Kommentar zur DFL-Entscheidung Ohne die Fans geht es nicht – ein gutes Zeichen
Die DFL hat den Prozess der Investorensuche schlecht moderiert, dass die Proteste zum Erfolg geführt haben, ist eine gute Nachricht für den deutschen Fußball. Der Milliardendeal ist geplatzt, die DFL wird keine Anteile an den Medienerlösen der nächsten 20 Jahre verkaufen. Eine „erfolgreiche Fortführung des Prozesses sei nicht mehr möglich“, teilte die Liga mit. Und verkannte dabei, dass der Prozess von Beginn an keine Aussichten auf Erfolg gehabt hatte. Dafür war er mit der ersten Abstimmung (nicht bekannt, wofür das Geld überhaupt eingesetzt werden sollte) und der zweiten geheimen Abstimmung (Unklarheiten wegen der Stimme von Martin Kind) viel zu schlecht aufgesetzt.
Unstrittig ist, dass der deutsche Profifußball Geld braucht, wenn er sein Geschäftsmodell modernisieren will. Dieses Geld wird sich die Liga nun anderweitig zu besorgen versuchen, und nichts spricht dagegen. Allerdings sollten sich die Verantwortlichen beim nächsten Mal größere Mühe geben, den Prozess des Geldbeschaffens transparent und vertrauenswürdig zu gestalten.
Dem Stadionpublikum kommt im Fußball eine besondere Rolle zu, denn ihre Stimmung gehört zum Produkt, macht einen großen Teil der Faszination aus. Insofern war es richtig, dass die Fans auf ihrer Teilhabe bestanden – und dass sie gehört wurden. Es war ein gewaltfreier Protest, der nicht als Absage an den Kommerz missverstanden werden darf. Denn der Kommerz mit seinen Exzessen gehört längst untrennbar zum Profifußball, das wissen die Fans allzu gut. Allerdings musste man kein Ultra sein, um die nun gottlob beendeten Verhandlungen mit einem Kapitalgeber als Schritt in die falsche Richtung zu beurteilen.
Sorry, aber ich kann diese Demonstrationen gegen potentielle Fußballinvestoren nicht annähernd nachvollziehen. Wie sollen es denn Vereine wie Darmstadt, Mainz und vor allem der 1. FC Köln es jemals schaffen Industrie-Klubs wie Leverkusen, Wolfsburg oder Hoffenheim auf Augenhöhe zu begegnen. Der FC sollte schleunigst wieder dahin geführt werden, dass er sich - wie seinerzeit - Spieler wie Woodcock oder van Gool leisten kann und dafür bedarf es eines Sponsors. Wie neulich zu lesen war ist der US-Finanzinvestor Blackstone von einem Engagement bei der DFL zurück getreten, ich würde ihn einmal nach Köln einladen. Letztlich, ja, eigentlich gehöre ich auch zu den alten Fußball-Romantikern, aber noch lieber sähe ich den FC um die Meisterschaft spielen...
Zitat von Anna Lühse im Beitrag #377Sorry, aber ich kann diese Demonstrationen gegen potentielle Fußballinvestoren nicht annähernd nachvollziehen. Wie sollen es denn Vereine wie Darmstadt, Mainz und vor allem der 1. FC Köln es jemals schaffen Industrie-Klubs wie Leverkusen, Wolfsburg oder Hoffenheim auf Augenhöhe zu begegnen. Der FC sollte schleunigst wieder dahin geführt werden, dass er sich - wie seinerzeit - Spieler wie Woodcock oder van Gool leisten kann und dafür bedarf es eines Sponsors. Wie neulich zu lesen war ist der US-Finanzinvestor Blackstone von einem Engagement bei der DFL zurück getreten, ich würde ihn einmal nach Köln einladen. Letztlich, ja, eigentlich gehöre ich auch zu den alten Fußball-Romantikern, aber noch lieber sähe ich den FC um die Meisterschaft spielen...
Die 50+1 Regel bei Vereinen finde ich ganz gut, das ermöglicht auch den Einstieg von Investoren. Ausgehebelt wird/wurde so was von den Plastikclubs wie die Pillen, Hoffenheim, Wolfsburg, ganz besonders bei Leipzig. Aber strategische Partner gibt den Vereinen einen anderen Handlungsspielraum in einer leider mit viel zu viel Geld zugeschissenen Liga.
Der Einstieg eines Inverstors bei der DFL hätte diesem einen immensen Einfluß auf den Ligabetrieb gegeben, wie z.B. weiteres Zerfledderns des Spielplans und ggfs. auch, wie in Spanien, die Vergabe wichtiger Spiele in irgendwelche komischen Länder und/oder Anstoßzeiten. Inwieweit da welche Vereine wie von profitiert oder eben Nachteile gehabt hätten, weiß ich nicht. Von daher finde ich es gut und richtig, den Investor bei der DFL nicht einzuführen.
Zitat von Anna Lühse im Beitrag #377Sorry, aber ich kann diese Demonstrationen gegen potentielle Fußballinvestoren nicht annähernd nachvollziehen. Wie sollen es denn Vereine wie Darmstadt, Mainz und vor allem der 1. FC Köln es jemals schaffen Industrie-Klubs wie Leverkusen, Wolfsburg oder Hoffenheim auf Augenhöhe zu begegnen. Der FC sollte schleunigst wieder dahin geführt werden, dass er sich - wie seinerzeit - Spieler wie Woodcock oder van Gool leisten kann und dafür bedarf es eines Sponsors. Wie neulich zu lesen war ist der US-Finanzinvestor Blackstone von einem Engagement bei der DFL zurück getreten, ich würde ihn einmal nach Köln einladen. Letztlich, ja, eigentlich gehöre ich auch zu den alten Fußball-Romantikern, aber noch lieber sähe ich den FC um die Meisterschaft spielen...
Du musst die Diskussion um Investoren für Vereine von der um Investoren für die DFL unterscheiden. Bei Vereinen kann investiert werden, wenn diese das wollen, im Rahmen der 50+1 Regel. Investorengelder in der DFL würden dort nur, wie üblich, ungleich verteilt und z.B. Darmstadt hätte viel weniger davon, als Bayern oder Pillen ...
When a clown enters a palace, he does not become a king, but the palace becomes a circus
Und ja, um die Meisterschaft, nicht um Platz 4 bis 8, schonmal garnicht um den Klassenerhalt. Wir sind ja schon dermaßen abgestumpft das uns Platz 10 bis 12 reicht. Aber mir nicht, ich will um die Krone spielen !!!!!!!
Zitat von nobby stiles im Beitrag #381Und ja, um die Meisterschaft, nicht um Platz 4 bis 8, schonmal garnicht um den Klassenerhalt. Wir sind ja schon dermaßen abgestumpft das uns Platz 10 bis 12 reicht. Aber mir nicht, ich will um die Krone spielen !!!!!!!
Aixbock
„Da wir nichts tun können als schreiben, so müssen wir tun, was wir können.“ - Christoph Martin Wieland
"Die Frage ist nicht, was wir dürfen. Die Frage ist, was wir mit uns machen lassen“ - Nena, 25.7.2021
Zitat von nobby stiles im Beitrag #381Und ja, um die Meisterschaft, nicht um Platz 4 bis 8, schonmal garnicht um den Klassenerhalt. Wir sind ja schon dermaßen abgestumpft das uns Platz 10 bis 12 reicht. Aber mir nicht, ich will um die Krone spielen !!!!!!!
Ja, das wäre schön, aber das ist so unrealistisch, da kann man ja nur enttäuscht werden ...
Ich war jedenfalls bei den beiden EL-Qualifikationen schon ziemlich begeistert ...
When a clown enters a palace, he does not become a king, but the palace becomes a circus
Zitat von nobby stiles im Beitrag #381Und ja, um die Meisterschaft, nicht um Platz 4 bis 8, schonmal garnicht um den Klassenerhalt. Wir sind ja schon dermaßen abgestumpft das uns Platz 10 bis 12 reicht. Aber mir nicht, ich will um die Krone spielen !!!!!!!
Ja, das wäre schön, aber das ist so unrealistisch, da kann man ja nur enttäuscht werden ...
Ich war jedenfalls bei den beiden EL-Qualifikationen schon ziemlich begeistert ...
Ich auch, aber ich befürchte, dass selbst das so bald nicht mehr passieren kann.
Wir brauchen Ziele, ohne Ziele verkümmert man. Welche Ziele hat unser Vorstand? Wolfs Aussagen vom guten Weg auf dem wir sind raubt mir den allerallerletzten Funken Hoffnung auf Licht am Ende des Tunnels. Die sind so dermaßen tief in ihrem Trott versunken und merken garnicht was sich um den FC zusammenbraut. Ziele mit diesem Vorstand????? Da kann man auch drauf hoffen das der Papst schwanger wird. Seit 25 Jahren ist unser Ziel, bloß nicht absteigen
Zitat von nobby stiles im Beitrag #386Wir brauchen Ziele, ohne Ziele verkümmert man. Welche Ziele hat unser Vorstand? Wolfs Aussagen vom guten Weg auf dem wir sind raubt mir den allerallerletzten Funken Hoffnung auf Licht am Ende des Tunnels. Die sind so dermaßen tief in ihrem Trott versunken und merken garnicht was sich um den FC zusammenbraut. Ziele mit diesem Vorstand????? Da kann man auch drauf hoffen das der Papst schwanger wird. Seit 25 Jahren ist unser Ziel, bloß nicht absteigen
Ja, klar - aber wenn das Ziel "Meisterschaft" heisst, kann man genauso gut auf eine Zielsetzung verzichten, weil das sowieso lächerlich wäre!
Ich fänd's schon richtig gut, wenn wir uns die stabile Etablierung in der BuLi mit Blick auf die internationalen Plätze zum Ziel setzen würden. Das ist auch tatsächlich erreichbar, wie die beiden "Ausreisser-Saisons" (oder auch andere Vereine) gezeigt haben. Nur so können wir auch die Ressourcen erwirtschaften, um weiter oben anzugreifen. Investoren werfen ihr Geld auch keiner Fahrstuhltruppe hinterher ...
Kurzfristig, zumindest in den Jahren der Transfersperre, kann's sowieso nur um den Klassenerhalt gehen - was denn sonst???
When a clown enters a palace, he does not become a king, but the palace becomes a circus
Na ja, ihn trifft ja schon eine gewisse Schuld. Ändert aber trotzdem nichts an den weiteren dilettantischen Schritten der kompletten Führung. Das er jetzt gehen muss, ist richtig, aber er darf nicht der letzte sein. Meiner Meinung nach begann der „Niedergang“ des Dreigestirns, als das 3. Mitglied, Name fällt mir jetzt nicht mehr ein, gegangen (wurde?), und unser junger Rechtsanwalt hochgehievt wurde (mangels offizieller Alternativen). Eigentlich hätte es doch auch da Neuwahlen geben müssen mit einem Gegenentwurf. So war’s doch auch bei deren Vorgänger, oder liege ich falsch. Die Stellung, die WO als Herrscher hatte, und die man mit der Satzungsänderung verhindern wollte, hat doch nun seit langem der MR. Da fehlt aber so einer wie der „mit den langen Haaren“. Ihm konnte man ja viel unterstellen, aber eines stand ganz hoch bei ihm: Der Erfolg des FC. Bei dem jetzigen MR Vorsitzenden bezweifle ich das.
Übrigens, woher weiß man, das Keller‘s Vertrag im Sommer ausläuft?
Zitat von Anna Lühse im Beitrag #377(...) Der FC sollte schleunigst wieder dahin geführt werden, dass er sich - wie seinerzeit - Spieler wie Woodcock oder van Gool leisten kann und dafür bedarf es eines Sponsors. Wie neulich zu lesen war ist der US-Finanzinvestor Blackstone von einem Engagement bei der DFL zurück getreten, ich würde ihn einmal nach Köln einladen. Letztlich, ja, eigentlich gehöre ich auch zu den alten Fußball-Romantikern, aber noch lieber sähe ich den FC um die Meisterschaft spielen...
Es geht kaum noch oberflächlicher und widersprüchlicher. Sponsor ist nicht gleich Investor - und Blackstone wird nicht aus Liebe zum FC den Klub einfach so als Sponsor-Partner auswählen. Man kann Fußballromantiker sein und man kann auch Vereine wie den FC gerne um die Meisterschaft spielen sehen. Aber beides geht nicht. Wenn man letzteres lieber haben möchte - verabschiedet man sich von der Fußballromantik und sagt: Ich liebe das, was man bei Chelsea oder Paris beobachten kann. Ich will den FC als Hertha 2.0 sehen, finde 1860 toll. Ich finde, man sollte sich entscheiden. Das haben sie getan, bei der Hertha, bei 1860, auch beim HSV oder auch in Stuttgart z.B. Und alleine daran merkt man: Die Sache ist komplizierter. Geld alleine hilft nur bedingt, führt nicht alleine dazu, dass man um Meisterschaften mitspielt. Weniger Geld ist ein massives Handicap und führt dazu, dass man in 99,9% der Fälle nicht um die Meisterschaft mitspielt.
Zitat von nobby stiles im Beitrag #381Und ja, um die Meisterschaft, nicht um Platz 4 bis 8, schonmal garnicht um den Klassenerhalt. Wir sind ja schon dermaßen abgestumpft das uns Platz 10 bis 12 reicht. Aber mir nicht, ich will um die Krone spielen !!!!!!!
Kauf dir ne Playstation - und hör im richtigen Leben auf, einfach nur ´rumzuspinnen` (sorry, nicht böse gemeint). Mein Ziel ist es, am Ende der nächsten Saison die Chance zu haben, aufzusteigen.
Zitat von nobby stiles im Beitrag #381Und ja, um die Meisterschaft, nicht um Platz 4 bis 8, schonmal garnicht um den Klassenerhalt. Wir sind ja schon dermaßen abgestumpft das uns Platz 10 bis 12 reicht. Aber mir nicht, ich will um die Krone spielen !!!!!!!
Kauf dir ne Playstation - und hör im richtigen Leben auf, einfach nur ´rumzuspinnen` (sorry, nicht böse gemeint). Mein Ziel ist es, am Ende der nächsten Saison die Chance zu haben, aufzusteigen.
Aufstieg? Das wäre ja immerhin Zweitligameisterschaft. Ist das Ziel nicht zu hoch gesteckt? Wäre es nicht erst mal richtig, auf Klassenerhalt zu gehen. Abstiegskampf magst Du doch sowieso lieber als Kampf um Platz 1.
Verwundert Aixbock
„Da wir nichts tun können als schreiben, so müssen wir tun, was wir können.“ - Christoph Martin Wieland
"Die Frage ist nicht, was wir dürfen. Die Frage ist, was wir mit uns machen lassen“ - Nena, 25.7.2021
Zitat von nobby stiles im Beitrag #381Und ja, um die Meisterschaft, nicht um Platz 4 bis 8, schonmal garnicht um den Klassenerhalt. Wir sind ja schon dermaßen abgestumpft das uns Platz 10 bis 12 reicht. Aber mir nicht, ich will um die Krone spielen !!!!!!!
Kauf dir ne Playstation - und hör im richtigen Leben auf, einfach nur ´rumzuspinnen` (sorry, nicht böse gemeint). Mein Ziel ist es, am Ende der nächsten Saison die Chance zu haben, aufzusteigen.
Ernsthaft halte ich die Chance, diese Saison nicht abzusteigen, für größer als die Chance, nach einem Abstieg schon nächste Saison gleich wieder aufzusteigen.
Mein Gott Joga, Dein Realismus ist ekelhaft Ich will einen seriösen Investor, um die Meisterschaft spielen und CL. Da kannst Du Dich auf Deine fussballunerfahrenen Hinterbeine stellen, da änderst auch Du nichts dran. Ich bin da ganz bei CD, der sicher ist das es regionale UND seriöse Investoren gibt. Man muss sich halt kümmern. Aber auch das wirst Du natürlich besser wissen
Was ist schon "unrealistisch?" Mit den richtigen Leuten und guter Arbeit kann man manchmal schnell Erfolg haben - siehe Stuttgart.
Der VfB hatte sich in der Relegation vor dem Abstieg gerettet und hat jetzt Chancen auf einen CL-Platz! Mit Wohlgemuth wurde ein guter Sportdirektor installiert, der durch geschickte Transfers viel Geld in die Kasse gebracht hat. Damit wurde die Mannschaft auf etlichen Positionen verstärkt. Dazu kam mit Hoeneß ein passender Trainer. Wehrle konnte zusätzlich einen 100-Millionen-Deal mit Investor Porsche abschließen.
Innerhalb eines Jahres hat uns der VfB Stuttgart völlig abgehängt. So geht das!
Ich bin für den Einstieg eines Investors beim 1.FC Köln unter Einbehaltung der 50+1-Regel. Ob wir ein Präsidium, einen Spodi oder Trainer haben, die auch für Erfolge sorgen könnten, kann man leider anzweifeln - wobei mir Schultz noch den besten Eindruck macht.
Natürlich geht das, aber nicht mit unseren Schlafmützen. Ok, die Schieflage haben sie nicht zu verantworten, nicht alleine. Aber alle berufen sich darauf, was sollen wir denn machen ??? Da muss mal einer hin dem das egal ist, der sich nicht dahinter verkriecht. Einer mit Geld halt
Innerhalb eines Jahres hat uns der VfB Stuttgart völlig abgehängt. So geht das!
Ich erinnere mich noch gut an die Saison, in der wir Gladbach, die Pillen und diverse andere "abgehängt" haben. Union hat letzte Saison auch mal alle abgehängt ...
Die Herausforderung ist, nicht nur nach oben zu kommen, sondern nachhaltig dabei zu bleiben ...
Für mich ist Frankfurt ein gutes Vorbild - die schleppen auch den Traditions- und Großstadtvereins- Rucksack und spielen trotzdem seit Jahren nicht immer aber immer wieder international mit ...
When a clown enters a palace, he does not become a king, but the palace becomes a circus
Investoren-Einstieg ohne Protest Werder-Modell als Vorbild?
Acht Personen haben für 38 Millionen Euro Anteile am Bundesligisten Werder Bremen gekauft. Es gab keinen Fan-Protest und keinen Verstoß gegen die 50+1-Regel. Ist das ein Modell der Zukunft? Es gibt nicht viel, was Frank Baumann noch nicht gemacht hat bei Werder Bremen. Der frühere Nationalspieler kam 1999 als junges Abwehrtalent zu dem Club und wurde später: Kapitän der Meistermannschaft von 2004, Ehrenspielführer, Manager-Assistent, Direktor für Profifußball und Scouting, Geschäftsführer. Und selbst wenn er sich in diesem Sommer aus dem operativen Geschäft zurückzieht, wird er dem Bundesligisten in einer ungewöhnlichen Rolle erhalten bleiben: als Geldgeber und Teil eines regionalen Investoren-Bündnisses.
Acht Unternehmer und Privatpersonen aus dem engen Umfeld des Clubs haben sich zusammengeschlossen, um für 38 Millionen Euro rund 18 Prozent der Anteile an dem Profifußball-Unternehmen Werder Bremen GmbH & Co KGaA zu erwerben. Mit dem Geld will der viermalige deutsche Meister vor allem junge Spieler mit hohem Wiederverkaufswert verpflichten und dazu die Verluste ausgleichen, die er durch die Coronakrise und den Bundesliga-Abstieg 2021 angehäuft hat.
Experte: "Ein Modell, das von Fans eher akzeptiert wird"
Das ist aber nur die Bremer Perspektive auf dieses Modell. Eine Woche nach dem Scheitern des geplanten Investoren-Deals der Deutschen Fußball Liga (DFL) stellt sich auch die Frage, ob der Werder-Weg der Geldbeschaffung nicht auch etwas für andere Clubs in der ersten und zweiten Liga wäre.
Auch der Sportbusiness-Experte Stefan Ludwig von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte sagte der Deutschen Presse-Agentur: Strategische Partner mit regionalem Bezug und eingeschränktem Mitspracherecht - das sei "ein Modell, das von Fans eher akzeptiert wird. Es ist glaubwürdiger und nachvollziehbarer, wenn Unternehmer und Unternehmen aus der Region sich beteiligen und Kapital zur Verfügung stellen."
Das Dilemma einiger Vereine ist: Sie benötigen dringend Kapital, weil sie neben den hohen Gehaltskosten im Profifußball einen zunehmenden Wettbewerbs- und Modernisierungsdruck spüren. Gleichzeitig ist "Investor" so etwas wie das Unwort des deutschen Fußballs. Die 50+1-Regel verhindert, dass ein Geldgeber die Stimmenmehrheit und damit das letzte Wort in einem Club bekommen kann. Und vielen Fußball-Fans ist genau diese Begrenzung externer Einflüsse heilig. Welche Macht sie haben, zeigte sich zuletzt: Ihr wochenlanger Protest verhinderte, dass ein Private-Equity-Unternehmen beim Dachverband DFL einstieg.
Ein Vorzug des Bremer Investoren-Modells besteht darin, dass es gegen keine Auflage verstößt und weniger Bedenken weckt. Das Bündnis erhält keinen Einfluss auf das Tagesgeschäft, sondern neben seinem Minderheitsanteil nur zwei von neun Aufsichtsratsplätzen der GmbH & Co KGaA. Und da Mitglieder wie Baumann oder der Bauunternehmer Kurt Zech eine langjährige Bindung an den Club haben, gab es bei den vergangenen Werder-Heimspielen auch kaum vernehmbaren Protest.
Werders Weg: Lokale Partner und rote Linien
Harm Ohlmeyer ist Finanzvorstand von Adidas, Aufsichtsrat bei Werder - und Sprecher der Investoren-Gruppe. "Wir haben bei Werder lange überlegt: Was sind die Beispiele, denen wir nicht folgen wollen?", sagte der 55-Jährige der dpa. "Wir wollten kein Mäzenatentum. Wir wollten niemanden, der tief in den Verein eingreifen kann und operativ tätig wird. Wir haben klar ausgeschlossen, aus welchen Ländern ein Investor kommen darf."
Auch Werder prüfte in einem langwierigen Prozess noch andere Möglichkeiten. "Gibt es einen US-Investor? Oder gibt es Möglichkeiten, an die Börse zu gehen?", sagte Ohlmeyer. Das Investoren-Interesse an europäischen Fußballs-Clubs ist groß, aber auch stark renditeorientiert. Deshalb stand bei Werder am Ende das Ziel, "lokale Partner zu finden, die bereit sind, rote Linien einzuhalten und auf eine Rendite zu verzichten. Wenn das gegeben ist, dann sehe ich schon Möglichkeiten für andere Vereine, dieses Modell zu replizieren."
Es gibt im bezahlten deutschen Fußball bereits zwei vergleichbare Fälle: Die Freunde der Eintracht Frankfurt AG, zu denen mehrere Frankfurter Banken gehören. Und das Bündnis Ostwestfalen, in dem ein Kreis von Unternehmen den Drittligisten Arminia Bielefeld unterstützt. An anderen Clubs wie Bayern München (Adidas, Allianz, Audi), dem VfB Stuttgart (Porsche, Mercedes, Jako) oder dem Hamburger SV (Klaus-Michael Kühne, HanseMerkur) sind einzelne Unternehmen oder Privatpersonen direkt beteiligt.
Nicht nur über 50+1 reden
Im Vergleich zum Werder-Modell investiert die Porsche AG beim VfB Stuttgart mehr Geld (41,5 Millionen Euro) für weniger Anteile (10,4 Prozent). Medienberichten zufolge liefert sich der neue Investor schon nach wenigen Wochen einen Machtkampf mit der Vereinsseite, wer in Zukunft an der Spitze des Aufsichtsrats steht. Genau so etwas will man in Bremen verhindern. Dennoch zeigen beide Beispiele für Ohlmeyer: "Es gibt im deutschen Fußball auch bis zu den erlaubten 49,9 Prozent viele Möglichkeiten, Kapital zu bekommen und einen Verein weiterzuentwickeln."
Kurz nach der Präsentation des Werder-Modells flog der Adidas-Manager in die USA zum Super Bowl, dem Finale der American-Football-Liga NFL. Sein Eindruck ist, dass die 50+1-Regel im deutschen Fußball für "eine attraktive Kultur steht. Für ein Alleinstellungsmerkmal der Bundesliga. Aber ich finde, wir reden zu viel über das, was nicht geht", sagte Ohlmeyer. "Man sollte auch über die Professionalität im Fußball reden. Über eine gute Governance-Struktur. Dass man zulässt, dass sich erfolgreiche Wirtschaftsvertreter oder Unternehmer in den Vereinen einbringen." Das könne man von anderen Ligen lernen. "Wenn ich mir die Professionalität in der NFL anschaue, ist das ein anderes Level, als wir es im deutschen Fußball haben."
Investoren in der Bundesliga Der 1. FC Köln steht für einen alternativen Weg
Nach dem Abbruch der Investorenverhandlungen sucht die Liga nach alternativen Möglichkeiten, die Erweiterung ihres Geschäftsmodells zu finanzieren. Die Fans des 1. FC Köln sind schon weitergezogen, bereits in die Proteste gegen einen Investor für die Deutschen Fußball-Liga mischten sich Aussagen, die sich für den Erhalt des Geißbockheims als Heimat ihres Vereins einsetzten. Wer die Möglichkeit verhandele, nach Marsdorf umzuziehen, habe die Südkurve „zum Feind“, teilte zuletzt ein prominentes Mitglied der Szene im Podcast „Dreierkette“ mit.
Der Konsens mit der Klubspitze in der Investorenfrage hat die aktive Fanszene nicht davon abgehalten, das Geißbockheim als nicht verhandelbar zu erklären. Die Fans haben einen Ausschuss gebildet, sich in Gesprächen mit im Kölner Stadtrat vertretenen Parteien informiert und den Plan gefasst, ihre Meinung weiter sichtbar zu machen. Am vergangenen Wochenende zeigte sogar die Südtribüne von Borussia Dortmund ein Transparent, auf dem in Schwarz auf Gelb geschrieben stand: „Geißbockheim erhalten“.
Der 1. FC Köln nimmt das zur Kenntnis, wenngleich aus der Klubspitze bislang nicht zu hören ist, das Projekt Marsdorf sei mit dieser Ansage zwingend aufgegeben. Dennoch haben die Fans beim mitgliedergeführten 1. FC Köln eine starke Stimme, das zeigte sich während der DFL-Proteste auch in Köln. Allerdings fielen die Proteste in Müngersdorf noch überschaubar aus. Anderswo waren die Unterbrechungen deutlich länger, wenngleich das Kölner Publikum mit dem Einsatz ferngesteuerter Autos eine enorme Reichweite verzeichnete.
Für die Liga ist die Investorenfrage jedoch nicht abgeschlossen. Nach wie vor herrscht unter den Klubs Einigkeit darüber, dass das Geschäftsmodell modernisiert und gegebenenfalls erweitert werden muss. Dafür war das Geld gedacht, das ein Investor zahlen sollte, um auf 20 Jahre an den Medienerlösen beteiligt zu werden. Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann, ein Befürworter des Deals und bis Sommer 2023 DFL-Geschäftsführer, hatte zuletzt zwar Versäumnisse der Bundesligisten in der Kommunikation mit den Fans eingeräumt. Allerdings skizzierte er auch das Bild einer Liga, der nun die Mittel zur Modernisierung fehlen. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit sei damit gefährdet.
Stuttgarts Vorstandschef Alexander Wehrle hatte zuletzt höhere Abgaben der Klubs aus den TV-Einnahmen ins Spiel gebracht, bislang führen die Bundesligisten 7,75 Prozent ihrer Einnahmen an den Ligaverband ab. Gerade für finanzschwache Klubs wie den 1. FC Köln bedeutete das eine weitere Schwächung und neue Schwierigkeiten, den Weg der Konsolidierung im aktuellen Tempo fortzusetzen.
Als weitere Variante galt, Kredite aufzunehmen, wenngleich ungewiss ist, wie hoch die anfallenden Zinsen sein würden. Doch auch der Investorendeal hätte seinen Preis gehabt: Der zuletzt verbliebene Interessent CVC Capital Partners, ein Finanzunternehmen aus Luxemburg, hätte bis zu neun Prozent der Anteile an den Medieneinnahmen der kommenden 20 Jahre erhalten. Für das Investment von unter einer Milliarde Euro hätte CVC bei konservativ gerechneten Steigerungsraten über die Jahre bis zu 2,5 Milliarden zurückbekommen, womöglich noch mehr. Eine Investition, die sich gelohnt hätte und die CVC wohl trotz der schlechten Stimmung gegen das Engagement eingegangen wäre – zu lukrativ waren die Aussichten. Die Kehrseite wäre aus Sicht der Bundesliga „ein sauschlechter Deal“ gewesen, wie es ein mit den Zahlen befasstes Mitglied der Kölner Klubführung formuliert.
Nun dürften die Stimmen wieder lauter werden, die fordern, aus eigener Kraft zu wachsen. Zwar sagte Hellmann zuletzt im „Kicker“, die „sogenannte Binnenfinanzierung der Investitionen ist ein Mythos“. Doch beim 1. FC Köln ist man schon länger der Ansicht, dass es im Fußball grundsätzlich ohne Investor gehen muss. Das passt zur Strategie des Klubs, der Anteilsverkäufe ausschließt und mit dem Programm „Matchplan“ einen eigenen Weg zu gehen versucht.
Verkauf der Namensrechte als Möglichkeit
Für die Liga soll das bedeuten, eine Mischkalkulation anzugehen. Nach Ansicht der FC-Vertreter ist es bereits eine Hilfe in sich, wenn nicht auf einen Schlag das große Geld eines externen Partners ins Haus regnet. Einen Businessplan umzusetzen und dafür auf eigene Ressourcen zurückzugreifen, sei „gar nicht mal ungesund“, hieß es zuletzt aus dem Geißbockheim. Die DFL sei nicht unbedingt für ihre extreme Kostendisziplin bekannt, daher habe grundsätzlich infrage gestanden, ob der Weg über einen Investor nicht womöglich allzu bequem wäre. Als Sockel gilt in Köln vor allem der Verkauf der Namensrechte an der Liga.
Je nach Laufzeit seien damit 300 bis 350 Millionen Euro zu erzielen. Weiteres Geld könne durch eine Anleihe eingenommen werden oder durch die Aufnahme von Mezzanine-Kapital, das als besonders vorteilhaft gilt für Projekte mit anfangs hohem Investitionsbedarf. Überhaupt ist man beim FC der Ansicht, nicht alles Geld auf einmal zu brauchen. Der Investitionsplan könnte mehrere Stufen umfassen, und spätere Stufen würden dann bereits mit den Erlösen aus den ersten Investitionen finanziert werden können. Etwaige Lücken könnte die Liga dann tatsächlich durch die Aufnahme kleinerer Darlehen schließen.
Alexander Wehrle sieht angesichts der vielen Exklusivitätsklauseln, die Vereine mit ihren Partnern haben, Schwierigkeiten bei der Auswahl der Namensgeber für die Liga. Der FC Bayern etwa dürfte Probleme damit haben, sollte die Liga den Namen einer Versicherung tragen, die nicht der Namensgeber der Münchner Arena ist. „Erstmal ist es eine mögliche Einnahmequelle, weil es das bislang nicht gibt“, sagte Wehrle zuletzt bei Sky: „Das wäre aber nicht die erste Idee, die ich hätte.“
Mir ist es letzlich egal, wie sich der FC finanziell solide aufstellt. So wie bisher agiert wurde, geht es scheinbar nicht. Der 1.FC Köln steht sportlich und finanziell miserabel da.
Da bringt ein Bremer investor die NFL als Vergleich heran. Da besteht doch ein Unterschied. Die NFL Clubs sind Kunstgebilde die einzelnen oder mehreren Investoren gehören. Die Clubs sind auch nicht Standort gebunden, wenigstens gab es mehrere Spielortwechsel. Z.B. Orlando Readers zu Las Vegas Readers, San Diego Readers, zu Los Angeles Readers. Wäre also um im Beispiel zu bleiben, wenn der FC in Düsseldorf oder in Leverkusen spielen würden. Von der Professionalität ist in dieser Saison da das passiert, wogegen die Proteste im Stadion waren, nämlich ausgelagerte Spiele nach Europa. Und das soll der Bundesliga als Vorbild dienen ? Arme Bremer.