Über 500 Spiele als Bundesliga-Trainer, sechs Aufstiege, unter anderem mit dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf. In diesem Jahr belegte Friedhelm Funkel (65) bei der Wahl zum Trainer des Jahres hinter Champions League-Sieger Jürgen Klopp Platz zwei. Auf der Zielgeraden seiner Karriere fliegen dem Liga-Urgestein noch einmal alle Sympathien zu. Herr Funkel, beide Teams liegen punktemäßig gleichauf. Werden sie sich im Kampf um den Klassenerhalt duellieren? Funkel: "Ja, ich denke, dass das so sein wird. Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass es im Abstiegskampf sechs Mannschaften auf Augenhöhe gibt. Und kurioserweise stehen die sechs Teams nach neun Spieltagen auf den Plätzen 13 bis 18. Das wird bis zuletzt so bleiben, da wird sich voraussichtlich niemand vorzeitig retten." In Köln hatten einige von Rang zehn bis zwölf geträumt. Funkel: "Die Fußball-Fachleute wissen ganz genau, dass es für den 1. FC Köln in den nächsten Jahren nur darum geht, in der Bundesliga zu bleiben. Köln hat sehr viel investiert, aber das haben andere Klubs auch und die sind vielleicht noch ein Stück stärker. Aber ich gönne natürlich dem FC den Klassenerhalt, weil es dann auch in der nächsten Saison wieder ein Derby zwischen uns und den Kölnern geben wird." Hätten Sie damit gerechnet, dass vor allem die FC-Offensive bisher so selten trifft? Funkel: "Man darf nicht vergessen, gegen welche Mannschaften die Kölner gespielt haben. Es ist nun mal in der Ersten Liga schwieriger Tore zu schießen. Trotzdem sind Modeste, Cordoba und Terodde drei Top-Stürmer. Es liegt jetzt an ihnen, glücklichere Momente zu erzwingen, um Tore zu erzielen.
Funkel geht also davon aus, daß Mainz, Düsseldorf, Augsburg, Köln, Union Berlin und Paderborn bis zum Ende der Saison gegen den Abstieg spielen werden. Das befürchte ich auch für uns. Ich setze bei den beiden direkten Absteigern aber voll auf Union und Paderborn. Im Falle des Klasserhalts könnte es für den FC in der nächsten Saison noch unangenehmer werden, wenn wieder hochmotivierte Rothosen und Daimlers in der Bundesliga mitspielen.
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Zitat von Powerandi im Beitrag #27 In Köln hatten einige von Rang zehn bis zwölf geträumt. Funkel: "Die Fußball-Fachleute wissen ganz genau, dass es für den 1. FC Köln in den nächsten Jahren nur darum geht, in der Bundesliga zu bleiben. Köln hat sehr viel investiert, aber das haben andere Klubs auch und die sind vielleicht noch ein Stück stärker. .
Ich sehe das wie Funkel. Für einen Mittelfeldplatz ist der Kader nicht stark genug, hat zu viele eindeutige Zweitligaspieler, die wohl auch nicht mehr besser werden. Es kommt darauf an, innerhalb der Fünfergruppe mit den schwächsten Kadern zu den beiden besten zu gehören, gerne zusammen mit Düsseldorf.
Zitat von Powerandi im Beitrag #6Hier noch ein Post von User Magic (FC-Stammtisch-Talk), den er gestern vor dem Saarbrücken-Spiel im Effzeh-Forum verfasst hat und den ich voll unterschreiben kann:
"Wir bräuchten eine komplett neue Kultur im Verein! Man mag aus heutiger Sicht über die antiquirten Methoden eines Franz Kremer lächeln, aber als der Verein gegründet wurde, hatte er das Ziel "Deutscher Meister" zu werden und hat dem alles, aber auch wirklich alles untergeordnet. Man muss bedenken, der FC war bei der Gründung die Fusion eines Zweit- und eines Drittligavereins und wollte dennoch nach ganz oben. Man nannte sich dazu auch noch ERSTER FC Köln (die anderen Kölner Vereine haben sich darüber zunächst kaputtgelacht oder sich echauffiert) und unterstrich das mit der Zeit durch Leistung. Dazu die weißen Trikots, das damals topmoderne Geißbockheim und und und ...
Nach Kremers Tod hat man eine gewisse Zeit noch aus der Substanz gelebt, was bin in die späten 70er reichte. Ab den frühen 90ern hat man per Dilettantismus auf den ersten Abstieg hingearbeitet und seitdem sind wir eben der lustige Fahrstuhlclub aus Köln. 1998 wurde die Hymne eingeführt (zum 50.jährigen Jubiläum, eigentlich eine Auftragsarbeit für die Höhner) und ab da wurde man mehr und mehr der Karnevalsclub, der wir heute noch sind. Dadurch bekamen wir auch ne Menge neuer Anhänger aus der Stadt, nicht wenige vom Typus eventorientierter "Loss mer singe" Fan. Die fanden ja auch alle die Generation Lottner, Voigt und Co. so geil. Sind ja Kölner ...
In der Zeit wurde ja auch der Lattek-Spruch populär (Tolle Stimmung im Stadion, die Mannschaft stört nur). Der FC war "in" geworden, ohne sportlich auch nur ansatzweise einen Grund dafür zu liefern. Was machen unsere Helden mit den Jahren daraus? Noch mehr Mitglieder aus der Karnevals-Klasse anwerben und den Slogan "Spürbar anders" als Leitmittel, ja als neue FC-Kultur zu verfestigen.
"Spürbar anders" entschuldigt quasi alle sportlichen Pleiten, "iss doch ejaal, mer singe trotzdem, mir sinn spürbar anders". Das festigt im Prinzip die Ambitionslosigkeit, "Okay, wir spielen nicht so gut Fußball, aber mir sin jeck und kommen trotzdem ins Stadion." Was für eine grausame Grundeinstellung für Leute, die den Sport lieben und gewinnen wollen!
Nochmal der Vergleich zu den erfolgreichen Jahren. Der Karneval war scheissegal, bestenfalls war mal Kölschwerbung im Stadion zu sehen, das war´s. Verbindung zu Stadt und Karneval war kaum vorhanden, man wollte sportlich erfolgreich sein. Damit akzeptierte man auch, sicher schweren Herzens, die schwachen Zuschauerzahlen. Wenn´s dann mal sportlich nicht lief, wurde Kritik am Marathontor geäußert. Da wusste jeder, woran man ist. Was ist heute? Bloß keine Unruhe ... ist ja schädlich. Warum zum Teufel ist Unruhe automatisch schädlich? Das "Reibung" Energie erzeugen kann ist ja nicht nur in der Physik so. Ich kann mich noch gut erinnern, als wir Europa erreichten und dennoch eine Rückrunde zum Fürchten spielten. Da hat der Express in Person von AH mal was ordentlich kritisches geschrieben, nachdem wir ein grausam-feiges Derby gegen Gladbach 2:3 verloren hatten und ne Woche später in Augsburg es geschafft hatten, noch schlechter zu spielen und zu verlieren. Das wurde dann mal ordentlich medial angesprochen und es rauchte tierisch. AH konnte sich ne Zeit lang am GBH kaum noch sehen lassen. Aber das Team sah auf einmal die einmalige Chance und raufte sich nochmal zusammen und spielt ab da wieder besser und schaffte es am Ende noch (auch dank extrem schwacher Konkurrenz). War zwar ein Wunder, mit 49 Punkten Fünfter zu werden (bei gerade mal 23 Rückrunden-Punkten), aber es wurde geschafft. Dank der Reibung, die es mal gab. Wäre es weiter "ruhig" geblieben, hätten sich alle weiter die Eier geschaukelt und wir wären am Ende Zwölfter oder sowas geworden.
Nochmal, wir brauchen eine völlig neue Kultur. Eine, die eines Vereines mit 110.000 Mitgliedern würdig ist. Eine, die sagt: Wir wollen gewinnen! Dieses furchtbare "Spürbar anders" Marketing-Gedrisse gehört auf den Scheiterhaufen, aber ganz schnell!
... ich sage es ganz offen. Ich gehöre zu denen, die einen siebten Abstieg und ein "Weiter so" mit "Spürbar anders" nicht mehr mitmachen werden. Also jedenfalls werde ich dann die Nähe des Vereins bestimmt nicht mehr suchen, sondern nur noch Ergebnisse anschauen und ab und an mal die Sportschau. Mir reicht es schlicht. Ich will, das sich hier etwas ändert, und zwar grundlegend.
Noch habe ich Hoffnung, noch glaube ich, das die neue Führung was bewegen will ... wir werden es ja sicher bald wissen."
Der User Magic hat seinen Post aktualisiert: Soeben beim Viertligisten Saarbrücken im Pokal rausgeflogen ... der vielleicht "beste" Moment nun für das neue Präsidium sich zu zeigen. Nichts darf hier mehr schöngeredet werden, der Verein befindet sich auf dem Weg auf Abstieg Nummer 7, hier müssen sich grundsätzliche Dinge ändern. Überall, auf allen Ebenen. Gerne mit Vorschlägen von euch und mit Druck auf den Verein. Lasst sie nicht wieder durch mit ihrem "BlaBla" druchkommen. Der Verein befindet sich am Scheideweg, wie gesagt, ... nicht wegen einer schon fast üblichen frühen Niederlage im Pokal, sondern weil wir hier eine völlig neue Kultur brauchen. Die des "Gewinnen wollens", die mit sportlichen Ambitionen!
Ich erlaube mir einen offenen Brief an Magic als Replik zu posten. Selbstverständlich nur für Buchstabenliebhaber.
Sehr geschätzter Magic, aus meiner Sicht, hast du die Emotionen vieler treuer Anhänger des 1. FC Köln in Worte gekleidet. Ich hatte Spaß beim Lesen und mehr als einmal folgte auf einen Satz ein bejahendes Kopfnicken voller Zustimmung. Zumindest im ersten Moment, beim ersten Lesen. Es liegt in meiner Natur, dass ich anfange Dinge und Äußerungen zu hinterfragen, wenn sie mir etwas zu eingängig, zu alternativlos und zu richtig erscheinen.
Ich habe mir dann selber ein paar Gedanken gemacht und mich an deinem Kommentar orientiert. Ich verstehe, dass das deine Art persönlicher Bewältigung mit aktuellen und länger zurückliegenden Erlebnissen mit und rund um den 1.FC Köln ist. Da es sich um persönliche Wertung handelt, liegt es mir fern, diese auf richtig oder falsch zu überprüfen. Das ist ganz alleine deine Sache. Was ich dazu sagen möchte ist nur meine persönliche Meinung. Dabei öffne ich mich in vergleichbarer Weise und gebe ebenfalls einen Blick auf meine Gefühle preis.
Du beginnst quasi bei der Gründung im Jahre 1948 und zitierst Franz Kremer, dessen Methoden damals vielleicht zunächst belächelt, später aber vielfach kopiert wurden. Mit diesen Methoden, so erfolgreich sie auch in den 50igern und 60iger waren, stehst du heute im Wortsinn allein im Verein.
Franz Krämer war der Vorläufer von Mateschitz. Jetzt kriegen ein paar Leute mutmaßlich Schnappatmung, ist trotzdem eine vertretbare Meinung. Frag mal den Kalli Thielen, der hat mehr Reputation, als meine Wenigkeit und sagt dir dasselbe. Das habe ich schon mit eigenen Ohren gehört und zwar bei deinem Stammtisch. Bei Red Bull passiert genau das, was du offen und zwischen den Zeilen forderst. Die kaufen als Zweitligist, ein schottisches Talent für einen zweistelligen Millionenbetrag aus England, der Spieler floppt und die verkaufen den Spieler, mit Gewinn, zurück auf die Insel. Das ist Erfolg, made by bulletproofed.
Da ist eine kleine Gruppe von ausgewiesenen Experten am Werk, systematisch und fokussiert, ein Konstrukt aufzustellen, bei dem alles und jedes dem sportlichen Erfolg untergeordnet wird. Dabei operiert RB global und ist weltweit vernetzt. Betreiben Fußballinternate in Südamerika und Afrika, kaufen junge talentierte Spieler im Duzend, zu Preisen im 2-stelligen Millionenbereich und rühmen sich für ihr Scouting. Der sportliche Erfolg ist für RB nicht eine bloße Phrase. Es ist bis ins Komma dekliniert, was bei RB darunter verstanden wird. Dazu kommt, dass der Verein sehr überschaubar ist, es leicht ist, die Reihen geschlossen zu halten.
Die Führung des RB ist autark und auf niemanden angewiesen, nicht einmal auf die Stadt Leipzig. Gepaart mit nahezu unendlichen finanziellen Möglichkeiten, die innerhalb dieses Systems kaum weniger werden können, bist du auf Sicht Deutscher Meister. Ein solches Vorgehen ist eines Vereins mit 100.000 Mitgliedern nicht nur nicht würdig, es ist auch nicht umsetzbar. RB hat 0,0001% unserer Mitglieder, wenn die noch 3 Mitglieder dazu nehmen. Das gehört zur Wahrheit.
Möchte ich einen „erfolgreichen“ FC zu diesem Preis?
Der Vorstand wurde im September gewählt, hat eine klare Meinung zum Thema und 80% der anwesenden Wahlberechtigten stimmten für diesen Vorstand. Ist es nur mir entgangen, oder hat der neue Vorstand tatsächlich kein eignes Konzept veröffentlicht? Ist es nicht ein wenig so (gewesen), wie im britischen Unterhaus, wo zwar klar ist/war, was man keinesfalls möchte aber bis heute nicht, wie und was man denn möchte. Ist Spitzengruppe der mitgliedergeführten Vereine der Bundesliga ein Begriff, an den ich mich gewöhnen soll. Gibt es demnächst eine Tabelle mit zusätzlichen blauen, grünen und roten Sternchen und darunter die Legende. Mitgliedergeführt zu mehr als 25 (blau), 50 (grün), 99 Prozent (rot)?
Ist dieser Vorstand vom Himmel gefallen? Klares nein, er wurde vom Mitgliederrat vorgeschlagen. Das sieht die Satzung des Vereins genauso vor, die wiederum von den Mitgliedern identisch so akzeptiert wurde. Der 1.FC Köln ist ein mitgliedergeführter Verein. Es gibt also nicht die da oben und wir hier unten. Wer den Verein kritisiert, wer mit dem Finger auf handelnde Personen zeigt, sollte auch immer auf sich selbst zeigen. Das finde ich fair.
Der FC hatte seine erfolgreichste Zeit 30 Jahre nach Gründung. Peter Weiand hieß der Präsident und Karneval in Köln lag am Boden. Die Stadt hat zur Meisterschaft geflaggt, die Kölner sonnten sich ein wenig im Glanz des FC. Nicht zu viel, den damals hatte Köln sogar mehr von Weltrang zu bieten, als heute. Der FC lief im Kölner Alltag so neben her, Teil der Stadt oder Ihrer Kultur war er höchstens in den gehobenen Kreisen. Kurz, der Karneval stand fast vor dem Aus, der FC auf dem Höhepunkt.
Da stellt sich die Frage, gibt es einen Zusammenhang? Zeitlich ja, denn beides passierte faktisch zeitgleich. Kausal? Nein, jedenfalls kann ich den nicht erkennen, so es ihn den gibt.
Der Kölner ist als deutsche Frohnatur bekannt, vielleicht sogar verschrien. Hier wird seit jeher gerne gefeiert. Mutter Natur hat uns mit der Lage und dem Klima verwöhnt, hier lässt sich leichter leben, als anderswo in der Republik. Das haben sich die Römer, die Franzosen und noch viele andere auch gedacht und sind hier hängen geblieben. Das sich im normalen Alltag dann eine gewisse laissez faire Grundhaltung einbürgert ist zumindest nachvollziehbar. Es ist doch auch genau diese Grundhaltung, um die uns viele Nicht-Kölner beneiden und die viele Exil-Kölner vermissen. Ist das förderlich für einen unbändigen Ehrgeiz, den es braucht, um an der Spitze zu verweilen? Da gibt es wahrscheinlich unterschiedliche Glaubensrichtungen.
Meiner Meinung nach bedarf es in unserem Austausch einer Schärfung des Begriffs „Erfolg“. Wenn Paderborn die Klasse hält, aufsteigt und selbst bei Abstieg einen Erfolg verbuchen kann, ist das nicht der Erfolg, der dir und anderen vor Augen schwebt. 10 Jage Bundesliga am Stück sind für manche Clubs ein riesen Erfolg, für andere eine belanglose Selbstverständlichkeit. Dass es manchem schwerfällt, 10 Jahre Bundesliga am Stück für den FC als Erfolg zu verbuchen, ändert nichts an der Realität, die genau dies bestätigt. Es ist Dekaden her, dass unser Verein 10 Jahre am Stück in der Beletage verbracht hat.
Eine „Kultur des Gewinnen wollens“ könnte ebenfalls ein preisverdächtiger Leitspruch werden. Ich hänge nicht an dem Spruch „spürbar anders“, ich kaufe mir auch nix für irgendwelche Marketing Awards und es interessiert mich null, wie ein Jury aus Düsseldorf unsere Trikotgestaltung bewertet.
Deine Idee fühlt sich für mich auch besser an. Wer will nicht gewinnen? Im Grundsatz sind es aber nur Sprüche, die mit Leben gefüllt werden müssen. Es liegt also an den Handelnden, wie sie ihre Aufgabe erledigen. Sie sind Helfer unserer Sache, die von unser aller Gnaden bestimmt werden. Nicht direkt, aber indirekt.
Im Sport liegt es, leider oder Gott sei Dank, nicht nur am Wollen, es liegt auch oft am Können. Selbst wenn der FC sein ganzes Können zeigt, ist das keine Garantie für einen Erfolg. Weil es neben Wollen und Können auch noch simples Glück oder Pech gibt. Diese Erkenntnis haben wir FC Fans nicht exklusiv, sie gehört zum Fansein eines jeden Fußballvereins auf dieser Welt. Ist das fair? -keineswegs. Ist das ungerecht? -Auf jeden Fall. Gibt es zum „weiter immer weiter“ eine sinnvolle Alternative? Ich glaube nicht.
Ob unsere Marketing gut oder schlecht funktioniert, ob der Absatz unserer Merchandising Produkte im Zielkorridor verläuft, interessiert mich schon. Weil die Vermarktung von diesen Sachen, egal wie man im Einzelnen dazu steht, einen Teil gewichtigen Teil unseres Budgets abbildet. Die Höhe des Budgets ist ein entscheidender Faktor für den sportlichen Erfolg bzw. die Möglichkeit für sportlichen Erfolg. Von daher ist auch das Wachstum der Mitgliederanzahl ein Faktor. Bei über 100 K Mitgliedern kommt da ein mindestens mittlerer 7-stelliger Betrag zusammen, den der FC nicht links liegen lassen darf.
Der Zuspruch vom Typus eventorientierter "Loss mer singe" Fan hat den Club über Wasser gehalten. Das ist Teil der Wahrheit. Hätten sich diese Stadionbesucher nicht auf den Weg gemacht und ihr Portemonnaie geöffnet, brauchten „wahre“ Fans keine Pokalniederlage gegen Saarbrücken bedauern. Der FC wäre nicht mehr existent. Sagt das EX-Präsidium und unser GF Finanzen.
Mir gefällt auch die Unterteilung der Anhängerschaft, in Event und sonstige Fans, nicht. Mein Enkel ist noch im Stadium eines Event-Fans, wie sollte es anders sein? Wer weiß, vielleicht wird der mal Hardcore!? Wäre es nicht das Selbstverständnis eines „wahren“ Fans, also nicht event getrieben, sich von den Event-Ottos/innen dergestalt zu differenzieren, dass er seinem Herzensverein die Treue hält, gerade bei Schlechtwetter? Falls ein Event-Fan tatsächlich nur am Lieder singen interessiert ist, warum bleiben dann so viele, so lange sitzen? Das Event ist doch zum Anpfiff beendet -oder habe ich etwas missverstanden?
Verein kommt von vereinen, die Unterteilung führt „teilung“ im Wort. Diese führt zwar zur Reibung, keinesfalls zwingend zu positiven Fortschritt. Wenn´s laufen soll, dann möglichst reibungslos oder wie am Schnürchen, sagt der Volksmund. Vom dem habe Ich noch nie gehört: „Boah, die sind aber erfolgreich-Ja, klar, die streiten sich ja dauernd.“
Die enge Verzahnung des FC mit der Stadt Köln, des FC mit dem Karneval und des Karnevals mit der Stadt Köln ist kein Nachteil an sich. Im Gegenteil, er ist ein Faustpfand, der nicht käuflich ist und den man nicht leichtfertig aus der Hand geben sollte. Ein Stadionverbot für Henriette R. ist aus der Emotion heraus alternativlos, mit kühlem Kopf ein folgenreicher Fehler. Der wurde, Gott sei Dank, vermieden.
Um Missverständnis vorzubeugen, mir geht es nicht um Friede, Freude, Eierkuchen. Mir geht es nicht darum, Kritik zu verdammen oder Mundtot zu machen. Kritik kann auch als Selbstzweck ihre Berechtigung haben. Marathontor war ja nicht wirklich konstruktive Kritik. Der Protest hat aber vielleicht zu neuen Denkanstößen verholfen. Selbstverständlich braucht es die Bereitschaft zur Optimierung und damit der Veränderung auf allen Seiten. Das impliziert, dass Probleme klar benannt und mögliche Lösungen kontrovers diskutiert werden müssen. Solange dies in zivilisierten Rahmen geschieht, ist das sicherlich förderlich für die Entwicklung des Vereins. Am Ende braucht es tragfähige Resultate. Die können aber nur entstehen, wenn es von allen Beteiligten akzeptierte Rahmenbedingungen gibt. Sprich Regeln, gegen die nicht verstoßen wird, niemals.
Nix bliev wie ett is, das ist jedem halbwegs denkenden Menschen bewusst. Es ist auch eine Binse, dass sich aus der Position des Agierenden leichter arbeiten lässt, als aus der Position des Getriebenen. Die Veränderungen sollten aber Sinn machen und kein Selbstzweck sein. Dabei hilft ein kühler Kopf mehr, als heissgelaufende Emotionen. Diese Erkenntnis beruht auf meiner privaten und beruflichen Lebenserfahrung. Emotionen gehören zum Fußball, wie das Amen in der Kirche. Emotionen sind das Salz in der Suppe, das Elixier. Sie sind Fans und Spielern vorbehalten. Bei den operativ Verantwortlichen führen sie aber häufig zum Gegenteil des Gewünschten. Damit meine ich Hektik, die die Sinne vernebelt. Bei jedem, der Pflichten für den Verein übernommen hat, erwarte ich, dass sie/er in der Lage ist, seine Gefühle zu kontrollieren.
Der Sport, der Fußball und insbesondere der FC sind Auslöser für starke Emotionen, die es sonst, im Alltag, nur sehr selten zu erleben gibt und die man gesellschaftlich akzeptiert, ausleben kann. Das ist doch eigentlich der Kick, der Kleber, auf dem wir hängen geblieben sind. Paradoxerweise treten im Fußball negative Emotionen häufiger auf, als positive. Jedenfalls, wenn man die „gefühlte Wahrheit“, als Grundlage seiner individuellen Bewertung heranzieht. Es werden mehr Chancen vergeben als vollendet. Jeder Schuss ein Tor ist eine Mär, eine schaurig- schöne Utopie. Wenn man das konsequent zu Ende denkt, will man keine Realisierung dieser Illusion, denn dann wäre Schluss mit Emotion.
Ich kenne sehr viele Menschen, die sehr glücklich mit ihrem Leben sind und die den FC nur von Hörensagen kennen. Manchen geht sogar jeder Sport am Popo vorbei, außer Angelsport. Auch in mir habe ich schon mehrere Male so etwas wie Neid gegenüber diesen Menschen verspürt, denen ein Sieg oder Niederlage total egal ist. Das ändert sich aber ziemlich schnell, z.B. wenn der FC in letzter Sekunde den Ausgleich auf Schalke köpft oder Paderborn souverän nach Hause schickt.
Dann steht da nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern etwas deutlich Größeres. Dieses Ereignis, das sich in eruptiven Bierduschen, Umarmung wildfremder Menschen, gemeinsamen Verhöhnen des Gegners, des Schiedsrichters oder des DFB zeigen kann, ist Ausdruck einer Verbundenheit mit dem eigenen Selbst und den tausenden anderen Menschen, die sich ebenfalls unter dieser Fahne versammelt haben. „Wir halten immer nur zu dir“ ist ein Bekenntnis, das sehr viele Menschen ernst nehmen. Sie bekennen sich zum FC, auch in er Diaspora. Sie hissen unsere Fahne im Schrebergarten, umringt von blauweiß, schwarz-gelb oder grün-weiß. Sie gehen zur Arbeit und lassen sich foppen, ertragen als Mitleid getarnte Häme und laufen nicht davon. Natürlich lassen sie auch keine Gelegenheit verstreichen, es den entsprechenden Kolleginnen und Kollegen, mit gleicher Münze heimzuzahlen.
Den letzten großen Erfolg des Vereins zu relativieren, mit dem Hinweis auf die vermeintlich schwache Punktzahl und Konkurrenz ist mir zu oberflächlich. Mir fällt kein passenderes Wort ein, wobei ich dich als Person nicht oberflächlich einschätze. Deine Theorie bzgl. Erfolg und dem Vorfall mit A.H. (gemeint ist Haubrichs !?) ist mir auch zu sehr konstruiert und ähnelt den Schlussfolgerungen eines hier bekannten Foristen. Vielleicht kennst du Interna, die mir unbekannt sind?
Als Meinung selbstverständlich zulässig, als ernstzunehmender Ansatz in meinen Augen aber nicht. Bist du wirklich der Meinung, ohne A.H. hätten die Spieler die Chance nicht gesehen? Ich kenne keinen Sportler, dem so etwas entgehen würde. Sportler quälen sich im Training, ohne Garantie auf Erfolg und sollen sich wenn es drauf ankommt die Eier schaukeln? Das bezweifle ich.
Wen oder was sollen wir denn nicht wieder davonkommen lassen? Wen haben wir den mit Blabla davonkommen lassen? Ist dein „sie“ nicht wir alle, die Mitgliedsbeiträge berappen? Oder beschränkt sich dein "sie" auf die Mitglieder der Gremien, Geschäftsführung oder Vorstand?
Ist es nicht eher umgekehrt? Haben die letzten Präsidenten nicht alle Federn lassen müssen. Wer vorher gewusst hätte, wie ihre Präsidentschaft enden wird, hätte doch vehement dagegen opponieren müssen, falls er es gut mit Ihnen gemeint hätte, oder?
Wie sollten wir denn, im Rahmen des Rechtsstaats, Druck auf den Verein ausüben? Kommt deine Forderung nicht mindestens ein halbes Jahr zu spät. Die Mitgliederversammlung ist genau der Ort, an dem Grundsatzentscheidungen getroffen werden. Ich träume von 8 Leuten am Geißbockheim, die Raupe Nimmersatt im Schlepptau und die selbst gebastelten Schilder hochhaltend, mit Slogans wie: Fridays 4 Erfolg! FC first! HoHoholt die Meisterschaft!
Weg von Träumereien, hin zur Realität. Es ist im Moment eine plausible Theorie in der Philosophie im Umlauf, dass Menschen, die persönliche Konsequenzen ihrer Entscheidungen befürchten müssen, bessere Entscheidungen treffen. Ich glaube das auch.
Wie sollte diese Erkenntnis auf den FC übertragen werden? Werden wir Leute für uns gewinnen können, die über das notwendige Rüstzeug verfügen, sich aber persönlich haftbar machen müssen? Der Schell hat dir beim Stammtisch ausführlich erläutert, weshalb er die Pauschalhaftung ausschließt. Es hat mit rechtsstaatlichen Verfahren nix zu tun, es ist quasi russisch Roulett.
Gleiches gilt doch für jede Führungskraft, die nicht völlig umnachtet ist. Wer legt denn zu welchem Zeitpunkt fest, welche Entscheidung ein Fehler war? Cordoba der Holzfuß oder Cordoba der Aufstiegsgarant… Wie soll ich mir denn eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der Entscheider unter diesen Umständen vorstellen? Meine Phantasie reicht dafür nicht aus.
Es steht jedem frei, wie sie/er mit dem FC verbandelt sein möchte. Man kann Sympathisant sein, passives oder aktives Mitglied des Vereins oder eines Fanclubs werden und bleiben. Jeder darf sich auf Ämter innerhalb des Clubs bewerben und persönlich an einer grundlegenden Veränderung mitwirken. Vorausgesetzt er wird gewählt. Von den Mitgliedern, die im Moment Herr im eigenen Haus sind und somit auch verantwortlich sind, was mit und in ihrem Haus passiert.
Natürlich kann sich auch jeder ins Private zurückziehen und sich anderen Beschäftigungen zuwenden. Diese Entscheidung von der Anzahl der Misserfolge/Abstiege des Clubs abhängig zu machen, käme mir persönlich nicht in den Sinn. Der FC steigt ja nicht ab oder scheidet aus, um mich oder dich persönlich zu ärgern. Ich persönlich ärgere mich und viele andere auch. Oft über den VAR, den Gegner, das Leben, die Blödheit einzelner Spieler, Zuschauer und auch über den FC als Ganzes. Das vereint, so blöd das klingt, weil viele andere das gleiche zur selben Zeit machen.
Im Gegensatz zu dir, kam mir aber auch nicht in den Sinn, mich auf neue Pfade zu begeben. Mit deinem Format hast du den FC Fans eine über das Altbekannte hinausgehende Innovation des Information-Zugangs zur Verfügung gestellt. Da warst du fast so schöpferisch, wie einst Kremer. Das ist eine starke Leistung, die mit sehr viel Aufwand verbunden ist/war und die quasi nicht genug gewürdigt werden kann. Diese Leistung wird nicht vergessen, dafür war sie zu anhaltend, zu gut, zu prägend. Daher würde ich es sehr bedauern, falls du dich auf lediglich ab und zu Sportschau zurückziehen möchtest.
Der Verein steht über allem. Dieser Grundsatz gilt nicht nur für hauptberuflich Angestellte, aufwandsentschädigte Gremienmitarbeiter oder ehrenamtlich Tätige, es gilt auch für den mehr oder weniger engagierten Fan.
Ich versuche, deine Ausführungen auf unseren schweren FC-Alltag zu übertragen. Was bedeutet das jetzt in puncto:
- ist Beierlorzer der richtige Trainer? - falls nicht, wer könnte ein besserer Nachfolger sein? - wer könnte ein erfolgreicher Veh-Nachfolger werden? - wie könnte Beierlorzer im Dorf punkten? - was ist unserem Präsidium zuzutrauen? - wie kommen wir aus dem Fahrstuhl raus?
Du erklärst, dass unser 1.FC Köln ein Club sei, der von den Mitgliedern geführt werde. Ich habe den Mitgliederrat gewählt, der den Vorstand vorschlug. Bin ich jetzt für die ganze Stümperei verantwortlich, die am GBH veranstaltet wird?
Zitat von fidschi im Beitrag #47Mann, Ron - mir ist schwindelig.
Ich versuche, deine Ausführungen auf unseren schweren FC-Alltag zu übertragen. Was bedeutet das jetzt in puncto:
- ist Beierlorzer der richtige Trainer? - falls nicht, wer könnte ein besserer Nachfolger sein? - wer könnte ein erfolgreicher Veh-Nachfolger werden? - wie könnte Beierlorzer im Dorf punkten? - was ist unserem Präsidium zuzutrauen? - wie kommen wir aus dem Fahrstuhl raus?
Du erklärst, dass unser 1.FC Köln ein Club sei, der von den Mitgliedern geführt werde. Ich habe den Mitgliederrat gewählt, der den Vorstand vorschlug. Bin ich jetzt für die ganze Stümperei verantwortlich, die am GBH veranstaltet wird?
Wenn unsere Spieler alles gelesen haben, ist die Anzeigetafel im Dorf zu klein. Leider stehen da allerdings unsere Namen nicht drauf.
"Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat." Kurt Tucholsky
Ich mag Menschen, die mir reinen Wein einschenken. Oder Bier. Bier geht auch.
Die Saison lief nach Plan. Nur der Plan war Scheisse.
Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist es nur ein Schritt. (Napoleon Bonaparte)
Liebe FC-Anhänger, ich habe mich bis jetzt aus allem herausgehalten was den FC Tresen betrifft! Zu meiner Person: Ich habe auch Fußball gespielt – leider nur Landesliga. Ich bin seit meinem 10. Lebensjahr Anhänger vom 1. FC Köln. Ich bin jetzt 65 Jahre alt und habe sicherlich einiges im Leben erlebt, bin aber immer mit dem 1.FC Köln verbunden geblieben. Früher bin mit Fahne ins Stadion gegangen. Zum 1.FC Köln: Nachdem ich mich jetzt nach dem Spiel in Saarbrücken beruhigt habe, wollte ich hier unbedingt etwas loswerden. Ich verstehe vielleicht viele Dinge nicht, aber ich ging auf den Fußballplatz und wollte gewinnen. Beim Warmmachen habe ich schon gesehen, dass dieses Spiel schwierig wird. Wir haben dann im Spiel sozusagen nur mit 5 Mann gespielt, das ist auch gegen Saarbrücken zu wenig. Ich habe gestern Liverpool gesehen. Es waren 11 Spieler auf dem Platz, die alle gewinnen wollten. Das ist unser großes Problem, was wir haben. Seit Daum hat kein Trainer es mehr verstanden, die Mannschaft richtig zu motivieren. Ich hoffe, dass wir gegen Fortuna Düsseldorf besser motiviert sind, dann wird es funktionieren mit dem Sieg. Wir haben vom Spielermaterial die beste Mannschaft seit 10 Jahren, eine gute U19 und U17. Das sollte nach langer Zeit doch mal ausreichen, um ins 1. Drittel der Tabelle zu kommen. Wenn wir das oben genannte Problem beseitigen können steigen wir nicht ab!
Willkommen! Unser Kader wurde leider überschätzt. Das reicht niemals für das erste Drittel. Schau´dir nur mal unsere rechte Seite an!
Schindler, Risse, leider Easy und Schmitz hätten kaum einen Stammplatz bei Union! Da der EXPRESS immer von FC-Stars schreibt, glauben wir irgendwann, wir wären so gut besetzt - bis wir zu den Spielen antreten. Die Wahrheit liegt auf´m Platz.