Twittert Bittencourt hier seinen Abschied aus Köln?
War das der Abschieds-Tweet von Leo Bittencourt? Nach dem Schalke-Spiel heulte der Köln hemmungslos auf dem Rasen. Kurz nach Mitternacht dann die Twitter-Botschaft: „Danke für alles!!“ Potentielle Interessenten an Bittencourt saßen auf der Tribüne: Bremen-Trainer Florian Kohfeldt und Manager Frank Baumann
Jonas Hector setzt ein starkes Zeichen. Er wird von einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag keinen Gebrauch machen. Vielmehr verlängerte der 27-Jährige seinen Vertrag beim 1. FC Köln trotz des Abstiegs vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2023. "Der 1. FC Köln hat mir den Weg von der Regionalliga bis in die Nationalmannschaft ermöglicht. Ich bin diesem Klub sehr verbunden und dankbar und fühle mich in Köln sehr wohl. Es wäre problemlos möglich gewesen, nach dieser Saison zu einem anderen Verein zu wechseln, aber für mich fühlte sich das nicht richtig an. Wir haben viele Gespräche in den letzten Wochen geführt und ich habe mir viele Gedanken gemacht. Das Ergebnis ist für mich eindeutig: Ich gehöre zum FC und will mit dem Team und unseren Fans im Rücken in der neuen Saison wieder voll angreifen."
Überraschung am Rhein: Nationalspieler Jonas Hector wird auch nächste Saison für den FC verteidigen. Sein Vertrag beim FC wurde um zwei weitere Jahre bis 2023 verlängert. Lange wurde über einen möglichen Transfer des Abwehrspielers spekuliert. Dortmund, die Bayern sowie auch Italiens Top-Klub Juventus sollen an Hector interessiert gewesen sein. Doch der Kölner Profi bleibt trotz Schnäppchen-Ausstiegsklausel (8 Mio Euro) sogar beim Abstieg in die 2. Liga! Vor einer Woche war er noch von wütenden FC-Fans gedemütigt, beschimpft und beleidigt worden.
Tränen, Jubel, dann Leere: "So etwas gibt es nur in Köln"
Der Abstieg des 1. FC Köln ist nur noch rein rechnerisch zu verhindern. Trotzdem wurden die FC-Spieler nach dem 2:2 gegen Schalke von ihren Fans gefeiert. Am Morgen nach dem Fast-Abstieg, den Tränen und dem bewegenden Dauerapplaus der Fans machte sich die große Leere breit. Auf dem Trainingsplatz waren die Spieler des 1. FC Köln nicht zu sehen, sie absolvierten ein Fitnessprogramm. "Wir lassen die Jungs ein bisschen in Ruhe", berichtete Trainer Ruthenbeck. "Jeder möchte die Dinge mit sich ausmachen."
Wie der FC-Abstieg zur historischen Chance werden könnte
Gemessen an den Voraussetzungen vor der Saison hat der 1. FC Köln vom Vorstand über Geschäftsführung und Trainerteam bis hin zur Mannschaft wohl eine der größten Nicht-Leistungen der Bundesliga-Historie geliefert, die mit 99,99-prozentiger Wahrscheinlichkeit mit dem sechsten Abstieg bestraft wird. WDR-Moderator Arndt Zeigler hielt in seiner Sendung am Sonntag einen flammenden Appell an die FC-Spieler:„Wenn ich FC-Spieler wäre, würde ich mir jetzt im Moment gerade sehr genau überlegen, ob ich den Verein wechsele und erstklassig bleibe und vielleicht eine gute Zeit bei einem neuen Verein habe, vielleicht auch nicht, kann ja alles auch schief gehen.“ Zeigler bezeichnet es als „historische Chance für jeden Spieler“ und hofft deshalb, dass der FC es erleben werde, dass „mehr Leistungsträger bleiben werden, als man das vielleicht nach einem Abstieg denken sollte.“
Kommentar zu Jonas Hector Wenn Geld nicht alles ist
Dass Jonas Hector beim 1. FC Köln bleibt, hat sogar die Vereinsverantwortlichen überrascht. Die Gespräche mit dem Nationalspieler verliefen zwar stets aussichtsreich – die Argumente waren ja auch gut: Seine Familie wohnt nicht zu weit entfernt von Köln; er ist Stammspieler beim FC, hat sich seinen Platz in der Mannschaftshierarchie ebenso erarbeitet wie in den Herzen der Fans. Es gab viele Argumente, die für den Verbleib des Linksverteidigers sprachen. Doch geht es im Profifußball nie um die Zahl guter Argumente. Sondern um deren Gewicht. Und das gewichtigste Argument ist immer das Geld.
Der 1. FC Köln als entscheidender Faktor im Abstiegskampf
Der 1. FC Köln hat die letzte Chance auf den Klassenerhalt durch das 2:2 gegen den FC Schalke 04 quasi verspielt, kann allerdings als Gegner des SC Freiburg und des VfL Wolfsburg sehr wohl noch in den Abstiegskampf eingreifen. Der HSV befindet sich vor dem Duell mit dem VFL Wolfsburg im Aufschwung. Beim SC Freiburg brennt der Baum. Mainz hat das schwerste Restprogramm der Abstiegskandidaten. Am Sonntag hat die kölsche Fußball-Seele emotional Abschied genommen von der ersten Bundesliga. Wen nimmt der Tabellenletzte mit in die Gruft?
Der 1. FC Köln ist das Sinnbild dafür, was passiert, wenn ein Wunschdenken zu voreilig den Realitätssinn ausschaltet. Es ist nicht einmal ein Jahr her, dass der 1. FC Köln als neue Macht aus dem Rheinland galt. Die erste Europapokal-Qualifikation seit 25 Jahren machte alle verrückt. Wer aber so schnell so hoch kommt, vergisst die Details. Prompt wurde übersehen, dass die meisten Punkte nicht erspielt, sondern erkämpft und nicht selten nur mit viel Glück geholt wurden. Das führte zu einer fatalen Planung. Der Verlust von Torjäger Modeste: Fahrlässig kompensiert mit einem, der aus Mainz kam und nicht mal einen Möbelwagen traf.
Ich bin fünfmal mit dem 1. FC Köln abgestiegen. Das muss ich mir von der Seele reden. Hallo, ich heiße Gunda, ich bin FC-Fan und ich mache jetzt wohl bald meinen sechsten Abstieg mit.
Wenn du nach vier Minuten 0:2 hinten liegst, dann denkst du schon: Puh, das kann ja ein netter Nachmittag werden. Steffen Baumgart (als Trainer beim SC Paderborn), November 2019, nach 3:2 Niederlage gegen RB Leipzig -
Kommentar zur Vertragsverlängerung Hector ist eine Ausnahme- Erscheinung
Sicher, Armin Veh träumte davon, Jonas Hector beim FC halten zu können. Doch wirklich daran glauben, das konnte der FC-Manager lange nicht. Als Nationalspieler, mit der WM als Bühne vor der Brust und einer Ausstiegsklausel stand Hector die Fußball-Welt offen. Nach Barcelona und Chelsea waren es nun mindestens Bayern, Dortmund und Turin, die mühelos und gerne die acht Millionen Euro Ablöse bezahlt hätten. Doch Hector ist das wurscht. Er setzt sogar seine Karriere bei Jogi Löw aufs Spiel. Im Gegenzug gibt ihm der FC einen Rentenvertrag bis 2023.
Jonas Hector bleibt beim 1. FC Köln. Auch im Abstiegsfall. Und das bis 2023. In der jüngeren Geschichte des Deutschen Fußballls gab es nur zwei Spieler, die trotz Abstiegs ihres Klubs den Weg in die Zweite Liga mit angetreten sind: Jonas Hector und Lukas Podolski. Das zeigt, wie außergewöhnlich dieser Schritt – und der Klub – sind. Hector ist kein einfacher Mensch. Mit der Öffentlichkeit, die sein Job mitbringt, kann der 27-Jährige herzlich wenig anfangen. Das haben in der Vergangenheit einige Journalisten ebenso wie einige FC-Fans erleben müssen. Der kühle Saarländer wurde in Köln bislang zwar als Fußballer auf dem Platz immer geschätzt. Geliebt wurde er von der breiten Masse der FC-Fans aber nicht.
Nach Höger und Hector: Wer setzt das nächste Zeichen?
Dass Marco Höger und Marcel Risse beim 1. FC Köln bleiben würden, hatte man erwartet. Dass nun auch Jonas Hector nicht nur seinen Verbleib erklärt, sondern auch noch seinen Vertrag verlängert hat, darf jedoch als besonderes Zeichen gewertet werden. Folgen bald die nächsten Entscheidungen? Um Bittencourt reißen die Gerüchte nicht ab. In den kommenden Tagen dürfte auch die Entscheidung fallen, ob Timo Horn auch in der Zweiten Liga zwischen den Pfosten stehen wird. Die Chancen stehen gut, denn bekanntlich ist der Torhütermarkt äußerst schwergängig.
„Bild“: 1. FC Köln belohnt Hectors Treuebekenntnis mit Gehaltserhöhung
Der „effzeh“ belohnt den Vertrauensbeweis des Linksverteidigers indes mit einer Aufbesserung seiner Bezüge. Wie die „Bild“ berichtet, kassiert Hector künftig 3 Mio. Euro im Jahr und damit wohl so viel wie kein anderer FC-Spieler. Zuvor soll der 27-Jährige 2,5 Mio. Euro im Jahr verdient haben. Von einer Ausstiegsklausel in Höhe von 8 Mio. Euro macht er trotz lukrativer Angebote - vor allem der BVB war als Abnehmer im Gespräch - keinen Gebrauch. Ob im neuen Vertrag eine ähnliche Klausel verankert wurde, ist nicht bekannt.
Die Hector-Verlängerung (lesen Sie hier mehr) – ein Zeichen, das nicht nur die Fans, sondern auch die FC-Legenden begeistert. Lukas Podolski: „Das ist ein ganz starkes Zeichen für unseren FC! Dieser Klub hat eben auch in der 2. Liga seinen Reiz. Das habe ich damals, nach meiner ersten Bundesliga-Saison, auch gespürt. Da habe ich Angebote ausgeschlagen, um beim FC zu bleiben. Das ist von Hector jetzt auch eine geile Aktion. Ich glaube nicht, dass er dadurch große Probleme bei Löw bekommt. Ich kenne den Bundestrainer, er schätzt so etwas.“
Naldo meckert nach Unentschieden in Köln „So geht es einfach nicht“
Schalke-Abwehr-Chef Naldo war untröstlich. „Wir sind enttäuscht über die Art und Weise, wie wir in Köln gespielt haben. Wir mussten eigentlich 4:0 oder 5:0 führen“, ärgerte sich der Deutsch-Brasilianer. Statt hoher Kantersieg nur 2:2-Unentschieden - Naldo hat sich den Auftritt beim Tabellenletzten anders vorgestellt. „Wir waren sehr dominant, aber das Ergebnis ist enttäuschend. Das war einfach zu wenig für uns. Wir hätten hier drei Punkte holen müssen. Wir müssen hinterfragen, was wir offensiv besser machen können."
Bittencourt: „Mit diesem Post wollte ich nicht meinen Abschied verkünden! Sondern mich einfach mal für die Unterstützung in der gesamten Saison bedanken. Das war gegen Schalke wieder der Hammer. Es ist nach wie vor keine Entscheidung gefallen, ob ich mit in die 2. Liga gehe oder den Verein verlasse. Ich hänge sehr am Klub. Das hat man nach dem Spiel – glaube ich – gesehen. Und das wollte ich noch mal ausdrücken.“ Kölns Offensiv-Flitzer (Ausstiegsklausel 8 Mo. Euro) liegen Anfragen aus der Liga und England (u.a. Tottenham) vor.
Kates Prinz soll Jonas heißen Twitter-Wahnsinn nach Hector-Verlängerung
Es war die Hammer-Nachricht des Tages: Jonas Hector hat seinen Vertrag beim 1. FC Köln bis 2023 verlängert und geht mit dem FC im Abstiegsfall runter in die 2. Liga. Diese Nachricht hat viele überrascht und die Fans begeistert – entsprechend viral ging die Meldung anschließend auf Twitter. Hier ein paar ausgewählte Reaktionen.
@Bucksen: Wenn du laut "WHAT THE FUCK?" durch das Office brüllst und dich alle entsetzt ansehen, du aber erstmal mit der Fassung kämpfst.
@KoelnCaphunter: Es gibt sie doch noch diese Spieler für die Loyalität und Vereinsliebe etwas bedeutet. Danke Hector!
@Offene_Sohle: Lieber Jonas Hector, Herzogin Kate hat gerade einen Sohn zur Welt gebracht: His Royal Highness wird Jonas heissen!!!
@tschroeder1975: Ich glaube, ich habe da was im Auge. Viele labern in solchen Situationen einfach nur rum, andere machen dann einfach.
Freiburgs Frantz und seine Rechnung für den Ligaerhalt
Heute müssen sich die Profis des SC Freiburg nochmal die Videos mit dem 0:1 in Hamburg, der fünften Niederlagen in Folge, ansehen. Erstmals seit Langem taucht auch Mike Frantz wieder in den Bewegtbildern auf. Er ist ein Hoffnungsträger dafür, dass das Team von Christian Streich am Samstag gegen Schlusslicht Köln in die Erfolgsspur zurückfindet. Die Rechnung von Frantz für den Klassenerhalt: "Wir müssen wieder das bekannte Heimspielgesicht des SC Freiburg zeigen. Wenn wir beide Heimspiele gegen Köln und Augsburg gewinnen, bin ich sicher, dass wir direkt in der Liga bleiben."
Weltmeister Lukas Podolski hat Nationalspieler Jonas Hector für seine Vertragsverlängerung beim designierten Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln gelobt. Auch andere frühere FC-Stars ziehen vor Hector den Hut. "Das ist eine geile Aktion", sagte der beim japanischen Klub Vissel Kobe spielende "Prinz Poldi" dem "Express" und sagte voraus: "Ich glaube nicht, dass er dadurch große Probleme bei Joachim Löw bekommt. Ich kenne den Bundestrainer, er schätzt so etwas."
Bei aller Courage: Für den Abstiegskampf reicht es nicht
Man stelle sich, eine Mannschaft spielt gegen den Abstieg, soll kämpfen, beißen, ackern – schafft es körperlich aber nicht dagegen zu halten. Trotz des 2:2 zwischen Köln und Schalke 04 lief der Effzeh auch in diesem Spiel wieder in entscheidenden Momenten hinterher. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Keine Zweikämpfe. Kein körperliches Spiel. Keine Chance. Gegen Mainz und Hertha setzte sich ein Trend fort. Gegen Schalke wurde er noch einmal ersichtlich und führte am Ende trotzdem zu einem Punkt, weil Schalke die Geissböcke in Hälfte eins hatte leben lassen und in Hälfte zwei einen Gang zurückschaltete.
Hector kassiert mehr Gehalt Zwei weitere FC-Stars vor Verlängerung?
Die Treue des Nationalspielers Hector zum FC macht sich für den 27-Jährigen bezahlt, da sein Gehalt nach Informationen der „Bild“ beim designierten Zweitligisten auf 3 Millionen Euro pro Jahr angehoben werden soll. Wie es weiter heißt, könnten auch andere Leistungsträger der Geißböcke dem Vorbild Hector folgen. Namentlich werden die FC-Stars Timo Horn und Bittencourt genannt, obwohl auch das Duo zahlreiche Angebote ambitionierter Klubs vorliegen haben soll. Laut dem „Kölner Stadtanzeiger“ könnte Horn noch in dieser Woche einen neuen Vertrag in der Domstadt unterzeichnen.
„Feindbild“ Cordoba „Er kann nichts für seine Ablöse“
Ihm will einfach nichts gelingen. Jhon Cordoba leidet auf dem Fußballplatz genauso wie die FC-Fans beim Anblick des Stürmers im Trikot der Geissböcke. Nun wurde der Kolumbianer zu allem Überfluss bei seiner Einwechslung gegen Schalke 04 von den eigenen Anhängern ausgepfiffen. Wie geht es dem 24-Jährigen? Und wie geht es mit ihm weiter? Jörg Schmadtke und Finanzboss Wehrle wollten den 17 Mio. Euro-Deal unbedingt umsetzen. Auch, weil Peter Stöger den Stürmer als seinen Wunschangreifer unbedingt haben wollte. So kam es. Und seitdem trägt der 24-Jährige die unsichtbare Last von 17 Milo. Euro auf seinen Schultern und kriegt fußballerisch kein Bein mehr auf den Boden.
Timo Horn: Sorgt er für das nächste Emotions-Beben?
Auch am Dienstag spürte man in Köln noch die Schwingungen des emotionalen Bebens, das Jonas Hector am Montag ausgelöst hatte mit seiner Entscheidung, seinen Vertrag beim 1. FC Köln bis 2023 zu verlängern. Ob wie in der Natur dieses Beben ein zweites nach sich zieht, steht nicht fest, ist aber nicht ausgeschlossen. "Es ist ein tolles Zeichen, wenn unser deutscher Nationalspieler bereit ist, unseren Weg mitzugehen. Ob dies dazu führt, dass andere Spieler es nachmachen, weiß ich allerdings nicht", so Veh zum kicker.
Pfiffe gegen Jhon Cordoba: Ein Mensch, keine Maschine
Viele Fans des 1. FC Köln haben sich in ihrem verständlichen Ärger über den Abstieg auf Stürmer Jhon Cordoba eingeschossen. Der Kolumbianer fand zwar nie in die Spur, ihn auszupfeifen macht die Sache aber auch nicht besser. Nach fast einer gesamten Spielzeit kann man konstatieren: Das Unternehmen ist gescheitert. Auch wenn man Cordoba bewusst nicht als „Modeste-Nachfolger“ sieht, kann man wohl kaum der Meinung sein, der Transfer hätte bisher irgendeinen positiven Effekt gehabt.