Tor des Monats: Marcel Risse holt sich Auszeichnung für Oktober
Marcel Risse ist im Moment in einem absoluten Form-Hoch. Das zeigte er auch im Derby gegen Borussia Mönchengladbach wieder anschaulich mit einem Freistoßtor aus über 30 Metern Entfernung. Ein eben solches hat ihm jetzt den Titel zum Torschützen des Monats Oktober eingebracht. In der zweiten Pokalrunde erzielte er gegen Hoffenheim ebenfalls einen absoluten Freistoßkracher, der ihn und seine Mannschaft in die Verlängerung rettete, in der sie sich den anschließenden Einzug in die nächste Runde des Pokals erkämpfen konnten.
Was soll in dieser Saison eigentlich jetzt noch beim 1. FC Köln schief gehen? Nach dem kurios zustande gekommenen 2:1-Derbysieg in Mönchengladbach schweben die Domstädter auf Wolke sieben durch die Bundesliga-Sphären. Perfekt ins Bild passt dann auch noch, dass zwei waschechte Kölner zu den großen Derbyhelden avancierten: Thomas Kessler und Marcel Risse. Schöner und rührseliger hätte selbst eine Rosamunde Pilcher in Hochform die Geschichte des 85. Bundesliga-Derbys zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln kaum schreiben können. Die Vorgeschichte, Chronologie und Dramaturgie des Nachbarschaftsduells war wirklich perfekt.
Es ist ruhig geblieben rund um das 102. Rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln. Wie im Vorfeld erhofft, kam es weder vor dem Bundesliga-Duell noch im Umfeld des „kleinen Derbys“ in der Regionalliga zu Vorfällen. Dennoch könnte es für den Effzeh teuer werden. Über die gesamten 90 Minuten zündelten einige Anhänger immer wieder mit Pyrotechnik, tauchten den Gästeblock zum Anpfiff in eine dichte rot-weiße Rauchwolke. Der Verein wollte sich dazu nicht äußern, wird aber wissen, was dies zu bedeuten hat: eine saftige Geldstrafe durch den DFB.
Derbyhelden, na klar! Wenn der 1. FC Köln bei Borussia Mönchengladbach gewinnt, muss eine außergewöhnliche Leistung dahinter stehen. Tut sie auch, aber nicht von allen Spielern. Denn außer Thomas Kessler und Kunstschütze Marcel Risse konnten nur wenige Geissböcke überzeugen.
Krönt sich Risse doppelt zum Torschützen des Monats?
Marcel Risse hat es schon wieder getan. Der Kunstschütze des 1. FC Köln gewinnt mit seinem Freistoß-Tor im DFB-Pokal gegen Hoffenheim die Wahl zum Tor des Monats Oktober. Schon gilt er als Anwärter auf den Preis im November – mit einer Kopie des Pokal-Treffers. Risse war nach seinem Derby-Tor völlig aus dem Häuschen. „Wenn ich mir je einen Moment hätte aussuchen dürfen, bei dem das passiert, hätte ich definitiv die letzte Minute in einem Derby in Gladbach genommen“, sagte Risse und fügte lachend hinzu: „Naja, vielleicht noch zuhause – aber das war ein unglaubliches Glücksgefühl, mein wohl emotionalsten Tor.“ Viele Fans dürften diesen Eindruck am Samstag mit ihm geteilt haben.
Kölner U21 holt wichtigen Punkt im „kleinen Derby“
Der 1. FC Köln II galt am Samstag eigentlich als Außenseiter im Derby gegen die Fohlen. Doch die Elf von Trainer Stefan Emmerling überzeugte und feierte einen überraschenden Punktgewinn. Damit beendete die Emmerling-Truppe die Hinrunde mit 22 Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz. Routinier Marius Laux brachte die Geissböcke mit seinem dritten Saisontreffer in der 23. Minute in Führung. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel konnte Gladbachs Nils Rütten aber noch zum 1:1-Endstand ausgleichen. Am kommenden Samstag gastiert der FC-Nachwuchs zum ersten Spiel der Rückrunde bei Borussia Dortmund II.
„Für heute liebe ich diesen Jungen“ Die besten Reaktionen zum Derbysieg
Kessler und Risse werden zu Helden, der 1. FC Köln gewinnt endlich wieder ein Derby in Mönchengladbach. Wir haben die besten Reaktionen zum Triumph der Geißböcke gesammelt.
Teilruptur des Innenbandes Lehmann fehlt mehrere Wochen
Der 1. FC Köln muss mehrere Wochen auf seinen Kapitän Matthias Lehmann verzichten. Der Mittelfeldspieler erlitt beim 2:1-Auswärtssieg am Samstagnachmittag bei Borussia Mönchengladbach eine Teilruptur des Innenbandes im rechten Knie. Lehmann verletzte sich unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff bei einem Pressschlag und musste bereits zur Pause ausgewechselt werden.
Kessler arbeitete vier Jahre im Stillen für den Derbysieg
Normalerweise gehört Thomas Kessler nach Spielen des 1. FC Köln nicht zu den gefragtesten Gesprächspartnern. Meist fristet der 30-Jährige das typische Ersatztorhüter-Dasein und huscht von den Reportern unbeachtet im Rücken seiner Kollegen in die Kabine. Da war es umso verständlicher, dass sich Kessler dieses Mal besonders viel Zeit nahm, all die Fragen zu beantworten. Noch auf dem Rasen gab er ein Fernseh-Interview, gefolgt von dem beim Kölner Vereins-TV, ehe er sich den schreibenden und Hörfunk-Journalisten widmete.
FC-Erkenntnisse Die irre Comeback-Show nimmt in Gladbach ihren Höhepunkt
Fazit: Das erste Mal seit acht Jahren fuhr der FC wieder mit einem Sieg im Gepäck aus Gladbach in Richtung Domstadt. Zwar kam der Sieg durch den Last-Minute-Treffer etwas glücklich zustande. Aber: Der FC hat in diesem Spiel alle Höhen und Tiefen mit Bravour gemeistert. Und wenn es so weiter geht, dann dürfte der FC neben den Leipzigern die zweite dauerhafte Überraschung in der Bundesliga geben. 21 Punkte hat der 1. FC Köln nach elf Spielen auf dem Konto. Das ist Spitzenwert seit 1989/90, als man unter Trainer Christoph Daum Vizemeister wurde.
Nachspiel Mönchengladbach vs. Köln Kick it like Risse
In dieser Saison scheint für den effzeh wirklich alles möglich zu sein: Ein Traumtor von Marcel Risse in der Nachspielzeit beschert den Derbysieg beim rheinischen Rivalen. Immer und immer wieder. In Dauerschleife. Anlauf, Antippen, Vollspann, Einschlag, Jubel. Immer und immer wieder. Sky. Sportschau. Aktuelles Sportstudio. FC-TV. Ganz so, als müsste man sich noch davon überzeugen, was da eigentlich passiert ist. In der 91. Minute fasste sich Marcel Risse, verbal überzeugt von Modeste, ein Herz und wuchtete den Ball aus über 30 Metern ins Mönchengladbacher Tor. 2:1 effzeh – eine emotionale Eruption, Freudentaumel glücklicher Geißböcke, ein Treffer so unendlich tief ins Borussen-Herz. Ein Derbysieg, der schöner kaum sein konnte: Zurückgelegen, hinterher gelaufen, reingebissen, abgeschossen.
EXPRESS-Kommentar zum Derby Dieser FC scheint bereit für den großen Wurf
Der wunderbare Derby-Sieg war der letzte Beweis: Dieser FC ist beinahe unkaputtbar! Es war bereits der siebte Rückstand, dem der FC in dieser Saison hinterherlief – aber zum fünften Mal wehrte die Stöger-Truppe die Niederlage noch ab, drei der Partien wurden sogar gewonnen. Die Borussia war in der ersten Halbzeit stärker, der FC wirkte phasenweise überfordert – und kämpfte sich trotzdem in die Partie. Es ist die große Stärke dieses 1. FC Köln, nie aufzustecken, Rückschläge wie Gegentore oder auch die Verletzungen nicht als Ausrede zu nehmen, sondern Widerstände zu überwinden. Auch die Niederlagen in Berlin und Frankfurt brachten sie nicht vom Weg ab.
Die Erinnerungen an den Derbysieg am Wochenende sind noch frisch und allgegenwärtig, doch für die Profis des 1.FC Köln hat am Montag bereits die Vorbereitung auf das nächste Bundesliga-Spiel gegen den FC Augsburg begonnen. Am Vormittag drehte eine kleine Gruppe aus Spielern, die am Samstag nicht oder nur kurz eingesetzt wurden, einige Runden um den Trainingsplatz und übte verschiedene Passformen ein.
Unter den Teilnehmern der Einheit befand sich neben Milos Jojic, Filip Mladenovic, Sehrou Guirassy, Simon Zoller und Filip Mladenovic auch Mittelfeldspielder Salih Özcan, der im Borussia-Park Marcel Risse den Ball zum Siegtreffer in der Nachspielzeit vorgelegt hatte.
Derbysieg des 1. FC Köln Als Thomas Kessler plötzlich wütend auf Marcel Risse wurde
Von Philip Sagioglou
Marcel Risse taugt nicht unbedingt zum Helden, und er wird wohl auch nicht mehr in diese Rolle hineinwachsen. Ein solcher Status erfordert ja nicht allein heroische Taten – eine elementare Rolle spielen darüber hinaus Charakteristika wie Selbstgenügsamkeit und ein überdurchschnittliches Maß an Machismus.
Eigenschaften wie diese sind häufig bei Menschen zu erkennen, die sehr viel niedriger ansetzen sollten. Bei Marcel Risse ist es andersherum: Auch in Augenblicken, in denen er jegliche Bescheidenheit ablegen und niemand ihm das vorwerfen könnte, gibt er sich zurückhaltend. „Das war pure Euphorie“
Dieser Tage noch hatte Risse im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gefragt: „Ich war nie ein Lautsprecher – und warum sollte ich das jetzt ändern?“ Sehr sachlich klang er also auch, als er über einen der schönsten Augenblicke seiner bisherigen Laufbahn als Profifußballspieler sprach. Aber wer ihm in die Augen sah, der konnte trotz der abgeklärten Tonlage erkennen, dass etwas anders war als sonst. „Viel gedacht habe ich in dem Moment nicht mehr, das war pure Euphorie“, sagte Risse dann auch über das, was am Samstagnachmittag geschehen ist.
L’Équipe besucht Modeste Harter Arbeiter und Familienmensch
Einst unterschätzt, mittlerweile in aller Munde: Anthony Modeste ist aktuell einer der Topstürmer der Bundesliga. In seinem Heimatland Frankreich entwickelt er sich mehr und mehr zu einer Alternative für die Nationalmannschaft. Seine gute Trefferquote sorgt in seinem Heimatland dafür, dass der einst unterschätzte Stürmer mittlerweile die Aufmerksamkeit bekommt, die er als einer der treffsichersten Angreifer des Kontinents verdient. Der Fernsehsender L’Équipe widmete Modeste einen Beitrag in der montäglichen Sendung L’Équipe Enquête, wo über die Gründe für seine Leistungsexplosion gesprochen wird.
Höger über Lehmanns Aus: "Kriegen das kompensiert"
Vom Derbysieg in Gladbach beflügelt startete der FC Köln in die neue Woche. Inzwischen liegt der Fokus schon auf der nächsten Partie am Samstag gegen den FC Augsburg. Trainer Peter Stöger wird sein Team umstellen müssen, schließlich wird der verletzte Matthias Lehmann fehlen. Zwar kann sich der erkrankte Coach derzeit noch nicht selbst von den Trainingseindrücken überzeugen - doch wer den Kapitän auf der Sechser-Position vertreten wird, dürfte ohnehin klar sein.
„Es war ein normales Fußballspiel von einer Mannschaft, die zwar jetzt 21 Punkte hat, aber die gegen eine Mannschaft aus Mönchengladbach gespielt hat, bei der alle Champions-Leauge-Qualität haben. Wir haben uns mit Händen und Füßen gewehrt“, sagte Stöger. Der Österreicher ahnte aber auch, dass der Sieg als glücklich eingestuft werden würde – was früher jedem, der mit dem FC hält, egal gewesen wäre, jetzt aber beinahe wie ein fader Beigeschmack wirkt. „Wir wissen, dass die Leute darauf schauen, wie viele Punkte wir haben. Und dass wir irgendwann mal für ein paar Minuten Erster waren, das vergisst man in Köln nicht“, sagt Stöger.
Die aktuelle Grippewelle hat die Spieler des 1. FC Köln bisher weitestgehend verschont, nur den Trainer hat es erwischt. Bereits am Montag fehlte Chefcoach Peter Stöger aufgrund eines grippalen Infekts. Und auch am Dienstag musste Co-Trainer Martin Schmidt die Trainingseinheit am Geißbockheim leiten, da es dem Österreicher noch nicht besser geht. Wann Stöger wieder seiner Arbeit nachgehen kann, ist nicht bekannt.
FC-Torgarant Mit dieser Quote landet Modeste bei 37 Treffern!
Wer hätte das gedacht: Im vergangenen Jahr kündigte Anthony Modeste 15 Tore an – und lieferte ab. Der Franzose ballerte den FC mit genau 15 Treffern auf Platz neun. Wer meinte, das wird in dieser Saison nichts, wird gerade eines besseren belehrt. Nach dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach hat er nun schon 12 Treffer – nach elf gespielten Runden in der Liga. Mit einem Schnitt von derzeit 1,09 Toren pro Spiel ist er der Garant dafür, dass der FC sensationell auf Rang vier steht und nach Leipzig die Überraschung der Hinrunde ist. Und hochgerechnet auf 34 Spieltagen würde der Franzose am Ende mit 37 Treffern dastehen.
Die Profis des 1. FC Köln haben am Dienstag eine Doppeleinheit am Geißbockheim absolviert. Das Ziel für das Wochenende ist klar: Den FC Augsburg besiegen und zu Hause ungeschlagen bleiben. Nachdem die letzten beiden Partien im RheinEnergieSTADION gegen den HSV und den FC Ingolstadt erfolgreich bestritten wurden, soll nun der dritte Bundesliga-Heimsieg in Serie gelingen. „Wir müssen 100 Prozent geben. Wenn wir das schaffen, bin ich sicher, dass wir ein gutes Ergebnis holen können“, sagte Sörensen am Dienstag.
Erkältungswelle am Geißbockheim Zoff zwischen Modeste und Klünter
Eine kleine Erkältungswelle hat den 1. FC Köln heimgesucht. Neben dem kranken Chefcoach Peter Stöger fehlten am Dienstag auch noch Sven Müller und Salih Özcan im Training, Mergim Mavraj wurde geschont. Filip Mladenovic setzte am Nachmittag wegen Problemen am Fuß aus. Stöger-Assistent Manfred Schmid musste am Dienstag derweil als Streitschlichter einspringen: Modeste war im Trainingsspiel mit Youngster Klünter aneinandergeraten. Der Verteidiger hatte den Stürmer nach dessen Geschmack zu heftig im Zweikampf attackiert. Nach kurzem Gespräch und Handschlag war die Sache aber wieder vergessen.
Vormittagseinheit beim FC Coach Stöger verpasst Training - das ist der Grund Er hatte sich vorgenommen, am Mittwoch wieder auf dem Trainingsplatz am Geißbockheim zu stehen und sein Team auf das Spiel gegen den FC Augsburg einzustimmen. Doch Trainer Peter Stöger musste auch am Mittwoch wieder das Krankenbett zuhause hüten. Er leidet weiter unter Fieber. hat zudem Stimmbandprobleme. Die Einheiten übernahm, wie in den vergangenen Tagen, Co-Trainer Manfred Schmid. –
Nach Schlüsselbeinbruch Abwehrchef Maroh dreht erstmals wieder Laufrunden
Was für ein erfreuliches Bild. Dieser Mann ist einfach nicht kleinzukriegen. Wir sehen Dominic Maroh bei seinem nächsten Trainings-Comeback. Der Abwehr-Chef hatte gegen den HSV ein Schlüsselbeinbruch zugezogen und wurde operiert, am Mittwochmorgen joggte er erstmals wieder über den Platz mit Reha-Trainer Marcel Abanoz drehte er die Runden. –
Trauer um Sport-Mäzen Wilfried Hilgert (†83): Seine Millionen retteten den 1. FC Köln
Ein kluger Kopf. Ein Vordenker, ein Stratege. Wie geschaffen für das Schachspiel: Es war seine große Leidenschaft. Wilfried Hilgert besaß aber noch mehr Qualitäten: Er war eine Unternehmer mit Weitsicht und eine verlässliche Größe. Vor allem weiß das der 1. FC Köln: Denn Wilfried Hilgert hatte Geld, als der FC dringend welches brauchte. –
Doch Wintertransfers? „Viel darf nicht mehr passieren“
Wird der 1. FC Köln doch noch im Winter auf dem Transfermarkt tätig werden? Bislang wollten die Geissböcke eigentlich auf Winter-Neuzugänge verzichten. Doch die Anhäufung an Verletzten lässt Sportchef Jörg Schmadtke und Trainer Peter Stöger über mögliche Alternativen nachdenken.
Köln – Wer Jörg Schmadtke in den vergangenen Wochen nach möglichen Transfers in der Winter-Periode fragte, bekam eigentlich immer die gleiche Antwort: Es sei nichts geplant, die Leistungen bewiesen, dass der Kader gut genug sei. An dieser Aussage hat sich grundsätzlich nichts verändert. Und doch muss Schmadtke unter Umständen umdenken.