Gisdol zuversichtlich bei Czichos: „Er wird zurückkommen“ Rafael Czichos wird dem 1. FC Köln auf unbestimmte Zeit fehlen. Nach seiner schweren Verletzung an der Halswirbelsäule gegen Hertha BSC droht dem Innenverteidiger das Saison-Aus. Trotzdem ist Trainer Markus Gisdol zuversichtlich, dass der 29-jähriger nach seiner Reha wieder zu alter Stärke zurückfinden wird.
Rafael Czichos wird sich heute einer Operation an der Halswirbelsäule unterziehen. In Absprache mit den Mannschaftsärzten und dem Verein hat sich der Innenverteidiger nach seinem Zusammenprall mit Marko Grujic im Spiel gegen Hertha BSC für einen operativen Eingriff entschieden. Wie lange Czichos den Geißböcken damit fehlen wird, ist noch ungewiss und wird wohl erst mit Beginn der Reha absehbar sein. Ein mögliches Saison-Aus scheint aber nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern ist wohl auch wahrscheinlich.
"Er ist ein positiver Typ" Für den 1. FC Köln ist der langfristige Ausfall von Czichos ein herber Rückschlag. Zu Beginn der Saison stand der 29-jährige noch stark in der Kritik und musste sich Diskussionen über seine Bundesligatauglichkeit gefallen lassen. Inzwischen hat sich der Innenverteidiger zum echten Abwehrchef etabliert, der in 20 Spielen in der Startelf stand. Einzig gegen beide Hauptstadt-Klubs musste Czichos in der Hinrunde passen. Zuhause gegen die Hertha fehlte er krank, bei Union Berlin war der Abwehrspieler gesperrt. Seit dem Trainerwechsel gehört Czichos auch unter Markus Gisdol zu den absoluten Stammspielern. So schmerzt seine Verletzung auch den Trainer: „Rafa hat sich unheimlich toll entwickelt und ist einer meiner ganz wichtigen Spieler geworden“, lobte Gisdol seinen Schützling. „Deswegen hat es mich vor allem für ihn unglaublich getroffen und wir haben alle mit ihm mitgefühlt.“ Gleichzeitig sei aber die ganze Mannschaft über den Ausgang erleichtert gewesen, „dass seine Karriere weiter geht.“ Schließlich hätte der Zusammenprall mit Grujic auch weitaus schlimmere Folgen haben können. Der Schock, nachdem Czichos zunächst regungslos liegen geblieben und anschließend sofort abtransportiert worden war, saß allen Beteiligten zunächst tief in den Knochen. „Das hat bei uns schon auch eine Rolle gespielt“, gab Gisdol am Donnerstag zu. Inzwischen sei Czichos aber bereits wieder am Geißbockheim gewesen und habe persönlich mit dem Trainer gesprochen. „Es ist schön, wenn man ihm ins Gesicht schauen kann und sieht, was für eine Zuversicht er hat. Er ist ein positiver Typ“, berichtete Gisdol.
"Gute Zukunftsprognose" Ob Gisdol diese Saison noch einmal auf Czichos zurückgreifen kann, ist für den Trainer dabei zunächst sekundär. „Egal wie lange es dauert, seine Verletzung auszukurieren: Wir werden ihn wieder auf dem Platz sehen. Er wird zurückkommen. Das ist das wichtigste.“ Auch die Mannschaftskollegen von Czichos seien erleichtert, dass die Szene vergleichsweise glimpflich ausgegangen ist. „Alle sind happy, dass die Verletzung mit einer guten Zukunftsprognose versehen ist.“ Während der Innenverteidiger nach seiner Operation erstmal einige Zeit in der Reha an seinem Comeback arbeiten wird, geht es für Gisdol darum, möglichst ohne großartigen Qualitätsverlust einen Ersatz für Czichos zu finden. „Wir werden alles tun, für ihn die Lücke zu schließen, die durch seinen Ausfall entsteht“, erklärte der Trainer.
Während Sebastiaan Bornauw nach seiner abgesessenen Gelbsperre in die Mannschaft zurückkehren wird, duellieren sich Leistner und Meré um den Platz neben dem Belgier. Geschäftsführer Horst Heldt ist in jedem Fall froh, im Winter noch einmal auf der Position nachgelegt zu haben. „Wir haben im letzten Spiel gesehen, dass wir einen breiten Kader brauchen. Wir werden jeden einzelnen Spieler brauchen. Das sagt man immer so schön, aber in Berlin war es auch zu erkennen.“ Dort durften sich zumindest beide Innenverteidiger schon einmal beweisen. Wer am Samstag gegen Schalke den Vorzug erhält, bleibt aber noch Gisdols Geheimnis.
"...Eurosport-Check: Der Effzeh lebt! Mit einer einfachen, aber sehr klaren Spielidee hat Gisdol der Mannschaft Sicherheit gegeben, die im Vergleich zu Vorgänger Beierlorzer etwas abwartendere Haltung passt schlichtweg besser zum Personal. Dass Eigengewächse wie Katterbach, Jakobs oder Thielmann ihre Chancen bekommen (und auch nutzen!) hat zudem beim Publikum für eine regelrechte Aufbruchsstimmung gesorgt. Mit dem klaren Plan und der positiven Grundstimmung hat Köln sehr gute Karten im Kampf um den Klassenerhalt. Für die angeschlagenen Schalker wird die Reise nach Köln also sicher kein Spaziergang."
Köln bleibt stark - Ganz schwaches Schalke führt Negativserie fort
Sowohl der 1. FC Köln als auch der FC Schalke 04 setzten bei ihrem Aufeinandertreffen am 24. Bundesliga-Spieltag ihre jüngsten Tendenzen nahtlos fort. Was bedeutete: Die Rheinländer fuhren mit einem 3:0 ihren siebten Sieg aus den jüngsten neun Partien ein, während die Königsblauen offensiv weiter lahmten - und sich Nübel spät einen heftigen Patzer erlaubte.
Keine Tore, keine Ideen, keine Punkte: Schalke 04 hat auch in Köln verloren und wartet nun seit sechs Spielen auf einen Sieg in der Fußball-Bundesliga. Kölns Erfolgsserie hingegen geht weiter.
Aufsteiger 1. FC Köln hat seine beeindruckende Erfolgsserie unter dem Trainer Markus Gisdol fortgesetzt und gleichzeitig die Krise des FC Schalke 04 verschärft. Köln gewann am Samstagabend (29.02.2020) das Topspiel des 24. Spieltags 3:0 (2:0) und kletterte in der Fußball-Bundesliga auf den zehnten Tabellenrang. Sebastiaan Bornauw (9. Minute) und Jhon Cordoba (40.) brachten die Kölner in Führung, Schalke-Keeper Alexander Nübel besiegelte mit einem Eigentor nach einem bösen Patzer die klare Niederlage (75.). "Das war eine sehr konzentrierte Leistung von uns. Der Sieg für uns war völlig verdient", sagte Kölns Torhüter Timo Horn im Gespräch mit dem ARD-Hörfunk.
Gisdol-Truppe schon auf Platz zehn Hey, was geht ab? Der FC schießt Schalke ab!
Von Alexander Haubrichs Jürgen Kemper 29.02.20, 20:41 Uhr
Am Aschermittwoch ist alles vorbei? Von wegen! Die FC-Session geht einfach weiter. Mit 3:0 (2:0) fegt die Mannschaft von Markus Gisdol auch den FC Schalke aus dem Stadion. Nach dem siebten Sieg in den letzten neun Spielen ist das Thema Abstiegskampf langsam beendet.
Die Partie des 1. FC Köln gegen Schalke 04 hier im Liveticker hier nachlesen.
Es sind schon immer besondere Duelle, wenn Königsblau auf Rot und Weiß trifft. Die beiden Fan-Lager sind sich allein schon wegen der Kölner Nähe zum BVB-Anhang des in herzlicher Abneigung verbunden. Umso schöner war die Feier über den Super-Sieg. „Hey, was geht ab? Wir schießen die Schalker ab“, feierten die FC-Anhänger den nächsten Coup der Gisdol-Elf. Mannschaft von Markus Gisdol weiter furios
Der FC kam mit dem Rückenwind des 5:0 in Berlin aus den Kabinen und legte gleich los wie die Feuerwehr. Mit mutigem Pressing störten sie schon früh das Schalker Aufbauspiel, gewannen immer wieder Bälle und schalteten schnell um.
Mit Pressing, Tempo und Mut FC entscheidet Schalke-Duell mit 3:0
Jann Philip Gronenberg 29.02.20, 18:28 Uhr
Das ist ein Ausrufezeichen: Der 1. FC Köln schlägt den FC Schalke 04 völlig verdient mit 3:0. Die Elf von Markus Gisdol stellte durch den Treffer von Sebastiaan Bornauw die Zeichen früh auf Sieg und erarbeitete die drei Punkte mit mutigem Pressing und blitzschnellem Umschaltspiel. Den Schalkern fiel wenig ein, sodass Cordoba auf 2:0 stellen konnte, ehe Nübel mit einem Patzer die Begegnung entschied.
Gesperrter FC-Stürmer genießt Gala Uth hatte auch von draußen „richtig Spaß"
Von Alexander Haubrichs Jürgen Kemper
Er wäre so gerne gegen seinen Ex-Klub dabei gewesen, doch Mark Uth (2 war gegen Schalke 04 zum Zuschauen verdammt – aber auch das machte an diesem Abend Spaß.
Rückkehrer erhält Bestnote Die FC-Einzelkritik zum Sieg gegen Schalke
Von Jürgen Kemper Alexander Haubrichs
Was für ein Abend in Müngersdorf! Mit 3:0 schlug der 1. FC Köln den FC Schalke 04 und machte damit den nächsten Schritt in Richtung Bundesliga-Klassenerhalt. Entsprechend gibt es in unserer Einzelkritik nach dem überzeugenden Heimsieg ausschließlich gute Noten. Hier kommen die Einzelkritik der FC-Profis.
Timo Horn 2
Parierte kurz vor der Pause großartig gegen Gregoritsch. Insgesamt ein starker Auftritt des Kölner Keepers.
Kingsley Ehizibue 2
Immer wieder mit mutigen Flankenläufen. Defensiv ohne Fehl und Tadel.
Toni Leistner 2
In der Luft kaum zu bezwingen, am Boden wie schon gegen die Hertha wenig beschäftigt.
Sebastiaan Bornauw 1
Nach Gelbsperre wieder mit dabei. Brachte den FC mit seinem fünften Saisontreffer in Führung. Hinten prallten die Schalker Angreifer immer wieder an ihm ab. Benno Schmitz 2
Bekam zum Start eine Kopfnuss von Toni Leistner. Behielt trotz Turban aber immer den Durchblick.
Ellyes Skhiri 2
Dominierte das Zentrum mit Partner Jonas Hector, ließ Schalkes kreative Köpfe nie zur Entfaltung kommen.
Jonas Hector 2
War nach Adduktorenproblemen wieder der Alte. Der Kapitän lenkte das FC-Spiel und haute dazwischen, wenn es sein musste.
Florian Kainz 1
Stand bei Hectors Treffer im Abseits. Legte dafür Bornauws Kopfballtor auf und traf nach üblem Nübel-Patzer selbst.
FC-Einzelkritik Bornauw immer wertvoller, Hector und Rexhbecaj stark
Von Lars Werner Sebastiaan Bornauw 1
Sicherlich Armin Vehs bester Griff. So jung und so cool. Der Belgier wird immer besser und wertvoller. Köpfte zur Führung ein – schon sein fünftes Saisontor. Alle gelangen ihm nach Standard-Situationen.
Jonas Hector 1,5
Von seiner Adduktoren-Verletzung, die ihn noch an einem Einsatz in Berlin gehindert hatte, war nichts mehr zu sehen. Dirigierte seine Mannschaft, überragende Ballgewinne. Seit Wochen in Länderspielform. Elvis Rexhbecaj 1,5
Man fragt sich, warum Wolfsburg überhaupt keine Verwendung für ihn hatte. Ersetzte Mark Uth ioin der Zentrale stark, spielte mit ungemein viel Mut. Extraklasse, wie er das 2:0 vorbereitete. War der Spieler mit den meisten Torschüssen in dieser Partie (fünf) und insgesamt an sieben der elf Kölner Abschlüsse direkt beteiligt. Kleines Manko: Hätte noch selbst treffen können.
3:0-Sieg in der Analyse Das Spielsystem des 1. FC Köln funktioniert erneut tadellos
Von Christian Löer 29.02.20, 22:13 Uhr
Das Wichtigste zuerst
Der 1. FC Köln hat auch den FC Schalke 04 souverän besiegt. Mit einer weiteren taktisch reifen Leistung bezwang der Aufsteiger den Gast aus Gelsenkirchen am Samstag durch Treffer von Sebastiaan Bornauw (9.), Jhon Córdoba (39.) und ein Eigentor des Schalker Keepers Alexander Nübel mit 3:0 Toren. Nach dem 24. Spieltag stehen die Kölner mit nun 29 Punkten auf Rang zehn, am 11. März haben sie zudem noch die Partie gegen Borussia Mönchengladbach nachzuholen. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt mittlerweile schon beinahe beruhigende acht Punkte.
... Mann des Spiels
Sebastiaan Bornauw, der nach seiner Sperre gleich wieder eine herausragende Abwehrleistung bot, Qualitätspässe in Serie spielte und das 1:0 erzielte.
Das war gut
Das Kölner System funktionierte erneut tadellos. Intensive Pressingmomente, Ballgewinne und schnelle Konter raubten den Schalkern jede Möglichkeit, etwas mit dem Spiel anzufangen.
Das war schlecht
Auch die Partie in Köln wurde wegen eines Schmähtransparents gegen Hoffenheims Mehrheitseigner Dietmar Hopp unterbrochen. Dafür, dass sie Beleidigungen einmal mehr mit Meinungsäußerungen verwechselten, erhielten ein paar FC-Anhänger die maximale Aufmerksamkeit: Kapitän Jonas Hector und seine Mannschaft, Geschäftsführer Horst Heldt und Vizepräsident Carsten Wettich flehten die Fans an, beim Stand von 2:0 für die eigene Mannschaft nicht für einen Spielabbruch zu sorgen. Tatsächlich stellten die Anhänger auf der Südtribüne ihre Pöbeleien ein, doch ist das keine Basis. Stattdessen muss der FC deutlich vermitteln, dass man nicht bereit ist, sich vom Wohlverhalten eines Teils seiner Anhänger abhängig zu machen. Das sagen die Trainer
...
Das sagen wir
Anders als in der Winterpause wird Trainer Markus Gisdol zunächst nicht mehr sagen können, der 1. FC Köln stehe „mit dem Rücken zur Wand“. Dennoch tun die Kölner gut daran, sich den Blick auf die Tabelle zu sparen. Neue Ziele zu formulieren, wäre zweieinhalb Monate vor dem Ende der Saison weder klug – noch ist es der Kölner Führung zuzutrauen.
Córdoba schießt Köln auf Platz zehn - und Schalke in die Krise
29.02.2020, 20:29 Uhr
Der 1. FC Köln hat gegen den FC Schalke 04 3:0 (2:0) gewonnen und klettert damit auf Tabellenplatz zehn. In den letzten sechs Spielen sprang für Schalke 04 nicht ein Sieg heraus. Die Schalker bleiben weiter auf Rang sechs und können am Sonntag vom VfL Wolfsburg überholt werden (13.30 Uhr, TV: Sky). Sebaastian Bornauw (9. Minute), Jhon Córdoba (39.) und Florian Kainz (75.) trafen zum Sieg.
Der FC knüpfte an seinen 5.0-Sieg gegen Hertha BSC an, bestimmte auch gegen Schalke die Anfangsphase und kam durch schnelles Kombinationsspiel immer wieder zu Torabschlüssen. Nach einem Pass aus dem Zentrum in den Lauf von Jonas Hector hatte der Kölner Kapitän freie Bahn: Sein Flachschuss aus 17 Metern ins rechte Eck passte perfekt. Genau in die Schussbahn lief allerdings Teamkollege Kainz, der Schalke Keeper Alexander Nübel die Sicht nahm. Schiedsrichter Manuel Gräfe entschied auf Abseits (7.).
Nübel schiebt sich den Ball selbst durch die Beine
Es war ein Fußballnachmittag, an dem es kaum Fußball ging. Bayern-Fans hatten Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp beleidigt, BVB-Fans hatten Schmähgesänge angestimmt. Und auch am Abend geriet der Fußball zweitweise in den Hintergrund. Köln zeigte nach dem 5:0 gegen Berlin erneut eine starke Leistung, führte nach Treffern von Sebastiaan Bornauw und Jhon Cordoba mit 2:0, doch vor Anpfiff der zweiten Halbzeit hissten auch hier die FC-Fans ein Plakat, auf dem Klopp beleidigt wurde. Die Mannschaft und Trainer Markus Gisdol gingen zu den Anhängern, sie redeten auf sie ein. Das Plakat wurde schließlich eingerollt. Die Partie ging weiter - und Schalke-Torhüter Alexander Nübel, der zum Saisonende zum FC Bayern wechselt, leistete sich mal wieder einen Patzer: Einen sanften Schuss von Florian Kainz bekommt er nicht zu fassen, der Ball flutscht durch seine Beine hindurch ins Tor. Köln gelang erneut ein souveräner Erfolg - doch auch dieser Sieg hatte an diesem Samstag einen Beigeschmack. ...
Ein Dutzend Tore für die U17: Deutsche Endrunde rückt näher Die U17 des 1. FC Köln eilt weiter mit Sieben-Meilen-Stiefeln in Richtung Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Der Titelverteidiger gewann am Sonntag bei der SV Lippstadt 08 mit sage und schreibe 12:0 (3:0) und nutzte die Niederlage des Tabellendritten aus Mönchengladbach, um den Vorsprung auf den Erzrivalen vom Niederrhein auszubauen.
Es war der erhofft perfekte Spieltag für die U17 des 1. FC Köln. Weil der Tabellenzweite Borussia Dortmund auf den Tabellendritten Borussia Mönchengladbach traf, war klar: Würden die Schützlinge von Trainer Markus Daun in Lippstadt beim Tabellenvorletzten die Pflichtaufgabe erfüllen und drei Punkte mit nach Hause nehmen, würde der FC automatisch den Vorsprung auf einen der beiden ärgsten Verfolger im Kampf um den Einzug in die Endrunde der Deutschen Meisterschaft erhöhen.
Tatsächlich machte im Verfolgerduell der BVB das Rennen und gewann mit 2:0 gegen den Fohlen-Nachwuchs. Davon unbeeindruckt zeigte sich die Daun-Elf und erledigte die eigene Aufgabe spektakulär. Ben Decker (16./35.) und Philipp Wydra (20./52.) sowie Justin Diehl (44.), Pierre Nadjombe (46.), Nicolas Urso (60.), Carlo Kettig (62.), Simon Breuer (65.), Vladislav Fadeev (67.), Namory Noel Cisse (77.) und Winzent Suchanek (80.) bescherten dem FC einen Kantersieg. Die Geissböcke schraubten ihr Torkonto auf inzwischen 82 Treffer (20 Tore mehr als der zweitbeste Sturm der Liga). Wichtiger aber war, dass der 1. FC Köln mit nun 53 Zählern schon 13 Punkte Vorsprung auf Gladbach (Rang drei, 40 Punkte) hat, wobei die Fohlen ein Spiel weniger absolviert haben.
Bei nur noch sechs ausstehenden Spieltagen in der Staffel West (Gladbach sieben) fehlen den Kölnern also nur noch acht Punkte, um den Einzug ins Meisterschafts-Halbfinale perfekt zu machen. Die Regional-Meisterschaft in der Staffel West bleibt dagegen weiter spannend. Der BVB liegt dank des Sieges über Gladbach weiterhin nur zwei Zähler hinter Köln.
Spielabsage der U21 Derweil war zuletzt keine andere Mannschaft in der Regionalliga West derart betroffen von Spielabsagen wie die U21 des 1. FC Köln. Bereits zum dritten Mal innerhalb der letzten vier Wochen wurde eine Partie der Jung-Geissböcke wegen den Folgen eines Unwetters abgesagt. Eigentlich hätte die Mannschaft von Trainer Mark Zimmermann am Sonntag bei Borussia Dortmund II antreten sollen, doch aufgrund der Unbespielbarkeit des Platzes im Stadion Rote Erde wurde die Partie abgesagt. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Damit steht die U21 des FC weiterhin mit 32 Punkten aus 22 Spielen auf Rang acht der Regionalliga West.
Gut, dass beim FC jetzt niemand größenwahnsinnig wird Der 1. FC Köln hat drei der letzten vier Bundesliga-Spiele gewonnen, und das ohne ein einziges Gegentor. Überhaupt haben die Geissböcke seit Mitte Dezember nur gegen Dortmund und die Bayern verloren, daheim unter Markus Gisdol überhaupt nur gegen den Rekordmeister. Die Form- und Punktekurve zeigt steil bergauf. Doch der Effzeh sollte an nichts anderes denken als an die fehlenden Zähler zum Klassenerhalt.
Ein Kommentar von Marc L. Merten
Größenwahn hat den FC schon häufiger versenkt. Was klingt, wie eine Kölner Fußball-Weisheit, ist eine schreckliche Wahrheit. Der 1. FC Köln hat es in seiner durchaus glorreichen, durchaus aber auch peinlichen Vergangenheit immer wieder geschafft, sich selbst in Krisen zu stürzen. Insofern ist es eine Wohltat, wie die Spieler und Verantwortlichen mit den jüngsten Erfolgen umgehen. Auch am Samstag nach dem 3:0 gegen den FC Schalke 04, als sie auf nichts anderes verwiesen als auf das Ziel Klassenerhalt.
Die Tabelle lügt nicht: Der 1. FC Köln weist nach 24 Spieltagen auf Platz sechs einen geringeren Rückstand auf (sieben Punkte) als den Acht-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz. Und ja, es handelt sich noch immer um dieselbe Mannschaft, die nach 14 Spieltagen mit acht Punkten am Tabellenende die Rote Laterne in den Händen hielt. Was kaum zu glauben ist, sollte aber sehr wohl in klarer Erinnerung bleiben: Der Effzeh hat sich als Aufsteiger mit einem immensen Kraftakt am eigenen Kragen aus dem Schlamassel gezogen. Die Chancen auf ein weiteres Jahr Bundesliga in der Saison 2020/21 stehen hervorragend, zumal der FC mit dem Derby in Mönchengladbach ein Spiel in der Hinterhand hat.
Doch um mehr geht es in dieser Saison nicht. Nur um den Klassenerhalt. Überhaupt darf es für den Effzeh so lange um nichts anderes als um den Bundesliga-Verbleib gehen, so lange die Geissböcke nicht mehrere Jahre in Folge einen einstelligen Tabellenplatz belegt haben. Und das, so viel sollten die allermeisten FC-Fans noch wissen, gelang seit 1992/23, also seit 28 Jahren, überhaupt nur zweimal unter Peter Stöger. Ja, es stimmt: Unter Markus Gisdol hat der FC aus zwölf Spielen 22 Punkte geholt und damit fast einen Zwei-Punkte-Schnitt pro Spiel erreicht. Sieben der letzten neun Spiele gewann Köln, die letzten drei Dreier holte man mit klaren 4:0-, 5:0- und 3:0-Siegen ohne Gegentor. Und ja, es stimmt auch: Man hat aktuell das Gefühl, dass diese Mannschaft kaum zu stoppen ist.
Doch genau darin liegt die Gefahr. Am kommenden Freitag wird der FC erstmals seit Monaten wieder als klarer Favorit in eine Partie gehen. In Paderborn wird sich plötzlich wieder die Erwartungshaltung verschieben, die dem Klub schon so häufig in der Vergangenheit Kopf und Kragen gekostet hat. Umso wohltuender kommt das Trainerteam um Markus Gisdol daher. Ein Übungsleiter, der stoisch und ruhig die Tabelle ignoriert und den Fokus alleine auf den nächsten Gegner lenkt. Etwas, das er seinen Spielern über Wochen eingetrichtert hat und das diese inzwischen befolgen. „Hört mal! Wir wurden nach 14 Spieltagen fast schon als Absteiger tituliert. Wenn wir jetzt den Klassenerhalt schaffen, sind wir alle glücklich“, sagte Timo Horn nach dem Sieg über Schalke. Demütig, konzentriert und giftig – mit diesen Eigenschaften gelang dem FC ein kaum für möglich gehaltener Wandel in dieser Saison. Diesen weiter voranzutreiben, ist die einzige Aufgabe, die der Verein nun hat. Dann werden am Ende der Spielzeit Spieler, Verantwortliche und Fans gemeinsam jubeln. Über den Klassenerhalt.
Kommentar zum FC-Wunder Das Trauerlicht wird zur Liga-Attraktion Wie schnell sich die Dinge wandeln können. Kurz vor Weihnachten war der 1. FC Köln noch in der Tabelle und auch in einem EXPRESS-Kommentar der „Allerletzte“. Eine mausetote Truppe ohne Idee, saft- und kraftlos. Es sprach wenig bis nichts dafür, dass man das Ruder noch einmal herumreißen kann. Es war ein Trauerspiel. Ein Kommentar.
Markus Gisdol und Horst Heldt brachten die Wende Es ist schon jetzt ein ziemliches Fußball-Wunder, was Horst Heldt und Markus Gisdol aus dieser Truppe gemacht haben. Der Coach mit seiner unerschütterlichen Ruhe und Zielstrebigkeit, der Manager mit dem Gefühl für den Club und dem richtigen Händchen bei den Transfers. Brauchte die Mannschaft anfangs noch etwas Glück, so wirkt das Gebilde nun gefestigt, kann Ausfälle kompensieren und spielt einen schnörkellosen, attraktiven Umschalt-Fußball mit viel Einsatz und Engagement. Das Trauerlicht wird zur Liga-Attraktion.
Viele Argumente für weiteren FC-Aufschwung Nichts deutet darauf hin, dass der FC noch einmal in Gefahr geraten könnte. Im Gegenteil: Es gibt deutlich mehr Argumente dafür, dass in dieser Saison sogar noch mehr gehen könnte. Hinter den Top 5 wirkt kein Klub wirklich stabil und die Aufgaben für die Kölner sind lösbar.
1. FC Köln: Klassenerhalt ist Belohnung genug Jeder Platz nach oben kann in der TV-Tabelle helfen, Platz 7 dürfte für Europa reichen. Doch das alles sollte Trainer und Profis am Geißbockheim gar nicht interessieren. Sie sind bisher gut damit gefahren, der Tabelle keine Beachtung zu schenken und einfach ihr Ding auf dem Rasen zu machen.
Das ist ohnehin das einzige, was Gisdol & Co. aktiv beeinflussen können. Der Klassenerhalt ist nach diesem Saisonstart Lohn genug, aber jede Zugabe nehmen die Fans gerne mit.
Schmitz überzeugt hinten links: „Wir wissen, worauf es ankommt“ Benno Schmitz hat die sich ihm beim 1. FC Köln aufgetane Chance genutzt. Durch die Verletzung von Noah Katterbach rückte der 25-jährige auf die für ihn eigentlich ungewohnte linke Verteidigerposition. Dort überzeugt der gelernte Rechtsverteidiger, weiß aber auch um den Verdienst seiner Mitspieler.
Lange Zeit sah es so aus, als würde Benno Schmitz beim 1. FC Köln kein Bein mehr auf die Erde bekommen. Zu Beginn der Saison stand der im Sommer 2018 von RB Leipzig gekommene Rechtsverteidiger überhaupt nicht im Kader der Geißböcke. Im Hinspiel gegen Hertha BSC bestritt der 25-jährige dann aufgrund der Sperre von Kingsley Ehizibue sein erstes Bundesliga-Spiel im Dress des FC. Während Ehizibue im Laufe der Saison oftmals nicht ohne Fehler blieb, schaffte es Schmitz aber nicht, sich dauerhaft an dem Niederländer vorbeizuspielen. Spätestens als im Winter-Trainingslager in Benidorm Kingsley Schindler auf der Position des rechten Verteidigers ausprobiert und Schmitz seinerseits auf die linke Seite gezogen wurde, die mit Noah Katterbach, Ismail Jakobs und Jonas Hector quantitativ wie qualitativ hochkarätig besetzt ist, schien der Zug für Schmitz beim FC abgefahren.
Schmitz wurde für Geduld belohnt Doch der gebürtige Münchener gab sich nicht auf und lauerte weiter auf seine Chance. Nach der Bänderverletzung von Noah Katterbach hätte Trainer Markus Gisdol einige Optionen gehabt, auf den Ausfall des 18-jährigen zu reagieren. Doch da sich Jakobs seit seinem Debüt vorne links als enorm wertvoll die Geißböcke erwiesen hat und Kapitän Jonas Hector neben Ellyes Skhiri im Zentrum die Stippen zieht, stand Schmitz in den letzten beiden Spielen von Beginn an auf der eher ungewohnten Linksverteidigerposition auf dem Feld. Für den ehemaligen Junioren-Nationalspieler war die Umstellung von der rechten auf die linken Seite aber kein Problem. „Ich komme damit ganz gut klar. Ich habe schon in Salzburg ein Jahr oder sogar anderthalb Jahre lang links hinten gespielt. Deswegen passt es ganz gut“, sagte Schmitz am Sonntag nach dem 3:0-Erfolg über Schalke 04. Dass er sich im Duell mit den Königsblauen bereits nach wenigen Minuten am Kopf verletzte und fortan mit Turban spielen musste, steckte Schmitz ebenfalls gut weg. „Ich wurde gestern nach dem Spiel noch genäht. Natürlich sind noch ein paar Schmerzen da. Aber es wird verheilen.“
"Iso macht es überragend" Schon gegen den FC Bayern, als sich Katterbach nach einer Viertelstunde am Sprunggelenk verletzte, kam Schmitz in die Partie. Sowohl gegen den Rekordmeister als auch in den folgenden beiden Spielen gegen Hertha und Schalke lieferte der Abwehrspieler ordentliche Partien ab. Schmitz überzeugte durch Unaufgeregtheit und Zuverlässigkeit, hatte zudem gegen Schalke die meisten Ballaktionen aller Kölner auf dem Platz. Auch in die Offensive schaltete sich Schmitz dosiert, aber in den richtigen Momenten mit ein. Vor allem das Zusammenspiel mit Ismail Jakobs harmonierte dabei auf dem linken Flügel. Immer wieder hinterlief Schmitz den offensiven Flügelspieler und flankte in die Mitte. In der 28. Minute wäre daraus sogar beinahe ein Tor entstanden, doch Elvis Rexhbecaj bekam hinter den Kopfball nicht mehr genug Druck. Doch andersherum ist es auch Jakobs, der seine Hintermänner wie Katterbach oder Schmitz reihenweise gut aussehen lässt, in dem er vorne bereits für Entlastung sorgt und zahlreiche Wege zustellt. „Iso macht es überragend vorne. Er arbeitet auch viel mit nach hinten. So wie es die ganze Mannschaft gegen den Ball macht. Das hilft uns in der Verteidigungsreihe, die Räume eng zu machen und einen guten Zugriff auf den Gegner zu haben“, lobte auch Schmitz seinen Mitspieler.
"Da fällt es einem leichter, ins Team zu kommen" Beim 1. FC Köln hat man nach sieben Siegen aus den letzten neun Spielen das Gefühl, dass jeder personelle Ausfall ohne großartigen Qualitätsverlust in der ersten Elf aufgefangen werden kann. Neben Schmitz benötigten auch Rexhbecaj oder Leistner keinerlei Anlaufzeit, um sich in das funktionierende Team einzufügen. Das liegt unter anderem auch daran, dass Markus Gisdol und sein Trainerteam die Abläufe immer wieder einstudieren lässt und festigt. „Wir wissen jetzt, worauf es ankommt. Wir kennen die Abläufe“, erklärte Schmitz am Sonntag und fügte hinzu: „Da fällt es einem auch leichter, ins Team zu kommen.“
Bis zur Länderspielpause treffen die Geißböcke mit Paderborn, Düsseldorf und Mainz auf drei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. „Wenn wir diese Spiele gut gestalten, können wir einiges an Boden gut machen“, weiß Schmitz. Gleichzeitig dürfte Katterbach für diese Spiele nach wie vor verletzungsbedingt ausfallen und Schmitz als Ersatz zum Einsatz kommen. Ob er danach wieder in die zweite Reihe zurückversetzt wird, bleibt zunächst abzuwarten. Doch je schwieriger Schmitz Markus Gisdol diese Entscheidung macht, umso besser dürfte das für den 1. FC Köln sein.
Ungewöhnliche Anstoßzeit: FC in Paderborn eine halbe Stunde früher Wenn der 1. FC Köln am Freitagabend in Paderborn zu Gast ist, müssen sich die Vereine und Fans auf eine ungewöhnliche Anstoßzeit vorbereiten. Das Duell der beiden Aufsteiger muss aufgrund einer Paderborner Vorschrift bereits eine halbe Stunde früher angepfiffen werden.
Eigentlich werden Freitagsspiele in Bundesliga um 20.30 Uhr angepfiffen. Doch wenn der 1. FC Köln am nächsten Spieltag beim SC Paderborn zu Gast ist, wird der Anpfiff bereits eine halbe Stunde früher in der Benteler-Arena ertönen. Grund dafür ist eine Vorschrift, die besagt, dass Heimspiele des SC Paderborn bereits um 22 Uhr beendet sein müssen. Bei der gewöhnlichen Anstoßzeit um halb neun würde diese Uhrzeit um eine Viertelstunde überschritten.
Anwohner reichten Klage ein Verantwortlich für diese Regelung sind die Anwohner in Paderborn. Bereits vor der Einweihung der Benteler-Arena im Jahr 2008 hatten die Anwohner diese Vorschrift durchsetzen können. Als ein Jahr später das Zweitligaspiel zwischen dem SCP und Arminia Bielefeld erst um kurz nach zehn abgepfiffen wurden, reichten die Anwohner sogar Klage ein.
Für die Paderborner ist es ohnehin das erste Heimspiel an einem Freitagabend in ihrer Bundesliga-Geschichte. Grund für die Ansetzung ist in diesem Fall der DFB-Pokal. Am 3. und 4. März wird das Achtelfinale des Pokalwettbewerbs ausgetragen. Zum Zeitpunkt der Bundesliga-Terminierung war das Duell der beiden Aufsteiger an diesem Spieltag das einzige Aufeinandertreffen, bei dem beide Vereine bereits nicht mehr im Wettbewerb vertreten waren.
Ex-FC-Manager Schmadtke kritisiert unterschiedliches Vorgehen bei Beleidigungen Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke hat den unterschiedlichen Umgang mit Beleidigungen im deutschen Fußball kritisiert. „Es ist ja hoch interessant, dass auf der einen Seite sehr deutlich reagiert wird, was ich auch richtig finde, in anderen Fällen wird aber darüber hinweg geguckt“, sagte Schmadtke der „Bild“.
Schmadtke war als ehemaliger Geschäftsführer des 1. FC Köln bei seiner Rückkehr mit dem VfL Wolfsburg von den Kölner Anhängern ebenfalls in Fangesängen beleidigt worden. Damals gab es aber keine Reaktionen seitens des Schiedsrichters oder des Deutschen Fußball-Bundes.
Auch Martin Kind wird beleidigt „Das ist nicht nur in meinem Fall so, sondern im Übrigen auch im Fall Martin Kind so, der noch mal einen eigenen besonderen Drive hat, weil es die eigenen Fans waren. Aber auch da habe ich Dinge gehört und gesehen, die nach meiner Einschätzung im Stadion nichts verloren haben. Und da habe ich nichts gehört“, sagte Schmadtke über den Mehrheitsgesellschafter von Hannover 96, der sich bereits seit langer Zeit mit den 96-Fans eine Art Privatfehde liefert. Man müsse da schon eine einheitliche Linie finden, forderte Schmadtke. „Da muss schon eine Eindeutigkeit her.“