Von Anfang an nutzte die Eintracht teils gravierende Kölner Defizite in puncto Schnelligkeit und Stellungsspiel clever aus, während die Offensive lange Zeit nur aus weiten Schlägen von Torwart Timo Horn bestand. Und als der FC nach der Pause mit etwas verbesserter Performance zum Ausgleich kam, brachen wieder einmal zwei Standardgegentore den Domstädtern das Genick. Trainer Ruthenbeck räumt eigene Fehler ein.
Vor Eintracht-Spiel 300 FC-Chaoten randalieren in S-Bahn
Vor dem Auswärtsspiel des 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt haben ein paar gewaltbereite Anhänger Ärger gemacht. Die Polizei hat 300 sogenannte Fans vor dem Anpfiff festgesetzt und ihre Personalien aufgenommen. Der Grund: Die Personen waren mit der S-Bahn S8 von Mainz unterwegs Richtung Frankfurt und zogen am Bahnhof Kelsterbach die Notbremse – offenbar um sich mit gegnerischen Ultras eine abgesprochene Schlägerei zu liefern.
Schon vor dem Rosenmontagsumzug herrschte beim 1. FC Köln eine Stimmung wie am Aschermittwoch. Nach der Niederlage gegen Eintracht Frankfurt ist die Lage weiter ernst, die Stimmung ähnlich im Keller wie der Tabellenplatz. "Es tut der Mannschaft weh, dass wir zum zweiten Mal nacheinander verloren und bisher so wenig Punkte geholt haben", sagte Abwehrspieler Dominique Heintz. "Wir hätten den Fans gerne einen Sieg geschenkt zum Karneval. Bei uns wird auf dem Umzug keine Karnevalsstimmung aufkommen."
Viele Schwachstellen in Frankfurt: Das war gut, das war schlecht
Das war gut: Leider nicht besonders viel. Der Doppelpackvon Terodde war wohl das einzig Positive am Kölner Spiel. Und das war schlecht: Vier Gegentore sprechen eine deutliche Sprache. Die Abwehr, die – anders als über weite Strecken der Hinrunde – zuletzt wieder stabiler stand - war die große Schwachstelle. Das hatte sich schon gegen Dortmund angedeutet. In den letzten beiden Spielen kassierte der Effzeh sieben Gegentore. Damit lässt sich kein Bundesligaspiel gewinnen.
Der 1. FC Köln hat in seinem Versuch, das Wunder des Klassenerhalts noch zu schaffen, in Frankfurt einen schweren Rückschlag erlitten. Obwohl sie jedes Spiel wie ein Endspiel angehen wollen und ja auch müssen, brauchen sie für die nächsten Partien dringend eine bessere Absicherung. Denn gegen Frankfurt und Dortmund haben sie Punkte weggegeben, auf die sie eine Chance gehabt hätten – und die ihnen am Saisonende bitter fehlen könnten.
Vier Gegentore, zwei nach ruhenden Bällen, das letzte nach einem Konter: Doch Trainer Stefan Ruthenbeck hat nach dem 2:4 (0:1) des 1. FC Köln bei Eintracht Frankfurt vor allem einen taktischen Fehler zu Spielbeginn eingestehen müssen. Der FC ließ sich von Niko Kovacs Mannschaft ausmanövrieren. Ruthenbeck musste erkennen, dass seine taktische Marschroute den Frankfurtern in die Hände gespielt hatte.
Das war nichts. Der 1. FC Köln lieferte bei der 2:4-Niederlage bei Eintracht Frankfurt die schlechteste Leistung der Rückrunde ab und präsentierte sich dabei zwei Tage vor Rosenmontag zumindest in der Defensive wie ein Absteiger. Der Trainer nahm die Niederlage anschließend auf seine Kappe, weil er seiner Mannschaft in der ersten Spielhälfte die falsche Taktik verordnet hatte. Nach dem guten Rückrundenstart und der unglücklichen Niederlage gegen Dortmund erlitt der FC erneut einen brutalen Rückschlag im Abstiegskampf.
2:4 des 1. FC Köln in Frankfurt: Ein Rückfall in alte Zeiten
In nur acht Minuten riss sich der 1. FC Köln ein, was sich die „Geißböcke“ in knapp 60 Minuten zuvor gegen Frankfurt mühevoll aufgebaut hatten. In nur acht Minuten verlor die Mannschaft von Trainer Ruthenbeck endgültig die Kontrolle über eine Partie, die ihnen kurz zuvor unverhofft eine neue Chance eröffnet hatte. In nur acht Minuten, in denen der effzeh mehr oder minder in seine Einzelteile zerbrach, kassierten die Kölner an Karneval drei völlig vermeidbare Gegentore, die letztlich die verdiente Entscheidung herbeiführten.
Stefan Ruthenbeck stand im Erdgeschoss der Frankfurter Arena und ärgerte sich über sich selbst. „Mann!“, presste der Trainer hervor und blickte ins Leere. Das 2:4 in Frankfurt hatte den größten Rückschlag seit dem Erwachen der Kölner Mannschaft am 17. Spieltag bedeutet und Ruthenbeck zahlreiche Anlässe geliefert, sich mächtig aufzuregen. Dass der Trainer allerdings bei sich selbst anfing, war immerhin eine Leistung, die Respekt verdiente. Ruthenbeck leitete aus dem Spielverlauf ab, dass die Mannschaft lebt und „es keine Auflösungserscheinungen gegeben hat“.
Ruthenbecks Problem „Wir haben Bedarf auf der Außenbahn“
Löst Marcel Risse das große Problem auf der Außenbahn? Sowohl auf der linken, als auch auf der rechten Seite hat Trainer Stefan Ruthenbeck seit Wochen große personelle Probleme. Gegen Eintracht Frankfurt lief dort Salih Özcan auf – das Experiment ging in die Hose. Nach rund einer Stunde übernahm Risse die Position und feierte nach einem halben Jahr sein Comeback. „Er hat es ordentlich gemacht. Nach vorne hat er gute Flanken und Standards geschlagen“, lobte Coach Ruthenbeck.
19 Minuten gegen Frankfurt So lief das Koziello-Debüt
Sein Debüt hatte er sich sicher anders vorgestellt... Drei Spiele musste Winterneuzugang Vincent Koziello von der Bank aus zuschauen, gegen Frankfurt durfte er erstmals ran. 19 Minuten spielte er in der Schlussphase, als das Spiel allerdings schon verloren war. Seine erste Aktion: Er wollte seinen Gegenspieler tunneln und erhielt im Gegenzug selbst einen Beinschuss. Autsch! Danach lief es immerhin besser für ihn. „Ich wollte den Ball wieder haben“, begründete Ruthenbeck Koziellos Einwechslung.
In den vergangenen Wochen ist beim 1. FC Köln viel die Rede gewesen von Verantwortung und der Flucht davor. Noch am Wochenende gab Jörg Schmadtke, in der Hinrunde noch Manager der Kölner, ein bemerkenswertes Interview, in dem er einmal mehr zu Protokoll gab, er trage womöglich Verantwortung für den historischen Niedergang. Aber andere ja auch.
Gegen Eintracht Frankfurt hat Winter-Neuzugang Vincent Koziello nach drei Wochen sein Debüt für den 1. FC Köln geben können. Allerdings war zum Zeitpunkt seiner Einwechslung das Spiel praktisch gelaufen. Das Debüt des Franzosen verlief unglücklich – und trotzdem könnten seine Einsatzchancen gestiegen sein. Auf der Anzeigetafel stand ein 4:1. 70 Minuten waren in der Commerzbank Arena gespielt. Der Franzose kam zu seinem Debüt für den 1. FC Köln zum wohl denkbar unglücklichsten Zeitpunkt.
Dem FC rennt die Zeit davon! 2:4 in Frankfurt. Es war die zweite Rückrunden-Pleite. Das schlechteste Spiel seit der Trennung von Peter Stöger. Und ein Alarm-Signal im Kampf um die ohnehin schon fast unmögliche Rettung. Zwölf Spiele noch. 36 Punkte, von denen der FC mindestens 20 holen sollte. Das Problem: Die Verzweiflung wird größer. „Man merkt, was Selbstvertrauen ausmacht“, sagt Ruthenbeck. Und nicht nur seinen Spielen waren Frust und Resignation in Frankfurt anzusehen. Vercoacht und verzweifelt – Kölns Wunder-Uhr läuft ab!
Fünf Spiele sind in der Rückrunde gespielt. Simon Terodde traf in diesen Spielen fünf Mal. Besser hätte der Neuzugang kaum einschlagen können. Doch seine Quote steht auch im Missverhältnis zu den Treffern seiner Sturmkollegen. Dass der FC in den letzten beiden Spiele trotz vier erzielter Tore nicht punktete, lag an der ungenügenden Defensive mit sieben Gegentoren. Allerdings hätten die Geissböcke auch in diesen Partien noch mehr Treffer markieren können. Doch außer Terodde liegt die Torgefährlichkeit der meisten anderen FC-Profis bei knapp über null.
Stefan Ruthenbeck hat am Samstag bewiesen, was für ein starker Charakter er ist. Aus seiner eigenen Sicht hätte er vermutlich lieber bewiesen, was für ein guter Trainer er ist. Das ist er zwar zweifellos, allerdings war er für diese Art der Erkenntnis am Samstag nicht offen. Ganz im Gegenteil: Er nahm die Schuld für die verdiente 2:4-Niederlage seines 1. FC Köln gegen Frankfurt auf seine Kappe. Zu defensiv habe er sein Team eingestellt, das daraufhin zu vorsichtig, zu abwartend, ja fast ängstlich agierte und dafür bestraft wurde.
Mal einen Tag abschalten vom Liga-Frust – und rein ins bunte Karnevals-Treiben! Wie gewohnt ist der 1. FC Köln heute beim Rosenmontagszug dabei. In diesem Jahr auf dem FC-Bus: das Trainer-Team um Ruthenbeck sowie die Spieler Handwerker, Kessler, Heintz, Pizarro und Risse. Horn und Maroh winken vom Wagen der Nippeser Bürgerwehr, das Geschäftsführer-Duo Armin Veh und Alexander Wehrle ist Teil der Bürgergarde „blau-gold“. FC Alaaf!
Mitten im Abstiegskampf: 1. FC Köln feiert Vereinsgeburtstag
Es hätte alles so gut gepasst: Am Karnevals-Dienstag feiert der 1. FC Köln seinen 70. Vereins-Geburtstag, und das im Jahr der ersten Europacup-Teilnahme nach 25 Jahren. Die sportliche Situation des abgeschlagenen Tabellenletzten in der Bundesliga dämpft jedoch die Freude über die Feierlichkeiten am Tag nach Rosenmontag! Trotzdem blickt der 1. FC Köln mit Stolz auf seine bewegte Vereinsgeschichte zurück, die drei Meisterschaften, vier DFB-Pokalsiege, aber auch bis heute schon fünf Erstliga-Abstiege beinhaltet.
Rosenmontag: So feiern die FC-Stars gegen die Krise
Nur einen Tag, hieß es, dürften die Spieler des 1. FC Köln Karneval feiern. An Rosenmontag war es soweit. Mit einem eigenen Wagen fuhren einige Profis beim Zug mit. Timo Horn und Dominic Maroh begleiteten die Nippeser Bürgerwehr, Armin Veh und Alexander Wehrle die Bürgergarde Blau-Gold. Doch schon am Dienstag wird es wieder ernst für die Geissböcke. Um 15 Uhr bittet Ruthenbeck seine Profis wieder zum Training. Denn drei Tage nach Aschermittwoch kommt Hannover 96 ins RheinEnergieStadion.
Die Jecken und Kölner Fans am Rande des Rosenmontagszuges in der Domstadt erkannten ihn schneller als der Stadionsprecher in Frankfurt. Der hatte Marcel Risse zunächst mit Zoller verwechselt. Kann passieren, schließlich hat Risse seit Ende September nicht mehr gespielt. Zum Genießen war das Comeback des gebürtigen Kölners in Frankfurt dann natürlich nicht. Praktisch innerhalb von zwei Minuten nach seiner Einwechslung kassierte der Effzeh zwei Gegentore und geriet aussichtslos ins Hintertreffen.
Noch 12 Spiele: Risse, Koziello und Osako als Schlüsselfaktoren für den 1. FC Köln
Seit drei Spielen ohne Sieg, aber immer noch mit Hoffnung auf das Wunder: Beim 1. FC Köln wird es in erster Linie auf Risse, Koziello und Osako ankommen, wenn man noch Spiele gewinnen will. Direkt nach einer ernüchternden und auch hochverdienten Niederlage wie der von vergangenem Samstag gegen Eintracht Frankfurt fällt es schwer, als Spieler, Fan oder Verantwortlicher des 1. FC Köln noch an den Klassenerhalt zu glauben.
Darum war die Frankfurt-Pleite ein Rückschritt für den FC
Stefan Ruthenbeck (45) holte in der Commerzbank-Arena in den Katakomben tief Luft, schnaufte beim Blick auf die TV-Bilder und ärgerte sich: „Mann, ey!“ Gegen Frankfurt (2:4) war der FC von Beginn an chancenlos. Auch der Hoffnungsschimmer nach dem Terodde-Ausgleich war nur ein kurzes Aufbäumen. Es waren 90 Minuten Rückentwicklung. Vor allem die Abwehr wackelte bedenklich. Der Coach muss jetzt die Rückentwicklung stoppen!
Der Liga-Letzte auf einem einen Triumph-Zoch durch die Stadt – das gibts auch nur in Köln! Um 13.45 Uhr durchfuhr der rote FC-Bus gestern die Severinstorburg. Raus aus dem Liga-Frust. Rein ins jecke Treiben. Für rund vier Stunden waren alle Abstiegs-Sorgen vergessen. Denn die Profis wurden auch trotz des drohenden Abstiegs mächtig gefeiert. FC Alaaf. Die Hymne. Und immer wieder aufmunternde Rufe von den Jecken am Rand. "Ihr schafft das, wenn ihr Gas gebt", riefen sie Kölns Profis zu.