Islacker trifft für FC-Frauen dreifach Dramatischer Derbysieg in Leverkusen
„Derbysieger, Derbysieger, hey, hey!“ So schallte es nach dem Abpfiff durch das Ulrich-Haberland-Stadion in Leverkusen – allerdings nicht aus den Kehlen der Gastgeberinnen. Die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln haben einen turbulenten 4:3-(2:0)-Derbysieg bei Bayer Leverkusen feiern können. Mandy Islacker war dabei die Matchwinnerin für den Aufsteiger. Es war ein emotionales Spiel, das den 846 Zuschauern im Schatten der BayArena geboten wurde. Alles schien auf einen souveränen Sieg des 1. FC Köln hinauszulaufen – immerhin führte der FC nach 49 Minuten mit 3:0. Doch dann wurde es noch einmal spannend, sodass Kölns Coach Sascha Glass nach dem Schlusspfiff seine Emotionen herausschrie und sich ausgelassen mit seinem Team über den Coup auf der anderen Rheinseite freuen konnte. Mandy Islacker war Gold wert für die Kölnerinnen. Die 33-Jährige erzielte drei der vier FC-Tore (34./49./80.).
Das war ganz knapp für den 1. FC Köln: Gegen abgezockte Berliner tut sich die Mannschaft von Trainer Baumgart lange schwer – in der Schlussphase wird es dramatisch. Was für eine Energieleistung des 1. FC Köln. Der "Effzeh" erkämpfte sich am Sonntag ein 2:2 (1:2) gegen Union Berlin und vermied dadurch die dritte Niederlage in den letzten vier Bundesligaspielen. Der starke Anthony Modeste (7., 86.) rettete die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart mit seinem Doppelpack, Julian Ryerson (9.) und Grischa Prömel (45.+1) hatten das Spiel für clever agierende Berliner zeitweise gedreht. Erstmals im fünften Anlauf konnte Union Berlin den 1. FC Köln in der Bundesliga nicht schlagen. Die Eisernen gehen als Achter, der Effzeh als Elfter in die Länderspielpause.
Goalgetter Modeste rettet Köln das späte Remis gegen Union
Der 1. FC Köln und Union Berlin trennen sich nach 90 packenden Minuten mit einem leistungsgerechten 2:2-Unentschieden. Die Gastgeber hatten gegen hinten sicher stehende und vorne sehr effiziente Köpenicker über die gesamte Spielzeit wenig Ideen, konnten sich aber einmal mehr auf Goalgetter Anthony Modeste verlassen. Der Franzose brachte den Effzeh früh in Führung und sorgte, nachdem Ryerson und Prömel die Partie gedreht hatten, kurz vor Schluss nach einer Ecke auch für den Endstand. Die Berliner dürfen sich ärgern, dass das erste Standardgegentor der Saison sie zwei Zähler gekostet hat. Allerdings müssen die Eisernen sich auch vorwerfen, dass sie nicht konsequent auf den entscheidenden dritten Treffer gespielt haben. So können und müssen unter dem Strich beide Teams mit einem Punkt leben. Nach der Länderspielpause tritt der Effzeh erneut sonntags in Mainz an, Union empfängt Hertha zum Berlin-Derby.
Der 1. FC Köln kann sich bei Anthony Modeste bedanken, dass die Geißböcke nicht erneut gegen Union Berlin verloren haben. Der Franzose traf beim 2:2 (1:2) doppelt und markierte kurz vor Schluss noch den Ausgleich. Der 1. FC Köln hat sich das Leben wieder einmal selbst schwer gemacht. Wer so verteidigt wie beim 1:1 oder Fehler im Spielaufbau macht wie beim 1:2, der verdient eigentlich keine Punkte. Doch die Geißböcke gaben nie auf und kamen so am Ende doch noch zum Ausgleich und Punktgewinn. Anthony Modeste hat nun schon die letzten sechs FC-Tore erzielt (gegen Leverkusen, Stuttgart und Union). Ohne ihn hätte der FC nun ernsthafte Probleme. Doch Steffen Baumgart muss mit seinen Spielern über die sich häufenden individuellen Fehler sprechen. So kann man weder verteidigen noch im Spielaufbau agieren. Das ist nicht Bundesliga-tauglich. Gut für die Geißböcke: die Moral und der Wille stimmen.
Der doppelte Modeste Unter Baumgart beendet Köln Unions perfekte Bilanz
Der 1. FC Köln hat durch ein 2:2 verhindert, dass Union Berlin auf einen Champions-League-Platz springt. Zu verdanken hatten die Domstädter das ihrem Knipser Modeste. Es war ein besonderes Duell für den ehemaligen Unioner Steffen Baumgart, der nach dem 0:2 bei Borussia Dortmund mit Czichos und Kainz statt Kilian und Thielmann (beide Bank) begann. Doch auch die Eisernen, die Urs Fischer im Vergleich zum 1:2 gegen Feyenoord ordentlich durchrotierte - Jaeckel, Trimmel, Öztunali, Behrens (alle Bank) und Puchacz wichen für Baumgartl, Gießelmann, Ryerson, Prömel und Awoniyi - hatten gute Erinnerungen. Denn bisher konnten sie alle vier Bundesliga-Spiele gegen den FC gewinnen. Modeste löste sich gegen Ende des Spiels nach einer Ecke stark von Baumgartl und brachte die Kugel im langen Eck unter (86.). Kainz verpasste am Fünfer sogar die große Chance zum Heimsieg (88.).
Einzelkritik: Czichos wackelt mehrfach Modeste verzückt die Fans
Timo Horn 4,5 Hatte beim 1:1 das falsche Timing, machte erst einen Hüpfer, dann blieb er bei Ryersons Flachschuss wie angewurzelt stehen. Brachte Czichos vor dem 1:2 unnötig unter Druck, gegen den abgefälschten Schuss dann aber machtlos. Zog sich den Unmut der Fans zu.
Benno Schmitz 4 Noch über weite Strecken der sicherste Kölner in einer insgesamt unsicheren Defensive. Beim 1:1 aber mit in der Verlosung.
Timo Hübers (bis 64.) 4 Begann umsichtig, wirkte dann allerdings im Verlauf gegen die flinken Awoniyi und Becker ziemlich hüftsteif. Fälschte den Ball vor dem 1:2 unglücklich ab.
Luca Kilian (ab 64.) 3 Kam für den verletzt ausgeschiedenen Hübers. Sorgte für etwas mehr Stabilität.
Rafael Czichos 5 In der Verfassung ist der vermeintliche Abwehrboss dem FC keine Hilfe. Gravierender Fehler vor dem 1:2, wackelte bedenklich.
Jonas Hector 4,5 In der ersten Halbzeit von der Rolle. Zu zaghaft und zu weit weg von Ryerson beim 1:1. Hatte nach einem bösen Fehlpass danach Glück. Fing sich später.
Salih Özcan 3 Leitete mit einem starken Ballgewinn das 1:0 ein. Nach ein, zwei Ballverlusten stabilisierte er sich später wieder.
Florian Kainz 2 Hatte einige starke Szenen. Nahm sich vor dem 1:0 ein Herz und zimmerte das Leder an die Latte. Schlug die Ecke zum 2:2.
Anthony Modeste 1 Hat einen gigantischen Lauf und bewies beim 1:0 seinen Torriecher. Weltklasse-Kopfball zum 2:2. Der Franzose ist ein Phänomen.
Modeste-Wahnsinn geht weiter Nächster Doppelpack und Mützen-Klau
Dieser Mann ist einfach unglaublich! Anthony Modeste schnürt den nächsten Doppelpack, rettete dem 1. FC Köln am Sonntag ein 2:2 gegen Union Berlin – und klaute Trainer Steffen Baumgart sogar die Schiebermütze! Die 86. Minute im Rhein-Energie-Stadion: Köln drohte im fünften Bundesliga-Spiel gegen Union die fünfte Pleite. Dann köpfte Modeste eine Kainz-Ecke zum Ausgleich ein und ganz Müngersdorf rastete aus! Inklusive Modeste selbst: Tony stürmt auf die Bank zu, umarmte erst Co-Trainer Kevin McKenna und setzte sich dann Baumgart Kult-Kappe auf. Eine irre Szene. „Ich glaub, die beiden haben ein gutes Verhältnis. Ich glaub, da bekommt er keinen Ärger“, meinte Modeste-Kollege Mark Uth nach dem Spiel. Zwar wieder kein Sieg gegen Union – aber immerhin steht Köln nach dem 2:2 pünktlich zum Elften im Elften auf Platz elf der Bundesliga…
Modeste rettet Köln per Doppelpack ein spätes Remis gegen Union
Der 1. FC Köln und Union Berlin haben sich am 11. Bundesligaspieltag 2:2 (1:2) getrennt. Anthony Modest hatte die Geißböcke in der 7. Minute in Führung gebracht, Julian Ryerson glich nur 124 Sekunden später aus (9.). Kurz vor dem Seitenwechsel sorgte Grischa Prömel gar für die Führung der Eisernen (45.+1). Für das Happy-End aus Kölner Sicht sorgte erneut Modest, der den Doppelpack schnürte (86.). Mark Uth nach dem Spiel: "Wir wollten zu Hause natürlich gewinnen, aber es war ein sehr schwieriges und intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen und wenigen Chancen. Union hat das Spiel ganz gut zerstört, wir hatten keine Lösungen nach vorne. So können wir uns glücklich schätzen, dass wir noch das 2:2 machen. Wenn wir geflankt haben, waren wir gefährlich. Die Gegner stellen sich jetzt auf uns ein, das müssen wir aufarbeiten. Aber ein Punkt gegen Union Berlin nach diesem Spielverlauf ist in Ordnung."
Ljubicic diplomatisch, Baumgart sauer FC-Stimmen zum Union-Remis
Der 1. FC Köln hat am Sonntag den ersten Bundesliga-Sieg gegen Union Berlin verpasst. Anthony Modeste rettete dem FC aber immerhin ein 2:2. FC-Trainer Steffen Baumgart: „Ich bin natürlich froh darüber, dass wir noch das 2:2 machen. Aber ich habe mich schon über die eine oder andere Situation geärgert. Die Jungs machen meines Erachtens einen sehr, sehr guten Job. Wenn ich sehe, gegen wen wir hier gespielt haben, wenn ich sehe, was die Jungs gemacht haben. Wir machen den Fehler in der ersten Halbzeit. Weil wir einfach den Mut haben, rauszuspielen. Da frag ich mich dann schon, wenn ich das Drumherum dann sehe, die Emotionen, die dieses Stadion bringen kann: Warum kann man das nicht bei 1:2-Rückstand machen? Da müssen die Jungs dann Sorge haben, dass sie einen Fehler machen. Und das hat mich schon alles ein bisschen gestört.“
Lebensversicherung Modeste Schmitz: „Wir können uns bei Tony bedanken“
Der 1. FC Köln bleibt zuhause weiterhin ungeschlagen. Für das 2:2 (1:2) gegen Union Berlin brauchte es aber einmal mehr einen Doppelpack von Anthony Modeste, nachdem die Mannschaft die frühe Führung verspielt hatte. Entsprechend gemischt vielen die Gefühle nach dem Unentschieden aus. Benno Schmitz: „Wir haben in den letzten Jahren mit den Berlinern schon unsere Erfahrungen gemacht. Es ist immer schwer, wenn man hinten liegt. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben dann aber direkt den Ausgleich kassiert. Das 1:2 war natürlich zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Wir spielen Fußball und wir spielen Fußball hinten heraus. Da nehmen wir auch mal einen Fehler in Kauf. Das wollen wir natürlich nicht, passiert aber mal. Im zweiten Durchgang war es Kampf und viel Arbeit, wodurch wir uns dann noch belohnt und fast noch den Siegtreffer erzielt hätten.“
Köln-Torjäger Modeste Erst Mauer-Zoff, dann Doppelpack!
Psycho-Spielchen sind in der Bundesliga normal. Aber so ein kurioses gab’s noch nie! Bei Kölns 2:2 gegen Union will FC-Stürmer Anthony Modeste Berlins Torwart Andreas Luthe bei einem Freistoß aus dem Konzept bringen. 17. Minute: Luthe will die Mauer dirigieren. Modeste stellt sich in den Weg, macht sich absichtlich groß. Plötzlich stürmt Luthe Richtung Modeste, schubst ihn weg. Handgemenge! Das Stadion kocht! Am Ende sehen beide Gelb. Luthe bei DAZN: „Er wollte mich ein bisschen stören bei der Mauerbildung. Das ist nicht mein Verständnis von Fairplay. Das wollte ich ihm so ein bisschen deutlich machen.“ Nur 125 Sekunden nach dem Führungstreffer durch den Franzosen (7.) erzielt Ryerson den Ausgleich für Union (9.). Prömel macht sogar noch das 2:1 für die Gäste (45.+1). Spiel gedreht! Aber Köln hat ja noch Modeste! In der 86. Minute köpft der Franzose eine Kainz-Ecke rein – 2:2.
Köln-Trainer erklärt seine Wut Baumgart nimmt die eigenen Fans in die Pflicht
Obwohl der 1. FC Köln nach einem Fehler gegen Union Berlin beinahe verloren hätte, störte sich Steffen Baumgart nicht an seiner Mannschaft - sondern an den eigenen Fans. Die Szene, die für den Stimmungsumschwung sorgte, ereignete sich kurz vor der Pause: Rafael Czichos spielte am eigenen Strafraum einen Fehlpass im Aufbau, Sekunden später kassierten eigentlich auf das 2:1 drückende Kölner das 1:2. "Wir machen diesen Fehler, weil wir den Mut haben, hinten rauszuspielen", erklärte FC-Coach Steffen Baumgart nach dem Heimspiel gegen Union Berlin. Weshalb der 49-Jährige damit - dieser Spielansatz sei schließlich seine Verantwortung - auch gut leben konnte. "Ich habe gesagt: Wir gehen einen Weg. Und diesen Weg erwarte ich von allen", fuhr ein sichtlich wütender Baumgart allerdings fort - und meinte damit die Kölner Fans.
"Bin angepisst" Köln-Trainer Baumgart kritisiert eigene Fans
Steffen Baumgart ist als ein Mann der klaren Worte bekannt. Diesen Ruf bestätigte der Kölner Trainer auch nach dem Remis gegen Union Berlin – und zählte die eigenen Anhänger deutlich an. Es war die Szene der Partie: Nach seinem Treffer zum abschließenden 2:2 gegen Union Berlin lief Köln-Stürmer Anthony Modeste zur Seitenlinie, riss seinem Trainer Steffen Baumgart die Schiebermütze vom Kopf und setzte sie sich selbst auf. Der Coach brüllte den Franzosen lautstark an, ehe dieser mit einem breiten Grinsen wieder auf das Feld lief. Nach dem Abpfiff wurde Baumgart beim übertragenden Streamingdienst DAZN auf eben jene Szene angesprochen – und nutzte seine Antwort, um zu einem ganz anderem Thema, das ihn aufregte, Dampf abzulassen. "Ich bin immer noch angepisst", begann er und meinte damit sein Unverständnis für das Verhalten der Kölner Fans auf den Rängen.
Die "Köpenicker Jungs" forderten lautstark ihren "Baumi" - und Steffen Baumgart kam. Nach dem 2:2 (1:2) zwischen seinem Arbeitgeber 1. FC Köln und seinem jahrelangen Lieblingsclub 1. FC Union Berlin lief der FC-Coach auf die Tribüne zu einem knappen Dutzend Union-Fans und unterhielt sich leidenschaftlich mit ihnen. "Baumi, wir sind stolz auf dich. Sorry, aber heute schlägt unser Herz Rot/Weiss - EISERN!!!", hatten diese auf einem Plakat mit einem Foto aus Baumgarts Profi-Zeit und einem aktuellen Bild stehen. Und den Ärger über den verpassten Sieg kurz vor Schluss werden sie nirgendwo sonst so akzeptieren können wie hier. Gegen ihren "Baumi", der bei Union seit seiner Zeit als Profi Vereinsmitglied ist, in der Traditionsmannschaft spielt und in Stadion-Nähe in Köpenick wohnt. Nun können die Eisernen nach sieben Spielen in drei Wochen in der Länderspiel-Pause etwas durchatmen.
„Zu viel Erwartungshaltung“ FC enttäuscht über Fan-Reaktionen
Anthony Modeste hat dem 1. FC Köln am Sonntagabend gegen Union Berlin mit seinem Doppelpack einen Punkt gerettet. Steffen Baumgart und Interims-Sportchef Jörg Jakobs zeigten sich dem 2:2 (1:2) jedoch verärgert. Allerdings nicht über die Leistung der eigenen Mannschaft. Es hatte am Sonntagabend zwischen dem FC und Union noch 1:1-Unentschieden gestanden, als die ersten Pfiffe deutlich hörbar durch das RheinEnergieStadion hallten. Die Geißböcke hatten deutlich mehr Ballbesitz als der Gegner, nutzten diesen nach Meinung der Zuschauer aber wohl zu wenig in der gegnerischen Hälfte. Vielmehr versuchte der FC immer wieder über die Abwehr und Torhüter Timo Horn aufzubauen. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit war genau solch eine Situation schließlich schief gegangen: Nach einem Pass von Horn auf Czichos verlor dieser unter Druck die Übersicht und leitete mit einem Fehlpass das 1:2 ein.
Nachspiel: Der 1. FC Köln spielt 2:2 gegen Union Berlin Der Tanz des Anthony Modeste
Mit einem späten Kopfballtreffer stellt Anthony Modeste den 2:2-Endstand gegen Union Berlin sicher. FC-Coach Steffen Baumgart ist trotz des erkämpften Punktes “angepisst” – die Pfiffe der eigenen Fans hatten ihn verärgert. Nein, Baumgart war not amused. Das war nicht zu übersehen, als er nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Tobias Stieler in Richtung Mittelkreis stapfte. Dabei hatte seine Mannschaft in der Partie gegen Union erneut eine engagierte Leistung gezeigt, die mit dem späten 2:2 durch Anthony Modeste belohnt wurde. Sein Ärger rührte auch nicht von dem extravaganten Jubel des Franzosen, der seinem Trainer die Schiebermütze stibitzte und mit geschmeidigen Tanzbewegungen aufwartete, die man eher in den Karneval in Rio verortet hätte. Sein Ärger rührte vielmehr von der Reaktion des Publikums her, das sein Team nach dem 1:2 mit einigen Pfiffen in die Halbzeit begleitet hatte.
„Bin immer noch angepisst“ Baumgart kommentiert Modeste-Show und pfeifende FC-Fans
Der 11.11. ist zwar erst am kommenden Donnerstag, ziemlich jeck wurde es in Köln aber bereits am Sonntagabend. Der 1. FC Köln lag bis zur 86. Minute mit 1:2 gegen Union Berlin zurück, es drohte die fünfte Niederlage im fünften Bundesligaspiel gegen die „Eisernen“. Doch dann hatte Anthony Modeste seinen großen Auftritt. Er war wild, anarchisch und verrückt. Mit einem herausragenden Kopfball in Uwe-Seeler-Manier hatte der Kölner Stürmer soeben das Tor zum 2:2-Endstand erzielt und seine Mannschaft abermals gerettet. Zuvor hatte es erstmals in der Ära von Trainer Steffen Baumgart Pfiffe gegen das eigene Team gegeben. Doch nun tanzte Müngersdorf plötzlich vor Glück. Und Modeste ganz besonders. Die Modeste-Show begann. Der Franzose, der seine Saisontore sieben und acht erzielt hatte, drehte jubelnd zur Kölner Bank ab, suchte und fand Trainer Steffen Baumgart und schnappte sich dessen Schiebermütze.
Bei aller Start-Euphorie hat Steffen Baumgart in Gesprächen mit Fans und Medien auch immer wieder eingeworfen: Schauen wir mal, wie es aussieht, wenn es nicht so läuft. Dass der 1. FC Köln nun schon beim 2:2 gegen Union Berlin erstmals unter Baumgarts Regie Pfiffe über sich ergehen lassen musste, kam aber auch für den Trainer überraschend. Das machten seine enttäuschten Worte nach Abpfiff mehr als deutlich. Kein Wunder: Selbst, wenn Köln gegen Union leer ausgegangen wäre – es wäre die erste Heim-Niederlage dieser Saison gewesen. Gegen eine Mannschaft, die international spielt und in der Bundesliga bislang nur gegen Borussia Dortmund und den FC Bayern verloren hat. Der vermeintlich kleine Klub aus Köpenick hat seit dem gemeinsamen Aufstieg 2019 nun mal weitaus bessere Arbeit als die Geißböcke geleistet – auch wenn das so manchem Kölner gegen den Strich gehen mag.
Kessler: „Es gibt keinen Grund, unruhig zu werden“
Mit nur einem Sieg aus den letzten acht Spielen ist der 1. FC Köln in der Tabelle auf den elften Platz abgerutscht. Zwischen den beiden Länderspielpause haben die Geißböcke überhaupt nur zwei Zähler holen können. Nach dem 2:2-Unentschieden gegen Union Berlin sprach Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspielermannschaft, über sein Fazit zum 2:2: „Ganz zufrieden sind wir nicht, weil wir glauben, dass das Spiel schon noch in unsere Richtung hätte kippen können. Man muss ehrlich sein, durch eine Einwurfsituation hätten wir auch noch das dritte Gegentor kriegen können. Wir sind mit dem Weg, den wir gehen, weiterhin zufrieden, aber wir hätten gestern gerne die drei Punkte geholt. Wir müssen schauen, wo wir herkommen. Wir hatten eine schwierige letzte Saison und keine großen Veränderungen im Kader. Den Weg, den wir eingeschlagen haben, gehen wir sehr konsequent und auch gut."
Nur Modeste trifft Dritter Doppelpack in zwei Wochen
Wenn ein Torjäger trifft, wie er will, wird gerne gefragt: Was wäre die Mannschaft nur ohne ihn? Bei Anthony Modeste und dem 1. FC Köln verhält es sich dieser Tage ähnlich. Der Franzose war auch am Sonntag nicht zu stoppen, auch nicht von den wuchtigen Verteidigern von Union Berlin (2:2). Trotzdem reichte es erneut nicht zum Sieg, sodass es in der Bundesliga immer enger wird. Spieler des Spiels: Drei Doppelpacks in vier Spielen – das hat Modeste in seinen Jahren beim 1. FC Köln noch nie geschafft. Leverkusen, Stuttgart, Union – der Franzose hat die letzten sechs Pflichtspiel-Tore der Geißböcke erzielt. Modeste hat jetzt acht Tore nach elf Spieltagen auf dem Konto. 2016/17, in seiner 25-Tore-Saison, hatte er zum gleichen Zeitpunkt bereits zwölf Tore erzielt. 2015/16, als er am Ende der Saison auf 15 Treffer kam, waren es dagegen „nur“ sechs. Keine Frage, der 33-jährige spielt eine außergewöhnliche Hinrunde.
Das konsequente Pressing birgt Risiken Der FC und eine Tradition, die keiner braucht
Was zweimal passiert, gilt als Wiederholung. Geschieht es dreimal, spricht man in Köln von Tradition. Der Treffer zum 1:1 für Union Berlin am Sonntag darf dieses Attribut für sich in Anspruch nehmen, einem traditionellen Muster gefolgt zu sein. Am 7. Spieltag kassierte der 1. FC Köln gegen die SpVgg Greuther Fürth (3:1) bereits nach sieben Minuten ein Gegentor durch Rechtsverteidiger Marko Meyerhöfer. Den Ausgangspunkt bildete ein Angriff der Franken über die linke Seite, dem die Kölner Überzahl entgegenstellen wollten. Am Ende stand Meyerhöfer völlig blank, lief auf Timo Horn zu, tunnelte diesen, und Köln lag zurück. In Dortmund (0:2) initiierte ein paar Wochen später der Ex-Kölner Marius Wolf nach vier Minuten einen Angriff über Kölns rechte Abwehrseite. Über Marco Reus kam der Ball zu Thorgan Hazard, der - umringt von vier Kölnern - die Kugel quer zu Thomas Meunier passte, der auf der rechten Seite mutterseelenalleine stand...
Pfiffe, Jubel, Groll, Erklärungen Der 1. FC Köln im Wechselbad der Gefühle
Es sollte schon mit dem Teufel zugehen, wenn es der verrückte, freche Schiebermützen-Klau des Kölner Stürmers Anthony Modeste nicht in jeden Bundesliga-Jahresrückblick schaffen würde. Der Torjäger hatte seinem Trainer Steffen Baumgart nach seinem zweiten Tor zum 2:2-Endstand gegen Union Berlin kurz die Kappe abgenommen, ein ulkiges Tänzchen aufgeführt und den Kölner Anhang in Verzückung gebracht. Der Franzose soll sich den Jubel bereits im Vorfeld überlegt haben, ganz spontan war er also nicht. Baumgart wusste davon allerdings nichts, wirkte überrascht und brüllte lieber zurück. Irritiert hatte ihn zuvor etwas ganz anderes. Der Trainer hat den 33-jährigen Star wieder hinbekommen. Modeste ist fit, spürt Vertrauen und zahlt es mit Leistungen zurück, die viele ihm nicht mehr zugetraut hätten. Mit seinen bereits zehn Pflichtspieltoren ist er so etwas wie die Kölner Lebensversicherung. Die 14 Liga-Punkte und der Einzug ins Pokal-Achtelfinale gehen zum großen Teil auf seine Kappe.
Kessler schützt Keeper Horn nach Fan-Kritik „Timo spielt nicht aus nostalgischen Gründen“
Kein Patzer ohne neue Wut-Kommentare! Timo Horn geriet nach dem 2:2 gegen Union Berlin mal wieder ins Feuer der Kritik. Lizenzspieler-Leiter Thomas Kessler stellt sich vor seinen früheren Keeper-Konkurrenten! Horn schaute dem schnellen 1:1-Ausgleich der Köpenicker nur hinterher, statt zu springen, sah beim ersten Kölner Gegentreffer daher gar nicht gut aus. Die üblichen Diskussionen auf den Tribünen und in den sozialen Netzwerken ließen nicht lange auf sich warten. Der Tenor: Wann setzt Baumgart ihn endlich auf die Bank? Ex-Torhüter Kessler geht das zu weit: „Timo ist unsere Nummer eins. Das ist er nicht erst seit gestern, sondern schon sehr lange. Er hat viele gute Leistungen für den FC gebracht. Ich sehe das nicht so kritisch, wie es dargestellt wird.“ Zumal Horn nach Modestes 2:2-Ausgleich gegen Voglsammer noch den Punkt rettete. Die harte Fan-Kritik ist für den FC-Keeper gewiss nichts Neues. Seine Social-Media-Kanäle wurden zeitweise dichtgemacht – weil die Kommentare (bis hin zu Morddrohungen) weit unter die Gürtellinie gingen.
Erste Sitzung nach FC-Wahl Kölner Mitgliederrat bestimmt Kim als Vorsitzenden
Zwei Tage nach der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln hat der neu gewählte Mitgliederrat bereits über seine Vorsitzenden entschieden. Bei der ersten Sitzung am Montag wurde der bisherige Vorsitzende Ho-Yeon Kim (40) im Amt bestätigt, als Stellvertreter übernimmt Fabian Schwab von Christian Hoheisel, der aber im erstmals 15-köpfigen Mitgliederrat verbleibt. „Ich bedanke mich, auch im Namen meines Stellvertreters, für das Vertrauen des Gremiums. Ein intensiver und kontroverser Austausch innerhalb des Mitgliederrates wird die Basis all unserer Entscheidungen und Initiativen sein“, sagt Kim, der das Amt für drei weitere Jahre innehat: „Wir empfinden es als Ehre und Verpflichtung zugleich, in den kommenden drei Jahren die Interessen der FC-Mitglieder vertreten und gemeinsam mit Vorstand und Geschäftsführung an der Zukunft unseres Vereins zu arbeiten.“ Kim hatte das Amt im Oktober 2020 von Stefan Müller-Römer übernommen, nachdem dieser nach sechs Jahren von seinem Posten zurückgetreten war.
Ultras des 1. FC Köln mit Stellungnahme zur aktuellen Situation
Im Rahmen des gestrigen Heimspiels des 1. FC Köln gegen den 1. FC Union Berlin verteilten die Kölner Ultragruppen im Umfeld des Müngersdorfer Stadions eine Stellungnahme zur aktuellen Situation. Die Ultras erklärten darin, warum sie weiterhin nicht im Stadion anzutreffen sind: "Nachdem sich bereits die Südkurve 1. FC Köln zum Stand der Dinge äußerte, wenden wir uns nun an alle FC-Fans, die an unseren Worten interessiert sind. Es sollte jedem klar sein, dass eine Rückkehr in die Kurve derzeit unser größtes Ziel ist. Es sollte aber ebenso bekannt sein, dass wir diesen Schritt nicht vollziehen werden, wenn dabei unsere Prinzipien über Bord gehen. Es gab sicherlich Zeiten, in denen unsere Bereitschaft für Zugeständnisse höher war. Über die Jahre hinweg mussten wir uns jedoch immer weiter verbiegen, um überhaupt noch ein Stadion von innen zu sehen. Spieltagszerstückelungen, Sicherheitspapier und 9-Punkte-Plan sind da nur wenige von vielen Beispielen. Allein an der Ticketpreisgestaltung lässt sich aufzeigen...