Thomas Tuchel: "Ich bin sehr stolz, wie viel wir heute investiert haben. Bei der Vielzahl von Chancen muss eigentlich ein Tor herausspringen."
Neven Subotic: "Ich habe hier in Dortmund acht tolle Jahre erlebt. Wenn man dann noch einmal so eine Wertschätzung wie heute erfährt, dann ist das etwas ganz besonderes. Ich bin extrem dankbar. Der BVB wird immer meine Heimat bleiben. Das Wichtigste ist für mich, dass ich spiele. Ich weiß noch nicht, was im Sommer passiert und ob ich noch einmal nach Dortmund als Spieler zurückkehre. Ich habe gelernt, dass man nie "Nie" sagen sollte, doch jetzt konzentriere ich mich erst einmal darauf, für Köln alles zu geben.
Marcel Schmelzer: "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Das Einzige, was uns heute gefehlt hat, das war, dass mal ein Ball über die Linie gerollt ist."
Borussia Dortmund - 1. FC Köln 0:0 Die Trainerstimmen
Thomas Tuchel: "Ich habe der Mannschaft gerade ein dickes Kompliment ausgesprochen. Wir haben nochmal geliefert. Wir haben wahnsinnig gut verteidigt. Nach der Pause haben wir keinen einzigen Konter zugelassen. Die Präzision im Torabschluss hat uns um den Sieg gebracht. Dennoch kein Grund, nach so einer Leistung enttäuscht zu sein. Schade, dass wir jetzt keine Englischen Wochen mehr haben - sonst wären wir im Halbfinale der Champions League."
Peter Stöger: "Wir sind mit dem Unentschieden sehr zufrieden. Es ist keine Selbstverständlichkeit hier einen Punkt zu holen. Neven Subotic hat ein gutes Spiel gemacht. Wir sind mit dem Punkt super happy."
Torjäger Stefan Kießling von Bayer Leverkusen hat einigen Gegenwind bekommen, nachdem er den Bayer-Fans nach dem 1:4 gegen Schalke 04 gesagt hatte: "Es muss sich jeder an die eigene Nase fassen. Wir müssen es schaffen, uns nicht zu zerfleischen. Wir müssen in Ingolstadt punkten. Und dann hauen wir die Scheiß-Kölner weg." Weltmeister Podolski rüffelte den Ex-Nürnberger für diesen Ausspruch: "Hat Bayer immer noch keine Pille gegen Minderwertigkeitskomplexe entwickelt", twitterte der "kölsche Prinz". Kießling reagierte auf den Tweet von Podolski: "Ich wollte überhaupt keinen beleidigen, das kam alles aus der Emotion heraus." Am 13. Mai gastiert der 1. FC Köln im Derby beim abstiegsbedrohten Werksklub.
Subotics emotionaler Gänsehaut-Moment "Gelbe Wand" feiert einen Kölner
Tore bot das Aufeinandertreffen vom BVB und dem 1. FC Köln zwar nicht, dafür aber jede Menge Emotionen und eine beispiellose Aktion nach dem Schlusspfiff: Die "Gelbe Wand" feierte Neven Subotic, der in der Nachspielzeit den BVB-Sieg verhindert hatte, mit Sprechchören und einer Welle. Hochzufrieden waren die Geißböcke über den Punktgewinn. Damit hat auch die Serie von Peter Stöger Bestand - der Österreicher verlor noch nie gegen die Schwarz-Gelben. "Wir sind mit dem Unentschieden sehr zufrieden. Es ist keine Selbstverständlichkeit, in Dortmund einen Punkt zu holen. Wir hatten in den ersten 20 Minuten viele Probleme, nach einer Systemänderung ging es besser. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft richtig hart gearbeitet, viel Aufwand betrieben - wir sind sehr happy", resümierte Stöger.
Analyse: 1. FC Köln präsentiert sich leidenschaftlich stabil
Seine Schwächeperiode hat der FC offenbar hinter sich gelassen. Und das rechtzeitig zum Saisonfinale, in dem im Kampf um Europa noch alles möglich ist. Platz sechs ist genauso drin wie Rang elf. Der nächste Gegner, Bremen, ist zwar die Mannschaft der Stunde. Aber Hertha bekommt auswärts weiter nichts auf die Reihe, Freiburg kassiert eine Klatsche in Darmstadt, dafür sind Gladbach und Schalke wieder näher gekommen. Das Restprogramm mit Spielen gegen Bremen, in Leverkusen und gegen Mainz ist machbar, um den Traum von Europa Wirklichkeit werden zu lassen. Für diesen muss der FC allerdings in der Offensive wieder besser werden und mehr riskieren. In Dortmund war dies kaum möglich.
Stöger schwärmt: „Das ist nicht selbstverständlich“
Neven Subotic: „Dortmund hat es uns nicht leicht gemacht. Der BVB hatte gute Chancen, aber wir haben über 90 Minuten sehr diszipliniert gestanden. Wir haben die Null halten können und sind deswegen sehr zufrieden. Es war wichtig, hier Selbstbewusstsein zu tanken.“
Matthias Lehmann: „Die Serie gegen den BVB hält. Am Anfang hatten wir auch ein wenig Glück. In der 2. Hälfte haben wir es gut gemacht. Dortmund hatte zwar mehr Ballbesitz, aber wenige Chancen. Jetzt haben wir am Freitagabend ein schönes Flutlichtspiel gegen eine Mannschaft, die direkt vor uns steht. Darauf freuen wir uns.“
Dominique Heintz: „Die ersten Minuten hatten wir Probleme, aber dann haben wir umgestellt, und dann lief es besser. Dann haben wir es gut verteidigt. Die Dortmunder haben sich schwergetan.“
Die U21 des 1. FC Köln hat einen Punkt beim SV Rödinghausen geholt. Mit der letzten Aktion rettete Filip Kusic der U21 einen Zähler in Rödinghausen. Einen langen Ball hatte Roman Prokoph mit dem Kopf verlängert, Kusic drosch die Kugel zum 2:2 ins kurze Eck - und das in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Trainer Patrick Helmes sagte: "Wir haben wieder Moral bewiesen und bis zum Schluss an uns geglaubt." Zur Pause hatte der FC bereits mit 0:2 zurückgelegen. Lars Hutten und Koray Kacinoglu hatten für Rödinghausen getroffen. "Wir haben über weite Strecken leider nicht abgeklärt und zielstrebig genug gespielt", sagte Helmes.
Lehmann: „Es ist alles möglich – wir sind weiter mit dabei!“
Das 0:0 des 1. FC Köln beim BVB hat bei den Geissböcken für ein positives Gefühl gesorgt. Der Effzeh ist mit 42 Punkten weiter in der Verlosung um die Europa-League-Plätze dabei. Das sieht auch Kapitän Matthias Lehmann so: „Klar ist, wir haben von den letzten drei Spielen noch zwei Heimspiele. Die wollen wir beide gewinnen. Dann noch das Derby in Leverkusen. Es ist alles möglich. Wir sind weiter in dem Pulk dabei. Jetzt geht es gegen Bremen und damit gegen eine Mannschaft, an der wir dran sind. Da werden wir versuchen, eine Stimmung heraufzubeschwören wie gegen Hoffenheim und wollen die drei Punkte mitnehmen.“
Zum sechsten Mal in Folge verlässt der effzeh den Platz gegen den BVB ungeschlagen. Wie in seinen zwei zuvorigen Gastspielen als Kölner Trainer nimmt Peter Stöger auch dieses Mal einen Punkt aus Dortmund mit. Etwas glücklich, aber am Ende verdient. Der Punkt in Dortmund gleicht für den effzeh das unglückliche Unentschieden zu Hause gegen Hoffenheim aus. Dank einer über weite Strecken überzeugenden Taktik- und Defensiv-Leistung erarbeitete sich die Stöger-Truppe trotz klarer optischer Unterlegenheit einen Punkt und findet dabei gegen die Offensiv-Maschine Dortmund zurück zu alter Stabilität.
In der Schlussphase der Partie drängte der BVB auf den Siegtreffer. Aubameyang, Dembélé und Co. warfen alles nach vorne. Und dann wurde es Sekunden vor Abpfiff noch mal richtig brenzlig. Nach einer Hereingabe kam Raphael Guerreiro in der zweiten Minute der Nachspielzeit am zweiten Pfosten zum Kopfball. Der Portugiese setzte die Kugel ins lange Eck – entgegengesetzt der Laufrichtung von Timo Horn. Doch der FC-Keeper tauchte blitzschnell ab. Mit einer Wahnsinns-Parade wehrte er den Ball ab. „Den hält er sensationell“, schwärmte FC-Kapitän Matthias Lehmann, und Dominique Heintz meinte: „Timo hält den super. Das war ganz wichtig.“
FC-Captain sprang hinter die Bande! Lehmann übergab sich beim Kampf in Dortmund
Es lief die 44. Spielminute im Signal-Iduna-Park. Frederik Sörensen ließ sich kurz nach einem Foul von Marco Reus behandeln. Auch Kapitän Matthias Lehmann eilte zu den Docs und kühlte seinen Kopf mit einem Schwamm. Während Sörensen schnell wieder auf dem Platz stand, war Lehmann etwas länger verschwunden. Er war hinter die Bande gesprungen. Die Betreuer harrten währenddessen an der Seitenlinie aus. Plötzlich war Lehmann wieder da – und kehrte auf den Platz zurück. Was den TV-Kameras verborgen blieb: Lehmann hatte sich hinter der Bande übergeben!
„Scheiß Kölner!“ Bayer zeigt im Abstiegskampf Nerven
Das Derby zwischen Leverkusen und dem 1. FC Köln steigt zwar erst in zwei Wochen. Der erste Giftpfeil hat aber schon Kurs genommen vom Bayer-Kreuz auf das Geißbockheim. Stefan Kießling war dafür verantwortlich: „Wir müssen die Arschbacken zusammenkneifen. Dann hauen wir die scheiß Kölner weg.“ Das ließen viele Kölner natürlich nicht auf sich sitzen und nahmen sich Bayer 04 in den sozialen Netzwerken vor.Wenn der Abstiegskampf beginnt, liegen die Nerven blank. Das mussten in der Vergangenheit eher die Anhänger des Effzeh als jene aus Leverkusen erleben. In dieser Saison aber hat sich das Blatt gewendet. Bayer 04 steckt mittendrin im Kampf um die Klasse. Der FC kämpft um Europa.
Es war eine bezeichnende Szene: Als Mitte der ersten Hälfte mal ein vielversprechender Lehmann-Ball bei Modeste ankam, war der derart hart gespielt, dass der Torjäger nichts damit anfangen konnte. Für Modeste waren es unangenehme 90 Minuten im Signal Iduna Park – er hing über Strecken in der Luft. Kapitän Lehmann weiß, wie schwer solche Abwehrschlachten für die Stürmer sind: „Für Tony und Rudi ist das gegen Dortmund ein Scheiß-Spiel. Aber die Jungs stellen sich in den Dienst des Teams.“ Die Hoffnung, dass Modeste seine kleine Durststrecke (drei Spiele ohne Tor) am kommenden Freitag – zu Hause gegen Bremen – beenden kann, ist durchaus berechtigt: In den 15 bisherigen Heimspielen traf er 15-mal!
Von 2008 bis Anfang 2017 hatte Subotic in 258 Partien das schwarz-gelbe Trikot getragen, bevor der serbische Nationalspieler dann Ende Januar mangels Perspektive von Dortmund nach Köln wechselte. Auf Leihbasis. Der Leihvertrag beim FC endet nach der Saison. Dass er zur kommenden Saison zu seiner alten Liebe zurückkehren wird, ist aber sehr unwahrscheinlich. „Ich möchte einen Verein, der mich braucht, und ich möchte Fußball spielen“, sagte Subotic. Aber wird dieser Verein auch der FC bleiben? „Wir werden darüber sprechen. Es gibt noch keine Tendenz“, sagte Schmadtke. Es könnte also sein, dass sich Subotic ganz neu orientiert.
Timo Horn ist auf dem Weg zurück zu alter Bestform. Gegen den BVB rettete der Torhüter dem 1. FC Köln mit einem Sensationsreflex kurz vor Schluss das 0:0. Wird der Effzeh-Keeper noch eine Option für den Confed-Cup im Sommer der deutschen Nationalmannschaft? Der Testlauf für die WM 2018 in Russland findet vom 17. Juni bis 2. Juli 2017 statt. Drei Torhüter werden Bundestrainer Joachim Löw und Bundestorwarttrainer Andreas Köpke nominieren. Nach dem Fußbruch von Manuel Neuer, der den Confed-Cup verpassen wird, gehört Horn zumindest zum engsten Kreis der möglichen Kandidaten.
Es ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten: Drei Spieltage, drei Plätze für das Europa-League-Geschäft – der Dreisatz ins Euro-Glück! Der 1. FC Köln ist dank des Punktgewinns in Dortmund noch mittendrin im Geschäft. Schmadtke: „Jetzt geht es auf die Zielgerade. Mal sehen, ob wir noch genug Power für den Endspurt haben!“ Vor dem Duell gegen Werder Bremen gibt auch Peter Stöger die Zurückhaltung auf: "Wir brauchen vielleicht eine Punktausbeute, die wir noch nie gehabt haben mit drei Siegen aus drei Spielen. Oder mit sieben Punkten, was für uns auch außergewöhnlich wäre. Für Europa brauchen wir eine ungewöhnliche Serie!“
In einer umkämpften Partie haben die FC-Frauen den Gast aus Weinsberg am Ende verdient mit 1:0 bezwungen. Das Tor des Tages erzielte Chaima Khammar. Es war kein alltägliches Tor von Chaima Khammar. Als die FC-Mittelfeldspielerin kurz vor dem Pausenpfiff aus der Distanz abzog und der Ball im Torwinkel einschlug, sorgte sie damit nicht nur für die FC-Führung, sondern auch für ein wahres Traumtor. Es sollte der einzige Treffer an diesem Tag bleiben. Damit bleibt das Team im Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga auf Kurs.
1. FC Köln muss wohl auch am Freitagabend gegen den SV Werder Bremen auf Yuya Osako verzichten. Der Angreifer leidet an einer Mandelentzündung, die ihn wohl auch in dieser Woche noch von der vollen Belastung abhalten wird. Stöger: „Es geht ihm besser, aber es wird knapp werden.“ Den Tag der Arbeit begingen die Effzeh-Spieler am Montag mit dem Beginn der Vorbereitung auf das Spiel am Freitag gegen den SV Werder. Gegen das Team der Stunde (zuletzt aus elf Spielen 29 von 33 Punkten) wird eine außergewöhnliche Leistung nötig sein, um den Sieg davon zu tragen.
Die letzten beiden Auftritte machen den Kölnern Mut im Kampf um Europa. Drei Spieltage vor Saisonende sprechen sie erstmals offen davon, dass die Qualifikation für das internationale Geschäft das neue Ziel ist. Was soll es auch sonst sein? „Absteigen können wir nicht mehr. Wir haben noch drei schwierige Spiele vor der Brust. In die werden wir reingehen, als ob es Endspiele wären. Es ist natürlich Ansichtssache, aber ich finde unsere Ausgangsposition nicht so schlecht. Dem Spiel gegen Bremen kommt eine große Bedeutung zu, wenn wir da oben noch mal reinwollen. Dass wir das jetzt wollen, das ist doch klar“, sagt Manager Jörg Schmadtke im Gespräch.
Wilde Sturm-Gerüchte beim BVB Modeste als Auba-Ersatz?
Geht er oder geht er nicht? Aubameyang ist mit 27 Toren in der Bundesliga der beste Stürmer des BVB — und in ganz Europa begehrt. Immer wieder kommen neue Transfer-Gerüchte um den Torjäger der Dortmunder auf. Das neueste dreht sich um Kölns Anthony Modeste. Das französische Sportportal "mercato365.com" berichtet, dass der Kölner Knipser den Gabuner ersetzen soll. Doch Modeste dürfte seinen Preis haben. Im Winter hat der 1. FC Köln ein 40-Millionen-Angebot aus China für den Stürmer abgelehnt. Was macht Aubameyang? Konkret ist wohl das Interesse von Manchester City. Pep Guardiola hat ihn laut "The Sun" ganz oben auf seinen Einkaufszettel für die neue Saison gesetzt.
Ansage vom FC-Kapitän Lehmann fordert: „Nochmal alles rausknallen!“
Gegen Augsburg hätte der Kapitän des 1. FC Köln „im Strahl kotzen können“, gegen Borussia Dortmund musste sich Matthias Lehmann dann wirklich übergeben (EXPRESS berichtete).