“Überschaubares Bonbon” für FC-Treue Warum Kainz & Co. wirklich bleiben
Mit Florian Kainz lässt ein weiterer Profi des 1. FC Köln seine Aussiegtsklausel ungenutzt. Was kostet den FC die Treue seiner Leistungsträger? Christian Keller spricht von “überschaubaren Bonbons” und offenbart: “Es ging nicht primär um Geld.” Da waren es also nur noch zwei. Per Vertragsverlängerung hat Florian Kainz als vierter Profi des 1. FC Köln darauf verzichtet, seine Ausstiegsklausel zu aktivieren. Zuvor hatten bereits Jan Thielmann, Eric Martel und Timo Hübers trotz einer solchen Option ihr Bleiben versichert, einzig Jeff Chabot (zum VfB Stuttgart) hat bislang von seinem Wechselrecht Gebrauch gemacht.
Ursprünglich, nach dem Abstieg, hatten bekanntlich sieben FC-Profis über eine Ausstiegsklausel verfügt. Während beim erwähnten Quintett nun Klarheit herrscht, stehen hinter Linton Maina und Marvin Schwäbe weiterhin Fragezeichen. Ein Verbleib Mainas gilt als wahrscheinlich – Schwäbes Abgang ebenso, obwohl dessen Klausel schon verfallen ist. Der Verzicht von Thielmann, Martel, Hübers und Kainz wiederum dürfte den FC eine niedrige siebenstellige Summe gekostet haben. Sportchef Christian Keller will keine Details nennen, sagte beim Mitgliederstammtisch jedoch: “Wir sind nicht im Bereich Fußballromantik, so funktioniert Bundesliga nicht – aber es ist bei Weitem nicht so, dass es bei diesen verfallenen Ausstiegsklauseln primär um Geld ging...”
Doch kein Horrorszenario : Deswegen war der Kauf der Ausstiegsklauseln unausweichlich
Vier Wochen nach dem Abstieg aus der Bundesliga zeichnet sich das von vielen Fans befürchtete Horrorszenario nicht ab. Im Gegenteil: Von den sieben Ausstiegsklauseln wurde nur eine gezogen, vier Spieler haben sich zum FC bekannt, weitere werden möglicherweise folgen. Auch, weil Christian Keller Geld in die Hand genommen hat. Das war aber auch dringend nötig. Für den Verbleib von Florian Kainz und Co. wurde Geld in die Hand genommen beim 1. FC Köln: Deswegen war der Kauf der Klauseln unausweichlich. Zwar nicht bei allen, aber doch bei vielen Kölner Fans haben die vergangenen Tage so etwas wie Aufbruchstimmung ausgelöst. Fast täglich haben die FC-Verantwortlichen positive Nachrichten gestreut. Die verkündeten Personalien sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kader auch in Liga zwei auf manchen Positionen noch seine Baustellen haben wird. Auch die Versäumnisse und Fehleinschätzungen der vergangenen Saison haben den FC in Liga zwei geführt, immerhin konnte der befürchtete personelle Supergau verhindert werden.
Die Schande von Nizza: Eltern in Sorge Verurteilter FC-Fan noch immer Verantwortlicher für Amateurclub bei Köln
Beim GKSC Hürth, einem kleinen Amateurverein im Schatten Kölns, rumort es. Eine Rolle spielen dabei die furchtbaren Szenen vom FC-Conference-Spiel in Nizza im September 2022. Knapp zwei Jahre später ist die Eskalation an der französischen Riviera größtenteils aufgearbeitet, Urteile wurden gesprochen. Doch bei einem Amateurclub im Kölner Umland rumort es immer noch gewaltig. Und jetzt kommt der GKSC Hürth ins Spiel. Der Amateurclub spielt in der Kreisliga B im Rhein-Erft-Kreis, es gibt darüber hinaus 18 Jugendmannschaften im Verein. Einige Eltern der jungen Spieler sind in Sorge, Michael F. (Name geändert) erklärt wieso: „Beim GKSC sitzt in der Führungsetage immer noch eine Person, die an den Krawallen in Nizza tatkräftig beteiligt war. Es gibt Fotos von ihm während der Prügeleien, mittlerweile ist er auch verurteilt worden. Wir Eltern fragen uns, warum der Verein einen verurteilten Straftäter weiterhin als Entscheidungsträger in unserem Verein behält und machen uns Sorgen, ob das der richtige Umgang für unsere Kinder ist.“ Vorstandsmitglied Stefan Kurth bezieht dazu Stellung: „Uns ist die Vergangenheit und die Verurteilung von Stefan K. bewusst und wir distanzieren uns ganz klar von jeglicher Gewalt, nicht nur im Bereich vom Fußball. Er hat damals richtige Scheiße gebaut, allerdings seine Strafe dafür auch bereits bekommen.“
Nach der großen Aussprache muss der Blick nach vorn gehen
Das Desaster der abgelaufenen Saison wird nicht kleiner, wenn man darüber redet. Doch nun ist es an der Zeit, alle Kraft auf den Wiederaufstieg zu lenken. Es gehört eine Menge Mut dazu, sich nach dem Desaster der vergangenen Saison mit 1200 Vereinsmitgliedern in Klausur zu begeben und eine Fragerunde mit offenem Ende anzusetzen. Zumal die Spitze des 1. FC Köln nach der Erfahrung des Januar-Stammtischs wusste, dass man nicht mit Halbwahrheiten und Ausweichmanövern davonkommen würde. Die Lehre damals war: Die Mitglieder des 1. FC Köln postulieren schon durch ihre Anwesenheit einen Anspruch auf Wahrheit. Wer einen Saal mit 1000 Menschen um diese Wahrheit betrügen will, muss sehr gut lügen können. Es ging um Rechtsfragen, nicht um Befindlichkeiten der Fans
Zwar blieb die Präsentation des Gutachtens zur Haftungsfrage in der Potocnik-Affäre so unspektakulär wie erwartet. Doch das ist die Natur derartiger Gutachten. Es ging um eine saubere Aufarbeitung; darum, zu klären, wer Fehler gemacht hat – und ob es jemanden gibt, der dafür haften muss. Das Gutachten behandelte Rechtsfragen, keine Befindlichkeiten. Und da war klar, dass es nicht möglich sein würde, den materiellen Schaden etwa des Abstiegs rechtssicher der Transfersperre zuzuordnen. Und überhaupt – wie sollte man das beziffern? Die Wertzuwächse, die sich nun andere Vereine in die Bilanzen schreiben können, weil sie Spieler verpflichteten, die Köln nicht holen konnte? Oder die fehlenden Medien- und Sponsoring-Erlöse deutlich jenseits der Marke von 30 Millionen Euro – und das allein im ersten Jahr? Eine juristische Unmöglichkeit.
Wer derlei Zusammenhänge vor mehr als 1000 überwiegend bitter enttäuschten Mitgliedern zu erläutern hat, darf nicht auf Applaus hoffen. Vor allem, wenn die Fans im Saal einen völlig anderen Schadensbegriff haben als die Juristen. Denn den Menschen, die den 1. FC Köln ausmachen, geht es um die persönliche Enttäuschung und die Demütigung, die ihr Verein sowohl auf dem Fußballplatz als auch in den Verhandlungssälen erlitten hat. Da liegt es nahe, dass man jemanden sehen will, der Verantwortung übernimmt und persönliche Konsequenzen zieht. Entsprechend groß bleibt der Ärger bei vielen, dass außer Jörg Jakobs niemand gehen musste. Die FC-Verantwortlichen versuchten, mit Demut und Offenheit zu überzeugen.
Der Auftritt von Geschäftsführung und Präsidium war aufrichtig genug, um die Mehrheit der Menschen für sich einzunehmen. Und tatsächlich gibt es mittlerweile Faktoren, die zuversichtlich stimmen. Zwar war der sportliche Abstieg ein zu hoher Preis für das enorme Sanierungstempo, die Transfersperre das Resultat eines amateurhaften Risiko-Managements, und man darf das Gute im Schlechten nicht überbewerten. Doch scheint der FC immerhin robust genug, um dieses in jeder Hinsicht selbstverschuldete Drama überleben zu können. Der Exodus der letzten Leistungsträger ist ausgeblieben. Weil zudem ein Trainer gefunden ist, kann der 1. FC Köln nach der großen Aussprache vom Mittwoch nun den Blick nach vorn richten, die Saison abhaken – und alle Kraft auf das Projekt Wiederaufstieg richten.
FC verpflichtet Sturm-Talent Ouro-Tagba Und macht ihn direkt zum Gegenspieler
Der 1. FC Köln hat Mansour Ouro-Tagba von 1860 München verpflichtet. Aufgrund des Registrierungsverbots wird der Angreifer wie angekündigt prompt an den SSV Jahn Regensburg verliehen. Der erste von mindestens vier Transfers dieses Sommers ist fix: Freitagvormittag hat der 1. FC Köln die Verpflichtung von Mansour Ouro-Tagba bekannt gegeben. Der 19-Jährige kommt ablösefrei von 1860 München und sei “langfristig als Lizenzspieler unter Vertrag genommen” worden. “Mansour hat vielversprechende Anlagen und bringt für sein junges Alter vor allem aus athletischer Perspektive schon sehr gute Voraussetzungen mit, um sich nachhaltig im Profifußball durchzusetzen”, freut sich Sportchef Christian Keller. Ouro-Tagba selbst sagt: “Ich bin sehr glücklich, bei so einem großen Verein unterschrieben zu haben.”
Der 1. FC Köln schlägt trotz des FIFA-Urteils auf dem Transfermarkt zu. Aus der Jugendakademie von RB Leipzig kommt ein begehrtes Juwel, an dem auch die Bayern dran waren. Trotz des FIFA-Urteils und der laufenden Registrierungssperre zieht der 1. FC Köln einen Youngster an Land, der den Rheinländern in der Zukunft viel Freude bereiten könnte. Chilohem Onuoha (19) wechselt nach Informationen von ‚Sky‘ an den Rhein. Da sein aktueller Vertrag bei RB Leipzig im Sommer ausläuft, wird keine Ablöse fällig. In der abgelaufenen Spielzeit kam der offensive Mittelfeldspieler für die U19 der Sachsen zum Einsatz. Dort stand er nach einem längeren Ausfall aufgrund eines Syndesmosebandrisses 15 Mal auf dem Platz, wobei ihm fünf Tore und drei Vorlagen gelangen. Der Offensivspieler kann sowohl auf den Außen als auch auf der Zehn spielen und machte aufgrund seiner Leistungen einige Klubs auf sich aufmerksam.
Salzburg-Abschied beschlossen FC-Urgestein Horn wechselt erneut
RB Salzburg hat am Freitagmittag den Abschied von Timo Horn bekannt gegeben. Die langjährige Nummer eins des 1. FC Köln steht damit vor der erneuten Club-Suche. Timo Horn und RB Salzburg gehen nach einem halben Jahr wieder getrennte Wege. Am Freitag hat der österreichische Vize-Meister den Abschied des Torhüters verkündet. Auf Horn, der 2023 den 1. FC Köln verlassen hatte, wartet der zweite Vereinswechsel seiner Profi-Karriere. “Mit dem Ablauf seines im letzten Winter unterzeichneten Vertrags endet die Zeit von Timo Horn bei unseren Roten Bullen. Wir danken Timo für seinen Einsatz und wünschen ihm alles Gute sowie viel Erfolg auf seinem weiteren Karriereweg”, heißt es in einer knappen Meldung auf der Club-Homepage, ohne jegliche Stellungnahmen. Nun geht Horn erneut auf Vereinssuche.
Plan für Top-Talente FC schafft neuen Job – Ex-Profi übernimmt
Die Top-Talente des 1. FC Köln bekommen einen eigenen Manager. Ein Ex-Profi soll dem Kölner Nachwuchs den Übergang in den Profibereich erleichtern. Dass der 1. FC Köln in den vergangenen Jahren herausragende Nachwuchsarbeit geleistet hat, steht außer Frage. Dass, gemessen daran, zu wenigen Talenten der Schritt zu den Profis gelungen ist, ebenfalls – das hatte Christian Keller schon im Laufe der Abstiegssaison öffentlich angeprangert. Um den Top-Talenten den Übergang zu erleichtern, schafft der FC nun einen neuen Posten: Ein Talente-Betreuer soll sich intensiv um sämtliche Herausforderungen kümmern, die auf Nachwuchsspieler beim Sprung in den Herrenbereich warten.
Ein Kandidat auf den Job soll Sascha Bigalke sein. Der ehemalige Zehner hatte von 2012 bis 2014 selbst für den FC gespielt, war Teil von Peter Stögers Aufstiegsmannschaft gewesen (nach Kreuzbandriss nur ein Einsatz). Noch vor seinem Karriereende, 2021 bei der SpVgg Unterhaching, hatte der heute 34-Jährige die A-Lizenz erlangt und als Trainer im Hachinger Nachwuchs fungiert. Zudem hatte Bigalke, der zuletzt insbesondere als Experte für den Streamingdienst DAZN tätig war, 2021 unter Steffen Baumgart beim FC hospitiert. Nun könnte er dauerhaft ans Geißbockheim zurückkehren.
Wieso der 1. FC Köln trotz Transfersperre Spieler verpflichten darf
Mit Mansour Ouro-Tagba hat der 1. FC Köln den ersten Sommerneuzugang vorgestellt. Mit der weiterhin wirksamen Transfersperre der FIFA steht das nicht in Konflikt. Beim Mitgliederstammtisch des 1. FC Köln am Mittwochabend ging es nicht nur um die Frage, wie es zur Transfersperre kommen konnte - sondern auch, wieso der kicker über zwei sich zu dem Zeitpunkt anbahnende Zugänge berichten könne. Tatsächlich stellte der Klub am Freitag den jungen Stürmer Mansour Ouro-Tagba als Transfer vor. Gegen die Sperre verstoßen die Kölner damit aber keinesfalls.
Denn die sogenannte Transfersperre ist eigentlich eine Registrierungssperre. Heißt: Seitdem der CAS die Sperre des Weltverbands FIFA kurz vor Weihnachten 2023 bestätigte, dürfen für den FC nur Spieler auflaufen, die bereits vor dem CAS-Urteil für den Klub als Spieler registriert waren. Ab Ende Januar 2025 endet die Sperre und der 1. FC Köln darf verpflichtete Spieler sofort wieder registrieren. Im Winter-Transferfenster wäre der Klub also wie alle Konkurrenten handlungsfähig. Auch die Leihen - etwa von Ouro-Tagba nach Regensburg - könnten abgebrochen werden und Ouro-Tagba dann für die Geißböcke auflaufen. Vorausgesetzt natürlich, im Leihvertrag ist eine entsprechende Klausel enthalten.
Das war der “hauptausschlagende Grund” für die Struber-Entscheidung
Der neue Trainer des 1. FC Köln heißt Gerhard Struber. So viel ist seit Mittwochmorgen klar. Beim Mitglieder-Stammtisch nannte Sportchef Christian Keller den ausschlaggebenden Grund der Entscheidung für den Österreicher. Der Sportchef gab dabei noch einmal einen Einblick in die wichtigsten Attribute, die der neue Trainer für die Mission schnellstmöglicher Wiederaufstieg mitbringen musste. Dabei habe Struber “eine sehr hohe Passfähigkeit” zur Kölner Spielidee. Diese war mit der Verpflichtung von Steffen Baumgart im Sommer 2021 beim 1. FC Köln zum Leben erweckt worden und sieht insbesondere ein hohes und intensives Pressing vor. Statt vom Baumgart-Fußball zu reden, zog Keller kürzlich lieber den Vergleich mit RB-Fußball. Was passend ist, schließlich kommt mit Struber ein Trainer zum FC, der jahrelang selbst als Trainer durch die RB-Schule gegangen war.
Bei RB hat sich der 47-Jährige einer hohen Intensität im Pressing verschrieben, wobei die eigenen Angreifer aggressiv anlaufen und frühe Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte erzielen sollen. Doch Strubers RB-Vergangenheit bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich: Die Akademie aus Österreich setzt grundsätzlich darauf, mit vielen jungen und entwicklungsfähigen Talenten zu arbeiten und diese auch frühzeitig in die Profi-Mannschaften zu integrieren. “Er hat bei seinen vorherigen Stationen nachgewiesen, dass er sehr gerne und erfolgreich mit jungen Spielern arbeiten kann. Und wir haben eine sehr junge Mannschaft in der neuen Spielzeit”, sagte Keller.Noch wichtiger als die beiden zuerst genannten Aspekte war dem FC bei seiner Entscheidung jedoch eine andere Tatsache: Strubers Glaube an das Erreichen der Kölner Ziele. “Wir haben in ihm die absolute Überzeugung gespürt, dass er sich in dieser herausfordernden Situation zutraut, mit dieser Mannschaft, mit diesen Mitarbeitern und allen Fans im Rücken, das Schiff in die richtige Richtung bewegen zu können”, erklärte Keller und machte klar: “Das war der hauptausschlagende Grund.”
Kohle-Poker um Waldschmidt & Selke Verspart Köln wieder die Sturm-Planung?
Köln will, die Spieler wollen. Geld ist da. Und trotzdem kommen Davie Selke, Luca Waldschmidt und der FC nicht zusammen. Fakt: Beide Angreifer würden dem FC in der 2. Liga guttun. Aber Köln pokert um Kohle, will nicht zu viel zahlen. Oder wie es Vize-Präsident Eckhard Sauren ausdrückt: „Wir lassen uns nicht auspressen.“ Verspart Köln schon wieder die Sturm-Planung? Im Sommer 2022 war Sport-Boss Keller der Stürmer Anthony Modeste zu teuer. Ein Jahr später hatte Keller im Transfer-Endspurt auf weitere Verstärkung im Angriff verzichtet, obwohl Ex-Trainer Baumgart unbedingt noch einen Mann wie Moukoko holen wollte. Ausgang bekannt: Kölns Tor-Flaute war Hauptgrund für den Abstieg. Um schnell wieder aufzusteigen, braucht Köln Top-Angreifer. Der FC kann aufgrund der Transfersperre nicht nachlegen. Köln hat Selke ein Angebot für die 2. Liga vorgelegt. Keller: „Davie weiß, dass wir ihn unbedingt halten wollen, jetzt schauen wir, wie er sich entscheidet.“ Neben der Ablöse geht’s bei Walschmidt vor allem ums Gehalt. Waldschmidt kann sich eine FC-Zukunft durchaus vorstellen.
Heiße Gerüchte aus Italien Top-Klub hat FC-Talent Finkgräfe im Visier
Er galt als einer der Überflieger und Lichtblicke der vergangenen Saison: Trotz Abstieg könnte FC-Youngster Max Finkgräfe (20) überzeugen. Natürlich weckt das Begehrlichkeiten. Der 20-jährige Linksverteidiger wurde unter Ex-Coach Timo Schultz in der Rückrunde zum absoluten Leistungsträger. Sein Marktwert ist in dieser Zeit von einer Million Euro zunächst auf fünf, dann sogar auf sechs Millionen Euro geklettert. Mitte Juni 2024 ploppen nun Gerüchte auf, dass die AS Rom Interesse an Finkgräfe hat. Zwar sollen aktuell noch keine Verhandlungen laufen, aber der Spieler ist auf dem Radar der Scouts. Aus der Bundesliga sollen Eintracht Frankfurt und der FC Augsburg den Spieler beobachten. Dem Vernehmen nach hat sich der Vertrag von Finkgräfe in Köln aufgrund seiner Einsatzzeiten bis Juni 2026 verlängert. Sportchef Thomas Kessler sagte vor einigen Tagen: „Zu Vertragsinhalten äußern wir uns grundsätzlich nicht, aber es muss keiner Sorge haben, dass er uns im Sommer vom Hof reitet.“ In diesem Sommer nicht, im nächsten schon, denn nicht nur die „Roma“ wird genau hinschauen, wie sich Finkgräfe in der 2. Liga weiter entwickelt.
Neue Führungskraft gesucht Wildert der FC bei der Konkurrenz?
Seit Anfang April 2024 ist klar, dass der 1. FC Köln eine neue Führungsperson braucht. Schon vor dem feststehenden Abstieg gab man die anstehende Trennung von Kommunikationschef Michel Rudolph (kam im Januar 2022 nach Köln) bekannt. Mit dem Bereichsleiter Medien & Kommunikation wurde sich auf eine Beendigung der Zusammenarbeit zum 30. Juni 2024 geeinigt. Sport-Geschäftsführer Christian Keller sagte: „Unser Ziel ist es, die Position bis zum Beginn der kommenden Spielzeit 2024/25 nachzubesetzen.“ Gesucht werde eine Führungspersönlichkeit mit „breit gefächerten Fähigkeiten“, sowie eine „zupackende als auch gewinnende Person“. Doch so einfach gestaltet sich die Suche dem Vernehmen nach nicht. Der 1. FC Köln schaut sich aktiv auch bei der Konkurrenz in der Bundesliga und 2. Liga um. Die aktuelle Situation rund um den 1. FC Köln schreckt allerdings einige interessante Medienprofis ab. Exzellente Personen nach Köln zu locken, könnte teuer werden. Aufgrund der ungewissen Perspektive stehen Forderungen von 300.000 bis 400.000 Euro Jahresgehalt im Raum. Ist der FC bereit, so viel Geld auszugeben?
Deswegen ist Mansour Ouro-Tagba für den FC ein guter Deal
Mit Mansour Ouro-Tagba hat der 1. FC Köln eins der größten Talente der 3. Liga verpflichtet. Der 19-jährige Angreifer bringt viel Potenzial mit, seine Entwicklung ist aber sicher noch lange nicht abgeschlossen. Die Leihe an Jahn Regensburg bietet für Ouro-Tagba die Chance, sich weiter zu entwickeln. Ein Debüt des 19-Jährigen steht dann im Sommer 2025 an beim 1. FC Köln Am Ende der Saison waren es 19 Einsätze in der 3. Liga und damit ganz offensichtlich zu wenig. Mansour Ouro-Tagba kam nicht auf die Anzahl an Spielen in der 3. Liga, die es anscheinend gebraucht hätte, um ihn in München fix zu halten. Dem Vernehmen nach verfügte der 19-Jährige bei den 60ern über eine Klausel, die den Vertrag bei einer bestimmten Anzahl an Einsätzen verlängert hätte. Gerade in der Hinrunde wurde der Angreifer nicht gebracht.
„Er ist Stürmer, er kann nicht köpfen. Das ist eine Grundvoraussetzung für einen Stürmer“, sagte der damalige Coach Maurizio Jacobacci damals und ließ den Angreifer die gesamte Hinrunde links liegen. Und das zur Enttäuschung der 18060-Verantwortlichen. Denn im Winter folgte die Trennung vom Trainer, Ouro-Tagba bekam nun seine Chance und erzielte gegen Lübeck auch sein erstes Tor – mit dem Kopf.
Der 19-Jährige gilt als technisch versiert, bringt eine athletische Statur mit, ist schnell und scheut auch keine Zweikämpfe. Allerdings sucht er auch schon mal den Weg durch die Wand, hat noch Defizite im Abschluss. „Er ist ein Typ Straßenkicker, den musst du einfach machen lassen. Er hat einen guten Körper, den er gut einsetzt. Er hat auch die technischen Möglichkeiten, das Ganze zu lösen“, sagte Argirios Giannikis, der neue Coach der Münchner. Ouro-Tagbe ist sowohl im Zentrum als auch über die Außen einsetzbar, spielte bei 1860 meist auf dem linken Flügel, fiel in der U21 aber auch schon mal durch ein hitziges Gemüt auf. Zwei Mal flog der Angreifer in der vergangenen Spielzeit in der Bayernliga mit Gelb-Rot vom Platz.
Transferziele im Winter Auf diesen Positionen muss Keller nachbessern
Der 1. FC Köln plant mit seinem Schattenkader bereits das Transferfenster im Winter. Auf welchen Positionen besteht Handlungsbedarf? Der FC verleiht wegen der Transfersperre seine neuen Spieler direkt weiter, um sie dann spätestens im Sommer 2025 in den eigenen Reihen begrüßen zu können. Nicht minder wichtig, als sich in den nächsten zweieinhalb Monaten frühzeitig Talente für die Zukunft zu sichern, wird jedoch der kommende Transfer-Winter. Denn dann wird die Sperre für den 1. FC Köln abgelaufen sein und die Geißböcke können ihren Kader wieder unmittelbar verstärken. Dabei stehen einige Problem-Positionen bereits jetzt im Fokus. Schon im vergangenen Winter hatte der FC im Sturmzentrum, auf der Sechs und in der Innenverteidigung nachlegen wollen, nachdem es die Verantwortlichen vor der Saison versäumt hatten, auf die Schwachstellen des Kaders zu reagieren. Neu hinzu kommt die Position des Rechtsverteidigers...
In Köln vermisst, beim neuen Club angezählt So lief es für die FC-Abgänge
Wie lief die Saison 2023/24 für die Abgänge des 1. FC Köln? In Teil eins geht es um Ellyes Skhiri, Timo Horn, Sebastian Andersson und Kingsley Schindler. Der Verlust von Skhiri zählte zu den Hauptgründen für den Abstieg des 1. FC Köln; der Mittelfeldchef konnte nicht annähernd ersetzt werden, fehlte den Geißböcken an allen Ecken und Enden. Bei Eintracht Frankfurt absolvierte der Tunesier, sofern er fit war, zwar wettbewerbsübergreifend sämtliche Spiele von Beginn an, schoss fünf Tore (plus drei Vorlagen) und schaffte mit den Hessen als Bundesliga-Sechster die Qualifikation für die Europa League – kritisiert wird er aber dennoch. Die Frankfurter Rundschau schrieb zuletzt von einer “Rückrunde zum Vergessen”, nach dem für ihn enttäuschenden Afrika-Cup sei Skhiri “in ein tiefes Loch” gefallen. Anschließend habe der 29-Jährige auch zunehmend über Rückenprobleme geklagt, es wird ein psychosomatischer Hintergrund vermutet. Sportvorstand Markus Krösche sagt über Skhiri: “Ich erwarte schon, dass er sich steigert.”
Wehmut wird mitschwingen, wenn Dejan Ljubicic am Montag den spannungsgeladenen Auftakt der österreichischen Nationalmannschaft in die Fußball-EM gegen Frankreich aus der Zuschauerrolle verfolgen muss. Die unfreiwillig lange Sommerpause bietet Dejan Ljubicic stattdessen die Möglichkeit, seine Gedanken zu ordnen und einen Plan zu entwickeln, wie seine Karriere wieder in die richtigen Bahnen gelenkt werden soll. Mit dem Sturz in die Zweitklassigkeit ist nun das genaue Gegenteil seiner Ambitionen eingetreten. Es verwundert daher nicht, dass Dejan Ljubicic erneut einen Vereinswechsel anstrebt. Im Sommer 2023 war der Österreicher mit einem entsprechenden Vorhaben noch am Veto des FC gescheitert. Auch in diesem Sommer ist die Lage kompliziert. Damit ein Wechsel zustande kommen kann, ist der Österreicher auf das Einverständnis der Geißböcke angewiesen.
Nach Informationen der Rundschau fand in der vergangenen Woche ein Austausch zwischen dem Management von Ljubicic und FC-Sportchef Christian Keller statt. Ein konkretes Ergebnis gab es nicht. Während Ljubicic den Gedanken hinterlegte, eine Luftveränderung als die beste Option zu erachten, um nicht nur auf dem Platz wieder Boden unter die Füße zu bekommen, bat Keller um Verständnis, vorerst keine Entscheidung in der Angelegenheit treffen zu können. Was wiederum damit zusammenhängt, dass ein paar wichtige Personalien noch einer Klärung bedürfen. Der Fall Ljubicic ist für den 1. FC Köln auch deshalb eine Frage des Abwägens, weil sich dem Club nur noch in diesem Sommer die Möglichkeit bietet, per Verkauf eine Millionen-Einnahme zu generieren. Im Winter dürfte die Marktlage deutlich komplizierter sein. Dass Ljubicic seinen Kontrakt beim FC verlängert, gilt als ausgeschlossen. 2025 würde er daher ablösefrei gehen können.
Auch andere Personalien sind noch mit einem Fragezeichen versehen. Weiterhin offen ist, ob Flügelspieler Linton Maina von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen wird. Die Verhandlungen mit Davie Selke, dessen Vertrag nur für die Erste Liga gültig war, dauern ebenfalls nach wie vor an. Der Mittelstürmer fühlt sich wohl in Köln, müsste nach dem Abstieg aber spürbare Gehaltseinbußen in Kauf nehmen. Zuletzt kokettierte die Selke-Seite mit einem Angebot aus Saudi-Arabien – vermutlich, um einen möglichst guten Vertragsabschluss mit dem FC zu erzielen. Die Geißböcke machten wiederum klar, das Gehaltsgefüge nicht sprengen zu wollen. Höchst fraglich ist zudem, ob noch eine Einigung mit Luca Waldschmidt zustande kommt. Die bisherige Wolfsburger Leihgabe kann sich inzwischen zwar vorstellen, den FC in die Zweite Liga zu begleiten. Nach Ablauf der Kaufoption soll sein Berater allerdings zu hohe finanzielle Forderungen stellen.
Die letzte Chance für Christian Keller beim 1. FC Köln
Drei Wochen nach dem Abstieg des 1. FC Köln ist die Zwischenbilanz besser als erwartet. Trotzdem bleiben viele Fragezeichen. Bei der Mitgliederversammlung m Mittwoch wurde es mal wieder spät mit dem 1. FC Köln, aber nicht so spät wie befürchtet. Diesmal standen drei Themen auf der Tagesordnung: Das Gutachten zur Transfersperre, die sportliche Situation und das Thema „wirtschaftliche Lage“, über das die Geschäftsführer am Geißbockheim derzeit am liebsten sprechen. Denn ein Großteil der Verbindlichkeiten ist in den vergangenen zwei Jahren abgetragen worden. Die Leute fragen sich: Wie ist das möglich? Und ich glaube, man kann sagen: ohne Weiteres. Zum einen waren da Transfer-Erlöse wie zum Beispiel für Bornauw und Jakobs im Sommer 2021 für zusammen 20 Mio. Euro. Trotzdem wurde es damals eng mit dem Geld. Die Pandemie, Sie erinnern sich.
Aber dann: Innerhalb von zwei Jahren ist offenbar ein Wunder geschehen. Denn die Schulden und Verbindlichkeiten von insgesamt 80 Millionen Euro sind praktisch weg. So ein Wunder ist das allerdings gar nicht, wenn man mal extrem grob überschlägt, was finanziell so los ist im Fußball. In den vergangenen zwei Jahren hat der FC zusammen 20 Mio. Euro mehr aus den Medienerlösen erzielt als zuvor, eher 25. Dann sagte Sportchef Keller am Mittwoch, er habe den Aufwand für die Lizenzspieler in den vergangenen zwei Jahren um 20 Mio. reduziert. Das heißt, die Kölner dürften bereits in Kellers erstem Jahr 10 Mio. Euro Kaderkosten eingespart haben, nun also noch einmal 20. Dann verkaufte Köln Modeste und Özcan für zusammen 10 Mio. Euro, dazu Duda und Ehizibue für fünf. Die Conference League brachte auch 10 Millionen. Und nicht zuletzt verlor der 1. FC Köln im vergangenen Sommer Hector und Skhiri sowie im Winter Limnios und Katterbach, womit die obere Etage der Gehaltspyramide vollständig abgeräumt war.
Daher verstehe ich nach wie vor nicht, wie Christian Keller von seinen Misserfolgen auf dem Transfermarkt derart entmutigt sein konnte, dass er im vergangenen Sommer „zwei bis drei Millionen Euro“ freie Mittel nicht in einen Leihstürmer investierte. Klar gibt es keine Garantien. Aber im schlimmsten Fall hätte der 1. FC Köln eben einen weiteren Stürmer gehabt, der nicht trifft. Und sich ein bisschen langsamer saniert. Die Zahlen sind immerhin wieder solide. Der Abstieg ist dennoch passiert oder womöglich eben deswegen, das kostet auf Anhieb allein 30 Millionen Euro Medieneinnahmen. Die Mannschaft war nicht gut genug. Und auch bei der Transfersperre wählte der 1. FC Köln eine Strategie, die vollständig am Thema vorbei argumentierte. Gegen den Rat von allen Seiten. Das alles sind Folgen von Fehlentscheidungen. Und alle, die an diesen Entscheidungen beteiligt waren, sind beim 1. FC Köln nach wie vor im Amt.
Ein Vorstand, der zusammenhält und vertrauensvoll mit der Geschäftsführung arbeitet, ist eine gute Sache. Aus Sicht des FC-Präsidiums ist es also nachvollziehbar, dass die Herren weitermachen. Und es ist ebenso nachvollziehbar, dass sie Christian Kellers Rücktrittsangebot ablehnten. Sie schätzen ihn, sie vertrauen ihm – glauben an ihn. Und werden ihn trotzdem vorerst ein wenig intensiver hinterfragen als zuletzt. Dennoch ist die Zwischenbilanz drei Wochen nach dem Abstieg besser als erwartet. Der 1. FC Köln hat wieder einen Trainer. Dazu hat Keller ein Gerüst von Spielern gehalten, mit denen es möglich sein sollte, in der Zweiten Liga konkurrenzfähig zu sein. In der Wintertransferphase wird er dann liefern müssen, um zu beweisen, dass er nicht nur ein Talent für gute Transferentscheidungen hat. Sondern dass auch die Strukturen, die er im Kölner Scouting geschaffen hat, einen Mehrwert bringen.
Das alles ist ein Risiko, doch Keller wird diese letzte Chance erhalten. Und der Vorstand wird sich daran messen lassen müssen, sie ihm verschafft zu haben. Im Herbst 2025 wird dann spätestens darüber abgestimmt, ob die Mitglieder ein Team an die Spitze ihres Vereins wählen, dem sie mehr zutrauen als Wolf und seinen Kollegen. Am vergangenen Montag war ich bei der knapp zweistündigen Pressekonferenz, auf der Dieter Prestin Team und Konzept vorstellte, mit dem er sich um das höchste Amt im Verein bewerben will. Ich habe seitdem niemanden getroffen, den dieser Auftritt überzeugt hat. Die Vorstandswahl im Herbst 2025 wird eine Frage der Alternativen sein. Dieter Prestins Initiative hat immerhin dem amtierenden Vorstand aus seiner vor allem kommunikativen Lethargie geholfen. Und es werden sich weitere Teams berufen fühlen, eine Bewerbung zu versuchen. In die Frage, wer dem 1. FC Köln am besten dienen kann, ist also Bewegung gekommen. Das kann nur gut sein für den Verein.
Ruf beschädigt? Wolf entschuldigt sich bei Jörg Jakobs
In der Folge der Transfersperre hat der Vorstand des 1. FC Köln die Zusammenarbeit mit Jörg Jakobs beendet. Werner Wolf äußerte sich beim Mitglieder-Stammtisch emotional hinsichtlich dieser Personalie. Ende Februar hat der 1. FC Köln die Beendigung der Zusammenarbeit mit Jörg Jakobs zum 30. April hin bekannt gegeben. Seit 2012 hatte der 53-Jährige in unterschiedlichen Funktionen für den Club gearbeitet, war unter anderem zweimal interimistisch in die sportliche Verantwortung gerückt und hatte dabei die Kaderplanung in seinem Haupt-Aufgabengebiet. Bei der Trennung sagte Präsident Wolf: “Die Kündigung ist Teil der Aufarbeitung der Transfersperre, die gegen den 1. FC Köln verhängt wurde.”
Nicht wenige sahen in Jakobs ein Bauernopfer, schließlich hat es bis zum heutigen Tag keine weiteren personellen Konsequenzen nach dem Fifa-Urteil gegeben, das durch den Cas bestätigt wurde. Auch das inzwischen vorliegende Gutachten der Kanzlei Hengeler Mueller hat zu keinem anderen Ergebnis mehr geführt. Zwar habe die “leichte Pflichtverletzung” der damaligen Geschäftsführer Wehrle und Türoff “zu einer ganz gravierenden Folge geführt”, wie Vize-Präsident Wettich erklärte. Man müsse jedoch zwischen der rechtlichen Sichtweise und den tatsächlichen Folgen unterscheiden. Da es zudem keinen bezifferbaren Schaden gebe, seien Schadensersatzansprüche nicht gegeben.
Da es auch in der zweiten Phase, die das Gutachten untersuchte, nach der Verpflichtung des Spielers laut Kanzlei “keine Pflichtverletzung” gegeben habe, wird Jakobs die einzige personelle Konsequenz nach der verhängten Transfersperre bleiben. Als Sündenbock wollte der Vorstand seinen langjährigen Mitarbeiter jedoch am Mittwochabend vor knapp 1200 Mitgliedern nicht verstanden wissen. “Ich lasse nichts auf Jörg Jakobs kommen”, sagte Werner Wolf sichtlich bewgt. "Er hat erhebliche Dienste für diesen Verein. Ich verdanke ihm enorm viel, auch persönlich.” Der ehemalige Trierer sei mehrfach eingesprungen und habe beim FC in schwierigen Situationen “aufgeräumt.” Zu den genauen Hintergründen der Trennung wollte sich Wolf beim Mitglieder-Stammtisch nicht im Detail äußern.
Kaufoption abgelaufen Wie geht es mit Waldschmidt weiter?
Nach Ablauf seiner Leihe verzichtete der 1. FC Köln darauf, die Kaufoption bei Luca Waldschmidt zu ziehen. Kehrt der Offensivspieler nun zum VfL Wolfsburg zurück? Nach einer durchwachsenen Leih-Saison beim FC ist die Zukunft von Waldschmidt völlig offen. Die Kaufoption der Geißböcke, die ihn für vier Mio. Euro hätten fest verpflichten können, ist inzwischen abgelaufen. Demnach wird Waldschmidt erst einmal zu den Wölfen zurückkehren müssen, schließlich steht er dort noch bis 2025 unter Vertrag. Eine aussichtsreiche Perspektive besitzt er dort jedoch nicht. In der abgelaufenen Saison sammelte Waldschmidt zu wenig Argumente (nur drei Tore), um in Wolfsburg eine neue Chance zu erhalten.
Laut kicker ist das große Problem das hohe Gehalt des Spielers, das der Effzeh nicht alleine stemmen kann. Nachdem in der vergangenen Saison noch Stammverein Wolfsburg einen großen Teil des Salärs übernahm, müssten ihn die Kölner nun alleine bezahlen. Heißt konkret: Waldschmidt müsste eine dicke Gehaltskürzung in Kauf nehmen, um weiterhin in Köln spielen zu können. Bis zum 30. Juni haben alle Parteien noch Zeit, sich zu einigen. Nach diesem Tag läuft die Registrierung von Waldschmidt in Köln ab, eine Verpflichtung wäre dann aufgrund der Transfersperre nicht mehr möglich.
FC-Bosse verschärfen den Ton Richtung Stadt Köln Geißbockheim: „Kommt um die Ecke!“
Der 1. FC Köln muss sich für die Zukunft rüsten. Entscheidend ist ein Ausbau am Geißbockheim – doch seit fünf Jahren herrscht Stillstand. Das soll sich nun ändern. Beim FC-Stammtisch gingen die FC-Bosse in die Offensive und machten mächtig Druck auf die Politik und die Stadt Köln. In den vergangenen Jahren hat der Klub schon einiges geleistet. Sportchef Keller erklärte: „Wir haben in den vergangen zweieinviertel Jahren rund 10 Millionen Euro in die Geißbockheim-Infrastruktur investiert.“ Trotz Abstieg sieht er die Millionen gut angelegt: „Die hätten wir auch vermeintlich in einen neuen Stürmer investieren können, vielleicht wären wir dann noch in der Bundesliga. Das kann gerne kritisiert werden. Ich sage aber: Wir möchten keine Geschäftsführer sein, wo die Frauen ihre Trikots selber zu Hause waschen müssen, weil wir nicht mal eine Waschmaschine haben. Wir wollen auch keine Geschäftsführer sein, wo die Nachwuchsspieler in die Kabinen mit Masken kommen, weil es da so stinkt, weil die Räume schimmeln. Das möchten wir nicht.“
Sein Kollege Philipp Türoff betonte, dass der FC nicht ohne die Unterstützung der Stadt funktionieren könne. Das sei eine Frage von „Verkehr, von Sicherheit, von Stadion, vom Trainingsgelände. Wir setzen ganz klar da drauf, dass die Stadtgesellschaft ein Herz hat für den Fußball und den Leistungssport.“ Es müssen nun aber endlich Wege gefunden werden, wie man weiter konstruktiv zusammen arbeitet. „Da ist nicht alles gut!“, betonte Türoff. Beim Thema GBH-Ausbau geht Präsident Werner Wolf nun in die Offensive: „Alles, was der 1. FC Köln beantragt hat, ist umweltrechtlich und baurechtlich okay.“ Es dauere nun aber nochmal bis zu zwei Jahre, um drei Plätze auf den Gleueler Wiesen auch umzusetzen. Es sei klar, dass der FC-Plan irgendwann genehmigt wird. „Wir geben die Plätze nicht auf“, so Wolf klar. Jetzt wurden erstmal Ersatzplätze gesucht, einer in Hürth Efferen, zwei weitere sollen bald umgebaut werden, damit auch im Winter unter Flutlicht trainiert werden kann. Wolf machte mächtig Druck in Richtung Stadt: „Wir haben gesagt: Ihr habt jetzt die Chance, kommt um die Ecke. Macht das uns möglich. Wenn das nicht möglich ist, dann werden wir mit der Wucht aller Mitglieder in den Wahlkampf einsteigen.“
Details zum Zweitliga-Auftakt Knall-Start für Coach Struber am 2. August
Die Tränen nach dem bitteren Abstieg trocknen langsam, und beim Blick auf die 2. Liga können zahlreiche Fans des 1. FC Köln schon wieder lächeln. Hamburger SV, Schalke 04, Hertha BSC, Hannover 96, 1. FC Kaiserslautern – in der neuen Saison stehen wieder viele Traditionsduelle daheim oder in auswärtigen, stimmungsvollen Arenen an. Zum Auftakt soll es allerdings einen ganz besonderen Knaller geben: Der 1. FC Köln beginnt die Spielzeit wohl mit dem Duell gegen Fortuna Düsseldorf. Es soll dann ein Fußball-Fest werden: Freitagabend, 2. August 2024, 20.30 Uhr, Flutlicht-Derby zwischen dem FC und der Fortuna im Rhein-Energie-Stadion. Der Absteiger empfängt vor voller Hütte den Beinahe-Aufsteiger. Fortuna verpasste in der Relegation nach einem 3:0 im Hinspiel doch noch den Aufstieg in die 1. Liga nach einem Elfmeterdrama daheim gegen den VfL Bochum. Auch für den neuen FC-Trainer Gerhard Struber könnte es keinen prickelnderen Start geben. Ob es tatsächlich so kommt, wird am 4. Juli feststehen, dann will die DFL die Spielpläne für die 1. und 2. Liga offiziell präsentieren.
“In den Flow gekommen” So hat Downs seine erste Bundesliga-Saison erlebt
Damion Downs bereitet sich aktuell mit den USA auf die Olympischen Spiele vor. Ob der Stürmer des 1. FC Köln zum finalen Kader dazugehören wird, entscheidet sich erst noch. Der 19-Jährige zeigt sich jedoch zufrieden mit dem Trainingslager und blickt positiv auf die neue Saison mit den Geißböcken. Während sich die Profis des 1. FC Köln in der kommenden Woche bereits wieder am Geißbockheim versammeln und die Vorbereitung auf die Zweitliga-Saison aufnehmen, hat Damion Downs noch nicht einmal Urlaub gehabt. Der junge Stürmer reiste nach der abgelaufenen Saison in die Vereinigten Staaten, um sich in Kansas City mit dem US-amerikanischen Team auf die Olympischen Spiele in Paris vorzubereiten.
“Ich arbeite hart und dann schaue ich, was dabei herauskommt”, sagte Downs hinsichtlich seiner Chancen, die durch seine beiden Treffer in der Bundesliga sicherlich nicht geringer geworden sind. Wurde Downs in der Hinrunde noch überwiegend in der Regionalliga eingesetzt, folgten in der Rückserie unter Timo Schultz vermehrte Joker-Auftritte. “Es hat sich angefühlt, als hätte ich mich in der ersten Hälfte der Saison zunächst an den Herrenfußball gewöhnt”, berichtete Downs. “In der zweiten Hälfte bin ich mehr in den Flow gekommen. Ich wusste, was ich kann und dass ich einen Einfluss auf das Spiel haben kann. Das hat einige Male funktioniert”, sagte Downs mit Blick auf seine beiden Tore gegen Borussia Mönchengladbach und Union Berlin. “Leider”, ergänzte der Stürmer, “hat es nicht gereicht, um in der Bundesliga zu bleiben.” In der kommenden Saison hofft Downs nun auf seinen persönlichen Durchbruch in der 2. Liga.
Kaderplanung: Das Gerüst steht, doch es bleiben große Baustellen
Vier Wochen nach dem Abstieg aus der Bundesliga zeichnet sich das von vielen Fans befürchtete Horrorszenario nicht ab. Im Gegenteil: Von den sieben Ausstiegsklauseln wurde nur eine gezogen. So langsam zeichnet sich das Gesicht des Kaders ab, es bleiben aber dicke Fragezeichen. In den vergangenen Wochen sind kaum zwei Tage in Folge vergangen, an denen die FC-Bosse nicht eine positive Nachricht aus dem Hut zaubern. Dass die Meldungen erst peu á peu über die Nachrichten-Ticker laufen, kommt sicher nicht von ungefähr. Unterm Strich zeichnet sich aber dennoch ein sehr positives Bild ab. Vom Horrorszenario des großen Ausverkaufs ist der FC jedenfalls weit entfernt und arbeitet zudem mit Vertragsverlängerungen von Nachwuchsspielern sowie Neuverpflichtungen, die erst im Sommer 2025 für den FC zur Kaderplanung werden, an der mittelfristigen Zukunft. Wie auch immer man Christian Keller und Co. gerade gegenüber steht, die FC-Bosse arbeiten gerade in Hochgeschwindigkeit.
Stand jetzt bleiben 22 Spieler aus dem vergangenen Kader, die vertraglich an den FC gebunden sind. Mit Dejan Ljubicic und Marvin Schwäbe gibt es allerdings zwei Akteure, bei denen ein Abgang wahrscheinlich oder nicht ausgeschlossen ist. Zu den 22 Profis kommen sechs Leihspieler, die zunächst zum FC zurückkehren. Zudem wird mit Julian Pauli ein weiterer Youngster an der Vorbereitung teilnehmen. Mit großer Wahrscheinlichkeit auch weitere junge Akteure wie Meiko Wäschenbach. Fragezeichen stehen zudem hinter Linton Maina, der über eine Ausstiegsklausel verfügt sowie Davie Selke und Luca Waldschmidt, die der FC gerne halten würde. Bei Selke scheint die Entscheidung noch offen zu sein, während eine Weiterverpflichtung von Luca Waldschmidt tendenziell eher unwahrscheinlich ist...
Duda sammelt Karten statt Tore Abwehr-Abgang bei zwei Clubs nur Bankdrücker
Wie lief die Saison 2023/24 für die Abgänge des 1. FC Köln? In Teil zwei geht es um Ondrej Duda, Kristian Pedersen, Noah Katterbach und Dimitris Limnios. Duda (Hellas Verona), der nach Hellas Veronas Relegations-Rettung in der Vorsaison per Kaufpflicht fest vom 1. FC Köln zu den Italienern gewechselt war, feierte mit dem Serie-A-Club erneut den Klassenerhalt. Dieses Mal bestand bereits nach dem vorletzten Spieltag Klarheit, Hellas wurde immerhin Tabellen-13. von insgesamt 20 Mannschaften. Der Ex-Kölner gehörte dabei über die komplette Saison zu den Stammkräften, spielte 29-mal von Beginn an. Dudas Ausbeute hielt sich mit einem Tor und vier Vorlagen in Grenzen. Allerdings sah der slowakische EM-Teilnehmer zehn Gelbe Karten und flog zudem zweimal mit Gelb-Rot vom Platz. Ein entscheidender Grund für beides könnte seine – im Vergleich zur FC-Zeit – defensivere Rolle im zentralen Mittelfeld gewesen sein...