um 11.11 Uhr – Sessionsbeginn
- 11.12.2018 – Stunksitzung
- 10.01.2019 – Gottesdienst der Karnevalisten im Hohen Dom zu Köln
- 11.01.2019 – Proklamation des Kölner Dreigestirns 2019
- 13.01.2019 – Proklamation des Kölner Kinder Dreigestirns 2019
Karneval am 11.11. in Köln Vergewaltigung, 14 sexuelle Belästigungen und ein tödlicher Unfall
Wie die Stadt Köln am Sonntag mitteilte, kam es im Karneval zu einer angezeigten Vergewaltigung und 13 sexuellen Belästigungen. Eine 42 Jahre alte Frau hatte sich am Nachmittag des 11. November an die Polizei gewandt: Sie sei gegen 13.30 Uhr am Kölner Dom vergewaltigt worden. Sowohl im Fall der Vergewaltigung als auch bei den Fällen von sexueller Belästigung konnte die Polizei in Köln Verdächtige ermitteln und festnehmen, hieß es dann am Montag auf weitere Nachfrage. In der Zülpicher Straße wurde ein 25-Jähriger lebensgefährlich verletzt, als er aus dem dritten Stock eines Hauses auf ein Vordach stürzte. Am späten Abend des 11.11. ist in Köln-Kalk eine Person von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden.
Für viele ist es das gelungenste Karnevalstrikot der FC-Geschichte: Der Uhlsport-Dress mit den Ringelstreifen war schon vor dem 8:1 gegen Dynamo Dresden sehr gefragt. „Manchmal kann Design so einfach sein. Wir waren direkt überzeugt von dem Entwurf und haben deshalb auch mehr geordert, freut sich Alexander Wehrle über das schicke Shirt, das durch den Kantersieg natürlich noch mehr zum Kassenschlager wird. Insgesamt 8.000 Karnevalstrikots stehen zum Verkauf, schon vor dem Elften im Elften waren 4500 davon verkauft. Ein absoluter Rekord. So wurde der Dress zum Erkennungszeichen der FC-Anhänger im Fastelovend.
Karneval in Köln Trend geht zu Party statt Sitzung
Der Trend bei jecken Veranstaltungen geht weiter zum Partykarneval. Die kölschen Bands sind gefragt wie nie, das Interesse an Büttenrednern ist rückläufig, Tanzgruppen oder Traditionskorps will man kaum noch sehen. Nachdem der erste große Schwung an Buchungen für die Session 2020 gelaufen ist, ziehen die Macher von den größeren Künstleragenturen eine eher nüchterne Bilanz. „Wir machen uns richtig Sorgen, was die Entwicklung bei den Rednern und bei den Tanzgruppen angeht“, ist sich Horst Müller von der Agentur Alaaaf.de mit Prinz Michael Gerhold und Festkomitee-Programmmacher Joachim Wüst einig. Auch einige der betroffenen Künstler wie Bernd Stelter, Guido Cantz und Martin Schopps sehen das so.
Abschied von Hartmut Priess Der stille Fööss es fott
Es wird in die Geschichtsbücher kölscher Musik eingehen. Mit ihrem 20. und gleichzeitig letzten Silvesterkonzert vor 13.500 Fans ging für die Bläck Fööss in der Lanxess-Arena eine Ära zu Ende. Was 1999 mit dem Millennium-Konzert der Band in der damaligen Kölnarena begann, endete zum Jahreswechsel mit einem gut dreieinhalbstündigen Konzert vor ausverkauftem Haus. Hartmut Priess, der Ruhige, der Besonnene, der bei den Bläck Fööss jahrzehntelang hinten rechts auf der Bühne seinen Platz hatte und dort unaufgeregt seinen Bass zupfte, hielt sich auch an seinem letzten Spieltag weitestgehend zurück. Keine Abschiedsreden, kein Tamtam, dafür viel Musik.
Proklamation in Köln Streit über Gebärdendolmetscher im Gürzenich
Passend zum Motto „Uns Sproch es Heimat“ wird es bei der Prinzenproklamation zum ersten Mal eine Übersetzung in Gebärdensprache geben. Dahinter steht eine Kooperation des Festkomitees Kölner Karneval (FK) und des Landschaftsverbandes Rheinland. Klingt nach einer richtig guten Idee. Doch ganz so einfach scheint es nicht zu sein, diese Hürde hin zu mehr Barrierefreiheit zu überspringen. Über die Art und Weise, wie dies in die Übertragung des WDR eingebunden werden kann, scheint es zwischen dem FK und dem WDR im Vorfeld geknirscht zu haben. Nach Informationen dieser Zeitung ging es um die Frage, wie viel Raum die Übersetzung in Gebärdensprache einnehmen soll. Während der ganzen Veranstaltung oder nur teilweise? Fakt ist nun, dass nur der eigentliche Festakt zur Amtseinführung des neuen Dreigestirns, nicht die gesamte Proklamation, übersetzt wird.
In den USA ist der Einsatz von Gebärdendolmetschern bei Fernsehsendungen bzw. Live-Übertragungen völlig normal. Bei uns tut man sich damit noch immer verdammt schwer.
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PriPro ganz im Zeichen der Sprache So schön war die Prinzenproklamation
Es geht wieder los: Mit der Prinzenproklamation im Gürzenich ist die Karnevalssession 2019 offiziell eingeläutet. Am Freitagabend wurde das designierte Dreigestirn offiziell ins Amt erhoben und erhielt von Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Insignien der Stadt. Prinz Marc I. (Marc Michelske), Bauer Markus (Markus Meyer) und Jungfrau Catharina (Michael Everwand) sind das erste Dreigestirn seit 1955, das aus drei Heimatgesellschaften zusammengesetzt ist. Im Rahmenprogramm steht das neue Sessionsmotto ganz im Fokus. Viele Redner bereiten den Weg für das neue Dreigestirn und dabei steht sowohl die Kölsche Sproch, wie auch die Sprachenvielfalt im Mittelpunkt. Natürlich darf es auch an Ehrengästen nicht fehlen: Mit Hans-Jörg Westendorf (Präsident Fortuna Köln), Franz Josef Wernze (Victoria Köln) und Alexander Wehrle (FC-Geschäftsführer) sind auch die drei großen Fußballvereine der Stadt vertreten.
Eklat bei Herrensitzung „Aufhören“-Rufe gegen Cat Ballou
Eklat auf der Herrensitzung der KG Lätitia von 1878 Blaue Funken Artillerie Weisweiler e.V. am Freitagabend! Einige Gäste äußerten ihren Unmut über die Buchung von Cat Ballou und skandierten während des Auftritts der Band in der Festhalle Weisweiler lautstark „aufhören, aufhören“ – wie ein von einem Besucher auf Facebook gepostetes Video belegt. Express erklärt die Hintergründe zum Vorfall. Der Grund: Zahlreiche RWE-Mitarbeiter, ihre Familien und weitere Sympathisanten des Braunkohlereviers sind überhaupt nicht damit einverstanden, dass die kölsche Band Anfang Oktober bei der Groß-Demo gegen die Rodung des Hambacher Forstes aufgetreten war.
Um 11.11 Uhr in Rom! Völlig jeck! Kölner Dreigestirn schenkt Papst was für die Wanne
Haben die einen an der Wanne!? Och wat, su sin mir Kölsche evve! Die kölsche Karnevalsprominenz ist am Mittwochmorgen zur Audienz bei Papst Franziskus in den Vatikan gepilgert – klar, dass es dort völlig jeck zuging! Kein Scherz: Pünktlich um 11.11 Uhr überreicht das Dreigestirn um Prinz Marc I. dem Pontifex stellvertretend für die Treuen Husaren eine Quietsche-Ente in Husaren-Uniform! „Ich bin beim Treuen Husar. Da dachte ich, das wäre doch nett“, erklärt Prinz Marc I. hinterher freudestrahlend. Jungfrau Catharina überreicht das gelbe Plastik-Geschöpf schließlich. Und es wird noch verrückter: Der Papst bekommt von Deiters eine Frittengabel (Jaffel) mit Gravur des Dreigestirns und seinem Namen geschenkt. Franziskus erhält zudem eine Karnevals-Stola: Vorne ganz in Weiß gehalten, steht das „Vater unser“ auf Kölsch darauf. Franziskus gibt den jecken Pilgern den Segen für ganz Köln mit auf den Weg.
Teures Vergnügen: Das kostet die Kölner Karnevalsvereine eine Sitzung wirklich
Ein Glück, der Sitzungskarneval boomt. Aber schon jetzt ächzen Besucher unter den vergleichsweise hohen Kosten wie 2,70 Euro für ein Kölsch und anderen Faktoren. Ein Kritikpunkt ist auch, dass die Kartenpreise mittlerweile auf bis zu 50 Euro gestiegen sind. Doch meistens können die Vereine dafür nichts – sie müssen auf den immer höheren Kostendruck reagieren. Express hat von einem kleinen Verein, der anonym bleiben möchte, die Zahlen für eine Kostümsitzung im Maritim erhalten. An diesem Tag waren für einen Eintrittspreis von 40 Euro 1100 Jecke im Saal. Macht einen Umsatz von 44.000 Euro. Bis zu 45.150 Euro und weit darüber hinaus kostet die Vereine eine Sitzung.Somit hat dieser Verein an diesem Tag ein Minus eingefahren. Das Publikum verlangt mittlerweile Champions League, dabei muss das nicht immer der Stimmungsbringer sein.
Rosenmontagszug in Köln Zugleiter Dieper gibt sein Amt ab
Es ist ein Paukenschlag mitten in der Session: Nach 14 Jahren in der Zugleitung, davon zwei Jahre als hauptverantwortlicher Zugleiter für den Rosenmontagszug, wird Alexander Dieper (56) am Aschermittwoch sein Amt wegen beruflicher Veränderungen abgeben. Sein Nachfolger wird bereits eingearbeitet: Der Prinz von 2015, Holger Kirsch (44). „Eigentlich sollte vor zwei Jahren schon Schluss sein“, sagte Dieper am Montag. „Als Markus Ritterbach aber damals seinen Rücktritt verkündet hat und Christoph Kuckelkorn als Nachfolger im Amt des Festkomitee-Präsidenten im Gespräch war, hat er mich gebeten, so lange seine Nachfolge in der Zugleitung zu übernehmen, bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist.“ Über seinen Nachfolger sagt Dieper: „Wir haben mit Holger Kirsch genau den Richtigen ausgewählt – als Architekt verbindet er Organisationstalent mit Kreativität.“
Kommentar zum Kölner Karneval: Warum nicht öfter eine Frau ans Mikrofon lassen?
Es ist ein bekanntes Bild in den großen Kölner Karnevalssälen: Hunderte gutgelaunter, oft toll kostümierter Frauen feiern, schunkeln und singen, was das Zeug hält. Frau ist unter sich, denn es ist Mädchensitzung. Die Wiever sin loss. Maskulin ist hier nur dienendes Personal wie der Kellner, der Saalordner, der Orchestermusiker, der Koch, der Klomann oder der Käseigel. Allein in dieser Woche fand rund ein Dutzend dieser Veranstaltungen statt, und Mann muss neidlos anerkennen, dass nur wenige Sitzungen mit gemischtem Publikum ähnlich ausgelassen begangen werden. Und wer führt durchs Programm? Der Sitzungspräsident. Der ist nicht nur der wichtigste Mann im Saal, sondern, mangels Konkurrenz, auch der Schönste. Dies wird von Außenstehenden durchaus kritisch gesehen. Warum gibt es keine Präsidentin?
Büttenredner Menth wettert gegen geldgierige Politiker ohne Moral
Die Redner-Legende des Kölner Karnevals („Ne kölsche Schutzmann“) ist bekannt für seine deutlichen Worte. Frage: Gehören Karneval und Politik eijentlich zusammen? Menth: "In Kölle unbedingt. Der Büttenredner hat ja die Aufgabe, der Obrigkeit (wer immer das in Köln sein mag), der Kirche und sonstigen Entscheidungsträgern den Spiegel vorzuhalten. Und das in humorvoller, wenn's sein muss, auch in bissiger Art. So verstehe ich jedenfalls meine Aufgabe. Die Kirche stellt sich täglich zum Beispiel die Frage: Sitzt der Sünder jetzt im Beichtstuhl oder davor? Hart aber wahr. Humorvolle Politiker gibt es in Köln kaum noch."
Und Menth weiter: "Ein von mir kritisierter Veedelsbürgermeister der SPD fragte mich, ob ich auch was „gegen die CDU“ im Programm hätte. Ich habe geantwortet, die CDU läge in Agonie, jede Bemerkung grenzt an Störung der Totenruhe!. Er lud mich spontan zum Kölsch ein! Köln ist doch so leicht glücklich zu machen. Die Stadt lag sich 3 Tage lang in den Armen, als Frau OB Reker am Ebertplatz einen Wasserkran öffnete. Dann kam noch die Eisbahn, das Glück war kaum auszuhalten! Karneval und Politik gehören zusammen. Und warum soll ein Büttenredner der KVB nicht einen Crash-Kurs bei den Erdmännchen vorschlagen, die können wenigstens einen Tunnel bauen!"
Nazis, Seehofer, Intim-Waxing Kebekus überzeugt bei „Deine Sitzung“-Premiere
Mit leicht verändertem Personal startete das Ensemble von Deine Sitzung jetzt in den Balloni-Hallen in die zweite Runde ihres Sitzungsmarathons. Präsidentin an der Seite von Olaf Bürger ist nun Carolin Kebekus, die Comedy-Kollegin Mirja Boes ablöste. Und passend zum Motto der Sitzung „God Save The Mett“, bei der unterschiedliche Facetten des anstehenden Brexit im Mittelpunkt stehen, trug Kebekus die britische Fahne als hautenges Outfit, eine Mischung aus Ganzkörper-Badeanzug und Cat-Woman. Sie selbst verkündete aber: „Ich bin der Union-Jeck!“ Und als solcher genoss sie ihre Rolle in der gut viereinhalb-stündigen Show. Das konnte man sehen und hören.
Eifeler Karnevalsprinz: „Ich lasse mich nicht zum Hampelmann machen“
In Mutscheid hat es ordentlich gekracht: Prinz Jörg I. hat das Handtuch geschmissen. Nun will der gebürtige Kölner in vollem Ornat in seiner Geburtsstadt auftreten. Sechs lange Jahre haben die Mutscheider Jecken nach der Regentschaft von Ralf Zalfen und Gaby Schaffrath sehnsüchtig auf Tollitäten gewartet. Dann war Land in Sicht: Weiberfastnacht warf ein Kölner Urgestein seinen Hut in den Ring. Jörg Smetek, der seit sechs Jahren in Sasserath wohnt, schrieb nach einigen Kölsch auf einen Bierdeckel, dass er es machen wolle. Dann ging alles ganz schnell: Vor ziemlich genau einem Jahr wurde er beim Fischessen im Saal Prinz proklamiert. Narrenherz, was willst du mehr, könnte man meinen. Doch wenig später rumorte es plötzlich zwischen der Tollität und der Karnevalsgemeinschaft Mutscheid. Und dann war endgültig Schluss mit lustig.
Zeit des Nationalsozialismus Karnevalist Karl Küpper riskierte sein Leben
Ein Karnevalist, der in der Zeit des Nationalsozialismus sein Leben riskierte – das war Karl Küpper. Etwa mit ausgestrecktem Arm wie beim Hitlergruß in der „Bütt“ und der scheinbar naiven Frage in bester Kölner Mundart „Es et am rähne?“ (Ist es am Regnen?) begeisterte er sein Publikum. Oder er betrat die Bühne, hob den rechten Arm und sagte zur Überraschung des Publikums: „Su huh litt bei uns dr Dreck em Keller!“ (So hoch liegt bei uns der Dreck im Keller). Alle wussten, was damit gemeint war. Er war einer der wenigen Büttenredner, der in den 1930er Jahren so offen seine Ablehnung des Naziregimes zeigte. Dafür wurde er mehrmals verhaftet, misshandelt und schließlich von ihnen mit einem „lebenslangen Redeverbot“ belegt. Auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatte der Kölner es nicht leicht: Die ehemaligen NS-Größen versuchten weiterhin, ihn mundtot zu machen. Heute gilt Küpper nicht nur vielen seiner Kollegen als Held. Das und einiges mehr erzählt die Dokumentation „Karneval mit Haltung: Die unbequemen Jecken“, die das WDR Fernsehen drehte.
„Nicht nur Rum-ta-ta“ Kölner Sänger ätzt gegen Cantz und Bands mit „Zuspielern“
Geht ein Mann in eine Kölsch-Kneipe, hört zu, redet mit, merkt sich die Dialoge und macht daraus Songs. So einer ist JP (steht für Jörg Paul) Weber (44). Am Tresen sind Titel entstanden wie „Du kriss ding Bier, wann do draan bes“ oder „Dat weißte nor, wann do dran rüchs“. So lautet auch der Titel der aktuellen CD. Seine Auftritte im Fastelovend: Sehr musikalisch, kritisch, witzig, mitreißend. Frage: Wie politisch soll/muss der Karneval sein? JP Weber: Beispiel AfD. Wenn ich sage: „Das sind alles Nazis“, dann provoziere ich von denen nur Trotz-Reaktionen. Nein, man muss es über Sprachbilder machen. Ich sage auf der Bühne: „Wat jehürt zum Kölner Karneval? Konfetti! Dat es bunt und durchenander. Und wat jitt et nit? Brung!“ Zack, das ist ein einleuchtendes Bild, und damit ist zur AfD alles gesagt.