Ex-Hamburger in der Pole Position als neuer FC-Geschäftsführer Favorit: Setzt Köln aufs Modell "Beiersdorfer plus"?
Nur beim Thema Dietmar Beiersdorfer präsentierten sich die Kölner Macher bei ihrer denkwürdigen Pressekonferenz am Sonntag schmallippig. Dabei ist der Ex-Hamburger nach kicker-Informationen der Topkandidat auf die Schmadtke-Nachfolge. Und noch jemand soll kommen.
KOMMENTAR: EIN ABSCHIED, DER NOCH LANGE NACHWIRKEN WIRD
Kein „Mahlzeit“ mehr zu Beginn einer Pressekonferenz. Kein „Servas!“ mehr, wenn der Trainer des 1. FC Köln am Geißbockheim zu den Journalisten tritt. Peter Stöger ist Vergangenheit beim Effzeh. Doch seine Art, sein herzlicher Umgang mit Mitmenschen, wird noch lange nachhallen. Denn er ist selten geworden im eiskalten Fußballbusiness. Der 51-Jährige und sein Assistent Manfred Schmid werden dem 1. FC Köln und den Menschen, die mit ihnen bei den Geissböcken zu tun hatten, fehlen – weit mehr, als dies bei einem gewöhnlichen Trainerteam der Fall gewesen wäre.
Nach der Entlassung von Peter Stöger Zurück im Chaos: Der 1. FC Köln bricht auseinander
Kein Cheftrainer, kein Sportdirektor – nur sechs Monate nach dem größten sportlichen Erfolg seit 25 Jahren steht der 1. FC Köln vor einem Scherbenhaufen. Die skurrile Entlassung von Peter Stöger ist der unrühmliche Höhepunkt einer desaströsen Entwicklung. "Spürbar anders". So lautet der Kölner Vereinsslogan. Nach den jüngsten Ereignissen müsste man diesen umbenennen in "1. FC Köln - spürbares Chaos".
SPORT1-Kommentar zur Entlassung von Peter Stöger beim 1. FC Köln Kölns Bosse sind nicht erstligareif
Das chaotische Aus von Peter Stöger beim 1. FC Köln ist ein Rückfall in alte Zeiten. Der SPORT1-Kommentar von Chefredakteur Digital Ivo Hrstic.
Das Chaos hält wieder Einzug beim "Effzeh". Die Ära Stöger/Schmadtke ist durch das Aus des Österreichers endgültig Geschichte. Vier Jahre des Erfolgs, der Ruhe und Gelassenheit weichen altbekannten Kölner Reflexen. Der 1. FC Köln ist erstaunlich schnell wieder seinem Ruf eines jecken Karnevalsklubs gerecht geworden. Das aktuelle Chaos ist hausgemacht und wirft den FC in seiner Entwicklung um Jahre zurück.
1. FC Köln: Lukas Podolski übt nach Stöger-Aus Kritik an Vereinsführung Podolski attackiert Kölner Bosse
Nach der Entlassung von Trainer Peter Stöger lässt Lukas Podolski kein gutes Haar an der Klubführung des 1. FC Köln. Für den entlassenen Coach gibt es dagegen viel Lob. Vereinsikone Lukas Podolski hat nach der Trennung von Cheftrainer Peter Stöger deutliche Kritik an der Klubführung des Bundesliga-Schlusslichts 1. FC Köln geübt. "Er hat vier Jahre sehr gute Arbeit geleistet, da geht man nicht so miteinander um. Das kann man anders lösen, jetzt gibt es nur Verlierer. Ein Hinhalten hatte Stöger nicht verdient", schrieb der ehemalige Nationalspieler in seiner Kolumne in der Fußball Bild.
Der 1. FC Köln und Peter Stöger haben sich einvernehmlich getrennt. FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle spricht im Interview mit fc.de über die Gründe für die Entscheidung. Herr Wehrle, der FC und Peter Stöger haben sich getrennt. Dazu haben viele FC-Fans Fragen. Zum Beispiel, warum diese Entscheidung ausgerechnet nach einem guten Spiel wie dem 2:2 auf Schalke getroffen wurde.
Alexander Wehrle: Wir haben das schon Ende der Woche vor dem Spiel gemeinsam mit Peter entschieden. Wir hatten einen Punkt erreicht, an dem es nicht mehr weitergegangen wäre, weil auch durch die vielen Niederlagen in der Liga ein Stück weit der Glaube verloren gegangen ist. Zudem haben wir erstmals Tendenzen im Innenverhältnis der Mannschaft gespürt, die nicht gut waren.
Sportchef-Suche Ex-HSV-Manager Beiersdorfer ist Favorit
Werner Spinner (69) hatte so gar keine Lust, die Personalie Dietmar Beiersdorfer (54) zu kommentieren (hier mehr dazu lesen). Auf die Frage, ob man mit dem früheren HSV-Manager verhandelt habe, ließ sich der FC-Präsident zu einer schnippischen Antwort hinreißen: „Vielleicht war er hier auf dem Weihnachtsmarkt.“ Vielleicht. Sicher ist, dass sich Beiersdorfer in Köln mit FC-Verantwortlichen getroffen hat.
Neuer FC-Trainer Was Ruthenbeck von Stöger unterscheidet
Es war ungewöhnlich laut am Montagmorgen auf dem Trainingsplatz des 1. FC Köln, lauter als in den vergangenen Jahren. Stefan Ruthenbeck, der in Folge des Abschieds von Peter Stöger von der A-Jugend des 1. FC Köln zu den Profis befördert worden ist, hielt seine erste Trainingseinheit mit dem gesamten Kader ab und kommentierte lautstark jede Übung.
Pressestimmen zum FC „1. Fußball-Club für Indiskretion und Peinlichkeiten“
Der 1. FC Köln hat sich von Trainer Peter Stöger getrennt. Der Schritt erzürnt viele Fans (und Ex-Spieler), kam aber nicht überraschend.
Wir haben Pressestimmen zur Trennung von Peter Stöger gesammelt „Express“: „Das Stöger-Aus ist spürbar schmerzhaft“ „Immer mehr erinnert an das Katastrophenjahr 2012. Auch damals ging erst der Sportchef, dann der Trainer. Auch damals blieb mit Claus Horstmann ein Finanzvorstand übrig, der plötzlich das Vakuum im sportlichen Bereich im Alleingang füllen musste. Auch damals war der Absturz in die Zweitklassigkeit nicht zu verhindern.“
Kommentar zur Trennung von Stöger FC macht sich zum Gespött von ganz Deutschland
Es passt zu den Fehlgriffen dieser Saison beim 1. FC Köln, dass man sich ausgerechnet nach einer spielerisch mehr als respektablen Leistung von seinem vier Jahre lang erfolgreich arbeitenden Trainer trennt. Damit hat man sich zum Gespött von ganz Fußball-Deutschland gemacht, viele eigene Fans gegen sich aufgebracht und das Bild vom Chaos-Club neu belebt.
Das unwürdige Ende einer Ausnahmeerscheinung: Peter der Große
Der 1. FC Köln entlässt nach einer turbulenten Woche Peter Stöger. Die Menschlichkeit des Trainers war eine Besonderheit im Fußball, die Art und Weise wie er vom Verein verabschiedet wurde einfach nur unwürdig. Die FC-Familie sagt schluchzend Servus.
Peter Stöger ist weg, und eine ganze Stadt hat plötzlich Tim Handwerkers jugendliche Tränen in den Augen. Dieser seltsame Mann aus Wien, er hat so perfekt zu diesem seltsamen Köln am Rhein gepasst, wie selten ein Trainer zu irgendeiner Stadt und ihrem Fußballverein.
Neuer Trainer des 1. FC Köln: Stefan Ruthenbeck im Porträt
Seit Sonntag steht es fest: Stefan Ruthenbeck beerbt Peter Stöger auf der Kommandobrücke des 1. FC Köln. Wir stellen den neuen Trainer im Porträt vor.
In der Pressekonferenz bestätigten effzeh-Präsident Werner Spinner und Geschäftsführer Alexander Wehrle, dass nach der Trennung vom österreichischen Trainerteam um Peter Stöger und Manfred Schmid fortan Stefan Ruthenbeck das Sagen bei den „Geißböcken“ hat. Der 45-Jährige war bis dato Trainer der effzeh-U19 und wird jetzt von seinen Co-Trainern Markus Daun und Kevin McKenna unterstützt.
RUTHENBECK TESTET TALENTE UND BAUT DAS TRAINERTEAM UM
Er kam über die Feuerwehrzufahrt zum Franz-Kremer-Stadion: Stefan Ruthenbeck, der Feuerwehrmann. Zusammen mit den Co-Trainer Markus Daun und Kevin McKenna soll der 45-Jährige frischen Wind beim 1. FC Köln reinbringen. Darüber hinaus nimmt er weitere Veränderungen am Trainerteam vor.
Werner Spinner ist nicht nur durch die Personalie Peter Stöger in die Kritik geraten. Der Präsident des 1. FC Köln muss sich auch intern immer häufiger rechtfertigen. Nun hat er Aufräumarbeiten angekündigt. Diese müssen aber überall stattfinden – auch im eigenen Präsidium.
Er wollte den Verein vereinen. Diese Aussage wird Werner Spinner wohl noch so lange verfolgen, so lange der inzwischen 69-Jährige dem 1. FC Köln als Präsident vorsteht. Dass ihm dieses Vereinen immer weniger gelingt, tritt in diesen Wochen deutlich zutage. Das liegt auch an internen Grabenkämpfen, die in der sportlichen Krise der Geissböcke für jeden sichtbar geworden sind.
SEIT FREITAG WAR ALLES KLAR: SO LIEF DAS STÖGER-AUS
Alexander Wehrle deutete es bereits vor dem Spiel gegen den FC Schalke 04 an: Es gebe „neue Komponenten“ außer der sportlichen Situation, die über die Trainerfrage beim 1. FC Köln entscheiden würden. Doch da war sie bereits getroffen worden: die Entscheidung, sich von Peter Stöger zu trennen.
Wann es genau begann, wann die ersten Risse auftraten, lässt sich kaum mehr sagen. Genauso lässt sich inzwischen kaum mehr beurteilen, wer von den Verantwortlichen in den letzten Tagen die Wahrheit sagte und wer nicht. Gesagt wurde jedenfalls eine ganze Menge. Inoffiziell und offiziell. Am Ende dürfte die Chronik der Trennung ungefähr so ausgesehen haben.
Neues FC-Trainerteam mit Ruthenbeck Benjamin Kugel und Marcel Abanoz kaltgestellt
Neben Stefan Ruthenbeck (43) standen am Montag viele andere neue Gesichter auf dem Trainingsplatz (hier mehr zu den Veränderungen von Stefan Ruthenbeck beim 1. FC Köln lesen). Der Interimscoach beförderte auch seinen Trainerstab zur Bundesliga-Truppe. Neben Assistent Kevin McKenna standen auch Fitnesstrainer und weitere Betreuer aus der U19-Crew auf dem Platz.
Nach Berliner Blitz-Aus Wird Keller nun ein Kandidat für die Stöger-Nachfolge?
Es ist der überraschendste Rauswurf der Saison! Union Berlin hat Jens Keller gefeuert (hier mehr zum Trainer-Aus lesen). Eine kleine Schwächeperiode und interne Probleme haben ihn den Job gekostet.
FC-Präsident Spinner wütet gegen Pseudo-Moralaposteln
Auch die Mühe der drei weiblichen Fans vor dem Geißbockheim nutzte nichts mehr: Das Plakat mit der Aufschrift: „Spinner weg! Stöger bleibt!“ wird fürs Erste ohne Folgen bleiben (hier mehr zum Aus von Peter Stöger beim 1. FC Köln lesen). Der Aufschrei der restlichen Fans fand vor allem digital statt. Dass der beliebte Trainer gehen muss, sorgte für einen Orkan in den sozialen Netzwerken, der dem Vorstand nun frontal ins Gesicht bläst.
Über Bosz, Stöger und die Gesprächsführung bei „Sky“: Skandalisieren ist Trumpf
Am Samstag stellte „Sky“ in der Bundesliga unter Beweis, dass die Missachtung journalistischer Grundsätze kein großes Problem ist, wenn es um Trainerentlassungen geht. Der Fußball beschäftigt sehr viele Menschen. Millionen Fans lesen unter der Woche nach, was mit ihrem Verein passiert und wie die Verfassung der Mannschaft vor dem Wochenende ist, wenn Bundesligaspieltag ist und das nächste Spiel ansteht. Die Bundesliga hat nun seit einigen Jahren eine Partnerschaft mit einem Pay-TV-Sender namens „Sky“, der jede Menge Geld dafür ausgibt, die Spiele übertragen zu dürfen.
Nach Berliner Blitz-Aus Wird Keller nun ein Kandidat für die Stöger-Nachfolge?
Es ist der überraschendste Rauswurf der Saison! Union Berlin hat Jens Keller gefeuert (hier mehr zum Trainer-Aus lesen). Eine kleine Schwächeperiode und interne Probleme haben ihn den Job gekostet.
FLICKENTEPPICH: DER FC IST NUR NOCH EINE ÜBERGANGSLÖSUNG
Kein Geschäftsführer Sport, kein Trainer, keine Athletik- und Reha-Coaches, kaum mehr gesunde Spieler, dazu ein schwindender Rückhalt für das Präsidium: Der 1. FC Köln ist ein halbes Jahr nach dem größten Erfolg der letzten 25 Jahre nur noch ein Verein mit Übergangslösungen.
NICHT GENUG SPIELER: SELBST MIT TALENTEN WIRD ES KNAPP
Stefan Ruthenbeck steht vor einer ersten großen Herausforderung: Vor seinem ersten Pflichtspiel mit dem 1. FC Köln am Donnerstag bei Roter Stern Belgrad bekommt der Interimscoach keinen 18er-Kader zusammen. Selbst mit mehreren Talenten aus dem Nachwuchs stehen aktuell nicht genügend Spieler zur Verfügung.