Damit haben die Niederlande und Schweden das Viertelfinale erreicht. Der Topfavorit USA ist unglücklich mit einem Elfer der Schwedinnen nach VAR-Entscheidung ausgeschieden
Keller rechtfertigend: "Wir haben in den siebten Abstieg viel Arbeit reingesteckt."
DFB-Reaktion auf das WM-Aus Realitätsverlust: Ein verqueres Verständnis
Trotz anhaltender sportlicher Krise ändert sich beim DFB – nichts. Dabei müsste es der Verband besser wissen. Die Vergangenheit zeigt, was nun passieren kann. John Cleese, Die Komiker von Monty Python wären stolz auf das, was der DFB gerade aufführt. Denn der DFB erinnert aktuell doch beängstigend an den schwarzen Ritter in dem Filmklassiker "Die Ritter der Kokosnuss". Was in der skurrilen Komödie von 1975 noch heute für Lacher sorgt, ist beim DFB 2023 bittere Realität. Der größte Einzelsportverband der Welt verhält sich wie der Schwarze Ritter – ganz nach dem Motto: Ignorieren, leugnen, weiterwursteln. Ist doch alles nicht so schlimm, wird sich alles schon wieder klären.
Ein verqueres Verständnis
Wer noch einen Beleg dafür gebraucht hat, wie arg es wirklich um den deutschen Fußball und seine Verantwortlichen steht, sollte sich die Reaktion der Verbandsgrößen auf das desillusionierende Vorrundenaus der DFB-Frauen bei der Weltmeisterschaft genau ansehen."Das Einfache ist, wenn es im Leben schwierig wird, wegzulaufen. Ich bin noch nie weggelaufen, wenn es schwierig geworden ist." So sinnierte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg auf der Abschluss-Pressekonferenz nach dem historisch schlechten Abschneiden am Samstag, und man muss ihr nichts Böses wollen, um der 55-Jährigen ein etwas verqueres Verständnis von Verantwortungsbewusstsein zu attestieren.
Verantwortungsbewusstsein beweist nicht, wer in einer Krise offenbar ohne neue Lösungsansätze – eine aufschlussreiche Erklärung ist sie noch schuldig geblieben – den Turnaround versucht. Verantwortungsbewusstsein beweist, wer sich eingesteht, eben keine neuen Lösungsansätze zu haben. Und damit den Raum für einen personellen Neuanfang frei macht, bevor die Situation noch verfahrener wird. Mit dieser hemdsärmeligen "Jetzt-erst-recht"-Wagenburgmentalität vergibt der DFB die große Chance zu einem Re-Start, zu einem frischen Impuls. Mehr noch: Der Verband, der sich gerade bei der Frauen-Nationalmannschaft betont progressiv präsentiert, zeigt damit, dass er eben doch alles ist, nur nicht progressiv. Was bei den Männern in den vergangenen Jahren in zwei komplett verkorksten Weltmeisterschaften, einer schwachen EM und allerlei unnötigen Nebenkriegsschauplätzen seine traurigen Tiefpunkte fand, setzt sich auch bei den Frauen fort. Es wird einfach weitergemacht.
Die Parallelen zum sportlichen Niedergang der Männer sind ebenso erschreckend wie die Erkenntnis, dass die Herangehensweise an die Herausforderungen so einfallslos und uninspiriert bleibt wie die letzten Aufritte der Spielerinnen und Spieler im DFB-Dress. Nicht nur, aber auch die Tatsache, dass sich auch die Frauen 100 Kilometer von Sydney entfernt im australischen Outback einquartierten, als hätte das Teammanagement die "Quigley, der Australier"-Erlebnisreise gebucht. 2018 in Russland igelten sich die Männer in Watutinki ein, 2022 in Katar in einem zum "Wellness Resort" verbrämten Hochsicherheitstrakt.
Natürlich: 2022 war mit der Vizeeuropameisterschaft erfolgreich für die DFB-Frauen. Aber: 2016 kamen die Herren noch ins Halbfinale der EM in Frankreich – von da aus nahm das Unheil seinen Lauf, mit dem vereselten Vorrundenaus bei der WM 2018 als erstem Fanal. Die Dankbarkeit der DFB-Führung für den WM-Titel 2014 ging aber so weit, dass man Bundestrainer Löw noch weitere drei weitere Jahre den selbst eingeleiteten Niedergang verwalten ließ, allen taktischen, strategischen oder zwischenmenschlichen Verirrungen und aller berechtigter öffentlicher Kritik zum Trotz.
Unter seinem Nachfolger Hansi Flick – der ihm, wohlgemerkt, bereits acht Jahre lang als Co-Trainer assistierte – ist eine Besserung nicht erkennbar. Der 58-Jährige reagiert stattdessen zunehmend dünnhäutig und dauerbeleidigt auf Kritik und verliert sich in Durchhalteparolen – hat nebenbei aber das Kunststück vollbracht, dass selbst der nicht für einen großen Veränderungsdrang bekannte neue DFB-Direktor Rudi Völler zunehmend Schwierigkeiten hat, Flicks Position zu stärken. Jetzt will auch Voss-Tecklenburg im Amt bleiben. Sie war sich zuvor bereits der bedingungslosen Unterstützung ihrer Vorgesetzten sicher: Joti Chatzialexiou, der durchaus rührige Sportliche Leiter des DFB, schloss Konsequenzen sowohl für "MVT" als auch für sich selbst aus.
Die richtigen Schlüsse aus den ernüchternden Resultaten werden weiter nicht gezogen – entweder aus Verleugnung oder Ahnungslosigkeit. Es ist schwer zu sagen, was schlimmer wäre. Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagte schließlich nach dem Aus in gewohnter Bierruhe: "Ich bin doch sehr sicher, dass sie mit der Mannschaft wieder die Kurve kriegen kann." Derselbe DFB-Präsident übrigens, der nach dem Südkorea-Spiel blauäugig und allen Ernstes erklärte: "Wir hatten alle den Achtelfinaleinzug fest eingeplant. Ich saß auf gepackten Koffern, weil ich die Mannschaft durch die K.o.-Phase begleiten wollte."
Der DFB erinnert mich an die Katholische Kirche: Die Fans laufen weg aber es ändert sich nichts. Man wähnt sich ja im Besitz der absoluten Wahrheit. Da gibt es nichts zu verbessern.
Wie so oft stinkt auch beim DFB der Fisch am Kopf. Alleine schon der Präsident Bernd Neuendorf reibt sich nach jeder Pleite unserer Nationalmannschaften - egal ob männlich oder weiblich - erst einmal Pattex auf den Stuhl bevor eine groß angekündigte Analyse später im Sande verläuft. Und Frau Voss-Tecklenburg ist da keinen Deut besser, noch keine 24 Stunden nach der blamablen Pleite gegen Süd-Korea wird erst einmal ein "weiter so" verkündet, völlig unabhängig von einer entsprechenden Aufarbeitung. Wer die vorgenannte Übungsleiterin bei der WM an der Seitenlinie beobachtet hat...irgendwie eine Schlaftablette ohne Esprit.
Ohne dass ich jetzt groß der Verfolger des Frauenfußballs und ganz bestimmt nicht dem DFB und insbesondere der Führung dessen zugetan bin, weiß ich nicht, ob die harsche Kritik an dem Ausscheiden des Frauen Teams nicht etwas überzogen ist, besonders, wenn man Parallelen zu den Männern zieht. Die Männer verkacken nach 2014 und dem EM HF 2016 fortlaufend absolut und zeichnen durch Inkompetenz, Vetternwirtschaft und Blindheit aus. Da geht wirklich alles, aber auch wirklich alles in die falsche Richtung, bis hin weiter an Flick (als langjährigen Co von Löw) festzuhalten und zudem auch noch den mit allen Tiefpunkten vertrauten Völler and die sportliche Spitze zu holen.
Die Frauen, klar, die haben ein scheiß Turnier gespielt, obwohl mit dem 6:0 ja alles gut anfing. Spiele wie gegen Kolumbien und auch Südkorea passieren nun einmal im Fußball. Zudem, was die Südkoreanerinnen (ich habe nur ab Minute 80 geguckt) da abgeliefert haben, war schon sehr Männerfußball-Like und eigentlich das, was ich nie irgendwo im Fußball oder sonstigen Sportarten sehen will (sieht man aber meistens auch nur beim Fußball).
Ich weiß nicht, ob man jetzt ob der 2 bescheidenen Spiele alles in Schutt und Asche reden und schreiben muß. Klar, sollte es weiter so in der Entwicklung gehen, sollte schneller gehandelt werden, als es dies bei der männlichen Kollegenmannschaft seit nunmehr 6 Jahren passiert.
Wer in seiner Sportart, auch im Amateurbereich, noch nie ein Scheißturnier oder Spiel abgeliefert hat, werfe den ersten Stein. Wer indes selbst noch nie gespielt haben sollte, sollte dies dann besser nicht tun......
Dies ist aber nur mein kleiner Einwurf, so tief in der Materie steck ich nicht drin.
Im Grunde genommen ist mir Frauenfussball vollkommen egal. Jedes U Boot Rennen ist interessanter. Mir geht's hier ausschließlich um die mittlerweile gängige Praxis beim DFB, Versagen oder nichtversagen, egal, weiter so....
Schade um Nigeria, die waren die klar bessere Mannschaft. Aber im Gegensatz zu den Englischen Männern wissen die Frauen wie man das Runde ins Eckige kriegt beim Elfmeterschießen.
Habe jetzt ein paar Spiele verfolgt. England vs. Nigeria war definitiv das coolste – mit hohem Unterhaltungswert:
Nigeria war nicht nur mutig und leidenschaftlich, sondern auch technisch stark (zumindest, wenn‘s flach in die Box ging). Stark auch die honduranische Schiedsrichterin – mit zudem zwei so berechtigten Entscheidungszurücknahmen nach (kurzem) Videostudium. Beeindruckend aber auch, wie sich die Engländerinnen nach der Roten zusammengerauft haben.
Hätte es Nigeria und dem Turnier gewünscht. Aber …
"Es ist vielmehr so, dass die Welt für den Menschen nur in der Vorstellung existiert und dass diese Vorstellung gefährlich ist. Was ihm auf dem Weg hilft, das kann ihn genauso gut blenden, sodass er den richtigen Weg verfehlt. Der Schlüssel zum Himmel passt auch zur Pforte der Hölle." (sagte der Blinde zum Sepulturero/Grabräuber)
Frankreich schwer unter Druck gegen die Matildas, hätte ich nicht erwartet Halbzeit 0:0 in einem guten Spiel Wobei mich die Torhüterin der Französinnen stark an unseren ehemaligen Torwarttrainer erinnert. Nicht äußerlich
Kolumbien führt gegen England Europa schrumpft weiter Stocher Tor zum Ausgleich bei 45+6 für England Das wars wohl, Russo schießt England 2:1 nach vorne
Die Europameisterinnen aus England haben mit 2:1 die Kolumbianerinnen aus dem Turnier geworfen, die wiederum in der Vorrunde die deutschen Damen eliminiert haben. England spielt jetzt gegen die Matildas im Halbfinale.
Keller rechtfertigend: "Wir haben in den siebten Abstieg viel Arbeit reingesteckt."
England mit den bekannten unsportlichen Mätzchen. Normal müssten 20 Minuten nachgespielt werde Australien mit der Riesenchance und im Gegenzug 3:1 Russo Jetzt hoffe ich auf Spanien
Die favorisierten Sweet Carolines aus England haben die Matildas aus Australien mit 3:1 aus dem Stadion geschossen. Mit Spanien und England stehen jetzt am Sonntag die beiden besten Frauenteams im Finale (Anpfiff 12 Uhr).
Keller rechtfertigend: "Wir haben in den siebten Abstieg viel Arbeit reingesteckt."
Die Spanierinnen sind nach einem 1:0-Sieg gegen die Engländerinnen gerade verdiente Weltmeisterinnen geworden. Es war ein tolles Finale. Die Ibererinnen haben alles gezeigt, was dem Spiel unserer DFB-Frauen gefehlt hat: Technilk, spielerischer Glanz, Torgefahr, kämpferischer Einsatz und gute Taktik.
Keller rechtfertigend: "Wir haben in den siebten Abstieg viel Arbeit reingesteckt."
Spanien ist Weltmeister! Obwohl sie ihren Trainer nicht mögen
Spaniens Fußballerinnen holen erstmals in der Geschichte den WM-Titel der Frauen. Im Finale in Sydney gewinnen sie gegen England mit 1:0. Das goldene Tor erzielte Kapitänin Olga Carmona Garcia (23) in der 29. Minute und jubelte mit hochgezogenem Trikot. Dabei standen die Vorzeichen alles andere als gut. Spaniens Nationaltrainer Jorge Vilda (42) gilt als umstritten. Teile des Teams hassen ihn. Im vergangenen Sommer eskalierte die Situation. Fast ein Dutzend Spielerinnen erklären ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft, falls Vilda bleibt. Ihm wird vorgeworfen, ein Kontrollfreak zu sein.
Nach dem Sieg und dem Einzug ins Finale feierten die Spielerinnen unter sich, ignorierten den Trainer dabei offenbar demonstrativ. Auch den goldenen Finaltreffer gegen England feiern sie nicht gemeinsam. Ebenso nach Abpfiff. Die Spielerinnen feiern am Mittelkreis unter sich, das Trainerteam an der Seitenlinie. Erst nach wenigen Minuten versammeln sie sich gemeinsam in einem großen Kreis, feiern doch noch zusammen. Der Pott überwindet scheinbar den Hass.