Bittencourt-Risiko belohnt Yuya Osako wieder am Ball
Leonardo Bittencourt ist wieder fit und hat dem 1. FC Köln am Dienstag mit seinem überraschenden Einsatz gegen Eintracht Frankfurt zum Sieg verholfen. Peter Stöger war mit Bittencourts Nominierung ein Risiko eingegangen, das sich auszahlte. Jetzt aber müssen Spieler und Trainerteam erst einmal sehen, wie Bittencourt die Belastung verkraftet. Derweil ist Yuya Osako wieder ins Balltraining eingestiegen. Ein Kader-Platz wird für Yuya Osako aber noch zu früh kommen. Der Japaner leidet noch an den Folgen einer Kapselverletzung
Ganz allein und ziemlich zügig hat sich Marcel Risse am Donnerstag auf eine Laufrunde durch den Stadtwald begeben. Am Ball ist er auch schon wieder, aber an eine Wiederholung seiner Heldentat vom 19. November im Derby bei Borussia Mönchengladbach ist für das Rückspiel am Samstag nicht zu denken. Kurz nach dem zum Tor des Jahres gewählten Treffer in der 90. Minute zum 2:1-Sieg riss bei Risse das Kreuzband. Gesucht wird also ein neuer Derby-Held. Modeste kommt dafür immer infrage, zuletzt hat sich Milos Jojic für die Rolle empfohlen, in dem er den FC gegen Frankfurt auf Rang fünf schoss.
Forscher vor Derby: „Rivalität sollte wertgeschätzt werden!“
Die Bedeutung eines Derbys wird von den Akteuren meistens heruntergespielt, um nicht zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen – ob dies der richtige Weg ist, klären wir im Gespräch mit einem Wissenschaftler. Bei Derbys wie Köln gegen Gladbach ist die Rivalität unter den Fans besonders groß. Ob die Abneigung der Fans nun in der Person von Hennes Weisweiler, der geografischen Nähe beider Vereine oder etwa in anderen Dingen begründet ist, lässt sich nicht mehr mit hundertprozentiger Sicherheit bestimmen. Mit uns sprach der Forscher Johannes Berendt über einen gravierenden Denkfehler der Klubs, mögliche Lösungsansätze und überraschend positive Seiten des Phänomens. Er meint: „Rivalität sollte wertgeschätzt werden!“
Modeste-Verkauf oder Stadionausbau Löst ein Investor das Dilemma?
Dem 1. FC Köln entgeht durch zu geringe Zuschauerkapazitäten jedes Jahr ein zweistelliger Millionenbetrag. Langfristig gesehen soll es daher zu einem Stadionaus- oder gar -neubau kommen. Ein kostspieliges Unterfangen, das möglicherweise nur durch den Verkauf von Goalgetter Anthony Modeste umgesetzt werden könnte. Eine externe Geldquelle, die bis zu 25 Prozent der Vereinsanteile erwirbt, könnte nun jedoch alle Probleme der Kölner lösen. Der Einbezug eines Investors könnte allerlei Vorteile für den Effzeh mit sich bringen. Fragen rund um den Stadion(aus)bau, als auch um die Angewiesenheit auf Spielererlöse wären auf einen Schlag erledigt.
Er war der teuerste Sommertransfer des 1. FC Köln, kam für rund vier Millionen Euro aus Lille. Doch bislang ist Sehrou Guirassys Saison vor allem vom Abwarten geprägt. Zu Saisonbeginn stoppte ihn ein Meniskusschaden, im Winter eine Muskelverletzung. Und nun, nachdem der Franzose beim 1:2 in Hamburg einige Comeback-Minuten bekommen hatte, muss er wieder wegen einer Adduktorenverletzung aussetzen. Guirassy auf seiner Instagram-Seite: "Die Verletzung ist so problematisch, dass ich es mir momentan nicht erlauben kann, irgendetwas zu machen oder ein Risiko einzugehen." Der 21-Jährige kämpft weiter und der FC wird ihm die nötige Zeit geben.
Das Treffen gibt Kraft für‘s Derby – im wahrsten Sinne des Wortes! Mucki-Doping für FC-Trainer Peter Stögervor dem nächsten Euro-Endspiel Samstag gegen Verfolger Gladbach. Kölns Euro-Peter trifft den stärksten Ösi der Welt.Oberarme wie Baumstämme. Ein Kreuz wie ein Stier. „Der hat‘s drauf“, sagt Stöger anerkennend, als Kumpel Franz Müllner gestern am Geißbockheim auftaucht und Stöger kurz in den Schatten stellt. Der Weltrekord-Mann (15 Guiness-Marken) will beim größten Rollstuhl-Rugby-Turnier der Welt morgen eine neue Fabel-Marke setzen. Turnier-Pate in Höhenhaus ist Stöger. Und sein Landsmann soll die längste Schlange von Rollstuhl-Rugby-Spielern ziehen. Dann aber steigt Stögers Kraftakt. Mit einem Sieg kann der FC Borussias Euro-Träume begraben. „Unsere Chance auf die internationalen Plätze vergrößert sich, wenn wir gewinnen“, weiß auch Stöger.
Jojic dachte nie an Abschied: „Mein Kopf war immer hier!“
Milos Jojic scheint beim 1. FC Köln tatsächlich noch die Kurve zu bekommen. Der Serbe fühlt sich inzwischen pudelwohl in Köln und hat die Kritik an seiner Person abgeschüttelt. Das Selbstbewusstsein ist endlich da, der Erfolg auch. Jetzt hat er erklärt, wie es dazu kam. Zwei Tore in zwei Spielen, darauf hat Milos Jojic fast zwei Jahre warten müssen. Der Serbe hat sich in den letzten Wochen beim Effzeh einen Stammplatz erarbeitet und die Gunst der Stunde mit den vielen Verletzten im Kader genutzt. „Nach langer Zeit stehe ich jetzt auf dem Platz“, sagte der 25-Jährige. Der zurückhaltende Serbe fühlt sich im Rampenlicht der Medien nur bedingt wohl. Dass er nun aber ein gefragter Mann ist, freut ihn – schließlich ist es ein Zeichen seiner positiven Entwicklung. „Natürlich habe ich mehr Selbstbewusstsein als früher. Ich habe eine Chance bekommen, meinen Rhythmus gefunden. Jetzt läuft es besser.“
Der 1. FC Köln hat gegen Eintracht Frankfurt erstmals seit acht Spielen kein Gegentor kassiert. Rechtzeitig vor dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach zeigte sich die Abwehr der Geissböcke wieder deutlich sattelfester. Das hatte mehrere Gründe und lässt für Samstag hoffen. Eine Überraschung war es schon, dass Lukas Klünter gegen Eintracht Frankfurt in der Viererkette agieren durfte. Ob der 20-Jährige auch gegen die Borussia von Beginn an auflaufen darf, wird sich erst am Freitag entscheiden. Sicher ist jedoch: Als Ersatz für den zuletzt etwas überspielt wirkenden Olkowski war er Teil einer deutlich stärkeren Defensive als zuletzt. Die Bilanz in den sieben vorherigen Spielen las sich überaus schwach: 15 Gegentreffer in sieben Spielen, das erste Mal überhaupt unter Trainer Peter Stöger kassierte der Effzeh in fünf Partien hintereinander mindestens je zwei Gegentore.
Gemeinsamer Appell Fans aus Köln und Gladbach arbeiten am großen Frieden
Platzstürme, Fahnenklau, Randale: Das rheinische Derby zwischen dem 1. FC Köln und Gladbach war in den vergangenen Jahren reich an Skandalen. Es kam zu empfindlichen Geldstrafen, Teilausschlüssen, Stimmungsboykotts. Jetzt trafen sich die Fan-Projekte beider Klubs nach Jahren zu einem gemeinsamen Gipfel. Das Ziel: Den Charakter des Derbys zu erhalten. Während zwischen den Vereinen eine entspannte Atmosphäre herrscht und die Sport-Bosse befreundet sind, knallte es zwischen den Anhängern immer wieder. Der Druck aus der Politik wuchs. Und so gingen die Fanprojekte beider Klubs mit gutem Beispiel voran, trafen sich auf Kölner Boden. „Es war ein erster Schritt, um Misstrauen abzubauen“, schrieb das Gladbacher Fanprojekt. Auch das Kölner Fanprojekt macht deutlich: „Das Derby ist in Gefahr. Nur wir, die Anhänger beider Lager, können vermeiden, dass die rheinischen Derbys künftige ohne Gästefans ausgetragen werden.“
Weltmeister, Champions-League-Sieger, Weltpokalsieger - Bodo Illgner hat in seiner Karriere die ganz großen Titel abgeräumt. Am heutigen Freitag feiert der ehemalige Torhüter des 1. FC Köln und von Real Madrid seinen 50. Geburtstag - und hofft auf eine Kölner Europa-Tour. Eigentlich ist Bodo Illgner kein Mann der großen Reden, was sich auch in der Beurteilung seiner wohl berühmtesten Rettungstat ablesen lässt: "Wobei das ja eigentlich keine Parade war, ich bin ja halb angeschossen worden", sagte Illgner dem kicker zu seinem gehaltenen Elfmeter von Stuart Pearce im WM-Halbfinale 1990 gegen England. Was folgte, ist bekannt: Deutschland zog mit 4:3 i.E. ins Finale ein, am Ende feierte die deutsche Nationalmannschaft mit dem 1:0 gegen Argentinien ihren dritten WM-Titel. Und Illgner wurde mit 23 Jahren jüngster Keeper, der jemals Weltmeister wurde. Natürlich hat Illgner auch den 1. FC Köln weiter im Blick.
Trikot-Poker Bekommt der FC einen neuen Ausrüster?
Als kürzlich die Hose von Anthony Modeste um die Welt ging, dürfte im beschaulichen Pfullingen die Freude groß gewesen sein. Die Shorts von Ausrüster Erima, nun schon im fünften Jahr der Trikotlieferant beim 1. FC Köln, war überall zu sehen, bessere Werbung für den florierenden schwäbischen Textilhersteller konnte es kaum geben. Der FC ist das Zugpferd von Erima. Aber EXPRESS erfuhr: Ab 2018 will sich Kappa das FC-Trikot schnappen! Die italienische Firma mit einem deutschen Ableger wurde bei Borussia Mönchengladbach gerade vom Riesen Puma ausgestochen. Nun sucht die Marke mit den zwei Männchen, die ihren deutschen Sitz in Norderstedt bei Hamburg hat, nach einem neuen Bundesliga-Zugpferd. Nun bestätigte ein FC-Insider dem EXPRESS: „Ja, Kappa ist bei uns ein Thema!“
1. FC Köln gegen Mönchengladbach „Dieses Derby ist sehr emotional“
Wie schnelllebig der Fußball sein kann, zeigen aktuell die Tabellenstände des 1. FC Köln und seines niederrheinischen Nachbarn Borussia Mönchengladbach. Es ist gerade einmal zweieinhalb Jahre her, da erklärten die Kölner nach ihrer Bundesligarückkehr den Rivalen zum Vorbild. Wo der stehe, wolle man mittelfristig hin - ins oberste Tabellendrittel und endlich wieder auf die internationale Fußballbühne. Nun, am siebtletzten Spieltag 2016/17, schickt man sich beim FC vor dem Derby gegen die Borussia an, den Konkurrenten am Ende zu überflügeln. Als Tabellenfünfter beträgt der Vorsprung vier Punkte auf die Gladbacher. "Deshalb ist es ein Sechs-Punkte-Spiel. Bei einem Sieg hätten wir schon sieben Zähler Vorsprung auf die Gladbacher", sagte Milos Jojic.
Sponsoren beim FC Wehrle hat gute Karten im Super-Poker
Neben den Ausrüsterverhandlungen kommen auf Finanz-Geschäftsführer Alexander Wehrle beim 1. FC Köln noch weitere richtungsweisende Gespräche in naher Zukunft zu. Denn 2018 läuft nicht nur der Vertrag von Erima aus, sondern auch vom Hauptsponsor und Namensträger des Stadions. REWE und RheinEnergie sind seit Jahren wichtige Partner beim FC, die dicksten Geldgeber. Sie haben dem Klub auch nach dem Abstieg die Stange gehalten. Doch jetzt hat Wehrle beim Verhandlungspoker gute Karten. Der FC ist so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr aufgestellt. Der Klub kann mit Kontinuität, hohen Sympathiewerten und sportlichem Erfolg punkten. Das wird sich finanziell für den FC lohnen! Wie auch eine Neuerung in der kommenden Saison: Die Klubs dürfen einen zweiten Sponsor auf dem Trikot-Ärmel präsentieren. Der Vertrag mit Liga-Partner Hermes läuft aus, nun können sich die Klubs eigene Partner suchen.
Dem Heimerfolg gegen Frankfurt folgt das Derby gegen Mönchengladbach – die Elf vom Niederrhein ist wieder in der Spur, während beim effzeh alles von Europa träumt. Als der nächste lange Ball auf Modeste in der ersten Halbzeit des Spiels am Dienstag gegen Eintracht Frankfurt nicht sein Ziel erreichte, wurde es unruhig auf den Rängen. „Immer nur lang. Was können die eigentlich?“, murrte einer. Später gab es sogar lautere Unmutsbekundungen und Pfiffe. Man könnte das mit einer gestiegenen Erwartungshaltung im Müngersdorfer Stadion erklären. Man könnte aber auch einfach für mehr Demut plädieren. Am Samstag geht es in der Bundesliga schon wieder weiter. Demut steht vor diesem wichtigen Derby auch auf dem Lehrplan der Profis des 1.FC Köln. Und so sagte Peter Stöger in Richtung seiner Spieler: „Wir sind in der Lage das Derby zu gewinnen, treffen aber auf eine gute Mannschaft.“ Gladbach sei „ein harter Brocken.“
Am morgigen Samstag steigt der Klassiker zwischen Köln und Mönchengladbach. "Es wird knapp. Es ist total offen", erwartet FC-Trainer Peter Stöger ein enges Spiel. Das Ziel Europa formuliert die Borussia trotz vier Zählern weniger auf dem Punktekonto deutlich angriffslustiger. "Wir wollen agieren, wir wollen nach vorne spielen", gibt Trainer Dieter Hecking die Marschroute aus. Möglich, dass bei Köln Olkowski und Bittencourt für Klünter und Clemens ins Team rücken. Heintz und Sörensen dürften sich in der Innenverteidigung zunächst fest gespielt haben. Bei Borussia Mönchengladbach kehrt Raffael zurück. Ebenso Strobl, der gegen Berlin wegen einer Gelb-Rot-Sperre fehlte. Auch Jantschke (nach muskulären Problemen) könnte eine Alternative werden.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Köln: T. Horn - Olkowski, Sörensen, Heintz, J. Hector - M. Lehmann, Höger - Bittencourt, Jojic, Rausch - Modeste
Gladbach: Sommer - Elvedi, A. Christensen, Vestergaard, Wendt - Benes, Dahoud - Herrmann, Hazard - Stindl, Raffael
Grüngürtel Widerstand gegen die Ausbaupläne des FC
Ein Papierstapel dominiert das Foto auf der Leinwand, das ein Overheadprojektor dorthin projiziert. „Hier sieht man die Einwendungen, die Sie zu der geplanten Erweiterung des FC-Geländes im Äußeren Grüngürtel an die Stadtverwaltung geschickt haben“, erläutert Roland Schüler, stellvertretender Bezirksbürgermeister von Lindenthal. „Und das ist die Stellungnahme der Verwaltung.“ Viele hatten sich bei der Verwaltung zu den Plänen des 1. FC Köln geäußert, im Äußeren Grüngürtel drei weitere Kunstrasenplätze anzulegen und ein neues Leistungszentrum zu bauen. Mehr als 500 Einwendungen waren eingegangen. „So viele hat es bislang nur zu der geplanten Verlagerung des Großmarktes gegeben“, sagt Schüler. In 475 Einwendungen haben sich Bürger deutlich gegen das Vorhaben des FC gewandt.
Raffael verspricht: „Derby-Tore für meine Prinzessinnen“
„Nur der Derby-Sieg zählt!“ – nach Borussias Heim-Dreier gegen Hertha wechseln die VfL-Treuen gleich in den Attacke-Modus und präsentieren ein großes Banner in der Nordkurve. Es knistert und prickelt im Fohlen-Stall. Gladbach schwört sich auf die Rheinland-Schlacht im Stadion des Erzrivalen ein. Und kommt nicht nur mit Rückendwind nach Köln, sondern auch mit einem höchst motivierten Raffael. Er hatte gegen Berlin noch gefehlt, weil Ehefrau Jamilly in der Nacht zuvor die Zwillings-Töchter Liz und Lays zur Welt gebracht hatte. Raffael will unbedingt seinen beiden Prinzessinnen zur Geburt ein Tor-Präsent machen: „Ich bin jetzt ausgeruht, alles ist gut. Ich will unbedingt in Köln dabei sein. Wir werden alles dafür tun, dass dieses Mal die drei Punkte an uns gehen. Wenn es irgendwie möglich ist, würde ich den Babys nur zu gerne ein Tor schenken. Es sind Zwillinge, wenn es zwei Tore wären - umso besser.“
In der Hitliste der brisantesten Derbys der Bundesliga gehört es sicher in die Top drei. Das rheinische Derby zwischen dem 1. FC Köln und Gladbach elektrisiert seit Jahrzehnten die Fans. Am Samstag kommt es nun zur 86. Auflage in der Bundesliga. In der Gesamtbilanz liegen die Fohlen weit vorne, doch in den letzten Jahren war der Effzeh ein gleichwertiger Gegner. 46 der bislang gespielten 85 Derbys konnte Gladbach gewinnen, nur 23 gingen an den 1. FC Köln. Zwischen 2010 und 2012 deklassierte die Elf vom Niederrhein die Domstädter gleich viermal nacheinander bei 15:1 Toren. Die Zeiten haben sich aber geändert, seit die Geißbockelf unter Stöger den Wiederaufstieg schaffte. Seitdem ist die Statistik komplett ausgeglichen: zwei Derbys gingen an Köln, zwei an Gladbach, eins endete torlos. Überhaupt fielen in diesen fünf Nachbarschaftsduellen nur sechs Treffer, drei auf jeder Seite.
Aus dem Nichts zum Bundesliga-Profi – mittlerweile undenkbar? Für Lukas Klünter auf keinen Fall. Mit harter Arbeit hat sich der Youngster beim FC ins Rampenlicht gespielt. Viel Zeit zum Nachdenken hatte er nicht. „Ich habe erst zwei Stunden vor dem Spiel gegen Frankfurt gesehen, dass mein Name auf der Tafel auftaucht. Das war auch gut so, dann hatte ich keine Zeit mehr, nervös zu werden“, sagte der 20-Jährige nach seinem Startelf-Debüt. Völlig überraschend hatte Trainer Stöger beim wichtigen Duell gegen Frankfurt dem jungen Verteidiger auf der rechten Abwehrseite das Vertrauen geschenkt – und wurde keineswegs enttäuscht. Klünter gewann 70 Prozent seiner Zweikämpfe, zog gleich fünfmal clever einen Freistoß und zeigte insgesamt eine blitzsaubere Leistung.
Das Derby am Samstag (15.30 Uhr) beim 1. FC Köln ist für Dieter Hecking das erste als Borussias Cheftrainer. "Meine Vorfreude darauf ist riesig", sagte er. Die Favoritenrolle gibt er an die Gastgeber ab. "Ich hoffe, es wird friedlich auf den Rängen und wir sehen ein rassiges Derby. Das erwarte ich von meiner Mannschaft", sagte Hecking. "Köln ist für mich als Tabellenfünfter Favorit. Die Kölner spielen gut, sind sehr stabil. Wir benötigen Geduld und müssen unser Spiel nach vorne kreieren. Es ist offen, wer das Spiel gewinnen kann – aber wir wollen es natürlich gewinnen."
Durchstarter Jojic: „Ich kann noch besser spielen!“
Eineinhalb Jahre musste Milos Jojic hintenanstehen, wurde von vielen bereits als Fehleinkauf abgestempelt. Doch jetzt startet der Serbe durch! Am Dienstag schoss er den FC mit seinem 1:0 gegen Frankfurt auf Platz fünf. Und vor dem wichtigen Derby gegen Mönchengladbach kündigt der 25-Jährige an: „Ich kann noch besser!“ Vom Abstellgleis zur Derby-Hoffnung? In Abwesenheit von Yuya Osako (26) – der am Donnerstag zwar kurz mit der Mannschaft auf dem Platz stand, für Gladbach aber noch kein Thema ist – wird Jojic wieder eine entscheidende Rolle zukommen.
Im Rheinischen Derby zwischen dem 1. FC Köln und Mönchengladbach geht es am Samstag um die Qualifikation für die Europa League. Und die „Fohlen“ packen für ein erfolgreiches Abschneiden in die Trickkiste. Max Eberl setzt im Vorfeld des 86. Aufeinandertreffens der Erzrivalen in der Bundesliga auf kleine Psycho-Spielchen. „Der FC kann jetzt was verlieren, wir wollen was gewinnen“, sagte Eberl. Das sieht Hecking ähnlich: „Das ist ein Spiel, in dem wir sehr, sehr viel gewinnen können. Köln steht zurecht vor uns und ist Favorit. Aber wir haben in den letzten Wochen viele Punkte aufgeholt und haben die Chance, uns noch näher heranzurobben.“
Es ist ein Derby. Ein ganz Besonderes. Mit derzeit vier Punkten Vorsprung auf Gladbach könnte der FC einen Konkurrenten um die EL-Plätze distanzieren. "Bei einer Niederlage für Gladbach wird es für die Borussia schwer, uns nochmal zu kriegen", weiß Jörg Schmadtke. Ob dem FC dieser große Schritt gelingt, hängt auch davon ab, wie lange der gerade genesene Bittencourt das Spiel beeinflussen kann. Von einer besonderen Signalwirkung, die der Ausgang des Derbys haben könnte, möchte Jörg Schmadtke eigentlich nichts wissen. "Dieses Derby hat immer die gleiche Signalwirkung, weil es für beide Fan-Lager sehr bedeutsam ist - völlig unabhängig vom Tabellenstand", erklärt Kölns Manager,
Seine Einwechselung zur Halbzeit war mitentscheidend für Kölns 1:0-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt: Leonardo Bittencourt drehte bei seinem Blitz-Comeback ordentlich auf. Kann er dem FC im Derby gegen Gladbach erneut so viel Schwung bringen? „Leo ist ein bisschen müde“, sagt Trainer Peter Stöger zum Zustand seines Mittelfeldmanns. „Er hat so eine Belastung wie gegen Frankfurt schon länger nicht mehr gehabt. Leo hat im Spiel versucht, alles aufzuholen, was er in den Monaten verpasst hat – so ist er. Für uns war das ein belebendes Element.“ Seine Einsatzzeit im Derby wird sich wohl kurzfristig entscheiden.
Die tragische Geschichte von Neuzugang Sehrou Guirassy, sie dürfte um ein Kapitel reicher werden: Der Franzose wird wohl in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen. „Das wird heuer schwer“, sagt Peter Stöger. Der Stürmer hatte in Hamburg sein Comeback gegeben, schon im Training danach war die Schambeinentzündung wieder aufgebrochen. „Er hat sich gut gefühlt, der Muskel sah auf den Aufnahmen gut aus. Wir machen ja keinen Druck auf die Ärzte. Und trotzdem muss man es irgendwann probieren“, sagt der Coach. Doch es ging schief. Nun ist Guirassy wieder komplett raus aus dem Training. Stöger: „Wir müssen ihn wieder neu aufbauen.“