Wochenrückblick zum FC-Abstieg Ganz ohne fremde Hefe
Kurz vor dem wohl unvermeidlichen FC-Abstieg haben Lebensmittelkontrolleure die Ursache für den plötzlichen Niedergang gefunden. Bei ihren Stichproben im Stadion tauchte plötzlich Fremdhefe in den Bierleitungen auf. Und das mitten in der Saison. Sie sei zwar ungefährlich für die Fans, völlig harmlos, aber das ist ja schnell mal so gesagt. Von den Experten. Wer weiß denn schon genau, was Fremdhefe so alles anrichten kann. Sie macht ganz offensichtlich selbstbesoffen vor Glück. Unabhängig vom Ergebnis. Und das Fatale daran ist: Ehe man es merkt, ist es schon zu spät.
Aufstieg/Abstieg So machen sich Fortuna-Fans über den FC lustig
Wer den Schaden hat... Seit Samstag 14.50 Uhr haben Fortuna-Fans Oberwasser. Endlich wieder Bundesliga – und dann steigt auch noch der 1. FC Köln am gleichen Tag ab. Logisch, dass das Netz vor Häme aus Düsseldorf in Richtung FC fast explodiert In den sozialen Netzwerken werden Fotos geteilt, Memes gepostet und Sprüche gedrückt. EXPRESS hat die schönsten Beispiele gesammelt.
Der 1. FC Köln ist nach dem 2:3 beim SC Freiburg der erste Absteiger dieser Saison aus der Bundesliga. Der sechste Abstieg der Vereinsgeschichte schmerzt. In diesem schweren Moment standen den müden FC-Profis jedoch einmal mehr ihre treuen Anhänger zur Seite. Nachdem sich der Großteil des Teams aufgerappelt und in die Fankurve geschleppt hatte, schallten ihm frenetische Gesänge entgegen. Die Anhänger stimmten "En unserem Veedel" von den Bläck Fööss an. Die Situation verlief völlig friedlich und komplett anders als beim Platzsturm vor sechs Jahren.
1. FC Köln muss in Liga zwei : Das Ziel „Aufstieg 2019“
Der 1. FC Köln steht als erster Absteiger der Saison fest. Torwart Horn kritisiert die Fehler im Erfolg – betont aber auch die Unterschiede zum letzten Bundesliga-Abschied vor sechs Jahren. Timo Horn konnte im frühen Abstieg sogar einen Vorteil entdecken. „Das ist vielleicht das einzig Positive. Dass man drei, vier Wochen Vorsprung hat gegenüber anderen Teams, die noch mitten im Abstiegskampf oder Aufstiegskampf sind, sich vorzubereiten“, sagte der Fußball-Profi nach dem 2:3 beim SC Freiburg. „Die Zeit müssen wir nutzen, das werden wir definitiv tun.“
Kommentar: 1. FC Köln krankt an großer Verblendung
Alles nur halb so schlimm? Der Traditionsverein 1. FC Köln stürzt von der Europa Liga in die Zweite Liga. Der Klub muss genau analysieren und gezielt handeln, sonst droht das verzögerte Verderben. Sandhausen statt London: Der 1. FC Köln wird kommende Saison in der 2. Liga antreten. Ein Absturz in die Bedeutungslosigkeit? In den Fahrstuhlmodus? In den finanziellen Ruin? Nein. Dieser Kölner Abstieg ist schlimm, aber er wird dem Klub nicht das Genick brechen. Wenn der FC jedoch zu selbstgefällig bleibt, könnte sich das schnell ändern. Denn schon vor dieser Saison vergaß der Klub das Wichtigste: bei der Kaderplanung den Zufallsfaktor Fußball einzubeziehen.
"Der Abstieg 2018 - das ist für mich ein Unfall. Anders zu bewerten als die anderen Abstiege", sagt Toni Schumacher, der 422-mal für den FC in der Bundesliga auf dem Platz stand. Einen Abstieg musste er in seiner Zeit als FC-Profi (1972 bis 1987) nicht miterleben. "Mit diesem guten Kader hätte das nie passieren dürfen. Es sind von Beginn an Dinge schiefgelaufen, von denen kein Beteiligter je gedacht hätte, dass sie in diese Richtung laufen. Ein entscheidender Faktor waren die Probleme im Umgang der beiden wichtigsten Figuren."
Als der Abstieg nach der am Ende dramatischen 2:3-Niederlage beim SC Freiburg besiegelt war, gingen die Kölner Spieler unterschiedlich mit dem Schicksal um, das sich seit Wochen oder Monaten mehr als angedeutet hatte. Jonas Hector und Marco Höger sanken nach dem Schlusspfiff zu Boden, ihnen standen wie Dominic Maroh oder Dominique Heintz Tränen in den Augen. Claudio Pizarro, Yuya Osako und Jhon Córdoba stürmten sofort in Richtung Kabine, doch alle anderen Spieler schlurften schweren Schrittes in Richtung des Kölner Fanblocks. Dort gab es Applaus.
Das halbe Dutzend ist voll: Der FC und der überflüssige Abstieg
Nachdem der sechste Abstieg der Vereinsgeschichte verdientermaßen besiegelt war, gab es für die Spieler des 1. FC Köln noch einmal einen Gänsehautmoment: Mit tieftraurigen Gesichtern standen die FC-Profis nach dem Abpfiff vor dem Gästeblock, der erst aufmunternden Applaus spendete und danach einen kölschen Klassiker intonierte. „En unserem Veedel“ sangen die erneut zahlreich mitgereisten Anhänger inbrünstig, sie schmetterten es geradezu Richtung Rasen. In unserem Viertel – da hält man zusammen, was auch immer passiert. Es war eine trotzige Ansage an die Spieler auf dem Platz, es war eine trotzige Ansage an den Rest der Bundesliga.
Sofortiger Wiederaufstieg: Was der FC von Freiburg lernen kann
Nach 32 Spieltagen ist der Abstieg des 1. FC Köln auch rechnerisch besiegelt. Die Kölner müssen ihre Kräfte nun bündeln und die Mission Wiederaufstieg angehen. Einige Vereine haben es in der Vergangenheit vorgemacht. Die Ausgangslage für den Effzeh könnte trotz der desaströsen Saison kaum besser sein. Dennoch wird der Aufstieg kein Selbstläufer. In der jüngeren Vergangenheit der Liga schafften Vereine wie Freiburg, Stuttgart und Hannover die sofortige Rückkehr ins Fußball-Oberhaus.
Sandhausen statt Bayern So plant Köln den Wiederaufstieg!
Nun also Sandhausen statt Bayern. Veh plant längst schon den Wiederaufstieg! Veh: „Ich denke nur noch an die Zukunft. Die Vergangenheit müssen wir nicht mehr diskutieren.“ Er hat einen Spieler-Etat von rund 23 Mio Euro (bisher 48 Mio) zur Verfügung, kalkuliert mit 90 Mio Euro (bisher 129 Mio) Umsatz. Neben Timo Horn und Jonas Hector soll auch Leonardo Bittencourt unbedingt bleiben. Als Neuzugänge sind Lasse Sobiech (St. Pauli) und Louis Schaub (Rapid Wien) fix, auch der Leipziger Benno Schmitz soll kommen.
„Eine völlig verkorkste Saison“ Der Abstieg des FC wirkt wie eine Erlösung
Wenn es noch eines Beweises für die ausgelaugte Verfassung der FC-Mannschaft bedurft hätte, dann war es deren Vorstellung im altehrwürdigen Dreisamstadion. Mit einem Sieg hätte man die Leidenszeit bis zum vollzogenen Abstieg nochmals hinausgezögert, so richtig dafür einsetzen aber vermochte sich kaum noch jemand, Torwart Timo Horn ausgenommen. Die Feldspieler machten durchweg lange Zeit alle einen mehr oder weniger unkonzentrierten, lethargischen Eindruck.
Seit Lukas Podolski den 1. FC Köln vor sechs Jahren verließ, wird regelmäßig über seine Rückkehr spekuliert. Nun, wo der Abstieg endgültig feststeht, könnte es soweit sein. Klub und Spieler sendeten einige Signale, die darauf hindeuten. Nun, wo Stöger und Schmadtke in Köln längst wieder Geschichte sind und der Gang in die Zweitklassigkeit seit der 2:3-Niederlage in Freiburg endgültig feststeht, könnte der richtige Zeitpunkt gekommen sein.
1. FC Köln: Planungen für den Wiederaufstieg schreiten voran
Nach vier abgesehen von der laufenden Spielzeit erfolgreichen Jahren in der Bundesliga kehrt der 1. FC Köln im Sommer in Liga zwei zurück. Für die Geißböcke ist freilich klar, dass der Aufenthalt im Unterhaus nur von kurzer Dauer sein soll. Sämtliche Planungen sind auf den direkten Wiederaufstieg ausgelegt und in einigen Bereichen auch schon weit gediehen. Offiziell bestätigt ist zwar noch nichts, doch mit Lasse Sobiech (St. Pauli), Rafael Czichos (Kiel), Benno Schmitz (RB Leipzig) und Louis Schaub (Rapid Wien) werden vier potentielle Neuzugänge rund ums Geißbockheim heiß gehandelt.
Kein Roulette-Aufstieg: „Setzen nicht alles auf eine Saison“
Der 1. FC Köln hat nach einem schleichenden Tod nun Planungssicherheit für die Zweite Liga. Natürlich planen die Geißböcke nach dem unnötigen Abstieg die direkte Bundesliga-Rückkehr. Dafür ist der Verein bereit ins Risiko zu gehen, wenngleich nicht alles auf eine Karte gesetzt wird. Auch wenn die Geißböcke ein finanziell „gesunder Verein“ sind, wie Armin Veh zuletzt auf der PK vor dem Spiel in Freiburg erklärte, werden die Kölner für das angestrebte Ziel keine horrenden Summen auf dem Transfermarkt verschleudern. Zwar wird der Effzeh für die direkte Rückkehr einiges investieren, aber nicht um jeden Preis.
Das Wunder ist ausgeblieben! Schon im Winter hatte Sportchef Armin Veh aufgrund der aussichtslosen Situation angekündigt: „Wir planen für die Zweite Liga.“ Jetzt ist der Abstieg besiegelt, und der FC wird ab sofort an der Rückkehr arbeiten. Die Profis haben bis Dienstag trainingsfrei, dann beginnt schon die Mission Wiederaufstieg! Noch zweimal spielt der FC in der Bundesliga. Gegen die Bayern und gegen Wolfsburg. Die große Frage: Kommt’s schon jetzt zum Umbruch im Team?
Hannover 96: Kölns Yuya Osako auf der Wunschliste?
Die Schlagzeilen rund um Hannover 96 dominiert in diesen Tagen allerdings nicht die sportliche Situation, sondern die Zukunft von Sportdirektor Horst Heldt. Als Nachfolger macht verstärkt der Name Jörg Schmadtke die Runde. Schmadtke wird zusammen mit Ex-96-Profi Jan Schlaudraff heiß gehandelt. Nicht ausgeschlossen, dass Schmadtke dann in einer seiner ersten Amtshandlungen einen Spieler von seinem Ex-Klub 1. FC Köln nach Hannover holt. Nach Informationen des „Kicker“ soll Yuya Osako in Hannover ein Thema sein.
Trotz des Abstiegs hält der 1. FC Köln an seinen Stadionplänen fest. Statt eines Neubaus präferiert Präsident Werner Spinner eine Stadionerweiterung am Standort Müngersdorf. Dem WDR gegenüber kündigte Spinner an, eine weitere Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Man stehe dazu in Verbindung mit dem Architekten des Stadions. Der Plan, ein neues Stadion zu bauen, möglicherweise außerhalb der Stadtgrenzen, wird demnach wohl nicht weiterverfolgt.
Yuya Osako (27) hat beim FC noch Vertrag bis 2020. Erfüllen wird er ihn wohl nicht. Wie BILD erfuhr, plant Köln ohnehin nicht mehr mit dem Japaner, würde ihn gerne abgeben. Osako: „Ich habe mehrere Angebote und weiß nicht, ob ich bleibe.“ Immer heißer wird der Innenverteidiger Rafael Czichos (27) am Geißbockheim gehandelt. Der Kapitän (noch Vertrag bis 2020) von Holstein Kiel könnte gleich mit Markus Anfang zusammen nach Köln kommen. Und der FC braucht Innenverteidiger, weil Maroh (muss gehen) und Heintz (u.a. Dortmund und Schalke haben Interesse) den Verein verlassen werden.
Kampf schon verloren? Veh spricht von Bittencourt-Abschied!
Der FC auf dem Weg in die 2. Liga. Hat Köln den Kampf um Bittencourt (24) dabei schon verloren? Hinter den Kulissen ringt Sportboss Armin Veh (57) seit Wochen um Bittencourt. Kölns Trickser kann den Klub dank einer Schnäppchen-Klausel für nur 8 Mio Euro verlassen, hat Angebote aus England (u.a. Tottenham) und Frankreich (Monaco) vorliegen – außerdem soll Hoffenheim scharf auf Bittencourt sein. Jetzt spricht auch Veh erstmals offen über einen Abgang seines Leistungsträgers. „Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich ihn gerne halten würde. Aber wir müssen damit leben, dass Leo uns wahrscheinlich verlassen wird."
Armin Veh äußert sich zur Möglichkeit einer Rückkehr Lukas Podolskis zum 1. FC Köln. Neuzugänge für die neue Saison sollen zudem bald verkündet werden. Eine Rückkehr von Weltmeister Lukas Podolski (32) zu seinem Stammklub 1. FC Köln ist für Manager Armin Veh "kein Thema". Der Geschäftsführer Sport sagte am Montag bei einem Pressetermin: "Ich beschäftige mich nicht mit Lukas Podolski." Die FC-Galionsfigur Podolski, derzeit bei Vissel Kobe in Japan unter Vertrag, hatte wiederholt betont, gerne wieder zum FC zurückkehren zu wollen.
Wer bleibt, wer geht? Veh deutet Bittencourt-Abschied an
Während sich einige Spieler trotz des Abstiegs bereits zum Effzeh bekannt haben, steht bei anderen Leistungsträgern die Entscheidung über ihre sportliche Zukunft noch aus. Bei Bittencourt und Osako stehen die Zeichen jedoch auf Abschied. Dabei war es vor allem der Flügelspieler, der mit seinem Saunaschwur selbst die Hoffnungen auf einen Verbleib bei den Fans geweckt hatte. Für Osako steht das FC-Kapitel nach vier Jahren ebenfalls kurz vor dem Abschluss. Wie Veh berichtete, plane man für das kommende Zweitligajahr mit vier Stürmern. Dazu zählen Guirassy, Terodde, Cordoba und Zoller. Für Osako wird es in Köln demnach nicht weitergehen.
Armin Veh über die Verpflichtung von Neuzugängen: "Wir sind gesund. Wir werden sicher nicht alles auf eine Karte setzen und den Verein dann in eine Lage bringen, in der er im Jahr darauf Probleme hat. Wir wollen aber auch noch neue Leute holen. Sie werden schon Geld kosten. Es ist gut, dass so etwas möglich ist. Deswegen stellen wir uns auch hin und sagen: Wir wollen unbedingt aufsteigen. Wir sind mit zumindest drei Spielern relativ weit. Es werden sicher noch weitere folgen. Aber ich weiß bei vielen Spielern aus dem aktuellen Kader auch noch nicht, wie sie planen."
Der Abstieg des 1. FC Köln ist seit vergangenem Spieltag besiegelt. Wenn die Tatsache, dass der Abstieg früh abzusehen war, etwas Positives birgt, dann den Umstand, dass der 1. FC Köln frühzeitig in die Planungen gehen konnte. Jeder Spieler, der kam oder kommen soll, wusste und weiß um die "Gefahr", in der kommenden Saison zweitklassig unterwegs zu sein. "Es wird komisch", sagt Geschäftsführer Armin Veh, "vor allen Dingen, wenn um 13. 30 Uhr Anstoß ist und du um elf Uhr Nudeln serviert bekommst."
Der 1. FC Köln hat Medienberichte zum Ausbau des RheinEnergie-Stadions dementiert. "Es gibt verschiedene Überlegungen, aber keinen neuen Stand zu verkünden", wird Geschäftsführer Alexander Wehrle in einer Pressemitteilung des Vereins zitiert. Zuvor hatte Klub-Präsident Werner Spinner im Gespräch mit dem WDR angekündigt, eine weitere Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. "Sollte es möglich sein, eine neue Machbarkeitsstudie zu beauftragen, die hier weiterhilft, dann würde der FC das selbstverständlich unterstützen. So weit sind wir jedoch noch nicht", sagte Wehrle.
Manche Dinge werden sich auch nach dem feststehenden Abstieg des 1. FC Köln aus der Fußball-Bundesliga nicht ändern. Dazu gehören die Zukunftspläne des Clubs mit dem gewünschten Ausbau des Rheinenergie-Stadions in Müngersdorf und der Erweiterung des Trainingsgeländes am Geißbockheim. Für Letzteres hat Geschäftsführer Armin Veh am Montag nachdrücklich geworben. „Wenn man sich die Trainingsmöglichkeiten anderer Bundesligisten anschaut, dann sind wir ganz, ganz weit hinten dran. Wir brauchen schon ein neues Heim“, stellte Veh fest.