Schaubs akrobatisches Sensations-Tor sichert Köln den Sieg
Der SV Sandhausen muss weiterhin auf den ersten Sieg in der Zweitliga-Saison 2018/19 warten. Die Mannschaft von Kenan Kocak unterlag dem FC Köln mit 0:2. Von den Domstädtern ging zwar über weite Strecken keine Gefahr aus, sie schlugen aber zur richtigen Zeit zu, zeigten Effizienz und ließen im zweiten Abschnitt kaum etwas zu. Das achte Saison-Tor von Top-Torjäger Terodde sowie ein überragender Seitfallzieher von Schaub besiegelten das Schicksal der Sandhäuser, die zwar ein gutes Spiel machten, aber erneut Torhunger missen ließen.
Es war ein Spiel Kategorie Arbeitssieg, ein Auftritt, bei dem man dem 1. FC Köln lange die Verunsicherung nach dem 3:5 gegen Paderborn anzusehen war. Aber dann packte Louis Schaub die ganz große Fußball-Magie aus: Der Österreicher zaubert die Zweifel weg und zumindest bis Sonntag die Spitze zurück! „Es war das erwartet schwere Spiel für uns“, fasste Coach Markus Anfang zusammen. „Ich muss meine Mannschaft für die Reaktion loben, die sie heute gezeigt hat. Schön, dass wir auch mal per Standard getroffen haben. Aber vor allem war wichtig, dass wir endlich einmal zu null spielen konnten.“
Der 1. FC Köln hat zumindest für eine Nacht die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga übernommen. Der Absteiger gewann zum Auftakt des sechsten Spieltags beim weiterhin sieglosen SV Sandhausen mit 2:0 (1:0) und leistete damit Wiedergutmachung für die 3:5-Heimniederlage gegen den SC Paderborn am vergangenen Sonntag. Mit 13 Punkten setzte sich der FC vor dem HSV (12) und Fürth (11) an die Spitze. "Die Jungs haben es konsequent gemacht heute. Wir hatten die Kontrolle gegen den Ball, und mit dem Ball haben wir immer die Qualität, ein Tor zu schießen", sagte FC-Trainer Markus Anfang bei Sky.
Als Louis Schaub kurz nach dem Abpfiff durch die beengten Katakomben des Hardtwald-Stadions in Richtung Kabine lief, hatte er leuchtende Augen. Und strahlte über das ganze Gesicht. Denn mit einem Geniestreich kurz vor der Pause hatte der Neuzugang die Gäste auf die Siegerstraße gebracht. Der FC spielte an diesem Abend aber wie ein klassischer Zweitliga-Favorit. Nicht überragend, aber durch seine individuelle Qualität effizient. Das reichte, um vorübergehend die Tabellenführung zu feiern. Und das taten die mitgereisten 4500 Kölner Fans mit Ausnahmen von einigen deplatzierten Gesängen friedlich.
Die Stimmen zum FC-Sieg So beschreibt Schaub sein Traumtor
„Wir haben uns nie vorgenommen Spektakel-Fußball zu spielen“, hatte Markus Anfang vor Anpfiff gesagt. Und in Sandhausen bekam der FC-Trainer auch kein Spektakel zu sehen. Louis Schaub: „Wir haben uns in der ersten Halbzeit schwergetan. Das Tor ist ein bisschen aus dem Nichts gefallen. Wir haben uns nur ganz wenige Chance erarbeitet, auch spielerisch war es nicht so gut wie zuvor. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht, deswegen geht der Sieg in Ordnung.“
FC-Fans mit tollem Support Und einem Fremdschäm-Moment
Einen Wechselgesang mit dieser Wucht hat dieses Stadion wohl noch nie gehört: 4.500 Fans begleiteten den 1. FC Köln mit nach Sandhausen und das „Come on, Effzeh“ war derart laut, dass alle Mühen der heimischen Fans, sich Gehör zu verschaffen, vergebene Liebesmüh war. Ein beeindruckender Beweis für die Leidenschaft und die Unterstützung, mit der die Anhänger dem FC auch im Unterhaus die Treue halten. Als die Sandhäuser aber einmal lauter wurden, sang beinahe der komplette Kölner Block: „Wenn wir wollen, schlagen wir Euch tot.“ Eine unnötige Aktion zum Fremdschämen.
Es geht schief, was schief gehen kann. Die Kocak-Elf bleibt damit im Tabellenkeller. Wir haben Bock auf Köln" Mit diesem Slogan warb der SV Sandhausen. 13.273 Zuschauer folgten am Freitagabend dem Aufruf. Doch nach der 0:2-Niederlage gegen den Geißbock-Klub lautete das Fazit: Verbockt! Auch gegen den dreimaligen deutschen Meister war mehr drin. Sandhausen war in der ersten Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft. Mit einem bisschen guten Willen kann man von Chancen für Kevin Behrens (13. und 21.), Rurik Gislason (19.) und Philipp Förster (23.) sprechen.
Zumindest für eine Nacht hat der 1. FC Köln die vergangene Woche verlorene Tabellenführung zurückerobert. Am wichtigsten war Trainer Markus Anfang, der auf den gesperrten Jonas Hector verzichten musste, dass erstmals seit dem 2:0 am ersten Spieltag beim VfL Bochum kein Gegentreffer zugelassen wurde. „Ich muss meine Mannschaft loben für die Reaktion, die sie nach Paderborn gezeigt hat. Sie hat alles getan, um bis zum Schluss zu Null zu spielen. Das wird uns Selbstvertrauen geben, weil wir nach vorne immer die Qualität haben zu treffen“, so der Coach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Trotz Sörensen-Einsatz: U21 verliert auch gegen Aachen
Die U21 des 1. FC Köln hat den nächsten Rückschlag in der Regionalliga West hinnehmen müssen. Gegen Alemannia Aachen verlor das Team von Trainer Markus Daun trotz der Hilfe von Profi Frederik Sörensen mit 1:2 (1:0) und könnte damit am Wochenende die Rote Laterne übernehmen. Neun Spiele und noch immer sieglos: Die Jung-Geissböcke stehen vor einem schwierigen Herbst. Mit nur fünf Punkten aus dem ersten Viertel der Saison läuft die U21 den eigenen Erwartungen meilenweit hinterher. Auch am Freitag gegen Alemannia Aachen gab es keine Besserung.
Gegen den SV Sandhausen fiel dem 1. FC Köln spielerisch lange wenig ein. Nach der 3:5-Pleite gegen den SC Paderborn war der Effzeh vor allem auf defensive Stabilität bedacht. Das gelang, auch wenn dafür im Angriff die Ideen fehlten. Am Ende reichten zwei Geistesblitze zu einem 2:0 (1:0)-Sieg. Es war eine Partie ohne Höhepunkte. Bis zur 45. Minute, als Louis Schaub mit einem Traumtor wohl nicht nur die zahlreichen mitgereisten FC-Fans verzückte. Dass es spielerisch kein besonders guter Auftritt war, wollte nach dem Spiel niemand bestreiten. Dass Köln am Ende aber ohne Gegentor blieb, fand nicht nur Armin Veh wichtiger.
1. FC Köln gewinnt souverän mit 2:0 gegen SV Sandhausen
„Das war mal wieder ein echter Sandhausen-Klassiker. Man gewinnt hier, wenn man die Tore macht und den Ball aus dem eigenen Sechzehner raushält.“ Lasse Sobiech kennt sich als Ex-Profi des FC St. Pauli mit Zweitliga-Spielen in Sandhausen aus und weiß, was zu tun ist. Schönheitspreise gibt es jedenfalls kaum zu gewinnen. „Es war das erwartet schwere Spiel. Wir wollten nach dem 3:5 gegen Paderborn besser verteidigen und das ist uns gelungen“, erklärte FC-Trainer Markus Anfang und lobte seine Mannschaft: „Die Jungs haben eine gute Reaktion gezeigt. Das zu Null tut uns gut.“
Arbeitssieg des FC in Sandhausen: King Louis im Abendrot
Nur selten schön, aber effektiv: Der 1. FC Köln bleibt beim SV Sandhausen ohne Gegentreffer und sichert sich vor allem dank eines Geniestreichs von Louis Schaub drei wichtige Zähler. Groß Aufhebens wollte der Matchwinner nach der Partie um seinen Geniestreich nicht machen. „Ich habe geschaut, dass ich ihn aufs Tor bringe. Ist ganz gut eingeschlagen“, resümierte Louis Schaub nüchtern seinen spektakulären Treffer, der kurz vor der Pause den Weg zum 2:0-Auswärtssieg des 1. FC Köln beim SV Sandhausen ebnete.
Vor dem Spiel beim 1. FC Köln am kommenden Dienstag (18.30 Uhr) hat der FC Ingolstadt Trainer Stefan Leitl gefeuert. Der Club gab am Samstagvormittag die Trennung bekannt und reagierte damit auf die negative sportliche Entwicklung in dieser Saison. Die Trennung sei „das Resultat interner Gespräche der sportlichen Leitung in Abstimmung mit den zuständigen Gremien“, hieß es in einer Mitteilung. „Wir sind optimistisch, zeitnah einen Nachfolger präsentieren zu können, von dem wir überzeugt sind und der dem Team neue Impulse geben kann“, sagte Sportdirektor Angelo Vier.
Es war ein pittoreskes, wunderschönes Szenario: Blutrot gefärbt war in der zweiten Halbzeit der Himmel über dem Hardtwald-Stadion in Sandhausen. Und die Stimmung bei den 4500 mitgereisten Kölner Fans war prächtig, mit Wechselgesängen von Tribüne zu Tribüne sorgten sie für Heimspiel-Atmosphäre. All das passte nicht unbedingt zu dem, was auf dem rutschigen Rasen zwischen dem SV Sandhausen und dem 1. FC Köln geboten wurde. Der 2:0-Sieg des Bundesliga-Absteigers bei einem harmlosen Gastgeber ging natürlich in Ordnung, überzeugend war die Leistung über weite Strecken allerdings nicht.
Südstadt-Knipser Keita-Ruel sorgt für Zweitliga-Furore und stichelt gegen den FC
Nicht der 1. FC Köln, nicht der VfL Bochum oder der FC Ingolstadt – nein Greuther Fürth ist völlig überraschend der erste Verfolger von FC und HSV. Die Franken, die im letzten Jahr nur knapp dem Abstieg entronnen sind, mischen die Zweite Liga auf. Und das dank Daniel Keita-Ruel, der gegen den FC stichelt: „Klar können einige Klubs mit dem Kader des FC nicht mithalten. Nur der bringt am Ende nicht die Punkte, jedes Spiel ist knallhart. Man muss immer alles reinwerfen. Man kann nicht alles spielerisch lösen.“
Wehrle im Interview: „Die 'Ultras' an sich gibt es für mich nicht“
Alexander Wehrle sprach mit uns über die Fan-Kritik an der Vereinsführung, die Lehren aus der Katastophensaison sowie ein mögliches Comeback von Lukas Podolski oder Amthony Modeste. Unterstützung auf den Mitgliederstammtischen, Kritik von den aktiven Fans: Die Gemengelage beim 1. FC Köln bleibt unübersichtlich. Zweieinhalb Wochen vor der Mitgliederversammlung stellt sich Kölns Finanz-Chef Wehrle den Fragen der Express-Reporter – und fordert eine Rückkehr zu einer sachlichen Debatte: „Für Verrohungen und Anfeindungen hab ich kein Verständnis.“
Alles em Lot, FC? Anfang sucht nach der richtigen Balance
Es alles em Lot, alles em Lot! Waat aff du wees sinn, alles weet joot, dat krie mer schon hin. Markus Anfang ist ein Kenner kölscher Musik. Ob der Trainer des 1. FC Köln während der Partie an den Refrain von BAPs Ballade „Alles em Lot“ gedacht hat, ist unwahrscheinlich. Und doch passt sie perfekt auf die Situation des 1. FC Köln. In Sandhausen war die Marschrichtung sichtbar: Die Null muss stehen! Es war das erste „Zu null“ seit dem Auftakt in Bochum. Den Beweis, dass sein System auch funktioniert, wenn der Gegner den Ball hat, konnte seine Mannschaft führen.
Kommentar: Noch ist das Anfang-System nicht im Lot
Es rumpelte und knirschte, der FC zitterte, Trainer Markus Anfang haderte und schimpfte und dann wurde am Ende doch alles gut. Über 90 Minuten stand die Partie in der Sandhausener Provinz unter einem Motto: Die Sehnsucht nach der Null. Acht Gegentore in zwei Spielen hatten sichtlich Spuren im kölschen Nervenkostüm hinterlassen, lediglich gegen Bochum blieb man in dieser Saison bislang ohne Gegentor, deshalb war es dringend Zeit für den Gegenbeweis, dass man eben auch guten Fußball spielen kann, wenn der Gegner den Ball hat.
„Das Tor war brutal!“ Der Knoten bei Schaub ist geplatzt
Fünf Zweitliga-Spiele und 44 Minuten musste Louis Schaub warten. Dann konnte auch er endlich jubeln. Der Österreicher erzielte am Freitag beim SV Sandhausen sein erstes Ligator für den 1. FC Köln. Damit belohnte er sich für starke erste Wochen bei seinem neuen Arbeitgeber. Wer sagt, dass eine Reise nach Sandhausen nicht auch ein Highlight sein kann? Zumindest in der 45. Minute, als Guirassy eine scharfe Flanke ins Zentrum schlug, Schaub den Ball mit der Brust an- und mitnahm, sich um die eigene Achse drehte, in die Höhe katapultierte und den Ball mit links per Seitfallzieher ins lange Eck beförderte.
Ingolstadt: Wer übernimmt die Schanzer? Weinzierl und Keller die Favoriten?
Beim FC Ingolstadt wartet man gespannt auf den Nachfolger von Trainer Leitl. Sportdirektor Vier: „Wir brauchen einen Trainer, der die Liga kennt, Erfahrung hat und ein Anker für die Mannschaft ist. Wir brauchen jemand, der in der Lage ist, in die Mannschaft Struktur zu bringen. Er sollte zudem in der Lage sein, junge Spieler zu entwickeln.“ Nach Informationen des Kicker soll der neue Coach sogar bereits am heutigen Sonntag vorgestellt werden und somit auch schon am Dienstag beim 1. FC Köln auf der Bank sitzen. Hasenhüttl hat laut „Kicker“ bereits abgesagt. Heiße Kandidaten sollen Markus Weinzierl und Jens Keller sein. Die Gespräche laufen.
Suche nach dem Mittelweg: Das war gut, das war schlecht
Der 1. FC Köln ist am Freitagabend mit zwei guten Nachrichten aus Sandhausen zurück in die Domstadt gefahren. Die erste lautete: Das 2:0 war gleichbedeutend mit drei weiteren Punkten im Aufstiegskampf. Die zweite lautete: Die Defensive kann doch noch zu Null spielen. Mehr war am Freitagabend nicht zu erwarten gewesen. Anfang: „Wir wollen guten Fußball spielen, zu gutem Fußball gehört aber auch gutes Verteidigen.“ Der FC-Trainer dürfte gewusst haben, dass im Hardtwaldstadion selten berauschender Fußball zu sehen ist. Das bestätigte sich auch bei seiner Mannschaft.
Trainerwechsel in Ingolstadt: FC-Vorbereitung im Blindflug
Für den 1. FC Köln steht bereits am Dienstagabend das nächste Zweitliga-Spiel auf dem Programm. Gegner ist der FC Ingolstadt 04. Doch für Markus Anfang und sein Team wird die Vorbereitung schwierig. Die Schanzer haben ihren Trainer entlassen und noch nicht bekannt gegeben, wer den FCI in Köln betreuen wird. Für Markus Anfang und sein Team wird die Vorbereitung auf Dienstagabend also zumindest taktisch ein Blindflug. Der FC-Coach hatte zuletzt zwar immer wieder betont, dass die Geissböcke vornehmlich ihr eigenes Spiel durchbringen wollen.
Muss Anfang gegen Ingolstadt seine Offensive umbauen?
Sonntagmorgen am Geißbockheim. Während sich so mancher FC-Fan im Bett noch einmal herumdrehte, arbeitete Coach Markus Anfang mit seinen Profis schon wieder an der optimalen Vorbereitung für die Partie gegen Ingolstadt. Nur ein Profi fehlte bei der Einheit auf dem Trainingsplatz: Dominick Drexler. „Er arbeitet mit Fitness-Coach Dennis Morschel individuell“, sagt Anfang über seinen Schützling. „Wir haben ja noch die Abschlusseinheit, um zu sehen, ob es bei Dominick geht“, bleibt Coach Anfang ruhig. „Außerdem haben wir einige Spieler, die die Position spielen können.“
Der 1. FC Köln muss gegen den FC Ingolstadt 04 womöglich auf Dominick Drexler verzichten. Der Offensivspieler war beim SV Sandhausen kurz vor Schluss mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt worden. Dafür wird Jonas Hector nach seiner Gelb-Rot-Sperre zurückkehren. Nur wenig Vorbereitungszeit steht dem FC zur Verfügung vor dem Spiel gegen den FC Ingolstadt. Eine regenerative Einheit am Samstag, ein Training am Sonntag, dann die Abschlusseinheit am Montag. Nicht viel Zeit für Grundlegendes, nicht viel Zeit für angeschlagene Spieler, sich rechtzeitig zu erholen.
HSV wird gedemütigt FC bleibt Spitzenreiter der 2. Liga
In der Vorwoche hatte der 1. FC Köln die Tabellenführung im Unterhaus mit der 3:5-Pleite gegen Paderborn verloren. Jetzt ist die Spitze zurück! Nachdem die Mannschaft von Markus Anfang Freitagabend – dank des 2:0-Erfolgs beim SV Sandhausen – wieder nach ganz oben geklettert war, blieb die Konkurrenz am Samstag und Sonntag sieglos. Einen historischen Nachmittag erwischte der HSV. Statt den sechsten Pflichtspielsieg in Folge einzufahren, kassierte der HSV als haushoher Favorit eine 0:5-Klatsche gegen Jahn Regensburg! Greuther Fürth unterlag zeitgleich 0:2 in Heidenheim.