Motto für die neue Session enthüllt „Et Hätz schleiht em Veedel"
Das Festkomitee in Köln hat traditionell auf dem letzten Wagen des Rosenmontagszugs das Motto für die neue Session enthüllt. Am Severinskirchplatz zogen Zugleiter Alexander Dieper und sein Nachfolger Holger Kirsch ein rotes Tuch von dem Wagen: „Et Hätz schleiht em Veedel“, lautet der Leitspruch für die Session 2020. Der Wagen rollt nun hinter Prinz Marc I. durch die Straßen der Stadt, so dass alle Jecken das Motto sehen können. Für Holger Kirsch ist das Motto nicht bloß ein jecker Slogan, sondern ein Arbeitsauftrag. Denn Kirsch wird neuer Zugleiter. Seit Oktober gehört er dem Team der Zugleitung an, vor vier Jahren war er der Prinz mit der Mundharmonika, außerdem ist der Architekt mit eigenem Büro noch Vizepräsident des FC Viktoria Köln. Alexander Dieper hatte das Amt des Zugleiters zwei Jahre bekleidet.
Kölner Zoch ist beendet Polizei nimmt Hambi-Aktivisten in Gewahrsam
Von den Warnungen vor Regen und schweren Sturmböen haben sich die Jecken am Rosenmontag in Köln nicht abschrecken lassen. Der Zoch ist seit 18.30 Uhr vorbei, der Prinz kam, obwohl er mit drei Stunden und 15 Minuten recht flott unterwegs war, nicht mehr im Hellen an. Und das bei so einer langen Session! Macht nichts, Hauptsache, alle sind heil angekommen. Der Zug ist ohne weitere Vorkommnisse zu Ende gegangen. Jetzt wird in den Kneipen weitergefeiert – hoffentlich weiterhin friedlich. „Et Hätz schleiht em Veedel“ – das neue Motto für die kommende Session wird in unzähligen Veedels-Kneipen kräftig umgesetzt. Am Nachmittag hat die Polizei einen Mann in der Trankgasse in Gewahrsam genommen. Der Mann hatte Sprühkreide dabei und bei der Polizei-Kontrolle angekündigt, damit Gebäude mit politischen Sprüchen besprühen zu wollen, laut Polizeisprecher „mit Hambi-Bezug“.
Debatte über Promis im Zoch Kölner Festkomitee reagiert auf die Kritik
Er hat hohe Wellen geschlagen, der Kommentar des Express zu überregionalen Promis auf den Zochwagen, vor allem auf dem Wagen von Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. Müssen künftig wieder mehr verdiente Kölner mitfahren als Menschen, die mit dem Karneval nichts am Hut haben? Am Morgen danach nahm Festkomitee-Sprecher Michael Kramp dazu Stellung. „Dass verdiente Kölner und Ehrenamtler bei uns im Zoch mitfahren, gibt es schon längst.“ Beispielsweise sei der Vorstand des Festkomitees dabei, der auch ehrenamtlich unterwegs sei. Kramp sagt über die Mitnahme der Promis: „Es geht auch um die Strahlkraft des Zuges über Kölns Grenzen hinweg.“ Also um Werbung in eigener Sache. Der Sprecher weiter: „Es ist in der Tat richtig, dass es in diesem Jahr auffällig viele waren.“ Und der Altstädter-Präsident Hansi Kölschbach, der Marita Köllner und Anthony Modeste mitfahren ließ: „Ich weiß nicht, was diese Leute aus der ganzen Republik im Zoch zu suchen haben“, so Kölschbach klipp und klar.
Tschüss, Karneval und bis zum nächsten Jahr: Am heutigen Aschermittwoch endet die jecke Zeit im Rheinland. Doch vorher kamen die Karnevalisten ein letztes Mal zum Abschluss der Session zusammen. In Köln haben die Jecken die Karnevalssession in der Nacht zu Aschermittwoch mit der sogenannten "Nubbelverbrennung" beendet. Dabei wurde eine Strohpuppe verbrannt - und mit ihr alle Sünden, die in der Karnevalszeit begangen worden sind. Anschließend haben die Karnevalisten natürlich noch bis zum Morgengrauen gefeiert. Es gibt aber nicht den "einen Nubbel": In allen Teilen von Köln fanden Nubbelverbrennungen statt, zum Beispiel gleich mehrere in Alt- und Neustadt. Oft geht dem Spektakel ein Fackelzug voraus. Verbrannt wird die Strohpuppe meist vor einer Kneipe oder Bar, in der sie seit Beginn der Karnevalssession gehangen und den Karneval symbolisiert hatte.
Kölner hat jecke Idee Bekommt NRW einen neuen Feiertag?
Der Kölner Helmut Schmidt (49) aus Rodenkirchen hat eine jecke Idee. In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits elf Feiertage. Jetzt könnte ein neuer dazukommen. Dafür hat er eine Petition gestartet, die das Herz der Karnevalisten auch außerhalb von Köln höher schlagen lässt: Rosenmontag soll in ganz NRW ein gesetzlicher Feiertag werden! Helmut Schmidt, Geschäftsführer einer IT-Gesellschaft in Köln und seit 25 Jahren Mitglied der Prinzengarde, möchte den Höhepunkt des „Fasteleer" für alle zugänglich machen. Er hat die Petition privat ins Leben gerufen, „damit alle Rosenmontag zum Zoch können.“ Die Petition „Rosenmontag - gesetzlicher Feiertag in NRW!“ haben in wenigen Tagen bereits 3000 Personen unterschrieben. Wozu ein neuer Feiertag? Schmidt erklärt: „Die Idee kam mir, als kürzlich in Berlin und Thüringen neue Feiertage eingeführt worden waren. Rosenmontag wäre zudem ein Feiertag, den alle aktiv wahrnehmen würden.“
Das ist das designierte Dreigestirn Einer hat einen Rennfahrer-Namen
Wer regiert Kölns Jecke in der kommenden Session? Um 15 Uhr traten die Drei erstmals in der Katholischen Grundschule Kapitelstraße in Kalk ins jecke Rampenlicht: Prinz Karneval wird einer, der sich in den Veedeln bestens auskennt – denn er ist von Beruf Immobilienmakler: Christian Krath (56) soll als Prinz Christian II. in die Geschichte des Korps eingehen. Der gebürtige Poller ist zudem Mitglied in der KG „Fidele Kölsche“. Als Bauer präsentierte Kuckelkorn ein karnevalistisches Schwergewicht: Frank Breuer (48 ), Chef eines Malerfachbetriebs, ist nämlich Vorsitzender und Korpskommandant bei Jan von Werth. In Bergheim war er als Panz bereits Kinderprinz, zudem 2005 Bauer im Dreigestirn Bergheim-Thorr. Mit seiner Lebensgefährtin Sandra bereist er gerne die Welt – und ist großer Eishockey-Fan. Das Trifolium komplettiert Ralf Schumacher (51) als Jungfrau. Ralf Schumacher? Ja, aber nicht der Rennfahrer, sondern der Werbetechnikmeister mit seinem Unternehmen „Vereinsbedarf Schumacher“. Er stammt aus Eschweiler, ist verheiratet und hat zwei Töchter.
„Hinterhältiges Vorgehen“ Kölner AfD will Karnevalisten Karl Küpper ehren
Der Sohn des legendären Büttenredners und Nazi-Gegners Karl Küpper war entsetzt, als er von dem Antrag der AfD erfuhr. Deren Ratsfraktion schlägt ein Denkmal zu Ehren des 1970 verstorbenen Karnevalisten vor und fordert zudem die Auslobung eines Karl-Küpper-Preises für „die beste politische Büttenrede der jeweiligen Session“. Die Begründung der Rechtspopulisten: In einer Zeit, in der politisch Andersdenkende zunehmend ausgegrenzt würden, „sollten wir uns solche Kölner ins Gedächtnis rufen.“ So sehr er eine Ehrung seines Vaters grundsätzlich unterstütze, das Vorgehen der AfD sei „hinterhältig“, sagt Gerhard Küpper. Es offenbare „eine zutiefst undemokratische Einstellung, der mit aller Kraft entgegengewirkt werden muss“.
Küpper jun. hat einen Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker geschrieben. Er fordert die Stadtchefin wie auch die übrigen Fraktionen auf, dem AfD-Antrag zu widersprechen. „Mein Vater war zu seinen Lebzeiten strikt gegen jede Form von nationalsozialistischem Gedankengut und hat sie mit seinen Mitteln unter Lebensgefahr bekämpft; würde er heute noch leben, würde er diesen Kampf auch mit der AfD aufnehmen“, sagt Küpper und kündigt „nötigenfalls auch juristische Schritte“ an. Der Rat wird den Antrag in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag wohl mit großer Mehrheit ablehnen. „Ich bin fassungslos, auf welch dreiste Art und Weise ausgerechnet die AfD versucht, einen Gegner des Nationalsozialismus für sich zu instrumentieren“, sagt SPD-Fraktionschef Christian Joisten. Er spricht von „einer Umkehrung des Verhältnisses zwischen Täter und Opfer.“ Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Bernd Petelkau, bezeichnet den Antrag als „perfide, weil die AfD sich inhaltlich nie um das Thema gekümmert hat“.
Das Festkomitee kritisiert den Antrag ebenfalls. „Unsere Demokratie mit der Nazi-Herrschaft gleichzusetzen und Regierungskritiker zu Freiheitskämpfern hochzustilisieren ist ein perfides Spiel, das unserer zum Glück offenen Gesellschaft schadet“, sagt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. Die Idee eines Karl-Küpper-Preises habe man bereits früher geprüft, aus Respekt vor der Persönlichkeit und Haltung Küppers jedoch bisher nicht umgesetzt. „Denn in der Nazi-Zeit war es tatsächlich gefährlich, seine Meinung frei zu äußern, während heute jeder Büttenredner völlig frei seine Meinung sagen kann“, so Kuckelkorn. Der Historiker Fritz Bilz, der eine Biografie über Karl Küpper veröffentlichte, ist davon überzeugt: „Heute wäre Küpper sicher einer der schärfsten Kritiker der AfD.“ Richtig sei allerdings, dass die Stadt Köln das Andenken Küppers bislang nicht angemessen gewürdigt habe. Bislang trägt lediglich ein kleiner Platz in der Innenstadt seinen Namen; außerdem erinnert eine Plakette in Kalk an ihn.
Rechtzeitig zu Beginn der Karnevalszeit geht es beim 1. FC Köln drunter und drüber: Trainer Achim Beierlorzer ist entlassen, Manager Armin Veh ebenfalls weg. Auf das traditionelle Training in Karnevalskostümen am Elften im Elften verzichtet der 1. FC Köln in diesem Jahr - die Situation bei dem taumelnden Bundesligisten ist also wirklich ernst. Rechtzeitig zu Beginn der närrischen Zeit am Montag muss der FC einen neuen Sport-Geschäftsführer und einen neuen Trainer finden. Die Einheit am Montag um 10:00 Uhr werden die beiden Interimstrainer Andre Pawlak und Manfred Schmid leiten - und die Spieler werden anders als in den vergangenen Jahren nicht mit Pappnase oder im Ringelhemd auflaufen. Das wäre angesichts der jüngsten Entwicklungen im Klub auch völlig unangebracht.
Kommentar zu Karneval Lasst das Indianer-Kostüm doch einfach im Schrank
Es ist Elfter im Elften. Das ist der Tag, den man als Kölner seinen Freunden – aus sagen wir mal Hamburg – nur schwer vermitteln kann. Der Tag, an dem sich Hunderttausende Jecke bei usseligem Wetter in bunten Kostümen erst singend und später lallend glückselig in den Armen liegen. Der Tag, an dem es völlig normal ist, drei Stunden im Nieselregen anzustehen, um in die nächste stickige Eck-Kneipe zu kommen. Der Tag, an dem Moni aus Bergheim als Lappenclown beim Bäcker noch schnell ein paar Brötchen holt, an dem Frederik aus Aachen mit seinen Jungs auf der Severinsstraße die Raumstation ISS nachbildet. Und leider auch der Tag, an dem Jasmin aus Köln es immer noch unfassbar niedlich findet, wie die Indianerfedern in der Perücke ihre Kriegsbemalung zur Geltung bringen.
Mit dem 11.11. beginnt wieder die Zeit, in der sich SoWi-Studenten, die gestern noch antirassistische Parolen auf Twitter verbreitet haben, völlig ironiefrei den Sombrero aufziehen oder in die Pumphose schlüpfen. Annegret Kramp-Karrenbauer reißt plumpe Zoten über Transgender? Skandal! Aber so ein paar Knochen in der Afro-Perücke: Das ist doch lustig! Keine Frage: Die ständigen Diskussionen über politische Korrektheit sind mühselig. Man kann die Welt verbessern wollen und muss trotzdem nicht bei jedem geschmacklosen Witz Humorpolizei spielen. Doch gerade im Karneval müsste mittlerweile klar sein, wie wichtig es ist, vermeintliche Traditionen immer wieder neu zu verhandeln. Wohl kaum jemand würde heute noch argumentieren, dass es komplett okay ist, einer Frau im Suff an Brüste, Hintern oder zwischen die Beine zu fassen, nur weil das vor zehn Jahren noch irgendwie normal war. Genauso haben die meisten Menschen mittlerweile verstanden, warum „Blackfacing“, also das Anmalen des Gesichts in Nachahmung schwarzer Hautfarbe, schlicht rassistisch ist.
Anfang des Jahres erklärte eine Hamburger Kita, sie wolle Indianer- und Scheich-Kostüme zu Fasching verbieten. Der Aufschrei war riesig, als würden hier Eltern in ihrem gottgegebenen Grundrecht beschnitten, ethnische Klischees aus der Schublade zu ziehen und ihren Kindern überzustülpen. Natürlich sind Kinder nicht rassistisch, weil sie sich als Indianer verkleiden oder einen Turban aufsetzen wollen, Eltern nicht, weil sie es erlauben, und die jecke Jasmin nicht automatisch, weil sie Federnschmuck am Rock baumeln hat. Doch all diese Kostüme, vom Mexikaner bis zum Indianer, reproduzieren teils herabwürdigende Stereotype. Und alle, die meinen, im Karneval sei alles erlaubt, können sich ja mal fragen: Mit großer Plastiknase und Kippa als Jude verkleiden – immer noch harmlos?
Fällt euch nichts Besseres ein? Dabei muss man in der ganzen Diskussion eigentlich nicht mal die Moralkeule schwingen, sich an Wörtern wie „cultural appropriation" entlanghangeln und erklären, wie wichtige Symbole indigener Völker ins Lächerliche gezogen werden. Für den heutigen 11.11. reicht vielleicht schon diese Frage: Ist es wirklich so witzig, kulturelle Klischees auszuleben, dass man darüber riskiert, Menschen zu verletzen? Und: Fällt einem – gerade in Köln – wirklich kein besseres Kostüm ein? Manche Witze sind irgendwann auch einfach mal auserzählt.
Jeck gegen Rechts Kölner Narren üben Schulterschluss gegen Antisemitismus Eigentlich war alles wie immer. In bester kölscher Tradition feierten am Tanzbrunnen knapp 10 000 Jecke den kölschen Countdown. Bei trotz der Kälte bester Stimmung gaben sich alle kölschen Top-Bands von Black Fööss bis Kasalla nacheinander das Mikro in die Hand und heizten der tanzenden Menge ein. Und doch war in diesem Jahr etwas anders: Als Aaron Knappstein, der Präsident der Kölschen Kippa-Köpp, vor dem Auftritt der Bläck Fööss das Wort ergriff, legte sich für einen besonderen Moment eine ganz eigene, beklommene Stimmung über die fröhlich Menge: Knappstein ist Gründungsmitglied des noch jungen vermutlich weltweit einzigen jüdischen Karnevalsvereins. „Ich bin in Kölle jebore. He is ming Heimat“, sagte er und seine Stimme dokumentierte, wie viel ihm das bedeutet. Ehe er einen so leisen wie eindringlichen Appell anschloss: „Kritt der Arsch huh und de Zäng ussenander gegen Antisemitismus. Egal, ob in euren Familien, bei der Arbeit oder in der KVB. Damit Kölle och ming Heimat blieve kann.“
Der kurze Moment der Beklommenheit zeigte den Ernst der Lage. Die Große KG von 1823, die die Veranstaltung jedes Jahr organisiert, hatte diesmal bewusst entschieden, ein deutliches Zeichen zu setzen. Nach dem Angriff auf die Synagoge in Halle im Oktober, wollte man nicht einfach nur Karneval feiern, sondern auf der Bühne gemeinsam mit den Kippa-Köpp einen breiten Schulterschluss gegen Antisemitismus suchen. Bei dem Versuch eines Massenmordes waren in Halle zwei Menschen getötet worden. Der Karneval wollte geschlossen Gesicht zeigen gegen Rassismus, Rechte Gewalt und Antisemitismus. Die Bands, die an der Veranstaltung teilnahmen, hatten eigens ein Video gedreht, das auf Großleinwänden gezeigt wurde und in dem sie dazu aufforderten, gegen „Rechte Idioten aufzustehen“. „Seit dem Anschlag von Halle hat die Welt sich verändert“, sagte Werner Jung, der Leiter des NS-Dokumentationszentrums, der ebenfalls mit auf der Bühne stand und nach eigenem Bekunden noch vor kurzem nie gedacht hätte, jemals in seinem Leben auf einer Karnevalsbühne zu stehen. „Aber wir wollen diese Barbarei nicht nochmal und darum ist die Zeit des Redens vorbei. Gefragt sind aktive Zeichen der Solidarität und der Zivilcourage.“
Herrje, erst hab' ich gedacht, irgendwann kommt ein Ironie-Smiley. Aber die meinen das Ernst mit den Indianer-Kostümen. Und unten drunter steht dann im nächsten Artikel, wie man ordentlich Karneval feiert.
Wie ich diese Scheisse hasse. Die Gutmenschen vom KstA (ich weiß, ist abgedroschen wie Populismus) haben nMn viel mehr rassistische Kacke im Hirn wie die Mädels im Indianerkostüm.
Schon erstaunlich, was es in einem Fußballforum alles so an Threads gibt: Coronavirus: Karneval in Nordrhein-Westfalen weitgehend abgesagt
Kein Straßen-, Sitzungs- und Kneipenkarneval: Die traditionellen Großveranstaltungen wird am 11. November nicht geben. Auch der Kölner Rosenmontagszug ist betroffen. Die Landesregierung empfiehlt gar ein Alkoholverbot. Die Karnevalisten in Nordrhein-Westfalen müssen in dieser Saison wegen der Corona-Pandemie weitgehend auf den traditionellen Straßen-, Sitzungs- und Kneipenkarneval verzichten. Die derzeitige Infektionslage lasse „nur eine klare Absage an geselligen Veranstaltungen wie Sitzungen, Bälle, Partys und Umzüge“ zu, sagte Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, am Freitag nach Beratungen der Verbände mit der Landesregierung in Düsseldorf. „Es kann kein Feiern um jeden Preis geben.“
Auch den Kölner Rosenmontagszug wird es in bekannter Form nicht geben. „Der Rosenmontagszug, so wie man ihn kennt, ist abgesagt“, sagte eine Sprecherin des Festkomitees Kölner Karneval am Freitagabend. Für Düsseldorf sagte Hans-Jürgen Tüllmann, Geschäftsführer des Comitees Düsseldorfer Carneval: „Man muss schwer davon ausgehen, dass der Rosenmontagszug definitiv nicht stattfinden wird. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch.“ Erlaubt werden nach Angaben der Landesregierung lediglich „kleinere karnevalistische Kulturveranstaltungen“ wie etwa Konzerte oder kleinere Sitzungen. Auch hier müssen die Vorgaben der Coronaschutzverordnung eingehalten werden, Veranstalter müssen Hygienekonzepte vorlegen.
„Ein Karneval, so wie wir ihn kennen, wird in Zeiten der Pandemie nicht möglich sein“, sagte der nordrhein-westfälische Staatskanzleichef Nathanael Liminski nach den Beratungen, an denen Vertreter der vier Karnevalshochburgen Aachen, Bonn, Düsseldorf und Köln teilgenommen hatten. Karneval zeichne sich durch „große Geselligkeit und große Ausgelassenheit“ aus, sagte Liminski. „All das ist in der Pandemie nicht denkbar.“ Er rief die Karnevalisten auf, in diesem Jahr „zu Hause im kleinen Kreis“ zu feiern. Die Landesregierung empfehle den Kommunen sogar, am 11. November ein Alkohol- sowie gegebenenfalls ein Verweilverbot an neuralgischen Stellen im öffentlichen Raum auszusprechen, sagte der Staatskanzleichef.
Liminski verwies auf die geltenden Corona-Schutzbestimmungen: Für den Karneval könne hier „keine Ausnahme gemacht werden“, sagte er. „Das gilt auch für den Straßenkarneval – ein Umzug fällt unter das Verbot von Straßenfesten.“ Die Regierungs- und Verbandsvertreter riefen die Karnevalisten auf, in diesem Jahr besonders viel Kreativität zu zeigen. Es gehe nun darum, den „kleinen Rahmen zu nutzen, der uns bleibt“, sagte Kuckelkorn. Liminski appellierte an die Karnevalisten, kreative Lösungen zu finden, um den „Wesenskern des Karnevals weiterleben zu lassen“. Stefan Kleinehr, Vizepräsident des Comitees Düsseldorfer Carneval, zeigte sich „zuversichtlich, gemeinsam mit den Gesellschaften und Künstlern viele alternative Formate umsetzen zu können“.
Das ist sicherlich eine schlimme Sache für viele Rheinländer. Als Südwestfale ist einem das ziemlich egal. In jungen Jahren war ich dreimal mit Freunden in Köln und Düsseldorf im Straßenkarneval zum Feiern und insbesondere zum Besaufen. Am nächsten Tag habe ich es wegen dem dicken Kopp stets bereut. Nächstes Jahr besteht für uns keine Gefahr.
Keller rechtfertigend: "Wir haben in den siebten Abstieg viel Arbeit reingesteckt."
Stadt Köln verbietet Alkohol zum Karnevals-Auftakt am 11.11.
In Köln wird es zum Auftakt der Karnevalssession am 11.11. ein Alkoholverbot außerhalb von Gaststätten geben. Das hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Dienstag auf einer Pressekonferenz verkündet. Demnach darf im Stadtgebiet - mit Ausnahme von Gaststätten - weder öffentlich Alkohol konsumiert noch verkauft werden. "Diesmal wird nicht gefeiert, wird nicht geschunkelt, wird nicht getanzt. Dieses Jahr gibt es keinen 11.11.", sagte Reker. "Diesmal nicht" - so heißt auch das Motto der Kampagne, die die Stadt in Zusammenarbeit unter anderem mit dem Festkomitee, den Gastronomen und Einzelhändlern der Stadt erarbeitet hat. Reker forderte alle Kölnerinnen und Kölner auf, ihre Kontakte "auf das absolute Mindestmaß" zu beschränken: "Bleibt bitte alle zu Hause, feiert auch zu Hause nicht, bleibt in kleinem Kreis." Köln solle weiterhin die Hochburg der Jecken bleiben "und nicht die Hochburg der Infektionen", sagte die Oberbürgermeisterin.
Protestaktion von Greenpeace Düsseldorfer Karnevalswagen vor dem Kölner Dom
Feindliche Übernahme der Düsseldorfer Wagenbauer in Köln? Am Tag, an dem der Rosenmontagszug coronabedingt nicht durch die Stadt ziehen kann, wurde früh um neun Uhr ein Wagen des Düsseldorfer Wagenbauers Jacques Tilly auf dem Roncalliplatz enthüllt. Allerdings verbarg sich hinter der scheinbar karnevalistischen Aktion politischer Protest: Mit einem vier mal sechs Meter großen Karnevalswagen protestieren zehn Greenpeace Aktivisten vor dem Kölner Dom gegen die Braunkohlepläne von Ministerpräsident Armin Laschet. Auf dem Wagen ist Laschet mit Karnevalshut als Fahrer eines Schaufelradbaggers zu sehen, der eine Kirche abreißt. Auf dem Karnevalshut steht „Trotz Corona – Laschet bleibt Jeck wie eh und Jeh” und an dem Wagen „CDU: Heimat zerstört, Kohle Alaaf!“. Die Klimaschützer greifen damit die Tradition des Rheinischen Karnevals auf, satirisch politische Missstände anzuprangern.
Kommentar: Kölner Kneipen dicht am 11.11.? „Kurzschluss-Handlungen gefährden den Karneval"
Die Szene ist nervös: Nach der Ankündigung zweier Kneipen, am 11.11. die Türen nicht öffnen zu wollen, sind die Karnevalisten ein Stück weit in Aufruhr: Wie kann die Sessions-Eröffnung inmitten der Pandemie gelingen? Man muss nicht immer mit Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn einer Meinung sein. Aber Kölns oberster Jeck hat vollkommen Recht, wenn er sagt: „Wir müssen es schaffen, die Rückkehr zur Normalität wieder zu bewältigen.“ Denn genau das muss die Botschaft rund um den Beginn der fünften Jahreszeit in Köln sein: „Der Kölner Karneval findet statt.“ Zwar immer noch mit ein paar Spielregeln, aber es wird definitiv geschunkelt - und vielleicht nicht ganz so viel gebützt. Mit Sicherheit kann man jeden Wirt und jedes Kölner Restaurant verstehen, der aufgrund der zu treffenden Vorkehrungen wie Security und Co. für sich sagt: „Das tue ich mir nicht an. Nicht für diesen einen Tag.“ Dabei sollte man aber überlegen, welche Botschaft man mit diesen öffentlichen Statements in die Welt sendet: Unsicherheit, Angst und eine Unruhe, die eigentlich fehl am Platze ist. Denn die 3G-Regel - in vielen Fällen sogar 2G – erlaubt ein sicheres Feiern auch in den Kneipen.
Zitat von Heupääd im Beitrag #66Kommentar: Kölner Kneipen dicht am 11.11.? „Kurzschluss-Handlungen gefährden den Karneval"
Die Szene ist nervös: Nach der Ankündigung zweier Kneipen, am 11.11. die Türen nicht öffnen zu wollen, sind die Karnevalisten ein Stück weit in Aufruhr: Wie kann die Sessions-Eröffnung inmitten der Pandemie gelingen? Man muss nicht immer mit Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn einer Meinung sein. Aber Kölns oberster Jeck hat vollkommen Recht, wenn er sagt: „Wir müssen es schaffen, die Rückkehr zur Normalität wieder zu bewältigen.“ Denn genau das muss die Botschaft rund um den Beginn der fünften Jahreszeit in Köln sein: „Der Kölner Karneval findet statt.“ Zwar immer noch mit ein paar Spielregeln, aber es wird definitiv geschunkelt - und vielleicht nicht ganz so viel gebützt. Mit Sicherheit kann man jeden Wirt und jedes Kölner Restaurant verstehen, der aufgrund der zu treffenden Vorkehrungen wie Security und Co. für sich sagt: „Das tue ich mir nicht an. Nicht für diesen einen Tag.“ Dabei sollte man aber überlegen, welche Botschaft man mit diesen öffentlichen Statements in die Welt sendet: Unsicherheit, Angst und eine Unruhe, die eigentlich fehl am Platze ist. Denn die 3G-Regel - in vielen Fällen sogar 2G – erlaubt ein sicheres Feiern auch in den Kneipen.
Dichte Kneipen beim Straßenkarneval? Skandal! Wo soll man sich denn sonst in Köln sicher mit Corona infizeren?
Ne Antwort auf deine Frage erspare ich mir. Würde eh wieder gelöscht. Kein Mensch hat sich 2020 im Karneval infiziert, genau wie nach allerneuesten Studien sich beinahe keiner im Stadion infiziert hat. 2 Leute von 50.000. Infiziert scheint ja sowas wie gestorben zu sein. Ich ertrage es nicht mehr, genau wie das "sichere feiern" aus dem Artikel. Ich traue mich schon nicht mehr zu husten im Freien und zwar aus Angst ne Ladung Pfefferspray in die Fresse zu bekommen.
Früher als ich noch jung und jeck war brauchte ich selber an kalten Elterimelften keine Kneipen um mich in die närrische Zeit zu grooven. Gab und gibt doch im Freien genügend Veranstaltungen - Heumarkt und und und. Zum Vor- und Nachglühen hunderte Möglichkeiten, sich im Freien die Kante zu geben - gepaart mit lecker Mädche das Tanzbein zu schwingen, oder?
Die beiden Wirte sollen nicht am Rad drehen, sondern mal kreative Ideen entwickeln.
Bitter: Dreigestirn muss alle Termine absagen Kölner Prinz hat Corona
Bittere Nachrichten für das designierte Kölner Dreigestirn: Prinz Sven Oleff ist heute positiv auf Corona getestet worden und muss alle Auftritte absagen. Das teilte das Festkomitee Kölner Karneval am Abend mit. Die Hiobsbotschaft verkündete das Festkomitee Kölner Karneval: „Der doppelt geimpfte Sven Oleff hat keinerlei Symptome und fühlt sich den Umständen entsprechend gut. Gereon Glasemacher (designierter Bauer) und Dr. Björn Braun (designierte Jungfrau) wurden heute Morgen per PCR-Test negativ getestet." „Da sich das jecke Trio in den vergangenen Tagen allerdings mehrfach getroffen hat, haben das designierte Dreigestirn und das Festkomitee Kölner Karneval gemeinsam entschieden, sicherheitshalber für die nächsten Tage alle öffentlichen Auftritte nicht nur des designierten Prinzen, sondern des gesamten Dreigestirns auszusetzen.“ Damit entfällt morgen der viel umjubelte Auftritt am Heumarkt