Ich wusste nicht wohin damit, es hat aber (entfernt) mit Musik zu tun. Es darf gerne woanders hin verschoben werden! Danke an den Autor Dennis Sand. Ich will nicht sagen, dass ich drauf gewartet habe, aber überfällig war es allemal
Zitat von Aixbock[...] jetzt weiter in der kleinen Stratocaster-Show (best Guitar ever)[...]
Naja, wenn man einen neuen Hals draufschraubt, der statt des lächerlichen 9,5-Zoll-Griffbrettradius einen Radius von 12 Zoll in den tiefen bis 16 Zoll in den hohen Lagen aufweist (und damit ein deutlich flacheres, überdies bitte nicht mit Klarlack überzogenes Griffbrett bereitstellt, auf dem das Saitenziehen viel leichter fällt und auf dem man technisch bedeutend anspruchsvollere Sachen machen kann), wenn man weiterhin die fissligen Single Coils gegen einen Humbucker in Steg- und bei Bedarf auch einen in Halsposition austauscht, wenn man schließlich ein Floyd Rose draufschraubt, damit sich endlich nichts mehr verstimmen kann (Hörtip für extreme Verstimmungen durch Gebrauch eines originalen Strat-Vibratos: Jimi Hendrix´ Liveaufnahmen), wenn man das Ding dann noch bunt anmalt und ihm einen herzigen Namen gibt... dann wäre die Les Paul noch immer die wesentlich schönere, wertigere und beseeltere Gitarre, aber zumindest hätte man das etwas, worauf man wirklich spielen kann.
Gestern ist übrigens, da Du hier Strat-Festspiele abhälst, lieber Aix, ein tolles Sonderheft der Zeitschrift "Gitarre&Bass" zu Jimi Hendrix erschienen, das ich nur empfehlen kann. Es sind darin keine Notenbesipiele oder Spielanleitungen abgedruckt, auch handelt es sich nicht um ein subjektives Herumbesprechen der Alben oder Songs, sondern die Autoren haben sich bemüht, wirklich viele und detailreiche kleine Artikel zu den einzelnen Bereichen der Musik des Meisters zu verfassen. Sehr informativ, selbst wenn man schon etliche Bücher über Hendrix zuhause haben sollte.
Ich kenne zwar nichts Musikalisches von diesem Jan Delay, Smokie, aber allein dieser bescheuerte "Wenn-ich-ihn-aufsetzte, -bin-ich-ein-Künstler"-Melonen-Hut rechtfertigt meiner Meinung nach schon eine solch nette Philippika. Die Deutschen hatte immer schon fast so einen üblen Musikgeschmack wie die Niederlander (die andächtig vor heruntergekommenen Coldplay-Klonen wie Kensington niederknien). Einsam vorne weiterhin Belgien, wer einmal Ozark Henry oder auch K´s Choice gehört hat, weiß, daß weder Annen oder May, ja nichtmal Kantereit den Tiefpunkt der rezenten zentraleuropäischen Rockmusikgeschichte darstellen.
Was Fingerstyle bedeutet, wissen alle? Gut, dann kann´s ja losgehen... ach, und falls nicht: "Fingerstyle" ist die Bezeichnung für verhältnismäßig akrobatisches, polyphones Spiel auf einer Akustikgitarre. Inzwischen werden weltweit wieder weit mehr Akustikgitarren als E-Gitarren verkauft (besonders dank Taylor Swift und Ed Sheeran, die zwar beide nicht wirklich Gitarre spielen können, aber deshalb in den Kinderzimmern offenbar für umso mehr Ermutigung sorgen, es selbst mal zu versuchen )
Die Fingerstyle-Jungs (sie sind zumeist männlich) können spielen. Aber was sie spielen, ist manchmal etwas... nun ja, seltsam. Hört selbst:
Also, was Rauscher macht, gefällt mir, das hat Stil und Klasse, aber es gibt eine ganze neue Generation von Posern (s. Sariola und Stricagnoli), die fürchterlich aufgesetzt auf mich wirken. Keine Seele, nur Style over Substance.
Da lobe ich mir die alte Garde, Tommy Emmanuel und ganz besonders den in der Öffentlichkeit vollkommen unbekannten deutschen Gitarristen Peter Finger (er heisst wirklich so), die wirklich etwas zu sagen hatten, und nicht nur Klicks einheimsen wollten:
@ Graf: Super Liste. Ein, zwei Mal im Jahr bekomme ich meine Klampfen-Phase, hol die akustische raus, übe, schmeiß Tommy Emmanuel oder Peter Finger an und die Gitarre gleich wieder in die Ecke. Das wiederholt sich chronisch und episodenhaft. Aber ansonsten geht's mir gut.
Angefangen hat alles bei mir mit diesem Video. Bis dahin dachte ich immer, ich wüsste ungefähr was man mit einer Gitarre machen kann:
mir geht es wie Dir. Emmanuel und Finger muß man möglichst meiden. Aber sie machen halt wundervolle Musik...
Ja, McKee hatte ich bewußt nicht mit verlinkt, er ist sozusagen ein Planet für sich, aber Du hast recht, mit diesem Video hat der Fingerstyle-Hype so langsam angefangen. Ich weiß noch, wie geplättet damals alle waren, die das zu sehen gekriegt haben. Ein Paradigmenwechsel. Und es ist immer noch großartig, denn McKee hat ein Rhythmusgefühl, wie es nur wenige aufweisen. Gut, daß Du auf McKee hingewiesen hast.
Ich möchte, bevor ich mich wieder verabschieden muß, noch mein Gebiet der Gitarre verlassen und auf eine umwerfende Schlagzeugerin aus Deutschland hinweisen. Anika Nilles heißt die. Sehr präzise, polyrhythmisch eine Ohrenweide...
Und jetzt noch zwei Non-Fingerstyle-Akustikgitarristen, die zu allem Überfluß auch noch singen. Manchmal ist Fingerpickung eben auch schon toll. [rolling_eyes]
Tommy Emmanuel und Classical Gas - der Klassiker! Das Ding spielt er wohl bei ziemlich jeder Gelegenheit. Ich habe hier ein sehr schönes Video vom Rosenberg Trio, spielen Bossa Dorado - auch sone Art Klassiker. Ich habe genau solche relaxte Atmosphäre oft erlebt - mit den Tabbert Wohnwagen im Hintergrund, und ähnlich guten Musikern und lieben Menschen im Vordergrund... habe fast 3 Jahre in ner RomaSippe gelebt. Best time of my life!
Hier noch ein Stück zusammen mit Bireli Lagrene - den habe ich aber tatsächlich mal gesehen, allerdings zusammen mit Jaco Pastorius und nem Drummer - im Luxor. Das Konzert war fantastisch, die haben auch mal spasseshalber Smoke on the water rausgehauen - klang, als würden da mindestens 6 Mann auf der Bühne stehn. Unglaublich. Ach ja, For Sephora
Sorry, aber wer in seine Stratocaster einen Humbucker schraubt, der braucht keine Stratocaster. Nicht nur, daß es wohl nichts häßlicheres gibt als eine Strat mit einem Humbucker, es klingt auch noch wie ein Staubsauger. Eine Stratocaster braucht Single Coils und eine Telecaster übrigens auch. Selbst eine Les Paul würde wohl damit besser klingen.
Was den Umrüstungs-Firlefanz angeht: m.E. überflüssig. Und ich ziehe - sakrafix! - auch noch Maplenecks vor. Aber jedem Dierchen sein Pläsierchen. . Heute Kenny Wayne Shepherd, Somehow Somewhere Someway
Allein der trap beat ab 3:18 ist so laid back, dass er fast vorne wieder raus kommt. Von den Harmonien und zappa-esken Läufen, die er so aus dem Ärmel schüttelt ganz zu schweigen. Musician's Music vielleicht, nicht jedermann zugänglich und vielleicht zu sophisticated für so manchen, aber Collier ist wahrlich ein musikalisches Genie und gibt sich im Februar in der Live die Ehre.
Nicht jeder muss meine Musik gut finden, denn ich mache sie ja nur für die Leute, die sie mögen. - Frank Zappa
Allein der trap beat ab 3:18 ist so laid back, dass er fast vorne wieder raus kommt. Von den Harmonien und zappa-esken Läufen, die er so aus dem Ärmel schüttelt ganz zu schweigen. Musician's Music vielleicht, nicht jedermann zugänglich und vielleicht zu sophisticated für so manchen, aber Collier ist wahrlich ein musikalisches Genie und gibt sich im Februar in der Live die Ehre.
Yo, mal etwas ganz Anderes! Danke für den Link, Collier kannte ich bisher nicht! Werde mich heute abend mal durch Spotify und youtube "graben"!
So, Best-Guitar-ever, die dritte (natürlich mit Single Coils - was sonst? - man will ja den originalen geilen Strat-Sound ) - heute: Dan Patlansky - Dog Day https://www.youtube.com/watch?v=tRFIWaJaD8s Aixbock
Zitat von AixbockSo, Best-Guitar-ever, die dritte (natürlich mit Single Coils - was sonst? - man will ja den originalen geilen Strat-Sound ) - heute: Dan Patlansky - Dog Day https://www.youtube.com/watch?v=tRFIWaJaD8s Aixbock
Du kennst meine Musik. Die Fingerstylisten sind wirklich meine, und Leo K gehört natürlich dahin. Vor allem mit diesem wunderbaren Song ‘Driver’. Ich glaub’, Kottke war überhaupt der erste, bei dem ich eine 12 String gesehen hab’.
Gitarre supi! Die Vocals waren allerdings nicht so leicht zu vermitteln. Darum 2x Kottke, einmal mit und einmal ohne Stimme!
Und noch ein großer Fingertstyler, den ich immer sehr verehrt habe, Jorma Kaukonen, mit Paul Kantner Gründungsmitglied bei Jefferson Airplane, später alternativ bei Hot Tuna. Aus der Zeit stammt der Song ‘Genesis’, in den US wohl gern gespielt bei Hochzeiten.