Wie weit ist Guirassy? Selbst Stöger fällt eine Antwort schwer
Am Samstag blitzte in einigen Momenten das Können des Stürmers Sehrou Guirassy auf. Der Franzose soll beim 1. FC Köln zu einem wichtigen Spieler aufgebaut werden. Selbst Peter Stöger tut sich noch schwer damit, Guirassys aktuelles Leistungsniveau einzuschätzen. „Bei ihm ist das ganz schwierig“, sagte der FC-Coach. „Wenn ich mit einem Spieler permanent gearbeitet habe und er sich regelmäßig im Wettkampf stellen musste, habe ich ein Gefühl, wie stabil er ist“, erklärte Stöger. „Bei Sehrou sieht man die Ansätze. Niemand wird ihm absprechen, dass er ein feiner Kicker ist und eine große Qualität im Abschluss hat. Aber wie konstant er dieses Level abrufen kann, kann ich noch nicht seriös beantworten.“
5-Tore-Fest ohne Modeste Aber reicht das für Gladbach?
Der FC ballert sich ein für den Derby-Start und fährt beim 5:0 gegen Lehe den ersten Pflichtspielsieg ein. Ein Fünf-Tore-Fest ohne Modeste. Aber reicht das auch schon für Gladbach? Von der Einstellung her auf jeden Fall! Die Jungs haben in Bremerhaven wieder bewiesen, dass sie jede Aufgabe professionell und ernsthaft angehen und auf den Punkt genau konzentriert sind. „Das zeichnet sie aus und deshalb bin ich auch sehr zufrieden mit dem Start“, sagt Trainer Stöger. Trotzdem wird der FC nicht mit der gleichen Startelf ins Derby gehen. „Rückschlüsse sind da nicht möglich“, sagt Stöger und stellt klar: „Wir werden diese Woche genau schauen, wer wie bereit ist für den Auftakt ist.“
Der Südkurve 1. FC Köln e.V. ruft die Fans aus der Domstadt auf, am Sonntag in Trikots an den Niederrhein zu fahren: „Traditionell reist der Anhang des 1. FC Köln zum ersten Ligaauswärtsspiel der Saison geschlossen im Vereinstrikot an. Somit sollt ihr zum ersten Auswärtsspiel die schönsten und ältesten Schmuckstücke aus dem Schrank kramen um beim Derby ein einheitliches Bild in rot und weiss abzugeben. Am 20.08. alle im Trikot nach Gladbach!“, heißt es im Aufruf der Südkurve.
Sein erstes Pflichtspiel der Saison gewann der 1. FC Köln mit 5:0 im DFB-Pokal beim Füntfligisten Leher TS. Doch wird es auch in der Bundesliga klappen? Wie gut der ist FC für die neue Spielzeit gerüstet? Die Frage wird sein, ob der Effzeh den Spagat hinbekommt, sich angesichts der Feiertage auf internationalem Parkett auf das Kerngeschäft Bundesliga zu konzentrieren. Die Liste von Vereinen, die das unter vergleichbaren Voraussetzungen nicht geschafft haben, ist sehr lang. Man denke da nur an Clubs wie Eintracht Frankfurt, den SC Freiburg, den FC Augsburg oder Mainz 05, die in akute Abstiegsgefahr gerieten.
Für einen Stürmer war es eigentlich eine einfache Sache, für Sehrou Guirassy fühlte es sich vermutlich aber wie eine Erlösung an. Eine Viertelstunde vor Abpfiff der Pokalpartie des 1. FC Köln beim Leher TS (5:0) legte Simon Zoller für den Franzosen quer, dieser musste zum Endstand nur noch einschieben. Nach langer Leidenszeit der erste Pflichtspieltreffer im FC-Dress für den 21-Jährigen, der in der 56. Minute für Jojic eingewechselt wurde. Schon zuvor hatte Guirassy gezeigt, weshalb die „Geißböcke“ im Sommer 2016 so vehement um seine Dienste geworben hatten. Spielerisch stark und präsent im Abschluss.
Nach dem Verkauf von Torjäger Modeste hat der 1. FC Köln kräftig zugelangt. Aber auch mit den Zugängen kann es kaum besser laufen als in der Vorsaison. Was hat sich verbessert? Ernsthaft? Was sich noch mehr verbessert hat im Vergleich zur sensationellen Vorsaison? Also, diese Frage leiten wir doch lieber gleich mal weiter an den berühmten österreichischen Fußballphilosophen und Trainer Peter Stöger. Er sagt: „Es gab vergangene Saison etliche Dinge, die gut waren. Die müssen wir beibehalten. Es gab ein paar Dinge, die nicht optimal waren, die müssen wir jetzt verbessern.“ Aha. Ist das also auch mal klar.
Erst die Hüfte, jetzt das! FC startet ohne Cordoba in die Woche
Muss Peter Stöger im Angriff umplanen? Am Montag startete der FC ohne Neuzugang Jhon Cordoba in die Derby-Woche. Der Kolumbianer setzte im Training aus, war stattdessen zur Untersuchung beim Arzt. Peter Stöger erklärt: „Er hat leichte Probleme am Knie. Wir können noch nicht genau sagen, was es ist. Vielleicht hat er einen Schlag abbekommen.“ Der Tritt gegen die Hüfte, den Cordoba vergangene Woche im Testkick beim TSV Steinbach kassiert hatte, macht dem Ex-Mainzer keine Probleme mehr. Bis auf Cordoba und die ohnehin verletzten Osako und Kessler hatte Stöger am Montag seinen kompletten Kader beisammen.
Die Rückkehr des Derby-Helden Stöger lässt Einsatz offen
Dass im Hause Risse ein Kunstschütze wohnt, ist kein Geheimnis. Dennoch ist die Wohnzimmer-Einrichtung nicht darauf ausgelegt, die Erfolge des Hausherrn auszustellen. Für die Medaillen zu seinen Toren des Monats aus dem Jahr 2016 zum Beispiel gibt es kein besonderes Möbelstück. „Ich habe jetzt dafür keine Vitrine gebaut“, sagt Marcel Risse und lächelt leicht. Ein Derby zum Start kommt Risse gelegen. „Das Feuer wird von der ersten Minute voll da sein. Besser in die Saison starten kann man ja gar nicht.“
116 Pflichtspiele hat Marcel Risse für den 1. FC Köln bisher bestritten. Dabei gelangen dem Außenstürmer 23 Treffer, weitere 20 bereitete er direkt vor und etwa so viele leitete er auch ein; so wie allein vier Treffer beim 5:0-Pokalsieg am Wochenende. Umso bitterer war sein Ausfall in der Vorsaison am 13. Spieltag, als er sich in Sinsheim beim 0:4 gegen Hoffenheim einen Kreuzbandriss zuzog. Inzwischen ist er genesen und sagt wenige Tage vor dem Bundesligastart: „Von mir aus kann es jetzt losgehen.“
Carolin Kebekus steckt in der Zwickmühle. Einerseits kann sich der Comedian freuen, am 20. August die zweite Runde im DFB-Pokal live in der ARD auslosen zu dürfen. Andererseits verpasst sie damit das Derby des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach. Für alle Effzeh-Fans, so wie Kebekus, ist eine Änderung zur neuen Saison nun ein zumindest kleines Ärgernis. Wer Auslosungen gerne mit Spannung am Fernseher verfolgt, wird am Sonntag wohl zugunsten des Derbys gegen Gladbach verzichten.
Wieder Bangen um Cordoba? Stürmer hat Knieprobleme
Jhon Cordoba hat die Derby-Woche mit Knieproblemen beim Arzt begonnen. Der Stürmer des 1. FC Köln konnte am Montag nicht mit der Mannschaft trainieren. Der Stürmer fehlte am Montag neben den länger verletzten Yuya Osako und Thomas Kessler im Training der Kölner. Torhüter Sven Müller meldete sich dagegen nach einer Woche Trainingspause zurück. Cordoba hat eine Verletzung aus dem DFB-Pokal-Spiel mitgebracht. Woher sie rührt und wie schlimm es ist, war am Montagnachmittag noch nicht klar. „Ich weiß noch nicht genau, was es ist. Es ist etwas am Knie, das lassen wir von unseren Ärzten anschauen“, sagte Peter Stöger.
Kölns Derby-Knallstart am Sonntag in die Liga. Eigentlich kann in Gladbach gar nichts schief gehen... Denn: Seit dem Amtsantritt von Trainer Peter Stöger (51) 2013 ist der FC quasi „unfehlstartbar“ und hat tatsächlich keinen Liga-Start in den Sand gesetzt. Mit Erfolgs-Garantie ins Derby. Stöger verlor noch nie ein Auftakt-Spiel! Stöger geht inzwischen in seine fünfte FC-Saison. Die früheste Pleite in einer Spielzeit kassierte er 2015 am 4. Spieltag (2:6 in Frankfurt). Unvergessen: Letzte Saison marschierte der FC als „Bayern-Jäger“ sogar bis zum 8. Spieltag ungeschlagen durch die Liga.
Der FC ist wieder in Mode – und das nicht nur sprichwörtlich! Seit dem Verkaufsstart zum Trainingsbeginn Anfang Juli gibt es einen wahren Hype um die neuen FC-Trikots. Alle wollen die neuen Shirts tragen, ein wahrer Boom ist vor der ersten Euro-Saison seit 25 Jahren entstanden. Schon jetzt hat der Klub rund 12000 Shirts verkauft. Eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr – und schon damals lief der Verkauf gut. Nun rennen die Fans dem FC den Laden ein für die neuen Trikots. „Ja, man kann sagen, dass wir einen Trikot-Boom erleben“, freut sich Finanz-Boss Alexander Wehrle.
Schon am Montag musste der Jhon Cordoba mit dem Training aussetzen. Auch am Dienstag bekamen die Kiebitze am Geißbockheim den Kolumbianer nicht zu sehen. Er pausierte wieder. Peter Stöger ist aber weiterhin guter Dinge, was einen Einsatz in den nächsten Tagen und allen voran beim Derby gegen Gladbach am Sonntag angeht: „Wir hoffen, dass er Mittwoch oder Donnerstag wieder dabei ist.“ Eine kleine Schrecksekunde erlebte Marco Höger beim Training am Dienstag. Er rasselte in der Schlussminute des Trainingsspiels mit Salih Özcan zusammen und blieb mit Schmerzen liegen. Später sagte er: „Nichts Schlimmes.“
Fan-Forscher über Derbys: „Rivalität sollte wertgeschätzt werden!“
Die Bedeutung eines Derbys wird von den Akteuren meistens heruntergespielt, um nicht zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen – ob dies der richtige Weg ist, klären wir im Gespräch mit einem Wissenschaftler. Bei Derbys wie Köln gegen Gladbach ist die Rivalität unter den Fans besonders groß. Ob die Abneigung der Fans nun in der Person von Hennes Weisweiler, der geografischen Nähe beider Vereine oder etwa in anderen Dingen begründet ist, lässt sich nicht mehr mit hundertprozentiger Sicherheit bestimmen. Mit uns sprach der Forscher Johannes Berendt über einen gravierenden Denkfehler der Klubs, mögliche Lösungsansätze und überraschend positive Seiten des Phänomens. Er meint: „Rivalität sollte wertgeschätzt werden!“
Effzeh-Trikot im Mittelfeld: Leipzig wird Mode-Meister
Die Mediadesign Hochschule in Düsseldorf hat unter der Leitung von Professorin Martina Becker zum elften Mal alle Heimtrikots der Bundesliga nach diversen Kriterien untersucht und die Mode-Meisterschale an RB Leipzig verliehen. Der 1. FC Köln findet sich im Mittelfeld wieder. Aktuell schlägt das neue Heimtrikot alle Verkaufsrekorde beim 1. FC Köln. Die Absatzzahlen des rot-weiß-gestreiften Dress sind doppelt so hoch wie im Vorjahr, der Run auf die drei bisher vorgestellten Trikots ist groß. Bei der Trikot-Jury der Hochschule kam das Dress auch gut an – für ganz oben reichte es aber nicht. Dafür landete Mönchengladbach ganz hinten.
Was sich während der Vorbereitung andeutete, setzte sich im Schlussspurt vor dem Start in die Pflichtspiele fort. Beim 1. FC Köln baut man personell zunächst auf Bewährtes. Die Abwehr steht mit Klünter, Sörensen und Heintz, möglicherweise muss Linksverteidiger Konstantin Rausch Neuzugang Jannes Horn weichen. Ansonsten bleibt - entscheiden sich die Trainer für ein 4-4-2 - vieles beim Alten. Lehmann und Hector defensiv zentral, Risse und Bittencourt außen offensiv, Jojic für den verletzten Osako hinter der Sturmspitze.
FC-Kapitän Matthias Lehman hat nur das Derby im Kopf
Matthias Lehmann hat seine mittlerweile 15. Vorbereitung im Profi-Fußball auf eine neue Saison fast hinter sich gebracht. „Und sie war sehr intensiv, intensiver als im letzten Jahr“, fasst der Kapitän des 1. FC Köln die vergangenen sechseinhalb Wochen zusammen. Seit 2003 hat der 34-Jährige 414 Pflichtspiele in der 1. und 2. Bundesliga bestritten, dennoch kann es Lehmann kaum erwarten, bis die Saison 2017/18 startet. „Leider spielen wir erst am Sonntag und müssen noch ein bisschen warten, bis wir endlich eingreifen“, sagte der Mittelfeldspieler nach der Einheit am Dienstagnachmittag.
Auftakt-Derby gegen FC Borussia-Boss Eberl fordert Revanche
Am Dienstagnachmittag haben sich das Fohlen-Präsidium und Aufsichtsrat im Borussia-Park getroffen. Auch der Ehrenrat war vertreten. Gladbach schwört sich ein, für Borussia ist es die Jubiläums-Saison (50) in der Beletage des deutschen Fußballs. Die ausgerechnet mit dem wichtigsten Duell des Jahres startet – dem Kräftemessen mit dem großen Rheinland-Rivalen 1. FC Köln (Sonntag, 18 Uhr). Manager Max Eberl sagt: „Es ist für uns also ein besonderer Start. Wir spielen zu Hause, haben hier in der vergangenen Saison eine empfindliche, unverdiente Niederlage gegen Köln erfahren und wollen die neue Saison nun mit einem Erfolgserlebnis starten.“
Bei diesen tollen Bildern kann man neidisch werden! Vize-Boss Toni Schumacher (63) fuhr eine Woche lang mit seinem Sohn Oliver durch die USA. Der Kult-Keeper über die Motorrad-Tour: „Es war ein unvergessliches Erlebnis und vor unserer Europa-Saison genau das richtige.“ In BILD öffnet er sein Urlaubsalbum. Jetzt geht’s erstmal mit dem FC durch Europa. „Ich freue mich riesig auf die neue Saison und die internationalen Spiele“, sagt Toni, der die letzten Tage noch zur Erholung mit seiner Familie in Florida und New York nutzte. Toni: „Jetzt kann es endlich los gehen. Der FC ist bereit – ich sowieso.“
Für FC-Köln-Verteidiger Sörensen reichte Talent allein nicht aus
Im 58. Pflichtspiel für den 1. FC Köln hat Frederik Sörensen am Wochenende sein erstes Tor für den Club erzielt. Im Gespräch mit Joachim Schmidt gesteht der Innenverteidiger, dass er sich seinen Erfolg hart erarbeiten muss. Herr Sörensen, wie kommen Sie mit den fußballerischen Vorstellungen des Trainers zurecht? Sörensen: Es passt gut. Wir arbeiten gut im taktischen Bereich, auch jetzt wieder in den letzten Wochen. Ich halte es für wichtig, wie und wo man auf dem Platz stehen muss. Das muss automatisiert sein. Denn wenn man zum Ende des Spiels hin müde wird, kann man so etwas schnell vergessen, falls man es nicht verinnerlicht hat."
Kommentar: "Darauf freuen wir uns!" Der 1. FC Köln wird die Saison rocken
Ich hätte viel dafür gegeben, im Juni und Juli Mäuschen gespielt zu haben im Büro von Jörg Schmadtke. Meinetwegen auch Geißbock... Hauptsache ich wäre dabei gewesen, wie der Sportdirektor des 1. FC Köln die Mannen, die beim Mega-Transfer von Anthony Modeste nach China alle ein Stückchen von dem Kuchen abhaben wollten, vorführte. Mit seiner knurrigen, ironischen aber auch herzlichen Art passt Schmaddi, dieser coole Typ, exzellent zum 1. FC Köln. Im Gespann mit Trainer Peter Stöger ist der Düsseldorfer – soweit musste es erst kommen – ein Glücksfall für den Klub.