Baustelle Abwehr Horn: „Wir müssen deutlich aggressiver verteidigen“
Timo Horn griff tief in die Ironie-Kiste, um den Finger schon mal in die Wunde zu legen. „Diesen de Blasis kriegen wir auch einfach nicht in den Griff“, sagte der FC-Keeper mit einem Schmunzeln. Angesprochen wurde er auf die wohl größte Baustelle, die im System Anfang noch zu beheben ist: Die Probleme in der Verteidigung, gerade auch bei hohen Bällen. Selbst der kleine Mainzer Pablo de Blasis (30) hatte da immer wieder seine Gelegenheiten Schlimm genug, war es doch der nur 1,66 Meter große Spieler, der schon im April beim 1:1 gegen Mainz mit seinem Tor dem FC den wohl endgültigen Nackenschlag im Abstiegskampf gegeben hatte
Bewegung im Unterhaus: Zweitliga-Klubs holen 144 Profis
Kurz vor dem Start der neuen Zweitligasaison haben die meisten Vereine ihre Kader beisammen. Besonders aktiv auf dem Spielermarkt waren Holstein Kiel und der SV Sandhausen. Insgesamt standen bei den 18 Fußballklubs bis Montagmittag 144 Zugänge und 161 Abgänge fest. Bis zum offiziellen Transferende am 31. August können die Vereine ihre Kader noch nachbessern. Insgesamt gaben die Zweitligisten nur rund 25 Millionen Euro für neue Spieler aus und nahmen im Gegenzug etwa 65 Millionen Euro durch Verkäufe und Leihgeschäfte ein. Die größten Investitionen tätigte Absteiger 1. FC Köln.
Vor dem FC liegt ein schwerer Weg zurück in Liga eins
Die Zweitliga-Konkurrenten werden sicherlich aufmerksam vernommen haben und ihre Schlüsse daraus ziehen, wie selbstbewusst, selbstsicher und fast schon euphorisch der 1. FC Köln nach dem sechsten Abstieg aus der Bundesliga jetzt die Mission Wiederaufstieg angeht. „Da hat uns der Vorstand ja schön einen rausgehauen und direkt mal Druck aufgebaut“, kommentierte Torhüter Timo Horn die Aussagen des Präsidiums schmunzelnd. Denn zuvor hatten dessen Vertreter während der folkloristischen, kölschen Saisoneröffnung vor dem Stadion schmissige Aussagen zum Saisonziel getätigt.
Ist schon ein Plot. Engagierung T. Kaufmann und schon bleibt man auf Seite 1 Sport KStA . ....obwohl eigentlich Seite 2 zutreffend wäre. Andere in dem Verbreitungsgebiet KStA sind immer noch da , wo die 1 vorn steht
Louis Schaub war regelrecht geplättet – so eine stimmungsvolle Saisoneröffnung (lesen Sie hier mehr dazu) hatte der Neuzugang von Rapid Wien noch nicht erlebt: „Unglaublich, was da los war. Das war schon etwas ganz Besonderes. Vor allem, als die FC-Hymne abgespielt wurde.“ Dabei fiel auf: Der Ösi kann das Lied bereits auswendig. „Ich habe den Text intensiv gelernt. Denn bei einem Fantreffen in Kitzbühel, wo die Hymne auch gespielt wurde, konnte ich ihn noch nicht. Das war nicht gut, deshalb habe ich mich drangesetzt“, so Schaub.
Der Start in die neue Zweitligasaison hat es gleich in sich: Mit dem VfL Bochum und dem 1. FC Köln treffen zwei ambitionierte Traditionsvereine aufeinander. Die Tickets für das Spiel sind entsprechend begehrt. Die meisten Eintrittskarten für den Auftaktkracher sind bereits vergriffen. Vor einer Woche startete der exklusive Vorverkauf für Vereinsmitglieder. Um trotz der Beschränkungen ins Stadion zu gelangen, werden vor allem die Anhänger aus der Domstadt kreativ. Das Kontingent von etwas mehr als 3.000 Gästetickets reicht dem Bundesliga-Absteiger nicht aus – also versuchen die Fans aus Köln, über andere Wege an Eintrittskarten zu kommen.
Veh schließt weiteren Neuzugang nicht aus Wird Köln noch stärker?
Veh will den Wahnsinns-Fans (Saisoneröffnung) mit seinem FC belohnen – mit der sofortigen Rückkehr in die Bundesliga. Wird Köln für dieses Ziel noch stärker? Veh sagt zu BILD: „Wir sind so aufgestellt, dass wir keinen Druck haben. Wir haben Qualität in der Mannschaft. Aber es kann immer sein, dass noch etwas passiert. Ausschließen würde ich nichts, die Transferzeit ist ja erst am 31. August beendet.“ Klingt fast schon wie eine Drohung Richtung Liga. Ob der FC wirklich nochmal nach legt, wird auch vom Saisonstart und kurzfristigen Abgängen abhängig sein.
Markus Anfang hat vier Tage Zeit. Ab Dienstag muss der Trainer des 1. FC Köln einen neuen Rechtsverteidiger in seinem Kader finden. Die Kandidatenliste erinnert an die großen Probleme der letzten Saison. Doch Anfang ist optimistisch, dass ein Spieler den Anforderungen genügen wird. Mit ihnen sollte alles besser werden: Benno Schmitz und Matthias Bader. Jetzt sind beide neuen Rechtsverteidiger verletzt und fallen wohl jeweils einen Monat aus. Wenn der Effzeh Pech hat, kehren beide erst nach der Länderspielpause Mitte September zurück.
Das Offensivsystem des neuen Kölner Trainers Markus Anfang birgt Risiken. Mit Jorge Meré in der Innenverteidigung haben die Kölner in der Abwehr möglicherweise Defizite bei Kopfbällen. Als der 1. FC Köln vor fünf Jahren letztmals in eine Zweitligasaison startete, da spielte viel Ungewissheit mit. Vier Remis in den ersten fünf Spielen bedeuteten Mittelmaß. Am Saisonende aber war man Erster mit einer bemerkenswerten Bilanz von 53:20 Toren; 17 Mal spielte man zu null. Und die 20 Gegentreffer bedeuten noch immer Liga-Rekord. Den – davon darf man ausgehen – wird die jetzige FC-Mannschaft nicht verbessern.
Kollegen des FC-Trainers im Check So ticken Markus Anfangs Rivalen
Sie sind die Strategen, die Lenker, stehen immer unter Strom, sind umjubelte Helden und Sündenböcke: Die Trainer stehen auch in der Zweiten Liga im Fokus. Markus Anfang hat sich im vergangenen Jahr mit einer furiosen Zweitliga-Runde mit Kiel für den FC empfohlen. Aber es tummeln sich noch einige andere interessante Typen. Der große Aufstiegskonkurrent HSV setzt auf Christian Titz, obwohl der den Abstieg nicht verhindern konnte. Aber er brachte einen neuen Geist ins Team und sorgte so auch für die Euphorie im Umfeld.
Ligastart am Freitag Der 1.FC Köln setzt alles auf Anfang
Mit Markus Anfang soll nun der Versuch gelingen, Ähnliches zu schaffen wie mit dem langjährigen FC-Erfolgscoach Stöger: aufsteigen, drinbleiben, sich etablieren. Dabei nimmt der mit einem Kontrakt bis 2021 ausgestattete Anfang die wichtigste Rolle ein. Sport-Geschäftsführer Armin Veh traut ihm das vorbehaltlos zu: Anfang sei ein Coach, der «einer Mannschaft erkennbar eine Handschrift mit auf den Weg geben kann», ließ Veh wissen. Anfang könne auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich arbeiten «und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen».
1. FC Köln: Teamcheck 2018/19 Analyse & Prognose zur neuen Saison
Mit Blick auf den Kader zählt für den 1. FC Köln nur der direkte Wiederaufstieg. Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben die letzten Testspiele gezeigt, dass das System von Trainer Anfang auch bei den Geißböcken funktionieren kann. Erweist sich diese Einschätzung nicht doch noch als Trugschluss, stehen die Chancen auf die ersten beiden Plätze gut. Liga-Zwei.de Kolumnist Nico Patschinski: „Der HSV ist der zweite große Aufstiegsfavorit. Der FC-Kader konnte weitestgehend zusammengehalten werden, was nach einem Abstieg sehr wichtig ist. Es würde mich wundern, wenn sie es nicht unter die ersten drei schaffen.“
Markus Anfang: So schwer fiel ihm der Abschied von Holstein Kiel
Der neue FC-Trainer Markus Anfang spricht vor dem Saisonstart in der 2. Liga im Interview über Leidensfähigkeit, Spiele in kleinen, windigen Stadien und die kölsche Seele. Herr Anfang, zuletzt waren Sie im hohen Norden, wären mit Holstein Kiel fast aufgestiegen. Wie schwer ist Ihnen der Abschied gefallen? Anfag: "Als das zweite Relegationsspiel gegen Wolfsburg abgepfiffen wurde, war das sehr emotional für mich. Es heißt ja, wenn es am schönsten ist, soll man gehen. Aber dann ist es eben auch am schwierigsten. Besonders beeindruckend für mich war, dass die Leute in Kiel nach dem Spiel gezeigt haben, dass sie verstehen, dass der FC für mich eine Herzensangelegenheit ist und ich nicht Nein sagen konnte.
Nur 7 der letzten 22 Absteiger kehrten sofort wieder zurück
Der 1. FC Köln und der HSV sollten gewarnt sein. Die beiden Bundesliga-Absteiger gehen zwar als große Favoriten in die Zweitliga-Saison. Doch vor ihnen sind schon viele andere Teams an der Zielsetzung des sofortigen Wiederaufstiegs gescheitert. In den letzten zehn Jahren schafften es nur sieben von insgesamt 22 Absteigern umgehend zurück in die Bundesliga.
Anfang startet mit „Demut und Respekt“ in die neue Saison
Markus Anfang im Interview beim "Sportbuzzer" über Konkurrenz im Kampf um den Aufstieg: "Wir gehen mit Demut und Respekt in diese Saison. Gerade Kiel ist ein gutes Beispiel dafür, warum es für mich keine Favoriten gibt und ich mich an diesen Spekulationen nicht beteilige. Ohnehin können wir nicht beeinflussen, was die anderen Teams machen. Es sei denn, wir treffen direkt aufeinander. Und dann wollen wir dominieren."
Die Nachricht kam am Samstagvormittag um 10.30 Uhr: Benno Schmitz hat im Testspiel gegen Mainz 05 am Freitag einen Sehneneinriss im linken Oberschenkel erlitten. Kurz nach dem Anpfiff der zweiten Hälfte hatte sich der Rechtsverteidiger an den Muskel gegriffen und war vom Platz gehumpelt. Die MRT-Untersuchung am Samstag lieferte dann die bittere Diagnose. Schmitz wird den Zweitliga-Auftakt am kommenden Samstag beim VfL Bochum damit verpassen. Wie lange er ausfällt, blieb zunächst offen. Risse scheint als Ersatz bereit zu sein.
Einige Positionen stehen fest Anfang sucht nach der Startelf
Noch hat FC-Trainer Markus Anfang ein paar Tage Zeit, bis er sich endgültig festlegen muss, wer zum Zweitligaauftakt beim VfL Bochum (Samstag, 13.30 Uhr) in der Startelf steht. Ein paar Tage, die jeder FC-Profi nutzen kann, um sich beim Coach noch einmal besonders ins Gedächtnis zu spielen. Wenngleich einige Positionen in Anfangs Kopf schon besetzt sein dürften, hält der Trainer jedem seiner Schützlinge ein Hintertürchen offen. „Die Jungs haben es alle gut gemacht“, sagt Anfang.
Endlich Torjäger? Cordoba dreht im Training weiter auf
Ein Jahr lang litt Jhon Cordoba im Schatten von Anthony Modeste. Jetzt schwimmt sich der Stürmer des 1. FC Köln frei. Im Training am Dienstag brillierte der Angreifer, bekam Szenenapplaus der Fans und bestätigte den starken Eindruck der letzten Wochen. Beim FC hoffen sie nun, dass er die Leistung in die Liga übertragen kann. Selbst Rafael Czichos konnte ihn nicht aufhalten. Cordoba schob den robusten Neuzugang aus Kiel einfach zur Seite, legte sich den Ball vor und jagte das Spielgerät ins lange Eck. Es war eines von mehreren Toren, das der Stürmer am Dienstag im Training am Geißbockheim erzielte.
Köln fiebert dem Start in Bochum entgegen. In drei Tagen muss der FC zeigen, was er drauf hat. Die Plätze in der Startelf sind zum Großteil vergeben – Härtefälle garantiert! Denn es werden definitiv Spieler auf der Bank sitzen, die damit nicht wirklich gerechnet haben. Stars, die bei fast jedem anderen Zweitligisten gesetzt wären. Armin Veh: „Wenn du etwas erreichen willst, brauchst du Konkurrenz Im Kader. Und es kann immer sein, dass etwas passiert. Wir haben hohe Ziele, da brauchen wir auf allen Positionen mehrfach Qualität.“
Ilja Keanzig über die Chancen gegen den FC und den Aufstieg
Jetzt kann es also bald losgehen. Auch beim VfL Bochum fiebert man dem Saisonauftakt entgegen. Gerade auch Ilja Kaenzig (45). Der einstige Ziehsohn von Reiner Calmund bei Bayer Leverkusen ist nun Geschäftsführer beim Traditionsklub im Revier und will den VfL nach turbulenten Jahren wieder in ruhiges Fahrwasser führen. „Ruhe im Verein ist die Grundlage für jeden Erfolg“, sagt Kaenzig. So manch einer hat Bochum nach der Aufholjagd in der letzten Rückserie mit auf der Liste jener Klubs, die vielleicht die Übermacht von Köln und Hamburg durchbrechen könnten.
Louis Schaub beim 1. FC Köln: "Ich möchte mich da durchsetzen"
Die Erwartungshaltung auf seiner ersten Auslandsstation ist Louis Schaub klar. Der ÖFB-Teamspieler startet mit dem 1. FC Köln als Aufstiegsfavorit ins Abenteuer zweite deutsche Fußball-Bundesliga. "Wir wollen unser Ziel so schnell wie möglich erreichen", erklärte der 23-Jährige im Gespräch mit der APA. "Ich habe mir bewusst einen Verein ausgesucht, der für mich in die Bundesliga gehört." Er selbst ist ein Hoffnungsträger beim Projekt sofortiger Wiederaufstieg. Kolportierte 3,5 Millionen Euro hatten sich die Kölner den Kreativspieler von Rapid Wien kosten lassen.
Anfang zieht die Schrauben vor dem Start noch mal an
Der 1. FC Köln ist nur noch drei Tage und wenige Stunden von seinem ersten Zweitliga-Spiel seit dem Aufstieg 2014 entfernt. Für die sofortige Rückkehr in die Bundesliga soll ab dem ersten Spieltag alles passen. Markus Anfang fordert daher von seinen Spielern noch einmal volle Konzentration. „Stopp! Stopp! Stopp!“ Markus Anfang unterbrach auch am Dienstag wieder das Training, wenn ihm etwas nicht gefiel. So engagiert wie in den letzten Wochen der Vorbereitung auch rief der FC-Coach immer wieder seinen Anweisungen an die Spieler über den Platz. Jetzt, da es ernst wird, schien Anfang das Tempo noch einmal anzuziehen.
FC-Reiseführer: Wer alle 17 Auswärtsspiele sehen will, muss viele Kilometer abspulen
Die Spannung steigt! Noch drei Tage, dann beginnt für den 1. FC Köln mit dem Auswärtsspiel beim VfL Bochum (Samstag, 13 Uhr) die Mission Wiederaufstieg. Express wird Sie in dieser Woche mit dem großen Zweitliga-Führer auf die neue Liga vorbereiten. Wer sind die Konkurrenten? Was gibt's zu sehen? Welche Geschichte hat der FC mit den Konkurrenten? Heute Folge 2: Die Auswärtstouren. Insgesamt sind es vom Dom bis zur Türschwelle der anderen 17 Zweitliga-Stadien 6370 (Straßen)-Kilometer. Fans, die jedes Auswärtsspiel besuchen, müssten dann hin und zurück also 12740 Kilometer zurücklegen.
Gegen Köln: So könnte die Bochumer Startelf aussehen
Seit Wochen tüftelt der VfL Bochum an einer passenden Startformation für den Saisonauftakt. Mittlerweile gibt es klare Tendenzen. Eine unantastbare erste Elf wird es (natürlich) nicht geben – das hat VfL-Cheftrainer Robin Dutt bereits mehrfach betont. Aber im Vorfeld der Auftaktpartie gegen den 1. FC Köln muss er zum ersten Mal Entscheidungen treffen. Die mögliche Formation für das Spiel gegen Köln sieht also wie folgt aus: Riemann - Celozzi (Gyamerah), Hoogland, Leitsch, Soares - Losilla, Tesche - Weilandt (Pantovic/Kruse), Maier, Sam - Hinterseer.
Kommentar: Der 1. FC Köln und der HSV sind ein Traum für die zweite Bundesliga
Jahrelang nahm bei vielen HSV-Anhängern mit jedem Tag, mit dem man sich nach der Sommerpause dem Bundesligastart näherte, die Tristesse zu. Die Furcht war greifbar, dass es einmal mehr eine Saison des Zitterns um den Klassenerhalt werden würde. In diesem Jahr blieb die sonst so knappe Rettung bekanntlich aus. Nicht anders ist das Gefühlsleben der Fans des 1. FC Köln. Die Konkurrenz freut es natürlich, zwei Mannschaften wie den FC und den HSV mit solch einer landesweiten Strahlkraft in ihrem Kreis zu haben. Das mag die Aufstiegsambitionen der 16 anderen Mannschaften zwar dämpfen, erhöht aber das mediale Interesse an der 2. Liga ebenso wie das der Zuschauer und Sponsoren.