Zum Auftakt des 21. Bundesliga-Spieltags hat Borussia Dortmund in einem spektakulären Schlagabtausch auswärts das Tabellenschlusslicht 1. FC Köln mit 3:2 (1:0) besiegt. Winter-Neuzugang Michy Batshuayi traf bei seinem Debüt für den BVB doppelt (35., 62.), André Schürrle markierte den Siegtreffer (84.). Köln hatte durch Simon Zoller (60.) und Jorge Meré (69.) zwei Mal den Ausgleich hergestellt.
Borussia Dortmund entscheidet das Freitagabend-Spiel beim 1. FC Köln mit 3:2 (1:0) für sich. BVB-Neuzugang Batshuayi (35./62.) trifft bei seinem Debüt gleich doppelt und Schürrle (84.) schießt die Schwarz-Gelben am Ende zum Sieg. Der FC lässt sich 90 Minuten lang nicht unterkriegen, die Tore von Zoller (60.) und Meré (70.) reichen dann aber doch nicht aus.
So lief die Rückkehr des Peter Stöger nach Müngersdorf
Pfiffe der Fans zur Begrüßung, warme Worte hinterher und doch der Wunsch, das Thema zu den Akten zu legen: Peter Stöger hat mit dem BVB den 1. FC Köln mit 3:2 besiegt. Es waren nur wenige Augenblicke gespielt, da zeigte Peter Stöger, auf welcher Seite er inzwischen steht. Hector sollte einen Einwurf an der Mittellinie ausführen. Der Österreicher hielt den Ball in den Händen. Doch statt das Leder seinem ehemaligen Spieler zuzuwerfen, rollte der BVB-Coach den Ball am Nationalspieler vorbei. Nein, mit auch nur dem geringsten Entgegenkommen hatten die Kölner an diesem Abend nicht zu rechnen.
Toller Kampf nicht belohnt: Ärgerliche Pleite gegen Stöger
Der 1. FC Köln hat das Wiedersehen mit Peter Stöger verloren. Die Geissböcke kassierten beim 2:3 (0:1) gegen Borussia Dortmund die erste Niederlage nach zuvor vier ungeschlagenen Spielen. Zweimal kam der FC nach Rückständen zurück. Der dritte Gegentreffer brachte Köln zu Fall.
Fazit: Zum Freuen: Cordoba ist nach langer Verletzung zurück. Zum Ärgern: Das 2:3 war unnötig, naiv, ein dummer Fehler. Mann des Tages: Der zwölfte Mann, der bis zum Schluss hinter dem FC stand.
Trainerstimmen zum 21. Spieltag Stöger: "Sind wieder in den richtigen Regionen"
Stefan Ruthenbeck: "Wir haben die Tore zu einfach bekommen. Wenn man gegen Dortmund zweimal zurückkommt, darf man das nicht mehr abgeben. Vielleicht waren wir nach dem 2:2 einen Tick zu euphorisch. Wir nehmen aber mit, dass wir mit Dortmund auf Augenhöhe waren. Dafür können wir uns aber nichts kaufen."
Peter Stöger: "Das war ein wichtiges Spiel. Wäre das Spiel schlecht für uns ausgegangen, wäre die Diskussion noch intensiver geworden. So sind wir wieder in Regionen, die mit der Champions League zu tun haben. Wir haben einen richtig guten Stürmer verloren und einen richtig guten bekommen."
Das Verletzungspech verschont den 1. FC Köln auch in der Rückrunde nicht ganz: Christian Clemens fehlt bis auf Weiteres mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel. Bitter für Clemens, der sich zuletzt im Aufschwung befunden hatte. Der 26-Jährige musste gegen Dortmund zur Pause ausgewechselt werden. Er brachte dann schlechte Nachrichten vom Arzt mit zum Geißbockheim. Der Pechvogel befürchtet: „Es wird wohl ein paar Wochen dauern.“
Sie saßen nach dem Spiel zwar auf dem Podium nebeneinander und sprachen, aber zu sagen hatten sie sich nicht viel. Die Begegnung zwischen Stefan Ruthenbeck, dem neuen Cheftrainer des 1. FC Köln, und Peter Stöger, dem langjährigen und heutigen Dortmunder, fiel nicht nur nach dem Abpfiff sichtbar kühl und distanziert aus. Die 94 Minuten auf dem Platz zuvor, die waren allerdings hitzig und emotional.
Zweimal Note 5 So schlugen sich die FC-Kicker gegen den BVB
Nach fünf Ligaspielen ohne Niederlage ging der 1. FC Köln erstmals wieder als Verlierer vom Platz – 2:3 hieß es am Ende einer verrückten Partie gegen den BVB: So schnitten die FC-Profis ab.
Christian Clemens 5 Versucht, mit Wucht und Willen wettzumachen, was an Qualität fehlt. Angeschlagen raus.
Sehrou Guirassy 5 Riesenprobleme, wenn er irgendwas mit dem Ball anfangen soll.
Tony träumt von der Rückkehr: „Vielleicht komme ich zurück...“
Doppelbesuch am Geißbockheim! Ex-FC-Torjäger Anthony Modeste (29) schaute Freitag und Samstag bei den Ex-Kollegen vorbei, um ihnen Mut für die Aufholjagd zuzusprechen. Wie sehr er ihm der FC fehlt? „Sehr viel, wie immer!“ Tony träumt weiter von der Rückkehr. „Ich weiß nicht, was in der Zukunft passiert. Vielleicht komme ich wieder oder nicht.“ Er genieße die Zeit in China, vermisse aber auch seine Familie: „Ohne sie ist es schwer.“
Der SV Werder Bremen hat im Fernduell um den Klassenerhalt dem 1. FC Köln einen empfindlichen Stich versetzt. Die Grün-Weißen drehten beim FC Schalke 04 einen 0:1-Rückstand in einen Last-Minute-Sieg. Während Mainz 05 gegen den FC Bayern verlor, holte der VfB Stuttgart einen Punkt in Wolfsburg. Der Effzeh belegt mit 13 Punkten weiter den letzten Tabellenrang und hat nun bereits sieben Punkte Rückstand auf Platz 16 sowie acht Punkte auf Rang 14, auf dem der VfB Stuttgart liegt.
Veh kritisiert Attacke-Taktik Ist Köln zu naiv für die Rettung?
Das 2:3 gegen Dortmund war für Köln der erste richtige Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt. Sportboss Armin Veh kritisiert die Attacke-Taktik: „Wir wollten am Ende einfach zu viel. Den Konter dürfen wir so nie kriegen. Das war nicht klug! Man muss das Spiel auch lesen, und es gibt Situationen, in denen braucht man die drei Punkte nicht. Das war taktisch nicht richtig.“ Verantwortlich? „In erster Linie der Trainer“, sagt Veh. „Aber ich bin mir sicher, es wurde angesprochen.“
Zu viel Risiko? Der FC zwischen Hoffnung und Harakiri
Der FC wollte gegen Dortmund alles – und das war am Ende zu viel. „Nach der Niederlage wird es wieder brutal schwer“, weiß Torwart Timo Horn – vor allem weil der Rückstand auf Platz 16 durch den Bremer Sieg wieder auf sieben Punkte angewachsen ist. War das zu viel Hurra für einen Tabellenletzten? Köln zwischen Hoffnung und Harakiri. Trainer Ruthenbeck fiel es nach dem Spektakel gegen Dortmund schwer, zur Ruhe zu kommen: „Die Nacht war sehr, sehr kurz. Mir sind viele Gedanken durch den Kopf gegangen.“
Eisige Rückkehr: Stöger und Ruthenbeck hatten sich beim Wiedersehen nicht viel zu sagen
Für ein paar Momente saß Peter Stöger alleine auf dem Podium und wirkte nachdenklich. „Es war ein sehr spezielles Spiel – und ich bin vor allen Dingen froh, dass es jetzt vorbei ist“, so der BVB-Trainer. Einige Pfiffe hatte der einstige Kölner Erfolgscoach über sich ergehen lassen müssen, sein Nachfolger Stefan Ruthenbeck würdigte ihn während der Pressekonferenz kaum eines Blickes. Auch die öffentliche Ankündigung eines Friedenstreffens zwischen Stöger und Schmadtke hatte für Befremden gesorgt.
Der 1. FC Köln verliert und wichtige Konkurrenten punkten: Der 21. Spieltag verlief für den 1. FC Köln bislang alles andere als optimal. Auch, weil die Geissböcke gegen Borussia Dortmund naiv agierten. Euphorie darf eben nicht alles sein. Daran muss Trainer Stefan Ruthenbeck arbeiten. Sportchef Armin Veh war zwar mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Doch die Defizite und Probleme wurden offensichtlich.
Torjäger Anthony Modeste denkt wehmütig an seine Zeit beim 1. FC Köln. "Geld ist nicht alles. Ich hatte keine andere Möglichkeit, als nach China zu gehen. Ich bin jetzt dort, vielleicht komme ich wieder, oder nicht. Aber wie gesagt, ich weiß nicht, was morgen passiert", sagte der Franzose, der für 35 Millionen Euro Ablöse im vergangenen Sommer nach 25 Bundesliga-Saisontoren für den FC zum chinesischen Super-League-Klub Tianjin Quanjian gewechselt war.
Es war sein erstes Tor als Profifußballer und es wurde dementsprechend bejubelt: die Arme weit auseinander, als wolle er die ganze Welt umarmen, feierte Jorge Meré das 2:2 gegen Borussia Dortmund - um nur ein paar Minuten später frustriert auf dem Rasen zusammenzusinken. Denn letztlich reichte der Ausgleich nicht, am Ende stand für den 1. FC Köln die bittere Niederlage gegen den BVB. Der junge Spanier ist eine der Personalien, die vom Trainerwechsel von Stöger zu Ruthenbeck profitierten.
Im Wartestand: Wann bekommt Koziello seine Chance?
Das Spiel war eigentlich wie gemalt für einen wendigen Mittelfeldspieler mit guter Technik, hoher Passqualität und giftigem Zweikampfverhalten. Doch auch gegen Borussia Dortmund musste Vincent Koziello die 90 Minuten von draußen betrachten. Dabei könnte der 1. FC Köln den Franzosen gut gebrauchen. Denn gerade seine schnellen, wendigen Bewegungen mit Richtungswechseln und dabei einer guten Technik häten dem 1. FC Köln gegen den BVB gut tun können.
Nun ist es amtlich: Wegen einer Muskelverletzung am rechten Oberschenkel wird Christan Clemens - der zuletzt deutlich aufblühte - in den kommenden vier Wochen nicht für den 1. FC Köln spielen können. Für den nötigen Ersatz ist allerdings gesorgt: Lukas Klünter, der schon beim 1:1-Unentschieden gegen Augsburg Clemens ersetzte, kommt von seiner Gelbsperre zurück, auch Simon Zoller machte seine Sache auf Rechtsaußen gegen den BVB gut, zudem drängt der lange verletzte Marcel Risse zurück in den Kader.
Kommentar: Geduld ist gefragt Auf und neben dem Platz
Der 1. FC Köln hat am Freitagabend ein Fußballspektakel abgeliefert. Jeder Fan im RheinEnergieStadion oder vor dem Fernseher zuhause dürfte sich hervorragend unterhalten gefühlt haben. Nur das Ergebnis stimmte aus Kölner Sicht nicht, weil dem FC am Freitagabend eine Zutat fehlte: Geduld. Was der FC jetzt braucht, ist Geduld.
Koziello noch außen vor Ruthenbeck: Dürfen die Nerven nicht verlieren
Der 21. Spieltag ist nicht nach dem Gusto des 1. FC Köln verlaufen. Nach einer erneut couragierten, lange Zeit auch guten Leistung stand der FC beim 2:3 gegen den BVB am Ende dennoch mit leeren Händen dar. Ruthenbeck schreckt das nicht auf. „Es war mir klar, dass auch mal solche Ergebnisse vorkommen. Du kannst nicht innerhalb von vier Wochen ein komplettes halbes Jahr revidieren, dafür war die Hypothek unseres Rückstandes zu groß. Sollten wir am letzten Spieltag noch die Chance auf die Rettung haben, dann hätten wir alles richtig gemacht.“
Peter Stöger nannte seine Rückkehr mehrfach „schwierig“. Weil sich der Österreicher so oft in Zynismus geflüchtet hat, wenn es darum ging, sich mit dem Versagen seiner Mannschaft auseinanderzusetzen. Nicht zuletzt dadurch hat er den Kontakt zu Spielern und Vereinsführung verloren. So blieb auch unklar, wie seine Aussage gemeint war, die Kölner Mannschaft habe „leider Gottes einiges aufzuholen gehabt“. Es wäre die ultimative Gelegenheit gewesen, die eigene Rolle im Kölner Drama zu thematisieren. Und abzuschließen mit der Vergangenheit. Er hat sie verpasst.
Viereinhalb Monate ist es her, dass Marcel Risse das letzte Mal für den FC auf dem Platz stand. Nun steht Risse vor dem erneuten Comeback! Er trainiert seit einem Monat wieder mit der Mannschaft und ist nicht mehr weit von einem Kader-Platz entfernt. Stefan Ruthenbeck: „Anfang der Woche dachte ich, er könnte schon gegen Dortmund wieder dabei sein. Doch die intensiven Trainingseinheiten haben Risse zu schaffen gemacht, er ist in ein Loch gefallen. Was nach seiner Verletzung völlig normal ist.“
1. FC Köln im Abstiegskampf: Ein Schiff mit Schlagseite
Für den 1. FC Köln lief das Wochenende alles andere als optimal. Das liegt vor allem an Ballast, den der FC bereits länger mitschleppt, so dass das Schiff auf dem Weg zum rettenden Ufer Schlagseite bekommen könnte. Denn wer glaubte, die in den ersten Jahreswochen gestartete Aufholjagd würde ständig fortgesetzt, der sah sich am Samstag eines Besseren belehrt. Wer ernsthaft glaubte, die Konkurrenz im Abstiegskampf würde einfach das Punkten einstellen, während der FC mit Siebenmeilenstiefeln im Rückspiegel auftaucht, der dürfte voller Ernüchterung auf die Ergebnisse des 21. Spieltags blicken.
Millionentransfer im Nachwuchs: Wie reagiert der Effzeh?
Ihr kennt Pietro Pellegri nicht? Dabei ist er der teuerste 16-Jährige, der je im Fußball den Verein gewechselt hat – vom FC Genoa zum AS Monaco. Für 25 Millionen Euro. Verrückt? Irgendwie schon. Aber nur die Konsequenz aus dem Transfer-Wahnsinn der letzten Jahre. Für den 1. FC Köln stellt sich die Frage, wie man da mithalten kann. Im Januar 2017 vollzog der 1. FC Köln einen für den Klub bemerkenswerten Wechsel. Der 16-jährige Nikolas Nartey kam vom FC Kopenhagen für rund eine halbe Million Euro nach Köln.
Kein Platz im Reich der Mitte? Lehmann und Koziello weiter nur Zuschauer beim FC
Immer wieder gingen die Blicke von Vincent Koziello (22) in Richtung der Kölner Trainerbank. Dann setzte der Franzose beim Warmmachen erneut zum Sprint an, zog später sogar seine langen Klamotten aus. Wann darf Koziello endlich ran? Der zentrale Mittelfeldspieler ist der Königstransfer von Sportchef Armin Veh. Der kleine Techniker kam für vier Millionen Euro aus Nizza, weil er sich hier mehr Spielzeit versprach. Doch gegen den HSV, Augsburg und Dortmund durfte er nur zuschauen.