Vielleicht war es das schöne Wetter. Vielleicht auch der Umstand, dass sich die Saison dem Ende neigt und ab Mitte Mai für mindestens drei Monate kein Spiel mehr im Olympiastadion zu sehen ist. Jedenfalls zog der Kartenvorverkauf für das Duell von Hertha BSC und dem 1. FC Köln in den vergangenen Tagen mächtig an. Mindestens 45.000 Besucher werden heute erwartet, eine der besseren Kulissen in dieser Spielzeit. Das ist insofern erstaunlich, weil es für Hertha im Grunde nur noch darum geht, die letzten fünf Spiele anständig hinter sich zu bringen und der 1. FC Köln so gut wie abgestiegen ist.
Abstiegskampf und Fan-Krach: Hertha steckt in der Köln-Klemme
Das Spiel (15.30 Uhr) gegen Schlusslicht Köln ist doppelt brisant und – kein Spiel wie jedes andere!. Sportlich brauchen die Berliner ein Erfolgserlebnis. Dazu ist die Stimmung in der Kurve gereizt. Sportlich wollen die Berliner (36 Punkte) nach fünf sieglosen Heimspielen endlich den letzten Schritt zum Klassenerhalt gehen. Denn von unten machen auch die anderen Abstiegskandidaten wie Mainz und der HSV Druck. Noch brisanter ist, was oben auf den Rängen passiert. Denn zuletzt war Hertha gegen Köln immer ein Krach-Gipfel.
Für den 1. FC Köln ist die Partie am Samstag in Berlin so etwas wie die letzte Chance. Hertha BSC will sich vor allem mit dem eigenen Publikum versöhnen - mit Toren und dem ersten Heimsieg im Jahr 2018. "Die Kölner haben nichts mehr zu verlieren. Und gegen Teams, die in solch einer Situation stecken, ist es immer schwierig zu spielen», warnte allerdings Routinier Salomon Kalou vor dem Heimspiel des Berliner Fußball-Bundesligisten am Samstag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln.
Mit Risse und Pizarro ins letzte Gefecht? Hector trifft auf Plattenhardt
Wenn der 1. FC Köln heute um 15:30 Uhr auf die Hertha trifft, ist es nicht nur die wohl letzte Chance im Kampf um den Klassenerhalt dran zu bleiben. Es kommt auch zum Duell der DFB-Linksverteidiger Jonas Hector und Marvin Plattenhardt. Das Spiel gegen die „alte Dame“ ist für den Effzeh nach dem ernüchternden 1:1 gegen Mainz 05 eine letzte Gelegenheit, um nochmal am Wunder schnuppern zu können. Dafür brauchen die Domstädter jedoch unbedingt einen Sieg. FC-Coach Ruthenbeck wird wohl offensiv aufstellen.
So könnte der Effzeh spielen: Horn – Sörensen, Meré, Heintz, Hector – Risse, Höger, Koziello, Bittencourt – Terodde, Pizarro
Der Fußball-Zirkus ist eine einzige Illusion. Während die großen Artisten im erleuchteten Rund gefeiert werden, wirkt der 1. FC Köln wie ein abgehalfterter Clown, der an der Kasse Seifenblasen pusten darf, um wenigstens einen kleinen Beitrag zur umjubelten Show zu leisten. Aber wen wundert das, immerhin war das Kölner Wappentier ja einst ein Geschenk des Circus Williams an die Club-Verantwortlichen. Die clowneske Ausstrahlung ist quasi genetisch veranlagt. Neulich schimmerte der Geißbock noch stolz und erhaben auf europäischer Bühne. Und jetzt: Zack. Weg.
Matthias Scherz: Köln hätte an Schmadtke und Stöger festhalten sollen
Für den Abstiegskampf hat Matthias Scherz wenig Hoffnung. Herr Scherz, in ihrem letzten Gespräch mit uns sagten Sie, »Köln geht guten Zeiten entgegen«. Wie sehr hat Sie die aktuelle Saison der Kölner überrascht? Scherz: "Einen Absturz, wie er sich nun abzeichnet, hätte ich mir nicht vorstellen können. Das hatte schon etwas von einem Rückfall in alte Zeiten. Angesichts der Dreifach-Belastung mit EL, Pokal und Meisterschaft war abzusehen, dass es eine sportlich schwierige Saison werden könnte. Leider haben die Verantwortlichen die sportliche Talfahrt nicht immer souverän gehandhabt."
Selkes Drei-Minuten-Doppelpack für die Geschichtsbücher
Hertha BSC beendete gegen den 1. FC Köln eine Serie von fünf sieglosen Heimspielen sowie drei Auftritten im Olympiastadion ohne eigenen Treffer. Dabei mussten die Hauptstädter zunächst einem Rückstand hinterherlaufen und sich nach 45 Minuten Pfiffe der eigenen Fans gefallen lassen. Nach dem Seitenwechsel benötigte Angreifer Selke nur drei Minuten für die Wende und sicherte sich sogleich seinen Platz in Herthas Geschichtsbüchern.
Der 1. FC Köln verliert auch das Spiel in Berlin mit 1:2 (1:0). Bittencourt bringt das Team von Stefan Ruthenbeck in Führung (29.), doch Davie Selke dreht die Partie mit seinem Doppelpack (49./53.). Besonders in der ersten Hälfte verdient sich der FC die Pausenführung, doch kurz nach dem Seitenwechsel setzt wieder eine unvergleichbare Lethargie in der Kölner Defensive ein. In der Folge sind die Gäste zu harmlos, als dass sie den Rückstand nochmal drehen könnten. Cordoba vergibt die größte Chance zu eigensinnig.
Die ersten Kölner Augenpaare glänzen bereits feucht in der Berliner Abendsonne. Der 1. FC Köln verliert sein Auswärtsspiel bei Hertha BSC mit 1:2 und steht nun mehr denn je mit einem Bein in der zweiten Liga. Der Genickbruch in dieser Partie folgte kurz nach der Pause, als Selke per Doppelschlag das Spiel drehte und den Gästen damit richtig weh tat. Köln erholte sich erst in der Schlussphase, versuchte dort nochmal alles, allerdings ohne Erfolg. Sollte Mainz am Montag gegen Freiburg gewinnen, würde den Kölnern bei neun Zählern Rückstand nur eine Hand voll Wunder noch helfen können.
Bittere Pleite für den FC in Berlin! 45 Minuten lang liefert Köln eine starke Vorstellung, führt verdient durch Bittencourt (29.). Aber kurz nach der Pause trifft Selke für die Hertha zweimal in drei Minuten (49., 52.) und versenkt den FC. Jetzt glaubt in Köln wohl endgültig niemand mehr an ein Wunder. Besonders bitter: Dem 1:1 geht ein Hertha-Einwurf voraus, den eigentlich Köln hätte bekommen müssen, weil Plattenhardt in der Situation zuletzt am Ball war. Aber bei Einwürfen mischt sich der Video-Schiri nicht ein. Die Abschiedstour von Trainer Ruthenbeck beginnt also mit einer Pleite.
Beim 1. FC Köln ist nach der 2:1 (0:1)-Niederlage bei Hertha BSC Berlin auch das letzte Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt erloschen. Gegen eine schwache Berliner Mannschaft ging der Effzeh im ersten Durchgang in Führung, ließ in der zweiten Hälfte jedoch jegliche Körpersprache und den Willen auf die drei Punkte vermissen. Der 1. FC Köln schafft so langsam aber sicher Klarheit für die kommende Saison.
Fazit Zum Freuen: Schwer zu sagen. Gibt es noch etwas, worüber man sich freuen kann? Zum Ärgern: Der Effzeh verliert erneut nach eigener Führung und hat damit auch die letzte Hoffnung auf den Klassenerhalt begraben. Mann des Tages: Jhon Cordoba – Erst der Vorlagengeber zur Führung, dann der tragischer Held mit einer vergebenen Riesenchance zum Ausgleich.
Doppelpacker Selke nimmt dem 1. FC Köln die Hoffnung
Verzweifelte Gesichter beim 1. FC Köln nach der 1:2 (1:0)-Niederlage bei Hertha BSC. Die 1:0-Führung durch Leonardo Bittencourt (29.) ließ Köln wieder vom Klassenerhalt träumen. Doch Davie Selke zerstörte mit seinem Doppelpack (49., 52.) alle Hoffnungen. Bei sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz 16 vier Spieltage vor Saisonende scheint die Aufholjagd des FC gescheitert. In dieser Saison schafft es der "Effzeh" immer wieder, binnen weniger Minuten eine ganze Partie fast vollständig abzuschenken.
Jonas Hector 4,5 Pendelte zwischen der Linksverteidiger-Position und dem Mittelfeld. In der ersten Hälfte mit guten Szenen. Setzte dann aber beim ersten Gegentor Selke nicht unter Druck und hob beim zweiten das Abseits auf.
Christian Clemens 5,5 Wieder ein ganz schwaches Spiel auf der rechten Seite. Nach vorn gelang nichts, defensiv mit Sörensen gegen Plattenhardt und Kalou in folgenschweren Schwierigkeiten.
Yuya Osako 4,5 War mit einem Kopfball in der zwölften Minute torgefährlich. Dann aber über weite Strecken nicht nur ungefährlich, sondern fast unsichtbar.
Jhon Córdoba 4 Verlängerte vor dem 1:0 per Kopf in Bittencourts Laufweg. Versagte kurz vor Schluss beim Versuch eines Hebers.
Rot-Weiß Oberhausen gewinnt gegen die Reserve des 1. FC Köln
Am 30. Spieltag der Regionalliga West besiegte Rot-Weiß Oberhausen den 1. FC Köln II vor 1792 Zuschauern im Stadion Niederrhein verdient mit 2:0 (1:0). Das Team von Trainer Mike Terranova zeigte sich von der ersten Minute an im Vergleich zu den letzten Wochen stark verbessert, spielte mutig und aggressiv nach vorne. Der Führungstreffer per Seitfallzieher von Tarik Kurt in der 32. Spielminute war definitiv einer der schöneren Sorte. „Ein Wahnsinstor“, empfand Köln-Trainer André Pawlak, der über weite Strecken keinen guten Auftritt seiner Mannschaft gesehen hat.
Hamburger SV und 1. FC Köln nach Niederlagen so gut wie abgestiegen
Das war's dann wohl für Hamburg und Köln. Die Kellerkinder der Bundesliga haben am 30. Spieltag ihre (End-)Spiele verloren und bei vier noch ausstehenden Partien kaum mehr Chancen, das Wunder Klassenerhalt zu schaffen. Der HSV sah beim 0:2 in Hoffenheim nicht das kleinste Zipfelchen Land. Köln verlor trotz Führung 1:2 bei Herha BSC. Ein Nackenschlag für die 'Geißböcke', deren letztes Fünkchen Hoffnung damit verglühte.
Pál Dárdai: "Es war psychologisch sehr wichtig für die Mannschaft. Die Jungs haben Charakter und Moral gezeigt, aber ich bin nicht zufrieden. Nach dem 2:1 muss man das 3:1 nachlegen und das Spiel beenden. So war es wieder ein Spiel, in dem man bis zum Schluss kämpfen musste."
Dominique Heintz: "Ich bin einfach nur traurig, mir tut es einfach für den Verein und die Fans unendlich leid."
Stefan Ruthenbeck: "Sehr emotional heute das Spiel. Die Mannschaft hat viel investiert und gekämpft bis zur letzten Sekunde. Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Im Laufe des Spiels haben wir es offener austragen können und machen das 1:0. Nach der Halbzeit waren wir nicht präsent in den Zweikämpfen, und durch einen Doppelschlag läufst du dann hinterher. Uns fehlt da etwas die Abgezocktheit vor dem Tor. Wenn wir eine andere Situation hätten, holen wir hier einen Punkt. Aber unter dem Druck, immer gewinnen zu müssen, ist es sehr schwierig."
Enttäuschte Anhänger in Berlin Fans werfen Bier auf FC-Profis
Als Sören Storks um 17.18 Uhr in Berlin die Partie abpfiff, war für Fans und Verantwortliche des 1. FC Köln der Abstieg besiegelt. Dann flossen die Tränen – und es flogen die Bierbecher. Nur zögerlich waren die Spieler des 1. FC Köln in die Kurve gegangen. Einmal mehr hatten 4000 Anhänger die Reise in die Hauptstadt gemacht – trotz Tabellenplatz 18 und den desolaten Auftritten zuletzt. Und wieder einmal wurden sie bitter enttäuscht. Marcel Risse, dem Jungen aus Kalk, schmissen einige Anhänger die Bierbecher nach. Jonas Hector wollte unter Tränen keinen Kommentar abgeben.
Spiele des 1. FC Köln sind nach fast einer kompletten Saison am Tabellen-Ende kaum mehr nach konventionellen Maßstäben zu beurteilen. In jeder Partie haben die Kölner Phasen, in denen sie vollständig versagen. Am Samstag in Berlin waren es die Minuten nach der Pause, in denen sie das Spiel wegwarfen. Der Kader mag grundsätzlich die Qualität haben, auswärts gegen Hertha BSC zu punkten; womöglich sogar zu gewinnen. Doch wer die Spieler nach der Partie unter Tränen vom Platz kommen sah, dem wurde klar: Diese Mannschaft hat mental nichts mehr zuzusetzen.
Der Absturz des 1. FC Köln Verirrungen und Versäumnisse
Am guten Willen und der Moral hat es in Köln nicht gemangelt, aber an der nötigen Klasse und den elementaren Einzelheiten. Logische Folge: der Abstieg in die zweite Liga - mit der Hoffnung auf den direkten Wiederaufstieg. Ja, der 1. FC Köln wird absteigen. Etwas Anderes wird jetzt keiner mehr behaupten wollen. Selbst Heiner Lauterbach nicht, der vor dem nun wirklich allerletzten Anti-Abstiegsspiel bei Hertha BSC so kunstvoll den restlichen Saisonverlauf getippt hatte, dass sein FC doch noch auf Platz 16 kommen würde.
1. FC Köln resigniert nach Niederlage gegen Hertha
Wieder ließ sich der 1. FC Köln eine Führung aus der Hand nehmen und geht am Ende als Verlierer vom Platz. Nach der Niederlage in Berlin sind die Rheinländer so gut wie abgestiegen. Beim Tabellenletzten greift die Resignation umher. Der Klassenerhalt scheint abgehakt. Stefan Ruthenbeck fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht, als wollte er den Stress der letzten Tage nur noch abwaschen. Resigniert wirkte der Trainer des So-gut-wie-Absteigers 1. FC Köln in den Minuten nach dem 1:2 bei Hertha BSC.
In nur vier Minuten zerstört die Hertha auch die letzte Hoffnung auf ein Wunder von Köln! Davie Selke versenkt den FC per Blitz-Doppelpack. 1:2 in Berlin – jetzt glaubt in Köln endgültig niemand mehr an den Klassenerhalt. Bittencourt: „Ich habe nicht mehr viel Hoffnung. Wir müssen jetzt auch ehrlich sein, sind Profis genug und können die Tabelle lesen.“ Kapitän Jonas Hector ging nach dem Spiel weinend in die Kabine. Köln setzt nun alles auf Anfang in der 2. Liga. In der kommenden Woche soll der Anfang-Deal bestätigt werden.
Die Wahrheit tut weh: Das war gut, das war schlecht
Noch vier Spiele, dann ist die Bundesliga-Saison und auch die Zeit in der Bundesliga für den 1. FC Köln vorbei. Nach der 1:2-Pleite bei Hertha BSC zweifelt daran wohl niemand mehr – oder besser: hofft wohl niemand mehr. Denn Hoffnung hat auch dieses Spiel nicht mehr gemacht. Da saß dieser Junge in der Pressekonferenz nach dem Spiel und fragte den Hertha-Coach tatsächlich: „Pal Dardai, warum tut sich Hertha immer so schwer gegen Absteiger?“ Ruthenbeck rieb sich nach dieser Frage mit den Händen über das Gesicht. Er konnte es nicht fassen, was er da gerade gehört hatte. Doch ja, der 1. FC Köln ist ein Absteiger. Die Wahrheit tut manchmal weh.
Laut dem Portal „fussballtransfers.com“ spielt in den Kölner Überlegungen für die 2. Liga auch Mittelfeldspieler Kenny Prince Redondo vom 1. FC Union Berlin eine Rolle. Der 24-Jährige, dessen größte Stärke sicherlich seine enorme Schnelligkeit ist, wurde in jüngerer Vergangenheit zwar immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, hat sein Potential aber zwischendurch immer wieder aufblitzen lassen. Ob der Deutsch-Spanier, der aus einem bis 2019 laufenden Vertrag herausgekauft werden müsste, den FC entscheidend weiterbringen würde, bliebe freilich abzuwarten.
Es hat ja durchaus etwas Erfrischendes, was sich da gerade beim 1. FC Köln vollzieht. Während sie in Hamburg aus unerfindlichen Gründen daran festhalten, dass sie als Tabellenvorletzter ja irgendwie doch noch auf den letzten Drücker und sowieso und überhaupt den Klassenerhalt schaffen können, ließ der Trainer des Tabellenletzten aus Köln nach dem 1:2 bei Hertha BSC alle Hoffnung fahren. Wir steigen ab, wir müssen uns damit abfinden, das war seine Botschaft. Es wahr ehrlich, realistisch, einfach anders als die notorische und langsam peinlich werdende Gegenwartsverweigerung des HSV.
Anfang hat offenbar Dreijahresvertrag unterschrieben
Der 1. FC Köln ist sich mit Markus Anfang einig. Der Trainer soll einen Dreijahresvertrag unterschrieben haben, den sein Kölner Anwalt ausgehandelt hat. Das berichtet der „Express“. Die Einigung mit dem Trainer könnte bereits am Montag verkündet werden. Aus dem Norden war am Wochenende außerdem zu hören, dass Anfang einen Innenverteidiger aus Kiel mitbringen könnte.