Weißer Rauch kommt seit 18.08 Uhr aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle. Das heißt: Habemus Papam, die Welt hat einen neuen Papst. Der Name ist aktuell noch nicht bekannt.
Ps. Der Amerikaner Robert Prevost (69) ist der 267. Papst der Katholischen Kirche. Er nennt sich Leo XIV. Nach dem Namen könnte es dieses Mal ein politischer Papst werden.
Der Amerikaner gilt laut den Medien nicht als Vertrauter von US-Präsident Donald Trump. Er ist vielmehr bekannt für seine diplomatische Ausgewogenheit zwischen konservativen und progressiven Kräften in der Kirche. Prevosts Wahl wird als Zeichen einer globaleren, weniger eurozentrischen Ausrichtung der Kirche gedeutet – er galt unter allen zur Wahl stehenden Geistlichen deswegen als ein Kompromiss-Kandidat. Seine Wurzeln reichen tief nach Lateinamerika: Als junger Augustinerpater arbeitete er Jahrzehnte lang in Peru, wurde dort geschätzt als Hirte mit Nähe zum Volk und Sinn für Gerechtigkeit. Er ist der erste Papst aus den USA.
Warten wir mal ab, was der neue Papst bewegt. Bona fortuna!
Kwasniok zum Einstand: "Ich will mit dem FC für Furore sorgen."
Der Name sagt noch wenig, da der letzte Leo 1903 allerdings hochbetagt starb. Ich halte es für eine gute Nachricht, daß er sich nicht Franziskus II. nennt; mehr läßt sich freilich noch nicht sagen.
Aixbock
„Da wir nichts tun können als schreiben, so müssen wir tun, was wir können.“ - Christoph Martin Wieland
"Die Frage ist nicht, was wir dürfen. Die Frage ist, was wir mit uns machen lassen“ - Nena, 25.7.2021
Verhandlung über Waffenstillstand Putin zu direkten Gesprächen mit Ukraine bereit
Putin schlägt direkte Gespräche mit der Ukraine am 15. Mai in Istanbul vor. Russland sei zu „ernsthaften Verhandlungen ohne Vorbedingungen“ bereit und schlage vor, damit „bereits am kommenden Donnerstag in Istanbul zu beginnen“, sagte der russische Präsident am Sonntag vor Journalisten im Kreml. Russland wolle diese Gespräche, um „die Ursachen des Konflikts zu beseitigen“ und „die Wiederherstellung eines langfristigen, dauerhaften Friedens zu erreichen“, sagte Putin weiter. Zudem schloss er eine mögliche neue Waffenruhe nicht aus – erwähnte dabei aber nicht die kürzlich von der Ukraine und westlichen Verbündeten geforderte 30-tägige bedingungslose Waffenpause, die ab Montag gelten soll. Unterdessen hat Russland nach Ende seiner dreitägigen Waffenruhe Angaben aus Kiew zufolge seine Drohnenangriffe gegen die Ukraine wieder aufgenommen. US-Präsident Donald Trump hat sich nichtsdestotrotz zuversichtlich geäußert, dass ein Ende der Kämpfe im Ukraine-Krieg näherrücken könnte. „Ein möglicherweise großer Tag für Russland und die Ukraine“, schrieb er.
Und weiter: „Denkt an die Hunderttausenden Leben, die gerettet werden können, wenn dieses endlose ,Blutbad‘ hoffentlich zu einem Ende kommt.“ Er werde weiter mit beiden Seiten arbeiten, um sicherzustellen, dass dies geschieht. „Eine große Woche steht bevor!“ Frankreich, England, Deutschland und Polen hatten sich am Samstag mit Unterstützung von US-Präsident Donald Trump für einen bedingungslosen 30-tägigen Waffenstillstand in der Ukraine ausgesprochen und Putin mit „massiven“ neuen Sanktionen gedroht, falls er nicht innerhalb weniger Tage einlenkt. Der Kreml signalisierte zunächst nur zögerlich Gesprächsbereitschaft. Sprecher Dmitri Peskow erklärte gegenüber CNN, man wolle über den Vorschlag „nachdenken“, warnte aber auch: „Druck auf Moskau ist sinnlos.“
Statt Wärmepumpe: Neue Heizung aus Deutschland ist eine Wärme-Revolution
Wer sich aktuell eine neue Heizung anschaffen möchte, steht vor einer großen Herausforderung. Soll es eine Wärmepumpe werden oder versucht man es noch einmal mit einer Heizung mit fossilen Brennstoffen? Ein deutsches Start-up geht einen anderen Weg. Das Unternehmen verwandelt Fenster in Heizungen und hat damit einen großen Wohnungskonzern überzeugt. Einen Haken gibt es an der Sache aber.
Deutsches Start-up macht Fenster zu Heizungen Ein Berliner Start-up macht Fenster zu Heizkörpern – und könnte damit die Wärmewende in deutschen Haushalten vorantreiben. Mit einer speziellen Beschichtung verwandelt das Unternehmen Vestaxx gewöhnliche Fensterscheiben in effiziente Infrarotheizungen. Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia testet die Innovation bereits.
Eine transparente Zinkoxid-Beschichtung auf der Innenseite der Dreifach-Verglasung erzeugt beim Durchfluss von Strom Infrarotwärme. Zusätzliche Silberoxid-Schichten und ein isolierendes Edelgas zwischen den Scheiben sorgen dafür, dass die Wärme im Raum bleibt. Per Thermostat lässt sich die Temperatur bis maximal 50 Grad regulieren – deutlich niedriger als bei herkömmlichen Infrarotheizungen, die bis zu 80 Grad erreichen, und damit absolut verbrennungssicher.
Lohnt sich nur in Neubauten oder sanierten Gebäuden Die Anschaffungskosten von 10.000 bis 12.000 Euro für ein Einfamilienhaus erscheinen zunächst hoch. Doch die monatlichen Heizkosten von etwa 110 Euro bei einem 150-Quadratmeter-Haus und 30 Cent pro kWh können sich sehen lassen. In Kombination mit einer Solaranlage können die Betriebskosten deutlich gesenkt werden. Allerdings warnt Erfinder Andreas Häger: Die Technologie eignet sich nur für energieeffiziente Gebäude. Bei schlecht gedämmten Altbauten reicht die Heizleistung nicht aus (Quelle: Handelsblatt).
Tolle Idee Ich selbst habe kürzlich drei kleine Infrarotheizungen installiert. Während der Übergangszeit, wo die Sonne den Speicher meines Balkonkraftwerks schnell füllt und somit kostenlos Energie zur Verfügung stellt, kann ich so zuheizen und muss die Gasheizung nicht anwerfen. In meinem Altbau merke ich aber auch schnell, dass die Wärme für die ganze Wohnung nicht ausreicht. Deswegen nutze ich kleine 450-Watt-Modelle im Nahbereich, wo ich mich aufhalte. Bei einem Neubau sähe das ganz anders aus und da könnte ich mir so eine Fensterheizung als Alternative zur Wärmepumpe sehr gut vorstellen.
Von Berlin nach Kairo mit einer Akkuladung: Koreanische Forscher behaupten, ihnen sei ein spektakulärer Durchbruch bei der Batterie-Technologie gelungen.
Noch ist es den Herstellern nicht gelungen, E-Fahrzeuge mit vierstelligen Kilometer-Reichweiten in ihr Angebot aufzunehmen. Selbst der aktuelle Spitzenreiter Lucid Air Grand Touring kommt "nur" höchstens 960 Kilometer weit, und das ermittelt nach der alltagsfernen WLTP-Norm. Und dabei handelt es sich um eine 129.900 Euro teure Oberklasse-Limousine, die sich kaum jemand leisten kann. Wer ein bezahlbares E-Auto der Mittelklasse fährt, muss in der Wirklichkeit mit Reichweiten zwischen 400 und 500 Kilometern vorliebnehmen.
Angesichts dessen erscheint es aus heutiger Sicht extrem unrealistisch, dass Elektroautos in nicht allzu ferner Zukunft sogar bis zu 5.000 Kilometer mit einer Akkuladung schaffen sollen. Und doch kündigen Forscher genau das an. Zu schön, um wahr zu sein?
Es liegt wohl an der unwahrscheinlich anmutenden Ankündigung, dass die Nachricht etwa zwei Jahre gebraucht hat, um aus den Wissenschafts- und Fachmedien heraus in die umfassendere Medienberichterstattung hineinzusickern. Denn erste Ankündigungen der Forscher von den südkoreanischen Universitäten Pohang University of Science and Technology (Postech) und Sogang University, dass ihnen da ein Durchbruch gelungen sei, gab es schon im Frühjahr 2023. Im März 2024 veröffentlichten die Forscher dann eine umfassendere Abhandlung, wie genau die Reichweiten von E-Autos bald exponentiell steigen könnten. Und die klingen zu schön, um wahr zu sein.
Das Geheimnis liegt dem Team um die Professoren Soojin Park (Chemie), Youn Soo Kim (Materialwissenschaft und -technik) und Jaegeon Ryu (Chemie- und Biomolekulartechnik) zufolge in einem geladenen polymeren Bindemittel für das Anodenmaterial. Demnach wird der bisher übliche Stoff Graphit durch eine Siliziumanode in Kombination mit schichtgeladenen Polymeren ersetzt. Das soll "eine mindestens zehnmal höhere Kapazität als herkömmliche Graphitanoden" bieten und gleichzeitig sowohl stabil als auch zuverlässig sein.
Dadurch soll sich die Kapazität eines E-Auto-Akkus um denselben Faktor erhöhen. Und damit auch die Reichweite, die demnach locker 5.000 Kilometer in der realen Welt abbilden soll. Zur Veranschaulichung: Damit ließe sich die Strecke von Berlin nach Kairo auf dem Landweg mit nur einer Batterieladung zurücklegen. Und nicht nur das: Gäbe es ein derart reichweitenstarkes Elektroauto tatsächlich, würde es selbst jene Verbrenner- und Hybridmodelle mit dem größten Aktionsradius, die bei der Reichweite pro Tankfüllung knapp über der 1.000-Kilometer-Marke landen, deutlich abhängen.
Folgt man der Argumentation der koreanischen Wissenschaftler, sind aktuelle E-Autos deshalb in ihrer Reichweite limitiert, weil Graphit als Anodenmaterial verwendet werden muss. Silizium könnte mit seiner höheren Kapazität zwar mehr Energie speichern, fällt nach aktuellem Stand dennoch als Alternative aus. Denn dieser Stoff würde sich während der Reaktion mit Lithium (derzeit sind Lithium-Ionen-Batterien am stärksten verbreitet) in seinem Volumen ausdehnen. Das kann eine Gefahr für die Leistung und Stabilität der Batterien und damit ein Sicherheitsrisiko darstellen.
Hier kommen die erwähnten polymeren Bindemittel ins Spiel, denn sie sollen diese Volumenausdehnung wirksam kontrollieren. Für Chemie-Freaks, die genau wissen wollen, wie das funktionieren soll, hier ein Auszug aus der Veröffentlichung der koreanischen Batterieforscher: So funktioniert's:
"Das neue Polymer nutzt nicht nur die Wasserstoffbrückenbindung, sondern auch die Coulombschen Kräfte (Anziehung zwischen positiven und negativen Ladungen). Diese Kräfte sind mit einer Stärke von 250 kJ/mol wesentlich stärker als Wasserstoffbrückenbindungen und dennoch reversibel, sodass sich die Volumenausdehnung leicht steuern lässt. Die Oberfläche von Anodenmaterialien mit hoher Kapazität ist größtenteils negativ geladen, und die schichtweise geladenen Polymere sind abwechselnd mit positiven und negativen Ladungen angeordnet, um sich effektiv mit der Anode zu verbinden. Darüber hinaus führt das Team Polyethylenglykol ein, um die physikalischen Eigenschaften zu regulieren und die Li-Ionen-Diffusion zu erleichtern, was zu einer dicken Elektrode mit hoher Kapazität und maximaler Energiedichte in Li-Ionen-Batterien führt."
"Unsere Forschung birgt das Potenzial, die Energiedichte von Lithium-Ionen-Batterien durch den Einsatz von Anodenmaterialien mit hoher Kapazität deutlich zu erhöhen", sagt Professor Soojin Park von der Postech University. Siliziumbasierte Anodenmaterialien könne seiner Ansicht nach tatsächlich die Reichweite eines Elektroautos mindestens verzehnfachen. Wann das Material serienreif sein könnte und ob es sich in für industrielle Anwendungen nötigen Größenordnungen zu vertretbaren Preisen skalieren lässt, lassen die Wissenschaftler bislang allerdings offen.
Fazit
Ein Durchbruch in der Batterietechnologie könnte die Reichweite von Elektroautos drastisch erhöhen. Forscher aus Südkorea haben ein neues Anodenmaterial entwickelt, das die Kapazität von Batterien verzehnfachen könnte. Die Technologie basiert auf einem geladenen polymeren Bindemittel, das die Volumenausdehnung kontrolliert und so die Stabilität der Batterie gewährleistet. Ob und wann diese Innovation serienreif wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Neuartiges Molekül hergestellt: Forscher legen Grundstein für evolutionären Raketentreibstoff
An der Justus-Liebig-Universität Gießen haben Forscher*innen erstmals ein Molekül hergestellt, das als Hexastickstoff (N6) bekannt ist. Es besteht aus sechs Stickstoffatomen, die wie eine Kette aneinanderhängen. N6 war lange ein Traum vieler Chemiker*innen, weil es in der Theorie als extrem energiereich galt. Jetzt ist es gelungen, dieses Molekül tatsächlich zu isolieren – ein echter Meilenstein auf dem Weg zu neuartigem Raketentreibstoff.
Kandidat für sauberen und hocheffektiven Raketentreibstoff Die Herstellung war eine Herausforderung. Die Forschenden ließen Chlorgas oder Bromgas mit Silberazid reagieren. Damit das hochreaktive N6 nicht sofort wieder zerfällt, wurde es bei extrem tiefen Temperaturen stabilisiert, entweder in einer Argonmatrix bei zehn Kelvin (K) oder als dünner Film bei 77 K, der Temperatur von flüssigem Stickstoff. So konnten sie das Molekül untersuchen.
Die Struktur von N6 überprüften sie im Rahmen ihrer im Fachjournal Nature veröffentlichten Studie mit verschiedenen Methoden. Dazu gehörten Infrarotspektroskopie, ultraviolett-sichtbare Spektroskopie und der Einsatz von Isotopenmarkierungen. Unterstützt wurde alles durch Computermodelle, die das Bild der Bindungen bestätigten. Heraus kam eine Kette aus abwechselnden Doppel- und Einfachbindungen.
Was N6 so spannend macht: Es enthält riesige Mengen an Energie. Beim Zerfall in ganz normalen Stickstoff, wie er zu rund 78 Prozent in der Luft vorkommt, wird mehr als doppelt so viel Energie pro Gramm frei wie bei Trinitrotoluol (TNT). Diese Eigenschaft macht N6 zu einem hochinteressanten Kandidaten für sauberen und hocheffektiven Raketentreibstoff.
Das Molekül hält bei Raumtemperatur nur 35 Millisekunden. „Das reicht aus, um es einzufangen und es zu untersuchen – ein riesiger Fortschritt in der Stickstoffchemie“, erklärt Prof. Dr. Peter Schreiner von der Justus-Liebig-Universität Gießen. Doch bei -196 Grad Celsius bleibt es stabil. Berechnungen zeigen, dass es bei dieser Temperatur mehr als 130 Jahre überdauern könnte. Das gibt den Forschenden genügend Zeit, N6 im Labor zu untersuchen und neue Ideen zu entwickeln.
„In der Tat wäre Hexastickstoff damit der effizienteste Energiespeicher“, so Schreiner weiter. „Es ist das erste Mal, dass ein isolierbares, neutrales Stickstoffmolekül mit mehr als zwei Atomen im Labor hergestellt wurde. Das öffnet die Tür für die gezielte Entwicklung neuer und sauberer Hochenergiematerialien.“
Nun geht es darum, N6 so herzustellen und zu handhaben, dass es als sicherer Treibstoff genutzt werden kann. Die Vision: ein Raketentreibstoff, der enorme Energie liefert und dabei nur Stickstoff freisetzt – ganz ohne schädliche Rückstände. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, doch der Grundstein ist gelegt.
Erfolg in der Krebsforschung – kleines Tier kann Tumorzellen ausschalten
Forschende haben einen Naturwirkstoff gegen Krebs gefunden: Peptide, die Tumorzellen gezielt abtöten. Die Hoffnung auf eine neue Therapie wächst.
Hannover – Ein kleines Tier könnte der Schlüssel zur Bekämpfung von Krebs und multiresistenten Bakterien sein: Der Axolotl – ein in Mexiko rein aquatisch lebender Schwanzlurch. Forschende der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben herausgefunden, dass Peptide aus dem Hautschleim dieses mexikanischen Schwanzlurchs nicht nur gegen resistente Keime wirken, sondern auch gezielt Tumorzellen abtöten können.
Die Ergebnisse der Studie mit dem Titel „Identification of antimicrobial peptides from the Ambystoma mexicanum displaying antibacterial and antitumor activity“ (zu Deutsch: Identifizierung von antimikrobiellen Peptiden aus dem Ambystoma mexicanum mit antibakterieller und antitumoraler Aktivität), wurden kürzlich in der Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlicht. Der Axolotl: Ein Tier mit außergewöhnlichen Fähigkeiten – Hoffnung für die Krebsforschung
Der Axolotl (lat. Ambystoma mexicanum) ist bekannt für seine außergewöhnlichen Regenerationsfähigkeiten. Er kann Gliedmaßen und Organe vollständig nachwachsen lassen und besitzt ein bemerkenswert robustes Immunsystem, das hauptsächlich auf angeborenen Schutzmechanismen wie Schleimbarrieren und antimikrobiellen Peptiden (AMPs) basiert. Diese natürlichen Schutzstoffe könnten laut der Studie der Medizinischen Hochschule Hannover nun auch in der Humanmedizin Anwendung finden.
Die Forschenden isolierten aus dem Axolotl-Schleim rund 5000 verschiedene Peptidsequenzen. Mithilfe eines computergestützten Vorhersagetools wählten sie daraus die 22 vielversprechendsten Peptide aus, die anschließend synthetisch hergestellt wurden. Im Labor zeigten diese Peptide eine beeindruckende Wirkung gegen gefährliche Bakterien wie Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA). Besonders das sogenannte „Peptid 1“ erwies sich bereits bei einer Konzentration von zwei Mikrogramm pro Milliliter als ebenso wirksam wie das Reserveantibiotikum Vancomycin. Ein Sekret des Axolotls kann gezielt Tumorzellen ausschalten.
Neben der antibakteriellen Wirkung untersuchten die Forschenden schließlich auch das Potenzial der Peptide im Kampf gegen Krebs. Dabei behandelten sie Brustkrebszellen (T-47D) mit den synthetisierten Peptiden und stellten fest, dass besonders die Peptide 1, 12 und 13 gezielt den programmierten Zelltod (Apoptose) in den Tumorzellen auslösten. Schon bei einer Konzentration von einem ein Mikrogramm pro Milliliter zeigten diese Peptide eine deutliche Wirkung, während gesunde Brustepithelzellen unbeschadet blieben. „Dies deutet darauf hin, dass die Peptide eine antitumorale Aktivität besitzen und vielversprechende Kandidaten für weitere Untersuchungen sein könnten.“, so die Forschenden.
Um die Wirkung der Peptide genauer zu verstehen, führten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine detaillierte Genexpressionsanalyse durch. Dabei zeigte sich, dass die Peptide gezielt Gene beeinflussen, die für das Tumorwachstum entscheidend sind. So wurde beispielsweise das entzündungsfördernde Gen IL6, das das Wachstum bestimmter Brusttumore begünstigt, deutlich reduziert. Zudem führten die Peptide zur Aktivierung wichtiger Tumorsuppressorgene sowie zur Hemmung von Onkogenen, die laut Studie für das Krebswachstum und die Metastasierung mitverantwortlich sind. Axolotl-Peptide: Schonende Gewinnung ohne Belastung der Tiere
Die Gewinnung der Peptide erfolgte laut der Medizinischen Hochschule Hannover schonend und ohne belastende Tierversuche. Die Axolotl wurden lediglich sanft massiert, und der abgesonderte Schleim wurde mit sterilen Spateln gesammelt. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) bestätigte, dass diese Methode für die Tiere nicht belastend und daher genehmigungsfrei sei.
Im Gegensatz zu konventionellen Chemotherapien, die häufig starke Nebenwirkungen verursachen und nicht immer wirksam sind, bieten die Axolotl-Peptide entscheidende Vorteile: Sie wirken gezielt auf Krebszellen, ohne gesunde Zellen zu schädigen, und zeigen gleichzeitig eine starke Wirkung gegen multiresistente Bakterien. Zudem besitzen sie aufgrund ihrer natürlichen Struktur ein geringes Risiko, Resistenzen hervorzurufen, so die Forschenden der Studie.
Trotz der vielversprechenden Ergebnisse betonen die Forschenden, dass weitere Studien notwendig sind, um die genaue Wirkweise der Peptide zu verstehen und ihre mögliche Anwendung beim Menschen zu prüfen. Künftige Untersuchungen sollten auch bei Temperaturen durchgeführt werden, die der natürlichen Körpertemperatur des Axolotls entsprechen, um die Effektivität der Peptide noch besser einschätzen zu können. (ls)
„Ein Tropfen Speichel reicht“: Neuer Test erkennt Krebs in Minuten
Revolution in der Diagnostik: Ein innovativer Speicheltest erkennt Krebsmarker innerhalb weniger Minuten – einfach, präzise und ganz ohne aufwendige Labortechnik.
Ein neuer medizinischer Schnelltest sorgt aktuell für Aufsehen in Forschung und Diagnostik. Was bisher nur mit aufwendigen Laboranalysen möglich war, gelingt nun innerhalb weniger Minuten – und das mit nur einem Tropfen Speichel. Die Methode basiert auf einem verblüffend simplen physikalischen Effekt, kombiniert mit künstlicher Intelligenz. Erste Tests zeigen beeindruckende Ergebnisse bei der Früherkennung schwerwiegender Krankheiten. Vor allem bei Krebs könnte dieser Ansatz ein echter Gamechanger werden. Auch in Notfallsituationen oder fernab medizinischer Infrastruktur zeigt der Test großes Potenzial.
Adé, fossile Brennstoffe: Meerwasser ist der neue Rohstoff
Forscher gewinnen aus Meerwasser saubere Kraftstoffe und Chemikalien. Eine neue Technologie macht’s möglich.
Der Ozean ist der größte Kohlenstoffspeicher unseres Planeten. Jährlich nimmt er rund 400 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf. Bisher galt dieses Kohlendioxid als schwer nutzbar.
Doch Forscher der Yale University haben nun ein Verfahren entwickelt, um es aus dem Meerwasser zu extrahieren und in saubere Kraftstoffe und Industrierohstoffe umzuwandeln. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht. Sonnenlicht verwandelt Kohlendioxid in Synthesegas
Professor Shu Hu, Leiter des Projekts, beschreibt das System als "solarbetriebene, ozeanbasierte Kohlenstoffabscheidung und -umwandlung". Oder einfacher gesagt: "Wir stellen Brennstoffe aus Sonnenlicht her."
Sein Team nutzt die Energie der Sonne, um den im Meerwasser gelösten Kohlenstoff in Synthesegas umzuwandeln. Dieses Gas, eine Mischung aus Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoff, dient als Ausgangsstoff für viele Industriechemikalien und Kraftstoffe.
Die Idee, Sonnenenergie zur Umwandlung von Meereskarbonaten zu nutzen, ist nicht neu. Doch die extrem niedrige Konzentration des gelösten Kohlendioxids im Meerwasser stellte Forscher bisher vor große Probleme. Es war schwierig, den Prozess effizient und selektiv zu gestalten. Zudem ließen sich die Reaktoren nicht in großem Maßstab betreiben.
Das Team um Hu entwickelte daher ein neuartiges photoelektrochemisches Gerät. Es ahmt die natürliche Photosynthese in Meeresökosystemen nach und erreicht einen Wirkungsgrad von 0,71 Prozent – vergleichbar mit der Effizienz von Algen bei der Kohlenstoffumwandlung. Strömung als Schlüssel zum Erfolg
Entscheidend für die Leistung des Systems sind die Strömungsverhältnisse im Reaktor. Xiang Shi, Doktorand in Hus Labor, erläutert:
Es funktioniert wie ein perfekt synchronisierter Staffellauf. Die Anode leitet Protonen und CO2 zur Kathode weiter, die dann zur Ziellinie sprintet – der Umwandlung. Diese Teamarbeit treibt die gesamte Reaktion effizient voran.
Durch die Konstruktion des Reaktors konnten die Forscher den Fluss an den Elektrodenoberflächen gezielt steuern. So gelang es ihnen, den CO-Anteil im Produkt von drei Prozent in statischem Meerwasser auf beeindruckende 21 Prozent zu steigern.
Schwimmende Reaktoren auf hoher See
Als nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler die Technologie verfeinern und in einen großtechnischen Reaktor überführen. Dank des modularen Designs ließen sich die Durchflusszellen zu schwimmenden Arrays im Quadratmeterbereich zusammenbauen.
Diese Reaktoren sollen Gezeitenbewegungen und Meeresströmungen nutzen, um das Meerwasser passiv durch das System zu leiten. Unter Sonneneinstrahlung würden sie dann kontinuierlich Kohlendioxid aus dem Wasser filtern und in Synthesegas umwandeln. Dieses Gas könnte gesammelt und zu Industrieanlagen an Land transportiert werden, wo es als Rohstoff für Chemikalien oder Kraftstoffe dient.
"Wir hoffen, großangelegte schwimmende Reaktoren auf dem Meer bauen zu können, damit wir Sonnenlicht und Meerwasser direkt zur Herstellung von Solarkraftstoffen nutzen können", so die Vision von Hu.
Gelingt der Schritt in die Praxis, könnte das Verfahren eine nachhaltige Quelle für kohlenstoffbasierte Produkte erschließen – und gleichzeitig helfen, den Kohlendioxid-Gehalt der Weltmeere zu reduzieren. Eine vielversprechende Technologie im Kampf gegen den Klimawandel.
Energie-Revolution kommt: Indien vollzieht Turnaround und übertrifft Europa
Indien rangiert auf Platz drei bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien – und hat inzwischen die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreicht.
Neu Delhi – Indien gilt als eines der am stärksten von Luftverschmutzung betroffenen weltweit. Angesichts des kontinuierlichen Bevölkerungswachstums werden regelmäßig neue Kohlekraftwerke in Betrieb genommen, um den wachsenden Bedarf an Strom und Wärme zu decken. Gleichzeitig überrascht das Land: Indien hat die Pariser Klimaziele erreicht – und das fünf Jahre vor Ablauf der Frist. Indien erreicht Ziele des Pariser Klimaabkommens fünf Jahre vor Ablauf der Frist
Indien hat seine Verpflichtungen im Rahmen des Pariser Klimaabkommens bereits fünf Jahre vor dem offiziellen Zieljahr 2030 erfüllt. Derzeit stammt die Hälfte der indischen Stromproduktion aus erneuerbaren und nicht-fossilen Energiequellen. Damit hat das Schwellenland in puncto Energiewende viele etablierte Industrienationen überholt, berichtet Focus.
Nach Angaben des Ministeriums für Neue und Erneuerbare Energien (MNRE) wurden im Juli 2025 von insgesamt 484,8 Gigawatt installierter Stromkapazität in Indien rund 242,8 Gigawatt durch umweltfreundliche Energieformen wie Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft, Kernkraft und Biomasse erzeugt.
Das Pariser Klimaabkommen wurde am 12. Dezember 2015 im Rahmen der Weltklimakonferenz in der französischen Hauptstadt verabschiedet. Aufbauend auf der kurz zuvor beschlossenen Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung erklärten sich 195 Staaten bereit, entschlossen gegen den Klimawandel vorzugehen und die Weltwirtschaft auf einen klimafreundlichen Kurs zu bringen. Zentrales Ziel des Abkommens ist es, den globalen Temperaturanstieg auf maximal 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Europa bei Pariser Klimaabkommen überholt: Indien will klimaneutral werden
Indien hat sich zum Ziel gesetzt, die Kohlenstoffintensität seiner Wirtschaft bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 45 Prozent zu senken. Laut Experten soll das Land bis zum Jahr 2070 klimaneutral werden und keine CO₂-Emissionen mehr verursachen. Dazu investiert Neu Delhi in erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie.
Das Land steht aktuell weltweit auf Platz drei bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien – hinter China und den USA. Damit schneidet Indien mittlerweile besser ab als die Europäische Union: Nach einer Analyse der Denkfabrik Ember für das Jahr 2024 lag der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion in der EU bei rund 47 Prozent. Deutschland kam auf knapp 58 Prozent und lag damit über dem EU-Durchschnitt.