Auf Paderborn wartet am Sonntag eines der schwersten Spiele der Saison, es geht zum Aufstiegsfavoriten aus Köln. Steffen Baumgart weiß um die Stärke des Gegners, will mit seinem Team aber nicht von seiner offensiven Spielweise abrücken. "Klar kommt eine große Aufgabe auf uns zu", sagte Baumgart am Freitag. "Köln ist nicht umsonst die Mannschaft der Stunde. Nicht nur wegen der Tabelle, sondern auch wie sie sich die Punkte erarbeitet haben. Sie spielen sehr guten Fußball. Wir werden von unserer Spielweise aber nicht abrücken, wir werden unsere Chance in der Offensive suchen."
Markus Anfang kennt sich aus mit Außenseitern, in der vergangenen Saison war er schließlich selbst noch einer: Mit Holstein Kiel schaffte er es nach dem Aufstieg aus der Dritten Liga bis in die Relegation zur Ersten Bundesliga. Da weiß er, was er zu erwarten hat vor dem Duell seines 1. FC Köln am Sonntag mit dem SC Paderborn (13.30 Uhr, Rhein-Energie-Stadion). „Paderborn hat eine super Saison gespielt“, sagt er. „Darum ist es immer schwierig, zu sagen: Klarer Außenseiter.“
Voraussichtliche Aufstellung: T. Horn - Höger, Meré, Czichos, J. Horn - Hector - Clemens, Schaub, Drexler, Guirassy - Terodde.
Der heimatverbundene Dominick Drexler über das Rheinland, den FC und seine neuen Kollegen. Über einen kurzen Umweg nach Dänemark ist Dominick Drexler zurück ins Rheinland gekommen. Mit Joachim Schmidt sprach der Bonner im Trikot des 1.?FC Köln auch über das Thema Heimat. Herr Drexler, Sie stammen aus Bonn, sind zum 1. FC Köln gewechselt, nicht aber zurück nach Bonn gezogen. Drexler: "Wenn man für den FC spielt, sollte man auch in Köln wohnen. Deshalb bin ich hier ins Zentrum gezogen, ans Rheinufer mit Blick auf den Dom. Bonn bleibt aber meine Heimat."
Kölns Gegner Paderborn: Offensivstark, aber unerfahren
Was ist von Kölns kommendem Gegner SC Paderborn zu erwarten? Unter Trainer Baumgart gelang die Trendwende nach einem Beinahe-Absturz in die vierte Liga. Im Vorjahr marschierten die Ostwestfalen durch die dritte Liga und stellten einen Torrekord auf. 2014 war dem SC Paderborn sensationell erstmals der Aufstieg in die erste Bundesliga gelungen. Der Party folgte allerdings die große Ernüchterung. Nach nur einer Saison folgte der doppelte Abstieg in Liga 2 und Liga 3 (2015). Fast wäre es dann noch schlimmer gekommen. Im Sommer 2016 blieb das Team nur aufgrund des Lizenzentzugs für 1860 drittklassig.
SCP-Linksverteidiger Collins muss um Einsatz beim Köln-Spiel bangen
Der Linksverteidiger Collins kehrt angeschlagen von seiner Länderspiel-Reise zurück und droht am Sonntag im Gastspiel beim Spitzenreiter auszufallen. Sturm-Neuzugang Guèye könnte sein Debüt feiern. Abgesehen vom Fragezeichen hinter Collins aber ist die Personallage im Paderborner Lager äußerst rosig. Auch Sven Michel ist einsatzbereit. "Sven wird im Kader stehen. Ob er von Anfang an spielt, steht aber noch nicht fest", sagt Baumgart, der erstmals Babacar Guèye ins Aufgebot beordern wird. Und der SCP-Trainer schließt einen Startelf-Einsatz des Last-Minute-Neuzuganges aus Hannover nicht aus.
Terodde träumt vom Triple Nur gegen Paderborn traf er nie
Wenn er das schafft, ist er endgültig der größte Zweitliga-Knipser aller Zeiten! Kölns Stürmer-Star Simon Terodde (30) auf Rekord-Kurs für die Ewigkeit – und schon wieder bester Ballermann der 2. Liga. Knipst er so weiter, holt er am Ende die dritte Tor-Krone seiner Karriere – als erster Zweitliga-Profi überhaupt! Terodde kämpft fürs Triple. 2016 und 2017 hatte er die 2. Liga bereits mit 50 Toren in 65 Spielen in Grund und Boden geschossen. Jetzt schickte er gleich zum Start ins Aufstiegs-Rennen das nächste Ausrufezeichen hinterher. Fünf Buden in drei Spielen. Dazu allein vier im Pokalspiel beim BFC Dynamo.
Seltenes Interview: Capo Schell spricht über den FC
Stephan Schell ist seit zehn Jahren Vorsänger in den Kurven des 1. FC Köln und eines der Gesichter der aktiven Fanszene. Dass sich das Mitglied der Wilden Horde medial äußert, gehört zu den Ausnahmen. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung hat er nun eine solche gemacht und über die Ultra-Szene, den Dialog mit dem FC und ein zentrales, gesellschaftliches Problem gesprochen. „Rassismus ist ein Problem in der Gesellschaft und so auch ein Problem der Kurven“, mahnte Schell und machte damit deutlich: Auch im deutschen Fußball darf Rassismus nicht heruntergespielt werden. „Die Bilder aus Chemnitz machen fassungslos. Auch in Köln sieht man Tendenzen.“
Wenn Timo Horn am Sonntag für den 1. FC Köln gegen den SC Paderborn aufläuft, will der Torhüter der Geissböcke endlich wieder zu Null spielen. Auf St. Pauli gab es sogar drei Stück. Doch nun gab es ein großes Lob für die kölsche Nummer eins. Im Januar kam Andreas Menger zum FC, im Sommer dann Markus Anfang als neuer Trainer. Beide Wechsel haben Horn offenbar gut getan. Das findet zumindest Toni Schumacher. „Wir haben einen neuen Torwart. So, wie er jetzt spielt, gefällt mir das sehr gut. Ich bin froh, dass er einen Klasse-Torwarttrainer bekommen hat, der ihn da weiterentwickelt.“
Die Länderspielpause ist vorüber, die Zweite Liga findet für den 1. FC Köln mit dem Heimspiel gegen Paderborn ihre Fortsetzung. Markus Anfang: „Ich lese viel vom Etat-Unterschied. Wir waren in Kiel letztes Jahr das beste Beispiel dafür, dass das nicht so viel bedeutet.“ Und Paderborns Trainer Baumgart: „Wir suchen in Köln unsere Chance in der Offensive, wenngleich es für unsere junge Mannschaft eine große Aufgabe sein wird.“ Sollten sich die Paderborner wie vor zwei Wochen der FC St. Pauli gegen Köln tatsächlich auf einen Schlagabtausch einlassen, werden sie kaum eine Chance haben.
1. FC Köln: Horn - Bader, Meré, Czichos, Hector - Höger - Clemens, Schaub, Drexler, Horn - Terodde.
Streit um Regress: Was ist legal und was ist legitim?
Der 1. FC Köln fordert insgesamt 14.000 Euro von zwei seiner Fans ein. Diese Inregressnahme als Folge des Fahnenklaus im Heimspiel der Geissböcke gegen Borussia Mönchengladbach im vergangenen Januar lässt den Konflikt zwischen dem Klub und seinen Ultras weiter hochkochen. Viele Fans stellen sich die Frage: Was ist legal und was legitim? Ob der 1. FC Köln wirklich so gespalten ist, wie es in den letzten Wochen immer wieder zu lesen und zu hören war, wird erst der 10. Oktober in der Lanxess Arena zeigen. Doch die Stimmung ist nach dem Abstieg und dem beendeten Dialog zwischen den Ultras und der Klubführung aufgeheizt.
Özcan über seine Startelf-Chancen und die Zweite Liga
Salih Özcan (20) war einer der großen Gewinner der Vorbereitung, gehörte in den Trainingslagern zu den auffälligsten Spielern unter Markus Anfang (44). Doch nach seinem Startelf-Einsatz beim Saisonstart gegen Bochum kamen in den weiteren drei Partien lediglich noch fünf Spielminuten hinzu. Viel zu wenig für die Ansprüche des hoch veranlagten Kölners. „Der Trainer hat das so entschieden, das muss ich so akzeptieren“, sagt Özcan. Verrückt machen will sich der Mittelfeldspieler aber nicht, er lauert auf seine nächste Chance.
Bader vor Debüt: Baut Anfang die Abwehr weiter um?
Kann der 1. FC Köln am Sonntag gegen den SC Paderborn die Tabellenführung in der Zweiten Liga zurückerobern? Die Geissböcke treffen auf den offensivstarken Aufsteiger. Nach den Siegen von Greuther Fürth und dem Hamburger SV am Samstag will der Effzeh es den Konkurrenten gleich tun. Trainer Anfang muss durch den Risse-Ausfall seine Abwehr umbauen, hätte dies aber unter Umständen ohnehin getan. Denn neben dem Bader/Risse-Wechsel könnte er im Heimspiel gegen Paderborn wieder auf Jorge Meré statt auf Lasse Sobiech für die spielstärkere Variante zurückgreifen.
Erste FC-Niederlage: Paderborn dreht verrücktes Spiel
In einem turbulenten Spiel im RheinEnergieStadion hat der 1. FC Köln die erste Saisonniederlage kassiert. Die Geissböcke mussten sich dem Aufsteiger SC Paderborn mit 3:5 (1:1) geschlagen geben. Auch ein Doppelpack von Simon Terodde und das erste Saisontor von Jhon Cordoba retteten den Effzeh nicht.
Fazit Zum Freuen: Simon Terodde erzielte erneut einen Doppelpack. Zum Ärgern: In der 23. Minute verwehrte Schiedsrichter Schmidt dem FC einen klaren Handelfmeter. Auf der Gegenseite gab er Paderborn dann einen schmeichelhaften Strafstoß. Unser Held des Tages: Jhon Cordoba mit seinem ersten Saisontor im FC-Trikot.
Köln kassiert erste Niederlage SCP: Mit Mut und Willen zum Sieg
Viele Tore scheinen derzeit garantiert zu sein, wenn der 1. FC Köln beteiligt ist. Die Domstädter verloren gegen den SC Paderborn mit 3:5 und mussten ihre erste Saisonniederlage hinnehmen. Die Ostwestfalen, die vor der Partie angegeben hatten, mutig nach vorne zu spielen, setzten dieses Vorhaben um und klettern in der Tabelle auf den siebten Rang. Kölns Defensive kann am am kommenden Freitag (18.30 Uhr) in Sandhausen weiter an der Sicherheit arbeiten.
Ein verrücktes Spiel mit acht Treffern und einem nach einer Stunde Spielzeit kaum für möglich gehaltenen 5:3-Gästeerfolg erlebten 50.000 Zuschauer im Kölner Stadion. Nach der 2:1-Führung des FC in der zweiten Halbzeit schien alles einem klaren Heimerfolg entgegen zu steuern. Doch dann drehten die Paderborner die Partie. Der sehr schwache Schiedsrichter Markus Schmidt verweigerte den Kölnern einen Strafstoß, als Mohamed Dräger den Ball bei einer Flanke von Jannes Horn vor dem Körper mit beiden Händen abfälschte (23.).
[b]Absteiger 1. FC Köln hat nach seiner ersten Niederlage in der laufenden Saison die Tabellenführung in der 2. Liga aus der Hand gegeben. Die Mannschaft von Trainer Markus Anfang verlor am 5. Spieltag ihr Heimspiel gegen Aufsteiger SC Paderborn mit 3:5 (1:1). Mit einem Sieg hätten die Rheinländer den besten Zweitliga-Auftakt ihrer Vereinsgeschichte hinlegen können. „Wir werden unsere Chance in der Offensive suchen“, hatte SCP-Trainer Steffen Baumgart angekündigt - und die Gäste hörten auf ihren Coach: Die Ostwestfalen ärgerten den Favoriten mit einer giftigen Spielweise. [/b
Einzelkritik: Desolate FC-Defensive Geburtstagskind Höger spielt ordentlich
Timo Horn 4 Michels Distanzschuss vor dem 0:1 war gut genug, um einen Torhüter vor Probleme zu stellen. Dennoch durfte Horn den Ball nicht vor Gueyes Füße abwehren.
Matthias Bader 5 Bei seinem Pflichtspiel-Debüt für den FC immer wieder mit Problemen auf der rechten Seite, auch im Tempo.
Jorge Meré 5 Klärte in der ersten Hälfte extrem ungeschickt auf Kosten einer Gelben Karte. Mehrfach in Schwierigkeiten. Viel zu passiv beim 2:2.
Rafael Czichos 5 Mehrere seiner riskanten Pässe gingen zum Gegner, damit machte er seiner Mannschaft das Leben nicht leicht. Auch im Defensiv-Zweikampf mit vielen falschen Entscheidungen.
Jonas Hector 4,5 Auf der Linksverteidiger-Position ohne nennenswerten Einfluss auf das Kölner Spiel. In der Schlussphase im Mittelfeld eingesetzt, sah Gelb-Rot nach einem taktischen Foul.
Marco Höger 3 Startelf-Debüt am Geburtstag. Bereitete das 1:0 mit Ballgewinn und starkem Pass vor. Gute Impulse für das Offensivspiel.
Simon Terodde 3,5 Immer wieder im Zentrum des Geschehens. Erzielte drei Abseitstore, eines davon zählte. Hatte insgesamt Schwierigkeiten mit der Abseitsregel, trotz seiner Tore war er zeitweise auch ein Offensiv-Hemmnis.
Sensations-Pleite für Köln Paderborn schlägt Top-Favorit
Der Aufsteiger gewinnt beim Absteiger! Paderborn gewinnt sensationell trotz zweimaligen Rückstands mit 5:3 in Köln. Damit sind die Ostwestfalen nun schon seit vier Spielen ungeschlagen und verpassen dem Top-Favoriten der 2. Liga die 1. Pleite. Ein Terodde reicht Köln nicht. Kölns Super-Knipser Simon Terodde trifft gegen Paderborn zwar erneut doppelt (37./53.). Allerdings hat auch Paderborn seinen Doppelpacker dabei: Klement trifft ebenfalls zweimal (66./71.). Köln gibt auch die Tabellenführung an Fürth ab.
Stimmen: „Auch in der Zweiten Liga werden Fehler bestraft“
Fünf Gegentore gegen Aufsteiger Paderborn – der FC hat den ersten großen Dämpfer der Saison hinnehmen müssen. Entsprechend ernüchtert waren die Kölner nach der Partie. Markus Anfang: Wir wissen, dass wir noch wahnsinnig viel Luft nach oben haben. Wir bekommen zu viele, zu einfache Gegentore. Das war heute noch mal ein Fingerzeig. Wir hatten viele Spielsituationen, wo wir in Überzahl waren und nicht gut verteidigt haben. Es geht nicht darum, viele Tore zu bekommen und zu schießen, sondern darum, ein gutes Spiel zu machen. Mir würde auch ein 1:0 reichen.“
Diese Noten verdienten sich die FC-Spieler gegen Paderborn
Timo Horn 4 Den Schuss vor dem 1:1-Ausgleich muss man anders klären. Hatte den Elfmeter, konnte ihn aber nicht festhalten.
Matthias Bader 6 Antwi-Adjei stellte ihn gleich vor große Probleme. Die fehlende Spielpraxis war ihm deutlich anzumerken. Schlimmes Debüt.
Rafael Czichos 6 Immer wieder mit riskanten Aktionen. Räumte einmal Antwi-Adjei übel ab. Viel zu ungestüm. Verlor am Ende komplett die Linie.
Jorge Meré 5 Was Czichos an Übereifer an den Tag legte, hatte der Spanier an Phlegma und Fahrigkeit zu bieten. Größte Emotion: Bei seiner Auswechslung pfefferte er seine Flasche weg.
Jonas Hector 5 Zum Start der Partie noch im Regenerationsmodus. Dort fand er auch nicht wirklich heraus. Immer wieder mit Problemen, keine Akzente nach vorn. Mit Ampelkarte raus.
Christian Clemens 5 Wachte erst nach dem Wechsel auf. Dann aber richtig. Steckte auf Terodde zum 2:1 durch. Allerdings: Arbeitsverweigerung in der Rückwärtsbewegung.
Jannes Horn 5 Ob es an der Position lag? Vogelwilder Auftritt hinten wie vorne. Das Elfmeter-Foul war dann der Gipfel.
Spitze weg, Rekord verpasst Paderborn feiert mit kölschen Liedern
Tabellenführung futsch, Startrekord in der 2. Liga verpasst und die erste Saisonniederlage kassiert. Der FC hat durch eine spektakuläre 3:5-Niederlage gegen den SC Paderborn den ersten Dämpfer der noch jungen Saison hinnehmen müssen. Vorausgegangen waren 90 vogelwilde Minuten. Aus der Kabine schallte lautstark „Wenn et Trömmelche jeht“ und der „Kölsche Jung“, die Spieler jubelten und grölten – nur leider stieg die Feier auf der Seite der Gäste. Der SC Paderborn feierte einen überraschenden Auswärtssieg beim Liga-Favoriten mit kölschem Liedgut – den Gang runter dagegen herrschte Tristesse und Fassungslosigkeit.
Armin Veh nach dem Spiel: “Das war ein wildes Spiel. Wir hätten heute auch achte Tore schießen können. Aus meiner Sicht hatten wir zu viele Lücken und die Abwehr ist nicht weit genug aufgerückt. Damit haben wir dem Gegner zu viel Platz gelassen. Das hat sich am Ende gerächt. Zu den Schiedsrichterentscheidungen: Es war ein klares Handspiel, das hat glaube ich jeder gesehen. Und der Elfmeter war auch keiner. Das Tor von Jhon Cordoba hat mich sehr gefreut. Mir hätte danach auch der eine Punkt gereicht. Trotzdem hätten wir das Spiel natürlich gewinnen müssen.”