Auf Sieg setzen, offensiv spielen und bei einem unentschiedenen Zwischenstand in der Schlussphase alles riskieren, um drei Punkte zu holen, das ist die Maxime von Stefan Ruthenbeck. Auf diese Weise will der Trainer des 1. FC Köln das Fußballwunder des Klassenerhalts noch realisieren. So gesehen verwunderte es, dass er in Frankfurt die Mittelfeldreihe mit vier Sechsern besetzte, von denen nur Milos Jojic eine gelernte Offensivkraft war. Es dürfte ein einmaliger Versuch gewesen sein.
70 Jahre Effzeh: So verliefen die bisherigen Jubiläen
Der 1. FC Köln feiert am Dienstag seinen 70. Geburtstag. Nach seiner Gründung am 13. Februar 1948 erlebte der Klub viele Höhenflüge und vor allem in der jüngeren Geschichte ebenso viele Abstürze. Es scheint, als vollführe der Effzeh immer wieder Flugversuche wie Ikarus. Wer zu hoch hinaus will, dessen Fallhöhe ist entsprechend. Der 1. FC Köln hat dies in seiner 70-jährigen Geschichte schon allzu häufig erleben müssen. Das zeigen auch die bisherigen Jubiläen, die der Verein feiern konnte.
Rächt sich jetzt der Verzicht auf weitere Transfers?
Der 1. FC Köln bekommt in diesen Tagen und Wochen die Quittung dafür, im Winter die dringendsten Baustellen personell nicht behoben zu haben. Dabei hätte es einen Zeitpunkt gegeben, an dem die Geissböcke noch einmal alle Zeichen auf Angriff hätten stellen müssen. Der Klassenerhalt wäre dadurch zwar nicht selbstverständlich geworden, aber realistischer.
70 Jahre 1. FC Köln Franz Kremer, der Vater des Erfolges
Es gehört wohl zum Wesen einer Diva, sich ein wenig jünger zu machen, als man ist. Der 1. FC Köln, fraglos eine der größten Diven im deutschen Fußball, feiert am Dienstag zwar 70. Geburtstag. Doch ein Hinweis auf das Gründungsjahr 1948 findet sich nicht im Vereinsnamen. Tatsächlich heißt der FC mit vollem Namen 1. FC Köln 01/07 e.V., was ein Hinweis ist auf die beiden Vorläufervereine, die am 13. Februar 1948 fusionierten: Sülz 07 und der Kölner Ballspiel-Club (KBC). Die Geburtsstunde des FC liegt unbestritten in der Nachkriegszeit, und Franz Kremer war der Vater.
Das erste halbe Jahr am Rhein verlief ziemlich frustrierend für ihn. Aber inzwischen hat sich Jorge Meré festgespielt in der Kölner Innenverteidigung. Der spanische Abwehrspieler ist einer der Gewinner des Trainerwechsels beim Effzeh. Den Abstiegskampf kennt Meré schon aus seiner Zeit bei Sporting Gijon; da endete der Kampf um den Klassenverbleib letztlich erfolglos. Damit nicht genug: In der sportlich ohnehin überaus enttäuschenden Hinrunde spielte der technisch gut ausgebildete Abwehrmann nur selten eine Rolle bei den Geißböcken.
Für hinten rechts: Ruthenbeck wollte Fürther verpflichten
Es ist die größte Baustelle des FC-Kaders! Auch in Frankfurt wurden die Probleme auf der rechten Verteidigerposition erneut deutlich. Frederik Sörensen offenbarte mal wieder Schwächen im Stellungsspiel. Bei flachen Bällen in die Tiefe lässt sich der FC zu einfach ausspielen. In der Bundesliga ist die Schwachstelle schon längst kein Geheimnis mehr. Deshalb bat Ruthenbeck im Winter um Verstärkung. Die Kölner versuchten Khlaed Narey von Greuther Fürth zu verpflichten, doch der Transfer scheiterte an den Ablöseforderungen.
Sörensen muss es richten, weil kein anderer da ist
Frederik Sörensen ist in diesen wahrlich nicht zu beneiden. Der Innenverteidiger muss als Rechtsverteidiger aushelfen, geriet auf dieser Position zuletzt aber deutlich an seine Grenzen. Eigentlich müsste Stefan Ruthenbeck dem Dänen eine Pause geben. Doch er hat keine Alternativen. Sörensen offenbarte in den letzten Spielen große Probleme, seine Defizite in Sachen Tempo, Wendigkeit, aber auch im taktischen Verhalten gegen Außenbahnspieler machten ihn zu einem Ziel für die Gegner aus Augsburg, Dortmund und Frankfurt.
Hector ein Thema bei Juventus Turin? Mehrere Abgänge drohen beim FC
Die Planungen am Geißbockheim sind schon seit Dezember zweigleisig ausgelegt mit dem Schwerpunkt auf einem Neuaufbau in Liga zwei. Sollte es zum Sturz in die Zweitklassigkeit kommen, ließen sich einige schmerzhafte Abgänge kaum vermeiden. Denn das Spieler mit überdurchschnittlicher Bundesliga-Qualität wie Timo Horn, Hector oder Heintz den Gang ins Unterhaus mitantreten würden, ist sehr unwahrscheinlich. Gerade bei Hector dürften die Interessenten Schlange stehen. Das Portal „les-transferts.com“ berichtet, dass Juve ein Auge auf den Linksverteidiger geworfen haben soll.
Wie Glücksgriff Terodde die Kölner Kollegen anstachelt
Beim VfB Stuttgart wurde er vom Hof gejagt. Beim 1. FC Köln trifft der Winterneuzugang Simon Terodde nach Belieben. In einer Statistik lässt er jetzt selbst die besten Stürmer der Bundesliga hinter sich. Erst am Wochenende hatte er zweimal für das Tabellenschlusslicht bei der Niederlage in Frankfurt getroffen. Es waren seine Treffer vier und fünf für den „EffZeh“. „Wir stehen in der Pflicht, uns nicht aufzugeben“, sagt Terodde trotzig und gibt die Marschrichtung vor in dem für Köln dramatischen Kampf um den Klassenerhalt.
Ständchen zum 70. Geburtstag Das verspricht Toni Schumacher in der FC-Gründungskneipe
Ein Ständchen zum 70. Geburtstag: Standesgemäß läuteten Vorstand und Geschäftsführung des 1. FC Köln das Jubiläum ein. „Happy Birthday to you“, trällerten sie an historischer Stätte gemeinsam mit Gründungsmitglied Max Esser (94). Noch gibt Schumacher den Kampf um den Klassenerhalt nicht ganz auf: "Wir können jetzt nicht die letzten Spiele abschenken, das macht man nicht. Solange es rechnerisch möglich ist, müssen wir es versuchen.“ Allerdings weiß auch Toni, dass sich keiner der Gründungsväter wohl so einen Absturz wie in diesem Jahr erträumt hätte.
Zurück im Training Bittencourt macht den Fans Hoffnung
Und wieder ist ein lange vermisstes Gesicht zurück auf dem Trainingsrasen am Geißbockheim: Flügelflitzer Leonardo Bittencourt konnte Dienstag erstmals wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. Trainer Ruthenbeck freut's: „Jeder kennt Leos Qualitäten, wir müssen schauen, mit wem er funktioniert. Das war das erste Training, wir sollten das nicht überbewerten. Wir müssen sehen, dass er eine Option werden kann, vielleicht schon in zwei, drei Wochen. Warten wir doch mal ab."
1. FC Köln: Neuaufbau mit Toni Leistner und Khaled Narey?
Nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen muss man beim 1. FC Köln der Realität mehr denn je ins Auge sehen. Der sechste Abstieg aus der Bundesliga wird kaum noch zu vermeiden sein. Für einen Neuaufbau sind nun zwei Namen aufgetaucht. Zum einen Rechtsverteidiger Khaled Narey von der SpVgg Greuther Fürth, den die Geißböcke schon im Winter gerne verpflichtet hätten, und zum anderen Innenverteidiger Toni Leistner vom 1. FC Union Berlin. Beide gehören auf ihren Positionen zu den besten Spielern der laufenden Zweitliga-Saison.
Werner Spinner muss sich umfangreicher Herz-OP unterziehen
Werner Spinner, Vereinspräsident des 1. FC Köln, muss sich in den nächsten Tagen einer Operation am Herzen unterziehen. Das gab der Bundesligist am Dienstagabend bekannt. „Die OP kommt überraschend“, sagte der 69-Jährige. „Ich bin sicher, dass alles gut laufen wird und bin zuversichtlich, nach meiner Reha wieder voll für den FC da sein zu können. Aber zunächst hat die Gesundheit Vorrang.“ Es handelt sich um eine „umfangreiche Operation“. Im Anschluss wird Spinner für einige Wochen nicht in der Öffentlichkeit auftreten können.
Er gehört zu den stärksten Innenverteidigern der Zweiten Liga. Sein Vertrag bei Union Berlin läuft im Sommer 2018 aus. Jetzt hat der 1. FC Köln wohl seine Fühler nach Toni Leistner (27) ausgestreckt. Beim Effzeh herrscht zwar aktuell ein Überangebot an Innenverteidigern. Doch dürfte sich dies im Sommer ändern, vor allem im Abstiegsfall. Dann könnten Heintz, Meré und Sörensen mit Angeboten anderer Klubs rechnen und mit einem Wechsel liebäugeln. Auch bei Maroh hängt eine Verlängerung wohl von der zukünftigen Ligazugehörigkeit ab.
Fast ein Jahr ist Horst Heldt in Hannover Manager, aber es kommt ihm schon viel länger vor. Das hat auch mit seinem Flirt mit dem 1. FC Köln zu tun. Mit dem Fahrrad wollte Hannovers Sportdirektor Heldt im Dezember nach Köln fahren. Zumindest behauptete das damals Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle. Am Ende der Posse um das Kölner Interesse an Heldt und um Heldts Interesse an Köln blieb der 48-Jährige in Hannover - und reist nun in seiner Funktion als 96-Manager zum Spiel in Köln.
„Wenn wir zusammen bleiben und die Chance bekommen“
Es sollte ein fröhlicher Geburtstag werden für den 1. FC Köln. Doch die Freude über den 70. Jahrestag wollte bei den Verantwortlichen nicht so wirklich aufkommen. Am Abend wurde klar, wieso: Werner Spinner muss am Herzen operiert werden. Auch der tiefe Sturz seines Klubs hat Schumacher und seine Vorstandskollegen schwer getroffen. Speziell aber den Fußballer, der sich nach den erfolgreichen letzten Jahren nicht hatte vorstellen können, dass es so schnell wieder bergab gehen könnte.
Die beiden verlorenen letzten Spiele gegen Dortmund und in Frankfurt haben beim 1. FC Köln die zwischenzeitliche Hoffnung auf den Klassenerhalt gedämpft. Vor allem die sieben Gegentreffer sorgten für Ernüchterung. Deshalb soll im Hinblick auf das Heimspiel am Samstag gegen Hannover die Defensivarbeit in diesen Tagen intensiv trainiert werden. Daneben gilt jedoch auch weiterhin das Augenmerk der Offensive, auch wenn die sich unter der Regie von Stefan Ruthenbeck enorm verbessert hat.
Offener Brief 1. FC Köln kritisiert eigene Ultras scharf
Das Verhältnis zwischen dem 1. FC Köln und seinen Ultras spitzt sich zu. In einem offenen Brief richten sich mehrere Klub-Gremien an die Ultras und schlagen dabei scharfe Töne an. "Das Verständnis nicht der Klubspitze, sondern vielmehr der Mitglieder, Fanclubs und Fans, die nicht dieser kleinen Gruppe angehören, ist aufgebraucht", heißt es in dem Schreiben von Präsidium, Geschäftsführung, Aufsichtsrat, Beirat sowie Teilen des Mitgliederrats.
Der FC-Athletiktrainer Yann-Benjamin Kugel ist noch von Ex-Trainer Peter Stöger im Dezember freigestellt worden. Nun äußert sich FC-Geschäftsführer Armin Veh zum weiteren Vorgehen. Wie FC-Geschäftsführer Armin Veh nun bestätigte wird sich an diesem Status von Kugel, der auch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft betreut, bis zum 30. Juni nichts ändern. Dann läuft der Vertrag des 38-Jährigen beim FC aus.
Mit der Rückkehr von Marcel Risse, der vergangenes Wochenende sein Comeback nach einer Knieverletzung feierte und allmählich für einen Startplatz in Betracht kommt, könnte beim 1. FC Köln eine Systemänderung einhergehen. Anstelle des in den zurückliegenden Spielen praktizierten 4-4-2 bietet sich Coach Ruthenbeck die Möglichkeit, auf das von ihm bevorzugte 4-3-3 umzustellen. "Das ist auf jeden Fall eine Option, ja", bestätigt der Übungsleiter gegenüber der "Sport Bild".
Club | 14.02.2018 Stellungnahme des 1. FC Köln ZUSAMMEN FAIR BLEIBEN!
Der 1. FC Köln nimmt Stellung zu wiederholten Vorwürfen und Aktionen von Teilen der Ultra-Gruppen und fordert: Haltet euch an die Regeln und kehrt zum Dialog zurück. Liebe Fans und Mitglieder des FC,
nicht übereinander, sondern miteinander zu reden, das ist seit 2012 das Ziel des 1. FC Köln im Umgang mit seinen Fangruppen. Mit der AG Fankultur wurde ein Forum geschaffen, in dem Fanclubs verschiedenster Ausrichtung untereinander sowie mit Club-Vertretern ins Gespräch kommen. Auch zu kontroversen Themen. Diesen Konsens haben Teile der Ultra-Gruppen des FC in den vergangenen Monaten aufgekündigt. Statt miteinander zu reden, führen sie eine Kampagne gegen Mitarbeiter und den Vorstand des FC und machen zahlreiche Vorwürfe öffentlich. Wir wenden uns heute mit einem ausführlichen Text an euch, weil es Zeit wird, allen Fans und Mitgliedern klarzumachen, worum es wirklich geht.
Mit fünf Toren in seinen ersten fünf Spielen für den 1. FC Köln hat sich Rückkehrer Simon Terodde bereits jetzt als echte Verstärkung und Hoffnungsträger im so schwierigen Kampf gegen den Abstieg erwiesen. „Für mich persönlich läuft es, was die Quote angeht. Ich hätte allerdings gerne auf meine Tore verzichtet, wenn wir Punkte gegen Frankfurt geholt hätten“, sagt der Winter-Neuzugang vom VfB Stuttgart, der die Kölner knapp vier Millionen Euro Ablöse gekostet hat. Nur vier Millionen - möchte man hinzufügen.
Weitere Strafen für den FC Was der Fahnenklau und die Ausschreitungen in Europa kosten
Die Verfehlungen der Ultras sorgen nicht nur für Empörung – sie kosten den FC auch richtig Geld. Die Gruppen lehnen Kollektiv-Strafen ab, wollen aber auch nicht, dass Einzelpersonen für ihr Fehlverhalten in Regress genommen werden. Nach EXPRESS-Informationen will der DFB-Kontrollausschuss allein für die Pyro-Show der Ultra-Gruppierungen Domstadt Syndikat und Veedels Radau zu ihrem zehnjährigen Bestehen in Mainz eine Strafe von 30.000 Euro verhängen. Mit 20.000 Euro soll der Fahnenklau im Derby gegen Mönchengladbach sanktioniert werden, 15.000 Euro dürften die neuerlichen Beleidigungen gegen Dietmar Hopp kosten. Für die Raketen und die Gewalt in Belgrad erwartet der FC eine Strafe von über 100.000 Euro.
Torjäger Terodde: “Ich schaue oft auf die Tabelle”
Für den 1. FC Köln ist in der Rückrunde jedes Spiel ein Endspiel. Zumindest so lange, bis der Klassenerhalt nicht mehr möglich ist – oder bis der Effzeh es geschafft hat. Das kommende Heimspiel gegen Hannover 96 scheint diesen Namen tatsächlich verdient zu haben. Das weiß auch Simon Terodde. Der Nubbel ist verbrannt und mit ihm die Sünden der vergangenen Tage. Ein karnevalistischer Brauch, der dem Effzeh dennoch Mut geben sollte. Denn die Auftritte in der Rückrunde waren allesamt ordentlich – bis auf das Spiel in Frankfurt.
„Meister wird der FC nur wieder mit neuem Kapital“
Beim nächsten Gegner des 1. FC Köln wird gerade wieder ausgiebig über die 50+1-Regel diskutiert. Martin Kind will Hannover 96 vollständig übernehmen, darf es aber aktuell nicht. Auch beim Effzeh wurde im vergangenen Sommer und Herbst die Investorenfrage diskutiert. Nun hat sich Karl-Heinz Thielen klar positioniert. Hätte sich Thielen gegen das Trio um Spinner durchgesetzt, hätte es unter Umständen eine interessante Entwicklung bei den Geissböcken gegeben. Denn Thielen bekennt sich klar zur veränderten Konkurrenzsituation in der Bundesliga durch die Quasi-Unternehmensklubs Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim und Leipzig sowie zur Übermacht des FC Bayern.