Modeste droht auszufallen – Akalp „steht total im Fokus“ Der 1. FC Köln muss womöglich am Samstag bei Hertha BSC auf Anthony Modeste verzichten. Der Franzose fehlte am Mittwoch wegen anhaltender Adduktorenprobleme im Training. Dagegen konnte Ismail Jakobs wieder mit der Mannschaft trainieren. Darüber hinaus darf sich nun zunächst Erkan Akalp bei den Profis zeigen. Er profitiert von der Verletzung von Noah Katterbach.
Anthony Modeste laborierte bereits in der vergangenen Woche an Adduktorenproblemen und spürte diese erneut in seinem Kurzeinsatz gegen den FC Bayern. „Wir haben ihn jetzt mal rausgenommen und müssen von Tag zu Tag schauen, ob er einsatzfähig sein wird“, sagte Trainer Markus Gisdol am Mittwoch. „Wir müssen vorsichtig sein, dass sich daraus nicht mehr entwickelt.“
Vor allem, weil Modeste schon bald eine neue Chance in der Startelf bekommen könnte. Jhon Cordoba ist mit vier Gelben Karten verwarnt, eine weitere würde ein Spiel Sperre nach sich ziehen. Darüber hinaus kann der FC in zehn Tagen gegen dem FC Schalke 04 nicht auf Mark Uth zurückgreifen, da dieser per Leihvertrag gegen seinen eigentlichen Klub gesperrt ist. Modeste soll daher bewusst behutsam wieder aufgebaut werden. Gut möglich daher, dass der 31-Jährige in Berlin fehlen wird.
Akalp übernimmt Katterbachs Rolle Darüber hinaus wird Gisdol aber nur auf Noah Katterbach sicher verzichten müssen. Der Linksverteidiger fällt mit einem Bänderriss aus. Alle anderen Spieler konnten am Mittwoch trainieren, auch Ismail Jakobs, der gegen die Bayern angeschlagen ausgewechselt worden war. Für Katterbach hat Gisdol zunächst ein weiteres Talent aus der FC-Jugend zu den Profis befördert. Erkan Akalp, Linksverteidiger der U19, trainiert in dieser Woche bei den Profis. „Durch Noahs Ausfall wollten wir die Linksverteidiger-Position im Training neu besetzen, damit wir ausgewogen besetzt sind“, sagte der FC-Coach und lobte das A-Junioren-Talent: „Erkan ist ein Spieler, der bei uns total im Fokus steht.“ Ein Einsatz am Samstag in Berlin oder ein Kaderplatz kommen für das 18-jährige Talent aber noch nicht in Frage. „Für dieses Wochenende wird er noch keine Rolle spielen“, sagte Gisdol.
Neuer FC-Vertrag im Sommer? Sportboss Heldt stellt klar: „Keine Gespräche“ Seit drei Monaten ist Horst Heldt (50) beim 1. FC Köln als Sportboss tätig. Und in dieser kurzen Zeit hat er es im Verbund mit dem neuen Coach Markus Gisdol (50) geschafft, den Klub wieder auf Kurs Klassenerhalt zu bringen. Vor dem Duell mit Hertha BSC am Samstag (15.30 Uhr, Sky) haben die Kölner ein Sechs-Punkte-Polster auf den Abstiegs-Relegationsplatz.
Heldt und der FC – das scheint zu passen. Am Mittwoch musste der Manager deswegen auch eine Frage zu seiner Zukunft beantworten. Gibt es etwa schon Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit über den Sommer 2021 hinaus? Dann nämlich endet Heldts aktueller Kontrakt, der bislang nur für die Bundesliga gültig ist.
Horst Heldt nimmt Stellung zu Vertrags-Gerüchten Heldt stellte nun aber klar: „Es laufen keine Gespräche über meine Zukunft. Wir verfolgen unser Ziel, den Klassenerhalt. Und dem ordnen wir im Moment alles unter.“
EXPRESS weiß: Von Anfang an war vereinbart, im kommenden Sommer eine Bewertung der Zusammenarbeit vorzunehmen. Dass bislang keine Gespräche zwischen dem Verein und seinem Sportboss stattgefunden haben, ist daher wenig überraschend. Allerdings: Sollte der FC den Klassenerhalt packen, ist eine Vertragsverlängerung mit Heldt nach dem Saisonende durchaus wahrscheinlich.
„Bin auf jeden Fall bereit“ - Kainz pocht auf Startelf-Chance gegen seinen Ex-Trainer Als Popeye schunkelte Florian Kainz (27) am Dienstagabend gut gelaunt an der Seite seiner Kollegen im Maritim, am Mittwoch begann dann wieder der Ernst des Lebens. Ackern für die Startelf!
Eine Hälfte gegen Bremen, eine Minute gegen Freiburg und 61 Minuten gegen Bayern München stehen für den Außenbahnspieler in diesem Jahr erst zu Buche. Zu wenig für den österreichischen Nationalspieler. Gegen Hertha pocht er auf seine Startelf-Chance!
Florian Kainz hofft auf einen Startelf-Einsatz Die war ihm zuletzt verwehrt geblieben. Bei seinen Joker-Einsätzen, auch zuletzt gegen die Bayern, belebte er aber sichtbar das Spiel der Kölner. Werden ihm seine Joker-Qualitäten zum Verhängnis? „Das müssen Sie den Trainer fragen“, schmunzelte Kainz am Mittwoch nach dem Training. Wenn es nach ihm geht, läuft es gegen den Klub aus der Hauptstadt anders: „Ich fühle mich gut, bin im letzten Spiel gut reingekommen und gebe im Training Gas. Ich hoffe natürlich, dass ich zum Einsatz komme.“ Die Vorzeichen stehen gut, vor allem weil die offensive linke Außenbahn frei wird, da Ismail Jakobs für Noah Katterbach nach hinten muss. „Der Trainer hat einige Option, wegen der Verletzung von Noah (Katterbach/d. Red) und der Sperre von Sebastiaan Bornauw müssen wir einiges umstellen. Ich bin auf jeden Fall bereit“, erklärt er.
Florian Kainz mit Jokerrolle unzufrieden Er macht keinen Hehl daraus, dass er mit seiner Jokerrolle nicht zufrieden ist. Seine Situation bezeichnet er selbst als „schwierig“. An seinem Selbstvertrauen kratzt das aber nicht: „Ich weiß, auch wenn ich nicht von Anfang an spiele, dass ich das Fußballspielen nicht verlernt habe. Wenn ich reinkomme, versuche ich meine Leistung zu bringen.“
Florian Kainz kennt Alexander Nouri von Werder Bremen Für einen Startelfeinsatz gegen die Hertha spricht auch seine Vita. Nach dem spektakulärem Aus von Jürgen Klinsmann steht bei der Hertha am Wochenende zum zweiten Mal Alexander Nouri an der Seitenlinie. Den kennt Kainz noch bestens aus gemeinsamen Zeiten bei Werder Bremen. Er beteuert zwar: „Nouri-Geheimnisse kann ich nicht weitergeben. Das ist eine ganz andere Mannschaft, als wir sie damals bei Werder hatten.“ Den einen oder anderen taktischen Kniff wird er Coach Gisdol wohl aber doch verraten können.
„Ich weiß, was meine Mannschaft gut kann – und was nicht“ Nach der Klatsche gegen den FC Bayern München muss sich der 1. FC Köln wieder auf jene Gegner besinnen, gegen die man sich auf Augenhöhe wähnt. Hertha BSC ist eine solche Mannschaft, wenngleich durch den Trainerwechsel nicht einfach zu berechnen. Markus Gisdol und Horst Heldt sprachen am Mittwoch über die Herausforderung, in Berlin den richtigen Weg für drei Punkte zu finden. Die PK in voller Länge.
Top-Vorlagengeber, aber Joker: Kainz will endlich spielen Es gibt kuriose Statistiken, aber auch welche, die etwas aussagen: Florian Kainz hat in dieser Saison erst sechs Mal für den 1. FC Köln in der Startelf gestanden, in seinen 16 Bundesliga-Einsätzen kam er bislang nur auf die elft-meiste Spielzeit aller FC-Feldspieler – und doch ist der Österreicher der Top-Vorlagengeber der Geissböcke. Bekommt der 27-Jährige am Samstag wieder mal eine Chance von Beginn an?
Florian Kainz gehört zu jenen Spielern, die unter Markus Gisdol noch kein einziges Mal in der Startelf standen. Der Flügelspieler lief zuletzt gegen den 1. FSV Mainz 05 am 25. Oktober 2019 von Beginn an auf. Seitdem wurde Kainz, wenn überhaupt, eingewechselt. Gegen Union Berlin galt er gar als einer der Sündenböcke, obwohl er erst 20 Minuten vor Schluss eingewechselt worden war. Doch auch aufgrund zweier verkorkster Standards fand er sich eine Woche später gegen Leverkusen auf der Tribüne wieder.
Doch nur vier Tage nach dem Derbysieg über die Werkself avancierte Kainz bereits wieder zum Matchwinner. In Frankfurt kam der Standardexperte nach einer Stunde in die Partie und trug mit zwei Vorlagen zum 2:2 und 3:2 entscheidend zum Ausgang des Spieles bei. Dennoch blieben ihm fortan Startelf-Einsätze verwehrt, in Dortmund kam er nach der Halbzeitpause und sorgte für neuen Schwung. Gegen die Bayern kam er schließlich schon nach nicht einmal einer halben Stunde für den verletzten Noah Katterbach. In Hälfte zwei gegen die Münchner schwang sich der beidfüßige Offensivspieler zu einem der besten Kölner auf, assistierte zum Tor von Mark Uth und könnte nun bei Hertha BSC erstmals unter Gisdol in der Startelf stehen.
Top-Vorlagengeber der Geissböcke Zumindest war der Wechsel Kainz für Katterbach ein erster Hinweis auf eine solche Möglichkeit. Gisdol hätte auch Benno Schmitz bringen können, den soliden Rechts- wie Linksverteidiger, entschied sich aber für Kainz, den er nach links vorne beorderte und Ismail Jakobs zurückzog. Weil Jakobs eigentlich gelernter Linksverteidiger ist und sich nach eigener Aussage auf dieser Position auch wohler fühlt, könnte es in Berlin also nun soweit sein: Jakobs defensiv, Kainz offensiv – die neue linke Seite, solange Katterbach verletzt ist?
„Ich bin bereit“, sagte Kainz am Mittwoch. Mit vier Vorlagen ist er der Top-Vorlagengeber der Geissböcke, und das trotz seiner verhältnismäßig geringen Spielzeit. Zwar hatte Mark Uth in den letzten Wochen bei fast jedem Kölner Treffer seine Finger mit im Spiel. Scorerpunkte heimste in dieser Saison aber Kainz mit vier Assists am meisten ein. Zwar zeigt dies einerseits die lange Zeit enttäuschenden Leistungen anderer Kölner, die nun erst so langsam ins Rollen kommen. Dominick Drexler beispielsweise hatte in der vergangenen Aufstiegssaison sage und schreibe 17 Tore vorbereitet, bislang aber erst eines in der Bundesliga. Ellyes Skhiri und Jonas Hector kommen aktuell hinter Kainz auf je drei Assists.
"Ich will auch mal ein Tor schießen" Kainz selbst sagt auch: „Meine Statistik ist noch ausbaufähig.“ Der Österreicher will vor allem endlich mal für den FC in einem Ligaspiel treffen. Sein einziges Pflichtspieltor in Diensten der Geissböcke erzielte Kainz bislang im DFB-Pokal in Runde eins gegen Wiesbaden. „Ich will auch mal ein Tor schießen“, sagte der 27-Jährige nun und hofft, in Berlin die Chance dazu zu bekommen. „Ich fühle mich gut, bin im letzten Spiel gut reingekommen und werde Gas geben, damit ich zum Einsatz kommen werde.“ Dass er lange Zeit nicht von Beginn an aufgeboten worden sei, „war schwierig“, gibt er zu. Im Olympiastadion hofft er auf seine erste Chance unter Gisdol, wenngleich er ahnt, dass er durch seine guten Leistungen nach Einwechselungen womöglich anders gesehen werden könnte: als idealer Joker für neuen Schwung, falls es bei seinen Mitspielern mal nicht so läuft.
„Richtig ärgerlich“ - Pechvogel Katterbach hadert mit unglücklicher Verletzung Er war der Pechvogel des Wochenendes: Noah Katterbach (1 zog sich bei der 1:4-Niederlage gegen die Bayern eine Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk zu (hier mehr lesen).
Drei Tage später kann der FC-Youngster immerhin schon wieder lachen. „Mir geht es schon besser“, sagte Katterbach als EXPRESS ihn am Geißbockheim erwischte.
Noah Katterbach hadert mit unglücklicher Verletzung Der Linksverteidiger hat den ersten Schock verdaut, lediglich das Zustandekommen der bitteren Verletzung beschäftigt ihn immer noch. „Es war eine dumme Situation. Rafael und ich haben beide dem Ball nachgeguckt und dabei bin ich ihm auf den Fuß gestiegen und umgeknickt. Richtig ärgerlich“, hadert Katterbach. Das FC-Juwel trägt eine Aircast-Schiene zur Stabilisation seines Fußes, ansonsten bleibt ihm nichts anderes als zu warten. „Ich kann noch nicht sagen, wie lange ich ausfallen werde. Das hängt immer vom Heilungsverlauf ab. Ich hoffe, dass ich schnell wieder zurück bin“, sagt Katterbach.
Ismail Jakobs vertritt Noah Katterbach Zumindest für die Partie in Berlin und eine Woche später zu Hause gegen Schalke wird Katterbach aber definitiv ausfallen. Kumpel Ismail Jakobs wird ihn hinten links voraussichtlich vertreten. Der 20-Jährige konnte am Mittwoch wieder voll mittrainieren, nachdem er gegen Bayern angeschlagen ausgewechselt werden musste.
„Unter dem Strich zu wenig“ - Sportchef Heldt erklärt Schaub-Aus beim FC Es war eine der überraschendsten Personalien des Winters. Louis Schaub (25) wurde beim FC vom Hof gejagt und zum HSV geschickt. Das sorgte bei vielen Fans für Verwunderung, galt der Österreicher doch als der vermeintliche beste Fußballer im Kader.
FC-Sportchef Horst Heldt erklärt Abgang von Louis Schaub Horst Heldt (50) hat jetzt beim Köln Talk „Loss mer schwade“ im Reissdorf am Hahnentor noch mal die Beweggründe für die vorzeitige Trennung erklärt. „Louis ist ein Offensivspieler und unter dem Strich hat er zu wenig Tore erzielt und zu wenige Torbeteiligungen gehabt“, sagte der FC-Sportchef. Heldt ergänzt: „Ich halte ihn für einen tollen Fußballer. Aber am Ende des Tages wird von uns erwartet, dass wir Entscheidungen im Sinne des Klubs treffen. Das haben wir in diesem Fall getan.“
Schaub-Wechsel ist bisher eine Win-Win-Situation Bisher hat sich dieses Geschäft als Win-Win-Situation herausgestellt. Schaub fühlt sich beim HSV nach eigener Aussage pudelwohl und der FC hat mit Mark Uth (2 einen „Ersatz“ geholt, der das Kölner Offensivspiel auf ein neues Level hebt. „Mark hat schon in seinen ersten Spielen bewiesen, dass er es kann. Von daher sind wir da sehr glücklich mit“, sagt Heldt.
Gleichzeitig freut er sich aber auch, dass es für seinen ehemaligen Schützling Schaub in seiner neuen fußballerischen Heimat wieder rund läuft. Schließlich kämpft der Ösi noch um sein EM-Ticket. Heldt: „Es hat für Louis auch keinen Sinn gemacht, dauerhaft auf der Bank oder der Tribüne zu sitzen. Es ist doch toll, dass er in der Zweiten Liga jetzt so gute Leistungen zeigt.“
Während Schaub auf einen dauerhaften Verbleib in Hamburg hofft („Mein Ziel ist es, länger zu bleiben“), kämpfen die Kölner Verantwortlichen um die FC-Zukunft von Uth. „Ich halte es nicht für aussichtslos, dass Mark auch über den Sommer hinaus bei uns ist. Wir müssen aber noch einige Hürden überspringen“, gibt sich Heldt kämpferisch.
Kölner Angreifer trifft nun auch auswärts 5:0! Cordoba & Co. zerlegen desolate Herthaner
Wie entfesselt aufspielende Kölner haben einen 5:0-Auswärtssieg in Berlin eingefahren. Die Rheinländer erwischten einen Tag, an dem fast alles gelang und hatten einen Gegner, der auf sämtlichen Ebenen desolat auftrat. FC-Angreifer Cordoba brachte die Gäste mit seinen ersten beiden Toren in der Fremde dabei auf Kurs.
Kölns Trainer Markus Gisdol wechselte im Vergleich zum 1:4 gegen Bayern München dreimal: Schmitz, Leistner (Bundesliga-Debüt) und Kainz starteten für Bornauw (5. Gelbe Karte), Katterbach (Bänderverletzung am Sprunggelenk) und Drexler (Bank). Kurz vor Spielbeginn gab es noch einen kurzfristigen Wechsel, Kapitän Hector musste aufgrund muskulärer Probleme passen, für ihn rückte Rexhbecaj in die Startelf.
Es entwickelte sich eine erste Hälfte, in der Köln klar das bessere Team war. Die Berliner hatten zwar mehr Ballbesitz, wussten damit aber überhaupt nichts anzufangen. Kein einziger Abschluss konnte für den Hauptstadtklub in den ersten 45 Minuten notiert werden. Und defensiv offenbarte die Hertha oft große Lücken - wie in der vierten Minute: Die Kölner fuhren einen blitzsauberen Konter, Kainz schickte Cordoba, dessen Schuss von Ascacibar abgefälscht wurde und unhaltbar für Hertha-Keeper Jarstein ins Tor ging. Es war der achte Saisontreffer für den Stürmer, aber der erste auf fremdem Platz. Eine Reaktion der Gastgeber blieb aus. Gefährlicher waren die Kölner, die durch Kainz zunächst das 2:0 liegenließen (17.), doch dann erneut nach einem Konter zuschlugen: Jakobs fand Cordoba, der per Kopf aus kurzer Distanz den Doppelpack markierte (22.).,
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Uths toller Schlusspunkt
Der "Effzeh" hatte allerdings immer noch nicht genug. Uth setzte einen Freistoß aus etwa 22 Metern wunderschön ins rechte Eck - der 5:0-Endstand (70.). Die Partie plätscherte anschließend dem Ende entgegen, Rexhbecaj hatte sogar die Chance auf das sechste Tor (77.). Durch den Dreier bauten die Domstädter den Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz auf neun Punkte ab und zogen an den Berlinern vorbei.
Hertha erlebt Debakel gegen den 1. FC Köln Hertha-Profis bedient - "Wenn man teilweise verarscht wird..."
Die Berliner Hertha erlebte einen Nachmittag zum Vergessen, gegen hochüberlegene Kölner verlor der Hauptstadtklub sang- und klanglos mit 0:5. Die Profis im Niklas Stark suchten anschließend um Worte - und vermieden einen Gang in die Ostkurve.
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"Heute war ein Tag, da hat nichts funktioniert. An so einem Tag muss man vielleicht alles dafür tun, dass die Null hinten steht", sagte Stark nach der Partie bei "Sky". Doch die Null stand nur bis zur vierten Minute, als Kölns Angreifer Jhon Cordoba einen blitzsauberen Konter zum 1:0 abschloss. "Dass nach vier Minuten das erste Tor fällt, ist blöd. Danach muss man natürlich nach vorne spielen - und da hatten wir dann einfach zu große Lücken. Wir hatten viel vor, wollten die drei Punkte unbedingt, auch wenn man das von außen nicht erkannt hat. Wir haben was probiert, aber wenn du so früh zurückliegst, fängt der Kopf auch an mitzuspielen und dann wird es schwer."
Noch etwas deutlicher wurde unmittelbar nach Abpfiff Außenbahnspieler Wolf: "Wir waren gar nicht auf dem Feld. Ich weiß nicht, ob ich in meinem Leben schon mal so ein schlechtes Spiel gemacht habe, auch persönlich. Es ist einfach gar nichts gelungen, das ist bitter."
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Im Stadion machten sich im Laufe der ersten Hälfte erstmals Pfiffe breit, zur Pause gab es dann ein gellendes Pfeifkonzert. Gegen Ende der Partie kamen dann höhnische Gesänge mit "Oh, wie ist das schön" dazu. Die Spieler der Berliner verzichteten dann auf einen Gang in die Ostkurve. "Wenn man teilweise verarscht wird, hat man als Spieler auch nicht besonders Bock, da reinzugehen. Natürlich war es kein gutes Spiel, da dürfen wir uns auch nicht verstecken. Aber heute ist es, glaube ich, besser so", sagt Kapitän Stark. Gegen Düsseldorf ein anderes Gesicht zeigen
Kommentar zum Hertha-Spiel „Der FC ist auf die Zielgerade zur Rettung eingebogen“
Von Christian Löer 22.02.20 19:43
Der 1. FC Köln hat mit einem atemberaubenden Auftritt gegen Hertha BSC gewonnen. Noch lange nach dem Spiel tanzten die Kölner Spieler mit ihren Fans und bejubelten den Sieg. Pünktlich zum Karneval dürfte der FC damit einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht haben, denkt unser Autor.
Mark Uth schien als erster zu begreifen, was da gerade geschah. Eben noch hatte er einen Überzahlkonter im Alleingang zu Ende bringen wollen, statt den einfachen Pass zum Nebenmann zu spielen. Doch ein Foulspiel brachte den Kölner Offensivmann noch in die Lage, einen zweiten Versuch unternehmen zu dürfen. Kainz stand zwar dabei, doch war klar, dass Uth die Sache selbst zu Ende bringen würde. Er prüfte noch einmal die entscheidenden Positionen – Ball, Mauer, Torwart – bevor er einen Kunstschuss in den Winkel setzte, der das 5:0 bedeutete. Es war nun ein Kantersieg, ein Fest – und angesichts von elf Jahren ohne Sieg zum Höhepunkt der Session ein historischer Augenblick.
5:0 bei Hertha BSC Ein atemberaubender Auftritt des 1. FC Köln
Christian Löer 22.02.20, 19:03 Uhr
Der 1. FC Köln hat erstmals seit dem Sieg beim FC Bayern im Februar 2009 wieder ein Spiel an Karneval gewonnen. Am Samstag schlug der Aufsteiger Hertha BSC im Berliner Olympiastadion 5:0 (3:0), verbesserte sich auf den 13. Rang und steht nun mit einem Spiel weniger neun Punkte vor den direkten Abstiegsplätzen und sechs vor Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsrang. 1. FC Köln:
So fielen die Tore gegen Hertha ...
Der Moment des Spiels
In negativer Hinsicht die Szene in der 40. Minute: Gerade hatte Rafael Czichos noch das 3:0 eingeleitet, da stieß er in der Kölner Hälfte mit Marko Grujic zusammen; der Kölner Verteidiger war mit dem Kopf voran in den Oberkörper des Serben gekracht und musste vom Platz getragen und ins Krankenhaus gebracht werden. Zwar konnte der Kölner Abwehrchef Arme und Beine bewegen und war bei Bewusstsein, doch schien er schwerer verletzt.
Jhon Córdoba wird zum Mann des Spiels
Jhon Córdoba wird mit zwei Treffern und einer Vorlage zum Mann des Spiels. Es waren die ersten Bundesliga-Auswärtstreffer des Kolumbianers für den 1. FC Köln, der einen weiteren fantastischen Auftritt lieferte.
Das war gut
Das schnörkellose Angriffsspiel der Kölner, die ständig in Überzahl auf das Berliner Tor zurannten. Es war ein atemberaubender Auftritt des FC im Olympiastadion. Das war schlecht
Hertha BSC. Individuell und mannschaftstaktisch lieferte der teure Berliner Kader eine auf diesem Niveau selten gesehene Nicht-Leistung.
FC zerlegt die Hertha Noten zum Spiel: Drei Einsen, keiner schlechter als drei
„Stonn op un danz“ hallte es durch das Olympiastadion in Berlin. Mit 5:0 schoss der 1. FC Köln seinen eigentlichen Angstgegner Hertha BSC ab. Der FC kann also mit bester Stimmung zurück nach Köln fahren und Karneval feiern. Beim Kantersieg gab es drei herausragende Akteure. Die FC-Noten zum Hertha-Spiel:,
Elvis Rexhbecaj 1
Was für ein Startelf-Debüt! Leitete zunächst das 1:0 und 2:0 ein, bereitete dann selbst noch das 4:0 vor. Extrem präsent. Da hat Gisdol wohl künftig ein Luxusproblem... Florian Kainz 1
Bedankte sich mit seiner fünften Vorlage und einem Doppelpack für seinen Startelf-Platz. Wahnsinnig aktiv.
Jhon Cordoba 1
Er kann es auch auswärts! Sein früher Doppelpack schockte die Hertha. Hätte noch das dritte nachlegen können, revanchierte sich aber stattdessen bei Kainz mit einer Vorlage.
Nach einer üblen Leistung unterliegen die Berliner mit 0:5 gegen Köln. Dem Team von Trainer Alexander Nouri fehlt es an allen Ecken und Enden. Michael Rosentritt,
Es war gegen Mitte der ersten Halbzeit, Hertha BSC lag 0:2 gegen den 1. FC Köln zurück, da wurde über den riesigen Leinwänden auf den vereinseigenen Winter-Sale hingewiesen. 60 bis 70 Prozent Nachlass gibt es in den Fanshops des gastgebenden Vereins. In Anbetracht der Umstände wirkte es wie eine Art Wiedergutmachung für das, was die Anhänger von Hertha zu sehen bekamen. Ja, es war grausam. Oder anders ausgedrückt: Mit 60 oder 70 Prozent der Leistung ist keinem Gegner in der Bundesliga beizukommen.
Am Ende summierte sich die desolate und nicht bundesligareife Leistung der Berliner vor 46 207 Zuschauern im Olympiastadion zu einem 0:5 (0:3). Nicht einmal gegen den FC Bayern (0:4) war Hertha im eigenen Haus derart unter die Räder geraten. „Heute müssen wir uns bei den Zuschauern entschuldigen“, sagte Herthas Trainer Alexander Nouri. „Die Mannschaft hat alle Tugenden vermissen lassen.“
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Während die Kölner Fans ihren Karnevals-Samstag lautstark in vollen Zügen genossen und sogar Jürgen Klinsmann hochleben ließen, hatten sich die Plätze in Herthas Ostkurve deutlich gelichtet. Der verbliebene Rest pfiff nach dem Ende, was das Zeug hielt. Vermutlich werden nun Hertha-Devotionalien trotz Nachlass für ein Weilchen wie Blei in den Regalen liegen bleiben.
Hertha eiert durch die Spielzeit, der Klub schwimmt, der Anhang pfeift. Der Vorgänger von Michael Preetz hätte sich das nicht wortlos angeschaut. Michael Rosentritt
0:5 gegen Köln. Im eigenen Haus. Schlimmer geht es eigentlich gar nicht mehr. Nach dem 1:3 zuletzt im Olympiastadion gegen den anderen Abstiegskandidaten Mainz hat Jürgen Klinsmann Reißaus genommen. Via Facebook.
Alexander Nouri, Klinsmanns Nachrücker, will sich nicht verdrücken. Nein, die desolate Leistung seiner Mannschaft habe er nicht persönlich genommen. Wie übrigens auch den Sieg vorigen Samstag in Paderborn nicht, wie er sagte. Aber natürlich ist der 40-Jährige an exponierter Stelle verantwortlich für das Auftreten seiner Anvertrauten. Wenngleich für ihn nach dem irren Klinsmann-Abgang leicht mildernde Umstände gelten dürfen.
Doch es gibt auch einen in noch verantwortlicherer Position, der sich nach der Offenbarung gegen Köln wortlos verdrückte - Manager Michael Preetz. Nach dem chaotischen Abgang Klinsmanns ist Haltung gefragt
In dieser Angelegenheit hat der 51-Jährige eine gewisse Übung. Es ist nicht gerade seine Spezialdisziplin, sich nach Heimniederlagen den Fragen und der Kritik zu stellen. Doch selten war es so unangebracht wie nach dem fast schon historischen 0:5-Debakel.
Schade, könnte man meinen, wenn man es positiv wenden will. Vermutlich ist es aber mehr als das. Hat nicht gerade er als Geschäftsführer Sport und Kommunikation die Pflicht dazu? Wenn es mal nicht läuft, wenn der ambitionierte Klub einfach keinen Boden unter die Füße bekommen will und durch die Tabelle fliegt?
Gerade nach dem chaotischen Abgang Klinsmanns ist Haltung gefragt, und Führung und ja, auch Standfestigkeit. Die Mannschaft eiert durch die Spielzeit, der Klub schwimmt, der Anhang pfeift.
Hertha stürzt nach einem desolaten Auftritt wieder in die Krise
Die Herthaner liefern vor heimischem Publikum eine Leistung zum Vergessen ab.
22.2.2020 - 17:28, Sebastian Schmitt
Eigentlich kam der Lieblingsgegner gerade zur rechten Zeit. Seit mehr als zehn Wochen wartete Hertha BSC auf einen Heimsieg. Nur drei der bisherigen elf Spiele gewannen die Berliner in dieser Saison im Olympiastadion. Aber auch gegen den 1. FC Köln, gegen den die Blau-Weißen sechs der vergangenen sieben Partien für sich entscheiden konnten und das Hinspiel am Rhein noch mit 4:0 gewannen, unterlag Hertha nach einer desolaten Leistung mit 0:5 (0:3).
Durch die Niederlage rutschen die Berliner wieder näher an die Abstiegszone heran. Neben der Chance den Heimkomplex zu überwinden und die Katerstimmung nach dem Rücktritt von Jürgen Klinsmann final ad acta zu legen, verpasste es Hertha auch, erstmals seit dem 3. Spieltag Ende August wieder am Stadtrivalen 1. FC Union im Tableau vorbeizuziehen – die Köpenicker spielen erst am Montagabend bei Eintracht Frankfurt.
Hertha mit einer Bankrotterklärung gegen Köln 22.02.2020, 19:07 Sebastian Stier
Berlin. So gut es ging, versuchte Alexander Nouri zu erklären, was nicht zu erklären war. Man habe alle elementaren Dinge vermissen lassen, sagte Herthas Trainer nach dem 0:5 (0:3) gegen den 1. FC Köln. „Es ist bitter für die Fans, wir müssen uns für diese Leistung entschuldigen“, so Nouri weiter.
Das Berliner Publikum, allen voran die Ostkurve, hatte seine eigene Art, mit der höchsten Saisonniederlage umzugehen. Der Kurvenklassiker „Oh wie ist das schön“ erfüllte kurz vor halb sechs die eine Hälfte des Olympiastadions, während die Kölner einen alten Hit des Berliner Duos „die Atzen“ umdichtete: „Hey, das geht ab, wir schießen die Hertha ab.“
Sarkasmus und Schadenfreude dominierten im weiten Rund und irgendwie passte es zu diesem aus Berliner Sicht vollkommen misslungenen Nachmittag, dass selbst das zum aufgegangenen Kölner Plan gehörte. „Wir wussten, dass die Stimmung im Stadion schnell umschlagen kann, weil es im Verein Querelen gibt“, sagte Kölns Verteidiger Toni Leistner. Kölns Plan gegen ideenlose Herthaner geht auf
Leistner hatte von 2014 bis 2018 für Herthas Lokalrivalen 1. FC Union gespielt, das Ergebnis bereitete ihm sichtlich Vergnügen. Zumal Leistner damit ein perfektes Debüt in der Bundesliga gelungen war. „Einen besseren Einstand hätte ich mir nicht vorstellen können. Wir haben unserem Torhüter fast nichts gegeben, das er halten musste.“
In der ersten Halbzeit flog kein einziger wirklich gefährlicher Ball in Richtung Kölner Tor. Kölns Trainer Markus Gisdol hatte bereits unter der Woche angedeutet, dass er Herthas Schwäche im kreativen Bereich verortet, also keinesfalls gewillt ist, das Spiel zu machen. Folglich wollten die Kölner selbst kontern.
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Kainz besorgte noch vor der Pause das 0:3 (37.). Schiedsrichter Daniel Schlager hatte zunächst zwar Abseits gepfiffen, ließ sich aber vom Videoschiedsrichter korrigieren. „Wir wussten, wie sie spielen würden, alles ist so gekommen, wie unser Trainerteam es uns gesagt hat“, sagte Kölns Mark Uth.
Herthas Trainerteam fand dagegen keine Antworten. Alexander Nouri hielt auch nach der Pause am 3-5-2-System fest, obwohl es gerade auf den Außenbahnen in der ersten Halbzeit große Probleme gegeben hatte. Vor allem auf Herthas rechter Seite fanden Niklas Stark und Marius Wolf nie Bindung zueinander, die Abstände zwischen ihnen stimmten oft nicht und so brachen die Kölner immer wieder durch.
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Nouris Laune war nach dem Spiel verständlicherweise nicht die Beste. Anders sah der Gemütszustand bei Toni Leistner aus. „Berlin bleibt Rot-Weiß“, sagte der ehemalige Unioner, ehe er lachend in der Kabine verschwand.
Die 63. Minute war gerade angebrochen, da dichteten die voll und landestypisch auf Karneval gepolten Fans des 1. FC Köln den älteren Partyhit einer Berliner Hiphop-Schlagerband namens "Die Atzen" um. "Hey, was geht ab? Wir schießen die Hertha ab!", sangen die Kölner, die in der Westkurve des Berliner Olympiastadions standen, mit einem Unterton freudiger Verblüffung. Mit 4:0 lag da die ihre Mannschaft gegen den "Big City Club" in spe vorne, am Ende konnte Hertha von Glück reden, dass es bei einem gleichwohl demütigenden 0:5 blieb, die Pleite nicht noch schlimmer ausfiel.
Welch Dimension die Kölner Karnevals-Klatsche für die Berliner hatte, zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher. Es war die höchste Heimniederlage seit einem 0:5 gegen die TSG 1899 Hoffenheim aus dem Jahr 2014. Nur zwei Mal musste Hertha eine noch deftigere Pleite hinnehmen, 1980 reisten der Hamburger SV, 2012 der FC Bayern jeweils mit einem 6:0-Sieg aus Berlin ab.
Aus Berliner Sicht bot sich gerade in der ersten Halbzeit ein nachgerade unerklärliches Schauspiel. Dass das "spannendste Fußballprojekt Europas", wie es der unlängst nach USA zurückgekehrte Ex-Trainer Jürgen Klinsmann genannt hatte, in einem Bundesligaspiel ohne eigene Torchance bliebt, hatte man schon mal in dieser Saison gesehen. Zumeist waren dann dennoch Spurenelemente anderer Elemente zu sehen, die gemeinhin Fußballspiele ausmachen. Diesmal aber war Hertha eine Ode an das Nichts. "Ich weiß nicht, was Hertha heute im Tee hatte", wunderte sich der frühere DFB-Verteidiger Marco Rehmer zur Halbzeit bei Sky.
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Wobei man Verständnis haben muss für die ausgezeichnete Laune der Kölner, sie warteten seit einem 2:1-Sieg gegen den FC Bayern aus 2009 auf einen Sieg an einem Karnevalssamstag. "Es war ein Sieg für die ganze Stadt", sagte daher auch Uth. Er zählt zu den Spielern, die sich am Montag auf dem Festzug feiern lassen werden - und grundsätzlich ohne Handbremse den Jecken geben dürfen, wie Trainer Markus Gisdol sagte. "Wer das in Köln mitbekommt, weiß, dass in der Stadt einiges in Bewegung ist, was den Karneval angeht. Ich habe der Mannschaft zwar einige taktische Dinge mit auf den Weg gegeben, aber auch versucht, dass wir für unsere Bürger, unsere Fans spielen".
Verletzung der Halswirbelsäule Rafael Czichos zurück in Köln – Entwarnung bei Hector
Florian Kainz hätte nach zwei Toren und einer Vorlage beim 5:0 gegen Hertha BSC allen Grund gehabt, den Samstag zu seinem ganz persönlichen Feiertag zu erklären. Doch der Österreicher stand nach der Partie noch unter den Eindrücken aus der 44. Minute, als Rafael Czichos vom Platz getragen worden war. „Es war kein perfekter Tag, weil wir einen wichtigen Spieler verletzungsbedingt verloren haben“, sagte Kainz, der nach dem Spiel noch nicht wusste, wie es Czichos ging. In der Halbzeitpause hatten die Kölner versucht, dem Thema auszuweichen. „Wir haben geschaut, dass wir uns nicht so damit belasten“, berichtete Kainz.
...FC-Profi Kingsley Ehizibue wich nicht von Czichos’ Seite, faltete die Hände und kauerte neben seinem Kollegen. Ehizibue ist praktizierender Christ, offenbar bemühte er sich um Beistand für Czichos, während hinter der Nordtribüne der Krankenwagen mit Martinshorn vorfuhr. Minuten vergingen im stillen Stadion, ehe Czichos mit einer Halskrause versehen und auf die Trage gehoben war. Frank Aehlig, der Leiter der Kölner Lizenzspielerabteilung, begleitete Czichos ins Virchow-Klinikum.
...Die Mannschaft reiste ohne Czichos zurück nach Köln, umso freudiger nahm man im Verein am Sonntagmittag die Nachricht auf, dass Czichos auf dem Heimweg nach Köln sei – sitzend im Flugzeug. Gegen 14 Uhr verließ Czichos dann auf eigenen Füßen den Flughafen, in der Hand eine Plastiktüte mit dem Trikot und den Schuhen, die er bei seiner Einlieferung getragen hatte. Zwar droht der Verteidiger auszufallen, doch angesichts der Schwere des Zusammenpralls war das zu vernachlässigen. ...Allerdings ist der Kapitän nicht schwerer verletzt. Zwar begab er sich am Geißbockheim in Behandlung. Doch dürfte er gegen Schalke am kommenden Samstag (18.30 Uhr) wieder spielen können. https://www.ksta.de/sport/1-fc-koeln/ver...hector-36293958
Kritik an Ordnern und Polizei Chaos am FC-Fanblock im Olympiastadion
Der 1. FC Köln hat sich am Sonntag zur Einlass-Situation am Kölner Fanblock im Olympiastadion geäußert. Viele Fans hatten die ersten beiden FC-Treffer beim 5:0-Sieg gegen Hertha BSC verpasst, weil sie im Gedränge vor einer zweiten Einlasskontrolle am Kölner Block warten mussten. Der Verein berichtete von „unangemessenem Umgang mit friedlichen FC-Fans“. Beide Vereine hatten vereinbart, die Vorkommnisse aufzuarbeiten. ...Dies rechtfertigt aus Sicht des FC aber nicht, Hunderten pünktlich angereisten, friedlichen und unauffälligen Fußballfans den Zugang zu ihren bezahlten Plätzen zu verwehren und sie in einem derart beengten Bereich festzuhalten. Zudem sind Ordner ausfällig geworden und sollen Beleidigungen geäußert haben. Auch das Verhalten einiger Polizisten wurde kritisiert.“ https://www.ksta.de/sport/1-fc-koeln/kri...tadion-36299260
Nach dem Karnevalstriumph FC-Profis siegen „für Stadt und Verein“
Jhon Córdoba war klar, was er getan hatte. „Jeder weiß doch, was der Karneval für Köln bedeutet“, sagte der Stürmer am Samstagnachmittag nach dem 5:0-(3:0)-Triumph des 1. FC Köln im Olympiastadion. Córdoba hatte gegen Hertha BSC eine weitere atemberaubende Vorstellung voller Kraft und Tempo geboten, die ersten beiden Tore selbst erzielt und das dritte vorbereitet. Es waren seine ersten Auswärts-Bundesligatore für Köln. „Das wollte ich schon länger schaffen, jetzt bin ich sehr glücklich darüber“, gab der 26-Jährige zu Protokoll. Der Sieg sei das Ergebnis eines klaren Plans gewesen, das war an allen Ecken zu hören nach der Kölner Gala. „Der Trainer gibt uns jeden Tag kleine Aufgaben, das merkt man dann auf dem Platz“, beschrieb Córdoba; und auch sein Kollege Mark Uth berichtete von klaren Anweisungen: „Wenn man einen kleinen Plan an die Hand hat, der dann auch noch funktioniert, gewinnt man in Berlin halt mal eben 5:0“, sagte der Angreifer, der dem Tag mit seinem Kunstschuss in den Winkel zum 5:0 die Krone aufgesetzt hatte.
...; und Elvis Rexhbecaj war der entscheidende Mann. Der Winterzugang aus Wolfsburg hatte erst kurz vor dem Anpfiff erfahren, dass er den verletzten Jonas Hector im Mittelfeld vertreten würde. Gleich nach seinem ersten Ballgewinn trat der 22-Jährige brachial an, schaffte eine Überzahlsituation und gab den Ball zu Kainz, dessen Pass Córdoba mit etwas Glück über Rune Jarstein hinweg ins Tor beförderte.
...Die Berliner fanden kein Mittel, zeitweise wirkten sie wie die Brasilianer beim 1:7 im WM-Halbfinale 2014 gegen die Deutschen. Mit dem krassen Unterschied allerdings, dass die Heimfans auf den Tribünen nicht zu weinen begannen, sondern ihre Mannschaft verhöhnten. Auch das hatten die Kölner erwartet. „Wir wussten, dass die Stimmung hier schnell umschlagen kann, dass es hier Querelen gibt“, sagte Toni Leistner, der als Vertreter des gesperrten Sebastiaan Bornauw sein Debüt gegeben hatte. Der Abwehrmann, an dessen Seite Großverteidiger Rafael Czichos beinahe zierlich wirkt, hatte eine grundsolide Leistung geboten und keinen Zweifel daran gelassen, dass man lieber nicht zwischen ihn und den Ball geraten sollte. „So wünscht man sich ein Bundesligadebüt natürlich“, befand der 29-Jährige, um dennoch zu mahnen: „Wir haben in der zweiten Halbzeit in ein paar Phasen ein bisschen schlampig gespielt. Da haben wir versucht, Hacke, Spitze, eins-zwei-drei zu spielen, das ist dann teilweise nach hinten losgegangen“, sagte Leistner, ergänzte dann aber doch: „Wir hätten den einen oder anderen Konter noch besser ausspielen können. Das Ergebnis geht aber auch von der Höhe absolut in Ordnung.“
...Für Uth, den gebürtigen Kölner, wird es seine erste Mitfahrt im Rosenmontagszug werden; „ich bin bereit“, sagte der Stürmer, der am Samstag in seinem fünften Spiel für den FC seine fünfte direkte Torbeteiligung geschafft hatte. Florian Kainz war der erste Treffer im FC-Trikot gelungen, „die Tore heute waren wichtig für mich“, sagte der Österreicher, der schon im vergangenen Jahr im Zoch mitfuhr und diesmal auf der Tribüne sitzen wird. ... https://www.ksta.de/sport/1-fc-koeln/nac...erein--36301730