Ruthenbeck hat klare Regeln ohne ein Diktator zu sein
Sein Job war eine Strafe. Als Stefan Ruthenbeck den 1. FC Köln letzten Dezember übernahm, hatten ihn schon alle abgeschrieben. In der schlimmsten Zeit 12 Punkte Rückstand auf Platz 16 – jetzt sind es nur noch 5 auf Mainz, Wolfsburg und die Rettung!. Er formte ein Team, dass nie aufgibt und sich bei Rückschlägen nicht zerfleischt. Ruthenbeck hat klare Regeln. Ein Kabinen-Diktator ist er aber nicht: Pünktlichkeit, öfter mal ein gemeinsames Essen mit der Mannschaft, 30 Minuten vor Trainingsbeginn Handyverbot. Klingt so gar nicht nach Wunder-Waffen im Abstiegskampf.
Im Derby zwischen dem 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen gehörte Yuya Osako zu den besten Spielern auf dem Platz. An sechs von acht Torschüssen beteiligt, lieferte er zudem die meisten Torschussvorlagen und belohnte sich mit seinem Treffer zum 1:0 selbst. Kein Wunder, dass der Japaner zu den kölschen Hoffnungsträgern im Abstiegskampf gehört.
Klartext von Ruthenbeck »Scheißegal, ob ich hier nur Platzhalter bin!
Herr Ruthenbeck, fühlen Sie sich als Platzhalter für einen neuen Trainer, der im Sommer kommen könnte? Ruthenbeck: „Leute, ich darf in der Bundesliga trainieren! Mit welcher Berechtigung wurde ich ausgewählt? Ich habe keine Champions League gewonnen, war kein Bundesliga- oder Nationalspieler. Da waren Leute, die haben gesagt: ,Der macht ganz gute Arbeit.‘ Armin Veh kannte mich noch aus Fürth und Aalen. Und wenn ich nachher ein Platzhalter gewesen sein sollte, ist das halt so. Ganz ehrlich: Das ist mir sogar scheißegal. Köln ist mein Verein und ich habe die Möglichkeit, zu helfen. Egal, wofür wir uns dann entscheiden.“
Trotz überlegener Spielleistung hat die Mannschaft von Daniel Zillken kein Tor gegen die U 23 des 1. FC Köln erzielen können. Das Spiel endet unentschieden mit 0:0. Wer aus einem so genannten Sechspunktespiel trotz überlegener Leistung nur einen Zähler holt, dürfte sich in Grund und Boden ärgern. Für den Fußballregionalligisten Bonner SC geht nach dem 0:0 vor 449 Zuschauern im Nachholspiel gegen die U 23 des 1. FC Köln im Sportpark Nord jedenfalls der Frust weiter.
Interview mit Armin Veh „Es kann Überraschungen geben“
Im zweiten Teil unseres Interviews erklärt Armin Veh, mit welchen Spielertypen er den FC in Zukunft fußballerisch auf die nächste Stufe bringen will. Herr Veh, nach welcher Philosophie wollen Sie das Team für die nächsten Jahre aufstellen? Veh: "Ich glaube, dass wir uns fußballerisch verbessern müssen. Deshalb suchen wir Spieler, die ihre Stärken in diesem Bereich haben. Vincent Koziello ist so ein Typ. Er kann ein Spiel mit prägen. Er hat zwar erst ein paar Einsätze, aber er ist einer für die Zukunft. Vor allem, weil viele Gegner in der 2. Liga tiefer stehen. Da brauchst du fußballerische Lösungen. Das Gleiche gilt aber auch für die 1. Liga.
Bald 55.000 Plätze? Genial! So kann das Kölner Stadion ohne Ausbau wachsen
Es ist nur ein kleiner Satz auf Seite 42 der „Bewerbungsbroschüre des DFB für die Europameisterschaft 2024“: „Aus den eingereichten Bewerbungsunterlagen ergibt sich für Köln nach den geplanten und bestätigten Umbaumaßnahmen eine Bruttositzplatzkapazität von 49.827 Sitzplätzen im Stadion.“ Die Kölner Stadionfachleute gingen auf die Suche und wurden fündig: „Im EM-Bewerbungsprozess haben wir freie Flächen im Stadion identifiziert, die Möglichkeiten für den Einbau von zusätzlichen Sitzplätzen (ca. 3.650) bieten“, sagt Geschäftsführer Wingerath.
Schnappt sich FC Union Berlin dieses Talent vom FC Köln?
Marcel Hartel, Daniel Mesenhöler oder auch Philipp Hosiner – Zweitligist Union Berlin hat in den letzten Jahren immer wieder gerne bei den Kölnern zugegriffen. Wie „Transfermarkt.de“ berichtet, ist Union jetzt an FC-Talent Birk Risa (20) interessiert. Der flexible Norweger hatte während der großen Kölner Verletzungsmisere Ende 2017 bei den Profis auf sich aufmerksam gemacht, in der Regionalliga gehört er zu den Leistungsträgern von Trainer André Pawlak. Neben Union soll auch der norwegische Erstligist Odds BK Interesse angemeldet haben.
Nach 0:8-Packung gegen Bayern: Die verheerende Bilanz der FC-Frauen
Für die Frauen des 1. FC Köln wird es eng: Nach 14 Spieltagen in der Frauen-Bundesliga stehen die Kölnerinnen auf einem Abstiegsplatz. Hinzu kommt, dass die Geissböcke bereits eine Partie mehr absolviert haben als ihre Konkurrenz. Am Ende könnte das Torverhältnis den Ausschlag geben – und das ist verheerend. 0:8 lautete am Sonntag das bittere Ergebnis gegen den scheinbar übermächtigen FC Bayern München. Wohl in keiner anderen höchsten Spielklasse klafft die Lücke zwischen den Top-Teams und den Abstiegskandidaten so gigantisch weit auseinander wie in der Frauen-Bundesliga.
In der Bundesliga warten noch schwere Wochen auf Florian Müller und Salih Özcan. Beide stecken mit ihren Klubs mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt. Seit Montag konzentrieren sich der Torwart von Mainz 05 und der Mittelfeldspieler vom 1. FC Köln aber erstmal auf die U-21-Nationalmannschaft. Beide stehen erstmals im Kader von Trainer Stefan Kuntz, dessen Mannschaft am Donnerstag gegen Israel und am Dienstag im Kososvo die nächsten beiden EM-Qualifikationsspiele für die EM 2019 in Italien und San Marino bestreiten muss.
Länderspielpause: Der FC atmet durch und freut sich über Osakos Leistungen
Yuya Osako hat einen Lauf: Drei Tore und eine Vorlage steuerte der japanische Stürmer in den letzten fünf Ligaspielen des FC bei, zuletzt beim 2:0 im Derby gegen Bayer 04 Leverkusen. Der 27-Jährige steht für die Entwicklung der Kölner in den vergangenen Wochen. Denn Osakos erste Saisonhälfte war eine zum Vergessen: Nur ein Treffer gelang ihm in der Hinrunde.
Meine Meinung Köln hat den Sargnagel nicht verdient!
Der Satz war genauso erfrischend wie die Leistung auf dem Platz. „Die Leiche klopft an den Sarg“, sagte Kölns Mittelfeld-Profi Leonardo Bittencourt nach dem 2:0 gegen Leverkusen. Nach 190 Tagen hat der FC Platz 18 an den HSV abgegeben. Ich gebe offen zu: Ich hoffe, dass die Kölner noch ganz aus der Abstiegskiste rausspringen, und gönne ihnen die Rettung im Vergleich zum HSV, Wolfsburg und Mainz am meisten!
Viertbeste Offensive: Eine Bilanz der Kölner Torfabrik
Stefan Ruthenbeck hat dem 1. FC Köln offensiv neues Leben eingehaucht. In der Rückrunde gehören die Geissböcke zu den treffsichersten Mannschaften der Liga. Auch, weil fast alle Stürmer wieder treffen. Die Bilanz liest sich erschreckend: Nur sechs Mal traf der Effzeh in den ersten 14 Spieltagen unter Peter Stöger das gegnerische Tor. Zwar wurden auch die Kölner Stürmer in der Hinrunde extrem vom Verletzungspech heimgesucht, doch nicht immer. Eine solche Negativ-Serie sucht man unter Stefan Ruthenbeck vergeblich.
Stefan Ruthenbeck muss derzeit auf Marco Höger (Gehirnerschütterung), Frederik Sörensen (Trümmerbruch des Nasenbeins), Simon Terodde (Hüftbeuger-Reizung), Sehrou Guirassy (OP am Sprunggelenk) und Milos Jojic (Muskelverletzung) verzichten. Zudem sind Jonas Hector, Salih Özcan, Yuya Osako, Jorge Meré und Nikolas Nartey mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Die gute Nachricht: Der FC-Trainer ist optimistisch, dass er für das Auswärtsspiel in Hoffenheim nahezu seinen kompletten Kader beisammen hat.
Wie bereits jüngst berichtet wurde, zeigt Borussia Dortmund Interesse an einer Verpflichtung von Jonas Hector. Im Falle eines Abstiegs des 1. FC Köln wäre der deutsche Nationalspieler relativ günstig zu haben. Er dürfte die Rheinländer für eine festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von sieben bis acht Millionen Euro verlassen. Doch der BVB ist nicht der einzige Interessent: Denn nach exklusiven kicker-Informationen hat nun auch der FC Bayern Kontakt mit dem 27-Jährigen aufgenommen.
Abstieg, Relegation, direkte Rettung. Alles ist möglich in Köln – auch bei der Trainerfrage. Der Vertrag bei den Profis mit Stefan Ruthenbeck (45) läuft nur bis zum Sommer. Wie geht's dann weiter? Im großen BILD-Interview hatte Ruthenbeck gestern ganz ehrlich gesagt: „Mir ist es scheißegal, ob ich hier nur Platzhalter bin!“ Hierzu Armin Veh: „Ich kann mit dem Wort Platzhalter nichts anfangen! Es geht darum, dass wir alle versuchen, ein kleines Wunder zu schaffen. Und ich sehe eine Entwicklung. Der Trainer hat die Mannschaft spielerisch verbessert.“
Kapitän Hector: Von Köln gebraucht, von den Bayern kontaktiert?
Beim 1. FC Köln hat man Jonas Hector in der Hinrunde schmerzlich vermisst. Seit seiner Rückkehr ist der Linksverteidiger wieder mit an Bord. Zwischenzeitlich noch mit teils großen Problemen, zeigte sich zuletzt: Je besser Hector spielt, desto erfolgreicher ist der Effzeh. Derweil buhlen bereits die Top-Klubs um den Nationalspieler – jetzt offenbar auch der FC Bayern München.
Dominic Maroh schweigt. In den Tagen nach seinem emotionalen und tränenreichen Auftritt beim Derbysieg gegen Bayer möchte der Innenverteidiger offensichtlich lieber nicht über seine Zukunft sprechen und lehnte alle Interviewanfragen ab. Sein Vertrag bei den Geißböcken läuft im Sommer aus, die Vertragsverhandlungen verliefen bislang ergebnislos und liegen aktuell auf Eis. „Ich habe ihn das ersten Mal auf dem Platz gesehen. Er hat seine Sache sehr gut gemacht. Aber ich werde mich zu keinem Spieler öffentlich äußern, solange nicht klar ist, in welcher Liga wir nächste Saison spielen“, erklärte Armin Veh.
50+1-Regel: „Südkurve 1. FC Köln“ lehnt Verkauf von Anteilen beim 1. FC Köln ab
Der 22. März ist ein wichtiger Tag für die Zukunft des deutschen Fußballs: Während in der Frankfurt über 50+1 diskutiert wird, positioniert sich die „Südkurve 1. FC Köln“ in einem Statement klar gegen Anteilsverkäufe beim 1. FC Köln. Darin heißt es: „Einzelne Personen wie Martin Kind wollen die Regelung aufgrund eigener wirtschaftlicher Interessen am liebsten komplett abschaffen. Wir haben uns immer für einen Erhalt der Regelung ausgesprochen und uns deshalb auch der bundesweiten Kampagne zum Erhalt von 50+1 angeschlossen.“
Ruthenbeck über Maroh: „Die Dinge regeln sich von alleine, wenn die Leistung stimmt“
Dominic Marohs Tränen der Rührung nach dem Sieg über Bayer Leverkusen sind getrocknet – sprechen über seine derzeitige Situation mag der Routinier aktuell allerdings nicht. Trainer Stefan Ruthenbeck: „Ich finde es gut, wenn die Fans jemanden haben, mit dem sie sich identifizieren. Aber am letzten Ende entscheidet der Verein. Aus der Erfahrung heraus muss man sagen: Die Dinge regeln sich oft von alleine, wenn die Leistung stimmt.“ Und die stimmte ja zuletzt.
Restprogramm im Abstiegskampf: Der 1. FC Köln schielt auf die Konkurrenz
Noch sieben Spieltage hat der 1. FC Köln Zeit, den vermeintlich sicheren sechsten Abstieg zu vermeiden. Eine Schlüsselrolle im Endspurt kommt der Konkurrenz zu. Denn aus eigener Kraft können die „Geißböcke“ den Klassenerhalt nicht mehr schaffen. Bei idealem Verlauf des Endspurts kann der glorreiche 1. FC Köln noch auf 41 Punkte kommen – selbst die Konkurrenz aus Mainz und Wolfsburg, die in diesem Szenario zumindest eine Niederlage gegen den effzeh einstecken müssten, könnten 43 Zähler verbuchen. Beim Öffnen der Totenkiste braucht der FC somit noch externe Schützenhilfe.
Rhein-Energie-Stadion Mehr Plätze entdeckt! Hilft das auch dem FC?
Kann der FC nach einem möglichen Umbau die größere Zuschauerkapazität nutzen? Erst einmal: Nein. Will der 1. FC Köln weiter einen Stehplatzbereich im Süden anbieten, würde man bei Nutzung der neuen Plätze auf eine Kapazität von rund 54.000 Zuschauern kommen. Für Veranstaltungen mit mehr als 50.000 Plätzen gibt es aber keine Betriebserlaubnis. Bei Veranstaltungen mit mehr als 50.000 Besuchern bräuchte das Rhein-Energie-Stadion zwingend ein Dach, sonst wären erfolgreiche Klagen der Anwohner vorprogrammiert. Dies würde 20 bis 60 Millionen Euro erfordern – zu viel für eine Ausweitung der Kapazität um rund 4000 Plätze.
50+1 bleibt: Vereine stimmen für Beibehaltung der Regel
Die Diskussion um eine Veränderung der 50+1-Regel ist vorerst vom Tisch: Bei der DFL-Mitgliederversammlung stimmten die Vertreter der Bundesliga-Vereine für die Beibehaltung. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge stimmten bei der DFL-Mitgliederversammlung 18 der 34 stimmberechtigten Clubs für einen Antrag des FC St. Pauli für eine Grundsatzdebatte unter Beibehaltung der derzeitigen Leitlinie. Der 1. FC Köln stimmte für den Antrag des FC St. Pauli.
Nicht einmal ein Cut über dem rechten Auge konnte Marco Höger beim 2:0-Derbysieg gegen Bayer 04 Leverkusen ausbremsen. Zumindest bis er erneut am Auge getroffen wurde, dieses Mal auf der anderen Seite. „Die Summe nach beiden Schlägen hat es dann ausgemacht, dass ich mich nicht mehr so gut gefühlt habe und ausgewechselt werden musste“, sagt Höger. Die Auswirkungen seiner leichten Gehirnerschütterung spürte er deutlich: „Unmittelbar nach dem Spiel war es nicht so gut. Bis Montag war der Kotzeimer erstmal mein bester Freund.“
Gute Stimmung im FC-Training Keeper Horn lässt die Kollegen laufen
Donnerstagnachmittag kamen die FC-Profis trotzdem ganz schön außer Atem. Schuld waren die beiden Keeper Timo Horn und Sven Müller... Zum Ende der Trainingseinheit hatten sich Stefan Ruthenbeck und seine Assistenten Folgendes überlegt: Die Feldspieler traten zum Schuss von der Strafraumgrenze an. Für jeden kassierten Treffer mussten die Torhüter Hock-Streck-Sprünge absolvieren, auf jeden gehaltenen Schuss folgte ein Straf-Lauf für alle Feldspieler. Und die Keeper schickten ihre Kollegen immer wieder quer über den Platz!
Aus Bayern-Sicht ist das Interesse an Hector absolut nachvollziehbar. Gerade wenn Bernat den entsprechenden Kaderplatz freiräumt. Die vergangenen Transferperioden bewiesen, dass man möglichst viele deutsche Nationalspieler im Verein horten will. Zudem hat Hector seine Qualitäten im DFB-Team auch auf internationaler Ebene schon oft genug unter Beweis gestellt. Ob Hector seinen Platz unter Löw aber mit einer Reservistenrolle in München gefährden wollen würde, ist unklar. Beim BVB hätte er bessere Aussichten auf einen Stammplatz. Ein Verbleib in Köln ist im nur im Falle des Klassenerhalts vorstellbar.