Zwischen dem 1. FC Köln und Tjanijin Quanjian gibt es offenbar ebenso noch Dinge zu klären wie zwischen beiden Klubs und den Beratern des französischen Angreifers. Zum einen soll der FC auf eine sofortige Zahlung der gesamten Ablöse von 35 Millionen Euro bestehen, wohingegen die Chinesen zunächst nur 20 Millionen Euro bezahlen wollen und den Rest dann in zwei Raten. Und zum anderen sollen Modestes Berater Etienne und Patrick Mendy neun Millionen Euro Provision fordern – sechs Millionen von den Geißböcken und drei Millionen von Tjanijin Quanjian. Forderungen, die man in Köln offenkundig nicht bereit ist, zu erfüllen. Ob es zum Wechsel kommt, ist seit Freitag fraglicher denn je.
Wechselt Anthony Modeste in wenigen Tagen für eine neue Rekordablösesumme vom 1. FC Köln zu Tianjin Quanjian oder platzt der Transfer nach China doch noch? Kaum vorstellbar, dass der Deal nicht unter Dach und Fach gebracht wird. Woran hakt es? Ein Knackpunkt sind die diversen Berater mit und ohne Beauftragung. Da sind Vermittler Franjo Vranjkovic und der britische Anwalt Chris Farnell auf Seiten der Chinesen. Da sind Pierre Frelot und dessen Spielerberater-Agentur Mondial Promotion, die Modeste vertritt. Und dann sind da noch die Mendy-Bruder, die als enge Vertraute Modestes seit Monaten an dem Deal beteiligt sind. Alle wollen mitverdienen, alle wollen vom Millionen-Kuchen ein gehöriges Stück abhaben.
Anthony Modeste Who Could Replace Köln’s Goal Machine?
Der freie Journalist Manuel Veth hat für fussballstadt.com eine Auflistung von möglichen Kandidaten für den Sturm des FC, die Modeste ersetzen könnten, erstellt.
Jhon Córdoba – 1.FSV Mainz Transfer Possibility: 80%
Mark Uth – 1899 Hoffenheim Transfer Possibility: 80%
Bobby Wood – Hamburger SV Transfer Possibility: 30%
Michael Gregoritsch – Hamburger SV Transfer Possibility: 50%
Serge Gnabry – FC Bayern München Transfer Possibility: 15%
Fedor Smolov – Krasnodar Transfer Possibility: 30%
Bobby Wood besitzt beim HSV eine Ausstiegsklausel. Für festgeschriebene zwölf Millionen Euro würde gerne der 1. FC Köln zuschlagen. Stürmer Wood hat nun über seine Zukunft entschieden. Der 24-jährige Angreifer, der vergangene Saison fünfmal für den Hamburger SV traf, hat sich aber gegen einen Wechsel zu den Geißböcken entschieden. Wood verlängert stattdessen seinen Kontrakt an der Elbe bis 2021 und lässt sich die Ausstiegsklausel abkaufen. „Wir freuen uns, dass Bobby bei uns verlängert hat. Damit schließen wir einen Wechsel in dieser Saison aus“, verkündet Manager Jens Todt. Der 1. FC Köln muss woanders nach einem Modeste-Ersatz fahnden.
Gregoritsch-Berater bestätigt Angebote: „Jetzt ist der HSV am Zug“
Eine Entscheidung hinsichtlich der Zukunft von Hamburgs Mittelstürmer Michael Gregoritsch (Foto) rückt offenbar näher. Der 23-Jährige, der zuletzt konkret mit dem 1.FC Köln in Verbindung gebracht worden war und dessen Vertrag an der Elbe noch bis 2019 läuft, könnte den HSV bei einem Ablöse-Angebot von 5,5 Mio. Euro verlassen. Köln soll mit einer ersten Offerte in Höhe von 4,5 Mio. Euro abgeblitzt sein, lockt insbesondere mit der Perpsektive auf Einsätze im internationalen Geschäft. Auch Freiburg ist dem Vernehmen nach an Gregoritsch interessiert. „Es gibt Angebote für Michael. Jetzt ist der HSV am Zug seine Wertschätzung zu beweisen – oder nicht“, erklärt Berater Thies Bliemeister.
Ein hoffnungsvolles Talent verlässt den 1. FC Köln Richtung Ruhrpott: Junioren-Nationalspieler Beyhan Ametov schließt sich der Drittliga-Reserve von Borussia Dortmund an. Der 18-Jährige trainierte zwischenzeitlich bereits bei den Profis mit. Anargyros Kampetsis (Olympiakos Piräus) unter Vertrag genommen. In der gerade abgelaufenen U19-Bundesliga-Saison erzielte Ametov, der einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat, in 22 Partien 12 Treffer.
Popovic und Ametov: U21-Talente verlassen den Effzeh
Zwei vielversprechende Talente des 1. FC Köln haben die Geissböcke verlassen. Milislav Popovic und Beyhan Ametov gehören nicht mehr dem U21-Kader des Effzeh an. Alle Augen waren am Freitag am Geißbockheim auf Anthony Modeste gerichtet. Doch als der Franzose am späten Nachmittag die Geschäftsstelle verließ, ging nur wenige Meter vor ihm ein weiterer Spieler seiner Wege: Milislav Popovic weilte ein letztes Mal im Grüngürtel, am Montag soll sein Wechsel zu Eintracht Braunschweig vermeldet werden. Beyhan Ametov den Geissböcken den Rücken gekehrt und ist zum BVB gewechselt . Er hatte zu jenem Trio gehört, das von Stöger im Herbst 2016 ins Profi-Training der Geissböcke befördert worden war.
1. FC Köln im Rhein-Energie-Stadion SPD kritisiert die Konzeptlosigkeit der Stadt
Wird der 1. FC Köln seine Heimspiele nach Ablauf des Pachtvertrages im Juni 2024 weiterhin in Müngersdorf austragen, oder will der Verein an anderer Stelle eine eigene Arena bauen? Und ließe sich das Rhein-Energie-Stadion überhaupt auf die vom FC für notwendig erachteten 75.000 Sitzplätze erweitern? Die Fragen beschäftigten Fans ebenso wie Anwohner in der Nachbarschaft des Stadions und die Politiker im Stadtrat. Die SPD hatte die Verwaltung im April unter anderem nach den finanziellen Folgen eines möglichen Umzugs des Erstligisten gefragt – und nahm die Qualität der jetzt vorgelegten Antwort „erschrocken“ zur Kenntnis, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Die Vollzugsmeldung des Wechsels von Anthony Modeste nach China lässt weiterhin auf sich warten. Die exorbitanten Forderungen der Spielerberater sollen bislang eine unüberwindbare Hürde darstellen. Modestes Berater Etienne und Patrick Mendy für ihre Dienste auf sechs Mio. Euro vom 1. FC Köln und drei weitere von Tianjin Quanjian. "Nicht nur, dass die Mendys überhaupt keinen Karriereplan für Modeste haben, die Brüder haben auch nichts getan, um Anthony näher an Tianjin Quanjian zu bringen. Die haben alle total vergessen, woher sie kommen. Der schlimmste Zustand im Leben eines Menschen ist, wenn du die Bodenhaftung verlierst", wird Franjo Vranjkovic, ein involvierter China-Vermittler zitiert.
Darum liegen die Modeste-Verhandlungen erst mal auf Eis
Sie kamen mit Louis-Vuitton-Rucksäcken und mit der Hoffnung, mit vollen Taschen das Geißbockheim zu verlassen. Doch das Brüderpaar Patrick und Etienne Mendy, seit Jahren Berater und Vertraute von Modeste, blitzten bei FC-Sportchef Jörg Schmadtke mit ihrer Forderung nach einer Bezahlung für den Transfer ab. Kein Wunder: Dass der abgebende Verein einen Spielerberater bezahlt, gibt es im internationalen Fußball normalerweise nicht. Möglich, dass die Mendy-Brüder wegen der vielen anderen am Transfer beteiligten Vermittler Angst haben, am Ende leer auszugehen. Zudem gibt es offenbar noch keine Einigung zwischen Tianjian und dem 1. FC Köln, was die Modalitäten der Zahlungen anbetrifft.
Der Wechsel von Anthony Modeste nach China ist ins Stocken geraten. Am Freitag trafen sich der Spieler und dessen Berater mit den Verantwortlichen des FC, um über eine Vertragsauflösung zu verhandeln. Dazu kam es nicht: Am frühen Abend verließ Modeste das Geißbockheim - ohne Einigung. Woran es lag, das ist nicht klar. Klar ist jedoch, dass der Transfer des Franzosen zu Tianjin Quanjian damit weiter in der Schwebe bleibt. Weitere Gespräche dürften also gewiss folgen. Rund 35 Millionen Euro soll der FC für den 29-jährigen Stürmer kassieren, der vor zwei Jahren für 4,5 Millionen aus Hoffenheim kam. Sportlich wird Modeste aber auf jeden Fall ein Verlust aus Kölner Sicht sein.
Fußball-Weltmeister Lukas Podolski macht sich vor dem bevorstehenden Abgang von Topstürmer Anthony Modeste keine Sorgen um seinen Ex-Klub 1. FC Köln. "Einen Podolski hat man ersetzt bekommen, einen Modeste wird man auch ersetzt bekommen", sagte der 32-Jährige bei der Eröffnung seiner Eisdiele in Köln: "Ich weiß nicht, was der FC genau plant, aber mit der Summe, die da genannt wird, kann man sicher den ein oder anderen guten Transfer tätigen."
Gerhardt: „Ich wollte das erreichen, was Köln jetzt hat“
Mit der U21-Nationalmannschaft des DFB kämpft Yannick Gerhardt aktuell um den EM-Titel. Nun offenbarte er Einblicke in sein Seelenleben nach einer bewegenden Saison. Den Wechsel zu den Wölfen hatte sich Gerhardt allerdings gänzlich anders vorgestellt: „Der Überlebenskampf mit Wolfsburg ging mir an die Nieren“, sagte der 23-Jährige. Während er Effzeh den Einzug in die Europa League perfekt machte, erlebte er in Wolfsburg mit der Relegation verkehrte Welten. „Ich freue mich riesig für den FC – das ist krass“, sagte Gerhardt und gestand: „Mein sportliches Ziel war in dieser Spielzeit ein ganz anderes als nun am Ende herausgesprungen ist. Ich wollte das erreichen, was Köln jetzt hat.“
Marseille ignoriert Modeste Was wird aus Gregoritsch?
Der Modeste-Transfer nach China hakt, während sich ein Wechsel nach Frankreich wohl endgültig zerschlagen hat: Valère Germain heißt der neue Mittelstürmer in Marseille, der vom AS Monaco kommt. Derweil hat sich beim HSV die Lage verändert und für den Effzeh womöglich interessanter gemacht. Bobby Wood, der beim 1. FC Köln nie ein ernsthafter Kandidat war und nur als Druckmittel in den Vertragsverhandlungen mit den Hanseaten genutzt wurde, ließ sich seine bisher festgeschriebene Ablösesumme fürstlich vergolden und abkaufen. Dadurch könnte nun Bewegung in die Personalie Michael Gregoritsch kommen. seln. Laut seinem Berater hat Gregoritsch konkrete Angebote (ua. 1. FC Köln) vorliegen.
Ohne Wissen des FC Modeste macht den Abflug ins Reich der Mitte
Das Gerangel um den China-Transfer von Anthony Modeste. Wird es jetzt schmutzig? Sonntag morgen komm der 25-Tore-Mann mit seiner Frau Maeva aus seiner Villa im Nobel-Viertel, lässt sich zum Flughafen Düsseldorf eskortieren. Dort besteigt er die Maschine von Flug CA964, eine Air China-Maschine mit dem Ziel Peking. Schnellstmöglich will Tony dort den Medizincheck bei seinem neuen Klub FC Tianji Quanjian absolvieren. Das Doofe nur: Es ist eine eigenmächtige Aktion. Beim 1. FC Köln weiß man von nichts. „Bei mir hat sich am Wochenende niemand gemeldet", sagt Schmadtke. „Es gibt keinen neuen Stand.“ Wehrle gibt sich gelassen: „Er hat Urlaub, kann tun was er will. Dass er nun fliegt, ist aber ein eindeutiges Zeichen."
„Ich kann nicht sagen, wann und wie es weitergeht,“sagt Jörg Schmadtke. Sein Stürmer Modeste weiß es. Er befindet sich aktuell auf dem Weg nach China. Ohne das Wissen seines aktuellen Klubs, bei dem er noch einen Vertrag bis 2021 besitzt. Um 13.05 Uhr hob Modestes Flieger von Düsseldorf Richtung Paris ab. Weiter geht es über Doha nach Peking. Dort warten dann die Bosse von Tianjin Quanjian auf den Franzosen-Knipser. Am Dienstag soll Modeste den Medizin-Check bei seinem neuen Klub absolvieren. Schmadtke zu BILD: „Ich weiß nicht, was die Spieler im Urlaub machen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sie eine eine Fernreise machen...“ Der Modeste-Poker bleibt spannend...
Aus Frankreich ist zu vernehmen, dass der 1. FC Köln offenbar die Fühler nach dem Mittelstürmer Diego Rolan (Alter: 24 und Größe: 176 cm) ausgestreckt haben soll. Der uruguayische Nationalspieler steht derzeit in Diensten bei den Girondins de Bordeaux und erzielte in der abgelaufenen Saison neun Tore in der Ligue 1. Sein Vertrag endet im nächsten Jahr. Scheinbar sollen sich die Verantwortlichen bereits beim Spieler gemeldet haben, um ihr Interesse zu signalisieren. Rolan war im Jahr 2013 von Defensor Sporting Club (Uruguay) nach Frankreich gewechselt.
1. FC Köln rechnet mit schneller Rückkehr von Modeste
Wie geht es nun weiter? Der FC rechnet damit, dass Modeste Mitte/Ende der Woche noch einmal nach Köln zurückkehrt. Vielleicht will sich der Angreifer in China wirklich nur einmal die Gegebenheiten anschauen und sich mit den Verantwortlichen vor Ort austauschen. Am Montag, dem 3. Juli, ist Trainingsauftakt am Geißbockheim. Im Verein rechnet keiner damit, dass Modeste dann auch in Köln auf dem Rasen steht. Natürlich hätte der FC gerne schon längst eine Einigung erzielt, aber offiziell abschließen will der FC den Transfer ohnehin erst ab dem 1. Juli, damit der Klub die Einnahmen im neuen Geschäftsjahr verbuchen kann. Vorausgesetzt, man einigt sich mit allen Parteien.
Der Transfer von Anthony Modeste vom 1. FC Köln zu Tianjin Quanjin droht, hässlich zu werden. Der Stürmer reiste wohl ohne Freigabe zum Medizincheck nach China. Seit geraumer Zeit zieht sich das Thema Modeste nun schon hin. Der Stürmer verlor offenbar die Geduld und reiste auf eigene Initative nach Peking. Von dort soll es weitergehen zu seinem möglichen neuen Arbeitgeber Tianjin Quanjin. Eine Einwilligung aus Köln erhielt er dafür nicht. Köln soll sich mit den Chinesen schon einig gewesen sein, ehe die Berater Patrick und Etienne Mendy eine Gage von 6 Mio. Euro vom Klub verlangten. Der Effzeh zog sich zurück und verweigerte Modeste die eigentlich kurz bevorstehende Freigabe. Sollte sich die prekäre Situation beilegen lassen und die Berater ihre Forderungen zurückziehen, würde Köln eine Freigabe wohl für die vereinbarten 35 Mio. Euro erteilen. Als Nachfolger soll wohl Michael Gregoritsch vom HSV für rund fünf Mio. Euro verpflichtet werden.
Schmadtke stocksauer Streit um Modeste-Transfer eskaliert
Die Scheidung zwischen Stürmer-Star Modeste und dem 1. FC Köln wird schmutzig! Ohne den Klub zu informieren, flog Modeste gestern Mittag von Düsseldorf über Paris und Doha nach Peking. Jörg Schmadtke: „Ich weiß nicht, was die Spieler im Urlaub machen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sie eine Fernreise machen...“ Innerlich brodelt er, denn Schmadtke lässt sich nicht gerne vorführen. Guckt er am Ende in die Röhre? Der Köln-Knipser will nach der 25-Tore-Saison nach China wechseln. Weil seine Berater zu gierig sind, droht der Wechsel zu platzen. Dann aber verlangten Modestes gierige Berater-Freunde Patrick und Etienne Mendy am vergangenen Freitag vom FC noch 6 Mio Euro für den Transfer. Daraufhin war Modestes Vertragsauflösung mit Köln geplatzt, der Spieler stinksauer. Dieser Poker ist nicht süß, sondern macht sauer! Und dabei wird sicherlich ein Schwerpunkt sein, dass die gierigen Mendy-Brüder leer ausgehen oder Modeste deren freche Forderung erfüllt.
Geheimnis gelüftet So machte sich der FC fit für Europa
Ein furioser Endspurt katapultierte den 1. FC Köln nach Europa. Und in der Biografie über Peter Stöger wird ein kurioses Geheimnis gelüftet, wie der FC nach der Pleite in Augsburg wieder in die Spur fand. Gut gebrüllt, Kölle! Mit einer Aggressionstherapie fand die FC-Truppe im Saisonfinale das Feuer wieder. Die Idee hatte Mental-Coach Werner Zöchling. Der Österreicher arbeitet genauso lange wie Landsmann Stöger mit der Mannschaft und sagt dem EXPRESS: „Sie hat einen außergewöhnlichen Charakter, steckt nie auf. Schuldzuweisungen sind ihr fremd.“ Aber sie ist halt auch etwas brav.
Kommentar: Vertragslage zu Modeste muss geklärt werden – sonst wird alles noch teurer
Man weiß ja nie so recht, was man erwarten soll, wenn so ein wirklich großer Transfer stattfindet. Wer mit wem für wen spricht – und worüber. Wer am Ende das viele Geld überweist. Und wer es bekommt. Doch das Beruhigende ist: Offenbar sind sich sogar die Beteiligten mitunter nicht ganz sicher, wer was von wem zu kriegen hat. Eigentlich war ja überraschend genug, dass am Freitag zwei Modeste-Berater beim 1. FC Köln auftauchten. Denn einen Vertrag mit dem FC hatte Modeste ja schon. Und den aufzulösen, bedarf es keiner Helfer. Auf welcher Grundlage Modestes Verhandlungsführer nun Geld vom 1. FC Köln verlangten, blieb zunächst offen. Einen Vertrag oder sonst einen Auftrag gibt es jedenfalls nicht. Dennoch kam eine Millionenforderung auf, und man kann sich vorstellen, wie erst Schmadtke sagt: „Von mir gibt’s ganz bestimmt nichts“; die per Telefon zugeschalteten Chinesen rasch anmerken: „Von uns ja wohl erst recht nicht, ist ja alles schon teuer genug.“ Und Modeste mit verschränkten Armen dasitzt und sagt: „Warum guckt ihr mich jetzt so an?“
Gespräch bestätigt Aktuell kein Kontakt zu Gregoritsch
Der 1. FC Köln hat sich in den vergangenen Wochen mit Michael Gregoritsch beschäftigt. Das hat Schmadtke nun dieser Onlinezeitung bestätigt. Wird der Stürmer des HSV nach Köln wechseln? Zuletzt hieß es, der Effzeh habe bereits ein Angebot von 4,5 Millionen Euro beim HSV für Gregoritsch hinterlegt. „Ich kann bestätigen, dass wir in Gesprächen waren“, sagte Schmadtke nun dem GBK, ohne ein abgelehntes Angebot zu bestätigen. Allerdings erklärte der FC-Sportchef auf die Frage, ob nun weitere Gespräche geplant seien: „Nein.“ Derweil verwies Schmadtke ein Gerücht aus Frankreich ins Reich der Fabeln. Diego Rolan von Girondins Bordeaux wird nicht zu den Geissböcken wechseln. Der 24-jährige Mittelstürmer aus Uruguay stand laut französischen Medien auf Kölns Liste. „Da ist nichts dran“, stellte Schmadtke klar. Ob dagegen das Thema Gregoritsch noch einmal am Geißbockheim aufgemacht wird, ist offen.
Wer ist jetzt am Zug? Keine Erlaubnis für Medizincheck
Eigentlich hätten Anthony Modeste, der 1. FC Köln und Tianjin Quanjian am vergangenen Wochenende gerne den Transfer des Franzosen nach China perfekt gemacht. Doch die Parteien liegen über Kreuz. Wie es jetzt weitergeht in vier Punkten.
Die Berater Andrés Pérez, Etienne Mendy und Patrick Mendy blickten finster drein, als sie das Geißbockheim am vergangenen Freitag verließen. Genauso Anthony Modeste. Aus gutem Grund: Sie hatten das Gespräch mit Jörg Schmadtke und Alexander Wehrle ohne Einigung abgebrochen.
1. Schmadtke will „Situation nicht anheizen“
Der Sportchef des 1. FC Köln bestätigte auch am Sonntag noch einmal. „Die Parteien, die für einen Transfer nötig sind, haben sich nicht einigen können“, sagte Schmadtke dem GEISSBLOG.KOELN und schloss an: „Ich werde nichts weiter zu den Inhalten sagen, weil ich die Situation nicht weiter anheizen möchte.“ Das ist auch nicht nötig, denn angeheizt ist sie inzwischen zur Genüge.
2. Keine Erlaubnis für Modestes Medizincheck
Zum einen durch Anthony Modeste, der sich laut übereinstimmenden Medienberichten nach China aufgemacht hat, um sich mit den Vereinsvertretern von Tianjin Quanjian zu treffen. „Ich weiß nicht, was unsere Spieler in ihrer Freizeit machen“, sagte Schmadtke knapp. „Sie können auch in China Urlaub machen.“ Klar ist aber auch: Sollte Modeste einen Medizincheck bei seinem potentiell neuen Verein absolvieren, wäre das mindestens ungewöhnlich. Eine Erlaubnis hat der 29-Jährige vom Effzeh jedenfalls nicht eingeholt. Dies hätte er eigentlich tun müssen, da es bislang keine Einigung zwischen den Vertragsparteien gibt.
3. Knackpunkt Mendy-Brüder?
Unklar ist auch, welche Rolle die Gebrüder Mendy in dem Transferstreit einnehmen. Die Berateragentur, bei der Anthony Modeste unter Vertrag steht, wird von Pierre Frelot geleitet. Die Mendys sollen dem Vernehmen nach von dieser Agentur beauftragt sein, ebenso Andrés Pérez, der als dritter Modeste-Vertreter am Freitag am Verhandlungstisch saß. Durch die spezielle Gemengelage aus mehreren Modeste-Beratern und diversen Vermittlern aus China sind ungewöhnlich viele Parteien in die Gespräche involviert. Entsprechend viele Personen glauben, nicht nur Mitspracherecht zu haben, sondern auch finanziell an einem Abschluss mitverdienen zu können. So auch die Mendy-Brüder.
4. Wann meldet sich Modeste wieder?
Ob die Mendy-Brüder mit nach China geflogen sind, ist nicht bekannt. Gut möglich ist es jedoch, da im Normalfall der aufnehmende Verein die Beratergebühren für einen Transfer begleicht, nicht der abgebende Verein. Dies hatten die Mendy-Brüder offenbar am Freitag versucht zu umgehen, indem sie vom Effzeh eine Gebühr einforderten. Auch deshalb wird Modeste vor Ort in China darauf drängen, doch noch einen Abschluss herbei zu führen. Noch besitzt der Franzose einen gültigen Vertrag beim Effzeh bis 2021, weshalb nun Modeste und die Chinesen am Zug sind. Weitere Gespräche wurden bislang aber nicht anberaumt. Sollte es bis Ende der neuen Woche keine Einigung geben, müsste der 29-Jährige am 3. Juli wieder am Geißbockheim aufschlagen. Denn dann startet die Vorbereitung auf die neue Saison.
Wer wird als Ersatz für Anthony Modeste geholt? „Ich kann bestätigen, dass wir in Gesprächen waren“, sagte Schmadtke gegenüber dem „Geissblog“. Weitere Gespräche seine derzeit aber nicht geplant, erzählte der Geschäftsführer weiter. Für rund fünf Millionen Euro dürfte Gregoritsch den HSV verlassen. Einen guten Draht nach Hamburg hat Schmadtke jedenfalls. Denn sein Amtskollege beim HSV ist Jens Todt. Mit ihm spielte Schmadtke in Freiburg. Die beiden sind miteinander befreundet. „Die Gespräche sind von großer Offenheit, keiner versucht, den anderen hinters Licht zu führen. Das ist sehr angenehm“, sagte Todt der „Hamburger Morgenpost“. Vielleicht werden die beiden in den nächsten Tagen nochmal telefonieren. Wenn der Modeste-Deal über die Bühne gegangen ist.