Zitat von joergiPutins Panzer werden durch Landminien der Urus zerstoert, die haetten wir 1942 im Kader gebraucht!
Jörgi, ich finde es fantastisch, daß Du schon in jungen Jahren Dein Gehirn dem Land zu militärischen Forschungszwecken zur Verfügung gestellt hast, aber ich glaube, der größte und härteste Kampf, den Du im Leben je gefochten hast, ist der gegen den dicken braunen Daumen, der jeden Morgen neu von irgendwo da oben kommt und bei Dir auf die Reset-Taste drücken möchte.
Bisher kann man nicht behaupten, daß Du in dieser Schlacht wie der sichere Sieger ausschaust, aber irgendwie mag ich die Art, wie Du immer weiter kämpfst...
Zitat von Joganovic In Deutschland denkt man halt seit Jahrzehnten, man sei weltweit das Beste. Egal ob Autos, Plattenspieler und Langspielplatten oder Schiedsrichter. Nun ist es beim Denken halt so, dass man sich da irren kann. Und verwundert feststellt: Autos aus Fernost sind auch gut, aber viel billiger. Plattenspieler verkaufen sich nicht mehr ganz so gut. Und die deutschen Schiedsrichter - sind nicht von gestern, sondern von vorgestern. Und die aus Mexiko, Serbien, Agypten oder was ich woher - sind dann einfach mal eben so besser. Und die Sache mit dem Videoschiedsrichter: Sie ist sooooo einfach. Nur nicht bei uns, da wird 1 Jahr lang Murks gepredigt und Murks praktiziert. Man sollte vielleicht mal der Wahrheit ins Gesicht sehen (so ähnlich wie nach PISA und der fixen Wahnidee, Deutschlands Kapital sei eine gute Bildung): Wir sind in Bezug auf das Schiedsrichterwesen einfach zweitklassig.
Mein lieber Joga, auch wenn sicher viel Wahres dran ist an dem, was Du da sagst, gegen die Analogie von Videobeweis und Plattenspielern möchte ich mich vehement verwahren. Auch wenn beide, ein Schallplattenspieler und ein Videoassistent, mit dem, was sie von sich geben, beim Empfänger Bilder im Kopf entstehen lassen, so ist selbst das beste Head-Set nicht in der Lage die Fülle an Information weiterzugeben, die ein herkömmlicher Zink-Kohle-Plattenspieler ins Kabel plästert. Die meisten Fußballstadien - und da schließe ich die russischen keineswegs aus - sind wenig HiFi-tauglich.
Plattenspieler verkaufen sich im Gegensatz zu der Zeit vor zehn oder zwanzig Jahren wieder richtig gut. Der Plattenspielerverkauf in Deutschland zieht sogar pro Jahr mächtig an, im Jahr 2016 wurden in deutschland 106.000 Stück abgestezt, das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um ziemlich genau 33%! Sicher, darunter befinden sich viele Geräte, die nicht viel teurer sind als eine einzige originalverschweißte Langspielplatte, aber sei´s drum. Plattenspieler erfahren damit in deutschland eine weitaus größere Akzeptanz als jeder Videobeweis, selbst wenn der noch so plausibel daherkommen sollte.
Womöglich hängt diese Differenz auch mit der Art des Datenflusses zusammen. Während ein Plattenspieler die mechanische Auslenkung einer Tonabnehmernadel in ein elektrisches Signal umwandelt, versucht der Videoassistent ein elektrisches Signal wieder in mechanisches Geschehen rückzuübersetzen. Während dieses Re-Codierungsvorgangs geschieht es jedoch, daß die ursprüngliche mechanische Information (z.B. ein Zweikampf zwischen gegnerischen Spielern) stark verfremdet und sogar verfälscht wird, ganz ähnlich den bekannten Phänomenen in der Qúantenphysik, wo auch durch die Beobachtung in den beobachteten Prozeß eingegriffen wird.
So wie sich viele Neutronen und Elektronen sicher gerne unbeobachtet tummeln würden, so kann man es den Fußballspielern nicht verdenken, wenn sie es als Voyeurismus empfinden, daß ihnen mittlerweile jede kleine Geste, jeder Handkantenschlag und jeder linke Haken unter die Nase gerieben wird. Der Seziertisch Fußballfeld wirkt so immer steriler, und man muß sich wirklich die kantbasierte Erkenntnis hier vor Augen halten, daß es den ungetrübten Blick auf ein Geschehen in der Welt nicht gibt und daß die vorgebliche Objektivität lediglich eine Verlagerung neuer subjektiver Konstruktivismen bedeutet.
Es ist natürlich schön, wenn der Videobeweis bei der WM in Rußland eleganter gehandhabt wird als in der Bundesliga, "objektiver" wird dadurch nicht viel. Die Leute bewerten die Abläufe, nicht mehr die Sache selbst. Auf einem Bahnhof können die Züge pünktlicher ankommen und abfahren als auf einem anderen, die Fahrgäste geschmeidiger ein-und aussteigen, die Lok netter bimmeln... ob die Züge damit aber am nächsten Zielort besser eintreffen, ist damit noch nicht gesagt.
Mit anderen Worten: Ich war ganz froh, daß der Videobeweis in der Bundesliga so vor die Wand gefahren ist, weil ich gehofft hatte, daß er sich damit selbst erledigen würde. Wenn das jetzt in Rußland klappt und alle damit zurfrieden sind, ist das nicht gut für den Fußball, wie ich ihn verstehe: Als metaphysisches Spiel mit dem Feuer, als Versuchslabor für Hybris, Schuld und Sühne jeder Art. Ein Teilbereich der Welt, in dem alles nahezu perfekt gerecht zugeht, mag grundsätzlich ja wünschenswert erscheinen, besonders spannend ist er für mich nicht.
Aber das sähe der Menschheit ähnlich, wenn sie in einer Sportart die ideale Gerechtigkeit installieren könnten, während in der realen Welt um dieses Spiel herum alles in flammender Willkür zugrunde geht.
Auch da passt übrigens die Schallplatte als Gegenanalogie: Sie ist deutlich imperfekter von der Abtastung als jedes digitale Medium, und klingt für unsre an Unvollkommenheit gewohnten Ohren soviel wärmer, knackiger und menschlicher...
Graf vom Strahl, Deine Beiträge strengen mich manchmal an. Ich muss die oft zweimal lesen oder sogar dreimal bis ich sie verstanden habe oder es mir zumindest einrede sie verstanden zu haben. Ich bin ziemlich faul, aber sie sind die Mühe wert, das ist eigentlich immer der Fall, außer wenn es um die smashing pumpkins oder diesen Kerl von zuletzt geht, der lange tot ist und vorher immer Friedhofsmusik gemacht hat.
Wenn ich jetzt an den Videobeweis denke, dann bin ich der genau gleichen Meinung. Braucht man den, oder reicht ne Torlinientechnik, oder lässt man alles wie es mal war? Ich weiß es noch nicht so genau, aber früher war eh alles besser. Im Radio sah man die kleinen Ungerechtigkeiten nie so genau.
Das mit dem Schallplatten Apparat und dieser Umwandlung von irgendwas in irgendwas Anderes hat mich schon wieder überfordert. Mein erster Schallplattenspieler war von Dual, der hatte drei Knöpfe. An/Aus, Bass und Lautstärke. Ungefähr so wie unser erster Käfer. Damit konnte ich mich ungemein wohl fühlen. Mein älterer Bruder hatte da schon eine Stereo Anlage, so ein modernes Teil, wo aus dem einem Lautsprecher der Gesang von Herrn Lennon kam und aus dem anderen die Gitarre von Herrn Harrison kam. Ich fand das damals richtig scheisse und um meinen verhassten Bruder eins auszuwischen, habe ich an meinen Dual-Plattenspieler das Nordmende-Radio aus dem Keller angeschlossen. Ich hatte meiner Meinung nach auch Stereo und die beiden sangen und spielten wieder so, wie es sich für eine Band gehört: sie spielten zusammen und nicht jeder für sich alleine.
Ich bin also mehr für die einfachen Dinge, im Fußball und bei den Plattenspielern. Ich kann mich daran erinnern, als ich meine Stereo-Anlage(Dual+Nordmende) voll aufgedreht habe, mein Klappbett war das Klavier, die Antenne des "Kofferradio" das Micro und dann volle Kanne Benny and the jets. Das war ne Live-Aufnahme und am Ende wurde ich sogar bejubelt.
Sorry, bin abgeschweift. Aber schön, dass Du ab und zu noch was schreibst. Auch wenn es nur um Braune Daumen geht.
Zitat von PowerandiMarokko macht durch Boutaib das 1:0 gegen Spanien (14. Minute).
Nicht, dass mein Zetern missverstanden wird, ich würde dem Iran auch so eine Überraschung gegen Portugal gönnen, aber mich nerven diese Vuvuzelas unendlich.
Haben mir mal eine ganze WM versaut, diese Drecksteile.
Zitat von PowerandiMarokko macht durch Boutaib das 1:0 gegen Spanien (14. Minute).
Nicht, dass mein Zetern missverstanden wird, ich würde dem Iran auch so eine Überraschung gegen Portugal gönnen, aber mich nerven diese Vuvuzelas unendlich.
Haben mir mal eine ganze WM versaut, diese Drecksteile.
Die Dinger der iranischen Fans schimpfen sich wohl "Sheypoors"; ähneln vom nervtötenden Geräusch aber den südafrikanischen Vuvuzelas.
FC-Präsident Werner Wolf im Interview: "Qualität geht klar vor Geschwindigkeit"
Zitat von PowerandiMarokko macht durch Boutaib das 1:0 gegen Spanien (14. Minute).
Nicht, dass mein Zetern missverstanden wird, ich würde dem Iran auch so eine Überraschung gegen Portugal gönnen, aber mich nerven diese Vuvuzelas unendlich.
Haben mir mal eine ganze WM versaut, diese Drecksteile.
Die Dinger der iranischen Fans schimpfen sich wohl "Sheypoors"; ähneln vom nervtötenden Geräusch aber den südafrikanischen Vuvuzelas.
Danke für den Hinweis, Andi, schon wieder etwas gelernt!
Nach wie vor ist dieses Forum ein ... Bildungsforum. Gut so! :)
Zitat von Graf Wetter vom StrahlMein lieber Joga, auch wenn sicher viel Wahres dran ist an dem, was Du da sagst, gegen die Analogie von Videobeweis und Plattenspielern möchte ich mich vehement verwahren. (...)
Der Seziertisch Fußballfeld wirkt so immer steriler, und man muß sich wirklich die kantbasierte Erkenntnis hier vor Augen halten, daß es den ungetrübten Blick auf ein Geschehen in der Welt nicht gibt und daß die vorgebliche Objektivität lediglich eine Verlagerung neuer subjektiver Konstruktivismen bedeutet. (...) Mit anderen Worten: Ich war ganz froh, daß der Videobeweis in der Bundesliga so vor die Wand gefahren ist, weil ich gehofft hatte, daß er sich damit selbst erledigen würde. Wenn das jetzt in Rußland klappt und alle damit zurfrieden sind, ist das nicht gut für den Fußball, wie ich ihn verstehe: Als metaphysisches Spiel mit dem Feuer, als Versuchslabor für Hybris, Schuld und Sühne jeder Art. Ein Teilbereich der Welt, in dem alles nahezu perfekt gerecht zugeht, mag grundsätzlich ja wünschenswert erscheinen, besonders spannend ist er für mich nicht.
Aber das sähe der Menschheit ähnlich, wenn sie in einer Sportart die ideale Gerechtigkeit installieren könnten, während in der realen Welt um dieses Spiel herum alles in flammender Willkür zugrunde geht.
Auch da passt übrigens die Schallplatte als Gegenanalogie: Sie ist deutlich imperfekter von der Abtastung als jedes digitale Medium, und klingt für unsre an Unvollkommenheit gewohnten Ohren soviel wärmer, knackiger und menschlicher...
derpapa hat Recht: Ist schon ein wenig anstrengend - und das ist sehr, sehr gut so. Weil sich (diese zumindest) Anstrengung oft lohnt und einem das Simple in der Regel nicht weiterhilft.
Ich empfand eine gewisse Zeit CD's auch steril und LP's (ich hatte da eine recht schöne Sammlung) als warm. Hat sich aber geändert: Mittlerweile nervt mich das Kratzen und von Wärme merke ich nichts mehr. Von daher habe ich bzw. hat mein Gehör sich gewöhnt. Deine Kritik am Videobeweis - deine Plädoyer für die Schönheit des Unvollkommenen - deine Kritik an einer Welt voller Willkür, in der ideale Gerichtigkeit in einem Teilbereich dir nicht gefällt - das ist schon so, dass ich das teile, richtig finde und nebenbei sehr, sehr schön von dir formuliert. Ja, der "Seziertisch Fußballfeld wirkt so immer steriler" und ich stelle fest, dass da wirklich eine Menge verloren geht von der unbestreitbaren Faszination und Schönheit dieses Spiels.
Nur halte ich an einem fest: Deutschland ist 2018 nicht überragend. Weder im Fußball noch ökonomisch, weder politisch noch im Hinblick auf die Lebensqualität der dort lebenden Menschen. Wir sind nicht mehr Weltmeister, wir sind Mittelmaß - und das empfinde ich als sehr, sehr wohltuend. Weil so viele Großmäuler sich so viel auf diese Erbärmlichkeit - sie sind zufällig hier und nicht anderswo geboren - einbilden. Vielen Dank für deinen Kommentar - ich freue mich immer, etwas von dir zu lesen. Daher: Bitte immer mal wieder Kommentare von dir!
Schade, Amiri hat leider die große Siegchance für den Iran vergeben. Spanien hat gegen Marokko auch nur ein 2:2 geschafft; für den ersten Platz in der Gruppe hat es aber knapp gereicht.
FC-Präsident Werner Wolf im Interview: "Qualität geht klar vor Geschwindigkeit"
Zitat von Graf Wetter vom StrahlMein lieber Joga, auch wenn sicher viel Wahres dran ist an dem, was Du da sagst, gegen die Analogie von Videobeweis und Plattenspielern möchte ich mich vehement verwahren. (...)
Der Seziertisch Fußballfeld wirkt so immer steriler, und man muß sich wirklich die kantbasierte Erkenntnis hier vor Augen halten, daß es den ungetrübten Blick auf ein Geschehen in der Welt nicht gibt und daß die vorgebliche Objektivität lediglich eine Verlagerung neuer subjektiver Konstruktivismen bedeutet. (...) Mit anderen Worten: Ich war ganz froh, daß der Videobeweis in der Bundesliga so vor die Wand gefahren ist, weil ich gehofft hatte, daß er sich damit selbst erledigen würde. Wenn das jetzt in Rußland klappt und alle damit zurfrieden sind, ist das nicht gut für den Fußball, wie ich ihn verstehe: Als metaphysisches Spiel mit dem Feuer, als Versuchslabor für Hybris, Schuld und Sühne jeder Art. Ein Teilbereich der Welt, in dem alles nahezu perfekt gerecht zugeht, mag grundsätzlich ja wünschenswert erscheinen, besonders spannend ist er für mich nicht.
Aber das sähe der Menschheit ähnlich, wenn sie in einer Sportart die ideale Gerechtigkeit installieren könnten, während in der realen Welt um dieses Spiel herum alles in flammender Willkür zugrunde geht.
Auch da passt übrigens die Schallplatte als Gegenanalogie: Sie ist deutlich imperfekter von der Abtastung als jedes digitale Medium, und klingt für unsre an Unvollkommenheit gewohnten Ohren soviel wärmer, knackiger und menschlicher...
derpapa hat Recht: Ist schon ein wenig anstrengend - und das ist sehr, sehr gut so. Weil sich (diese zumindest) Anstrengung oft lohnt und einem das Simple in der Regel nicht weiterhilft.
Ich empfand eine gewisse Zeit CD's auch steril und LP's (ich hatte da eine recht schöne Sammlung) als warm. Hat sich aber geändert: Mittlerweile nervt mich das Kratzen und von Wärme merke ich nichts mehr. Von daher habe ich bzw. hat mein Gehör sich gewöhnt. Deine Kritik am Videobeweis - deine Plädoyer für die Schönheit des Unvollkommenen - deine Kritik an einer Welt voller Willkür, in der ideale Gerichtigkeit in einem Teilbereich dir nicht gefällt - das ist schon so, dass ich das teile, richtig finde und nebenbei sehr, sehr schön von dir formuliert. Ja, der "Seziertisch Fußballfeld wirkt so immer steriler" und ich stelle fest, dass da wirklich eine Menge verloren geht von der unbestreitbaren Faszination und Schönheit dieses Spiels.
Nur halte ich an einem fest: Deutschland ist 2018 nicht überragend. Weder im Fußball noch ökonomisch, weder politisch noch im Hinblick auf die Lebensqualität der dort lebenden Menschen. Wir sind nicht mehr Weltmeister, wir sind Mittelmaß - und das empfinde ich als sehr, sehr wohltuend. Weil so viele Großmäuler sich so viel auf diese Erbärmlichkeit - sie sind zufällig hier und nicht anderswo geboren - einbilden. Vielen Dank für deinen Kommentar - ich freue mich immer, etwas von dir zu lesen. Daher: Bitte immer mal wieder Kommentare von dir!
Ich lese die Beiträge vom Grafen meistens auch recht gerne, aber an den Videoschiri, so wie bei der WM praktiziert, könnte ich mich gewöhnen. Ich brauche keine Handreassens mehr!
When a clown enters a palace, he does not become a king, but the palace becomes a circus