Jörg Schmadtke brachte es nach dem Spiel am Sky-Mikro auf den Punkt: „Wir mussten heute liefern. Und wir haben geliefert.“ Mehr musste man nicht sagen. Schon vor dem Spiel hatte Peter Stöger in ungewohnt klarer Manier gesagt, dass voll „auf Sieg“ gespielt werden würde. Und seine Mannschaft ließ nach einem unglücklichen (Hoffenheim) und einem glücklichen (Dortmund) Unentschieden von Sekunde Eins an nicht den Hauch eines Zweifels daran aufkommen, dass sie verstanden hat, worum es jetzt geht und bereit ist, für den Sieg und das neue große Saisonziel Europa an die Grenzen und darüber hinaus zu gehen. Ohne Aufregung macht es der Klub vom Rhein einfach nicht – im positiven wie im negativen Sinne.
Köln im Europacup-Fieber: «In zwei Wochen brennt die Hütte»
Nach dem Offensiv-Spektakel mit Happy End ist in Köln endgültig das Europacup-Fieber ausgebrochen. Ein Vierteljahrhundert des sehnsüchtigen Wartens könnte bald zu Ende sein. «Jetzt sind es noch zwei Spiele bis zum großen Traum. Und wenn wir den erfüllen, brennt hier in zwei Wochen die Hütte», kündigte Leonardo Bittencourt nach dem furiosen 4:3 (3:2) des FC gegen Werder Bremen an. Schon an diesem Wochenende feierten die Kölner Fans wie in besten Karnevals-Tagen. Und Torjäger Anthony Modeste, mit zwei Toren (13./47.) wieder einmal der Erfolgsgarant, stellte fest: «Mit solchen Fans kannst du nur Europapokal spielen.»
FC lädt Ultras wegen Hopp-Banner vor Drohen Stadionverbote?
Es rumort unter den Ultras des 1. FC Köln. Es waren mehrere Briefen, die in der vergangenen Woche an Mitglieder der aktiven Fanszene verteilt wurden. Nach den Verfehlungen der letzten Wochen mit Plakaten gegen SAP-Gründer Dietmar Hopp und Pyrotechnik beim Regionalliga-Spiel gegen Rot-Weiß Essen hat der 1. FC Köln einige Einladungen vor die Stadionverbots-Kommission ausgesprochen. Dort droht nun eine „Verurteilung“ und damit ein Ausschluss aus dem Bundesliga-Stadion? Für ein Verbot reichen schon eine Ingewahrsamnahme, eine Vermummung oder ein Ermittlungsverfahren wegen einer Straftat aus.
„Und dann fahren wir nach Mailand, um den FC spiel’n zu sehen!“ So laut und so oft wie am Freitag nach dem 4:3 gegen Werder schallte der Wunsch-Gesang der Kölner Fans in dieser Saison noch nicht durch das Stadion. Müngersdorf erlebte einen magischen Fußball-Abend mit Happy End! Nach dem 4:3-Spektakel gegen Werder Bremen feierten die Spieler und die Zuschauer völlig euphorisiert den ersten Sieg nach vier Spielen. Noch etliche Minuten nach dem Abpfiff war das Stadion gefüllt, keiner konnte von diesen zuvor packenden 90 Minuten genug kriegen. Ein Schulterschluss zwischen Fans und Spielern – jetzt soll aus dem Traum Wirklichkeit werden. Ganz Köln fiebert mit dem Vitamin E-uropa!
"Teilweise überbelastet": Gedrosseltes Programm in Köln
Nach dem Kraftakt gegen Bremen muss der 1. FC Köln noch einmal alle Kräfte bündeln für das Auswärtsspiel in Leverkusen und das Heimspiel gegen Mainz. Dabei spielt die Trainingsintensität eine entscheidende Rolle. Für Montag ist die nächste Trainingseinheit der "Geißböcke" angesetzt. Doch die Notwendigkeit zur möglichst lückenlosen Regeneration sorgte dafür, dass das Trainingsgelände auch am freien Wochenende von einzelnen Profis zur Behandlung des gestressten Körpers angefahren wurde. Stöger: "Die Jungs sind teilweise überbelastet. Wir müssen uns körperlich gut aufstellen. Eine hohe Trainingsintensität wird es nicht mehr geben. Wir müssen alle Kräfte bündeln, um noch zweimal alles reinwerfen zu können."
Beim Krimi gegen Bremen entdeckt der 1. FC Köln seinen Offensivgeist neu. Die Protagonisten des Spektakels staunen selbst über ihre Entfesselung, nicht einmal die Bremer sind traurig nach dem Ende ihrer Serie. Anthony Modeste hat den Schlusspfiff bestimmt nicht weniger ersehnt als all die Leute, die im Stadion auf ihren Plätzen standen, weil sie es im Sitzen nicht mehr aushielten. Doch als dann endlich Herr Stark aus Ergolding auf seine stets zackige Art den letzten Pfiff tat, hat Modeste nicht infernalisch gejubelt wie die 50000 auf den Rängen. Nicht mal die Arme hat er hochgerissen im Moment der Erlösung.
Aufstieg zunächst verpasst FC-Frauen verlieren 0:1
Die FC-Frauen haben ihr Heimspiel mit 0:1 gegen den VfL Sindelfingen verloren und damit den vorzeitigen Aufstieg in die Bundesliga zunächst verpasst. Am Ende warfen die FC-Frauen alles nach vorne. Meike Meßmer hatte kurz vor Spielende Abschlusspech und traf nur den Pfosten und so blieb es bei einer unglücklichen und knappen Niederlage im Franz-Kremer-Stadion. Die FC-Frauen haben zwei Spieltage vor Schluss noch drei Punkte Vorsprung auf den Hauptaufstiegskonkurrenten Hessen Wetzlar.
Köln überholt Freiburg vermiest das FC-Feier-Wochenende
Die FC-Fans hatten gehofft und gebangt. Doch am Ende des 32. Spieltags rutschte der 1. FC Köln aus den direkten Europa-Plätzen wieder heraus. Denn im Duell der Verfolger zwischen Freiburg und Schalke gab es einen Sieger. Die Breisgauer bezwangen die Knappen mit 2:0 und sprangen so in der Tabelle auf Platz fünf (47 Punkte) und drückten den FC auf Platz sieben. Niederlechner erledigte mit einem Doppelpack am Sonntag die Knappen im Alleingang und sorgt so für Europa-Euphorie im Süden der Republik. Doch für das Team von Trainer Peter Stöger ist trotz des Freiburg-Erfolgs noch alles drin im Rennen um Europa.
Tony tischt die Euro-Wurst auf Doch was kommt nach der Saison?
Jetzt läuft Anthony Modeste wieder richtig heiß: Gegen Werder war der Stürmer des 1. FC Köln einmal mehr der Matchwinner für sein Team. Und wer den Franzosen am Freitagabend rennen, köpfen und kämpfen gesehen hat, weiß: Der ist heiß auf mehr! Modeste will mit dem FC nach Europa und brät dafür alle ab. Was aber dann kommt, bleibt offen. Schmadtke: "Das Heft des Handelns liegt bei uns. Tony hat Vertrag bis 2021. Die Entscheidung treffen am Ende wir.“ Intern ist aber klar: Kommt die nächste Riesen-Offerte, könnte man Modeste die Freigabe nicht noch einmal verweigern. Aber: Nur ein Hammer-Angebot in einer Größenordnung von über 40 Millionen Euro lässt den FC weich werden.
Der 1. FC Köln und der SC Freiburg können im Rennen um Europa einen Etappensieg verzeichnen. Die Geissböcke und die Breisgauer gehen als Gewinner aus dem 32. Spieltag hervor. Zwei vermeintliche Top-Klubs ließen dagegen erneut Federn. Der FC Schalke 04 wollte beim SC Freiburg zeigen, dass mit den Königsblauen noch zu rechnen ist. Nach dem 4:1 in Leverkusen aus der Vorwoche wollte das Team von Markus Weinzierl beim Sport-Club nachlegen – und geriet unter die Räder. Die Elf von Christian Streich kochte die Knappen ab, das 2:0 beendete wohl die letzten Schalker Hoffnungen auf Europa.
Bereits jetzt steht fest, dass der 1. FC Köln erstmals seit 21 Jahren eine Bundesliga-Saison in der Tabelle vor dem Rheinrivalen Bayer 04 Leverkusen beenden wird. Das sagt vor dem Derby am kommenden Samstag in der BayArena einiges über die gute Leistung des FC aus, aber auch sehr viel über die schlechte der Werkself, die in den letzten Jahren Stammgast in der Champions League war und nun die Relegation verhindern muss.
Erholt und voller Vorfreude aufs Derby am Samstag in Leverkusen werden die FC-Profis an diesem Montag zum Training kommen. Nach dem denkwürdigen Kölner 4:3-Erfolg am Freitag gegen Bremen waren sie am Ende ihrer Kräfte gewesen. Nach zwei Erholungstagen geht es nun "darum, dass alle am Samstag körperlich wieder möglichst optimal aufgestellt sind", sagte FC-Trainer Peter Stöger. Die Spieler seien teilweise überlastet. Einige haben noch konditionelle Defizite aufgrund langer Verletzungspausen, andere sind am Limit, weil sie permanent spielen mussten.
Kommentar: Die Weichen für Europa sind bereits gestellt
Der 1. FC Köln hat rechtzeitig zum Saisonendspurt die Kurve bekommen. In den schwierigen Spielen gegen Hoffenheim, Dortmund und Bremen holte das Stöger-Team nicht nur verdiente fünf Punkte, sondern es überzeugte nach einer Durststrecke zuvor mit nur acht Zählern aus zehn Partien. Schlüsselspieler haben sich nach Verletzungen zurückgemeldet – und schon läuft es besser. Das macht Mut für die letzten Saisonspiele in Leverkusen und gegen Mainz. Und es macht Appetit auf mehr. Appetit auf Europa. Sollte sich der FC tatsächlich erstmals seit 25 Jahren wieder für das internationale Geschäft qualifizieren, werden die Anforderungen höher.
Leonardo Bittencourt (23) hatte noch in den Katakomben das Glänzen in den Augen. nach der 4:3-Partie gegen Werder Bremen. „Es hat am Anfang eine Menge Spaß gemacht. Schon als ich zehn, 15 Minuten vor dem Spiel in die Kabine gekommen bin, habe ich gesehen: Die Jungs haben alle Bock heute. Ich dachte, das kann ein Feuerwerk geben“, so der 23-Jährige. Er hatte selbst ordentlich zum Feuerwerk beigetragen. Der Außenspieler war kaum zu bremsen, traf zum 2:0 und legte zweimal auf. Beide Male mit Köpfchen! Riesig vom 1,71-Meter-Mann. Sein Treffer war das 13. Tor nach einer Flanke – das ist Ligaspitze!
Sprach Peter Stöger in den vergangenen Monaten über Lukas Klünter, dann war dies kein Thema, bei dem die Anwesenden restlose Aufmerksamkeit spendeten. Und sprach der Trainer davon, dass der Nachwuchsspieler nah dran sei und er davon ausgehe, ihn jederzeit bringen zu können, dann schrieb man dies der Freundlichkeit des Wieners zu. Es waren die Zeiten, in denen für den Außenverteidiger gerademal ein paar Einsatzminuten zu Buche standen und alle in Köln davon ausgingen, dass seine Zukunft überall, aber nicht beim FC liegen würde.
Der 1. FC Köln und seine Fanszene: Auf Konfrontationskurs
Die Erleichterung im Müngersdorfer Stadion war hör- und spürbar: Soeben hatte Wolfgang Stark den Schlusspfiff beim intensiv erarbeiteten 4:3-Heimsieg des 1. FC Köln gegen Werder Bremen ertönen lassen, die heftig zitternden effzeh-Fans damit vor einem drohenden Herzinfarkt bewahrt. Noch Minuten später standen die Anhänger glückselig auf den Rängen und feierten ihre Helden, die den Traum vom Europapokal in einem furiosen Spiel am Leben gehalten hatten. Die Welt könnte rund ums Geißbockheim vollständig in rut-wieß-rut getaucht sein, ist sie aber derzeit nicht vollends. In der Woche vor dem Bremen-Spiel verschickte der 1. FC Köln brisante Briefe.
Darf der FC überhaupt Europa League in Müngersdorf spielen?
Der FC kämpft um Europa. Bei all den Auflagen zum Spielbetrieb im Rheinenergie-Stadion beschäftigt dabei auch eine Frage die Verantwortlichen: Darf der FC in Müngersdorf überhaupt Europa-League spielen? „Durch spätere Spielzeiten im europäischen Wettbewerb kommen wir in den Bereich der gesetzlichen Nachtruhe“, berichtet ein Teilnehmer gegenüber Express. Deren Einhaltung haben mehrere Bürgerinitiativen im Namen der Anwohner eingefordert. Die Initiativen im Kölner Westen behaupten, dass jetzt schon gegen die maximal erlaubte Anzahl von „lauten Veranstaltungen“ im Stadion verstoßen werde.
Nach Bremen-Sieg: Kölle glaubt wieder an Europa-Coup
Die Euphorie ist groß wie nie beim FC. Nach dem grandiosen 4:3-Sieg gegen Werder Bremen am Freitagabend aber auch in der ganzen Stadt. Express fragte im Voting: Schafft der FC den Europa-Wahnsinn? Und die gut 44.000 User waren sich bis Montagnachmittag 14 Uhr sicher: Jawoll, der FC spielt nächste Saison in der Europa League. 66 Prozent der Teilnehmer glauben daran, den FC nächste Saison endlich wieder international spielen zu sehen. 23 Prozent glauben nicht daran, dass es die Mannschaft um Peter Stöger noch schafft. Elf Prozent haben sich neutral geäußert. Doch aller Euphorie in der Domstadt zum Trotz. Die Konkurrenz aus Freiburg und Berlin muss jetzt patzen.
Video: So jeck feierten Fans ihren FC in der KVB-Bahn
Nach dem 4:3-Sieg des FC gegen Bremen feierten die Fans ausgelassen bis in die Nacht hinein. Dabei wurde eine Bahn der KVB zur absoluten Stimmungshochburg, wie das Video beweist. So funktionierten FC-Fans eine volle Stadtbahn einfach mal zur Fanmeile um. Sie sangen zusammen mit der ganzen Bahn den Paveier-Klassiker "Leev Marie" und feierten den Sieg ihrer Mannschaft. Die gute Stimmung ist so ansteckend, dass das Video viral ging: Bis Montagmittag wurde es schon fast 400 Tausend mal aufgerufen.
Dieses Spiel war nichts für schwache Nerven! Auf der Tribüne litt auch Toni Schumacher (63) mit. Der FC-Vizepräsident zur Lage vor dem Finish: „Durch die Ergebnisse an diesem Spieltag ist das Rennen noch mal knapper geworden. Das wird eine ganz enge Kiste. Der ein oder andere hat am Wochenende für uns gespielt. Das Remis in Gladbach, die Niederlage der Hertha. Wir haben es jetzt selbst in der Hand, diesen großen Traum zu verwirklichen. Die Karten liegen auf dem Tisch, alles Taktieren bringt jetzt nichts mehr. Wir müssen unser Glück erzwingen – und mit Vollgas nach Europa."
"Dat woot ävver och ens Zick", wird sich manch ein Anhänger des 1. FC Köln gedacht haben. Das Wappen des Vereins mit dem berühmten Geißbock "Hennes" hat es nun an den Kölner Dom geschafft. Der goldene Geißbock ist der insgesamt 346. Stern, der es auf den "Dom Walk of Fame" geschafft hat. Wer sich auf dem kirchlichen Boulevard verewigen möchte, muss mindestens 5.000 Euro für einen kleinen und 11.000 Euro für einen großen Stern spenden. Am Freitag soll der FC-Stern dann mit Vizepräsident Markus Ritterbach gebührend eingeweiht werden. Vielleicht hilft der göttliche Beistand auch beim Erreichen der Saisonziele.
Razzia beim FC-Fanprojekt Polizei beschlagnahmt Fahne der „Wilden Horde“
Der Druck auf die Ultras spitzt sich zu: Nach Express-Informationen hat die Staatsanwaltschaft nun die Wilde Horde in den Fokus der Ermittlungen genommen. Am Montagvormittag durchsuchte die Polizei die Räume des Fanprojekts und beschlagnahmten Beweismaterial, darunter auch eine Schwenkfahne der Horde. „Die Polizei kam in Begleitung einer Mitarbeiterin des Fanprojekts, wir haben ihr dann Zutritt zu den Räumlichkeiten gewährt“, sagt Sportstätten-Chef Wingerath. Es ging um die Ermittlungen wegen Plakate gegen Dietmar Hopp, die nach Ansicht der Staatsanwälte den Tatbestand der Beleidigung erfüllen; in der Fahne sollen die Beleidigungen versteckt gewesen sein.
Nach dem Erfolg gegen Bremen begann für die FC-Profis am Montag eine neue Trainingswoche. Die Stimmung im Team ist laut Peter Stöger „logischerweise gut, aber nicht überschwänglich“. Die komplette Konzentration gilt dem kommenden Spiel. Am Samstag geht es für den FC auf die andere Rheinseite zu Bayer Leverkusen. Mit Ausnahme von Guirassy und Müller waren am Montag alle FC-Profis auf dem Platz, Olkowski kehrte nach muskulären Problemen zurück. „Wir müssen jetzt nichts mehr entwickeln in den letzten zwei Wochen. Wir schauen, dass die Jungs frisch sind und die Spannung halten.“ Bis auf Guirassy und Risse sollten in Leverkusen alle Spieler einsatzfähig sein, sagte Stöger.
Auf dem Weg nach Europa hat der 1. FC Köln das erste Etappenziel erreicht. Dank des 4:3-Erfolgs über Werder Bremen haben die Geissböcke den Schlüssel zur Qualifikationsrunde für die Europa League in der eigenen Hand – immer einen Pokal-Sieg Borussia Dortmunds vorausgesetzt. Darüber hinaus liefert die Geschichte eine weitere Motivationshilfe. http://geissblog.koeln/2017/05/stuermt-k...in-nach-europa/
Staatsanwaltschaft durchsucht Stadion nach Beweisen
Die Staatsanwaltschaft Köln hat am Montag Räumlichkeiten im RheinEnergieStadion durchsucht. Dabei wurden Gegenstände sichergestellt, die im Zusammenhang mit den Beleidigungen gegen Dietmar Hopp stehen könnten. http://geissblog.koeln/2017/05/staatsanw...-nach-beweisen/