Kommentar: Diesen Vertrauensvorschuss muss der FC nun zurückzahlen
Die Liga reibt sich verwundert die Augen: Wo 2012 noch eine schwarze Wand aus Rauch die Südkurve verdunkelte, strahlt bei diesem Abstieg eine Mauer aus rot und weiß. Und es war keine Wand der Ablehnung sondern eine Mauer der Unterstützung. Der sechste Abstieg ist tatsächlich nicht wie jeder andere. Stars wie Hector, Horn, Risse und Höger gehen mit in die Zweitklassigkeit, um diesen Kollateralschaden zu reparieren.Ihnen gebührt Respekt. Noch mehr aber gilt das für die Mitglieder und Fans, die im sportlichen Untergang Geschlossenheit und Unterstützung zeigten.
Nur Köln kann den HSV retten Die Rolle des FC im Abstiegskampf
Der Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga – für den FC ist er schon seit dem 32. Spieltag vorbei. Für drei andere Teams geht es zum Saisonabschluss um alles. Fast sicher: „Fußball-Deutschland schaut auf uns. Ich kann kein Ergebnis versprechen, aber wir werden noch einmal alles raushauen“, sagt Coach Stefan Ruthenbeck. Aber: Welche Konkurrenz wäre den Kölnern im Unterhaus am liebsten? Armin Veh: „Geld muss man allerdings auch klug einsetzen. Egal wer mit uns runtergeht: An unserer Zielsetzung ändert sich nichts. Wir wollen wieder hoch!“
Marohs Abschied: "Einer der schönsten und traurigsten Momente"
Es war das letzte Heimspiel für Dominic Maroh beim 1. FC Köln. Nach dem 1:3 gegen den FC Bayern verabschiedete sich der Abwehrmann tränenreich vom Kölner Publikum - geblieben wäre er trotzdem gerne. Maroh: "Es war einer der schönsten und traurigsten Momente zugleich, weil Wehmut und Stolz sich da gerade getroffen haben. Das werde ich wohl erst heute Abend bei einem Kölsch realisieren. Köln ist ja nicht gestorben, ich werde immer wieder hierher zurückkommen. Aber es tut schon weh, wenn man weiß, dass man in zehn Tagen das letzte Mal am Geißbockheim aufschlägt."
"Brutalster Absturz": 1. FC Köln will aus Fehlern lernen
Keine Trauer, keine Weltuntergangsstimmung. Im Gegenteil: Die Fans des 1. FC Köln machten sich und ihren Lieblingen Lust auf die Zweitklassigkeit und beeindruckten damit sogar den Gegner. "Ich hoffe, dass sie nach einem Jahr wiederkommen. Denn ich würde hier schon noch gerne einige Male spielen", sagte Weltmeister Mats Hummels. Auch Jupp Heynckes gönnt dem "Effzeh" nur das Beste für die kommende Spielzeit: "Ich wünsche dem 1. FC Köln, dass er wieder zu einer Einheit findet und wieder ins Oberhaus marschiert. Für jeden Spieler ist es etwas Besonderes, in solch einer Kulisse zu spielen."
Der HSV glaubt nach wie vor an den Klassenerhalt in der Bundesliga. Dazu ist ein Sieg der Hamburger gegen Mönchengladbach nötig, gleichzeitig muss der VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Köln verlieren. Deshalb appelliert HSV-Coach Christian Titz an den bereits abgestiegenen FC. "Wir wünschen uns natürlich eine gute Leistung vom 1. FC Köln und einen Auswärtssieg", sagte der 47-Jährige am Sonntag. Dennoch betonte Titz: Vor allem ist klar: "Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und unser Heimspiel gewinnen. Der Fokus bleibt auf uns."
Podolski wieder im FC-Trikot, zumindest irgendwann
Seit Wochen spekulieren die Fans des 1. FC Köln über eine Rückkehr von Lukas Podolski in die Domstadt. Der Fanliebling selbst schaute sich am Samstag das letzte FC-Heimspiel im Stadion an und gab mit seinen Aussagen erneut Raum für Spekulationen. Sowohl die Aussagen von Wehrle als auch von Podolski und Veh lassen durchaus durchblicken, dass eine Rückkehr von Podolski im FC-Trikot im Winter 2019 denkbar ist. Oder vielleicht doch schon früher? Denn dass ein Vertrag nicht immer bedeuten muss, dass dieser auch erfüllt wird, ist in der heutigen Fußball-Zeit mehr als üblich.
Fronten sind verhärtet Ultras kritisieren Vorstand des 1.FC Köln
Es war kurz nach 17 Uhr am Samstag, als sich die Medienabteilung des 1. FC Köln veranlasst sah, den Journalisten eine Info an die Hand zu geben: „Die Vorstand-Raus-Rufe der Ultras wurden von großen Teilen des Oberrangs Süd mit Pfiffen und „Horde raus!“ Rufen beantwortet.“ Als ob diese Pfiffe und Rufe nicht zu hören gewesen wären. Waren sie aber, genauso wie die Kritik und Schuldzuweisungen der Ultras gegenüber den FC-Verantwortlichen, die die Fans verbal und mit einer Flut an Spruchbändern während des FC-Spiels gegen Bayern zum Ausdruck brachten.
Nach dem 1:3 gegen Bayern München: Für et Hätz un jäjen d’r Kopp
Sentimental endet das vorerst letzte Heimspiel des 1. FC Köln in der Bundesliga. Die Emotionen nach dem 1:3 gegen Bayern dürfen dem effzeh aber nicht den Blick auf die Realität verstellen. Wer erst nach dem Abpfiff ins Müngersdorfer Stadion gekommen war und nicht wusste, welche Mannschaften da auf dem Rasen soeben gespielt hatten, der musste ziemlich verwirrt gewesen sein. Im Anschluss an das Duell des bereits abgestiegenen Schlusslichts der Bundesliga gegen den designierten Meister war nicht zu erkennen, welches Team soeben das letzte Heimspiel als Erstligist absolviert hatte.
Als Timo Horn & Co. nach dem verlorenen Heimabschluss gegen Bayern München (hier der Spielbericht zur 1:3-Niederlage) in die Südkurve gingen, empfingen die Fans sie mit einem warmen Applaus und dem „Veedel“-Lied. Das bestärkte die FC-Profis nur noch mehr in dem einen Wunsch: Dieses Totalversagen wieder Vergessen zu machen. Der große Rückkehrschwur! Schon vor dem Spiel schwappte den Profis viel Zuneigung entgegen. Während zumindest große Teile der Südkurve den Vorstand für den Absturz verantwortlich machten, blieb Kritik an der Mannschaft aus.
Mama & Papa Cordoba erleben Fan-Wut! Schlimme Pfiffe im eigenen Stadion
Das bricht einer Mutter das Herz! Die Eltern von Stürmer Jhon Cordoba beobachten m Samstag von der Nordtribüne, wie Trainer Ruthenbeck ihren Sohn für Zoller ins Spiel bringt (71.), sind extra angereist zum Saisonfinale, machen Fotos und Videos. Und plötzlich gellt ein Pfeifkonzert durchs ganze Stadion. Schon wieder Pfiffe gegen Cordoba! Kölns "Fans" machen ihren eigenen Spieler nieder. Und Jhons Eltern müssen erstmals alles miterleben. Die Folgen sind schon seit Wochen zu beobachten. Dem Columbianer ist die Verunsicherung bei nahezu jeder Aktion anzumerken. Der Druck zu groß.
Einen weniger guten Tag erwischten am Sonntag die Frauen des Effzeh. Auch sie hätten mit einem Sieg den Klassenerhalt zwar nicht rechnerisch, aber praktisch perfekt machen können. Gegen den direkten Tabellennachbarn aus Duisburg, der vor der Partie noch einen Punkt hinter den Kölnerinnen lag, musste sich die Mannschaft von Trainer Willi Breuer am Ende mit 0:2 (0:0) geschlagen geben. Genoveva Anonman brachte die Gäste in der 56. Minute in Führung. Lucia Harsanyova erhöhte in der 72. Minute auf 2:0. Durch die Niederlage sind die FC-Frauen auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht und stehen vor dem Abstieg.
Simon Terodde stand ein wenig abseits, nach dem Schlusspfiff dürfen Stürmer das. Vor der Südtribüne nahmen seine Kollegen nach dem letzten Heimspiel dieser desolaten Saison Abschied von den Fans. Wieder stimmte die Südtribüne das „Veedel“ an, es waren große Momente. Terodde war in der 79. Minute ausgewechselt worden und schon wieder ausreichend abgekühlt, um ein Fernsehinterview zu geben. Er war überrascht. „Wir werden hier gefeiert, als hätten wir die Meisterschaft gewonnen“, sagte der 30-Jährige staunend.
Vertrag bis 2022 Klünter wechselt von Köln zur Hertha
Der Transfer von Lukas Klünter von Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln zu Hertha BSC steht offenbar kurz vor dem Abschluss. Der 21-Jährige, der in Berlin bereits den Medizincheck absolviert haben soll, wird bei den Hauptstädtern laut kicker einen Vertrag bis 2022 erhalten. Das Kölner Eigengewächs soll zwei Millionen Euro Ablöse kosten. Der Rechtsverteidiger könnte in Berlin Mitchell Weiser ersetzen, der mit Bayer Leverkusen in Verbindung gebracht wird. Klünter kam in der Kölner Abstiegssaison auf 19 Bundesligaspiele (ein Tor), stand zuletzt aber nicht mehr im FC-Kader.
Die ultimative Demütigung erfuhr ein 17-Millionen-Mann im letzten Heimspiel. Bei seiner Einwechslung gegen den FC Bayern München pfiffen die Fans des 1. FC Köln Jhon Córdoba schamlos aus. Der Nachfolger von Anthony Modeste hat die Erwartungen beim Absteiger nicht nur nicht erfüllt - er hat sie mit null Toren sogar deutlich unterboten und dürfte das teuerste Missverständnis der laufenden Spielzeit in der Bundesliga sein. Wie ein Verein in Deutschlands Eliteklasse abschneidet, hängt auch maßgeblich von seiner Transferpolitik ab. Da hat Absteiger Köln nicht nur die Modeste-Nachfolge vermasselt, sondern sich weitere kapitale Fehler in der Kaderplanung erlaubt.
„Mer stonn zu dir, FC“ RheinEnergie bleibt Partner des 1. FC Köln
Das Müngersdorfer Stadion wird bis 2024 seinen gewohnten Alternativnamen tragen: Der 1. FC Köln verlängert den zum Sommer auslaufenden Vertrag mit RheinEnergie, der auch das Namensrecht für die effzeh-Heimspielstätte beinhaltet, um sechs weitere Jahre. Seit dem 2004 fertiggestellten Umbau trägt die WM-Arena den Namen des städtischen Energieversorgers. Zudem setzt RheinEnergie das Engagement bei der U21 des FC fort und bleibt Namensgeber des Trainingsgeländes am Geißbockheim sowie Partner des FC Kids-Clubs. Die Südkurve wird derweil nach Hans Schäfer benannt.
Das Ende der Partie zwischen dem 1. FC Köln und dem FC Bayern München hatte Stefan Ruthenbeck von der Tribüne aus beobachten müssen. Nach einer Geste zum vierten Offiziellen schickte Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus den Trainer auf die Tribüne. Auf welcher Trainerbank er künftig sitzen wird, entscheidet sich derweil zeitnah. Ruthenbeck: „Ich freue mich auf die neue Aufgabe – was auch immer kommt“, hatte der Trainer kürzlich betont. Welche das sein wird, ist nach wie vor ungewiss.
Transfer perfekt Klünter wechselt vom 1. FC Köln zu Hertha
Perfekt ist der Wechsel von Lukas Klünter vom 1. FC Köln zu Hertha BSC. Beide Clubs bestätigten heute den sich seit einigen Wochen anbahnenden Transfer. Der Hauptstadtclub überweist angeblich rund 1,5 Millionen Euro für den 21-Jährigen. Der spielt auf der rechten Außenbahn vor allem in der Defensive und soll den Ex-Kölner Mitchel Weiser ersetzen. Zu Klünters Weggang sagte Kölns Sportchef Veh: „Lukas kann so seinen Weg in der Bundesliga fortsetzen. Dabei wünschen wir ihm alles Gute." Als sein Nachfolger ist Benno Schmitz (23) von RB Leipzig im Gespräch.
Hertha BSC hat am Montag die zweite Neuverpflichtung unter Dach und Fach gebracht. Nach Javairo Dilrosun holen die Berliner Lukas Klünter vom Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln an die Spree. Der sprintstarke Rechtsverteidiger erhält bei der Hertha einen langfristigen Vertrag. Nach kicker-Informationen handelt es sich hierbei um einen Kontrakt bis 2022. Dies gaben die Hauptstädter am Montagnachmittag in einer Vereinsmitteilung bekannt. Klünter: "Ich sehe den Wechsel nach Berlin als große Chance an, mich persönlich weiterzuentwickeln."
Trügerische Stimmung beim 1. FC Köln: Kölscher Feenstaub
Von weitem betrachtet liefert der 1. FC Köln derzeit ein außergewöhnliches Bild: Der Traditionsverein steigt ab, und irgendwie scheinen trotzdem alle ganz glücklich zu sein. Wenn man genauer hinschaut, sind die Konflikte um und im Club aber deutlich sichtbar. Ein Kommentar.
Im Heimspiel gegen Bayern wurde Trainer Ruthenbeck auf die Tribüne verbannt. Das wird wohl Folgen haben. Derweil sorgt der Videobeweis weiter für Ärger. Seltsame Entscheidungen unter Zuhilfenahme oder Nichtberücksichtigung des Video-Assistenten hat Stefan Ruthenbeck wie sein Vorgänger Peter Stöger schon einige beim 1.?FC Köln über sich ergehen lassen müssen. Bis zum letzten Heimspiel seiner FC-Mission hatte er etwaige Benachteiligungen mit dem einen oder anderen Mienenspiel sowie mit in den Hosentaschen geballten Fäusten hingenommen. Am Samstag gegen den FC Bayern aber platzte dem Trainer der Kragen.
Kommentar: Eine letzte Pflicht haben die FC-Profis noch
Das letzte Heimspiel verlief schiedlich, friedlich. Die Spieler des 1. FC Köln zeigten sich noch einmal von ihrer kämpferischen Seite und boten dem FC Bayern die Stirn. Doch am Ende ging es für beide Mannschaften nur noch um die Goldene Ananas. Das ist am kommenden Samstag anders – auch aus Sicht der Geissböcke. Es mag nur eine weitere Statistik sein. Doch nach 33 Spieltagen ist diese Mannschaft des 1. FC Köln noch immer die schlechteste Bundesliga-Mannschaft, die je das Trikot mit dem Geissbock auf der Brust getragen hat.
Stöger vorm letzten VfL-Spiel Dieser Ösi-Abgang schmerzt Bochum
Was wäre Bochum in dieser Saison ohne seine Ösis? Lukas Hinterseer (27/14 Saisontore) und Kevin Stöger (24/4 Tore/7 Vorlagen) waren an 22 von 36 Bochumer Treffern beteiligt. Doch der Vertrag des Mittelfeld-Regisseurs Stöger läuft im Sommer aus. Ablösefrei wird er Bochum verlassen. Eine Entscheidung über Stögers neuen Klub ist noch nicht gefallen. Vieles spricht für Nürnberg, doch auch Köln und Frankfurt sollen noch im Rennen sein.
FC hat den Zweitliga-Fallschirm Köln fällt nach dem Abstieg finanziell weich
Sportlich schmerzt der sechste Abstieg der FC-Geschichte sehr. Noch nie war der Gang in die Zweite Liga so unnötig. Aber: Noch nie war er auch so günstig! Denn der FC hat einen finanziellen Abstiegs-Fallschirm. „Es ist wichtig, dass es keine existenzielle Gefährdung gibt“, sagt Finanz-Boss Alexander Wehrle. „Allerdings wäre natürlich das Wirtschaften in der Bundesliga einfacher. Deswegen trifft er uns schon hart.“
Anstatt einer Einheit auf dem Platz ging es für die FC-Profis am Dienstag zum Laktattest auf die Ostkampfbahn. „Wir wollen wissen, wo die Jungs aktuell stehen“, sagte Cheftrainer Stefan Ruthenbeck über den Leistungsstufentest am Dienstagvormittag, der von der Sporthopädie Wallenborn geleitet wurde. Über seine persönliche Zukunft macht sich der Fußballlehrer nach wie vor nur am Rande Gedanken: „Armin Veh und ich sind in Gesprächen. Die Entscheidung ist aber noch nicht gefallen, es muss einfach für beide Seiten passen."
Ruthenbeck bietet Anfang Hilfe an Seitenhieb für Stöger
In Wolfsburg sollen vermehrt Spieler spielen, die auch nächstes Jahr beim FC sein werden. Seinem Nachfolger Markus Anfang will er persönlich helfen, sollte dieser dies wünschen. Bei Ruthenbeck scheint die Abfuhr von Stöger noch im Hinterkopf verankert zu sein.Am Dienstag antwortete er auf die Frage, ob er seinem Nachfolger Markus Anfang im Sommer für Fragen zur Verfügung stehen werde: „Wenn Markus mich anruft, werde ich in jedem Fall den Telefonhörer abnehmen oder zurückrufen.“ Die Formulierung war ein klarer Seitenhieb in Richtung Stöger.