Gestern fertig gelesen: Carlo Levi - Christus kam nur bis Eboli
Bericht eines in den 30er Jahren in Italien aus politischen Gründen von Genua nach Süditalien (Provinz Matera) Verbannten. Krass zu lesen, wie Italien südlich von Neapel einfach vor dem zweiten Weltkrieg quasi noch in mittelalterlichen Verhältnissen gelebt hat. Sehr zu empfehlen!
Zitat von Grottenhennes im Beitrag #11Ich habe Malbücher. 2 Stück Kann ich das schon Bibliothek nennen? Bitte nur ernstgemeinte Zuschriften.
Also Bibliothek kommt vom griechischen τὰ βιβλία (die Schriften, das Wort steckt auch in "Die Bibel") und τιθέναι , ein reduplizierendes Verb, das setzen, stellen, legen bedeutet. Unser Wort Theke läßt sich aus dem griechischen Aorist-Stamm herleiten. Eine Bibliothek ist also quasi eine Theke für Bücher, wie eine Diskothek eine ebensolche für Langspielplatten ist. Die beiden Malbücher haben ein gewisses Anrecht darauf. Ich hoffe, sie sind wenigstens schön ausgemalt.
Zitat von Almöhi im Beitrag #16Um wieder die Richtung zu ändern.
Das Alte Testanent, alternativ den Pfaffenspiegel.
Da brauchst Hirnschmalz.
Alternativ der Struwwelpeter
Altes Testament ist natürlich Weltliteratur! Ich habe sogar eine Biblia Hebraica im Schrank. Leider habe ich meinen Hebräisch-Lehrgang abgebrochen, als meine Mutter starb, und nie wieder aufgenommen. Jetzt steht das schöne Buch da und wartet auf meinen Erben.
Ich war einmal vor Monden 3 Wochen zu Gast in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach. Lernte Pater Anselm Grün kennen und war behilflich in der unergründlich grossen Klosterbibliothek.
Dabei fiel mir ein Exemplar des Ersten Testamentes - διαθήκη - in die Hände. Der zuständige Mönch, er war bereits 85, las mir daraus vor und übersetzte fließend ins Deutsche. War beeindruckend.
Baff war ich, als ich sah, dass die gesamte Bibliothek elektronisch katalogisiert wurde. Eine nette Dame beschäftigte sich bereits seit über 10 Jahren damit. Sie meinte lächelnd, sie schaffe vielleicht 10-15 % der Bücher bis zu ihrer Rente. Sie war Mitte 40, so ihre Auskunft auf meine Nachfrage.
Sie empfahl mir den Pfaffenspiegel von Otto von Corvin. Nahm ich mit in mein Gästezimmer und hatte des Nächtens Zeitvertreib, empfehlenswert das Werk.
Ich lese, wenn überhaupt, gerne Musiker-Biografien! Lennon, Doors, Bowie usw! Die Beste, die ich gelesen habe, war tatsächlich die von Billy Idol. Da denkt man wirklich, das Er das Buch selber geschrieben hat. Ansonsten fehlt mir tatsächlich die Zeit, mal in Ruhe ein Buch zu lesen! Wenn die Kinder raus sind,ändert sich das hoffentlich
Zitat von Sleazy 23 im Beitrag #19Ich lese, wenn überhaupt, gerne Musiker-Biografien! Lennon, Doors, Bowie usw! Die Beste, die ich gelesen habe, war tatsächlich die von Billy Idol. Da denkt man wirklich, das Er das Buch selber geschrieben hat. Ansonsten fehlt mir tatsächlich die Zeit, mal in Ruhe ein Buch zu lesen! Wenn die Kinder raus sind,ändert sich das hoffentlich
Ich höre die Musiker lieber.
Keller rechtfertigend: "Wir haben in den siebten Abstieg viel Arbeit reingesteckt."
Aber auch aus dem Struwwelpeter - alte Ausgabe - lese ich gerne den Enkelzwergen vor. Latürnisch mit entsprechender Aufklärung
Die Geschichte vom Daumenlutscher
»Konrad!« sprach die Frau Mamma, »ich geh aus und du bleibst da. Sei hübsch ordentlich und fromm. bis nach Hause ich wieder komm. Und vor allem, Konrad, hör! lutsche nicht am Daumen mehr; denn der Schneider mit der Scher kommt sonst ganz geschwind daher, und die Daumen schneidet er ab, als ob Papier es wär.« Fort geht nun die Mutter und wupp! den Daumen in den Mund.
Bauz! Da geht die Türe auf, und herein in schnellem Lauf springt der Schneider in die Stub zu dem Daumen-Lutscher-Bub. Weh! Jetzt geht es klipp und klapp mit der Scher’ die Daumen ab, mit der großen scharfen Scher’! Hei! Da schreit der Konrad sehr. Als die Mutter kommt nach Haus, sieht der Konrad traurig aus. Ohne Daumen steht er dort, die sind alle beide fort.
Nun sind wir hier mit dem schönen Bücherthread in der Ecke gelandet: Off topic. Dabei haben Bücher den großen Vorteil, daß sie bislang noch ohne 3G-Regel zu lesen sind. Noch darf also jeder lesen, auch wenn er nicht geimpft ist. Natürlich wird das nicht immer so weiter gehen können. Die Spaßverderber in den Regierungen machen sich sicher bereits fieberhaft Gedenkan, wie sie private Bibliotheken und Wohnzimmer am besten überwachen können. Wer nicht geimpft ist, muß den ganzen Tag im Schlafzimmer bleiben oder auf dem Klo - ohne Lektüre. Da bin ich aber froh, daß bei mir auch in diesen Räumen Bücher stehen.
Passend lese ich gerade Hannah Arendts Bericht über die "Banalität des Bösen", der den Eichmann-Prozeß in Jerusalem dokumentiert. Man erkennt tatsächlich so einiges wieder.
Außderdem im gegenwärtigen Leseprogramm: Szlezacks neues Platon-Buch und Tessa de Loo: "De tweeling"
Was für ein Wahnsinn, den du da schreibst, Hannah Arendt dreht sich nicht nur um im Grabe, sie wird zur Zentrifuge!!! Eichmann hingegen wird sich wohl vor Lachen nicht mehr einkriegen.