„Jeder Jeck hasst RB Leipzig“: Kritik in Leipzig & Köln
Hunderte Ultras des 1. FC Köln blieben gestern dem Bundesligaspiel des 1. FC Köln bei Rasenballsport Leipzig fern und besuchten stattdessen das Regionalliga West Spiel der zweiten Mannschaft gegen SG Wattenscheid 09. Doch nicht nur Ultras, auch weitere Teile der Fanszene fuhren nicht nach Leipzig. Im Franz-Kremer-Stadion unterstützten gestern Kölner Ultras die zweite Mannschaft des eigenen Vereins gegen Wattenscheid 09 und thematisierten dabei auch RB Leipzig. „RB verpiss dich“ war auf einem Plakat zu lesen. Während des Spiels wurden zudem Spruchbänder mit Aufschriften, wie „Jeder Jeck hasst RB Leipzig“ und „Wir sagen natürlich die Bullen sind Schweine“ gezeigt.
Eine Frage der Einstellung: Deutliche Kritik nach Pleite
Der 1. FC Köln hat ein Spiel bei RB Leipzig verloren. Der Umstand an sich stellt nichts da, worüber sich der Effzeh Sorgen machen sollte. Doch Kritik ist angebracht. Denn ein Team mit einer besseren Abschlussstärke hätte Köln in den ersten 45 Minuten blamiert. Und Fragen müssen deshalb erlaubt sein. Fragen, die Schmadtke selbst, Trainer Stöger und Kapitän Hector nach dem Spiel aufwarfen. Der Nationalspieler sagte nach der Partie: „Was da passiert ist, müssen wir aufarbeiten.“ Gemeint waren katastrophale erste 45 Minuten mit einer heillos überforderten Defensive. „Wir haben die komplette erste Hälfte verschlafen“, lautete Hectors knallhartes Fazit.
Heintz: "Gut, dass die Bayern acht Stück gemacht haben"
"Wir haben uns nicht abschießen lassen" - das war der positive Aspekt der Kölner 1:3-Niederlage in Leipzig am Samstag. Dominique Heintz sprach danach über die einfachen Gegentore und den nächsten Gegner. Das Fazit nach der 1:3-Pleite in Leipzig fiel eher mau aus. "Die erste Halbzeit war nicht gut, das kann nicht unser Anspruch sein. Wie wir die Gegentore bekommen haben, das war viel zu einfach", kritisierte Innenverteidiger Heintz, der in der Kölner Defensive noch den solidesten Part ablieferte. "Es ist bitter, wenn du schon nach fünf Minuten in Rückstand gerätst. Da ist es schwer zurückzukommen", so seine Sicht auf die erste Hälfte.
"Mit aller Macht" RB Leipzigs Plan zur Champions League
Beobachter waren sich einig: Hälfte eins war Champions-League-reif, selbst wenn der Gegner nur Köln hieß. RB Leipzig zeigte sich unbeeindruckt von allen Diskussionen und beeindruckte angeführt von Torjäger Werner mit einem immer größer werdenden Repertoire. Mit dem 3:1 gegen den 1. FC Köln machten die Leipziger auf jeden Fall den nächsten Schritt beim wundersam-sagenhaften Aufstieg von Vereinsgründung und Oberliga im Jahr 2009 in Richtung Europa in der Spielzeit 2017/18. Hasenhüttl ließ mit drei Angreifern beginnen statt im gewohnten 4-4-2-System zu spielen und variierte nach Notwendigkeit auch noch bei seiner Abwehrkette.
Sein Start nach der Verletzung von Timo Horn war klasse. Auch nach der Heldentat in Gladbach zeigte Thomas Kessler zuverlässige Leistungen im FC-Tor. Doch als selbstkritischer Profi, der er ja gilt, wird er auch zugeben müssen: Irgendwie ist bei ihm seit ein paar Wochen der Wurm drin. Gegen Bayern muss er noch einmal zur „alten Form“ finden. Kessler hatte ganz sicher schon schönere Stunden erlebt als am Samstag in Leipzig. Irgendwie passte dieses Spiel ins Bild der letzten Wochen: Kessler bringt nicht das Niveau, das er von sich selbst erwartet und wirkte bei einigen Gegentoren mindestens unglücklich. Nicht allesamt dicke Böcke, aber Situationen, die man schon anders hätte meistern können.
Hector fehlt gegen Bayern: Wer trägt die Kapitänsbinde?
Sörensen fehlte bei RB Leipzig, nun muss Jonas Hector zuschauen. Ausgerechnet für das Spiel gegen den FC Bayern München ist der stellvertretende Kapitän des 1. FC Köln gesperrt. Damit wird gegen den Rekordmeister ein anderer Spieler die Geissböcke aufs Feld führen. Ein Indiz, wer es sein könnte, gibt es bereits. Es lief die Schlussphase in Leipzig, als Hector noch einmal zu einer Grätsche ansetzte. Eine klare Gelbe Karte, die der Nationalspieler auch prompt sah. Seine fünfte, und damit ist er nun für ein Spiel gesperrt. Wenn am Samstag also die Bayern ins RheinEnergieStadion kommen, wird Hector zuschauen. Vor drei Wochen musste Hector zu Beginn der zweiten Hälfte verletzt vom Feld. Er reichte die Kapitänsbinde damals an Torhüter Kessler weiter. Demnach könnte der 31-Jährige gegen den FC Bayern München als Spielführer auflaufen.
Jörg Schmadtke hat genug von den immer wiederkehrenden Abwerbungsversuchen aus der chinesischen Liga. Dieses Verhalten sei "respektlos". Am Mittwoch kann Kölns Sportchef endlich aufatmen, in der chinesischen Super League schließt das Transferfenster. Dann hat das Werben um Modeste endlich ein Ende. Für den Stürmer ging nach einem 40- auch ein 50-Millionen-Angebot ein. Beide lehnte der 1. FC Köln ab. "Weil wir einmal 'nein' gesagt haben und nicht beim nächsten Angebot umfallen", so Schmadte. Das Verhalten der chinesischen Vereine empfindet der 52-Jährige als inakzeptabel. "Ich fand es merkwürdig, teilweise unanständig, wie man mit dem Thema umgegangen ist", ärgerte sich Schmadtke: "Wir haben mehrmals Nein gesagt und es ist respektlos, wenn dann einfach darüber hinweg gegangen wird."
FC-Schlafmützen – nur der Schlummer-HSV träumt am Anfang genauso
Bitte Wecker stellen, nicht als Sandmännchen verkleiden und ausgeschlafen sein! Der FC nimmt am Rosenmontagszoch teil. Da gilt es, pünktlich am Aufstellort am Chlodwigplatz zu erscheinen. Wäre doch bitter, wenn sich der Zoch glatt ohne einige FC-Spieler in Bewegung setzt... Lassen wir mal die Witzelei beiseite: Es ist schon auffällig, dass sich die Kölner Spieler in den Anfangsminuten zuletzt wahrlich nicht ausgeschlafen präsentierten. Eher wie Schlafmützen. Wie jetzt erneut beim 1:3 in Leipzig. RB-Stürmer Forsberg nutzte nach vier Minuten und zehn Sekunden einen kapitalen Querschläger von Torwart Kessler zum 1:0 aus. Auch danach sorgte kollektive Umnachtung dafür, dass Leipzig Chance um Chance hatte. Nur der Schlummer-HSV träumt am Anfang genauso.
[align=center]50 Mio-Angebot für Modeste Schmadtke telefonierte mit China[/align]
50 Millionen Euro! China-Klub Tianjin Quanjian hat noch einmal nachgelegt und dieses Mega-Angebot für Kölns Super-Star Anthony Modeste (28/17 Tore) vorgelegt. Und wieder hat der FC abgelehnt! Im Interview spricht Sport-Boss Jörg Schmadtke (52) über die Gründe, ein Telefonat mit China und das aggressive Transfer-Verhalten. Froh, wenn Mittwoch ist?
Schmadtke: „Warum?“
Dann ist die Transferzeit in China vorbei!
Schmadtke lächelt: „Dann hat der Wahnsinn ein Ende!“
Sie haben nach dem 40-Mio- auch das 50-Mio-Angebot von Tianjin Quanjian für Tony Modeste abgelehnt – warum?
Schmadtke: „Weil wir einmal ‚nein‘ gesagt haben und nicht beim nächsten Angebot umfallen. Wir haben uns klar positioniert. Es geht um Seriosität und Glaubwürdigkeit gegenüber Sponsoren, Fans und der eigenen Mannschaft.“
Das heißt?
Schmadtke: „Wir haben Ideen und Ziele, die wir öffentlich – aber auch intern – besprechen. Dann kommen wir plötzlich und verkaufen einen Spieler wie Tony vor der wichtigsten Phase der Saison und sagen allen: ‚Wir haben es uns anders überlegt‘! Das geht nicht. Das ist nicht mein Verständnis meines Jobs und meiner Verantwortung für den Klub. Das bin nicht ich.“
Und was, wenn im Sommer wieder ein Angebot kommen sollte?
Schmadtke: „Das kann ich heute nicht seriös beantworten. Wir haben Ende Februar und nicht Juli. Jetzt ging‘s erst mal um das Hier und Jetzt, nicht ums Über-Über-Übermorgen. Ich kann heute nicht über Schmerzgrenzen im Sommer reden, das wäre unseriös.“
Aber Über-Über-Übermorgen kommt bald...
Schmadtke: „Dann ist das so. Ich habe keine Angst vor irgendetwas.“
Schon mal erlebt, dass ein Verein so aggressiv an einem Ihrer Spieler interessiert war?
Schmadtke: „Ich fand es merkwürdig, teilweise unanständig, wie man mit dem Thema umgegangen ist. Wir haben mehrmals NEIN gesagt und es ist respektlos, wenn dann einfach darüber hinweg gegangen wird. Das ist nicht meine Vorstellung von Werten. Wenn da vier, fünf oder sechs Mal mit dem großen Geld gewedelt wird, heißt das noch lange nicht, dass wir uns als 1. FC Köln in den Staub schmeißen.“
Wie lief die Kontaktaufnahme ab?
Schmadtke: „Mal per Email, mal per Telefon. Dann wieder über verschiedene Berater. Es gibt viele Menschen, die den Klub vertreten haben. Ich habe aber nie direkt mit den Chinesen verhandelt.“
Haben Sie mit dem Trainer von Tianjin Quanjian gesprochen?
Schmadtke: „Ja, ich habe mit Fabio Cannavaro telefoniert und ihm unsere Haltung sachlich erklärt. Ich habe ihn auch mit Nachdruck gebeten, dass er mir die Leute vom Hals halten soll. Einmal NEIN heißt NEIN.“
Haben Sie mit Modeste über die Mio-Angebote gesprochen?
Schmadtke: „Ja, und in unserem kurzen Gespräch wurde deutlich: Tony will nicht weg. Man merkt ihm das Theater um die Angebote auch nicht an. Er geht damit sehr professionell um.“
Der 1. FC Köln verschläft komplett die erste Hälfte und verliert mit 1:3 bei RB Leipzig. Ein Torwartfehler von Thomas Kessler leitete die Niederlage beim Aufsteiger ein. Gerade in der ersten Halbzeit hatte es zeitweise ausgesehen, als könnte für den FC und seine Anhänger tatsächlich die Welt untergehen. In der fünften Minute missglückte Thomas Kessler ein Befreiungsschlag, der Ball kam schon am Strafraumeck runter, wo Timo Werner auf Emil Forsberg ablegte, der sehr ansehnlich vollendete. Die Kölner waren wie gelähmt, und sie sollten für den Rest der Halbzeit nicht mehr zu sich kommen. Es folgte eine halbe Stunde voller Leipziger Torchancen, allein Sabitzer und Werner hätten den Kölnern ein Debakel bescheren können
FC-Stars beim Zoch So fuhren Modeste und Co. durch Köln
Erst bewarf er seinen Kollegen Marco Höger beim TV-Interview mit haufenweise Kamelle, dann machte Kölns heißester China-Kracher ganz Kölle jeck! Modeste lachte, bützte und feierte beim Rosenmontagszug auf dem vordersten Platz des FC-Busses. Sein ganz persönliches Sessions-Motto: Ejal wie viel se zohle, ich bliev in Kölle! Der 17-Tore-Mann rollte bereits zum zweiten Mal auf dem FC-Wagen Rosenmontag durch die Stadt – dreimol blitzten die Chinesen zuvor bei ihm und dem FC ab. Zuletzt boten sie sogar 50 Mio. Euro Ablöse und mehr als zehn Mio. Euro Netto-Gehalt. Doch Tony ist weiter jeck auf den FC – und das bleibt auch so. Party-Tony und Kölle: Das passt! Deshalb feierte Modeste ganz ausgelassen. „Er ist kein Kind von Traurigkeit und immer mit Spaß dabei“, lachte Kumpel Höger, der die Kamelle-Attacke über sich ergehen lassen musste, aber bei seiner ersten Teilnahme strahlte.
Am Rosenmontag war in sportlicher Hinsicht wenig los beim 1. FC Köln. Mit zwölf Profis und dem eigenen Wagen nahmen die Geißböcke am "Zoch" durch die Kölner Innenstadt teil. Die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den FC Bayern nehmen Peter Stöger und Co. am Dienstag auf. Dann muss sich der Trainer auch mit der Frage beschäftigen, wie er den Ausfall von Nationalspieler Jonas Hector auffangen möchte. Dass Kapitän Lehmann, der nach seinen Knieproblemen zuletzt noch nicht voll belastbar war, schon wieder eine Option ist, wäre eine Überraschung. Wahrscheinlich läuft es daher auf eine Entscheidung zwischen Youngster Salih Özcan und Milos Jojic hinaus, wobei der Serbe in den vergangenen Wochen bei Stöger die Nase vorn hatte.
Genug gefeiert, Effzeh! Drei Spiele, drei Hoffnungen
Wenn die Karnevalssession zu Ende geht, geht es für den 1. FC Köln erst wieder so richtig los. Fastenzeit? Von wegen! Die Geissböcke haben noch zwölf Bundesliga-Spiele vor der Brust und noch einiges vor. Am Montag nahmen die Effzeh-Profis noch mal alles mit. Stundenlang feierten sie Karneval am Rosenmontagszug, wahlweise hoch oben über den Köpfen der Jecken im Bus auf der Strecke oder auf der Tribüne am Heumarkt. Kraft tanken, auch mental, für die kommenden Wochen. Drei Spiele stehen noch an, ehe die Bundesliga in eine kurze Länderspiel-Pause geht. Ab April stehen dann noch neun Partien aus, in denen es um alles geht. Erst einmal geht es aber um die drei Gegner im März: der FC Bayern, Ingolstadt und Hertha BSC. Und es gibt gute Gründe, warum es für die Kölner trotz zuletzt vier Pflichtspielen ohne Sieg wieder deutlich besser laufen könnte.
Promis im Zoch schwärmen vom „schönsten Tag im Leben“
Bereits früh am Morgen sind die Straßen rund um den Chlodwigplatz voller Menschen. Pappkartons, bis oben hin mit Kamelle gefüllt, stehen am Straßenrand, Funkemariechen machen letzte Dehnübungen, Musik dröhnt von überall her aus den Lautsprechern, und die Wagenengel positionieren sich. Alle warten gespannt – darauf, dass der Rosenmontagszug endlich losgeht. Für FC-Torwart Timo Horn ein besonderes Highlight im Jahr. „Es ist ein wahnsinniger Moment, wenn man mit dem Wagen durch das Severinstor fährt. Da hält man kurz die Luft an und spürt das Adrenalin im ganzen Körper“, sagt der 23-Jährige, der gemeinsam mit seiner Mutter und seinem Bruder Tassilo auf dem Wagen der Nippeser Bürgerwehr steht.
Jonas Hectors Ausfall beim 1. FC Köln wiegt schwer
Zwei Drittel der Saison sind gespielt, da häufen sich ganz automatisch die Sperren für jene Spieler, die zum fünften Mal Gelb gesehen haben. Mannschaften wie die des 1. FC Köln, die ohnehin aufgrund von verletzungsbedingten Ausfällen einen reduzierten Kader besitzen, trifft das besonders schwer. Im Heimspiel gegen Bayern München am kommenden Samstag (15.30 Uhr) muss Jonas Hector wegen einer Gelbsperre zuschauen. In Leipzig hatte Innenverteidiger Sörensen gefehlt. Zum ersten Mal in seiner Profikarriere fällt Hector aus diesem Grund aus. Das ist nicht einer gröberen Spielweise des Defensivspezialisten geschuldet, sondern seiner neuen Position. Im zentralen Mittelfeld ist die Wahrscheinlichkeit taktischer Fouls wesentlich höher - gerade gegen Mannschaften wie Leipzig mit ihrem blitzschnellen Umschaltspiel.
Der vom chinesischen Klub Tianjin Quanjian umworbene Anthony Modeste hat sich erneut klar zum 1. FC Köln bekannt. "Ich bleibe in Köln", schrieb der Torjäger am frühen Dienstagmorgen um 1.28 Uhr nach der Kölner Rosenmontagsfeier bei Twitter. Die Kölner Mannschaft hatte zunächst traditionell am Rosenmontagszug teilgenommen und den Abend anschließend in einem Nachtclub ausklingen lassen. "Wenn vier-, fünf- oder sechsmal mit dem großen Geld gewedelt wird, heißt das noch lange nicht, dass wir uns als 1. FC Köln in den Staub schmeißen", hatte Schmadtke der Bild-Zeitung gesagt.
So richtig Eindruck hinterlassen hat Milos Jojic bei den Geißböcken bisher noch nicht. Nun könnte der vor zwei Jahren aus Dortmund gekommene Mittelfeldmann aber auf einmal voll in den Blickpunkt rücken. Am Samstag beim Spiel gegen Rekordmeister Bayern München dürfte der 24-Jährige mal wieder in der Startelf auftauchen. Jonas Hector, der beim 1:3 in Leipzig die fünfte Gelbe Karte sah, muss gegen die Bayern zuschauen. Damit ergibt sich die Frage, wen Trainer Stöger mit dem Startplatz neben Marco Höger im defensiven Mittelfeld betraut. Ein Kandidat wäre Özcan, doch im Zweifelsfall gab Stöger zuletzt eher Jojic den Vorzug.
Ohne Neven Subotic bereitete sich die FC-Mannschaft nach dem trainingsfreien Rosenmontag am Dienstag auf das Heimspiel gegen Bayern München vor. Der Innenverteidiger leidet unter Erkältungssymptomen. Allerdings dürfte die Erkrankung nicht so schwerwiegend sein, dass er für die Begegnung am Samstag ausfällt. Die übrigen Spieler standen bis auf die Langzeitverletzten und den rekonvaleszenten Timo Horn für die Übungseinheit zur Verfügung. Auch Matthias Lehmann konnte beim abschließenden Trainingsspiel mit vollem Einsatz mitwirken. Möglicherweise kann er eine Option für Jonas Hector sein.
Nach der Party auf dem Rosenmontagszug ist für die FC-Profis der Alltag zurückgekehrt. Die Arbeit für das Spiel gegen den FC Bayern München hat begonnen. Nach dem Warmmachen lag der Schwerpunkt des Trainings am Geißbockheim am Dienstag auf Spielformen. Zunächst ohne Tore in einem Kleinfeld, später dann mit den beiden Torhütern. Subotic absolvierte eine individuelle Einheit auf dem Fahrrad, auch Timo Horn trainierte noch nicht mit der Mannschaft. Immer mehr mitmachen kann allerdings Kapitän Lehmann. „Matze muss von sich aus sagen, dass er bereit ist. Vom Gefühl her ist es für Samstag noch schwer, doch ausschließen würde ich nichts“, sagte Peter Stöger.
Lehmann mischt wieder mit Und schon fließt das Blut
Kaum hatte am Dienstagnachmittag das Trainingsspiel beim 1. FC Köln begonnen, da klatschte Matthias Lehmann nicht nur der Regen auf den Kopf. Auch ein Ball traf den Rückkehrer mitten ins Gesicht. Die schmerzhafte Folge: Blut lief dem Mittelfeldspieler aus der Nase. Die Physios stillten die Wunde mit einem Pfropfen. Trotzdem lief Lehmann immer wieder das Blut über die Wange auf sein Shirt. Trotz der schmerzhaften Begegnung mit dem Spielgerät wird der Kapitän glücklich gewesen sein. Zum ersten Mal mischte er wieder richtig mit. Stöger: „Er kann für sich selbst entscheiden, wann er wieder in die Zweikämpfe geht. Da ist viel Eigenverantwortung dabei.“
Viererkette oder Dreierkette? Die Bilanz der Effzeh-Systeme
Der 1. FC Köln lässt sich in dieser Saison nicht eindeutig in eine Schublade stecken. In Sachen Systemfrage orientiert sich das Trainerteam um Stöger zwar an der Grundausrichtung 4-4-2. Der Saisonverlauf hat aber schon zu diversen Variationen geführt. Ein echter Blick auf die Zahlen fällt schwer. Ja, der Effzeh begann in 14 von 22 Bundesliga-Spielen in dieser Saison im 4-4-2. Aus diesen 14 Spielen holte Köln 22 Punkte (Schnitt: 1,6), gewann sechs Partien und verlor vier. Dem gegenüber stehen acht Partien mit einer Fünfer- respektive Dreierkette. Doch schon hier fängt das Problem an. Wann spielte der Effzeh mit einer Fünferkette und wann mit nur drei Verteidigern, während die Außenverteidiger ins Mittelfeld vorschoben und aus dem 5-3-2 ein 3-5-2 machten? Passierte dies nicht allzu häufig als fließender Übergang während eines Spiels und je nach Ballbesitzphasen?
Man kennt das ja: Da kommt man nach Hause, halb zwei in der Nacht zum Veilchendienstag. Zwölf Stunden zuvor ist man noch mit dem Rosenmontagszug durch die Severinstorburg gefahren, stundenlang von Hunderttausenden an den Straßen der Stadt gefeiert worden und später noch mit den Kollegen in einen Nachtclub gegangen. Wenn man sich dann - endlich wieder zu Hause - in die Couch sinken lässt und da plötzlich kein Lärm mehr ist und nichts Grelles und all der Irrsinn des Tages hinter einem liegt. Dann hört man plötzlich die innere Stimme. Greift zum Mobiltelefon. Und schreibt was. So oder so ähnlich könnte es sich am frühen Dienstagmorgen im Hause Modeste in Köln-Hahnwald zugetragen haben, obgleich das nur eine Spekulation ist. –
Horn trainiert wieder im Team Transfergerüchte aus Italien
Mit einem Lächeln im Gesicht hechtete Timo Horn am Mittwochvormittag im Training nach den Bällen – erstmals auch wieder mit den anderen Torwart-Kollegen. Die Nummer eins des 1. FC Köln schuftet nach seiner schweren Knieverletzung an seinem Comeback. Derweil macht ein Gerücht aus Italien die Runde. Laut „Calciomercato“ ist Lazio Rom an Horn interessiert! Dort wird der Kölner als Alternative zum Albaner Thomas Strakosha (21) gehandelt. Der Silbermedaillengewinner von Rio soll ins Schema von Sportdirektor Igli Tare passen. Beim FC hat Horn noch Vertrag bis 2019 und eine Ausstiegsklausel für den Sommer. Allerdings hatte der Keeper betont, nur zu einem Top-Klub wechseln zu wollen. Und in diese Kategorie fällt der Tabellenfünfte der Serie A seit geraumer Zeit nicht mehr.
Pils-Verbot beim Effzeh! Im Stadion gibt es bald nur noch Kölsch
Zum Start der neuen Bundeliga-Saison gibt es im Rheinenergie-Stadion nur noch Gaffel Kölsch! Auch im Gästeblock wird ab August kein Pils mehr serviert. Damit wird die Heimat der Geißböcke zum einzigen Kölsch-Stadion der Liga. In der nächsten Saison gibt es im Rheinenergiestadion nur noch Gaffel Kölsch, auch im Gästebereich werden kein Pils oder andere Biersorten mehr serviert werden. Der Vertrag mit der Brauerei Bitburger, die das Stadion bislang mit Pils beliefert, wird nicht verlängert. Darauf haben sich FC-Geschäftsführer Wehrle und Heinrich Philipp Becker von der Privatbrauerei Gaffel geeinigt. „Wir betonen damit noch einmal unsere Einzigartigkeit als Club dieser Stadt und erweitern unser Bekenntnis zu Köln und seinen Traditionen", so Wehrle zu dem Kölsch-Deal.