Mainas Einhundert: Schießt sich der Angreifer zur eigenen FC-Zukunft?
Linton Maina hat am Freitagabend ein Jubiläum gefeiert. Die Partie in Magdeburg war für den Angreifer das 100. Pflichtspiel im Trikot des 1. FC Köln. Wie viele Spiele kommen noch hinzu?
Trotz Formschwäche am Sonntag alternativlos? Die Problemzone Außenverteidiger
Die eine wurde vor wenigen Wochen noch als luxuriös empfunden, die andere galt als nachjustiert – doch gerade auf den Positionen der Außenverteidiger läuft es bei den Geißböcken aktuell wahrlich nicht rund. Gerhard Struber hat auf den Außen nicht viele Optionen beim 1. FC Köln. Durch die Gelb-Sperre von Jan Thielmann aus dem Spiel gegen den 1. FC Magdeburg sowie den möglichen Ausfall von Leart Pacarada wird es personell eng beim FC. Gerhard Struber hat auf den Außen nicht viele Optionen beim 1. FC Köln.
1. FC Köln vor dem Umbruch? Keller spricht Klartext
Der 1. FC Köln steht vor wegweisenden Monaten. Im packenden Aufstiegskampf der 2. Bundesliga liegt der Traditionsklub aussichtsreich im Rennen. Eine Bundesliga-Rückkehr würde die Arbeit von Sportchef Christian Keller deutlich erleichtern. Andernfalls droht dem Effzeh spätestens im Sommer 2026 wohl ein größerer Umbruch. Zahlreiche Leistungsträger sind nur noch bis Sommer 2026 an den 1. FC Köln gebunden. Einigt man sich mit den Spielern nicht bald auf eine Vertragsverlängerung, könnte ein Verkauf nach der Saison bevorstehen, da sonst keine marktgerechte Ablöse mehr erzielt werden kann. Sportchef Christian Keller ist dennoch ganz entspannt. "Ich glaube nicht, dass das in unserer Situation so untypisch ist. Wir sind abgestiegen, viele unserer Spieler haben den Anspruch, in der 1. Liga zu spielen. Das müssen sie auf dem Platz zeigen. Ich kann, Stand heute, keinem Spieler versprechen: 'Hey, wir spielen nächstes Jahr Bundesliga!'", erklärte der 46-Jährige gegenüber der "Bild".
Elf Arbeitspapiere laufen Ende Juni 2026 in der Domstadt aus. Darunter die von Stützen und Führungsspielern wie Eric Martel, Timo Hübers und Dominique Heintz. Aber auch Eigengewächse wie Max Finkgräfe und Damion Downs stehen nur noch rund 18 Monate unter Vertrag. Schnellschüsse will man beim 1. FC Köln aber nicht machen. "Wir wollen nicht frühzeitig gute Verträge verteilen, erst mal müssen die Leistungen stimmen. Es wird im Sommer auch Spieler geben, die gehen wollen – entweder weil sie kaum Spielzeit hatten oder neue Ziele haben", stellte Keller klar. Am weitesten sind die bislang Geißböcke offenbar mit Downs. "Er hat eine sehr gute Leistungsentwicklung hinter sich. Ich habe bereits im Trainingslager mit vielen Spielern über Perspektiv-Themen gesprochen, natürlich auch mit Damion. Wir befinden uns im Austausch", so der ehemalige Regensburger weiter: "Im Moment steht im Vordergrund, dass wir die Saison bestmöglich beenden. Aber natürlich kümmern wir uns im Hintergrund auch um Personalien."
1. FC Köln zu Beginn der Derbywoche: Tabellenführer auf wackligen Beinen
Nach zwei freien Tagen begannen die Profis des 1. FC Köln am Montag mit der Vorbereitung auf das Derby gegen Düsseldorf (Sonntag, 13.30 Uhr). Die Trainingsgruppe war zum Wochenbeginn arg dezimiert. Sowohl Damion Downs als auch nach wie vor Tim Lemperle konnten nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Lemperle arbeitete nach seiner Oberschenkelverletzung weiterhin individuell. Seit Anfang Dezember kam der Stürmer nur einmal in einem Pflichtspiel zum Einsatz: 14 Minuten gegen Elversberg. Auch Leart Pacarada trainierte allein, der Verteidiger hatte in Magdeburg eine Zerrung erlitten.
Selbstkritischer Neuzugang „hat Hunger“: Dieses Datum treibt Gazibegovic an
Neuzugang Jusuf Gazibegovic hat sich beim 1. FC Köln schnell zum Stammspieler entwickelt. Dennoch ist der Rechtsverteidiger noch nicht zufrieden mit seinen Leistungen. Der GEISSBLOG hat den 24-Jährigen zum Interview getroffen.
Brisantes Wochenende: Wirbelt dieser Spieltag alles durcheinander?
Der letzte Saisondrittel der 2. Bundesliga wird mit einem brisanten Wochenende eingeläutet: Von den ersten zehn Mannschaften treffen acht in direkten Duellen aufeinander.
Zwei Brüder auf dem Sprung: 1. FC Köln freut sich auf Said und Malek El Mala
Vor dem Derby gegen Fortuna Düsseldorf am Sonntag (13.30 Uhr) plagt sich der 1. FC Köln weiter mit Offensivproblemen. Insgesamt gelangen der Mannschaft in den fünf Spielen des neuen Kalenderjahres nur vier Tore. Und nun droht neben Tim Lemperle auch Topscorer Damion Downs mit einer Zerrung auszufallen.
Trainer Struber bastelt zum rheinischen Derby am System
Der 1. FC Köln erwartet am Sonntag Fortuna Düsseldorf zum rheinischen Derby in der 2. Liga. Es ist auch das Duell Tabellenführer gegen Tabellenfünfter. Die herbe 0:3-Schlappe des 1. FC Köln in Magdeburg hat Fragen aufgeworfen. Zuvorderst jene, ob bei den Geißböcken zum zweiten Mal in der Zweitliga-Spielzeit 2024/25 eine Systemumstellung erforderlich ist. Die sechste Saisonniederlage hat immerhin zwei wesentliche Erkenntnisse nachhaltig zu Tage gefördert. Auch die Kölner Dreierkette ist fragil, sobald die Faktoren Konzentration und Glück nicht im gewünschten Ausmaß für den FC arbeiten. Und wohl noch wichtiger: Die Entwicklung des Systems mit Dreierkette hin zu einer besseren Balance zwischen Defensive und Offensive ist stagniert. Die Trainingseinheit am Mittwoch im Franz Kremer-Stadion vermittelte einen ersten Eindruck, davon, was Trainer Gerhard Struber vorhat, wenn es am Sonntag (13.30 Uhr) im rheinischen Derby gegen Düsseldorf darum gehen wird im nächsten Duell gegen einen direkten Konkurrenten die Tabellenführung zu verteidigen und einen weiteren Schritt Richtung Wiederaufstieg zu gehen.
Doppelsechs und zwei offensive Mittelfeldspieler hinter einer Spitze
Struber ließ seine vermeintliche A-Elf in einer 3:4:2:1-Grundordnung auflaufen. Also zwei Sechser vor der Dreierkette und zwei offensive Mittelfeldspieler hinter einer Sturmspitze. Weil Lemperle auch gegen die Düsseldorfer weiter aufgrund seiner Oberschenkelblessur fehlen wird und Downs nach einer Zerrung aus der Partie in Magdeburg noch fraglich ist, ließ der FC-Trainer zunächst Rondic als einzige Spitze vor Maina und Ljubicic ran. Der Winter-Neuzugang aus Lodz offenbarte einige Probleme, sich mit dem System anzufreunden, so dass Struber das Spiel immer wieder für verbale Korrekturen unterbrechen musste. Es holperte auch auf der Doppelsechs mit Kainz und Huseinbasic besetzten, die später von Waldschmidt und Olesen abgelöst wurden. In der Spitze durfte sich zudem Tgges anstelle von Rondic versuchen. Wer die Einheit von Mittwoch als Maßstab nimmt, kann für das Derby am Sonntag kaum eine fußballerische Steigerung bei den Kölnern erwarten. Dabei zeigte sich Gegner Düsseldorf zuletzt gerade in der Defensive anfällig.
Der Tabellenfünfte ist in seinen fünf Zweitliga-Partien des Jahres 2025 zwar noch ungeschlagen (drei Siege, zwei Remis), kassierte aber schon acht Gegentreffer. Die Fortuna verschärfte am vergangenen Wochenende mit einem glücklichen 2:1-Heimsieg die Krise von Hertha BSC Berlin und sorgte für die Freistellung von Trainer Christian Fiél. Die Düsseldorfer können mit einem Derbysieg aufgrund des besseren Torverhältnisses auch an den Kölnern vorbeiziehen, nachdem der Rückstand vor zwei Wochen noch sechs Zähler betragen hatte. Die Bilanz spricht immerhin für die Geißböcke. Der FC ging aus den 55 Pflichtspielduellen seit dem ersten Bundesliga-Aufstieg der Düsseldorfer im Jahr 1966 26 Mal als Sieger hervor. In der 2. Bundesliga gab es allerdings erst fünf Begegnungen, von denen die Kölner nur eines verloren. In guter Erinnerung ist das Hinspiel geblieben, als überlegene Kölner in der fünften Minute der Nachspielzeit durch einen Glücksschuss von Jona Niemiec noch das 2:2 kassierten. Ein Ergebnis, das mit dazu beitrug, dass sich beim FC die Frage nach dem System stellte. Am sechsten Spieltag agierte die Struber-Elf noch mit Viererkette.
Wahlen beim 1. FC Köln: Das Vorstands-Casting ist im vollen Gang
Das Wahljahr 2025 hat bereits Fahrt aufgenommen. Am kommenden Sonntag wählt sich Deutschland einen neuen Bundestag, im September wird Köln einen neuen OB haben. Dann wird es ernst: Im Herbst lädt der 1. FC Köln seine Mitglieder zur alljährlichen Versammlung, es stehen Vorstandswahlen an. Das Datum steht noch nicht fest. Laut Satzung muss die Mitgliederversammlung in den Monaten September, Oktober oder November stattfinden. Es ist also grundsätzlich noch jede Menge Zeit bis dahin. Doch die Bewerbungsphase für Kandidatinnen und Kandidaten, die ein Amt im Kölner Präsidium anstreben, ist im vollen Gang.
Wahlen beim 1. FC Köln Vorstands-Casting ist im vollen Gang
Das Wahljahr 2025 hat bereits Fahrt aufgenommen. Am kommenden Sonntag wählt sich Deutschland einen neuen Bundestag, im September wird Köln einen neuen OB haben. Dann wird es ernst: Im Herbst lädt der 1. FC Köln seine Mitglieder zur alljährlichen Versammlung, es stehen Vorstandswahlen an. Das Datum steht noch nicht fest. Laut Satzung muss die Mitgliederversammlung in den Monaten September bis November stattfinden. Es ist also grundsätzlich noch jede Menge Zeit bis dahin. Doch die Bewerbungsphase für Kandidaten, die ein Amt im Kölner Präsidium anstreben, ist im vollen Gang. Der Mitgliederrat hat nun die Aufgabe, einen Vorstandsvorschlag zu unterbreiten. Laut Satzung muss der Mitgliederrat bis zum 15. August seinen Vorschlag abgegeben haben. Zwar hat der Mitgliederrat das alleinige Vorschlagsrecht. Allerdings haben auch andere Bewerber die Möglichkeit, sich zur Wahl zu stellen. Dann benötigen sie jedoch die Unterstützung von drei Prozent der Vereinsmitglieder. Das wären etwa 4200. Für prominentere Mitglieder leicht zu stemmen, für viele dürfte die Hürde jedoch eine Herausforderung bedeuten.
Im vergangenen Herbst wurde der Mitgliederrat neu gewählt, das Gremium hatte ein strammes Pensum abzuarbeiten. Man musste sich konstituieren, gab sich eine neue Spitze mit Fabian Schwab, dem ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden, und Stacy Krott, die neu ins Gremium gewählt wurde. „Wir gratulieren Fabian Schwab und Stacy Krott zu ihrer Wahl und bieten ihnen und dem neu zusammengestellten Mitgliederrat unsere Zusammenarbeit an, um den eingeschlagenen Weg im Sinne des FC fortzusetzen“, teilte FC-Präsident Werner Wolf damals mit. Auf der Mitgliederversammlung war dem Vorstand auf Empfehlung des Mitgliederrats die Entlastung verweigert worden. Das Verhältnis schien zerrüttet. Wenig später benannte der Mitgliederrat bereits eine Findungskommission, die Abläufe haben im Gremium an vielen Stellen noch einmal an Präzision gewonnen. Schwab und Krott sowie Fritz Guckuk, Victor Robertz und Josef Derkum sind nun auf der Suche nach Menschen, die den 1. FC Köln für drei Jahre führen sollen.
Die Gespräche haben bereits in diesem Winter begonnen, und obgleich die Kommission ihrer Arbeit diskret nachgeht, sind ein paar Tendenzen aufgefallen. Als der Mitgliederrat im Jahr 2019 einen Vorstand suchte und das Team aus Werner Wolf, Eckhard Sauren und Jürgen Sieger fand, geschah das auf der Grundlage eines Anforderungsprofils, das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt. Auf zwei Seiten waren Punkte aufgeführt wie Integrität, Urteilsvermögen, Stressresistenz und Entscheidungskompetenz. Wichtig sei die Fähigkeit, im Team zu arbeiten. Dazu soziale Kompetenz und Kommunikationsstärke. Die Kandidaten sollten idealerweise langjährige FC-Mitglieder oder -Fans sein und Zeit für eine intensive Einarbeitung mitbringen. Führungserfahrung, wirtschaftliche oder rechtliche Expertise sowie Verhandlungsgeschick seien erwünscht, ebenso ein starkes Netzwerk in Wirtschaft, Medien, Sport und Politik. Das Vorstandsteam muss eine gemeinsame Vision verfolgen, die sportlichen Erfolg mit Tradition, wirtschaftlicher Stabilität und gesellschaftlicher Verantwortung verbindet. Ziel sei eine nachhaltige Entwicklung des Vereins, die eine dauerhafte Bundesliga-Position im oberen Drittel anstrebt, hieß es da.
Mitgliederrat nun auch in Gesprächen mit aktuellem Vorstand
Damals veröffentlichte der Mitgliederrat seine Empfehlung am 13. Mai und damit lange vor der Wahl am 8. September. In diesem Jahr war der Plan allerdings noch straffer. Zunächst hatten die Verantwortlichen überlegt, bereits Ende März ihre Suche zu beenden und ein Team vorzuschlagen. Doch dieses Vorhaben hat man modifiziert. Anfang Juni will man eine Empfehlung an die Mitglieder abgeben, und nach allem, was zu hören ist, ist die Zuversicht groß. In den bisherigen Gesprächen haben rund zehn Bewerber nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Die Besonderheit bei der diesjährigen Suche ist, dass sich auch Einzelpersonen bewerben können. 2019 hatte der Mitgliederrat noch beschlossen, dass einzig vollständige Teams zugelassen seien.
Nun ist man offenbar der Ansicht, selbst beurteilen zu können, ob Bewerber zueinander passen könnten, die einander bis dahin noch gar nicht kennen. Und auch nichts voneinander wissen. Diese Anpassung hat offenbar dafür gesorgt, dass es eine neue Motivation gab. Denn bislang hat sich kein Team vorgestellt, dafür aber Bewerber, die sonst nicht die Möglichkeit gehabt hätten, beim Mitgliederrat vorzusprechen. Die Findungskommission um Fabian Schwab ist jederzeit ansprechbar. Natürlich auch für den amtierenden Vorstand. Was die bevorstehenden Wahlen angeht, gab es allerdings lange Zeit überhaupt keinen Kontakt zwischen dem Präsidium und dem Mitgliederrat. Doch das hat sich mittlerweile nach Informationen dieser Zeitung geändert. Der Vorstand wurde bei der Findungskommission vorstellig. Es gab Gespräche, zu denen bislang wenig öffentlich geworden ist. Ob Werner Wolf und seine Mitstreiter noch einmal kandidieren wollen, ob im Team, in veränderter Konstellation oder jeweils allein? Ausgeschlossen ist nichts.
Dieter Prestin hält an Kandidatur fest
Die Suche nach einem neuen Marketing-Geschäftsführer nach Markus Rejeks Abschied hat unterdessen bereits begonnen. Es ist jedoch schwierig, neue Führungskräfte zu verpflichten, solange unklar ist, wer im Herbst an der Vereinsspitze stehen wird. Wohl auch deshalb könnte der dritte Geschäftsführer erst im Herbst seine Arbeit am Geißbockheim aufnehmen. Überhaupt durchlebt der 1. FC Köln einmal mehr Zeiten der Ungewissheit. Schließlich wird auch noch einige Zeit vergehen, ehe feststeht, in welcher Liga der 1. FC Köln in der kommenden Saison antreten wird. Einer hat aus seiner Kandidatur keinen Hehl gemacht: Dieter Prestin, Doublesieger von 1978 und mit seinem Projekt „FC Zukunft“ als Vorstandskritiker aufgetreten, hat sich der Kommission vorgestellt. Allerdings als Einzelperson, aus seinem Team haben sich Stefan Jung und die frühere Nationalspielerin Sonja Fuss mittlerweile verabschiedet.
Allofs' emotionale Rückkehr Zwischen FC und Fortuna
Wenn am Sonntag um 13.30 Uhr das Rhein-Derby gegen Düsseldorf angepfiffen wird, steht einer ganz besonders im Fokus: Klaus Allofs. Erstmals kehrt die Fortuna-Ikone als Düsseldorfer Manager in das Stadion zurück, in dem er einst als Stürmer glänzte. Der heute 68-Jährige hat eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen: 220 Pflichtspiele absolvierte er in den 70er- und 80er-Jahren für beide Vereine – erst für Fortuna (97 Tore), dann für den FC (120 Tore). Vor dem Brisant-Gipfel um die Tabellenspitze der 2. Liga äußert der Fortuna-Manager gegenüber der "Bild" einen klaren Wunsch: "Es soll ruhig bleiben zwischen den Fans! Wobei zuletzt war es in Ordnung." Allofs weiß um die besondere Rivalität: "Die Folklore bleibt zwischen Köln und Düsseldorf. Das gehört dazu. Da kann man sich anpiksen. Aber auf sportlicher Ebene und mit Fair Play. Aber der andere soll akzeptiert werden. Man muss ihn ja nicht mögen..."
Saison-Aus für Neuzugang Mausehund
Für den erst in diesem Winter von Hertha BSC zum 1. FC Köln gewechselten Yannick Mausehund ist die Saison vorzeitig beendet. Der Innenverteidiger hat sich eine schwere Sprunggelenkverletzung zugezogen und wurde am Mittwoch bereits operiert. Mausehund war am Samstag, beim Regionalliga-Spiel der Kölner U21 gegen den SC Wiedenbrück (1:0), in der ersten Halbzeit umgeknickt. "Das ist sehr bitter. Zum einen tut es mir für ihn leid, zum anderen natürlich auch für uns", sagt sein Trainer Evangelos Sbonias.
Der 1. FC Köln zwischen Spitze und Absturz. Brisanter könnte der 23. Spieltag in der 2. Liga kaum sein. Schon Freitag verliert Köln den Platz an der Sonne – Hamburg und Lautern machen die Spitze im direkten Duell vorerst unter sich aus. Sonntag (13.30 Uhr) muss der FC dann liefern und im Derby gegen die Fortuna aus Düsseldorf nachlegen, kann zurück auf Platz 1 oder im schlimmsten Fall bis auf Rang 5 oder 6 abstürzen. „Es wird noch ein längerer Ritt auf der Rasierklinge, und wir brauchen diese Saison sicher Ausdauer. Aber wir haben Sonntag die Riesenchance, uns mit einem Sieg ein Stück weit abzusetzen. Die wollen wir nutzen“, sagt Trainer Gerhard Struber und erklärt seinen Anti-Absturz-Plan!
► Mehr Tor-Gefahr: Kölns Coach will zurück zum Vollgas-Fußball. „Wir müssen wieder gefährlicher werden und mehr Tore schießen“, fordert Struber nach dem vor allem offensiv mauen Rückrundenstart. Sein Rezept: „Wir brauchen gute Tiefenläufe und müssen unsere Sechser besser ins Spiel bringen. Wir wollen dem Gegner im Zentrum Probleme bereiten.“
► Mehr Mut: Die letzten Auftritte seiner Profis waren Struber zu verhalten. Sein Appell: „Wir müssen mutig sein. Jeder Einzelne muss alles in die Waagschale werfen und bereit sein, die eigenen Grenzen auszuloten. Wenn wir uns viel zutrauen, wird es die Chance geben, wieder auf einem höheren Niveau zu spielen.“
► Mehr Kontrolle: auch so ein Problem in den letzten Duellen! Ein erfolgreicher Spielaufbau war aufgrund viel zu vieler Fehler kaum möglich. Struber ehrlich: „Bei eigenem Ballbesitz ist uns die Kontrolle an den letzten Spieltagen etwas entglitten.“
► System-Treue: Ein oft diskutierter Wechsel zurück zur Viererkette kommt für Struber nicht infrage. Kölns Coach hält an der Dreierkette fest, kann auf der linken Seite zudem wieder auf Leart Pacarada und im Sturm auf Damion Downs setzen und sagt zu einem möglichen System-Wechsel: „Warum sollten wir das mit Ach und Krach umwerfen?“
Derby: Sky-Moderator wundert sich über Kölner Fans und spricht von Alarm-Stimmung
Schon im Hinspiel beim 2:2 waren Thomas Wagner und Experte Simon Terodde rund um das rheinische Derby zwischen Köln und Düsseldorf für Sky am Mikrofon. Auch im Rückspiel begleiten die beiden mit ihrer Expertise das brisante Duell. Vor dem Spiel am Sonntag (13.30 Uhr) spricht Wagner im Interviewüber die angespannte Lage.
Was erwartest du für ein Spiel am Sonntag?
Thomas Wagner: „Es ist endlich mal wieder ein Derby, es wird höchst interessant. Im Hinspiel gab es schon enorme Emotionen, auch aufgrund der Spielwendungen. Jetzt ist die Konstellation so, dass noch mehr Brisanz herrscht.“
Das Aufstiegsrennen in der 2. Liga ist wirklich eng …
Wagner: „Ja, das ist krass – bis Platz neun, sind alle eng beieinander. Ich sage: Wenn Köln am Sonntag nicht gewinnt, gibt es rund ums Geißbockheim schon eine Alarm-Situation. Fortuna könnte dagegen mit einem Punkt leben.“
Die Kölner spielen daheim – haben sie auch einen Heimvorteil?
Wagner: „Das wird sich zeigen, zum einen ist Fortuna auswärts richtig stark, zum anderen kann das Kölner Publikum zwar bedingungslos hinter der Mannschaft stehen, aber wenn es nicht läuft, spürt man auch schnell die Unzufriedenheit. Ich wundere mich, dass die Fans in Köln bislang geduldig geblieben sind, denn vergnügungssteuerpflichtig ist das nicht gerade, was die Kölner Mannschaft da zuletzt gezeigt hat.“
Wo hakt es denn im Kölner Spiel deiner Meinung nach?
Wagner: „Man kann froh sein, dass Lemperle und Downs bisher eine überragende Saison spielen, dass sie so regelmäßig treffen war nicht zu erwarten. Das Problem liegt für mich eher dahinter, im Zentrum. Uth ist dauerverletzt, Waldschmidt kann sein Potenzial wie schon bei anderen Stationen nicht entfalten und Ljubicic ist für mich eher ein Ballschlepper. Da fehlt mir die Kreativität im Kölner Mittelfeld. Was die Kölner zeigen, ist spielerisch alles andere als glänzend.“
Ist da Trainer Gerhard Struber gefordert – zu Beginn war es spielerisch toll, dann stabil – aber jetzt fehlt der nächste Schritt, oder?
Wagner: „Guter Punkt. Bis zum Düsseldorf-Spiel in der Hinrunde hat der FC attraktive Spiele abgeliefert. Was man Struber hoch anrechnen kann: Er hat dann, als die Ergebnisse nicht passten, umgestellt. Da gibt es auch Trainer, die an ihrem System festhalten. Struber war da pragmatisch und hat auf Dreierkette umgestellt. Mit Heintz und dem überragenden Martel wurde es stabil. Aber nach langer Zeit als Tabellenführer, mit dem höchsten Etat der Liga und der Qualität im Kader darf es jetzt auch spielerisch mehr sein.“
Die Kölner wollen unbedingt aufsteigen, hängt der Erfolg am seidenen Faden?
Wagner: „Ich glaube, dass sie es schaffen, weil sie hinten sehr stabil stehen. Aber nach Niederlagen wie zuletzt in Magdeburg kann die Nervosität auch schnell steigen.“
Welche Risiken bestehen?
Wagner: „Da reicht ein Blick auf die Tabelle. Ich hatte gedacht, dass sich die Favoriten absetzen können, aber da konnten weder Köln noch der HSV konstant ihre Klasse zeigen. Verteidigen und Pressing kann jede Mannschaft, die hohe Kunst ist es aber, ein Spiel aus der Favoritenrolle heraus zu machen. So ist es alles wahnsinnig eng. Am Ende können Vereine wie der FC ihre Kräfte bündeln und mit den Fans und der Stadt im Nacken eine richtige Euphorie entfachen. Aber es kann auch unruhig werden – und dann haben Klubs wie Elversberg oder Paderborn Vorteile, weil sie immer in Ruhe arbeiten können.“
Und was traust du der Fortuna zu?
Wagner: „Ich finde es erstaunlich, wie die den Relegations-Schock weggesteckt haben und halte Daniel Thioune für einen richtig guten Trainer. Aber spielerisch überzeugen sie auch nicht gerade, beim 2:1 gegen die Hertha waren sie die schlechtere Mannschaft. Dass man trotzdem gewinnt, ist allerdings auch eine Qualität. In Köln ist es jetzt für sie kein Nachteil, dass sie nicht das Spiel machen müssen. Ich tippe trotzdem, dass der FC 2:1 gewinnt.“
Mindestens neun Spiele So lange fällt Lemperle noch aus!
Der 1. FC Köln muss mindestens noch zwei Spiele auf Tim Lemperle verzichten. Das hat Trainer Struber am Freitag erklärt. Damit nimmt die Verletzungsmisere um den Mittelstürmer immer ärgerlichere Züge für den FC an. Sieben der letzten acht Pflichtspiele hat Lemperle nun schon verpasst. Der Mittelstürmer fiel zunächst mit einem Muskelfaserriss Anfang Dezember aus. Dann erlitt er im Januar einen Rückschlag, verpasste den Jahresauftakt beim HSV und kehrte nur kurz im Heimspiel gegen die SV Elversberg zurück. Dann: wieder ein Rückschlag. Doch ließ der FC nach Elversberg wissen, dass sich Lemperle keine neuerliche strukturelle Verletzung zugezogen habe. Dennoch fehlt der Angreifer nun schon wieder seit vier Wochen – und wird noch mindestens zwei Spiele aussetzen müssen. Weder gegen Düsseldorf noch beim KSC kann der FC auf den Stürmer setzen.
„Bei Tims Rückführung auf den Platz hat sich gezeigt, dass es doch länger dauert“, bestätigte Struber am Freitag. „Nächste Woche soll er wieder auf dem Platz stehen. Ob das aber schon mit der Mannschaft sein wird oder eher im individuellen Bereich, werden wir sehen. Mit Blick auf Karlsruhe wird es aber eng. Schauen wir mal, ob es schon für Ulm geht.“ Gegen den KSC ist Lemperle also sicher raus, selbst das Auswärtsspiel in Ulm am 8. März wackelt noch. Damit wird Lemperle sicher neun von zehn Pflichtspielen gefehlt haben. Ein erneuter Rückschlag für den FC im Aufstiegskampf, und ärgerlich obendrein. So verzögert sich sein Comeback weiter, während dem FC die Tore und die Torgefährlichkeit des Neun-Tore-Stürmers fehlen. Ein zweites Mal will Struber aber nichts mehr riskieren, will Lemperle für die Crunchtime der Saison im Frühjahr wieder fit und belastbar zurückbekommen. Struber. „Wir wollen jetzt auf Nummer sicher gehen.“ Und das bedeutet: weiter warten und darauf hoffen, dass die anderen Stürmer treffen.