Zitat von l#seven im Beitrag #213 (...)Was aber witzig ist: vor Corona hatte Gisdol auch ne Serie, jetzt mit Fans im Stadion geht es weiter.
Das ist nicht witzig, sondern eine wichtige Erkenntnis: Mannschaften wie der FC - mit tollem Stadion und Fans, die einfach pushen - spielen mit Zuschauern deutlich besser als ohne. Mannschaften wie Wolfsburg oder Leverkusen sind einfach besser besetzt und daher weniger abhängig von der Emotion im Spiel - und sie sind es gewöhnt, mit weniger Fanpower zu spielen.
Insofern: Wir sehen den Fußball von Baumgart - und der funktioniert auch deswegen, weil die Mannschaft durch die lange Zuschauerabstinenz geflasht ist von den Zuschauern, dem Rückhalt. Eine im Moment einfach tolle Kombi!
Alles richtig, aber einige Fakten von gestern gab's auch unter Gisdol nie. Gelaufene KM, 85%(?) Passquote... Auch die Boateng-Diagonalen sind eine klare Handschrift des Trainers. Auch immer wieder über außen durchbrechen und Flanken...
Von den Auswechslungen will ich gar nicht sprechen...unter Gisela wäre Schwäbe schon zusammen mit Horn aufgelaufen.
I have come here to chew bubblegum and kick ass... and I'm all out of bubblegum
Fest steht, das Gisela auch eine erfolgreiche Zeit hatte als alle an Bord waren und ein Vergleich daher etwas hinkt.
Noch etwas, gegen Jena und den ersten 30 Minuten gegen Hertha, habe ich keinen anderen FC gesehen, das war der gleiche Stiefel wie letzte Saison.
Danach gegen Hertha und gestern, das war eine andere Truppe.
Einen letzten Punkt möchte ich noch anführen, Mere ist letzte Woche ziemlich in Schutt und Asche geschrieben worden und auch für Gestern kommt er in der Presse miserabel weg.
Gestern hat Mere ein gutes Spiel Spiel gezeigt, bis zur gelben Karte sogar überragend.
Was man ihm anlasten kann und dies hat er in fast jedem Spiel, ein miserables Stellungsspiel, hier gilt es bei ihm anzusetzen.
Mangelnde Spielpraxis oder Kurzsichtigkeit oder Unvermögen muss der Trainer entscheiden.
Bis jetzt gab es jedenfalls keinen Trainer der diese Schwäche bei ihm beheben konnte.
Zitat von fidschi im Beitrag #225(...) Ne, wahrscheinlich nicht. Ich wollte Gisdol (Fink, Zorniger, Weinzierl, Korkut, Keller etc.) nie haben. Der FC hat aber vor der Pandemie unter Gisdol eine geile Siegesserie hingelegt und die Klasse gehalten. Gisdol hatte überall nur kurzfristig Erfolg, daher hätte ich den nie geholt.
Ich hätte ihn geholt (Späßchen - hätte ich auch nicht) - aber dann eben nur kurzfristig.
Baumgart muss zeigen, dass er mehr ist als ein Strohfeuer. Dass es im Moment brennt im FC-Spiel - so brennt, wie lange nicht mehr! - ist richtig, ist klasse. Ohne jede Relativierung: Das ist geil, eine tolle Leistung. Aber: Daraus muss mehr werden als nur ein Strohfeuer. Die Spieler müssen auch Ende November noch gute Laufwerte haben, noch brennen. Das muss ein richtig toller Trainer eben auch hinbekommen. Warten wir es also ab ...
Zitat von l#seven im Beitrag #228(...) Alles richtig, aber einige Fakten von gestern gab's auch unter Gisdol nie. Gelaufene KM, 85%(?) Passquote... Auch die Boateng-Diagonalen sind eine klare Handschrift des Trainers. Auch immer wieder über außen durchbrechen und Flanken...
Stimmt - auch da will ich dir gerne zustimmen. Wobei mir die gelaufenen KM relativ egal sind und die Passquote auch nur bedingt (es gibt einfache Pässe nach hinten oder quer, bei denen eine Quote unterhalb von 100% fatal ist - und es gibt die richtig geilen, öffnenden und schweren Pässe, bei denen eine Quote von 35 oder 40% bereits Weltklasse darstellt).
Ich hab gestern massig öffnende und schwere Pässe auf links und rechts gesehen, mehr wie fast die ganze letzte Saison! Da gab es ja hauptsächlich „Pässe“ nach hinten
Zitat von l#seven im Beitrag #213 (...)Was aber witzig ist: vor Corona hatte Gisdol auch ne Serie, jetzt mit Fans im Stadion geht es weiter.
Das ist nicht witzig, sondern eine wichtige Erkenntnis: Mannschaften wie der FC - mit tollem Stadion und Fans, die einfach pushen - spielen mit Zuschauern deutlich besser als ohne. Mannschaften wie Wolfsburg oder Leverkusen sind einfach besser besetzt und daher weniger abhängig von der Emotion im Spiel - und sie sind es gewöhnt, mit weniger Fanpower zu spielen.
Insofern: Wir sehen den Fußball von Baumgart - und der funktioniert auch deswegen, weil die Mannschaft durch die lange Zuschauerabstinenz geflasht ist von den Zuschauern, dem Rückhalt. Eine im Moment einfach tolle Kombi!
Da möchte ich mal ansetzen, weil entscheidende Aspekte genannt werden, aus meiner Sicht indes in der falschen Reihenfolge. Meine Reihenfolge sieht so aus: Der vielgescholtene Vorstand hat, da auch selber FC-Fans, erkannt, dass sich was ändern musste - am Spielstil, an der Mentalität, an der Zielsetzung. Vor allem zu Hause sollte der FC ganz anders auftreten, ein anderes Gesicht zeigen. Und da kommen dann die Fans ins Spiel. Man hat endlich erkannt, dass in diesem Stadion, vor diesen ausgehungerten und leidenschaftlichen Fans, anders aufgetreten werden muss, um endlich eine Dynamik zu ermöglichen, in der eine - in diesem Stadion mögliche - Wechselwirkung zwischen Platz und Rängen entstehen kann, ein sich gegenseitiges Tragen, eine Symbiose des Willens und der Leidenschaft, die das vielbeschworene "FC-Jeföhl" durch von Angst und Unsicherheit bestimmte, merkwürdig uninspiriert wirkende, Heimauftritte nicht länger als Absurdum führt. Dieses Stadion, diese Fans sind ein verschütteter Schatz, den es endlich wieder zu bergen gilt.
Natürlich wirkt sich für ein Gebilde wie den FC die Zuschauerabstinenz noch negativer aus als bspw. für die Plastikclubs und wahrscheinlich hätten wir mit Fans letzte Saison einige Punkte mehr gehabt. Ob wir indes substanziell andere Auftritte unserer Mannschaft gesehen hätten, wage ich doch zu bezweifeln. Dafür braucht es einer grundsätzlich anderen Spielidee, einer anderen Mentalität, die von möglichst vielen gelebt wird, vorrangig natürlich von einem Trainer, der für all das steht. Deswegen hat man alles daran gesetzt, Steffen Baumgart nach Köln zu holen. Er war schon vorher mein absoluter Lieblingstrainer, weswegen es mich besonders freut, dass wir so gut aus den Startlöchern gekommen sind und die Mannschaft - allen Forumsunken, die nur auf ein Scheitern zu warten scheinen - zum Trotz bereits vieles von dem umsetzt, was der Trainer sehen will und ein ganz anderes Auftreten hat. Wenn die Mannschaft dann für ihren Aufwand auch noch belohnt wird und die Ergebnisse stimmen, überschlagen sich plötzlich sogar all diejenigen, die das Baumgart- Engagement zurückhaltend bis kritisch bewertet haben, mit Lobeshymnen auf den neuen Trainer.
Einige Bochumer bemühten, sichtlich beeindruckt von der FC-Performance v.a. der ersten halben Stunde, gestern nach Schlusspfiff Begriffe wie "Männersport" oder "Männerfußball" um das Spiel des Gegners zu beschreiben (hoffentlich hat das kein Nachspiel, denn schließlich könnten sich ballspielende Damen durch derlei Aussagen "diskriminiert" fühlen) Man glaubt es kaum, diese vor Respekt strotzenden Äußerungen galten tatsächlich unserem FC!!! Das macht mich stolz!!! Welch ein Wandel! Vom Pussyfußball zum Männersport! Und wenn die Mannschaft so auftritt, trifft das auf ein Publikum, dass nur allzu bereitwillig anspringt und diesen intensiven Spielstil wiederum durch eigenes Engagement unterstützt. So kann neue Euphorie entstehen und bescheiden in kleinen Schritten an anderen Zielen gearbeitet werden wie nur nicht absteigen, egal wie.
Mal sehen wie es aussieht, wenn die Mannschaft dieser intensiven Spielweise kräftemäßig Tribut zahlen muss. Natürlich wird das kommen, es wird Niederlagen geben, auch am Stück und auch weniger überzeugende Auftritte und dann kommen wohl wieder all die aus ihren Löchern, die es immer schon gewusst haben, dass man mit dieser Mannschaft niemals so wird spielen können. Ich für meinen Teil werde ihnen Fehler und Niederlagen nachsehen, so lange sie weiter Willen und Leidenschaft auf den Platz bringen. Das ist mein "FC-Jeföhl" !
Mein Rat auch an die Skeptiker: Genießt wenigstens den Moment! Für rechthaberische Selbstbestätigung bleibt noch ne lange Saison!
@ Westerwald Jupp, da ich also von dir in die Skeptikerfraktion eingestuft wurde, weil ich vor der Erwartung von 5: 1 bis 7 : 1 gewarnt habe, bin ich von "meinem" FC positiv überrascht. Am meisten von Schmitz, hat mich sehr überzeugt.
Ich hatte das Gefühl, dass wir seit ewigen Zeiten nicht mehr so wenig Rückpässe gespielt haben. Darum habe ich mal die Ballkontakte der bisherigen Torleute des Spieltags nachgeschaut. Und siehe da: Horn hat mit 22 die wenigsten Ballkontakte aller Torleute des Spieltages. Ich finde, das sagt viel über unsere Spielweise aus. Zum Vergleich: Bei Bielefeld gegen Frankfurt hatten die Torleute jeweils 52 Ballkontakte.