Der 1. FC Köln ist Tabellenführer der zweiten Liga. Trotz Tabellenführung nach vier Spieltagen bleiben Schönheitsfehler. Der FC leistet sich Schwächephasen, ist defensiv anfällig und hat verletzungsbedingt weiterhin keinen zuverlässigen Rechtsverteidiger. Außerdem muss sich Trainer Anfang fragen lassen, wieso er in den ersten beiden recht schwachen Saisonspielen auf Jhon Cordoba als alleinigen Mittelstürmer gesetzt hat. Der Kolumbianer hat zwar ordentlich gespielt, war aber schon vor seiner glücklosen Zeit beim FC kein Torjäger. Cordoba braucht, all seine Profistationen zusammengerechnet, im Schnitt gut fünf Spiele für einen Treffer, Terodde dagegen nur rund zwei.
Fünf Erkenntnisse aus dem Pauli-Spiel: Schluckauf im System
Ein effzeh-Torjäger in Trefferlaune, ein Kontrollverlust für 20 Minuten und mentale Stärke: Das 5:3 beim FC St. Pauli offenbarte viele Aspekte des neuen 1. FC Köln.
1. Terodde trifft und trifft und trifft. 2. Die Offensive kommt ins Rollen. 3. Schluckauf im System 4. Auf außen wackelt es noch. 5. Im Kopf stimmt es beim 1. FC Köln.
Absprache mit Löw: Hector reist nicht zur Nationalmannschaft
Das kommt überraschend! Jonas Hector wird trotz Nominierung nicht für die deutsche Nationalmannschaft gegen Frankreich auflaufen. Der FC-Profi hat mit Bundestrainer Joachim Löw vereinbart, dass er aufgrund der hohen Belastungssituation nicht nach München reisen wird. Er wird die spielfreie Zeit zur Regeneration nutzen und in dieser Woche individuell trainieren. Auch im Testspiel gegen Wehen-Wiesbaden wird er nicht auflaufen. Nach der WM folgte für Hector der frühe Zweitliga-Beginn. Nun gönnt sich der FC-Kapitän eine Pause.
Louis Schaub: Der Unterschiedmacher beim 1. FC Köln
Er ist noch nicht lange da, hat aber seine Qualitäten schon unter Beweis gestellt. Auch unabhängig von den Scorerzahlen: Schaub beweist, dass er sich in der Offensive bestens aufgehoben fühlt und dort für den 1. FC Köln den Unterschied machen kann. Er ist quasi der Go-to-Guy des effzeh. Seine Stärken liegen im ersten Kontakt, mit dem er sich schon vor Ballannahme in Richtung des gegnerischen Tors drehen und seine Optionen (Abspiel, Abschluss?) ausloten kann. Durch seine gute Beweglichkeit und den vergleichsweise niedrigen Körperschwerpunkt kann Schaub sehr gut das Tempo wechseln und sich so dem Druck der Gegenspieler entziehen.
Hector wird in dieser Länderspielpause nicht zum Aufgebot von Joachim Löw gehören. Er und der Bundestrainer einigten sich auf eine Pause für den Linksfuß. Derweil reisten sechs andere FC-Profis sowie ein Youngster aus der U19 zu ihre Nationalmannschaften. Salih Özcan wurde für die U20 des DFB nominiert, die beiden Innenverteidiger Yann Aurel Bisseck und Dominik Becker reisen zur U19 des deutschen Fußballbundes. Louis Schaub wurde für seine starken Leistungen mit einer Nominierung für Österreich belohnt. Jorge Meré wird für die spanische U21 auflaufen, Brady Scott reist zur U20 der USA.
Kurzer Kontrollverlust: Das war gut, das war schlecht
Der 1. FC Köln ist beim FC St. Pauli noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Das 5:3 war ein für die Zuschauer faszinierend anzuschauendes Fußballspiel. Trainer Markus Anfang wurde jedoch gerade Mitte der ersten Hälfte an der Seitenlinie verrückt. Die Mannschaft bekam den Montag frei, startet am Dienstag in die Länderspielpause, in der sich die Vielspieler erholen und die Wenigspieler aufdrängen sollen. Die insgesamt 96 Spielminuten von Hamburg geben allen Beteiligten genug Anschauungsmaterial für den weiteren Lernprozess.
Rekordstürmer Terodde und seine fabelhaften Vorbereiter
Im Trainingslager in Kitzbühel wollte Simon Terodde vor ein paar Wochen seine uneingeschränkte Bereitschaft unter Beweis stellen. Und ging ein paar Extrawege: Zurück bis zur Mittellinie, heraus auf die Flügel. Große Laufarbeit. Doch Markus Anfang unterbrach die Übung, um mit dem Stürmer zu sprechen: Er wolle Terodde am und im Strafraum sehen, damit die Kölner einen haben, der in der Tiefe anspielbar ist, Gegenspieler bindet – und: Tore schießt. Terodde wird an Treffern gemessen, nicht an Kilometern. Am Sonntag beim spektakulären 5:3-Sieg auf St. Pauli traf Terodde erneut.
Anfangs Signatur Furios, vogelwild, beste Unterhaltung Das ist der neue Spektakel-FC
„Man kann nur jedem Zuschauer gratulieren, der bei diesem Spiel war“, sagte Markus Anfang nach der Partie beim FC St. Pauli. Auch Kapitän Jonas Hector hatte das Spiel genossen: „Es war ein Auf und Ab, ein Hin und Her, am Ende wurde es eine Schlacht, die wir für uns entschieden haben.“ Vom Start weg furios, manchmal vogelwild - aber immer beste Unterhaltung. Der neue FC unter Markus Anfang steht für großes Spektakel. Ein Kampf mit offenem Visier, direktem Zug zum Tor, der FC mal einfach, mal spektakulär. Im Zentrum des Geschehens meist der überragende Louis Schaub.
Lasse Sobiech hat sich seine Rückkehr ans Millerntor mit einem Sieg für den 1. FC Köln versüßen können. Eine schwierige Partie für den ehemaligen Kiez-Kicker, der fünf Jahre für den FC St. Pauli aufgelaufen war, ehe er im Sommer ablösefrei den Weg nach Köln fand. Das 5:3 erfüllte am Ende aber alle Hoffnungen. Es war das Duell der Riesen. Henk Veerman (2,01 Meter), der Stürmer des FC St. Pauli, traf auf FC-Innenverteidiger Lasse Sobiech (1,96 Meter). Zwei Hünen, die sich bekämpften, duellierten, stießen, foulten und in der Luft wie am Boden beackerten.
Wirbel um Ex-FC-Star Galatasaray-Transfer von Modeste geplatzt
Der Wechsel von Anthony Modeste zu Galatasaray Istanbul ist geplatzt! Das gab der türkische Spitzenklub am späten Montagabend via Twitter bekannt. Der ehemalige Torgarant des 1. FC Köln ist damit nach seiner Kündigung bei Tianjin Quanjian weiterhin auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. „Ein Transfer von Anthony Modeste zu unserem Verein erscheint zurzeit leider aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Dies wird der Öffentlichkeit mit Respekt mitgeteilt“, heißt es auf den sozialen Kanälen von Gala. Wo genau das rechtliche Problem liegt, ließen sie nicht vermelden.
Pezzoni wechselt in die Regionalliga – zum Tabellenletzten
Er hat 99 Mal für den 1. FC Köln gespielt, Stammspieler unter Christoph Daum in der Bundesliga, doch sein Abgang war wenig versöhnlich. Vor sechs Jahren verließ Kevin Pezzoni (29) Köln, nachdem er und seine damalige Freundin von Fans massiv beleidigt und bedroht worden war. Nun hat der Defensiv-Mann einen neuen Klub gefunden. Der Regionalligist Hessen Dreieich hat sich „Pezzos“ Dienste gesichert. Und das ist kurios! Denn: Erst vor wenigen Wochen war Pezzoni nach Griechenland zu Erstligist Apollon Smyrnis gewechselt. Dort wollte er unter Trainer Valerien Ismael spielen. Doch der Coach verließ vor wenigen Tagen den Klub.
Risse pausiert: Rechtsaußen mit Adduktorenproblemen
Der 1. FC Köln nutzt die Länderspielpause, um bei einigen Spielern körperliche Tests nachzuholen, die in der Vorbereitung nicht vorgenommen werden konnten. Derweil wird Marcel Risse zunächst pausieren. Den Rechtsaußen plagen wieder Adduktorenprobleme. Risse war im Spiel beim FC St. Pauli nach einer knappen Stunde mit einer Adduktorenverhärtung aus dem Spiel genommen worden. Am Dienstag fehlte Risse beim ersten Mannschaftstraining der Woche. Der 28-Jährige soll zunächst geschont werden und individuell trainieren. Wann der Rechtsfuß wieder auf den Rasen zurückkehren wird, ist noch nicht klar.
Nach dem freien Montag hielt Markus Anfang am Dienstag eine „Reinkomm-Einheit“ ab, wie er selbst das eher entspannte Training bezeichnete. Alles war etwas weniger spielnah, die Torhüter trainierten allein. Der 1. FC Köln ging die Länderspielwoche ruhig an. Und in reduzierter Besetzung: Marcel Risse pausierte, da er seine Adduktoren-Probleme aus dem Spiel beim FC St. Pauli behandeln ließ. Die Zugänge Lasse Sobiech und Matthias Bader holten Leistungstests nach, für die im Sommer keine Zeit gewesen war.
Mit der neuen Spielweise unter Trainer Anfang begeistert der 1. FC Köln seine Fans. Die Geissböcke wollen nicht nur wieder erfolgreich sein, sondern auch attraktiv. Im Vordergrund steht das Spektakel. Und davon bekommt der Zuschauer bislang eine ganze Menge geboten. Fußball ist Unterhaltung. „Ich sitze ja auch als Fußballfan auf der Tribüne und will guten Fußball sehen“, hatte Sportchef Veh bei der Vorstellung von Markus Anfang erklärt. Das Ziel: Es soll sich wieder lohnen, den 1. FC Köln beim Fußballspielen zuzusehen. Der neue FC-Trainer scheint diese Vorgabe bereits verinnerlicht zu haben. Inzwischen ist wohl jedem klar: Anfang wurde genau dafür ausgesucht. Denn sein Fußball ist auf Spektakel ausgerichtet.
Transferzeugnis: Der Effzeh Bayern der zweiten Liga
Der 1. FC Köln ging als großer Favorit in die neue Zweitligasaison – und wird den Erwartungen bisher gerecht. Zehn Punkte aus vier Spielen und ein Schützenfest im DFB-Pokal sorgen für zufriedene Gesichter in der Domstadt. FT untersucht die Rolle der sieben Neuzugänge beim gegenwärtigen Höhenflug.
Jahrzehntelang hatte Dieter Müllers Bestmarke Bestand. Die FC-Legende erzielte in drei aufeinanderfolgenden Pflichtspielen acht Tore. Sie blieb bestehen, trotz Lukas Podolski, Milivoje Novakovic oder Anthony Modeste. Bis zum Spiel gegen den FC St. Pauli am vergangenen Sonntag. Da erzielte FC-Stürmer Simon Terodde seine Treffer acht und neun im dritten Pflichtspiel hintereinander. Müllers Rekord war eingestellt. Natürlich erzielte Müller Erstligatore und Terodde traf viermal gegen einen Amateurverein. Trotzdem ist der 30-Jährige derzeit in Köln der Mann der Stunde.
Korsett aus neun Profis: Wer jetzt in den Fokus rückt
Die Länderspielpause soll die Chance für Spieler beim 1. FC Köln sein, die bislang weniger oder noch gar nicht zum Zuge gekommen sind. Die bisherige Startformation lässt zwar aktuell kaum Optionen für Veränderungen zu. Doch Trainer Markus Anfang fordert, sich anzubieten. Denn taktisch kann sich immer etwas ergeben, wie die letzten Wochen bereits gezeigt haben. Viel Zeit bleibt nicht. Nach dem Aufgalopp am Dienstag folgt ein Training am Mittwoch, das Anschwitzen am Morgen vor dem Testspiel (in Wiesbaden) am Donnerstag sowie ein Training am Freitag.
Kölner Offensivmaschine rollt Wir erklären Anfangs Angriffs-Achter
Elf Tore in vier Spielen, dazu neun Buden im Pokal: Die kölsche Angriffsmaschine läuft schon zum Saisonstart auf Hochtouren. Imponierend ist die Vielfalt an Offensivspielern, auf die Coach Markus Anfang zurückgreifen kann. Mit seinem „Achter“ kann er auf alle Herausforderungen die passende Antwort finden. „Wir haben immer die Möglichkeit, unterschiedliche Qualitäten reinzubringen. Wir können über die Außen mit dem starken oder dem verkehrten Fuß spielen, entweder, um in die Mitte zu ziehen oder Flanken zu spielen“, sagt Anfang. „Und wir nutzen diese Optionen auch, deshalb gibt es für uns keine Spieler aus der zweiten Reihe.“
Auftaktbilanz: Ein fast perfekter Start des FC in die Saison. Die Offensive um den fünfmaligen Torschützen Simon Terodde ist das Prunkstück. Trainer Markus Anfang ist hochzufrieden, kalkuliert aber auch Rückschläge ein. Die erste Meisterschaftsunterbrechung – bedingt durch die Länderspiele – ist dazu geeignet, die Startphase des 1. FC Köln in die Zweitligasaison zu analysieren. Was war gut beim alleinigen Tabellenführer, wo hakt es noch im Spiel, und wie sind die Aussichten für die folgenden Begegnungen, von denen vier Stück innerhalb von 13 Tagen anstehen?
Herrlich wackelt: Denkt Bayer über Peter Stöger nach?
Bahnt sich bei Bayer Leverkusen bereits nach zwei Spieltagen der erste Trainerwechsel der laufenden Saison in der Fußball-Bundesliga an? Heiko Herrlich soll nach dem Fehlstart der Werkself wackeln, der ehemalige BVB-Trainer Peter Stöger ein Nachfolgekandidat sein. Das hatte sich Heiko Herrlich ganz anders vorgestellt: Mit großen Ambitionen war Bayer Leverkusen gestartet. Nach zwei Spielen und null Punkten rangiert der Tabellenfünfte der Vorsaison auf Platz 16 - der schlechteste Saisonstart seit 25 Jahren.
FC greift durch: Union-Täter fliegen aus dem Verein
Der 1. FC Köln hat in einer weiteren Maßnahme auf den Angriff einiger FC-Fans in Bocklemünd auf einen Fanbus von Union Berlin reagiert. Neun Täter waren als Vereinsmitglieder der Geissböcke identifiziert worden. Sie werden nun aus dem Klub ausgeschlossen. Das erklärte Vizepräsident Markus Ritterbach auf einem Mitgliederstammtisch am Dienstagabend. Du kannst dir deine Fans nicht aussuchen, lautet ein Sprichwort. Das gilt auch für den 1. FC Köln. Doch die Geissböcke wollen zumindest nicht mehr akzeptieren, wenn Fans, die gleichzeitig Vereinsmitglieder sind, im Namen des FC Straftaten begehen.
DFB: Lothar Matthäus fordert Aussortierung von FC-Kapitän Jonas Hector
Matthäus hat erklärt, dass es nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der WM in Russland dringend Veränderungen bedarf. Es müsse neben dem Spielstil auch der Kader angepasst werden. Er sprach sich deshalb u.a. für eine Aussortierung von Linksverteidiger Jonas Hector aus. Auch wenn Matthäus keinen Namen als Alternative nannte, dürfte er wohl auf Philipp Max vom FC Augsburg angespielt haben. FC-Coach Anfang entgegnete markig: "Dann würden wir aus einer Stärke von ihm eine Schwäche machen. Ich glaube nicht, dass es sich negativ auswirkt, dass er in Köln geblieben ist und in der 2. Liga spielt. Hier ist er einer der Führungsspieler und kann an dieser Aufgabe weiterwachsen. Sollte ihm das negativ ausgelegt werden, dann wären wir auf dem komplett falschen Weg im deutschen Fußball."
Köln-Trainer Anfang: „Die Chance musste ich einfach nutzen“
Markus Anfang erscheint in Trainingsklamotten des 1. FC Köln zum Interviewtermin. Kurz zuvor war er eine Runde joggen, wie er es regelmäßig macht, um die Gedanken zu ordnen. Schließlich hat das Tempo im Leben des 44-Jährigen deutlich zulegt, seit der gebürtige Kölner im Sommer vom eher beschaulichen Zweitliga-Klub Holstein Kiel in seine Heimatstadt gewechselt ist. Hier soll er den FC wieder in Bundesliga führen. Und immerhin: Nach vier Spieltagen thront Köln an der Tabellenspitze. Am Sonntag verzauberte Anfangs Elf die Fans sogar mit einem turbulenten 5:3-Sieg beim FC St. Pauli.
Comeback des FC-Stammtisch: Streicheleinheiten zum gelungenen Neustart
Der FC-Stammtisch Talk ist zurück: Bei der Comeback-Ausgabe war u.a. Niklas Hauptmann zu Gast – und bekam verbale Streicheleinheiten zweier Legenden des 1. FC Köln. „Wo ein Glaube ist, ist auch ein Weg“ – mit diesen Worten beschrieb Harald Konopka die spektakuläre Aufholjagd des 1. FC Köln beim FC St. Pauli. Unter dem noch frischen Eindruck des 5:3-Auswärtssiegs am Millerntor war Konopka zu Gast beim Comeback des FC-Stammtisch und traf im pickepackevollen Brauhaus Stüsser neben Talkmaster Ralf Friedrichs noch auf seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Dieter Prestin sowie Thomas Wagner (RTL Nitro) und den aktuellen FC-Profi Niklas Hauptmann.
Matthäus: Löw sollte auf Hector im DFB-Team verzichten
Lothar Matthäus hat sich für einen Verzicht auf Jonas Hector in der Nationalmannschaft ausgesprochen. Der Rekordnationalspieler riet Bundestrainer Joachim Löw, den 28-Jährigen künftig nicht mehr zu nominieren. Zumindest nicht, solange Hector mit dem 1. FC Köln in Liga zwei spiele. FC-Coach Trainer Markus Anfang hält davon wenig. Hector reiste am Montag nicht zur deutschen Nationalmannschaft. Nach seinem kurzen Sommerurlaub, dem frühen Einstieg ins Training beim FC und fünf Pflichtspielen im August gestattete Bundestrainer Löw dem Linksverteidiger eine Pause.