„Wir müssen mehr Dreck in unser Spiel reinbekommen“
„Gut spielen reicht im Abstiegskampf nicht“, hat Stefan Ruthenbeck am Freitagmittag vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen gesagt. Wenn der 1. FC Köln beim SV Werder Bremen doch nur wirklich gut gespielt hätte? Doch die Geissböcke waren bekanntlich 60 der 90 Minuten keine Chance gehabt. Es ist unbestritten: Die Geissböcke haben spielerisch unter Stefan Ruthenbeck in der Offensive einen großen Schritt nach vorne gemacht. Die Belohnung ist Rang elf in der Rückrundentabelle mit der drittbesten Sturmreihe der Liga.
Der FC kämpft gegen Leverkusen weiter ums Überleben
Obwohl der Weg des 1. FC Köln in die zweite Liga vorgezeichnet ist, rechnet Bayer 04 mit harter Gegenwehr. Dominic Maroh vor dem Abschied von den Geißböcken. Wenn nicht jetzt, wann dann? Es ist nicht genau bekannt, ob Dominic Maroh gerne den „Höhnern“ lauscht, in dieser Woche aber passt der Hit der kölschen Band aus dem Jahr 2007 bestens zur Stimmungslage des 31-Jährigen. Nach der Verletzung von Sörensen spricht nämlich vieles dafür, dass der Abwehrspieler am Sonntag zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz unter Ruthenbeck kommt.
Innerhalb Leverkusens Super-Offensive ist es vor allem ein Mann, der dem 1. FC Köln in diesen Tagen Sorge bereitet: Leon Bailey, Bayers Supermann in der Offensive. Der Jamaika-Rakete haben die Kölner kaum etwas entgegenzusetzen. Bleibt eine ungewöhnliche Lösung: Jorge Meré könnte Sörensen, der wegen seines Nasenbeinbruchs fehlt, auf der Außenbahn ersetzen, Maroh dafür in die Innenverteidigung neben Heintz rücken. Meré gilt zwar als nicht so schnell, könnte aber viel mit seinem klugen Stellungsspiel wettmachen.
Statistiken zum Derby: Die Zahlen sprechen gegen Köln
Der 1. FC Köln trifft am Sonntag auf Bayer Leverkusen. Die Werkself ist allerdings wahrlich kein Lieblingsgegner für die Geissböcke. Kann der Tabellenletzte gegen die Mannschaft von Heiko Herrlich überraschen und im Abstiegskampf noch mal ein Lebenszeichen aussenden? Die Zahlen sprechen eindeutig gegen den 1. FC Köln. Nur 14 Siege fuhr der Effzeh in 61 Bundesliga-Partien gegen Bayer ein. Selbst gegen Bayern München haben die Geissböcke eine bessere Siegquote. Für die Kölner wird es ein schwerer Gang gegen den ungeliebten Nachbarn.
Interview mit Armin Veh „Wir haben eine tolle Perspektive“
Die sportliche Lage in Köln ist nicht nur prekär, sie macht auch Sportchef Armin Veh die Planung schwer. Doch der Schmadtke- Nachfolger arbeitet nicht nur an den Plänen für die Zukunft, er blickt auch positiv nach vorne – aus Überzeugung, wie er uns im Interview verrät.
Ausgerechnet Kölns Sportchef Armin Veh schwärmt von Bayer Leverkusen
Armin Veh ist ein Feinschmecker. Auch in Sachen Fußball. Und da gibt es in dieser Saison nicht wirklich viel, was den Meistertrainer von 2007 mit der Zunge schnalzen lässt. Eine Ausnahme macht Kölns Sportchef allerdings: „Ich habe ja viele Spiele gesehen in dieser Saison, aber da war nicht viel, das mir gefallen hat. Aber ich muss zugeben: Wie Bayer sich entwickelt hat, da muss man schon Respekt haben. Sie spielen teilweise einen richtig schönen Fußball. Da kann man nur den Hut ziehen, was Heiko Herrlich mit seiner Mannschaft da zeigt, sieht oft richtig gut aus.“
Was Pizarros Stammplatz über die anderen Stürmer aussagt
In der Beziehung zwischen Claudio Pizarro und dem 1. FC Köln hat sich etwas verändert. Nicht nur, dass der Peruaner nun endlich fit ist, spielt und seine Klasse einbringt. Es scheint auch, als habe der 39-Jährige sich mental noch einmal anders auf den Effzeh eingelassen. Das bekommen auch die anderen Stürmer zu spüren. Pizarro spielt, Pizarro läuft, Pizarro trifft und legt Tore auf. Schon hat sich das Kräfteverhältnis im FC-Angriff verändert. Terodde erlaubte sich zuletzt ein extrem schwaches Spiel in Bremen, in den Spielen zuvor vergab er mehrere Großchancen.
Ruthenbecks Vertrag als Trainer der Profis läuft bis zum 30. Juni. Bereits Anfang Dezember, direkt nach der Demission von Peter Stöger und vor Vehs Amtsbeginn, wurde Markus Anfang von Holstein Kiel als zukünftiger FC-Trainer gehandelt. Die Gerüchte nehmen nun wieder zu, es heißt sogar, dass sich Köln bereits seit Dezember mit Anfang, der nur im Fall des Erstliga-Aufstiegs ablösefrei ist, einig sei. Veh will – was nicht verwundert – das nicht kommentieren, lobt lieber Ruthenbeck und Co.: „Das Trainerteam macht einen guten Job und geht sehr gut mit unserer Situation um. Über die Zukunft reden wir nicht jetzt, das ist auch klar so kommuniziert.“ Aber schon bald – ganz sicher.
Für den verletzten Sörensen darf wohl Dominic Maroh noch einmal ran. „Er ist zumindest in der Verlosung“, sagt Stefan Ruthenbeck über den einstigen Abwehrchef. Der 31-Jährige wurde immer wieder durch schwere Verletzungen aus der Startelf geworfen, nun bekommt er offenbar die Chance, die man ihm bislang nicht geben wollte: Maroh winkt gegen Bayer die Startelf. Leverkusen verzichtet im Derby auf Routinier Stefan Kießling (Erkältung), und auch Lars Bender muss wie erwartet passen. Trainer Herrlich: „Wir gehen da überhaupt kein Risiko ein.“
Maroh und Terodde gegen Bayer 04 nur auf der Bank?
Spielt er oder spielt er nicht von Beginn an gegen Leverkusen? Dominic Maroh ist die wohl entscheidende Personalie beim 1. FC Köln für das Duell gegen die Werkself. Denn die Frage „Mit oder ohne Maroh?“ entscheidet auch die Systemfrage gegen den Erzrivalen. Routinier Maroh, dessen Abschied aus Köln am Ende der Saison zuletzt Formen angenommen hat, würde liebend gerne im Derby vor heimischem Publikum zeigen, warum er aus seiner Sicht schon in den letzten Wochen hätte spielen sollen. Sörensen verletzt – Maroh trotzdem draußen?
So könnte der Effzeh auflaufen: Horn – Risse, Meré, Heintz, Hector – Osako, Höger, Koziello, Bittencourt – Özcan – Pizarro
Am Abend vor dem Rheinderby der Bundesliga zwischen dem 1. FC Köln und Bayer 04 sind bei einer Massenschlägerei von Anhängern beider Teams an der BayArena zwölf Personen festgenommen worden. Insgesamt sollen 120 Personen involviert gewesen sein, beim Einsatz der Polizei kreiste ein Hubschrauber über dem Stadion. Leverkusener Ultras hatten bei Facebook bekannt gegeben, sich am Samstagabend mit dem Besuch eines Basketball-Spiels auf das Derby einstimmen zu wollen. Kölner Ultras lauerten den Leverkusen-Fans nach dem Spiel auf und jagten diese durch die Straße. Dabei flogen auch Böller.
Je näher der Abstieg rückt, desto offenkundiger wird das Interesse anderer Klubs an den Spielern des 1. FC Köln. Fast die gesamte Abwehrreihe besitzt Ausstiegsklauseln. Der Geier gehört zur Familie der Greifvögel, seine Nahrung besteht vorwiegend bis ausschließlich aus den Überresten toter oder siechender Lebewesen. Insofern war es keine besonders schmeichelhafte Berichterstattung, die der 1. FC Köln im Laufe dieser Woche durch die lokalen Medien erfuhr. Immer wieder war dort von den Geiern zu lesen, die jetzt angeblich vermehrt über dem Geißbockheim kreisen.
Reiner Calmund zum Derby „Eine Wachablösung am Rhein – das war Traumtänzerei!“
Natürlich verbindet man Reiner Calmund (69) auch 14 Jahre nach seinem Ausscheiden als Geschäftsführer immer noch mit Bayer 04 Leverkusen. Sein Herz gehört der Werkself, aber man kann dem in Frechen aufgewachsenen Calmund getrost abnehmen, dass er auch für den 1. FC Köln Sympathie hat. „Ich gönne dem FC das Wunder Klassenerhalt von Herzen, aber natürlich drücke ich auch meinem Klub Bayer 04 alle Daumen für die Champions League Qualifikation“, sagt „Calli“.
„Dürfen nicht einschlafen“ Veh kritisiert Niveau der Bundesliga
Armin Veh hat Kritik am Niveau der Bundesliga geübt. „Ich sehe die Spiele ja nicht bloß als Manager, sondern auch als Konsument. Da schalte ich inzwischen bei vielen Spielen weg“, sagte Veh der „Bild am Sonntag“. Die Bundesliga biete derzeit zu wenige attraktive Partien. Auch die Leistungen der Europapokal-Teilnehmer in dieser Saison seien nicht gut gewesen. „Ich warne einfach nur davor, dass wir uns in der Bundesliga zu wohlfühlen. Wir haben ein tolles Produkt, müssen aber aufpassen, dass wir damit nicht einschlafen“, sagte Veh.
Rhein-Derby gegen Leverkusen: Mit Maroh, Terodde fällt aus
Der 1. FC Köln empfängt Bayer 04 Leverkusen im Rhein-Energie-Stadion zum Derby. Die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck könnte mit einem Sieg den letzten Tabellenplatz verlassen und wieder etwas Hoffnung im Abstiegskampf schöpfen. Bayer 04 will hingegen zurück in die Champions-League-Ränge. Dominic Maroh steht erstmals seit dem 12. Spieltag wieder in der Startelf. Terodde ist nicht im Kader, bei ihm wurden gestern muskuläre Probleme festgestellt.
Bayer-Serie endet in Köln Osako gleich da, Zoller wird beschenkt
Erstmals seit dem 2. Spieltag ist der 1. FC Köln nicht mehr Letzter in der Bundesliga. Im Rheinischen Derby gegen Bayer Leverkusen kamen die Geißböcke zu einem letztlich verdienten 2:0-Sieg und gaben damit die Rote Laterne an den HSV ab. Für Bayer war es die erste Niederlage auf fremdem Platz nach zehn Spielen in Folge und zugleich die erste gegen den Lokalrivalen nach vier Partien. Am Samstag, den 31. März, geht es für die Kölner mit dem Auswärtsspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim weiter (15.30 Uhr).
Überzeugender Derby-Sieg gegen Bayer: Köln schöpft neue Hoffnung
Der 1. FC Köln wittert im Abstiegskampf der Bundesliga wieder Morgenluft. Durch einen hochverdienten 2:0 (1:0)-Erfolg in einem hitzigen rheinischen Derby gegen Bayer Leverkusen verließen die Geißböcke erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder den 18. Platz und übergaben die Rote Laterne des Tabellenletzten an den HSV. Durch seinen fünften Saisonsieg verkürzte der FC den Rückstand auf den Relegationsplatz und den ersten Nichtabstiegsplatz auf fünf Punkte und darf wieder vom Wunder träumen.
„Liebe kennt keine Liga", stand auf den T-Shirts vieler FC-Fans im Stadion. Die Treue wurde belohnt: Durch das 2:0 gegen Leverkusen ist Köln erstmals seit dem 2. Spieltag nicht mehr Letzter – Köln schnuppert Rettungsluft! Der Sieg gegen das Spitzenteam aus Leverkusen ebenso überraschend wie verdient. Bayer half mit: Nach Dumm-Rot für Alario waren sie in Unterzahl (33.), Keeper Leno sah beim 1:0 von Osako nicht gut aus und Aranguiz half beim 2:0 von Zoller. Die Umstellungen von FC-Trainer Ruthenbeck bewährten sich.
Derby-Wunder! Jetzt glaubt ganz Köln an die Rettung
Derbys können sie! Das 2:0-(1:0) über Bayer Leverkusen war nach dem 2:1 gegen Gladbach schon der zweite Triumph gegen einen Lokalrivalen 2018. Durch Tore von Yuya Osako und Simon Zoller verließ die Truppe von Stefan Ruthenbeck erstmals seit dem dritten Spieltag Tabellenplatz 18 – und darf mit fünf Zählern Rückstand auf Mainz und Wolfsburg wieder hoffen! Tschüss, Rote Laterne! Plötzlich packt Köln die Rechenschieber aus. Nach dem Sprung weg von Platz 18 schöpft der FC neue Hoffnung im Abstiegskampf.
1. FC Köln feiert verdienten Derbysieg und verlässt Platz 18
Der 1. FC Köln wittert im Abstiegskampf der Bundesliga wieder Morgenluft. Durch einen hochverdienten 2:0 (1:0)-Erfolg in einem hitzigen rheinischen Derby gegen Bayer 04 Leverkusen verließen die Geißböcke erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder den 18. Platz und übergaben die Rote Laterne des Tabellenletzten an den Hamburger SV. Durch seinen fünften Saisonsieg verkürzte der FC den Rückstand auf den Relegationsplatz und den ersten Nichtabstiegsplatz auf fünf Punkte und darf wieder vom Wunder träumen.
FC-Einzelkritik: Koziello beeindruckt gegen Bayer 04 sogar mit dem Kopf
Dominic Maroh 2,5 Lieferte seinen Beitrag zu einer stabilen Kölner Defensivleistung. Von Alario folgenreich angegangen.
Jorge Meré 2 Arbeitet in den Bereichen, in denen Leon Bailey gern auftaucht. Hielt seine Seite frei von Schwierigkeiten und nutzte viele Gelegenheiten, den Angriff zu unterstützen.
Vincent Koziello 2 Hervorragende Passquote, gute Übersicht – und zahlreiche an den Mitspieler gebrachte Kopfbälle. Starkes Spiel – und eine beeindruckende Grätsche gegen Tah.
Yuya Osako 2,5 Hatte beim Tor die verdiente Unterstützung durch Bayer-Keeper Bernd Leno. Viele gute Pässe, obgleich nicht alles gelang.
Leonardo Bittencourt 2,5 Emotionalisierte die Partie. Brachte die Leverkusener Defensive mit seiner Spielfreude nachhaltig aus der Fassung. Schwache Abschlüsse.
Was macht der denn da? Waghalsiges Knietor von Zoller
Die Fans des 1. FC Köln werden drei Kreuze machen, nachdem der “Effzeh” beim 2:0 über Leverkusen die rote Laterne an den HSV abgegeben hat. Simon Zoller jagte den Anhängern mit einer waghalsigen Aktion aber noch einmal einen Schrecken ein. Der Stürmer hatte Bernd Leno bereits überwunden und fand sich vor dem leeren Tor wieder. Von den Verteidigern der Werkself war weit und breit nichts zu sehen. Und was macht Zoller? Er will mit dem Spann vollstrecken, obwohl der Ball ohne weiteres Zutun sein Ziel gefunden hätte – traf die Kugel jedoch mit dem Knie. Großes Aufatmen: Zoller knallte das Spielgerät knapp unter die Latte.
Stimmen zum Derby Die Kölner haben um jeden Meter gekämpft
Stefan Ruthenbeck: „Wir sind nach dem frühen 1:0 gierig geblieben. Die Rote Karte hat uns dann in die Karten gespielt. Es ist absolut positiv, dass wir nicht mehr Letzter sind. Das ist ein Zeichen, dass wir noch am Leben sind, und berechtigt uns, weiter vom Wunder zu träumen.“
Heiko Herrlich: „Der Sieg für Köln geht absolut in Ordnung. Den Grund dafür sehe ich in unseren ersten 20 Minuten. Ich weiß nicht, was da mit meiner Mannschaft los war. Für eine Mannschaft, die Ambitionen hat, oben mitzuspielen, war das viel zu wenig. Es ist schade, dass wir heute ausgerechnet im Derby so ein Spiel gezeigt haben.“
Rudi Völler: „Eine völlig selbst verschuldete Niederlage. Das war die schlechteste erste Hälfte der Rückrunde.“
Diesmal klappte der Versuch der Auferstehung. Dank einer starken Leistung und der tätigen Unterstützung einiger indisponiert aufspielender Bayer-Profis - allen voran Angreifer Lucas Alario, der sich sozusagen selbst aus dem Spiel nahm mittels eines Platzverweises (32.) - glückte den Kölnern der Sieg, den sie zur Wende so dringend benötigen. Mit 2:0 Toren fiel er am Ende zwar viel zu niedrig aus, befreit sie aber vom letzten Tabellenplatz, auf dem sie seit dem dritten Spieltag festsaßen. Und zum nächsten Heimspiel kommt der FSV Mainz 05 - wieder so eine Art Finale.
Derby-K.O.: Höger mit Verdacht auf Gehirnerschütterung
Das sah gar nicht gut aus! In der 58. Minute rasselten Marco Höger und Henrichs im Rhein-Derby aneinander. Beide Spieler blieben verletzt liegen, Höger musste ausgewechselt werden. Der Sechser wirkte benommen, stützte sich beim Verlassen des Feldes immer wieder auf seinen Knien ab. Die Befürchtungen bestätigten sich dann kurze Zeit später. Ruthenbeck: „Marco musste sich übergeben, hatte ein Cut am Auge. Und wenn einem dann schlecht wird, ist es ein Zeichen, dass er vielleicht eine leichte Gehirnerschütterung hat. Es geht ihm aber schon wieder etwas besser.“´