FC-Boss spricht schon wieder von Europa und gesteht „großen Fehler“
Marketing-Boss Markus Rejek bildet gemeinsam mit Christian Keller und Philipp Türoff das Geschäftsführer-Trio des 1. FC Köln. Zuvor arbeitete der 55-Jährige auch als Geschäftsführer bei Arminia Bielefeld und 1860 München. In einem Podcast-Interview mit dem bayrischen Portal „sechzger.de“ hat der FC-Boss am Montag über die schwere Saison mit den Geißböcken und die verhängnisvolle Transfersperre gesprochen. Rejek hat Verständnis für den Unmut der Anhänger: „Als Fan bist du traurig und vielleicht auch wütend, denn es sind viele Fehler passiert. Wären diese Fehler nicht passiert, wären wir auch nicht da, wo wir jetzt sind. Wenn alles richtig gelaufen wäre, wären wir mit Sicherheit nicht abgestiegen.“ Trotz der sportlichen Krise und dem Fahrstuhl-Image, spricht der FC-Boss aber schon wieder von einer schillernden Zukunft in der Domstadt.
„Wir haben ein sportlich miserables Jahr hinter uns mit dem Abstieg in die 2. Liga. Das ist grausam und das ist ein Schaden, den wir schnellstmöglich reparieren müssen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass der Verein in Zukunft Potenzial hat und haben muss, als Vertreter der viertgrößten deutschen Stadt auch international zu spielen. Das hört sich jetzt total skurril an, wenn man gerade abgestiegen ist, aber die Power hat der FC und da müssen wir wieder hin.“ Der Geschäftsführer tritt aber auch auf die Bremse und ergänzt: „Die Transfersperre ist etwas ganz Besonderes – das gab es bisher nicht in der Bundesliga – und diese Herausforderung müssen wir erstmal zusammen stemmen, bevor wir zu sehr an irgendwelche internationalen Früchte glauben und denken.“
Der amtierende Vorstand des 1. FC Köln will im Amt bleiben. Dieter Prestin und sein Team wollen dies ändern und selbst den Club übernehmen. Nun liegt es an den Mitgliedern zu entscheiden. Doch es wird wohl nicht nur um diese beiden Teams gehen. Die Katze ist also endlich aus dem Sack. Dieter Prestin will mit Stefan Jung und Sonja Fuss an seiner Seite neuer Vorstand des 1. FC Köln werden, und das so schnell wie möglich. Das Trio strebt eine außerordentliche Mitgliederversammlung an. Diese einzuberufen, würde bei ausreichender Unterstützung rund zwei Monate dauern, zuzüglich der Einladungsfrist läge der tatsächliche Termin also wohl frühestens Ende August, eher im September, wenn zudem die reguläre MV ansteht.
Dieses Recht auf eine aoMV hat das Team Prestin, oder Team “FC-Zukunft”, wie es sich nun nennt. Wie diese FC-Zukunft aussehen soll, haben Prestin, Jung und Fuss am Montag vorgestellt. Zumindest hat das Trio einige wenige Stichworte genannt. Mehr war es nicht, was von dem angeblichen und noch immer nicht nachgewiesenen 40-Seiten-Konzept präsentiert wurde. Die einzigen echten Unterschiede lagen in zwei Punkten: Prestin und Co. wollen keine Internationalisierung mehr (wie unter dem aktuellen Vorstand in Richtung Japan und USA), sondern eine “Nationalisierung” und Fokussierung auf deutsche Sponsoren und Geldgeber. Und natürlich soll künftig “Sportkompetenz” im Vorstand vorhanden sein. Diese soll nicht nur durch Prestin und Fuss erfolgen, sondern – ebenfalls wie beim amtierenden Vorstand – durch ein Kompetenzteam im Hintergrund, bestehend aus Peter Neururer, Tony Woodcock, Roger van Gool und Harald Konopka.
Kann ein Team, dessen sportliche Kompetenzmitglieder ein Durchschnittsalter von 70 Jahren haben (Prestin/68, Woodcock/68, Neururer/69), Konopka/71, van Gool/74) und mehrheitlich seit vielen Jahren raus sind aus dem Fußballgeschäft, den FC wirklich in die Zukunft führen? Zweifel sind angebracht. Eines dürfte dagegen klar sein: Am Ende wird es wohl nicht nur auf eine Entscheidung zwischen dem amtierenden Vorstand und dem Team Prestin hinauslaufen. Für den Fall einer Abwahl des Wolf-Vorstands und einer damit verbundenen Neuwahl noch in 2024 sowie für den Fall einer regulären Vorstandswahl 2025 würde der Mitgliederrat ein neues Trio ins Rennen schicken, denn das Mitglieder-Gremium würde, Stand heute, weder das Team Wolf noch das Team Prestin nominieren. Es bleibt also spannend – und am Ende entscheiden die Mitglieder.
Kommentar: Gute Argumente zur richtigen Zeit, mehr aber noch nicht
Die Pressekonferenz der Initiative „FC-Zukunft“ am Montag, nun der Mitgliederstammtisch – die FC-Bosse um Christian Keller und Co. erfahren gerade viel Gegenwind. Ausgerechnet in den Tagen zuvor präsentieren die Kölner Verantwortlichen eine Handvoll positive Argumente. Mit dem Verbleib von Jan Thielman, Eric Martel und Timo Hübers sowie der Vertragsverlängerung von Fayssal Harchaoui und Julian Pauli sowie der unmittelbar bevor stehenden Verpflichtung des neuen Trainers Gerhard Struber haben Christian Keller und Co. zahlreiche positive Signale gesendet. Die machen die Vorkommnisse und die daraus folgende desolate Saison nicht wett, sorgen aber doch für so etwas wie Aufbruchstimmung. Der Sturm ist damit noch nicht überstanden.
Mit den positiven Meldungen haben die FC-Bosse pünktlich Argumente gesammelt und auch zeitlich breit gestreut. Wenn man so will, genau zum richtigen Zeitpunkt. Die können die folgenschweren Fehleinschätzungen, verpassten Chancen und letztlich den verdienten Abstieg nicht wettmachen. Sie werden ebenfalls die Kritik an der Vereinsführung am Mitgliederstammtisch nicht verstummen lassen, der erwartete Sturm könnte aber möglicherweise abgeschwächt worden sein. Die sportliche Situation ist aber so, wie sie ist. Christian Keller und Co. tun gerade alles dafür, sie möglichst schnell zu verbessern. Auch das in gewisser Weise genau zum richtigen Zeitpunkt. Aus der Untergangsstimmung ist bei den ersten Fans jedenfalls so etwas wie Aufbruchstimmung geworden. Was diese wert ist, wird dann die alt bekannte Wahrheit auf dem Platz offenbaren.
Der 1. FC Köln wird mit Gerhard Struber als Cheftrainer in die Saison 2024/25 starten. Der 47 Jahre alte Österreicher mit der UEFA-Pro-Lizenz trainierte zuletzt den Erstligisten RB Salzburg und stand mit dem Club in der UEFA Champions League-Gruppenphase. Zuvor wirkte er bei RB New York in der amerikanischen Profiliga MLS an der Seitenlinie und sammelte Profi-Erfahrungen mit dem FC Barnsley (England) und dem Wolfsberger AC (Österreich). Seine Trainerkarriere begann der Coach bereits 2007 bei Nachwuchsteams in der RB-Jugendakademie. 2016 wurde ihm der Trainerposten beim Farmteam FC Liefering übertragen.
Struber unterschrieb am Dienstagnachmittag seinen Vertrag beim FC und wird bereits am 21. Juni 2024 das Profiteam des FC zur Leistungsdiagnostik am Geißbockheim begrüßen und drei Tage später das erste Mannschaftstraining leiten. An diesem Tag wird er auch offiziell in Köln vorgestellt. Bis zum ersten Training der FC-Profis werden die noch vakanten Positionen im Trainerteam besetzt. Die Gespräche dazu laufen.
FC-Geschäftsführer Christian Keller sagt: „Wir sind sehr froh, dass wir Gerhard Struber als neuen Cheftrainer für den 1. FC Köln gewinnen konnten. Gerhard passt super in unser Anforderungsprofil. Exemplarisch seien seine Passfähigkeit zur FC-Spielidee sowie seine Kompetenz und Erfahrung in der Entwicklung junger Spieler genannt. Darüber hinaus bringt Gerhard eine große Überzeugung und den absoluten Willen mit, unsere sportlichen Herausforderungen mit ganz viel Positivität, Energie und harter Arbeit gemeinsam zu meistern.“
FC-Cheftrainer Gerhard Struber freut sich über das Vertrauen. „Ich gehe die Aufgabe mit sehr viel Vorfreude und sehr vielen positiven Gedanken an. Ich freue mich richtig darauf, die Mannschaft kennenzulernen, das Trainerteam kennenzulernen, die Fans kennenzulernen. Ich möchte sehr schnell und richtig tief in die FC-Welt eintauchen, um unseren Zielen nachzujagen und sie auch zu erreichen“, so der Österreicher nach der Unterschrift.
Vertrag bis 2026 Österreicher Struber wird neuer FC-Trainer
Der Absteiger 1. FC Köln hat einen neuen Trainer gefunden. Er heißt Gerhard Struber und kommt aus Österreich. Der 1. FC Köln will am 21. Juni mit der Vorbereitung auf die neue Zweitliga-Saison beginnen - und wird dies unter der Leitung von Trainer Gerhard Struber tun. Der 47-Jährige ist nach Ernst Ocwirk (1970-1971) und Peter Stöger (2013-2017) der dritte Österreicher beim FC, bei dem er auf Timo Schultz folgt, dessen auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde. Struber kommt wohl ablösefrei ans Geißbockheim, nachdem er im April 2024 bei RB Salzburg entlassen wurde. Österreichs Serienmeister hatte zuvor einen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den späteren Meister Sturm Graz verspielt und war im Halbfinale des österreichischen Pokals gescheitert.
Vor seinem Engagement in der Mozartstadt arbeitete Struber bei MLS-Klub New York Red Bulls, dem englischen Zweitligisten FC Barnsley, dem österreichischen Bundesligisten Wolfsberger AC und beim RB-Kooperationsverein FC Liefering. In Köln tritt er eine schwierige Mission an - Stichwort Abstieg und Transfersperre -, ist jedoch optimistisch und erhält einen Vertrag bis 2026. Bewegung könnte nun auch in die Personalie Florian Kainz kommen. Strubers Landsmann und FC-Kapitän, der für Österreichs EM-Kader nominiert wurde, hat sich bis jetzt noch nicht zu einer Zukunft in Köln bekannt. Dagegen gaben Uth, Thielmann, Martel und Hübers ihre Zusage, trotz des Abstiegs in der Domstadt zu bleiben.
Gerhard Struber soll die Kölner zurück in die Bundesliga führen
Der 1. FC Köln hat einen neuen Trainer gefunden. Gerhard Struber soll den Absteiger übernehmen und so bald wie möglich zurück in die Erste Liga führen. Der 47-jährige Österreicher trainierte zuletzt Red Bull Salzburg, war dort jedoch im April als Tabellenführer freigestellt worden. Am kommenden Freitag werden die FC-Profis aus dem Urlaub zurückerwartet. Struber gilt als Trainer mit offensivem Ansatz, der in der Regel mit zwei Spitzen spielt und viel Wert auf hohes Pressing legt. Damit setzt der Österreicher fort, was unter Trainer Steffen Baumgart in Köln zwei Jahre lang funktionierte. Nachfolger Timo Schultz versuchte es in der vergangenen Rückrunde mit einem ruhigeren Stil, verhalf der Kölner Mannschaft auch zeitweise zu einem Eindruck von Stabilität. Doch gelang es ihm nicht, gleichzeitig ein funktionierendes Offensivkonzept zu entwickeln.
1. FC Köln will Kurs bei Transfers ändern
Strubers internationale Erfahrung von seinen Stationen in New York und England dürfte ebenfalls ein Faktor gewesen sein. Außerdem spielte er mit Salzburg in der Champions League. Der 1. FC Köln will künftig seine Mannschaft internationaler aufstellen. Die Beschränkung auf deutschsprachige Spieler in den vergangenen Jahren erwies sich als problematisch – deutschsprachige Profis, die in der Bundesliga auf Anhieb Leistungsträger und Führungsspieler sein sollen, sind für den 1. FC Köln in diesen Zeiten finanziell wir sportlich außer Reichweite. Strubers Kader in Salzburg war der Konkurrenz turmhoch überlegen. Dass Sturm Graz die von Red Bull hochgerüsteten Salzburger im Saison-Endspurt noch abfing, war eine Sensation. Derart überlegen wird Strubers Kölner Kader nicht sein, wenngleich die Kölner nach dem Abstieg nicht ohne Stolz darauf hinweisen, dass sie mit dem Personalaufwand nun im oberen Drittel des Unterhauses liegen werden.
FC-Mitgliederstammtisch Drohen heute hitzige Tumulte?
Wird es hitzig am Mittwochabend? Der 1. FC Köln hat seine Mitglieder zum Stammtisch eingeladen. Die Resonanz ist gewaltig. Zum letzten Mitgliederstammtisch im Januar 2024 waren gut 800 interessierte Fans des 1. FC Köln gekommen. Damals wurde unmittelbar nach der Trennung von Trainer Baumgart und der bestätigten Transfersperre intensiv diskutiert. Am Mittwochabend, 12. Juni 2024, steigt ab 18 Uhr der Mitgliederstammtisch des 1. FC Köln in den MMC-Studios, Am Coloneum 1 in Ossendorf. Bei der Veranstaltung soll auf die Saison 2023/24 zurückgeblickt werden. Zudem gibt es auch einen Ausblick auf die Saison in der 2. Liga. Im Mittelpunkt stehen sicherlich die Aufarbeitung der Transfersperre und die Ursachen, die dazu geführt haben, sowie die sportliche und wirtschaftliche Situation in der Zukunft. Im Vorfeld der Veranstaltung haben sich über 2.000 Mitglieder angemeldet. Die am heftigsten kritisierten Personen, Präsident Wolf und Sportchef Keller, werden die Eröffnungsworte halten. Vizepräsident Sauren sowie die Geschäftsführer Türoff und Markus Rejek sind dann ebenfalls dabei. Personen aus dem Mitgliederrat werden diesmal nicht auf dem Podium sitzen.
Drohen Tumulte?
Eine Sicherheitsfirma ist engagiert worden, um im Notfall zuschlagen zu können. Von Tumulten oder aggressiver Stimmung geht jedoch keiner wirklich aus. Viele Fans sind zwar nach dem siebten Abstieg der Klubgeschichte inklusive Transfersperre wütend, doch im Verein hat sich in den vergangenen Jahren eine gute Streitkultur entwickelt. Es wird sicherlich hart diskutiert, aber Respekt gegenüber allen Personen steht an oberster Stelle. In der Einladung hieß es, dass sich der Verein „einen sehr offenen Austausch zu allen wichtigen Themen rund um den FC“ wünsche. Viele Mitglieder sehen auch trotz Abstieg einen positiven Trend: Der neue Trainer Gerhard Struber wurde am Mittwochmorgen offiziell präsentiert, Spieler wie Hübers, Kainz, Uth, Thielmann oder Martel gehen mit in die 2. Liga. Sportboss Keller hat also seine Aufgaben bisher gut gemeistert. Da es sich um eine interne Veranstaltung für Mitglieder handelt, werden Audio- und Bewegtbild-Aufnahmen von der Veranstaltung nicht erlaubt sein.
Viele Probleme in Salzburg Der neue Köln-Trainer Struber in der Analyse
Gerhard Struber soll den 1. FC Köln in die Erfolgsspur zurückführen. Bei seiner bislang letzten Station in Salzburg hatte der Österreicher mit vielen Problemen zu kämpfen. Eine Analyse. Der 1. FC Köln wird also mit Gerhard Struber in die bevorstehende Zweitliga-Saison gehen. Der Österreicher wurde am Mittwoch als neuer Cheftrainer des Bundesliga-Absteigers präsentiert und erhielt einen Vertrag bis 2026. "Gerhard passt super in unser Anforderungsprofil. Exemplarisch seien seine Passfähigkeit zur FC-Spielidee sowie seine Kompetenz und Erfahrung in der Entwicklung junger Spieler genannt", wurde Köln-Geschäftsführer Christian Keller zitiert. Doch wie erfolgsversprechend ist Strubers Verpflichtung für die Domstädter wirklich?
Bei seiner bislang letzten Station in Salzburg verpasste Struber sämtliche Saisonziele. Der österreichische Ligakrösus überwinterte erstmals seit der Spielzeit 2016/17 nicht europäisch und scheiterte im heimischen Pokal-Halbfinale an Sturm Graz, das im Mai auch in der Liga die zehnjährige Regentschaft der Salzburger beendete. Daran hatte Struber keinen unwesentlichen Anteil, schaffte er es bis zu seiner Entlassung im April doch nie, der qualitativ mit Abstand besten Mannschaft des Landes dauerhaft Stabilität zu verleihen...
Struber: Ablösefrei dank Ljubicic-Trauma Ein FC-Satz macht skeptisch
Jetzt hat der Neuanfang beim 1. FC Köln auch an der Seitenlinie ein Gesicht! Gerhard Struber übernimmt ab sofort das Kommando am Geißbockheim, der Österreicher unterzeichnete am Mittwoch einen Vertrag über zwei Jahre. Struber kommt ablösefrei aus der Heimat nach Köln, weil sein Job bei Red Bull Salzburg im April mit der Entlassung geendet hatte. Aus dem Amt schoss ihn schließlich ein gewisser Ljubicic – nicht verwandt oder verschwägert mit Strubers neuem FC-Schützling Dejan. Nach einem Dreierpack des Kroaten Marin Ljubicic und der 1:3 Niederlage beim Linzer ASK zogen die Salzburger Verantwortlichen nach dem 26. Spieltag die Reißleine. Dass die Verbindung der Namen Struber und Ljubicic aus FC-Sicht positiver verläuft, hofft jetzt die gesamte Kölner Anhängerschaft. Ein Fan schrieb bei Facebook: „Wir setzen unsere ganze Hoffnung in ,unseren‘ neuen Coach, denn wir brauchen ALLE miteinander eine greifbare Vision, so wie bisher darf es nicht weitergehen bei unserem FC!“
In einer schnellen ersten Umfrage des Express ergab sich unter etwa 4500 Fans bis 16 Uhr ein durchaus positives Bild. 35 Prozent voteten optimistisch für „mit ihm hat der FC den richtigen Mann für die schwierige Saison“. Weitere 53 Prozent wollen sich mit deutlicher Kritik zunächst ebenfalls noch zurückhalten, entschieden sich für: „Mal schauen. Auf den ersten Blick bin ich noch skeptisch.“ Gerade mal zwölf Prozent kritisierten offen und ehrlich: „Ich hätte mir eine andere Lösung gewünscht.“ Skeptisch machte einige Fans allerdings die Ankündigung des Klubs, der in seiner Mitteilung formulierte: „Der #effzeh wird mit Gerhard Struber als Cheftrainer in die Saison 2024/25 starten“. Schließlich legte die Formulierung unbewusst schon einmal das Szenario nahe, die Spielzeit in anderer Besetzung zu Ende zu führen. Mit einem Augenzwinkern lautete einer der Fan-Kommentare daher auch: „Bin gespannt, ob man ihm beim FC noch frohe Weihnachten wünscht …“
Wenn Christian Keller gedanklich in die Welt des Fußballs eintaucht, schweifen seine Ausführungen gerne nach Salzburg. Dorthin, wo das Red Bull-Imperium in Sachen Nachwuchsarbeit längst zu den ganz Großen der Branche gehört. Aus Kellers Worten ist dann Bewunderung herauszuhören, und so überrascht es nur auf den ersten Blick, dass der Sportchef des 1. FC Köln mit Gerhard Struber einem hierzulande noch weitgehend unbekannten Trainer die Mission Wiederaufstieg anvertraut.
Bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Die Entscheidung macht absolut Sinn, weil Gerhard Struber alle wesentlichen Kriterien des Kölner Anforderungsprofils erfüllt. Mit seinen 47 Jahren stellt der Österreicher kein Trainer-Experiment dar, das der FC sich in seiner komplizierten Gemengelage aus Abstieg und Transfersperre auch nicht hätte erlauben können. Hinzu kommt jahrelange Erfahrung in der Nachwuchsakademie von RB Salzburg, durch die Struber sich einen Namen als Talent-Förderer gemacht hat.
Sportchef Keller verschafft sich etwas Luft
Aus dem Red Bull-Kosmos ist er zudem mit jenem Pressingfußball vertraut, zu dem die Geißböcke nach ihrem jüngsten Zickzack-Kurs und mit einer stark verjüngten Mannschaft zurückkehren wollen. Und zu guter Letzt: Dank seiner Stationen in den USA sowie in England ist Gerhard Struber international aufgestellt – auch das passt zu einem modernen 1. FC Köln, wie Christian Keller sich ihn vorstellt. Für ein wenig Skepsis sorgt allerdings die Tatsache, dass Struber im Herrenbereich nirgendwo allzu lange Halt gemacht hat.
Mit der inhaltlich nachvollziehbaren Trainerwahl sowie dem Verbleib von Timo Hübers, Eric Martel und Jan Thielmann kann Christian Keller innerhalb einer Woche gleich hinter mehrere wichtige Personalien einen Haken setzen. Sie nehmen vorerst ein wenig Last von den Schultern des massiv unter Druck geratenen Kölner Sportchefs. Nichtsdestotrotz steht außer Frage, dass nach einer verfehlten Einkaufspolitik und dem Irrtum, im Abstiegskampf auf den ruhigen Timo Schultz zu setzen, Kellers zweite Trainer-Entscheidung als FC-Verantwortlicher von Erfolg gekrönt sein muss, damit er eine Zukunft am Geißbockheim hat.
Taktik, Spielidee, Talente So tickt Gerhard Struber
Mit Gerhard Struber hat der 1. FC Köln seinen neuen Trainer gefunden. Auf den ersten Blick passt die Personalie. Restlos überzeugen konnte der 47-Jährige in der jüngeren Vergangenheit aber auch nicht. Ohne Ralf Rangnick wäre die Suche nach einem neuen Trainer für den 1. FC Köln wohl eine andere geworden – zumindest ganz anders verlaufen. Denn der Cheftrainer der Nationalmannschaft Österreichs hatte maßgeblichen Anteil an der Berufswahl von Gerhard Struber. Dieser hatte dem Fußball eigentlich schon abgeschworen. Dem Sport, dem der heute 47-Jährige schon früh verfallen war. Denn schon als Kind kickte der Österreicher auf den Wiesen des landwirtschaftlichen Hofs seines Vaters in Kuchl. Dort, beim SV, begann auch die fußballerischer Karriere und später die des Trainers...
Kommentar: Willkommen, Gerhard Struber! Darauf darf er sich am meisten freuen
Trotz Transfersperre war und ist die Sommerpause beim 1. FC Köln alles andere als ruhig. Nach dem siebten Abstieg der Klubgeschichte war der Frust groß, die Wut der Fans verständlich, die sportliche Zukunft des FC ungewiss. Sportchef Christian Keller blickte nach dem 1:4 in Heidenheim auf einen Scherbenhaufen, inklusive Transfersperre. Er lag am Boden, der FC auch. Doch was ist das Entscheidende, nicht nur, aber vor allem im Sport? Hinfallen darf man, aber niemals liegen bleiben. Keller rüttelte sich kurz und ging mit seinem Team die schwierigen Herausforderungen an. In Sachen Kader konnten in den vergangenen Tagen wichtige Personalien verkündet werden: Leistungsträger wie Timo Hübers, Jan Thielmann, Eric Martel, Mark Uth oder Florian Kainz gehen den Weg mit in die 2. Liga. Nachwuchstalente wie Fayssal Harchaoui und Julian Pauli wurden langfristig an den Vertrag gebunden.
Von einem Ausverkauf kann also keine Rede mehr sein. Auch Ängste, dass der FC in die 3. Liga durchgereicht wird, lösen sich langsam auf. Der Vorstand um Präsident Dr. Werner Wolf hat zuletzt dargestellt, dass der FC finanziell absolut gesund den Gang in die 2. Liga antritt. Heißt: Der Klub ist in den nächsten Jahren handlungsfähig und kann ab Januar 2025 massiv in den Kader investieren. Der „schnellstmögliche Aufstieg“ ist das Ziel. Der Mann, der dies umsetzen soll, heißt Gerhard Struber. Der 47-jährige Österreicher tritt eine schwierige, aber auch sehr reizvolle Aufgabe an. Nach dem extrem emotionalen Steffen Baumgart und dem eher kühlen Timo Schultz soll Struber nun den Kölner Neustart einläuten. Aufbruchstimmung mit einem Österreicher! Dass die Kombi Ösi/Kölle funktioniert, hat man schon oft gesehen – bei Toni Polster oder Peter Stöger etwa. Nun also Struber aus Kuchl im Salzburger Land. Der neue Coach gilt als sehr aufgeräumter, klar strukturierter und empathischer Typ – vom Wesen her ähnlich wie Marco Rose. Struber ist vielleicht genau der richtige Mix aus Baumgart und Schultz, die der FC jetzt braucht. Und der Trainer darf sich am meisten auf gigantische Fans freuen, die bedingungslos hinter ihrer Mannschaft stehen...
Köln hat endlich einen neuen Trainer – jetzt auch offiziell! Was längst kein Geheimnis mehr war, verkündete nun auch der Klub: Gerhard Struber wird neuer FC-Trainer und Nachfolger von Timo Schultz. Der Österreicher kommt ablösefrei und soll Köln nach dem Abstieg so schnell wie möglich zurück in die Bundesliga führen. Sein Vertrag läuft nach BILD-Informationen bis 2026. Der FC schweigt dazu. Damit aber nicht genug. Denn Kölns Bosse feiern ihr Ösi-Doppel! Nach BILD-Informationen hat sich - den Bekenntnissen anderer Profis folgend - inzwischen auch Florian Kainz trotz seiner Ausstiegsklausel für eine Köln-Zukunft entschieden. Kölns Struber-Deal war offensichtlich das entscheidende Zukunfts-Argument für Kainz! Das Ösi-Doppel hatte Kölns Sport-Boss Christian Keller letzte Woche in Salzburg bei einem Treffen mit Strubers Berater Thomas Böhm eingefädelt. Der vertritt nämlich auch die Interessen von Kainz...
"Ich habe gesagt, dann gehe ich" FC-Gremien lehnten Keller-Rücktritt ab
Beim Mitgliederstammtisch standen die Verantwortlichen des 1. FC Köln knapp 2000 Anhängern Rede und Antwort. Sport-Geschäftsführer Christian Keller verriet einige Details - und sprach über ein Rücktrittsangebot. Präsident Werner Wolf etwa bekräftigte nochmals, dass er Rücktritte in Vorstand und Geschäftsführung für nicht konstruktiv hält. "Ich halte es für vernünftiger, die Scherben aufzukehren, als wieder das Chaos einziehen zu lassen", sagte Wolf und warnte, die "Schleifspuren" der Vorstandswechsel der Vergangenheit sehe man noch heute.
Obwohl abgesehen von Vorstandsberater Jörg Jakobs und Trainer Timo Schultz, dessen Vertrag ohnehin ausgelaufen war, niemand seinen Hut nehmen musste, wurden Rücktritte im Vorstand durchaus diskutiert. Sportchef Christian Keller etwa habe ganz konkret angeboten, auf sein Amt zu verzichten: "Ich habe gesagt: Wenn es dem FC hilft, dann gehe ich", verriet Keller. Das allerdings lehnten die Klub-Gremien ab, erzählte Wolf - und erhielt dafür wohlwollenden Applaus. Keller berichtete auch, dass es "ein sehr überschaubares Bonbon" sei, mit denen man Profis wie Thielmann, Martel und Hübers zum Bleiben bewegt habe. Im Klartext: Der FC hat den Spielern ihre Klauseln abgekauft, aber nicht zu jedem Preis.
Keller holt vier Talente
Es werden aber nicht nur aktuelle Akteure gehalten, sondern auch neue dazu geholt. Einen kicker-Bericht, dass die beiden Offensivspieler Chilohem Onuoha und Mansour Ouro-Tagba verpflichtet und dann ausgeliehen werden, bestätigte Keller indirekt. Außerdem werde man so noch mit zwei weiteren Talenten verfahren. Die Transfersperre tangiert das allerdings nicht - neue Profis dürfen bis zum Ablauf im Januar 2025 unter Vertrag genommen, aber nicht als Spieler registriert werden. Außerdem bestätigte der Sport-Geschäftsführer, dass der kürzlich ausgehandelte neue Vertrag von U-17-Weltmeister Fayssal Harchaoui bis 2028 gültig ist. Der von Potocnik läuft 2027 aus.
“Müsst mich nicht rausschmeißen!” Keller bot FC seinen Rücktritt an
Christian Keller hat dem 1. FC Köln seinen Rücktritt angeboten. Schon vor Wochen, das erklärte der Sport-Geschäftsführer am Mittwochabend, sei er mit diesem Angebot an den Vorstand herangetreten. Doch dieser lehnte ab. Kaum hatte der Mitglieder-Stammtisch des 1. FC Köln am Mittwochabend in den MMC Studios vor rund 1.200 FC-Fans begonnen, da wurde es hitzig. In der ersten Stunde wurden die Redebeiträge von Vorstand und Geschäftsführung immer wieder durch Zwischenrufe unterbrochen. Immer wieder äußerten Mitglieder keine Fragen, sondern richteten sich emotional mit Vorwürfen an die vier FC-Verantwortlichen auf der Bühne.
Dort standen Philipp Türoff und Christian Keller neben dem Präsidium mit Werner Wolf, Carsten Wettich und Eckhard Sauren. Das Quintett versuchte sachlich zu bleiben, zu erklären, zu beruhigen. Klar war aber auch, dass insbesondere beim ersten Thema des Abends, der Transfersperre und ihren Folgen, die Frage nach personellen und persönlichen Konsequenzen aufkommen und heiß diskutiert werden würde.
Keller wäre ohne Abfindung gegangen
So kam es dann auch. Schon in Kellers Eröffnungsstatement brandete Applaus auf, als dieser erklärte: “Ich verstehe, wenn gesagt wird, dass man Verantwortung übernehmen und zurücktreten müsse.” Offenbar waren zahlreiche FC-Fans in Köln-Ossendorf vor Ort, die einen Rücktritt oder eine Beurlaubung des Sportchefs in den vergangenen Monaten gutgeheißen hätten.
Und so stellte schließlich ein Fan auch die Frage: “Herr Keller, treten Sie zurück?” Dieser stellte sich und überraschte mit einer klaren Antwort: “Ich habe den verantwortlichen Aussichtsgremien schon vor Wochen gesagt: ‘Wenn es dem FC hilft, müsst Ihr mich nicht rausschmeißen, dann gehe ich einfach.'” Keller hatte also den FC-Bossen seinen Rücktritt angeboten – ohne Kündigung, ohne Abfindung. Doch Wolf übernahm an dieser Stelle und ergänzte: “Das verantwortliche Aufsichtsgremium hat das abgelehnt.”
Kellers Rücktrittsangebot wurde also von Vorstand zurückgewiesen. Wolf erklärte auch die Beweggründe. “Wir glauben, dass die Kontinuität wichtig ist. Ich bin zutiefst überzeugt, dass es besser ist, Kontinuität zu wahren, die Dinge zu regeln und wieder aufzustehen. Wir haben eine sehr gute Analyse gemacht, wir haben uns gefragt, wer zurücktreten könnte, aber wir haben alle entscheiden, dass wir bleiben, bevor wieder Chaos ausbricht.”
Nicht nur bei Keller, sondern auch bei Türoff mussten sich die Verantwortlichen die Frage stellen, warum der Finanz-Geschäftsführer nach der Verpflichtung von Jaka Cuber Potocnik bleiben durfte und zuletzt einen neuen Vertrag erhielt. Wolf folgte dabei der Begründung, die er auch bei Keller abgegeben hatte. Zudem lieferte Türoff einen der wohl emotionalsten Momente des Abends ab, als er sich offen und in aller Form bei den Mitgliedern entschuldigte.
Türoff mit emotionaler Entschuldigung
“Es besteht überhaupt kein Zweifel. Auch meine Unterschrift ist auf diesem Vertrag. Ich war daran beteiligt”, sagte Türoff zur Verpflichtung. “Dass ich daran beteiligt war und dass es zu diesem Ergebnis gekommen ist, tut mir absolut leid. Wenn ich das mit all dem Wissen, das ich heute habe, rückgängig machen könnte, würde ich es tun. Das kann ich aber nicht. Die Kritik, die geäußert wird, kann ich absolut nachvollziehen. Shit, das hätte nicht passieren dürfen. Ich entschuldige mich vor allen, die heute hier sind. Der Verein hat über 130.000 Mitglieder und noch viel mehr Anhänger – und für jeden einzelnen tut es mir leid, dass dieser Mist passiert ist.”
Kommentar: Struber die richtige Wahl? Auf jeden Fall die richtige Basis
Seit Mittwoch steht der Nachfolger von Timo Schultz nun auch offiziell fest. Gerhard Struber wird die Geißböcke in der kommenden Saison trainieren. Auf den ersten Blick passt die Besetzung, doch die Aufgabe ist eine große. Die Erwartungen an den Österreicher sind hoch und klar definiert. Der schnellstmögliche Wiederaufstieg in die Bundesliga ist ein ausgelobtes Ziel der Kölner. Mit der Trainerwahl legen die FC-Bosse die Basis für dieses Vorhaben. 25 Tage hat die Suche letztlich gedauert – zumindest die Zeitspanne zwischen der Trennung von Timo Schultz und der Verkündung des neuen Coachs Gerhard Struber. Angesichts der herausfordernden Lage, der schwierigen Kölner Konstellation, sicherlich unter Zeitdruck eine ordentliche Zeitspanne – und dann auch wieder nicht. Denn Christian Keller hat sich bei der Suche nach einem neuen Trainer wohl bewusst viel Zeit gelassen. Natürlich muss die Frage erlaubt sein, wie viele Trainer sich das Geißbockheim in dieser Gemengelage antun wollten. Und dennoch war die Suche wohl gut überlegt...
Aber: Die Saison wird alles andere als ein Selbstläufer. Die Transfersperre wiegt schwer, das Selbstbewusstsein wird nach dem desolaten siebten Abstieg der Vereinsgeschichte vermutlich ebenfalls noch angeknackst sein, die Leistungen der Vorsaison bleiben haften. Es ist zumindest kaum davon auszugehen, dass Florian Kainz und Co. aus dem Nichts wieder zu Höhenflügen ansetzen werden. Und doch ist ein gewisser Aufwind, ein Aufbruch zu spüren. Ob Struber wirklich die passende Antwort auf die Frage nach dem richtigen Trainer, der letzten Patrone von Keller ist, wird die Zeit, vor allem aber die Leistung des Teams auf dem Platz zeigen. Die Basis ist jedenfalls vielversprechend.
“Kommt ein Vierter hinzu” Keller kündigt Klausel-Verzicht an
Christian Keller hat beim Mitgliederstammtisch am Mittwochabend eine weitere Kader-Entscheidung angekündigt. Bereits am Donnerstag soll der nächste Verbleib eines Spielers mit Ausstiegsklausel bestätigt werden. “Bis dato haben drei Spieler, die eine Ausstiegsklausel hatten, gesagt, dass sie bleiben. Mindestens ein weiterer Spieler” mit Ausstiegsklausel werde ebenfalls mit in die 2. Bundesliga gehen, erklärte Keller und konkretisierte: “Morgen kommt ein Vierter hinzu.” Der Verdacht liegt nahe, dass es sich nach Thielmann, Martel und Hübers um Kapitän Florian Kainz handelt, der genau wie Gerhard Struber vom Salzburger Berater Thomas Böhm vertreten wird. Im Zuge der Trainer-Verhandlungen war auch über Kainz’ Zukunft gesprochen worden. Offen sind noch die Personalien Linton Maina (Ausstiegsklausel), Davie Selke, um den noch gepokert wird (Keller: „Er hat ein Angebot vorliegen, jetzt müssen wir gucken, wie er sich entscheidet.“), Dejan Ljubicic (will weg) und Torhüter Marvin Schwäbe (könnte noch gehen, wenn gutes Angebot kommt).
Keller tütet vier Neuzugänge ein Quartett ab Sommer 2025 im FC-Trikot
Der 1. FC Köln treibt hinter den Kulissen weiter die Personalplanungen für die Zukunft voran. Trotz der Fifa-Sperre hat sich der Klub bereits vier Talente für den Sommer 2025 gesichert. Einer davon ist Mansour Ouro-Tagba. Der togolesische Nationalspieler kam in der abgelaufenen Drittliga-Saison auf 19 Einsätze für den TSV 1860 München, in denen er drei Tore erzielen konnte. Der Vertrag des talentierten Angreifers bei den Löwen läuft am 30. Juni aus. Der Plan mit dem 19-Jährigen sieht vor, dass er die kommende Saison beim Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg verbringen soll und dann im Sommer 2025 ans Geißbockheim kommt. Einen ähnlichen Plan verfolgen die Verantwortlichen auch mit Chilohem Onuoha (19). Der Offensivmann, der in der abgelaufenen Saison fünf Tore in 15 Einsätzen in der U19-Bundesliga für RB Leipzig verzeichnen konnte, ist ebenfalls ablösefrei. Zwei weitere Spieler will Keller in der kommenden Woche bekannt geben.
Mehr als ein Bekenntnis! Vertrag mit Kainz sogar verlängert
Der 1. FC Köln kann sich eines weiteren Spielers für die kommende Saison sicher sein. Auch Florian Kainz wird von seiner Ausstiegsklausel keinen Gebrauch machen. Der Kapitän hat seinen Vertrag sogar verlängert. Bereits am Mittwochabend hatte Christian Keller beim Mitglieder-Stammtisch angekündigt, zeitnah einen weiteren Verbleib vermelden zu können. Nun ist klar, wer in der kommenden Saison ebenfalls beim 1. FC Köln bleiben wird. Nach Jan Thielmann, Eric Martel und Timo Hübers ist Florian Kainz der vierte Spieler, der von seiner Ausstiegsklausel keinen Gebrauch machen wird. Der Mittelfeldspieler, der sich aktuell mit der österreichischen Nationalmannschaft auf die EM in Deutschland vorbereitet, hat sich damit ebenfalls zum FC bekannt. Doch nicht nur das: Gleichzeitig haben die Geißböcke auch die Vertragsverlängerung mit dem Kapitän bekannt gegeben. Ursprünglich lief der Vertrag von Kainz bis 2025. Über den neuen Zeitraum der Verlängerung machten die Kölner wie zuletzt üblich keine Angabe. Die Bild geht von 2026 aus.
In der ersten Runde des DFB-Pokals trifft der 1. FC Köln auf Sandhausen. Nun steht der Termin für die Begegnung fest. Der Kader ist noch nicht komplett, ein Trainer ist immerhin gefunden. Nun steht auch der Termin für die DFB-Pokal-Begegnung des 1. FC Köln gegen den SV Sandhausen. Seit Donnertagvormittag ist bekannt, dass der FC in der ersten Runde am Sonntag, den 18. August 2024 im GP Stadion am Hardtwald zu Gast sein wird. Der Drittligist wird von FC-Geschäftsführer Christian Keller als einer von den „starken Drittligisten“ eingestuft, „der sicherlich mit klaren Aufstiegsambitionen in die neue Spielzeit starten und uns deshalb auch im DFB-Pokal nichts schenken wird“, so Keller. „Wir erwarten deshalb einen Pokalfight, aber genau das macht den Reiz dieses Wettbewerbs aus. Wir freuen uns schon darauf.“ Es ist das siebte Duell gegen Sandhausen. Der FC hat keins der sechs vorherigen Pflichtspiele verloren, setzte sich vier Mal gegen den SV durch. Zuletzt gab es vor fünf Jahren ein Duell der Teams. Köln setzte sich in der 2. Bundesliga 3:1 durch, Anthony Modeste war doppelt erfolgreich. Im DFB-Pokal standen sich die Teams noch nie gegenüber.
“Lassen uns nicht auspressen” So ist der Stand bei Waldschmidt und Selke
Luca Waldschmidt und Davie Selke sind nach aktuellem Stand in der kommenden Saison keine Spieler des 1. FC Köln mehr. Auf dem Mitgliederstammtisch äußerten sich die Verantwortlichen zu den beiden Personalien. Wenn Gerhard Struber als neuer Trainer des 1. FC Köln am 21. Juni seinen Dienst am Geißbockheim antritt, wird der Kader für die bevorstehende Zweitliga-Saison weitestgehend final zusammengestellt sein. Während die anderen Teams ihre Mannschaften noch bis Ende August verstärken können, wissen die Kölner bereits mit dem Start der Vorbereitung, wer ihnen zur Verfügung steht und wer nicht. Offen sind die Situationen aktuell noch bei Davie Selke und Luca Waldschmidt. Vizepräsident Sauren machte, wenn auch nicht speziell auf Selke und Walsschmidt bezogen, klar: „Wir lassen uns nicht auspressen.“ Dabei ist auch dem FC klar, dass sowohl Selke als auch Waldschmidt eine erhebliche Qualitäts-Aufwertung des Zweitliga-Kaders darstellen würden. Deswegen sagte auch Sauren: „Wir hoffen, dass sich die beiden Spieler für uns entscheiden.“
“Hört mir mit dem auf!” Prestin verhöhnt – lauter Applaus gegen Opposition
Ein Spruch auf Kosten von Dieter Prestin hat beim Mitgliederstammtisch des 1. FC Köln für lautstarken Applaus gesorgt. Der Ex-Profi, der mit seinem Team den amtierenden Vorstand ablösen will, war selbst vor Ort. Am Montag hatte Dieter Prestin seine Initiative “FC-Zukunft” präsentiert. Am Mittwochabend wiederum war Prestin über vier Stunden in der Zuschauerrolle. Der 67-Jährige zählte zu den 1.200 Mitgliedern, die dem mit Spannung erwarteten Stammtisch im Coloneum beiwohnten. Er meldete sich selbst nicht zu Wort. Für lautstarken Applaus und Gelächter sorgte er dennoch – im für ihn negativen Sinne. Nach gut zwei Stunden wollte ein Mitglied eigentlich Vorstand und Geschäftsführung angreifen, schimpfte: “Von ihnen hat keiner Ahnung von Fußball, sie waren weder Trainer noch haben sie selbst gespielt.” Er verstehe nicht, warum man keine Experten aus dem Profifußball aktiviere.
Als im allgemeinen Gemurmel der Name Prestin fiel, stellte das Mitglied prompt klar: “Ach um Gottes Willen, hört mir mit dem Prestin auf.” Es war ein spontaner, salopper Kommentar, der allerdings für einen der kräftigsten Applause an diesem langen Abend sorgte. Prestin musste den unangenehmen Moment über sich ergehen lassen. Ausgerechnet beim von ihm immer wieder hochgehaltenen Thema Sportkompetenz wurde der 246-fache Bundesliga-Spieler verhöhnt. Der Vorstand dürfte das Lachen im Saal innerlich genossen haben, verkniff sich aber sämtliche Kommentare in Richtung der Opposition. Der Geräuschkulisse zufolge befanden sich im Coloneum nicht gerade viele Mitglieder, die Prestin und seine Initiative auf dem Weg zur geplanten Machtübernahme unterstützen wollen. Die Stimmungslage vor Ort passte zu der in den sozialen Netzwerken, wo das Team “FC-Zukunft” größtenteils noch deutlichere Kritik als die aktuellen Bosse kassiert.
Nach Mitglieder-Watschn Jetzt müssen Kölns Absturz-Bosse liefern
Spätestens jetzt sollten Kölns Absturz-Bosse um Präsident Werner Wolf und Sportboss Christian Keller begriffen haben, dass mehr kommen muss in Zukunft – viel mehr! Der Mitglieder-Stammtisch vor 1200 frustrierten und teils extrem aufgebrachten Fans Mittwochabend zeigte, wie groß die Wut der Mitglieder wirklich ist – Wut auf das Versagen der Bosse nach der Katastrophen-Saison und Wut auf deren Pattex-Politik, die personelle Konsequenzen weiter ausschließt. Dabei lagen die sogar auf dem Tisch. Von den Mitgliedern gab es dafür eine Watschn. Teils heftige Proteste („Ihr habt das Ding mit voller Wucht an die Wand gefahren“). Klüngel-Vorwürfe. Beschimpfungen.
Und den klaren Auftrag: Im vorerst letzten Amtsjahr muss der Vorstand endlich liefern. Auch Keller sein Können endlich beweisen! Wenn Wolf und Co. 2025 vom Mitgliederrat wieder zur Neuwahl zugelassen werden wollen, müssen sie ihre Zusagen umsetzen. Denn davon gibt es schon wieder einige. Das ging vom schnellstmöglichen Wiederaufstieg über schon jetzt vorbereitete Top-Transfers im Winter bis hin zu einer finanziell und sportlich erfolgreichen Zukunft, in der Köln sogar wieder von Europa träumen darf. Man mahnte sich selbst zur Demut, haute dann aber Parolen raus und malte eine FC-Welt, wie sie schöner kaum sein könnte. Selbst die Mitglieder staunten hier und da und fragten die Bosse auf dem Podium: „Meinen Sie das eigentlich ernst..?“ Im Grunde egal. Denn Fakt ist: An den jetzt getätigten Versprechen werden sich die Köln-Bosse endgültig messen lassen müssen!
Trotz des Abstiegs verlief der Dialog zwischen der FC-Führung und den Mitgliedern weitgehend ruhig. Das war auch ein Verdienst des jüngsten Krisenmanagements. Das letzte Wort hatte der Präsident. Als Werner Wolf den Mitglieder-Stammtisch des 1. FC Köln nach viereinhalbstündiger Debatte zu einem Abschluss brachte, war ihm die Erleichterung deutlich anzumerken. „Natürlich hatten wir vorher auch Schlotterknie“, räumte das Club-Oberhaupt ein mulmiges Gefühl ein. Doch letztendlich erwiesen sich die Bedenken in der Führungsetage des Fußball-Zweitligisten als weitgehend unbegründet. Die mit Spannung erwartete erste Zusammenkunft nach dem Abstieg verlief weitaus ruhiger als erwartet. „Es ist gut gelaufen, dafür ein großes Dankeschön“, lobte Wolf die Disziplin eines Großteils der 1200 Mitglieder, die am Mittwochabend ins Coloneum gekommen waren.
Die Präsentation von Gerhard Struber als neuem FC-Trainer, am Tag des Mitglieder-Stammtischs sicherlich kein Zufall, sowie die Abwendung eines Kader-Ausverkaufs haben offenbar zur Besänftigung der Anhängerschaft beigetragen. Entschärfend wirkte wohl auch, dass Vorstand und Geschäftsführung im Vorfeld medial in die Offensive gegangen waren und in einem dreiteiligen Podcast Stellung zur Krise bezogen hatten. Die FC-Führung räumte auf dem Mitglieder-Stammtisch erneut zahlreiche Fehler ein. Sportchef Christian Keller, der von Amts wegen im Zentrum der Kritik steht, legte einen selbstreflektierten Auftritt hin. Dieser trug mit dazu bei, dass sich die Zwischenrufe im Rahmen hielten. Keller vermittelte den Eindruck, aus seinen Fehlern gelernt und einen Plan an der Hand zu haben, wie er den FC so bald wie möglich zurück in die Bundesliga führen will. Am Ende des Mitglieder-Stammtischs, bei dem die anwesende Opposition um Ex-FC-Profi Dieter Prestin auf eigene Wortmeldungen verzichtet hatte, zog der Präsident ein zufriedenes Resümee. „Wir haben das jetzt zum zweiten Mal in einer äußerst kritischen Situation sehr vernünftig zusammen hinbekommen“, freute sich Werner Wolf.
Kommentar: Blamable Vorstands-Historie Wolf-Entscheidung ein Paradigmenwechsel für den Klub
Die FC-Führung bleibt trotz Abstieg und Transfersperre im Amt. Eine richtige Entscheidung und ein Signal für den gesamten 1. FC Köln. Auf dem Mitgliederstammtisch des 1. FC Köln wurde am Mittwochabend erneut stundenlang diskutiert, geschimpft und gestritten. Doch es war auch ein versöhnlicher Abend, mit Beifall und dem gemeinsamen Singen der FC-Hymne zum Abschluss der Veranstaltung. Eine gute Streitkultur war da zu sehen. Die aktuelle Führung um FC-Präsident Wolf und Sportchef Keller hat nach dem Abstieg und der Transfersperre erneut schonungslos eigene Fehler und Versäumnisse eingeräumt. Doch die FC-Bosse haben auch deutlich gemacht, warum sie nicht zurücktreten. Natürlich ist die Wut der Fans nach dem Abstieg verständlich. Doch müssen die Konsequenzen immer lauten, dass Führungskräfte vom Hof gejagt werden? Nein!
Wenn man in die jüngere Vergangenheit des 1. FC Köln schaut, dann kann das die FC-Familie wahrlich nicht mit Stolz erfüllen! Seit knapp 30 Jahren, nach der Ära von Präsident Klaus Hartmann (1997), werden FC-Präsidenten und Vize-Präsidenten attackiert, diffamiert, für untauglich gehalten und teils mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt. Die Folgen sind für den Klub bis heute zu spüren. Eine geordnete Übergabe der Geschäfte hat nie stattgefunden. So kam der FC immer wieder in Turbulenzen, auch finanzieller Art. Festzuhalten bleibt: Kein Mensch arbeitet fehlerfrei. Alle bisherigen Amtsinhaber und ihre Mitstreiter haben aber sicherlich mit Herzblut für den FC gearbeitet und hoffentlich nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Mitglieder sehen oft nur auf die Fehler und fordern personelle Konsequenzen und Rücktritte. Mit Blick in die Zukunft ergibt sich daraus eine durchaus kritische Situation für den FC: Wer tut sich das noch an? Vielleicht werden alte Muster durch diesen Kurs auch mal durchbrochen. Und bitte nicht falsch verstehen: Fehler müssen knallhart analysiert werden, damit sie nicht erneut passieren. Aber es lohnt auch immer ein Blick auf die guten Dinge, die geleistet werden.