Bittere Dortmund-Pleite FC dominiert und verliert dennoch
Der 1. FC Köln hat sich im Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund selbst geschlagen. Die Geißböcke zeigten eine überzeugende Leistung, verloren jedoch aufgrund individueller Fehler und ausbleibender Chancenverwertung mit 0:2 (0:1). Das Team von Steffen Baumgart hätte beim BVB etwas Zählbares mitnehmen können. Der 1. FC Köln hatte es gegen Borussia Dortmund selbst in der Hand. Der FC war beim BVB das bessere Team, hatte die besseren Torchancen, hatte mehr Ballbesitz, ließ defensiv nur sehr wenig zu und verlor am Ende dennoch wegen der entscheidenden Fehler, die die Geißböcke in der Defensive machten. Die Leistung stimmte, die Taktik stimmte, der Einsatz stimmte – in den entscheidenden Situationen offensiv wie defensiv war der FC aber nicht konzentriert genug. Konzentration und die letzte Überzeugung machten am Ende den Unterschied.
Tigges trifft beim 2:0 gegen Köln Halber Haaland lässt Dortmund jubeln
Dortmund bleibt Bayern-Verfolger Nummer 1: Auch ohne Top-Star Erling Haaland gewinnt der BVB 2:0 (1:0) gegen den 1. FC Köln – weil mit Steffen Tigges der „halbe Haaland“ trifft. Der Stürmer ist von der Statur (1,93 Meter groß) und der Position (Mittelstürmer) her vergleichbar mit dem derzeit am Hüftbeuger verletzten Dortmunder Superstar. Gegen Köln macht er als Joker per Kopf nach Ecke von Julian Brandt das 2:0 (64.). Verrückt: Im Sommer hatte auch der 1. FC Köln bei Tigges wegen eines Wechsels angefragt. Doch der BVB gab den „halben Haaland“ nicht ab. Dabei ist der Gast zunächst klar besser. Doch dann schlägt Dortmund zu: Nach toller Kombination von Brandt und Jude Bellingham köpft Thorgan Hazard ein – 1:0 (40.). In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild: Köln kommt aktiver und gefährlicher aus der Kabine – doch für Dortmund trifft der „halbe Haaland“...
Mit Köpfchen Effiziente Dortmunder schlagen couragierte Kölner
Borussia Dortmund hat auch das sechste Bundesliga-Heimspiel gewonnen. Gegen starke Kölner entschied die BVB-Effizienz die Partie. Dortmund presste zu Beginn hoch, doch Köln war gut auf den BVB eingestellt. Nach kurzer Abtastphase übernahm der FC im 4-3-3 etwas überraschend die Kontrolle. Die Gäste gingen sogar vermeintlich in Führung, Uths Treffer wurde wegen eines Handspiels aber nicht gegeben (16.). Wenig später überwand Duda mit einem Schuss aus großer Distanz Kobel fast - der Keeper war aber auf dem Posten (20.). Hazard machte es besser und vollendete nach Bellinghams toller Flanke per Kopf zur insgesamt nicht unverdienten Pausenführung (40.). Im Gegensatz zu Köln startete Dortmund alles andere als gut in die zweite Hälfte - doch im Gegensatz zum FC war der BVB eiskalt: Den ersten Torschuss nach dem Seitenwechsel brachte Joker Tigges nach Brandts Ecke nämlich direkt im Tor unter (64.).
Einzelkritik 1. FC Köln: Neun Mal Note 4 Özcan kämpferisch, Hector mit Fehlern
Timo Horn 3 Hazard bekam zwar nicht viel Druck hinter den Kopfball zum 1:0, allerdings war der Versuch gut platziert und damit nicht haltbar. Beim 0:2 ebenfalls ohne Abwehrmöglichkeit.
Benno Schmitz 4 Sah nach Foul an Wolf eine frühe Gelbe Karte. Konnte das Tempo seines ehemaligen Kollegen nicht mitgehen, darum regelmäßig in Schwierigkeiten. In der zweiten Halbzeit offensiv aktiver.
Luca Kilian 4 Sah einmal unglücklich aus, als Wolf mit Tempo kam. Grundsätzlich solide und ordentlich im Aufbauspiel. Nicht zur Stelle, als Hazard traf.
Timo Hübers 4 Zeigte eine herausragende erste Halbzeit – mit einer Einschränkung, als er das Kopfballduell mit Julian Brandt vor dem 0:1 verlor. Auch die zweite Hälfte war überwiegend ordentlich, allerdings musste er gegen Reus auf Kosten einer Gelben Karte klären, als er den Ball vertändelte.
Jonas Hector 4 Mehrmals stark im Passspiel, dann aber mit Riesenfehler, als er im Strafraum den Ball an Meunier verlor und Reus beinahe das 1:0 erzielt hätte. Anschließend mit Orientierungsschwächen.
Salih Özcan 3 Besetzte die entscheidenden Räume, war aggressiv im Zweikampf. Am Ball zwar bisweilen zu optimistisch, kämpferisch aber enorm wertvoll.
Ondrej Duda (bis 59.) 5 Sorgte mit seinem Schuss aus 45 Metern für den ersten Aufreger des Nachmittags – und Kölns größte Chance. Seine Zweikämpfe waren indiskutabel, brachte kein Tempo in die Kölner Angriffe.
Mark Uth 3,5 Im Pech, als ihm der Ball vor seinem Treffer an die Hand sprang. Sein Ballverlust führte zu Wolfs Attacke in der ersten Halbzeit. Nicht immer gradlinig genug, in den direkten Duellen ohne die entscheidende Dynamik.
Anthony Modeste 4 Schaffte noch die bei weitem meisten Abschlüsse, doch am Samstag ging dem Franzosen nach zuletzt überragenden Auftritten insgesamt ein wenig das Glück aus.
FC beim BVB auf Augenhöhe Starke Kölner belohnen sich nicht vor Rekordkulisse
Wieder ein starker FC-Auftritt gegen ein Spitzenteam, nur dieses Mal ohne Punkte: Köln unterlag bei Borussia Dortmund am Samstagnachmittag mit 0:2 – war aber mindestens auf Augenhöhe! Champions-League-Teilnehmer gegen Fast-Absteiger? Davon war im Signal-Iduna-Park rein gar nichts zu sehen. 21:8 Torschüsse für die Jungs von Steffen Baumgart, die sich allerdings nicht belohnten. Abwehrboss Rafael Czichos: „Wir haben uns viel vorgenommen und hätten hier wirklich was holen können, wenn wir noch ein bisschen zielstrebiger nach vorne gespielt hätten. Der BVB war heute kaltschnäuziger, das war der Unterschied.“ 67.028 Fans waren in Dortmund dabei – so viele wie seit Beginn der Pandemie nicht mehr. FC-Kapitän Jonas Hector: „Dafür spielen wir Fußball, dafür machen wir das Ganze. Es ist einfach schön, dass die Zuschauer zurück sind.“
Borussia Dortmund gewinnt zu Null gegen Köln Steffen Tigges trifft erstmals in der Bundesliga
Borussia Dortmund hat sein Heimspiel gegen den 1. FC Köln am 10. Bundesliga-Spieltag etwas schmeichelhaft mit 2:0 (1:0) gewonnen. Der Effzeh konnte deutlich mehr Torchancen aufweisen, die Borussia allerdings die höhere Effizienz. Thorgan Hazard traf in der ersten Halbzeit zur Führung, der eingewechselte Steffen Tigges legte nach der Pause nach. Nach 40 Minuten klingelte es zum ersten Mal im Kölner Kasten. Julian Brandt behauptete den Ball, den er per Kopf auf Jude Bellingham weiterleitete. Der Engländer setzte eine punktgenaue Flanke auf den Kopf des perfekt eingelaufenen Thorgan Hazard, der aus kurzer Distanz einnickte. Die mangelnde Chancenverwertung der Geißböcke bestraften die eiskalten Dortmunder nach einer guten Stunde. Nach einer Ecke entwischte der kurz zuvor eingewechselte Steffen Tigges dem Kölner Jan Thielmann und erzielte per Kopf sein erstes Bundesligator.
„Das Spiel des BVB war eine Auszeichnung für unsere Jungs“
Der 1. FC Köln ist bei Borussia Dortmund die spielbestimmende Mannschaft und verliert am Ende doch mit 0:2 (0:1). Weil die Geißböcke ihre Torchancen nicht nutzen und hinten zwei entscheidende Fehler machen, stehen sie am Ende mit leeren Händen da. Die Enttäuschung ist groß, doch die Verantwortlichen verweisen auf die gute Leistung gegen den Champions-League-Teilnehmer. Jonas Hector: „Dortmund hat zwei Tore gemacht und wir keins – das ist eine einfache Rechnung. Gefährlich waren wir, aber nicht konsequent. Es hat immer ein Pass gefehlt, um noch bessere Chancen herauszuspielen, oder uns hat im Abschluss die Konsequenz gefehlt, um das Tor zu machen. Ich hatte das Gefühl, dass wir dran waren – auch in der zweiten Hälfte. Wir haben immer auf das Tor gespielt, bitter aber, dass wir dann aus einem Standard das 0:2 kriegen. Hinten raus hat uns ein bisschen die Kraft für eine Schlussoffensive gefehlt.“
Borussia Dortmund gewann das Samstagsspiel gegen den 1. FC Köln mit 2:0. Dortmund ging als klarer Favorit in die Partie und erfüllte diese Erwartungen am Ende auch. 67.028 Zuschauer – oder zumindest der Teil, dessen Herz für das Team von Trainer Marco Rose schlägt – bejubelten in der 40. Minute den Treffer von Thorgan Hazard zum 1:0. Einen Torerfolg in Halbzeit eins verbuchte lediglich der Gastgeber, womit man eine knappe Führung mit in die Kabinen nahm. Tigges erhöhte für Borussia Dortmund auf 2:0 (64.). Der BVB setzt sich mit dem Dreier im oberen Tabellendrittel fest. Die Offensive von Borussia Dortmund in Schach zu halten ist kein Zuckerschlecken. Auch die gleichwertigen Kölner waren in diesem Spiel mehrmals überfordert. Der 1. FC Köln findet sich aktuell in der unteren Tabellenhälfte wieder: Rang zehn. Der Gast ließ in den letzten fünf Spielen einiges vermissen und sicherte sich nur einmal die Maximalausbeute.
Stimmen zu BVB – gemischte Kölner Gefühle Kessler: „Auszeichnung für unsere Jungs“
Mittlerweile kann sich der 1. FC Köln sogar über eine knappe Niederlage bei Borussia Dortmund ärgern. Wie nach dem 0:2 am Samstagnachmittag. Hier kommen die Stimmen zur Partie. Rafael Czichos: „Wir haben uns sehr, sehr viel vorgenommen hier. Wir wollten ein richtig gutes Spiel machen. Am Ende kann man sagen, dass wir hier wirklich was hätten holen können, wenn wir ein bisschen zielstrebiger nach vorne gespielt und die eine oder andere Aktion besser ausgespielt hätten. Da muss man sagen, dass wir schon enttäuscht nach Hause fahren. Der BVB hatte, glaube ich, nicht so viel Offensivaktionen wie wir sie hatten. Die haben sie dann aber sehr gut genutzt. Nach einem Standard ist es natürlich sehr, sehr ärgerlich ein Gegentor zu bekommen. Ich glaube, das war heute der Unterschied, dass der BVB kaltschnäuziger war. Leider hat es heute nicht zu einem Erfolg gereicht.“
Borussia Dortmund bleibt dem FC Bayern auf den Fersen. Gegen den 1. FC Köln nutzte der BVB seine Chancen effizient - im Unterschied zum FC, der Dortmund über weite Strecken auf Augenhöhe begegnete und mutig aufspielte. Dortmund besiegte Köln am Samstag mit 2:0 (1:0) und liegt als Tabellenzweiter weiter einen Punkt hinter Spitzenreiter Bayern München. Köln rutschte nach der dritten Saisonniederlage auf Rang zehn ab. Neben Torjäger Erling Haaland fehlten beim BVB acht weitere angeschlagene Profis. Der BVB tat sich mit den hoch attackierenden und sicher aufbauenden Rheinländern schwer, fand gelegentlich aber Lücken. Hazard bescherte dem BVB dann kurz vor der Pause die Führung. Nach der Pause drückte Köln auf den Ausgleich, nutzte seine Chancen jedoch nicht. Der BVB hingegen nutzte die erste gute Gelegenheit in der zweiten Hälfte zum entscheidenden 2:0.
Der BVB trotzt den Personalproblemen Das Filigrane bleibt derzeit auf der Strecke
Der BVB trotzt den Personalproblemen und zeigt unter Marco Rose eine neue Qualität: Viele Spiele werden ohne großes Spektakel gewonnen - so auch gegen Köln. Mit dem allerletzten Aufgebot wurden es die erwartet schweren 90 Minuten gegen Köln für den BVB, der am Ende beim Ballbesitz und vor allem bei den Torchancen klar unterlegen war, seine beiden Tore aber zum perfekten Zeitpunkt erzielte. Nach den Treffern von Thorgan Hazard (40.) und Tor-Debütant Steffen Tigges (64.) zum 2:0-Sieg bleibt Dortmund den Bayern auf den Fersen, musste aber vier Tage vor dem Duell mit Ajax Amsterdam erneut viele Körner auf dem Rasen des Signal Iduna Parks lassen. Wie mutig der FC unter Trainer Steffen Baumgart spielt, davon bekam die Borussia nach dem Videostudium in der Spielvorbereitung auch in den ersten 30 Minuten Anschauungsunterricht auf dem Rasen.
„Baumi wollte ihn gerne haben“ FC-Flirt besiegelt Köln-Pleite beim BVB
Ausgerechnet ER: Im Sommer wollte sich der 1. FC Köln Stürmer Steffen Tigges (23) schnappen – nun köpfte er den BVB gegen die Geißböcke zum Sieg! Tigges kam am Samstagnachmittag nach 58 Minuten als Joker ins Spiel. Sechs Minuten später war er nach einer Brandt-Ecke per Kopf zur Stelle. Das 2:0 für Dortmund, die Entscheidung – und Tigges‘ erster Bundesliga-Treffer. Gegen den Klub, der vor ein paar Monaten scharf auf ihn war… BVB-Coach Marco Rose grinste bei der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Baumi hat mich im Sommer angerufen. Der findet den auch gut, der wollte ihn gerne haben.“ Die Antwort von Steffen Baumgart: „Du hast ihn mir nicht gegeben.“ Stattdessen brachte der FC-Trainer Anthony Modeste in die Spur. Dortmund ließ Tigges nicht ziehen – jetzt ist er auch bei den Profis in der Bundesliga angekommen! „Wir sind überzeugt, dass er hier am richtigen Ort ist“, meinte Rose
Niederlage gegen den BVB Die Kölner Elf sorgt einmal mehr für Bewunderung
Der 1. FC Köln hat sich im Dortmunder Signal-Iduna Park zwar teuer verkauft, jedoch eine 0:2-Niederlage hinnehmen müssen. Die Kölner erlebten nach hervorragendem Beginn und dominanter Spielführung einen unglücklichen Nachmittag: Hazard traf nach dem ersten Fehler der FC-Defensive zur Pausenführung. Tigges erhöhte zum 2:0 für eine Dortmunder Mannschaft, die aus dem Spiel heraus kaum Szenen hatte, allerdings gelang es dem FC trotz eines mutigen Auftritts nicht, im Strafraum des BVB zwingend zu werden. Das war gut: Die ersten 35 Minuten, in denen der 1. FC Köln den Tabellen-Zweiten im Signal-Iduna-Park klar dominierte. Die Spielidee, die Haltung und der Mut der Kölner Elf sorgten einmal mehr für Bewunderung. Und das war schlecht: Die Konsequenz der Kölner Offensive im Dortmunder Spieldrittel. Der FC schaffte es trotz hoher Spielanteile nicht, nachhaltig gefährlich zu werden.
0:2 bei Borussia Dortmund: Mutiger 1. FC Köln unterliegt effizientem BVB
Der 1. FC Köln hat eine Überraschung bei Borussia Dortmund verpasst: Trotz eines über weite Strecken überzeugenden Auftritts unterlagen die “Geißböcke” einem effizienten BVB mit 0:2 (0:1). Während die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart zahlreiche Chancen ausließ, konnten sich die Schwarzgelben durch Thorgan Hazard (40.) vor der Pause und Steffen Tigges (64.) nach dem Seitenwechsel auf die Anzeigetafel bringen. Der Moment des Spiels: Der Ball kam in der 86. Minute eigentlich perfekt für ihn, an der Strafraumgrenze hatte Anthony Modeste viel Zeit für seinen Abschluss. Doch statt – wie noch in Stuttgart – das Ding praktisch im gegnerischen Tor einzuschweißen, setzte der Franzose das Spielgerät weit über den Dortmunder Kasten. Symbolisch für die Offensivleistung der bemühten Kölner, die aber wohl noch Stunden erfolglos hätten weiterspielen können.
Trotz Niederlage Der FC lässt keinen Raum für Zweifel
Der 1. FC Köln muss weiter auf seinen ersten Auswärtssieg der Saison warten. Es gehört zum neuen Selbstverständnis des 1. FC Köln, nach einer 0:2-Niederlage in Dortmund enttäuscht nach Hause zu fahren. Denn die Geißböcke boten dem BVB nicht nur Paroli, sondern waren über weite Strecken des Spiels auch die bessere Mannschaft. Dass dies auch Dortmunds Trainer Marco Rose nach der Partie offen zugab, dürfte Bestätigung und Anerkennung zugleich sein. Einzig kaufen können sich die Kölner von dem Lob nichts. In der Tabelle ist der FC durch die Niederlage vorübergehend auf Rang zehn gerutscht. Mit 13 Punkten aus zehn Spielen lässt es sich freilich trotzdem noch gut leben am Geißbockheim. Doch vor allem die Art und Weise des Kölner Fußballs lässt aktuell eigentlich keine Zweifel daran, dass schon bald die nächsten Zähler auf dem Konto landen werden.
Kommentar zum 1. FC Köln FC kann stolz auf sich sein
Der 1. FC Köln hat am 10. Spieltag der Bundesliga mit 0:2 in Dortmund verloren. Dabei war die Mannschaft von Steffen Baumgart nicht nur optisch, sondern auch statistisch die bessere Mannschaft. Unabhängig vom Ergebnis: Wenn man einen CL-Teilnehmer spielerisch dominiert, hat man Vieles richtig gemacht. „Der FC war die bessere Mannschaft“. Wenn das der Trainer eines CL-Teilnehmers nach dem Spiel sagt, dazu noch alle Statistiken mit Ball für die Kölner sprachen, und man sich über eine Niederlage bei der zweitbesten Mannschaft Deutschlands ärgert, dann hat man Vieles richtig gemacht. Eigentlich alles, bis auf das Ergebnis. Denn Borussia Dortmund mit Weltstars Marco Reus, Mats Hummels, Jude Bellingham und Co. war an diesem Tag einfach nur effizienter Während der FC 20 Torschüsse ungenutzt ließ, machten die Dortmunder aus acht Versuchen zwei Tore - im Stile einer Spitzenmannschaft.
Viel Lob, wenig Ertrag Wie stark ist der 1. FC Köln wirklich?
Das Team von Steffen Baumgart hat viele Lobeshymnen erhalten. Doch nach zehn Spieltagen ist der 1. FC Köln nur auf dem zehnten Tabellenplatz. Müssen die Geißböcke nun aufpassen? Nach der dritten Saison-Niederlage hat der 1. FC Köln viel Lob erhalten, aber keine Punkte. Der Bundesligist ist zwar unter der Woche im DFB-Pokal weitergekommen, in der Liga jedoch seit drei Spielen sieglos. Ein Rückschritt? Nicht, wenn es nach den gezeigten Leistungen geht. Das 0:2 bei Borussia Dortmund am Samstag hat den 1. FC Köln in der Bundesliga aus der oberen Tabellenhälfte geworfen. Der gute Auftritt beim BVB brachte zwar keinen Erfolg, dafür aber mehrere Erkenntnisse. Die Erstaunlichste: Der FC dominierte die Dortmunder über weite Strecken, nachdem die Geißböcke bereits am vorherigen Wochenende den Spitzenklub aus Leverkusen phasenweise beherrscht hatte.
Die U21 des 1. FC Köln ist zurück in der Erfolgsspur: Beim SV Straelen ließ sich das Team auch von einem Rückstand nicht beirren und setzte sich am Ende mit 2:1 (0:1) durch. Der zuletzt wochenlang verletzte Verteidiger Ricardo Henning schwang sich als Joker zum Matchwinner auf. Trainer Mark Zimmermann änderte seine Startformation im Vergleich zur 2:3-Heimniederlage am Mittwoch gegen Rödinghausen auf fünf Positionen: Sava Cestic und Jens Castrop fehlten angeschlagen, David Winke und Florian Dietz erhielten eine Pause und im Tor löste Julian Roloff wieder Daniel Adamczyk ab. Yusuf Örnek, Marius Laux, Tim Lemperle und Marvin Obuz kehrten zudem in die erste Elf zurück. Eine Flanke von der linken Kölner Seite klärte Straelens Defensive genau an die Strafraumgrenze, von wo der heranstürmende Ricardo Henning den Ball per Direktabnahme unhaltbar links unten im Straelener Tor zum 2:1 einschoss (57.).
Mehr als Komplimente und Umarmungen nahm Köln-Trainer Steffen Baumgart aus Dortmund nicht mit. Der FC-Nachmittag beim BVB in Kurzform: Stark gespielt, aus 21 Torschüssen aber nicht einen Treffer erzielt. Dafür gab's nach dem 0:2 Trost von Kumpel Marco Rose! Der BVB-Coach nahm Baumgart, mit dem er zusammen 2015 den Trainer-Schein gemacht hatte, in den Arm. Auch vor und während der Partie knuddelten sich beide immer wieder an der Seitenlinie, dokumentierten so ihr enges Verhältnis. Später sagte Rose sogar: „Der FC war das bessere Team.“ Es war Baumgarts „schönste“ Pleite. Viel hatte der Trainer-Hansdampf nicht zu meckern, sagte: „Bis auf das Ergebnis bin ich mit vielen Dingen zufrieden. Die Jungs haben ein gutes Spiel gemacht. Wir haben kein Tor gemacht, aber Tore sind am Ende entscheidend. Wir sind auf einem guten Weg.“
Zehn Spieltage sind gespielt. 13 Punkte hat der 1. FC Köln gesammelt. Die Geißböcke liegen also klar auf Kurs, das Saisonziel zu erreichen – und damit ist nicht der Klassenerhalt gemeint, sondern eine Position zwischen Platz acht und zwölf. Dass der FC aus den letzten drei Spielen nur einen Punkt geholt hat, muss dabei nicht verunsichern. Das hat der Auftritt in Dortmund bewiesen. Wer es nicht ganz so gut meint mit dem 1. FC Köln, der winkt ab und sagt: Der FC hat bislang doch nur gegen zwei Aufsteiger (Bochum und Fürth) sowie gegen eine indisponierte Hertha gewonnen. Dazu vier Unentschieden. Der Rest ging verloren. Das würde aber nicht nur zu kurz greifen, sondern würde die spielerische Entwicklung der letzten Monate außen vor lassen. Dass der FC in Freiburg beinahe verdient gewonnen hätte. Dass der FC gegen Leverkusen verdientermaßen noch einen Punkt geholt hatte...
Kölns süß-saurer BVB-Auftritt Baumgart: „Ich fand das ja sehr nett, wie Rose das beschrieben hat“
„Es war ein gutes Spiel mit einem schlechten Ergebnis.“ Besser als Jörg Jakobs kann man die 0:2-Niederlage des 1. FC Köln in Dortmund nicht zusammenfassen. Die Elf von Trainer Steffen Baumgart war nicht nur optisch überlegen, sondern gewann auch alle ball-relevanten Statistiken (Ballbesitz, Torschüsse, gespielte Pässe, Passquote) gegen den Champions-League-Teilnehmer. „Die Spieldaten sind bemerkenswert. Das Ergebnis war enttäuschend, aber wir sind weiter auf dem richtigen Weg“, ergänzte Jakobs. Dieser mutige Auftritt des Underdogs beim zweitbesten Team Deutschlands rang nicht nur den eigenen Fans, sondern auch dem BVB-Trainer Respekt ab. Marco Rose sagte: „Der FC war spielbestimmend und bei allem, was mit Ball passiert ist die bessere Mannschaft.“ Auch wenn der FC mit leeren Händen nach Hause fahren musste, tat man dies immerhin erhobenen Hauptes.
Kein Alarm trotz schwacher Bilanz Rose bekräftigt Baumgarts Köln-Einschätzung
Es gab Zeiten, da hätten sie in Köln angesichts der nackten Bilanz Alarm geschlagen. Ein Sieg aus den vergangenen sieben Ligaspielen - das klingt alles andere als positiv. Tatsächlich gewann der 1. FC Köln in diesem Zeitraum lediglich die Partie gegen die SpVgg Greuther Fürth, 3:1 nach 0:1-Rückstand. Doch dieser Blick ist nicht zulässig. Denn im gleichen Zeitraum holte der FC Punkte gegen Mannschaften, gegen die dies nicht unbedingt zu erwarten war: Freiburg, Leipzig, Frankfurt, Leverkusen - Teams, die vor der Saison nicht unbedingt als Kragenweite des FC hätten bezeichnet werden können. Die Zeiten haben sich geändert und der Fußball, den die Kölner spielen, mit ihnen. Und deshalb herrscht nicht nur Ruhe in Köln, sondern Zuversicht. Und deshalb konnte Steffen Baumgart auch unwidersprochen dieses Fazit ziehen: "Bis auf das Ergebnis bin ich mit vielen Dingen zufrieden."
Führungstor für FC-Frauen aberkannt Pokal-Traum platzt in Potsdam
Der Traum vom Endspiel im eigenen Stadion ist geplatzt: Die Fußballerinnen des 1. FC Köln sind im DFB-Pokal nach einer 0:2-(0:0)-Niederlage bei Turbine Potsdam im Achtelfinale ausgeschieden. Dabei verkauften sich die Kölnerinnen einmal mehr teuer, standen am Ende aber mit leeren Händen da. Auch, weil das vermeintliche Führungstor aberkannt wurde. Die FC-Frauen verkauften sich teuer, und wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätte der Führungstreffer gezählt. Vom guten Auftritt können sich die Kölnerinnen jedoch nichts kaufen. Der Pokal-Traum ist auch in diesem Jahr wieder geplatzt. So bleibt nur, die gute Leistung anzuerkennen und mit in das Bundesliga-Derby am kommenden Sonntag bei Bayer Leverkusen zu nehmen.
DFB-Pokal-Achtelfinale ausgelost Der 1. FC Köln hat ein Heimspiel gegen den HSV
Das Achtelfinale des DFB-Pokals ist ausgelost. Der BVB muss zu St. Pauli, Hertha trifft im Hauptstadt-Derby auf Union! Und der HSV muss zum 1. FC Köln. Alle Achtelfinal-Spiele im Überblick:
FC zieht Pokal-Heimspiel Baumgart gegen Lieblingsklub HSV
Der 1. FC Köln darf weiter von Berlin träumen! Die Geißböcke haben im Pokal-Achtelfinale ein Heimspiel, treffen am 18. oder 19. Januar 2023 auf den Hamburger SV. Losfee Peter Zimmermann (von der flutgeschädigten SG Ahrtal) ist eingefleischter FC-Fan, zog seinen Herzensklub am Sonntag in der ARD-Sportschau an Nummer elf – und war rundum zufrieden: „Ein Zweitligist ist wunderbar, gegen den HSV werden wir zu Hause gewinnen.“ Hofft auch FC-Trainer Steffen Baumgart: „Ich freue mich, dass wir ein Heimspiel haben – und auf den HSV, der für mich eigentlich in die Bundesliga gehört. Trotzdem ist unser Ziel klar: Wir wollen ins Viertelfinale.“ Pikant: Auch der HSV war im Sommer heiß auf Baumgart! Doch der war sich quasi schon mit dem FC einig. Dass die Rothosen einer seiner Lieblingsklubs sind, daraus macht der Köln-Coach dennoch kein Geheimnis.