„Viele tragen es in sich“ – aber FC droht Startelf ohne 95 Prozent aller Tore
Hoffen und Bangen am Geißbockheim: Vor dem Auswärtsspiel beim defensivstarken SSV Ulm stehen hinter zahlreichen Leistungsträgern des 1. FC Köln dicke Fragezeichen. Gerhard Struber droht eine Startelf ohne sämtliche Top-Scorer.
Mehr Sturm-Power ohne Leistungsträger: Wie der 1. FC Köln in Ulm die Katerstimmung verhindern will
Schlittert der 1. FC Köln in Baden-Württemberg noch tiefer in die Krise oder gelingt beim Aufsteiger der Befreiungsschlag? Der FC muss nach zuletzt drei sieglosen Spielen beim Vorletzten zwingend gewinnen, um einen Stimmungsumschwung zu vermeiden. Offen ist jedoch, wer die notwendigen Tore schießen soll. So will der 1. FC Köln gegen Ulm gewinnen.
Die Personalsituation beim FC ist derzeit angespannt. Am Donnerstag kündigte FC-Trainer Gerhard Struber an, dass nun auch noch weitere Spieler krankheitsbedingt wackeln. Und das vor einem Spiel, in dem die Kölner drei Punkte mitnehmen sollten, um nicht noch weiter abzurutschen im Kampf um den Aufstieg. So will der 1. FC Köln gegen Ulm gewinnen.
Downs muss operiert werden! FC-Stürmer fällt länger aus
Der 1. FC Köln muss nicht nur am Samstag beim SSV Ulm auf Damion Downs verzichten. Der Angreifer wird sich nach seinem Handgelenkbruch einer Operation unterziehen.
Top-Torjäger Downs wird operiert Das ist der Kölner Kader für Ulm
Der 1. FC Köln muss beim Auswärtsspiel gegen den SSV Ulm am Samstag (ab 13 Uhr) auf zwei weitere Leistungsträger verzichten. Eric Martel und Damion Downs reisten am Freitagnachmittag nicht mit der Mannschaft an die Donau. Nach der 0:1-Niederlage beim Karlsruher SC am vergangenen Wochenende hatten die "Geißböcke" zuletzt schon den Ausfall von Top-Vorbereiter Linton Maina verkraften müssen. Martel ist noch zu geschwächt, um in Ulm aufzulaufen. Downs wiederum fuhr bereits vor der Einheit am Vormittag nach Hause. Statt des Ulm-Spiels wartet auf den Deutsch-Amerikaner eine OP. Am vergangenen Samstag hatte sich Downs in Karlsruhe eine Handverletzung zugezogen. Die gute Nachricht am Freitag: Heintz und Pacarada, die am Donnerstag ebenfalls krankheitsbedingt gefehlt hatten, konnten wieder trainieren und traten auch die Reise nach Ulm an. Allerdings auf eine etwas spezielle Art und Weise: Die beiden Abwehrkräfte fuhren nicht gemeinsam mit der Mannschaft zum Bahnhof Messe/Deutz, sondern nahmen einen späteren Zug, um keinen Teamkollegen anzustecken. Mit Oliver Schmitt und Emin Kujovic reisten auch zwei U21-Akteure mit den Profis.
Schmeichelhafter Sieg in Ulm Waldschmidt erlöst schwachen FC!
Der 1. FC Köln musste in der Anfangsphase in Ulm ohne die Unterstützung seiner aktiven Fanszene auskommen. Da die Ultras in einer Vollsperrung auf dem Weg nach Ulm feststeckten, blieb es zu Beginn im Gästeblock ruhig. Auch die FC-Profis schafften es mit einer einmal mehr biederen Leistung nicht, den Funken auf die bereits anwesenden Anhänger zu übertragen. Wer jedoch dachte, der schwache Auftritt könne im zweiten Durchgang nicht noch schlechter werden, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Am Ende ließ Luca Waldschmidt die Kölner aber überraschend doch noch jubeln .Finkgräfe trieb den Ball in der 87. Minute auf der linken Seite nach vorne und steckte auf Jan Thielmann durch. Der 22-Jährige sah den in der Mitte einlaufenden Waldschmidt, der seinen achten Abschluss aus 14 Metern flach zum schmeichelhaften 1:0 für den FC im Tor unterbringen konnte. Fazit: Hätte der FC eine seiner Chancen in der ersten Halbzeit genutzt, hätte man womöglich von einem dreckigen Sieg im Zweitliga-Alltag sprechen können. Doch selbst gegen total harmlose Ulmer, die drittschwächste Offensive der Liga, folgte auf einen bereits überschaubaren ersten Durchgang ein ganz schwacher zweiter. So muss man festhalten: Der Aufstiegsfavorit hat sich dank Luca Waldschmidt einen ganz schmeichelhaften Auswärtssieg erkämpft. Wirklich Wachküssen konnte Strubers Offensive auch die Rückkehr zur Viererkette nicht.
So spielte der FC: Schwäbe – Gazibegovic, Schmied (81. Heintz), Hübers, Finkgräfe (90.+2 Pacarada) – Olesen, Huseinbasic (62. Ljubicic) – Thielmann, Waldschmidt, Kainz – Tigges
Noten und Einzelkritik Fünfen und viele Vieren trotz Kölner Sieg in Ulm
Marvin Schwäbe: Note 3 Hatte einen geruhsamen Nachmittag. Bekam nicht allzu viel auf seine Kiste, der einzig gefährliche Schuss klatschte zum Glück für ihn an den Pfosten. Freute sich über die nächste weiße Weste.
Jusuf Gazibegovic: Note 4,5 Spielte erstmals von Beginn an als klassischer Rechtsverteidiger. Für die Position wurde er geholt. Überzeugend war das aber immer noch nicht.
Timo Hübers: Note 4 Wirkte im ersten Durchgang verunsichert, nachdem er mit einem katastrophalen Ballverlust die erste Ulmer Chance eingeleitet hatte. Fing sich später etwas.
Joel Schmied (bis 81.): Note 3 War sehr aufmerksam und robust in den Zweikämpfen. Ging nach einem Zusammenprall mit Ulms Torhüter kurz k.o., biss aber zunächst auf die Zähne. Musste später angeschlagen raus.
Max Finkgräfe (bis 90.): Note 4 Ließ trotz vieler Freiheiten die letzte Konsequenz in seinen Aktionen vermissen. Liegt wohl daran, dass ihm weiter das Vertrauen in die eigene Stärke fehlt.
Denis Huseinbasic (bis 62.): Note 4,5 Blieb bei seinem ersten Startelfeinsatz seit einem Monat weit unter seinen Möglichkeiten. Er war nicht der erhoffte Denker und Lenker im Zentrum.
Mathias Olesen: Note 4 War gleich zu Beginn wichtig, als er bei Ulms Doppelchance, zweimal entscheidend blockte. War auch offensiv um Lösungen bemüht, an der einen oder anderen Stelle fehlte jedoch Tempo und Handlungsschnelligkeit.
Jan Thielmann: Note 3 Durfte endlich da spielen, wo er sich sieht. War vom Start weg gewillt, seine Offensivchance zu nutzen. Sorgte mit seinen Flanken immer wieder für Gefahr. Im zweiten Durchgang war dann zunächst der Stecker gezogen. Dann aber hatte er den einen Geistesblitz und bereitete den Siegtreffer vor.
Luca Waldschmidt: Note 3 Brachte das Kunststück fertig, den Ball aus drei Metern neben das Tor zu köpfen (27.). Das hätte das 1:0 sein müssen. Blieb auch danach erst weiter glücklos im Abschluss. Einmal traf er das Außennetz, einmal scheiterte er an Keeper Ortag. Als keiner mehr dran glaubte, erzielte er aber doch noch den erlösenden Siegtreffer.
Florian Kainz: Note 4,5 Einige Mitgereiste hatten bei seinem Abschluss in der 7. Minute schon den Torschrei auf den Lippen, da traf er aber nur das Außennetz. Lieferte Waldschmidt kurz danach eine eigentlich perfekte Flanke, die aber ungenutzt blieb. Im zweiten Durchgang unsichtbar, da kam gar nichts mehr von ihm.
Steffen Tigges: Note 5 Weil die beiden besten Torjäger ausfielen und Neuzugang Rondic noch nicht zündet, durfte er ran. Ackerte vorne wie wild, aber von Torgefahr war rein gar nichts zu spüren. Note: 5
ab 62. Dejan Ljubicic: Note 5 Sollte das Spiel nach vorne ankurbeln und spielerische Akzente setzen. Hatte offensiv allerdings wenig anzubieten.
Der 1. FC Köln gewinnt nach drei sieglosen Spielen beim SSV Ulm 1846 glanzlos mit 1:0 und kehrt jedenfalls bis zum Abend an die Tabellenspitze zurück. Die Teams kamen durch Röser (5.) bzw. Kainz (8.) zu jeweils einer frühen Großchance. In der Folge rissen die Geißböcke die Kontrolle an sich und drängten die Spatzen weit in deren Hälfte. Durch Waldschmidt, der aus kurzer Distanz neben den Heimkasten köpfte, erarbeiteten sie sich in der 28. Minute eine weitere sehr gute Möglichkeit. Nach dem torlosen Pausenremis erwischten die Spatzen den besseren Wiederbeginn und schrammten durch Batista-Meiers Pfostenschuss nur knapp an einer Belohnung vorbei (52.). Sie bauten ihre Spielanteile im Vergleich zum ersten Durchgang aus, verpassten zunächst aber weitere zwingende Strafraumszenen. Die Geißböcke traten in offensiver Hinsicht nach dem Chancenübergewicht vor dem Kabinengang kaum noch in Erscheinung, waren offensiv lange Zeit ideenlos. In der letzten Viertelstunde kippte das Spiel trotzdem noch auf ihre Seite: Nachdem Ulm durch Telalović eine Großchance zur Führung ausgelassen hatte (79.), schlugen die Rheinländer durch eine von Thielmann vorbereitete Direktabnahme Waldschmidts aus mittiger Strafraumlage eiskalt zu (87.). Der 1. FC Köln empfängt am Samstag den SV Darmstadt 98.
Stimmen zum Arbeitssieg: „Haben den Spielfluss verloren – aber nie den Glauben“
Der 1. FC Köln hat sich beim SSV Ulm spät einen 1:0 (0:0)-Sieg gesichert. Trotz des erneut schwachen Auftritts waren Profis und Trainer Gerhard Struber hinterher vor allem eines: erleichtert. Die Stimmen zum Spiel. Timo Hübers: „Beide Mannschaften können vorher in Führung gehen. Es war ein zähes Stück Arbeit. Wenn man nach Ulm fährt, ist die Erwartungshaltung, dass wir drei Punkte holen. In Köln erwartet man glaube ich, dass wir 5:0 gewinnen. Die drei Punkte haben wir geschafft, das 5:0 nicht. Über die Art und Weise kann man streiten, es war nicht das schönste Spiel. Am Ende war es nicht unverdient, dass das Pendel auf unsere Seite ausgeschlagen ist. Wir wollten das Spiel auch in der zweiten Halbzeit weiter in der gegnerischen Hälfte kontrollieren, das haben wir nicht so geschafft. Die Ulmer haben alles reingeworfen und gut dagegengehalten. Morgen ist egal, wie wir die Punkte eingefahren haben. Es sind noch neun Spiele, es geht ums Punkten, Punkten, Punkten. Wir haben uns unter der Woche zusammengesetzt und über vieles offen und ehrlich gesprochen. Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, auch wenn wir inhaltlich zulegen dürfen.“
Und Gerhard Struber sagte nach dem Spiel: „Wir sind alle richtig happy, dass wir das Spiel heute in einen Sieg ummünzen konnten. Wir wussten, dass auch der Gegner mit dem Rücken zur Wand steht und alles in die Waagschale werfen wird. Wir sind in die erste Halbzeit ganz gut reinmarschiert, auch wenn es mit der Feldqualität nicht so einfach war, in ein Kombinationsspiel zu kommen. Wir haben es aber immer wieder geschafft, den Gegner vor Probleme zu stellen. Mit unserer neu formierten Systematik haben wir richtig gute Chancen herausgespielt, haben viel kontrolliert und wenig zugelassen. Nach der Pause brauchten wir ein bisschen Glück bei dem Stangenschuss. Wir haben unseren Spielfluss verloren – aber nie den Glauben, es für uns regeln zu können. Durch einen schönen Moment haben wir dieses 1:0 hergestellt. Ich finde, dass es über die gesamte Spielzeit ein verdienter Sieg war, weil wir es über beide Halbzeiten gesehen ein Stück besser gemacht haben. Am Ende sind es drei Punkte. Hier hatte es noch keine Mannschaft leicht, ins Treffen zu kommen. Wir haben das am Ende gemacht. Wir nehmen jetzt gute Dinge mit und freuen uns auf eine gute Woche, die auf uns zukommt. Wir werden uns gut auf den nächsten sehr sehr starken Gegner Damstadt vorbereiten.“
Ouro-Tagba scheitert am Pfosten U21: Frühes Tor besiegelt Auswärtspleite
Die U21 des 1. FC Köln hat sich mit 0:1 (0:1) beim 1. FC Bocholt geschlagen geben müssen. Nach einem frühen Gegentor waren die Kölner Offensivbemühungen bis zum Schluss nicht von Erfolg gekrönt. Es ist auch das neue Lieblingsergebnis der FC-U21: Die letzten vier Spiele der Kölner Jung-Geißböcke endete mit einem 1:0. Dabei konnte sich jeweils die Heim-Mannschaft die drei Punkte erarbeiten. Da der 1. FC Köln am Samstagmittag jedoch zu Gast war am Bocholter Hünting, blieben die Punkte bei der Mannschaft von Interimstrainer und Ex-FC-Profi Christopher Schorch. 5. Minute: Die Partie begann für die Kölner U21 mit einer kalten Dusche: Nach einem Foul von Joao Pinto an Dörfler brachte Hirschberger den Freistoß in den Fünfer. Dort stieg Gösweiner am höchsten, scheiterte per Kopf aber zunächst an FC-Keeper Nickisch. Gegen den Nachschuss war er dann allerdings machtlos. 51. Minute: Die beste Chance auf den Ausgleich hatte im zweiten Durchgang Ouro-Tagba. Die Leih-Rückkehrer traf nach einigen Übersteigern mit seinem Schlenzer aus 15 Metern jedoch nur den Pfosten. Fazit: Die U21 des 1. FC Köln hätte sich angesichts des betriebenen Aufwandes mindestens einen Punkt in Bocholt verdient gehabt. Da die Kölner ihre Chancen am Samstagmittag jedoch nicht zu nutzen wussten, fuhr die Mannschaft von Trainer Sbonias am Ende mit leeren Händen zurück in die Domstadt. Durch den Sieg von Gütersloh ist die Mannschaft damit auf Rang acht abgerutscht.
So spielte der FC: Nickisch – Strauch (73. Akmestanli), Smajic, Özkan, Sponsel – Höger, Salger (86. Lennemann) – Ouro-Tagba, Kristal (81. Saliger), Pinto (46. Freischlad) – Potocnik
Ärzte stoppten Strubers Plan mit Lemperle Rondic entwickelt sich zum Flop
86 Minuten mussten die Köln-Fans im Donaustadion darauf warten, bis Waldschmidt den FC erlöste und zum 1:0 gegen Ulm traf. Kein schönes Spiel, aber nach drei sieglosen Auftritten endlich wieder ein Erfolgserlebnis und die Rückkehr in die Spitzengruppe. Einer, der eigentlich in Ulm hätte helfen sollen, saß am Ende nicht mal auf der Bank! Dabei war Tim Lemperle extra mit der Mannschaft nach Ulm gereist. Der Stürmer-Star sollte nach sechswöchiger Verletzungspause sein Comeback geben. Aber warum fehlte Lemperle dann komplett? Die Ärzte stoppten den Struber-Plan! „Ich habe eine medizinisch-athletische Abteilung, die mir sehr stark davon abgeraten hat, ihn einzusetzen“, sagte der Coach später. Und weiter: „Wenn ich Tim Lemperle auf der Bank habe und ihm dauernd in die Augen schaue – wie ich mich selber kenne, weiß ich, dass da Gefahr in Vollzug gewesen wäre, wenn ich so einen Spieler reinwerfe. Da schütze ich mich dann vor mir selbst.“ Statt Lemperle war U21-Stürmer Oliver Schmitt in den Kader gerutscht. Eingewechselt wurde er nicht. Genauso wenig wie Imad Rondic! Er hockte 90 Minuten frustriert auf der Bank und entwickelt sich so langsam zum Flop. Trotz der akuten Stürmer-Not ist Rondic (bisher ohne Torbeteiligung) nicht mal in solch einem Spiel eine Alternative. Schon verdammt bitter... Als Start-Stürmer hatte in Ulm Tigges begonnen. Er kämpfte gewohnt viel, nennenswerte Offensiv-Aktionen hatte er nicht.
FC gewinnt trotz enttäuschender Leistung und träumt weiter vom Aufstieg (Analyse)
Der 1. FC Köln mühte sich beim Aufsteiger aus Ulm zu einem Sieg. Abgesehen vom Ergebnis zeigten die Geißböcke aber einen Auftritt zum Vergessen. Aber das Wichtigste zuerst: Der 1. FC Köln kann noch 1:0 gewinnen. Zum achten Mal in der laufenden Zweitliga-Saison schaffte die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber am Samstag diesen kleinsten aller Siege. Gegner war diesmal der Tabellen-Vorletzte Ulm, der bis zur 86. Minute das 0:0 hielt, ehe Waldschmidt mit einem schönen Linksschuss den Kölner Sieg besorgte. Es war ein zäher Auftritt der Kölner Mannschaft, die erstmals seit Oktober wieder mit einer Vierer-Abwehrkette begann und über den Großteil der Spielzeit nicht so aussah, als gehe da ein Konzept auf. Stattdessen fiel dem FC wenig ein gegen eine zwar körperlich starke, fußballerisch jedoch arg limitierte Ulmer Mannschaft. Die Kölner Fans im ausverkauften Donaustadion waren zeitweise empört, und Waldschmidts später Siegtreffer konnte sie nur zum Teil besänftigen. Der Ulmer Stürmer Batista-Meier hatte in der 51. Minute nur den Außenpfosten getroffen. In der 78. Minute hämmerte noch Telalovic den Ball aus neun Metern frei über das Tor. Bitter für die Ulmer, für den FC dagegen ein womöglich richtungsweisender Erfolg: Mit den drei Punkten eroberte sich die Mannschaft zumindest vorerst die Tabellenführung zurück und bleibt neun Spieltage vor Saisonende stabil im Rennen um die Aufstiegsplätze.
Das war gut: Eigentlich nur das Wetter und die daraus resultierende schöne Stimmung im ausverkauften Donaustadion. Viele FC-Fans hatten den Spielbesuch mit einem Wochenend-Trip verbunden und genossen den Frühlingstag – und obgleich das Spiel überwiegend eine Zumutung war, blieben am Ende drei Punkte und weiterhin die Aussicht, den Aufstieg tatsächlich zu schaffen. Und das war schlecht: Eigentlich alles außer dem Wetter. Die Idee, in der neuen, alten Formation mehr Offensivschwung zu erzeugen, war nach wenigen Minuten begraben. Der Rest war ein überwiegend ungerichtetes Hin und Her auf schwer bespielbarem weil extrem hartem Boden. Das sagen wir: Rund ums Ulmer Stadion war allenthalben zu hören, dass schon am nächsten Tag niemand mehr darüber sprechen werde, wie dieses Ergebnis nun zustande gekommen sei. Tatsächlich war die Partie eine zum Vergessen, doch das Ergebnis lässt die Kölner weiter vom Aufstieg träumen. Wie nachhaltig ein solcher Sieg ist, wird sich bald erweisen müssen. Die Frage wird sein, wie weit die Kölner mit Leistungen wie der am Samstag kommen werden. Die Partie am kommenden Samstag daheim gegen Darmstadt 98 wird bereits die nächste schwierige Prüfung sein.
Der Auftritt in Ulm war eben nicht „ordentlich“, er war viel eher bedenklich- ein Kommentar
Trotz der angespannten Personallage haben die Kölner einen wichtigen Sieg gegen den SSV Ulm eingefahren. Einen wichtigen, aber mindestens genauso glücklichen. Die Leistung war einmal mehr überschaubar und macht nachdenklich. Ein Kommentar zum schwachen Auftritt des 1. FC Köln in Ulm.
Mit dem 1:0-Erfolg über den SSV Ulm haben die Kölner drei wichtige Puntke eingefahren und einen direkten Aufstiegsplatz zurückerobert. Mit Ruhm haben sich die Geißböcke aber wahrlich nicht bekleckert. Im Gegenteil, der FC ist wieder mit einem blauen Auge davongekommen und so langsam beschleicht den Beobachter das Gefühl, dass das am Ende nicht reichen wird. Ein Kommentar zum schwachen Auftritt des 1. FC Köln in Ulm.
„Fingerzeig“, aber keine „Schublade“: Taktik-Rätsel vor Aufstiegs-Endspurt
Der 1. FC Köln ist in Ulm erstmals seit viereinhalb Monaten wieder mit einer Viererkette in ein Spiel gestartet. Das Fazit fiel gemischt aus. Für die verbleibenden neun Partien dürfte es kein festes System geben.
Als der 1. FC Köln am Samstagnachmittag seine Startelf bekannt gab, war schnell ersichtlich: Gerhard Struber hat sich erstmals seit dem 25. Oktober 2024, seit dem 1:2 gegen den SC Paderborn, für eine Viererkette entschieden. Überraschend kam diese Wahl nicht, Struber hätte gegen offensiv limitierte Ulmer wohl auch unabhängig der vielen Ausfälle umgestellt. Über das Gelingen der Maßnahme ließ sich letztendlich streiten.
Strubers Fazit fiel positiv aus: „Die Mannschaft hat es sehr ordentlich umgesetzt. In der ersten Halbzeit ist schon vieles in eine gute Richtung gegangen, weil wir aus dieser Systematik heraus ein Stück weit unberechenbarer waren als in dem einen oder anderen Spiel davor.“ Auch die „Box-Verteidigung“ gefiel dem FC-Trainer, „wie wir uns hier immer wieder sehr diszipliniert positioniert und Substanzielles reingeschmissen haben“. Unter dem Strich stand für ihn: „Das war einmal mehr ein guter Fingerzeig, dass die Viererkette ihre Berechtigung hat.“
Winter-Einkauf schon 3x abgewatscht Floppt Kölns Rondic wie Adamyan?
Transfer-Rätsel um Winter-Einkauf Imad Rondic. Der Stürmer ist jetzt schon völlig außen vor beim FC! Kölns Offensiv-Not ist größer denn je. Der Herbstmeister schoss 2025 erst 6 Tore. Und mit Downs (Handbruch), Lemperle (nach Muskelfaserriss) und Maina (Bänderriss) fehlten Trainer Gerhard Struber beim knappen 1:0-Sieg in Ulm die besten Stürmer. Rondic aber kassierte trotzdem die Höchststrafe und saß 90 Minuten auf der Bank! Es war schon die dritte fette Watschn für den bosnischen Stürmer. Struber selbst hatte bereits festgestellt, dass Rondic „noch einen Weg vor sich hat, um in unser Spiel und in unsere Abläufe reinzusteigen.“ Sportboss Christian Keller sagte gar: „Wir haben Imad nicht als Soforthilfe verpflichtet.“ Dabei war nichts anderes im Winter gefragt.
Keller und Co. hatten die erste Transferphase nach der Fifa-Sperre akribisch geplant, verdammt viel versprochen und immer wieder betont, dass man nur einen Stoßstürmer holen wolle, der direkt weiterhilft. Zwei Monate später ist davon nichts zu sehen. Rondic kommt in seinen ersten 5 Wochen auf 4 Liga-Einsätze (1x Startelf). Er schoss fünfmal vergeblich aufs Tor, kann im Training nicht überzeugen und wirkt noch nicht integriert und angekommen beim FC. Offensichtlich rächt sich die Tatsache, dass der Stürmer nur dritte Wahl war und am Ende erst kurz vor knapp geholt wurde, nachdem Keller bei anderen Kandidaten wie Unions Ivan Prtajin vor die Pumpe gelaufen war. Floppt Rondic jetzt wie Sargis Adamyan Die ruhmlose FC-Geschichte des Armeniers ist bekannt. Keller hatte ihn 2022 als Modeste-Ersatz gefeiert und – wie jetzt auch Rondic – direkt mit einem Vier-Jahres-Vertrag ausgestattet. Fatal! Adamyan brachte es seitdem auf 4 Tore in 60 Pflichtspielen und gilt inzwischen als unverkäuflich…
FC: Trotz drohender Nullnummer wieder einmal kein Vertrauen in die eigene Bank
Das Duell der Geißböcke gegen den SSV Ulm hatte über weite Strecken schon den Anschein, eine Nullnummer zu werden. Weder Rondic noch Obuz oder der aus der Kölner Reserve hochgezogene Schmitt bekamen von Gerhard Struber Spielzeit gegen Ulm. Offensichtlich traute der Coach keinem der Offensivspieler eine Verstärkung des Kölner Spiels zu – und das bei einem Duell, das erst in der in den letzte Minuten durch Waldschmidt entschieden wurde für den 1. FC Köln: Wie viel Vertrauen hat Gerhard Struber in seine Bank? Die Geißböcke strahlten in der zweiten Halbzeit erneut so gut wie keine Torgefahr aus. Umso erstaunlicher, mit welch stoischer – oder eher struberscher Ruhe der Coach seine Offensivreihe agieren ließ. Denn Wechsel, um den Angriff noch einmal zu beleben, waren in Ulm bei den Kölnern genauso Mangelware wie erspielte Torchancen. Zumindest wird sich der ein oder andere Fan – gerade ob der nicht vorhandenen Torausbeute, der fehlenden Dominanz und der mangelnden spielerischen Mittel – gewundert haben, warum Struber gerade im späteren Spielverlauf keine offensive Veränderungen der Mannschaft vornahm.
Zwar wechselte der FC-Ttrainer in der 62. Minute, ersetzte Huseinbasic mit Ljubicic, eine Verstärkung der Offensive blieb aber weiterhin aus. Auch, weil der Österreicher nicht wirklich Einfluss auf die Begegnung nahm. Tigges rackerte zwar, wirkte aber mitunter wie ein Fremdkörper im Kölner Spiel. Und so wird die Frage erlaubt sein, warum Struber sein Wechselkontingent erneut nicht ausnutzte, um mehr Offensivgefahr auf den Platz zu bringen. Nach den Ausfällen von Maina, Downs und Lemperle war die Bank sichtbar ausgedünnt, doch saß dort unter anderem Stoßstürmer Rondic einsatzbereit. Eine Chance bekam der Neuzugang gegen Ulm nicht. Auch nicht, als alles auf eine müde Nullnummer hindeutete. Immerhin 1,5 Mio. Euro haben sich die Geißböcke die Dienste des Bosniers kosten lassen. Großes Vertrauen in Rondic bewies Struber jedenfalls nicht. Ähnlich scheint auch das Verhältnis zu Obuz zu sein. Zwar hatte Struber Ende letzten Jahres wieder einmal erklärt, welche Bedeutung der Offensivspieler für die Mannschaft habe, das spiegelt sich aber mal so gar nicht in Einsatzzeit wieder (2025 nur 14 Minuten). Struber brachte in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch Pacarada für Finkgräfe. Als besonders wechselfreudig gilt Struber ohnehin nicht. Die spärlichen Wechsel gegen Ulm werfen schon Fragen nach dem Vertrauen in seine Auswechselspieler auf. Das scheint trotz der angespannten Personalsituation nicht überall besonders groß zu sein...
Erstmals Bankdrücker: Neuzugang stimmt auch FC-Legende „nachdenklich“
Imad Rondic tut sich weiterhin schwer damit, beim 1. FC Köln anzukommen. In Ulm saß der im Winter von Widzew Lodz verpflichtete Bosnier erstmals über die volle Distanz auf der Bank. Das sorgt auch bei Pierre Littbarski für Fragezeichen.
Ob Aufstieg oder eben nicht – der Kader wird sich im Sommer wohl grundlegend verändern
Auch nach dem 25. Spieltag zeichnet sich in der engen Liga nicht ab, in welche Richtung das Pendel für die Kölner am Ende ausschlagen wird. Es bleibt spannend um den 1. FC Köln: Der Kader wird sich im Sommer verändern müssen.
Der Verbleib vieler Leistungsträger beim FC ist aktuell ob der Vertragssituationen nicht in trockenen Tüchern. Und so wird wohl der Sprung in die Bundesliga maßgeblich über das Bleiben oder den Wechsel von Spielern entscheiden. Aber auch im Aufstiegsfall müssten die Verantwortlichen wohl ordentlich nachbessern – und das gleich auf mehreren Positionen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ob Aufstieg oder nicht, bei beiden Szenarien wird sich die Mannschaft umstrukturieren beim 1. FC Köln: Der Kader wird sich im Sommer verändern müssen.
Der 1. FC Köln verpflichtete im Winter Imad Rondic als zusätzliche Sturm-Hilfe im Aufstiegskampf. Ein Experte für den polnischen Fußball hat seine Zweifel, ob der Bosnier die gewünschte Verstärkung ist.
Von der Hitz als nächster schmerzhafter Abgang? Vertrag des U17-Weltmeisters läuft aus
De Auftritte des Effzeh in der jüngeren Vergangenheit sind allesamt recht dürftig geraten. Außer Frage steht, dass die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber enorm unter Druck steht, wird der direkte Wiederaufstieg doch mehr oder weniger erwartet. Und auch für die Verantwortlichen um Christian Keller ist die Rückkehr ins Oberhaus unabdingbar. Geht es schief, wäre der Geschäftsführer mutmaßlich nicht zu halten – ebenso wenig, wie einige Leistungsträger wie neben dem schon sicher wechselnden Lemperle allen voran Maina und Ljubicic, deren Verträge auslaufen. Aber auch Akteure wie Downs und Martel, die noch bis 2026 gebunden sind, aber sicherlich ihren Markt haben, wären vermutlich kaum für ein weiteres Zweitliga-Jahr zu begeistern. Dem FC würde beim Verbleib in der 2. Liga somit ein enormer Aderlass drohen, während im Aufstiegsfall massive Verstärkungen nötig wären, um konkurrenzfähig zu sein und nicht direkt wieder abzusteigen.
Ob im kommenden Sommer wie zuletzt weitgehend regelmäßig auch wieder Eigengewächse den Schritt in den Profibereich schaffen, bleibt abzuwarten. Kandidaten sind grundsätzlich mit Fayssal Harchaoui und Justin von der Hitz die beiden Kölner U17-Weltmeister von 2023, deren Situation sich im Moment allerdings deutlich unterscheidet. Harchaoui, beim WM-Triumph Ende 2023 Stammkraft, hat sich zwischenzeitlich bis 2028 an den FC gebunden. Er scheint aber derzeit noch etwas weiter entfernt vom Durchbruch als von der Hitz, der im Weltmeisterteam nur Ergänzungsspieler war. Der 18-Jährige macht aktuell in der Kölner U19 mächtig auf sich aufmerksam, traf etwa am Sonntag beim 2:0-Auswärtssieg beim FC Bayern München. Zudem erzielte der Rechtsverteidiger, der auch in offensiverer Rolle eingesetzt werden kann, in drei Kurzeinsätzen für die zweite Mannschaft in der Regionalliga West zwei Treffer.
Ob von der Hitz, der 2020 von Viktoria Köln zu den Geißböcken kam, jemals für die FC-Profis auflaufen wird, ist allerdings offen. Denn der Vertrag des Youngsters läuft am Ende der Saison aus und dem Vernehmen nach ist eine Verlängerung alles andere als ein Selbstläufer. Vielmehr sind Gerüchte im Umlauf, dass sich von der Hitz‘ Berater bereits im Austausch mit anderen Klubs befindet, deren Interesse in Anbetracht der aktuell positiven Entwicklung des gebürtigen Bensbergers kaum geringer werden dürfte. Aktuell droht dem FC somit der nächste Abgang eines vielversprechenden Talents nach Florian Wirtz, Justin Diehl, Lemperle oder Jonas Urbig, wobei letzterer immerhin eine millionenschwere Ablöse einbrächte, die für von der Hitz nicht fließen würde.