FC verteidigt mit Leidenschaft Analyse: Spielkultur bleibt auf der Strecke
Der 1. FC Köln hat ein schwieriges Spiel gewonnen und drei Punkte beim Tabellen-Vorletzten Eintracht Braunschweig geholt. Den frühen Rückstand durch ein Standard-Gegentor nach weniger als einer Minute drehten Martel und Downs noch vor der Halbzeitpause zugunsten des Absteigers. Köln ging mit viel Rückenwind in die Halbzeitpause, erlebte jedoch eine unerwartet problematische zweite Hälfte mit nur noch rund 30 Prozent Ballbesitz und einem Eckenverhältnis von 2:8. Das lag auch daran, dass Kainz noch vor der Pause nach einem unglücklichen Sturz benommen vom Platz gegangen war, Köln hatte daraufhin „die Balance verloren“, wie Trainer Gerhard Struber später beschrieb. Braunschweig spielte mit dem Rücken zur Wand eine bemerkenswerte zweite Halbzeit, wenngleich Marvin Schwäbe im Kölner Tor nur einen anspruchsvolleren Ball zu halten hatte. Der Rest war ein mit viel Aufwand spielender Abstiegskandidat, dem die Mittel fehlten, größeren Nutzen aus der Kölner Passivität zu ziehen. So lobten die FC-Verantwortlichen nach dem Schlusspfiff vor allem die Moral der Kölner Mannschaft, die mit dem Sieg zumindest vorerst zurück an die Tabellenspitze sprang.
Das war gut: Die Kölner Mannschaft ließ sich gegen einen mit dem Rücken zur Wand vor eigenem Publikum aufopferungsvoll kämpfenden Gegner nicht nachhaltig aus der Ruhe bringen. Zwar ließ Strubers Mannschaft zu viel zu, befreite sich nur selten und verpasste die Chance, das Spiel früher zu entscheiden. Doch wie bei ihren vielen knappen Auswärtssiegen zuvor schafften es die Kölner auch in Braunschweig, alle Eitelkeit fahren zu lassen und sich aufs Verteidigen zu konzentrieren. Und das war schlecht: Wer es schafft, gegen einen Abstiegskandidaten nach frühem Rückstand schnell zurückzukommen und noch vor der Pause in Führung zu gehen, muss in der Lage sein, die Partie zu kontrollieren und früher zu entscheiden. Niemand verlangt einen Kantersieg, keiner reist nach Braunschweig, um eine Gala zu erleben. Doch allein die Zahl an Standards für Braunschweig dokumentierte, dass der Kölner Sieg am Seidenen Faden hing. Spieler des Spiels war irgendwie Steffen Tigges. Der Mittelstürmer brannte zwar auch beim Vorletzten der 2. Liga kein Feuerwerk ab und blieb ohne Tor und Vorlage. Doch sein Startelf-Debüt war dennoch ein erfreuliches: Tigges spielte ein paar gute Pässe in die Tiefe; half dabei, den Kölner Strafraum gegen die Braunschweiger Standards zu verteidigen und präsentierte sich auch unerwartet laufstark. Damit zahlte er mindestens das Vertrauen des Trainers zurück.
Das sagen wir: Viel Spielkultur gab es auf Kölner Seite auch in Braunschweig nicht zu sehen. Der Befund bleibt: Gerhard Struber findet nachhaltig Wege, seine Mannschaft Ergebnisse produzieren zu lassen. Begeistern kann seine Mannschaft nur selten. Von den sechs Auswärtsspielen seit der Systemumstellung im Oktober hat Köln nun fünf mit einem Tor Unterschied gewonnen. Das ist eine Bilanz, die mit Glück nicht zu erklären ist. Wer derart nachhaltig punktet, verfolgt einen Plan. Einen Plan, der zumindest unter den aktuellen Bedingungen der Zweiten Liga funktioniert. Obwohl es nicht schön aussieht.
Eigengewächs Castrop zu Gladbach? FC winkt sechsstelliges Trostpflaster
Borussia Mönchengladbach steht laut Sky unmittelbar vor der Verpflichtung von Jens Castrop. Das Eigengewächs des 1. FC Köln hatte kürzlich den Berater gewechselt, um einen Transfer voranzutreiben. Er soll sich mit Gladbach über einen Wechsel spätestens im Sommer 2025 einig sein. Nun verhandeln demzufolge die beiden Clubs über die Ablösesumme, die bei rund drei Millionen Euro liegen könnte. Sollte Castrop tatsächlich für diesen Betrag wechseln – egal, ob zur Borussia oder zu einem anderen Club –, winken dem FC rund 300.000 Euro. Die Bild nennt sogar eine Ablöse von 4,5 Mio. Euro. Denn den Geißböcken steht eine Weiterverkaufsbeteiligung an der Ablösesumme zu, die bei rund zehn Prozent liegen soll. Dass eine solche existiert, hatte Lizenzspieler-Leiter Thomas Kessler erst kürzlich bestätigt. Der FC hatte den Youngster im Sommer 2022 kampflos für 500.000 Euro an Nürnberg abgegeben, obwohl man ihn für denselben Betrag hätte zurückkaufen können. Zu diesem Zeitpunkt war Castrop bereits Zweitliga-Stammspieler und U20-Nationalspieler mit einem Transferwert von zwei Millionen Euro. Beim FC hätte Castrop aber nicht gespielt, weil Ex-Trainer Steffen Baumgart für das Eigengewächs keine Verwendung gesehen hatte. Castrop gilt als Wunschspieler von Gladbachs Sportchef Roland Virkus.
Transfer-Uhr tickt runter FC lässt die Tür in beide Richtungen offen
Die Winter-Transferphase befindet sich auf der Zielgeraden. Der 1. FC Köln hat bekanntlich den bosnischen Stürmer Imad Rondic im Visier – schließt aber auch weitere Abgänge nicht aus. Bis Montagabend, 20 Uhr, dürfen die Bundesligisten neue Spieler verpflichten – die Transfer-Uhr tickt langsam, aber sicher runter. Der FC arbeitet auf der Zielgeraden der Wechselperiode bekanntlich mit Hochdruck daran, Imad Rondic von Widzew Lodz loszueisen. Thomas Kessler sagte nach dem gestrigen Spiel zum über Social-Media-Kanäle ausgetragene Transfer-Theater: „Wir beteiligen uns daran nicht, sondern konzentrieren uns auf unsere Aufgaben. Wir sind intern in einem sehr vertrauensvollen Austausch und haben auch eine gute Kommunikation zu allen Beteiligten, die an eventuellen Transfers beteiligt sind.“ Man befinde sich „in allen Bereichen“ in „sehr vernünftigen“ Gesprächen, erklärte Kessler, und wollte „schauen, was in den nächsten Stunden alles noch so passiert“. Er verwies mehrfach auf diese „nächsten Stunden“, könnte damit eine nahende Vollzugsmeldung angedeutet haben. „So viel Zeit ist es jetzt nicht mehr. Wenn wir uns das nächste Mal alle wiedersehen, sind schon wieder ein paar Stunden weg von der Uhr. Dann schauen wir, was bis dahin passiert ist.“
Bemerkenswert: Auf mögliche weitere Abschiede angesprochen, sagte der Lizenzbereich-Leiter in Braunschweig: „Im Fußball ist so vieles möglich. Gerade in den Transferphasen, auch in den letzten Tagen, kann immer noch ein bisschen was passieren. Von daher lassen wir uns alle mal überraschen.“ Die FC-Verantwortlichen lassen die Tür also in beide Richtungen offen, für Zu- und Abgänge. Wobei aktuell, gerade aufgrund der angespannten Personalsituation, fraglich ist, wer die Geißböcke noch verlassen sollte. Zumindest angedacht war zu Beginn des Winters eine Leihe für Jaka Cuber Potocnik, der bei den Profis noch chancenlos ist. Am Samstag stand statt des Youngsters der eigentlich fest bei der U21 verankerte Oliver Schmitt im Kader, der 24-Jährige lief in den Schlussminuten erstmals in der 2. Bundesliga auf. Bereits gegangen sind Jonas Urbig (FC Bayern München), Maximilian Schmid (Erzgebirge Aue) und Meiko Wäschenbach (Karlsruher SC) sowie auf Leihbasis Rasmus Carstensen (Lech Posen), Sargis Adamyan (Jahn Regensburg), Florian Dietz (SCR Altach) und Elias Bakatukanda (Blau-Weiß Linz).
Durchbruch! FC bekommt neuen Stürmer Medizincheck von Rondic schon am Sonntag
Nach dem Sieg in Braunschweig gibt es auch auf dem Transfermarkt was zu feiern für den 1. FC Köln. Der 1. FC Köln hat einen neuen Stürmer! Hinter den Kulissen wurde mit Hochdruck am Transfer von Imad Rondic (25) gearbeitet. Jetzt ist nach Informationen des Express ein Durchbruch gelungen. Rondic soll noch am heutigen Sonntag den Medizincheck in Köln absolvieren. Danach soll sein Vertrag unterzeichnet werden. Das Transferfenster schließt am Montag, 3. Februar 2025, um 20 Uhr. Lodz beendete zwischenzeitlich die Verhandlungen, obwohl Rondic längst mit dem FC einig war. Köln bot zunächst eine Million Euro, Lodz forderte zwei Millionen Euro. Nach Informationen von Express überweist der FC nun 1,5 Millionen Euro (+ 10 % Beteiligung bei einem Weiterverkauf). Rondic war am Freitagabend beim 1:4 bei Lech Posen nicht im Kader. Er hatte sich wohl krankgemeldet. Einige interpretieren sein Fehlen als Streik. Schon am Mittwochabend steht das Pokal-Viertelfinale bei Bayer Leverkusen an. Rondic soll dann schon dabei sein. Montag und Dienstag stehen noch zwei Einheiten vor dem Pokalspiel an. Und danach geht es nahtlos weiter mit der Vorbereitung auf das Schalke-Heimspiel am Sonntag. Die Königsblauen kommen um 13.30 Uhr ins Rhein-Energie-Stadion.
„Sehr gute Perspektive FC schnappt sich Herthas U19-Kapitän Mausehund
Yannick Mausehund wechselt von Hertha BSC zum 1. FC Köln, soll ab sofort die U21 der Geißböcke auflaufen. Der Innenverteidiger spielte zuletzt für die U19 der Berliner, trug dort die Kapitänsbinde. Während die Profis vor der Verpflichtung von Angreifer Imad Rondic stehen, erhält die U21 des 1. FC Köln Verstärkung für die Defensive: Am Sonntagnachmittag hat der FC die Verpflichtung von Yannick Mausehund verkündet. Der Innenverteidiger kommt noch in diesem Winter von Hertha BSC. Mausehund habe sich „langfristig an den FC gebunden und wird in den Spiel- und Trainingsbetrieb der U21 einsteigen“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Der ehemalige U17-Nationalspieler hatte im Laufe seiner Ausbildung für mehrere Hauptstadt-Clubs gekickt – seit 2022 zum zweiten Mal für die Hertha, bei der er zuletzt die U19 als Kapitän anführte. „Yannick bringt für unser gesuchtes Profil in der Innenverteidigung alle Qualitäten mit“, sagt Kölns Nachwuchschef Lukas Berg, ergänzt: „Er spielt schon sehr erwachsen und verteidigt hart, wodurch er schon jetzt im Seniorenfußball bestehen kann. Wir freuen uns, dass wir Yannick mit unserem Plan für ihn überzeugen konnten.“ Mausehund selbst erklärt, er habe sich für den FC entschieden, „weil ich hier eine sehr gute Perspektive für meine zukünftige Karriere sehe und mir viel Vertrauen und Wertschätzung entgegengebracht wird“.
„Dann ist alles sexy“: Minimalistischer Spitzenreiter, maximaler Kracher
Der 1. FC Köln ist nach 20 Spieltagen wieder Tabellenführer der 2. Bundesliga. Nun wartet auf Gerhard Strubers Minimalisten der maximale Kracher: das Viertelfinal-Derby im DFB-Pokal bei Bayer Leverkusen.
Oliver Schmitt mit Zweitliga-Debüt beim 1. FC Köln: Was bedeutet das für ihn und Jaka Potocnik?
Am Samstagmittag war es soweit für den 24-Jährigen U21-Spieler des FC. Wegen einer dünnen Personaldecke nahm FC-Trainer Gerhard Struber den gebürtigen Kölner mit nach Braunschweig und verhilft ihm dann zu einer Premiere: Oliver Schmitt gibt sein Zweitliga-Debüt beim 1. FC Köln. Doch wie nachhaltig das ist, muss sich wohl noch zeigen.
Es hatte sich bereits unter der Woche angekündigt, als Gerhard Struber auf der Pressekonferenz vor Braunschweig die Möglichkeit einer Kadernominierung des U21-Spielers in Betracht zog. Zu diesem Zeitpunkt ließ der Coach die Frage noch offen, musste aus Personalgründen dann aber doch auf den Spieler der Reserve zurückgreifen: Oliver Schmitt gibt sein Zweitliga-Debüt beim 1. FC Köln.
Der 1. FC Köln hat vor Schluss des Wintertransferfensters Imad Rondic verpflichtet. Der 25-jährige Stürmer kommt von Widzew Lodz und hat einen Vertrag bis 2029 beim FC unterschrieben. Seit Beginn der Saison lief der Angreifer aus Bosnien-Herzegowina 18-mal in der ersten polnischen Liga Ekstraklasa auf und erzielte dabei neun Treffer, zweimal legte er für seine Teamkollegen auf und spielte zweimal im Pokal. Ab sofort wird der 1,90 Meter große Stürmer mit der Nummer 27 für den FC auflaufen. „Mit Imad Rondic gewinnen wir eine wertvolle Option für unsere Offensive hinzu. Als klassischer Boxstürmer, der zudem sehr lauf- und zweikampfintensiv gegen den Ball arbeitet, passt er sehr gut in unser Anforderungsprofil. Gleichermaßen haben wir vom ersten Kennenlernen an ein starkes Commitment zum 1. FC Köln gespürt. Wir freuen uns deshalb sehr, dass Imad von heute an den Geißbock auf der Trikotbrust trägt“, sagt FC-Geschäftsführer Christian Keller.
„Ich bin glücklich, jetzt beim FC zu sein. Als ich von dem Interesse gehört habe, gab es für mich keine Zweifel – für mich war sofort klar, dass ich das machen will. Ich kann es kaum erwarten, mit meinen neuen Teamkollegen auf dem Platz zu stehen. Ich will immer gewinnen und ich werde alles dafür tun, dass wir gemeinsam mit den großartigen Fans des FC am Ende der Saison in die Bundesliga zurückkehren“, sagt Imad Rondic. Rondic wurde am 16.02.1999 in Sarajevo geboren und begann bei FK Sarajevo mit dem Fußballspielen. 2014 wechselte er in den Nachwuchsbereich von FK Olimpik Sarajevo. Zwei Jahre später schloss er sich in der U19 FK Doboj Kakanj an, spielte in der Rückrunde dann für das U19-Team des FK Sarajevo. Danach ging es für Rondic zu Slavia Prag, wo er ein Jahr für die Reserve der Tschechen auflief, ehe er für ein halbes Jahr zu FK Viktoria Žižkov ausgeliehen wurde. Im Januar 2020 wechselte er zu Slovan Liberec, wo ihm endgültig der Durchbruch im Profi-Bereich gelang (115 Spiele, 18 Tore, zehn Assists). Seit Sommer 2023 kam Rondic für Widzew Lodz insgesamt 55-mal zum Einsatz (16 Tore, fünf Assists).
Kurz vor dem Pokal-Derby FC holt Leverkusen-Talent nach Köln
Die U19 des 1. FC Köln hat sich mit einem Talent von Bayer 04 Leverkusen verstärkt. Tyron Fernandes wechselt aus dem Nachwuchs der Werkself ans Geißbockheim. Kurz vor Ende des Winter-Transferfensters haben auch die A-Junioren des 1. FC Köln ihren ersten Neuzugang vorgestellt. Tyron Fernandes wechselt dabei vom kommenden Pokal-Gegner Bayer 04 Leverkusen in die FC-Akademie und wird künftig für die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck auflaufen. Der 17-Jährige ist Rechtsverteidiger und kommt in der laufenden Saison auf vier Einsätze für die U19 von Bayer Leverkusen. In den letzten beiden Spielen des Jahres 2024 hatte der Abwehrspieler dabei erstmals in der Startelf gestanden. Im ersten A-Liga-Spiel der Hauptrunde am vergangenen Wochenende gehörte Fernandes jedoch nicht mehr zum Kader – wohl, weil der Wechsel zum FC bereits kurz vor dem Abschluss gestanden hatte. Bei den Kölnern hat der Spieler nun einen langfristigen Vertrag unterschrieben, wie die Geißböcke am Montag bekannt gaben. „Mit Tyron konnten wir einen sehr gut ausgebildeten Außenverteidiger für unsere U19 verpflichten, der uns sowohl in der Aktualität als auch perspektivisch verstärken wird. Mit seinem Profil passt er menschlich zum FC und bringt die fußballerischen Anforderungen für unsere Spielidee mit“, sagt Bereichsleiter Lukas Berg.
Warum der 1. FC Köln seinen Kader trotz Platz eins ein wenig umkrempelt
Vier Neuzugänge und sieben Abgänge: Die Kaderarbeiten des 1. FC Köln sind in diesem Winter umfangreicher als gedacht ausgefallen. Der heutige Neuzugang Rondic soll die körperliche Präsenz in der Kölner Sturmzentrale erhöhen. Rondic zeigte sich nach dem von polnischer Seite öffentlich ausgetragenen Ablösepoker der vergangenen Tage „glücklich, jetzt beim FC zu sein“ und verdeutlichte: „Als ich von dem Interesse gehört habe, gab es für mich keine Zweifel – für mich war sofort klar, dass ich das machen will.“ Rondic geht seine erste Station in Deutschland mit hoher Entschlossenheit an und versprach: „Ich kann es kaum erwarten, mit meinen neuen Teamkollegen auf dem Platz zu stehen. Ich will immer gewinnen und ich werde alles dafür tun, dass wir gemeinsam mit den großartigen Fans des FC am Ende der Saison in die Bundesliga zurückkehren.“ Auf sich aufmerksam machte Imad Rondic mit neun Toren und zwei Vorlagen in 18 Spielen der laufenden Ekstraklasa-Saison. Seit Sommer 2023 absolvierte der Linksfuß 55 Spiele (16 Tore, 5 Vorlagen) für den aktuellen Tabellenzehnten des polnischen Oberhauses.
Gleichwohl hatte Imad Rondic nicht von Beginn an auf dem Kölner Einkaufszettel ganz oben gestanden. Der Bosnier profitierte auch davon, dass der FC andere Optionen nicht realisieren konnte. Als Wunschkandidat galt Ivan Prtajin, der von Union Berlins neuem Trainer Steffen Baumgart keine Freigabe erhielt. Der dänische U21-Nationalspieler Luca Kjerrumgaard (Odense BK) erwies sich als zu teuer, auch Benedikt Pichler von Holstein Kiel war zwischenzeitlich im Gespräch. „Natürlich ist es im Winter nicht ganz so einfach, die Qualität zu bekommen, die man sich erhofft. Wir haben lange Zeit darauf gewartet, aber gerade im Winter ist es nicht immer ganz so einfach, die Spieler dann auch loszueisen“, räumte Thomas Kessler ein. Der FC-Lizenzspielerleiter sagte aber auch: „Unter dem Strich sind wir erstmal zufrieden. Ich glaube, dass wir am Ende einen guten Mix gefunden haben, den Kader auf der einen Seite ein bisschen zu verändern, aber auch Qualität hinzuzuführen.“
Von einer Verstärkung der seit Wochen kriselnden Kreativabteilung sahen die Kölner Verantwortlichen dagegen ab. „Es geht darum, im Ballbesitz bessere Entscheidungen zu treffen. Wir haben genug Potenzial in der Kreativabteilung, um die eine oder andere Torchance mehr herauszuspielen“, zeigte sich Thomas Kessler überzeugt und sprach dem modifizierten Aufgebot sein Vertrauen aus: „Wir haben die totale Überzeugung, dass wir mit dem Kader, den wir jetzt zur Verfügung haben, unsere Ziele erreichen können.“ Gerhard Struber fasste die Transferaktivitäten wie folgt zusammen: „Wir sind froh, dass wir dem Kader ein wenig frisches Blut hinzufügen konnten. Das war einfach notwendig, um die Mannschaft in eine gewisse Richtung zu erweitern. Es gibt jetzt die eine oder andere Option mehr. Außerdem haben wir dem einen oder anderen Spieler über eine Leihe ermöglichen können, Spielpraxis auf einem passenderen Level zu sammeln. Ich finde, dass wir in den letzten Wochen die Entscheidungen getroffen haben, die notwendig waren.“
FC-Wintertransfers:
Zugänge: Jusuf Gazibegovic (Sturm Graz), Joel Schmied (FC Sion)Anthony Racioppi (Hull City) und Imad Rondic (Widzew Lodz)
Abgänge: Jonas Urbig (Bayern München), Rasmus Carstensen (Lech Posen), Sargis Adamyan (Jahn Regensburg), Florian Dietz (SCR Altach), Elias Bakatukanda (BW Linz)m Meiko Wäschenbach (Karlsruher SC) und Maximilian Schmid (Erzgebirge Aue)
FC „unterm Strich zufrieden“, aber diese Transfers haben (noch) nicht geklappt
Der 1. FC Köln ist zufrieden mit seiner Transfer-Bilanz in diesem Winter. „Den ein oder anderen Spieler“ hätte der Zweitligist jedoch gerne noch abgegeben. Möglich wäre dies weiterhin.
Zwischen Edin Dzeko, Mission Impossible und purer Disziplin: So tickt Imad Rondic vom 1. FC Köln
Mit Imad Rondic haben die Kölner doch noch einen Stürmer verpflichtet. Einen, der den Kölnern vielleicht schon am Mittwoch im Pokal-Viertelfinale gegen Bayer Leverkusen helfen soll. Die richtige Einstellung hat der Angreifer wohl. So tickt Imad Rondic vom 1. FC Köln.
Stellungnahme abgegeben1. FC Köln vor Millionenstrafe – neue Pyro-Angst vor Pokal-Knaller bei Bayer
Endlich wieder Pokal-Viertelfinale! Der 1. FC Köln freut sich auf ein historisches Spiel am Mittwoch bei Bayer Leverkusen (5. Februar 2025, 20.45 Uhr, ARD/Sky und Liveticker auf EXPRESS.de).
Zuletzt stand Köln 2010 im Pokal-Viertelfinale, damals gab es am 10. Februar ein 0:2 beim FC Augsburg. Nach 15 Jahren könnte es aber auch abseits des Sportlichen für den FC historisch im Pokal werden. Eine Millionen-Strafe droht. Pyro-Strafen im DFB-Pokal: Muss Köln eine Million Euro an DFB zahlen?
Zur Erinnerung: Am 4. Dezember 2024 hatten die Kölner Ultras beim Achtelfinalsieg über Hertha BSC (2:1 nach Elfmeterschießen) ein gigantisches Feuerwerk in den Himmel geblasen. Alles zum Thema DFB-Pokal
Der FC hat mittlerweile eine Stellungnahme an den DFB abgegeben, doch der Kontrollausschuss hat noch kein Strafmaß festgelegt. FC-Torwart-Legende Toni Schumacher (70) sagte vor wenigen Tagen bei einer Vorlesung an der Deutschen Sporthochschule in Köln: „Die Fans sollen mit ihren Pyros aufpassen. Der 1. FC Köln zahlt jetzt schon wieder eine Million Euro Strafe für das letzte große Pyro. Davor waren es schon 600.000 Euro. Macht 1,6 Millionen nur für Pyro – da könnte man schon einen guten Spieler holen.“
Im Jahr 2024 hat der 1. FC Köln insgesamt 631.000 Euro an Geldstrafen für das Fehlverhalten seiner Fans an den DFB überwiesen. Der traurige Rekord bisher: 420.000 Euro nach dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach im Oktober 2023. Ursprünglich hatte der DFB-Kontrollausschuss damals ein Strafmaß von 595.000 Euro beantragt. Doch die Strafe wurde letztendlich nochmal reduziert.
Das Abbrennen von Pyro pro Gegenstand wird unterschiedlich behandelt. In der Bundesliga kostet es 1000 Euro, in der 2. Liga 600 Euro, in der 3. Liga 350 Euro. Das Abschießen von Pyro (pro Gegenstand): Bundesliga 3000 Euro, 2. Liga 1500 Euro, 3. Liga: 750 Euro. Der Vorsitzenden des Kontrollausschusses, Anton Nachreiner (69) sagte gegenüber EXPRESS.de: „Es gilt im Pokal auch die Ligazugehörigkeit der Klubs.“ Heißt: Wenn am Mittwoch die Bayer-Fans zündeln, ist es teurer, als wenn die FC-Fans Bengalos abbrennen.
Die Kölner Pokal-Freude ist trotzdem geschmälert, denn nach der Hertha-Strafe ist vor der Bayer-Strafe – alle Verantwortlichen gehen davon aus, dass die FC-Fans auch in der BayArena zündeln werden. Zwar wird regelmäßig der Kontakt mit der Fanszene gesucht, aber in Sachen Pyro herrscht eine gewisse Machtlosigkeit.
Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller (46) hatte schon nach dem Hertha-Feuerwerk gesagt: „Es war erwartbar, dass es bei einem Pokalspiel mit dieser sportlichen Bedeutung auch atmosphärisch nicht ohne Pyro-Fackeln geht.“ Ein Großteil der Pokal-Prämien dürfte dann in den kommenden Wochen wieder beim DFB landen. Bisher haben die Kölner einiges eingenommen: Für die erste Runde gab es 209.000 Euro, für die zweite Runde folgten 419.000 und die dritte Runde 883.000 Euro, für das Viertelfinale kamen nochmal 1,7 Millionen Euro dazu – plus Einnahmen aus dem Ticketing. Erreicht der FC das Halbfinale, winken nochmal gut 3,3 Millionen Euro.
Ein Großteil der Pokal-Prämien dürfte dann in den kommenden Wochen wieder beim DFB landen. Bisher haben die Kölner einiges eingenommen: Für die erste Runde gab es 209.000 Euro, für die zweite Runde folgten 419.000 und die dritte Runde 883.000 Euro, für das Viertelfinale kamen nochmal 1,7 Millionen Euro dazu – plus Einnahmen aus dem Ticketing. Erreicht der FC das Halbfinale, winken nochmal gut 3,3 Millionen Euro.
Zu möglichen Ausschreitungen zwischen beiden Fanlagern sagte Thomas Kessler, Lizenz-Leiter der Kölner, im Vorfeld: „Ich habe keine gesonderten Informationen, die an mich herangetragen wurden. Wir können nur appellieren. Ich hoffe, dass jeder Fans die gleiche Freude haben wird wie wir. Vor allem hoffen wir, dass alles friedlich bleibt.“
Der 1. FC Köln zieht ein positives Transfer-Fazit Es bleiben aber dicke Fragezeichen
Lange haben die FC-Fans auf die Transferphase gewartet, seit Montagabend ist sie für Köln beendet. Vier Spieler haben die Geißböcke neu verpflichtet, sieben abgegeben. Nach dem Registrierungsverbot hat der FC nun wieder in den Kader investieren dürfen und das auch getan. Trotz kleinerer Schwierigkeiten haben die Kölner vier Spieler neuverpflichtet. Der 1. FC Köln zieht daher eine positive Transferbilanz, es bleiben aber einige Fragezeichen. Die Erwartungshaltung war groß, als Christian Keller vor 17 Monaten am Deadline Day vor die Presse trat. Die FC-Fans hatten noch auf einen Stürmer gehofft, auch genährt von einem wilden Gerücht, dass Ihlas Bebou in der Stadt sei. Doch Keller ließ die Transferträume platzen, bevor sie erst aufsteigen wollten. Es wird keine Neuverpflichtungen geben, kündigte der Sportdirektor an, nicht wissend, dass er auch in den kommenden beiden Transferperioden keine großen Sprünge werde machen können. Die Entäuschung war groß. Die Kritik in den Sozialen Medien zum Teil heftig. Keine anderhalb Jahre, aber ein Registrierungsverbot später gibt es in am Ende des Transferfensters keine bittere Enttäuschung, aber auch die ganz große Überraschung ist ausgeblieben. Der FC hat vier neue Spieler verpflichtet und insgesamt sieben Spieler abgegeben, von denen aber nicht mehr alle im Profikader gestanden haben.
Da die Kölner die selbstausgemachten Kaderlücken auf der rechten Verteidigerposition mit Jusuf Gazibegovic sowie im Sturm mit Imad Pondic geschlossen haben und mit Joel Schmied in der Innenverteidigung und Anthony Racioppi auf die Verletzung von Luca Kilian sowie den Abgang von Keeper Jonas Urbig reagiert haben, fällt das Fazit der Kölner Verantwortlichen positiv aus. „Wir haben einen guten Mix gefunden, den Kader zu verändern und auf der anderen Seite auch Qualität dazuzubekommen. Unterm Strich sind wir erst einmal zufrieden“, sagte Thomas Kessler am Montagmittag. „Wir haben schon frisches Blut in die Mannschaft bekommen. Wir haben ja auch immer betont, dass wir mit der Mannschaft zufrieden waren. Wir stehen nicht ganz zu unrecht in der Liga oben.“ Zu unrecht nicht, doch zur Wahrheit gehört auch, dass der FC auch ein Stück weit von souverän entfernt ist.
Nach wie vor ist gerade die Punkteausbeute gegen die Top-Teams aus der oberen Tabellenhälfte überschaubar. Dass die Kölner würden nachlegen müssen, um das Ziel des direkten Wiederaufstiegs dann doch ein wenig wahrscheinlicher zu machen, war dementsprechend folgerichtig. Zumal der Club damit auch ein Zeichen an die Spieler sendet, die mit einem Vereinswechsel im Sommer liebäugeln, bei denen der Aufstieg ein Thema spielen könnte. Eben der Aufstieg, den die FC-Bosse nicht garantieren können – nach wie vor nicht. Gleich mehrere Verträge laufen aus, der FC droht Leistungsträger zu verlieren. Man könnte also meinen, dass die aktuellen Investitionen eventuell die Verhandlungsposition ein wenig beeinflussen.
Nicht alle Erwartungen der Fans wurden erfüllt
Nach einem Jahr Registrierungsverbot mit zwei Transferphasen, in denen der FC handlungsunfähig war, war die Erwartungshaltung bei den FC-Fans einmal mehr extrem hoch. Und nach einigen Kommentaren in den Sozialen Medien zu urteilen, scheinen die Erwartungen nicht überall erfüllt worden zu sein. Denn augenscheinlich gibt es noch weitere Stellen, an denen der FC Bedarf haben könnte. Möglicherweise auf der Position hinter den Spitzen etwa, vielleicht auch auf der Sechs. „Wir haben versucht, punktuell etwas zu verändern. Nicht mit der Brechstange, sondern mit Bedacht“, sagte Kessler. Auch, wenn der Eindruck entstehen könnte, dass die Brechstange dann doch zumindest angesetzt wurde. Denn alles lief aus Kölner Sicht in diesem Transferfenster nicht glatt.
Der FC war sich bekanntlich bereits mit Ivan Prtajin einig. Der Stürmer sollte und wollte zum FC kommen, die Vakanz des Knipsers füllen. Steffen Baumgart legte bei Union Berlin sein Veto ein, der Deal platzte. Genauso kam der Transfer von Gregory Wüthrich nicht zustande. Bei dem Innenverteidiger gab es offenbar medizinische Bedenken. Doch tatsächlich scheinen die FC-Kaderplaner auf die Absagen mit Bedacht reagiert und nicht aus der Hüfte geschossen gehandelt zu haben. Die Verpflichtungen sind ganz sicher keine Notlösungen. Bei Schmied und Racioppi gaben die Kölner Verantwortlichen beispielsweise an, die Spieler schon länger auf der Liste zu haben. Aus polnischen Medien ist zu erfahren, dass sich der FC schon seit „mehreren Wochen“ mit Rondic in Gesprächen befunden habe.
Investition kein Garant für Erfolg
Dass die Kölner diesen Deal mit dem bosnischen Stürmer dann aber doch unbedingt eintüten wollten, könnte man ebenfalls in polnischen Medien zwischen den Zeilen ablesen. Zumindest werden dort die kolportierten 1,5 Millionen Euro, die Lodz mit Prämien offenbar eingenommen hat, als Verhandlungserfolg der Führungsetage des polnischen Erstligisten wahrgenommen. Laut meczyki.pl soll auch ein Testspiel bei Widzew Teil der Vereinbarung sein. Insgesamt investierten die FC-Bosse also zwischen fünf und sieben Millionen Euro für vier Spieler. Und damit sehr viel mehr als die Konkurrenz. Zwar bezahlte der 1. FC Nürnberg 18 Millionen Euro für Stürmerstar Stefanos Tzimas, allerdings nur, um ihn dann für 25 Millionen wieder zuverkaufen. Ansonsten kommt wohl kein Club annähernd in die Höhe der Investitionen der Geißböcke.
Doch das investierte Geld ist bekannltich kein Garant für Leistung oder Erfolg. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Sprung aus der polnischen Ekstraklasa oder der Schweizer Super League in die 2. Bundesliga ein großer ist. Die ersten Auftritte von Gazibegovic und Schmied haben gezeigt, dass es offensichtlich noch einer gewissen Eingewöhnungszeit bedarf. Zwar sind die Investitionen kein Garant für den Erfolg, sie heben die Erwartungen und den Erfolgsdruck beim FC aber durchaus an. Sollte der FC am Ende des Tages wieder aufsteigen, scheinen die Kölner zumindest auf den ersten Blick viel richtig gemacht zu haben.
Der FC hat sieben Abgänger zu verzeichnen
Den vier Neuzugängen stehen dann aber auch sieben Abgänge gegenüber – aufgrund der Urbig-Einnahmen inklusive einer wirtschaftlich positiven Bilanz. Die von Meiko Wäschenbach zum Karlsruher SC und Maxi Schmid zu Erzgebirge Aue überraschen dabei nicht wirklich. Der von Jonas Urbig zum FC Bayern hinterlässt zumindest ein paar Fragezeichen. Nicht beim FC. Die Kölner haben das Maximum aus der aktuellen Situation herausgeholt. Der Abschied war folgerichtig. Dass Elias Bakatukanda und Rasmus Carstensen Spielpraxis sammeln sollen und können, ist ebenfalls verständlich. Bei Florian Dietz und Sargis Adamyan haben die Leihen dann doch ein wenig überrascht. „Wir haben es dem ein oder anderen Spieler ermöglichen können, ausgeliehen zu werden und Spielpraxis zu sammeln. Ich finde, da haben wir in den letzten Wochen die Entscheidungen getroffen, die notwendig waren“, sagte Gerhard Struber.
Und dann wären da noch die potenziellen Leihkandidaten, für die der FC keine Lösung gefunden hat. Kessler nannte explizit Nikola Soldo, für den es offenbar Interessenten gegeben hat, der sich aber wiederum mit den Optionen nicht anfreunden konnte. Auch Jaka Potocnik war Teil der Leih-Verlosung, bleibt aber – zumindest Stand jetzt – beim FC. Dem Vernehmen nach, weil die Spieler-Seite einem Leihgeschäft nicht zustimmen wollten. So oder so: Das Transfer-Fazit der Kölner Verantwortlichen fällt unterm Strich positiv aus. Ob die Wechsel am Ende des Tages die richtigen waren, wird sich ohnehin erst in ein paar Wochen oder Monaten zeigen.
Schon über drei Millionen Euro – aber FC kann Prämie verdoppeln
Der 1. FC Köln steht erstmals seit der Saison 2009/10 im Viertelfinale des DFB-Pokals. Damit hat sich der Zweitligist bereits selbst eine ordentliche Finanz-Spritze verpasst. Diese könnte sich mit einem Coup gegen Bayer Leverkusen jedoch verdoppeln.
DFB-Pokal-Viertelfinale: Der 1. FC Köln und der Wirtz-Schmerz
Der 1. FC Köln gilt als Verein, der geschickt große Talente entwickelt, sie aber schnell wieder verliert. Die Mannschaft spielt zwar gerade mit großer Willenskraft – doch etwas scheint zu fehlen.
Zwischen Bayer und Köln liegen 575 Millionen Das größte Kontrast-Derby aller Zeiten!
Ein ungleicheres Derby zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln hat es vor dem Pokal-Viertelfinale Mittwoch (20.45 Uhr) in der BayArena nie gegeben. Verkehrstechnisch liegen zwischen den Rheinrivalen nur magere 23 Kilometer – sportlich und finanziell dafür 2025 aber Welten und Zahlen, bei denen den FC-Anhängern so langsam schwindelig werden dürfte. Sportlich tingelt Köln nach einer Debakel-Saison seit sechs Monaten über die Zweitliga-Dörfer. Bayer jubelt sich nach dem Double-Coup durch die Champions League. Star-Trainer Xabi Alonso hat mit seinen Mega-Stürmern Patrik Schick (17 Spiele/14 Tore) und Victor Boniface (11 Spiele/7 Tore) ein Luxusproblem, während Köln-Coach Gerhard Struber beim 2:1 zuletzt in Braunschweig sogar mit 0-Tore-Stürmer Steffen Tigges startete. Dazu setzte es pünktlich zum Pokal-Duell gerade erst die Höchststrafe: Mit dem 3:1 gegen Hoffenheim zog Bayer in der ewigen Bundesliga-Tabelle am FC vorbei, hat ihn endgültig abgehängt. „Das kann man nicht wegdiskutieren. Das haben wir uns selbst eingebrockt“, sagt Kader-Boss Thomas Kessler.
Finanziell ist das Kontrast-Derby noch abenteuerlicher – die Werkself auf dem Papier 10-mal teurer als die FC-Truppe. 575 Marktwert-Millionen liegen zwischen den beiden Mannschaften. Allein der Ex-Kölner Florian Wirtz (21) ist mit einem Marktwert von 140 Mio. Euro mehr als doppelt so viel wert wie Herbstmeister Köln (62 Mio.). Dimensionen, die sogar Struber fast in Ehrfurcht erstarren lassen. „Man könnte über jeden Spieler da eine eigene Story erzählen“, so Kölns Coach. Er ernennt Wirtz zum „deutschen Messi aus Köln“ und „Heilsbringer“, schwärmt in den höchsten Tönen von seinem Kollegen Alonso und kommt zum Ergebnis: „Wir haben nichts zu verlieren.“ Weil Köln dieses größte Kontrast-Derby aller Zeiten gar nicht gewinnen kann? Alonso dagegen warnt: „Köln hat einen Bundesliga-Kader, sie sind mutig und in einem guten Moment …“
Zwei Minuten fehlen! FC verpasst Pokal-Sensation in Leverkusen dramatisch
Der 1. FC Köln hat die Pokal-Sensation ganz knapp verpasst. Leidenschaftliche Geißböcke hatten den Titelverteidiger Bayer Leverkusen am Mittwochabend am Rande der Niederlage, schieden letztlich aber in der Verlängerung des Viertelfinales mit 2:3 (1:0, 2:2) aus. „Wachst über euch hinaus und besiegt den Zwerg“, lautete die Botschaft, mit der die mehr als 4000 anwesenden Fans des 1. FC Köln ihre Spieler am Mittwochabend in der BayArena auf den Rasen schickten. Und die Mannschaft von Gerhard Struber setzte diese Forderung lange Zeit in die Tat um. Ganz bitter: Nur zwei Minuten fehlten dem Zweitliga-Spitzenreiter in der regulären Spielzeit zum überraschenden Halbfinal-Einzug! In der Verlängerung setzte sich dann die Klasse des amtierenden Deutschen Meisters durch – während Imad Rondic ein Traum-Debüt um Zentimeter verpasste.
Fazit: Gerhard Strubers Plan, den haushohen Favoriten Bayer Leverkusen mit intensiver Verteidigung und offensiven Nadelstichen über die schnellen Downs und Maina zu knacken, erwies sich als goldrichtig. Der FC gab dem amtierenden Doublesieger, der zuvor nur eines der letzten 63 Pflichtspiele (!) in nationalen Wettbewerben verloren hatte, kaum Platz und schaltete in den richtigen Momenten in den Attackemodus. Leverkusens letzte Möglichkeit in der regulären Spielzeit saß dann aber doch – und in der Verlängerung hatte Bayer zunächst die Überlegenheit und dann Zentimeter-Glück. So verpasste der FC den ersten Halbfinal-Einzug seit 23 Jahren, verbunden mit einer Prämie in Höhe von knapp 3,5 Millionen Euro, dramatisch knapp. Der Traum von Berlin ist für dieses Jahr ausgeträumt, so beachtlich sich der Zweitligist an diesem Abend auch geschlagen hat. Stolz kann der FC dennoch sein.
Der 1. FC Köln schnuppert an der Sensation und bringt sich um den Lohn
Der FC hat den ersten Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals seit 23 Jahren verpasst. Der 1. FC Köln unterliegt Bayer Leverkusen 2:3 nach Verlängerung. Und das, nachdem die Kölner bis in die Nachspielzeit in Führung lagen. Der Traum von der großen Pokal-Überraschung ist geplatzt. Der 1. FC Köln unterliegt Bayer Leverkusen 2:3 nach Verlängerung und scheitert im Viertelfinale des Cups. Dabei hatten Damion Downs und Linton Maina den FC in Führung gebracht. Mit einem Doppelpack rettete Patrik Schick den Meister in die Verlängerung. Dort schlug Victor Boniface nach einem Fehler von Schmied zu. Die Kölner waren mit ihren Kräften bereits in der regulären Spielzeit sichtlich am Ende. In der Verlängerung spielte Leverkusen diesen Vorteil aus: Grimaldo flankte den Ball ins Zentrum, der eingewechselte Victor Boniface entwischte gedankenschneller seinem Gegenspieler Joel Schmied und köpfte zum 3:2 ein (98.). Der FC bäumte sich in der zweiten Hälfte der Verlängerung noch einmal mit der letzten Kraft-Reserve auf – und belohnte sich vermeintlich: Rondic drückte eine Hereingabe von Tigges ins Tor, der Gästeblock rastete aus vor Freude. Der Video-Assistent kassierte das Tor jedoch wieder ein, wie der Schiedsrichter Frank Willenborg per Stadion-Durchsage mitteilte (111.). Rondic stand tatsächlich hauchdünn im Abseits. Die Kölner wehrten sich auch danach noch einmal redlich gegen das drohende Pokal-Aus – letztlich aber vergeblich.
FC-Profis in der Einzelkritik Minuten fehlen zur Sensation
Marvin Schwäbe: Note 2,5 Leitete mit seinem punktgenauen Abstoß auf Maina die 1:0-Führung mit ein. Hatte insgesamt weniger zu tun als gedacht. Hielt dabei, was er konnte. War bei allen drei Gegentoren chancenlos, auch wenn er das erste durch die Hosenträger bekam.
Timo Hübers: Note 3 Lange stark in den Zweikämpfen, leistete immer wieder wichtige Unterstützung beim Doppeln von Wirtz. Wusste sich dabei einmal nur mit einem Ringer-Griff zu helfen, dafür sah er Gelb. Verlor das entscheidende Kopfball-Duell gegen Schick, das zur Verlängerung führte.
Joel Schmied: Note 3 Überzeugte über weite Strecken als Organisator der Dreierkette, stellte Bayers Torjäger Schick in Hälfte eins praktisch kalt. Im entscheidenden Moment ließ er sich allerdings zu einfach von Boniface düpieren.
Dominique Heintz: Note 2,5 Sah für sein erstes Foul prompt Gelb - das war übertrieben. Danach hatte er Glück, dass er für sein zweites, das Schiedsrichter Willenborg komplett übersah, nicht Gelb-Rot sah. Blockte nach Wiederanpfiff gleich dreimal entscheidend. Ist und bleibt ein Mentalitätsmonster.
Jan Thielmann (bis 93.): Note 3,5 War in Halbzeit eins hellwach und immer auf der Höhe. Hatte ab Halbzeit zwei aber arge Probleme mit Wirtz, ließ sich nicht nur vor dem 1:2 zu leicht von seinem Jugendkumpel düpieren.
Eric Martel: Note 2,5 Übersah bei einem der wenigen Entlastungsagriffe im 1. Durchgang den völlig freien Downs. War defensiv nur mit dem Stopfen von Löchern beschäftigt, das machte er mit aller Beharrlichkeit. Kämpfte bis zur völligen Erschöpfung.
Denis Huseinbasic (bis 72.): Note 4 Nach der Höchststrafe in Braunschweig mit Ein- und Auswechslung kehrte er zurück in die Startelf. So richtig rund wirkte das aber immer noch nicht.
Max Finkgräfe (bis 72.): Note 3,5 Hatte die undankbare Aufgabe, den pfeilschnellen Frimpong zu stoppen. Wehrte sich nach Kräften, warf alles rein, hatte aber auch das eine oder andere Mal das Nachsehen. Musste nach einem Kopftreffer raus, sah nach der nächsten Gehirnerschütterung aus.
Dejan Ljubicic: Note 2,5 Zeigte von Beginn an vollen Einsatz, sowohl läuferisch als auch in den Zweikämpfen, in denen er auch die eine oder andere Grätsche auspackte. Legte zudem Downs die Führung auf.
Linton Maina (bis 79.): Note 1,5 Riss mit seinem Tempo immer wieder wichtige Lücken. Als er vor seinem Treffer Fahrt aufnahm, war er nicht mehr zu halten. Vollendete den Konter mit einem perfekten Abschluss. Musste völlig entkräftet runter.
Damion Downs (bis 65.): Note 1,5 Kalt wie eine Hundeschnauze bei seinem Treffer Sekunden vor dem Halbzeitpfiff. Erst blieb er Sieger gegen Palacios, dann knallte er das Ding trocken ins kurze Eck. Bereitete dann noch das 2:0 mustergültig vor.
ab 65. Steffen Tigges: Note 3,5 War dieses Mal nicht als Stürmer gefragt, sondern als 10. Verteidiger. War gewohnt fleißig, viel unterwegs und half, wo er konnte. Lieferte die perfekte Vorlage zum 3:3, zählte aber nicht, weil Rondic Zentimeter im Abseits stand.
ab 72. Mathias Olesen: Note 4 Feierte nach langer Verletzung sein Comeback. Rührte dabei lange mit Beton an, ließ dann aber Grimaldo vor dem 3:2 seelenruhig flanken.
ab 72. Leart Pacarada: Note 3 Fügte sich gleich mal mit einer starken Grätsche gegen Frimpong ein. Kochte den schnellen Außen auch im Eins-gegen-Eins vor dem eigenen Tor ab.
ab 80. Imad Rondic: Note 3 Feierte zwei Tage nach seiner Verpflichtung bereits sein FC-Debüt. Es hätte ein Traumstart werden können, doch er stand bei seinem vermeintlichen Tor zum 3:3 hauchzart im Abseits.
ab 93. Jusuf Gazibegovic: Note 3,5 Saß erstmals seit seiner Ankunft in Köln nur auf der Bank. Kam rein, als Bayer im Aufwind war und das Spiel kippte. Hatte sich nicht viel vorzuwerfen, dennoch undankbarer Abend für ihn.
Leverkusen übersteht Pokaldrama gegen Köln Torhüter hassen diesen Schick Großes Pokalkino im Rheinland: Tief in der Nachspielzeit wendet Bayer Leverkusen gegen Köln die Blamage ab, Retter ist Stürmer Patrik Schick. Ein Kölner Comeback nimmt der VAR zurück.
Stimmen zum Pokal-Drama: „Es ist das schlimmste Szenario passiert“
Der 1. FC Köln stand bereits mit eineinhalb Beinen im Halbfinale des DFB-Pokals und verpasste die große Überraschung bei Bayer Leverkusen doch noch. Nach der 2:3-Niederlage war der Zweitligist niedergeschlagen, aber auch stolz. Die Stimmen zum dramatischen Ausscheiden am Mittwochabend.
Einzelkritik: Sturm-Duo macht es perfekt, bis ein Abwehr-Duo patzt
Der 1. FC Köln liefert Bayer Leverkusen einen wahren Pokal-Fight, muss sich am Ende aber in der Verlängerung geschlagen geben. Auch wenn der FC als Verlierer dasteht – die Noten und Zeugnisse in der Einzelkritik erzählen eine (fast) andere Geschichte.
Kölner Schiri-Ärger nach Last-Minute-Tor "Wir haben richtig eine verpasst bekommen"
Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Köln lieferte dem Titelverteidiger im Pokal-Viertelfinale einen hochdramatischen Kampf. Am Ende muss das Team einen Niederlage verdauen, war aber auch mächtig stolz auf die eigene Leistung. Als nach deutlich mehr als zwei Stunden Kampf der Schlusspfiff durch die BayArena schallte, brachen die Kölner zusammen. Meter um Meter hatte der 1. FC Köln gegen Bayer 04 Leverkusen verteidigt, zwei Tore geschossen und doch das Viertelfinale des DFB-Pokals mit 2:3 in der Verlängerung verloren. "Alle Kölner können stolz sein heute: im Block und zu Hause vor dem Fernseher", sagte Dominique Heintz, der als Kämpfer vorneweg ging, für Unruhe beim Gegner sorgte und am Ende doch ein Verlierer blieb. Das Spektakel, das der Zweitligist dem amtierenden Meister lieferte und Leverkusen an den Rand der Niederlage brachte, war allerdings in der Tat nicht nur sehenswert, sondern auch bewundernswert. "Es ist Wahnsinn, was wir abgeleistet haben. Wir waren kurz davor, die Sensation zu schaffen. Klar ist das dann bitter", sagte Heintz über die eigene Leistung und die spürbar geknickten Mitspieler.
"Mit Leidenschaft" habe der FC gespielt, habe "alles reingeworfen". Dass dieser Abend aber erst mal verdaut werden muss, ist klar. "Wir sind Sportler, aber natürlich tut das weh, so ein Tor zu bekommen in der letzten Sekunde. Morgen sind wir alle glücklich, aber wir waren zwischenzeitlich sehr nervös auf dem Platz." Unmut äußerten die Kölner dabei auch über Schiedsrichter Frank Willenborg, der tatsächlich hier und da etwas kreativ bei den persönlichen Strafen urteilte. "Der Schiri kann ein Derby ein wenig anders laufen lassen", fand Heintz, der auch persönlich davon betroffen war, allerdings auch Glück hatte, kurz vor der Pause nicht mit einer Ampelkarte vom Feld zu gehen: "Ich kriege mit meinem ersten Foul die Karte, da war das Spiel noch nicht lange dran. Das finde ich absolut schwachsinnig, mich da zu verwarnen."
Auch Trainer Gerhard Struber war mit der langen Nachspielzeit am Ende der zweiten Hälfte nicht glücklich. "Ich weiß nicht, wo diese acht Minuten hergekommen sind. Der Schiedsrichter, denke ich mal, wird schon kreativ genug sein, das eine oder andere Argument dazu zu finden. Mir erschließt es sich aber überhaupt nicht." Klare Worte, aber Struber stellte aber vor allem den Auftritt seiner Profis in den Vordergrund. "Ein richtig guter Fight meiner Jungs, die viel investiert und eine ganz große Mannschaft in Europa in Bedrängnis gebracht haben", schilderte der 48-Jährige. Er versuchte, das Positive herauszustellen, weiß aber auch, dass diese Niederlage etwas nachhallen wird: "So ist der Sport. Es tut weh. Heute haben wir richtig eine verpasst bekommen."
Mit Finkgräfe schon der 3. Profi betroffen FC-Sorgen nach nächstem Kopf-Crash
Schon wieder große Sorgen beim 1. FC Köln. Nach dem Pokal-Aus beim 2:3 n.V. in Leverkusen droht dem Zweitligisten erneut der Ausfall eines Spielers wegen einer Gehirnerschütterung. Das Drama passierte in der 67. Minute: Finkgräfe rasselte im Zweikampf mit Bayer-Profi Nathan Tella (25) zusammen und knallte dabei mit dem Kopf gegen Tellas Hüfte. Der Kölner blieb sofort am Boden liegen, hielt sich den Kopf vor Schmerzen und musste rund 3 Minuten behandelt werden, bevor das Signal zur Auswechslung kam und Finkgräfe sich sichtlich benommen auf die Bank setzte. Besonders dramatisch ist der Fall von Jungstar Julian Pauli (19). Der Innenverteidiger fehlt dem FC bereits seit 8 Wochen, nachdem er sich im Pokal-Achtelfinale beim Zusammenprall mit Hertha-Abräumer Dardai eine Platzwunde und eine schwere Gehirnerschütterung zugezogen hatte.
Mehrere Comeback-Versuche von Pauli scheiterten. Nach dem Winter-Trainingslager in Spanien nahm der Verein Pauli dann vorsichtshalber komplett aus dem Training. Trainer Gerhard Struber sagte zuletzt: „Wir sind im Austausch mit internationalen Experten, wie wir ihn wieder heranführen. Wir gehen das sehr, sehr sorgsam an.“ Kölns zweiter Sorgenfall: Ex-Kapitän Florian Kainz. Der Österreicher musste beim 2:1 Sieg in Braunschweig zuletzt zur 41. Minute raus, nachdem er sich zuvor nach einem Zweikampf unglücklich auf den Kopf gestürzt war. Diagnose ebenfalls Gehirnerschütterung. Kainz fehlte deshalb bereits in Leverkusen. Und jetzt Finkgräfe? Sportboss Keller sagte zum Verdacht auf eine erneute Gehirnerschütterung: „Ich hoffe nicht, dass es so ist. Falls doch, ist das Mist.“ Ein weiterer Ausfall Finkgräfes am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Schalke wäre extrem bitter.