Einzelkritik: Horn und Klünter überragend, Subotic wackelt
Timo Horn: Note 1 Hatte schon in der ersten Halbzeit massenhaft Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Unmenschliche Reflexe, vor allem gegen Kießling. Keine Chance bei den Gegentoren.
Lukas Klünter: Note 1,5 Allein sein Tempo macht ihn zu einem ordentlichen Bundesliga-Außenverteidiger. Sein Spielverständnis und seine Fähigkeit zur richtigen Entscheidung machen ihn zu einem Mann mit herausragendem Potenzial. Großartiges Tor.
Neven Subotic: Note 5 Von der ersten Minute an im Improvisationsmodus. Hatte große Schwierigkeiten, Situationen sauber zu klären. Ohne Zugriff auf Kießling.
Tayfun Korkut: "Fußball ist nicht immer gerecht. Wir haben ein aus unserer Sicht sehr gutes Derby hingelegt - mit Leidenschaft, Wille und fußballerischer Qualität. Wir hatten eine Vielzahl an Torchancen und ganz klare Möglichkeiten. Die Mannschaft hat die Situation angenommen, darauf kann sie stolz sein."
Peter Stöger: "Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man in Leverkusen 2:0 führt. Dann sollte man das eigentlich auch über die Distanz bringen. Ich bin über 90 Minuten aber mit dem Punkt zufrieden, da Leverkusen über die gesamte Spielzeit die bessere Mannschaft war. Gegen Mainz wird es nächsten Samstag nun ein echtes Endspiel."
Klünter-Tor reicht nicht zum Derbysieg trotz 2:0-Führung
Die Rheinischen Rivalen trennten sich in der BayArena 2:2 (0:1). Dabei gelang Lukas Klünter sein erstes Bundesliga-Tor. Im Kampf um die Europa League hat der Effzeh am 33. Spieltag zwei wichtige Punkte verspielt. Zwar waren die Leverkusener die gesamte Partie über spielbestimmend, doch mit einer 2:0-Führung im Rücken hatten die Geißböcke alle Trümpfe in der eigenen Hand, den siebten Tabellenplatz vorzeitig zu sichern. Den Kölner schien etwas die Kraft zu fehlen, noch einmal nachzulegen. Doch dank der Ergebnisse auf den anderen Plätzen liegt Köln nun mit einem Punkt Vorsprung auf Rang sieben, Freiburg bleibt mit zwei Punkten Vorsprung in Reichweite.
Die U21 des 1. FC Köln hat 1:1 beim SC Verl gespielt. Marius Laux erzielte den Ausgleich per Elfmeter. Am Ende hielt FC-Keeper Sven Müller mit einer Parade den Punkt fest - in einer Partie, die der FC auf Grund der Torchancen auch hätte gewinnen können. "Wir können mit dem Remis leben. Wir haben besonders in der ersten Hälfte einige Möglichkeiten liegen gelassen, aber wir haben auch nicht unser bestes Spiel gezeigt", sagte U21-Trainer Patrick Helmes.
Stimmen zum Derby-Remis FC gesteht: „Das grenzt an ein Wunder“
Der FC musste am Ende froh sein, überhaupt einen Punkt mitgenommen zu haben. Denn die Bayer-Elf hatte viele gute Chancen, um die Partie für sich zu entscheiden. Timo Horn: „Das war ein glücklicher Punkt. Es grenzt an ein Wunder, dass wir mit dem 1:0 in die Pause gehen. Leverkusen machte enormen Druck. Dann führen wir 2:0, und das dürfen wir natürlich nicht so leicht hergeben. Leverkusen war zwar besser, aber wir haben das Spiel zu leicht hergeschenkt. Nun gut, den Punkt nehmen wir mit. Wir sind immer noch im Rennen.“ Und Lukas Klünter: „Gerade im Derby das erste Bundesliga-Tor zu machen, ist ein Highlight. Es war ein schwierges Spiel, in der zweiten Halbzeit sind wir nicht mehr hinten rausgekommen. Leverkusen hat‘s gut gemacht. Mit dem Punkt sind wir ganz gut bedient.“
Analyse: 1. FC Köln sichert sich in packendem Derby ein Endspiel um Europa
Bayer und der 1. FC Köln lieferten sich am Samstagmittag ein packendes Fußballspiel, das man einem Menschen, der noch nie etwas von dieser Disziplin gehört und gesehen hat, als Werbung für die Sportart vorführen könnte. Von der ersten bis zur letzten Minute war eine Energie in dieser Veranstaltung, die sich im Resultat von 2:2 nicht einmal standesgemäß niederschlug. Für beide Klubs war das Resultat dienlich. Bayer 04 ist damit de facto gerettet und kann nicht mehr auf den Relegationsplatz 16 abrutschen. Der 1. FC Köln hat ein echtes Endspiel um die Teilnahme am Europapokal. Ein Sieg gegen Mainz 05 würde für Platz sechs genügen, wenn der SC Freiburg beim FC Bayern München nicht gewinnt.
„Leverkusen war über die nahezu ganze Spielzeit besser“
Der 1. FC Köln muss sich trotz 2:0-Führung mit einem 2:2-Unentschieden bei Bayer 04 zufrieden geben. Stöger: „Es ist ein schwieriges Spiel für mich zu analysieren. Man denkt, es sollte möglich sein, ein 2:0 über die Distanz zu bringen. Aber wenn ich die 90 Minuten als Ganzes betrachte, müssen wir mit einem Punkt zufrieden sein. Leverkusen war über die nahezu ganze Spielzeit die bessere Mannschaft mit den klareren Torchancen. Deswegen sind wir mit dem Punkt zufrieden. Das Spiel gegen Mainz wird mit Sicherheit ein Endspiel. Das ist klar. Wenn wir uns am 34. Spieltag mit einem Sieg im eigenen Stadion vielleicht qualifizieren können, ist das außergewöhnlich. Wir sind stolz, das erreichen zu können.“
Nach dem Pyro-Nebel kam die Derby-Stimmung. Und nach der Stimmung ein furioses Derby, in dem der effzeh wahnsinnig viel Glück hatte, in puncto Effektivität und Kaltschnäuzigkeit aber viel Spaß machte. Doch es erwies sich einmal wieder: Auf Halten spielen funktioniert einfach nicht. Über weite Strecken Mal wieder der Beweis, dass es einfach klappt, wenn man „da oben“ steht und das Ding einfach nicht rein will, wenn man „unten drin“ steckt. Am Ende trennen sich die rheinischen Rivalen mit einem Unentschieden – paradoxerweise ist der glückliche Punkt für den effzeh am Ende zu wenig, für Leverkusen aber immens wichtig.
Leverkusen schafft nach einer Energieleistung noch ein Remis im Derby gegen Köln - und den Klassenerhalt. Über das Aus des Trainers herrscht intern peinliche Unklarheit. Es passte wie die Faust aufs Auge ins Bild einer komplett verkorksten Saison. Bayer hatte nach einer couragierten Leistung trotz 0:2-Rückstand noch ein 2:2 im rheinischen Derby gegen Köln erkämpft und damit den Klassenerhalt vorzeitig perfekt gemacht, da sorgten die Offiziellen des Werksklubs mit einer peinlichen Posse für Aufsehen. Dass Geschäftsführer Schade nur kurz nach Spielende offiziell bekanntgab, nicht mit Trainer Korkut in die neue Saison zu gehen, kam alles andere als überraschend. Das Problem: Intern war diese Verkündung nicht abgesprochen.
Der 1. FC Köln hat vor dem Saisonfinale eine gute Chance auf sein Europacup-Comeback. Doch er braucht Schützenhilfe. Entweder von Bayern München oder eine Woche später von Borussia Dortmund. Auf einen Pokalsieg des BVB will sich Peter Stöger bei der Mission Europacup-Comeback nicht verlassen. «Das wäre respektlos gegenüber Frankfurt. Da kriege ich so einen Hals», sagte der sonst so besonnene Trainer des 1. FC Köln nach dem 2:2 (1:0) bei Bayer Leverkusen. Der FC geht als Tabellen-Siebter ins Saisonfinale gegen Mainz. Würde er die Saison als Siebter beenden, müsste er um die Rückkehr in den Europacup nach 25 Jahren noch eine Woche zittern.
Am Ende reichte es zwar nicht für den Sieg, doch einen Derbyhelden hat der 1. FC Köln dennoch: Tor-Debütant Lukas Klünter (20)! Nach einem Traumsolo durch die Bayer Defensive erzielte Kölns Shootingstar seinen ersten Bundesligatreffer und brachte die Stimmung im Auswärtsblock endgültig zum Überkochen. Klünter waren die anstrengenden 90 Minuten anzusehen. Und trotzdem strahlte er auf dem Weg in die Kabine. Dazu hatte er auch allen Grund. „Dass es ausgerechnet im Derby klappt, ist umso schöner“, sagte der 20-Jährige. Kollege Horn lobte den nächsten Top-Auftritt: „Normalerweise mache ich das nicht so gerne, jemanden hervorzuheben, aber Lukas war grandios.“
Jetzt hat der FC sein Endspiel. Nach dem unter dem Strich glücklichen 2:2-Unentschieden im Rheinderby bei Bayer kommt es nun für den 1. FC Köln am letzten Spieltag im Heimspiel gegen Mainz zum großen Saisonfinale um Europa. Bei einem Sieg gegen die Rheinhessen und Schützenhilfe von Meister Bayern München spielt der FC in der kommenden Saison international. "Was wir heute beim Auswärtsspiel an Unterstützung erlebt haben, war eine gute Kostprobe von dem, was nächste Woche los sein wird", frohlockte Marco Höger. Denn schließlich wollen am nächsten Samstag Spieler wie Fans alle gemeinsam den größten Erfolg seit 25 Jahren feiern. Es ist angerichtet.
FC-Ikone Harald Konopka sieht bei Lukas Klünter "die Voraussetzungen für etwas Großes". Am Samstag durfte sich der ehemalige Nationalspieler des 1. FC Köln in seiner hohen Meinung über Shootingstar der Geißböcke bestätigt sehen. Beim 2:2 der Kölner im Rheinderby bei Bayer Leverkusen war der 20 Jahre alte Rechtsverteidiger nicht nur der beste Feldspieler seines Teams, ihm gelang auch in seinem siebten Bundesliga-Einsatz sein erster Treffer. "Das ist schon ein besonderer Moment", sagte das FC-Talent, der ein spektakuläres Solo mit dem 2:0 für den FC abgeschlossen hatte. Erst kürzlich hatten die Kölner den Vertrag mit dem Youngster bis 2020 verlängert.
Der VfB Stuttgart steht kurz vor dem Wiederaufstieg ins deutsche Oberhaus. Dass sich einige Profis ob der guten Saison in den Fokus diverser Konkurrenz spielen, bleibt dabei nicht aus. So auch Youngster Benjamin Pavard, der unter anderem vom 1. FC Köln und Hoffenheim umworben wird. Die zuletzt starken Leistungen des Linksverteidigers fielen nicht nur den zufriedenen Stuttgartern auf, sondern auch der Konkurrenz. Mit dem 1. FC Köln und der TSG 1899 Hoffenheim sollen laut dem französischen Sender beIN Sports gleich zwei Bundesligisten hinter dem jungen Franzosen her sein. Auch Vereine aus der französischen Heimat sollen Pavard (Marktwert: 3 Mio. Euro) auf dem Schirm haben.
Nachspiel: Der Traum lebt weiter – dank Pillen und Horn
Mit einem 2:2 im Duell gegen den Konzernverein aus Leverkusen wahrt der effzeh seine Chance auf eine Teilnahme an der Europa-League. Der Traum lebt noch, weil Kießling und Co. massenweise Gelegenheiten vergaben und teilweise an einem überragenden Timo Horn scheiterten. Unser Nachspiel. Schon nach der ersten Halbzeit waren viele effzeh-Fans fassungslos. Wie um alles in der Welt konnte die Mannschaft hier eigentlich ohne Gegentor bleiben? Hatte das Team des Autobahnkreuzes nicht die beste Hälfte seit Wochen hingelegt? War der effzeh nicht hoffnungslos unterlegen und in der Defensive meist überfordert? Die Antwort auf alle Fragen lautet: ja.
Nächste starke Horn-Show Muss Jogi ihn mit zum Confed Cup nehmen?
Was war das schon wieder für eine Horn-Show beim 2:2 in Leverkusen! Kölns Keeper Timo Horn bewahrte den FC bis zur Führung (14.) vor einem totalen Fehlstart, trieb Bayer-Star Stefan Kießling (33) im „Privat-Duell“ lange zur Verzweiflung, rettete dem FC den Punkt. Und stach auch seinen Rivalen Bernd Leno im Bayer-Tor aus! Horn überragend (BILD-Note 1). Muss Jogi ihn jetzt mit zum Confed Cup nehmen? Das Vor-WM-Turnier (17.6.-2.7.) in Russland dient Bundestrainer Löw auch dazu, Talenten eine Chance zu geben und den ein oder anderen unerwarteten Kandidaten zu nominieren, während Stammspieler geschont werden oder wie Reus lieber zu Hause bleiben wollen.
Kribbeln auf allen Plätzen: Stöger mahnt Respekt an!
Selten war der letzte Bundesliga-Spieltag so spannend wie in dieser Saison. Während Hamburg, Wolfsburg und Augsburg um den direkten Klassenerhalt kämpfen, streiten sich Dortmund und Hoffenheim um den dritten Platz. Und der 1. FC Köln? Die Geissböcke wollen sich nicht auf Eventualitäten verlassen. Für den 1.FC Köln war die Spielzeit 2016/17 schon jetzt ein Erfolg, wenn man die vor der Saison ausgerufenen Saisonziele heran nimmt: Denn diese haben die Kölner seit Samstag erfüllt. Im schlechtesten Fall wird der Effzeh am Ende Neunter und hätte damit die Leistung aus der Vorsaison wie erhofft bestätigt.
Die Fans als Energiequelle für europäische Erinnerungen
Damals, am Ende der Saison 1991/92 unter dem inzwischen verstorbenen Jörg Berger, belegte der 1. FC Köln Rang vier. Es sollte das letzte Mal bleiben, dass der Effzeh eine Spielzeit auf einem einstelligen Tabellenplatz in der Bundesliga abschloss – bis zur Saison 2015/16. Und das letzte Mal, dass Köln europäisch spielte – bis heute. Nun werden die Kölner erneut einen einstelligen Tabellenplatz belegen, zum zweiten Mal in Folge. Zur Erinnerung: Sie erreichen damit etwas, an das sich Fans der jüngeren Generation bis dato nicht erinnern konnten, weil es zu ihren Lebzeiten nicht passiert war. Und diese Fans sind inzwischen fast 30 Jahre alt. Das Gleiche gilt für die Teilnahme am Europacup.
Kommentar: Köln ist bereit für einen großen Fußballtag in Müngersdorf
Beim Schlusspfiff standen zwei Mannschaften auf dem Rasen der BayArena, die vor allem darüber glücklich schienen, einigermaßen davongekommen zu sein. Die Leverkusener freuten sich, den Klassenverbleib gesichert zu haben. Außerdem hätten sie schwer verunfallen können, hätten die Kölner nicht in der zweiten Halbzeit irgendwann die falsche Ausfahrt genommen und darauf verzichtet, dem Gegner den Rest zu geben. Die Kölner hätten das Spiel locker gewinnen können, hätte Bittencourt das 3:0 erzielt. Doch hatte Bayer derart viele Chancen, musste Horn derart viele spektakuläre Paraden zeigen und gingen derart viele Bälle an den Pfosten, dass die Partie aus Kölner Sicht in einem Debakel hätte enden können.
Der Euro-Schwur FC kämpft im Ligafinale um Rang sechs
„Wir hoffen auf Schützenhilfe der Bayern, sagt Keeper Timo Horn. „Sie haben ja auch das Spiel in Leipzig. Der Euro-Schwur für den FC lautet: Pflichtaufgabe gegen Mainz mit einem Sieg erledigen – und dann auf die große Party hoffen! Für die Mainzer geht es um nichts mehr, sie haben den Klassenerhalt perfekt gemacht und bereits am Samstag ausgelassen gefeiert. Der FC hat den großen Traum vor Augen! Das irre Euro-Finale verspricht Spannung pur, denn für den FC ist neben dem fünften Platz auch noch der Fall auf Rang neun möglich – bei einer Niederlage. Horn zum Euro-Schwur: „Wir können nicht mehr machen, als unser Spiel zu gewinnen. Dann kann uns keiner einen Vorwurf machen.“
Jorge Meré zum FC? Tacklingmonster auf dem Weg nach oben?
Ein Gerücht geht um in Europa – das Gerücht des Jorge Mere. Meré, seines Zeichens Innenverteidiger des spanischen Erstligisten Sporting Gijon, wird angesichts des wohl bevorstehenden Abstieges der Asturier mit einer ganzen Palette europäischer Vereine in Verbindung gebracht. Chelsea, Valencia, zuletzt auch Bremen und Köln – alle scheinen sie ihre Fühler nach dem Sporting-Eigengewächs ausgestreckt zu haben. Kein Wunder, hat sich der zwölfmalige U-21-Nationalspieler in dieser Saison doch fest in die Startelf des Clubs aus der Primera Division gespielt und dabei durch seine spektakuläre Spielweise europaweit auf sich aufmerksam gemacht.
Schmadtke: „Psychisch und physisch sind wir am Anschlag“
Den Sonntag nach dem Unentschieden im Derby verbrachte Jörg Schmadtke beim Frauenfußball. Der Manager des 1. FC Köln schaute sich im Franz-Kremer-Stadion das Duell der Damen gegen Hessen Wetzlar an. Der GEISSBLOG.KOELN sprach mit Schmadtke anschließend über das 2:2 der Profis in Leverkusen und das letzte Saisonspiel gegen den 1. FSV Mainz 05. http://geissblog.koeln/2017/05/schmadtke...ir-am-anschlag/