Kommentar zum FC-Debakel Keine Ausreden mehr, es ist Zeit für Antworten
0:4 gegen Hertha – dieser FC-Auftritt hat sprachlos gemacht. Mit fünf Pleiten aus sechs Spielen ist der Fehlstart perfekt. Der 1. FC Köln hatte sich maximal viel vorgenommen, wollte seine Fans mitreißen und ihnen den ersten Heimsieg seit einem halben Jahr schenken. Was gegen Hertha folgte, war ein Totalausfall. Nach 15 ordentlichen Minuten ließ die Mannschaft sämtliche Qualitäten, die nötig sind, um in der Bundesliga zu bestehen, vermissen – nicht erst nach der Roten Karte. Dieser Auftritt erinnerte erschreckend deutlich an die Abstiegssaison 2017/18. Klar ist: Dieses Mal müssen die Alarmglocken am Geißbockheim schrillen, bevor es zu spät ist! Für jede der fünf Niederlagen mag es gute Gründe gegeben haben. Bei allem Pech, mit dem jeder Bundesligist mal umgehen muss, sollte man beim FC aber die Augen vor dem eigenen Unvermögen nicht verschließen. Denn: Nach dem Mentalitätssieg in Freiburg versagte die Mannschaft nun schon zweimal vor eigenem Publikum. Beierlorzer findet bislang keine Antworten auf Fragen, die sich seit Wochen stellen. Stattdessen geht der Trend in die falsche Richtung: Da sind die Abwehrpatzer, die sich nicht abstellen lassen – sie häufen sich sogar. Im Spiel mit dem Ball sind ebenfalls keine Fortschritte erkennbar, der FC wirkt oft hilflos. Und Führungsspieler wie Hector oder Modeste liefern bis auf ihre Taten vergangener Tage wenige Gründe für ihre Stammplätze. Wie sich der FC derzeit präsentiert – das reicht nicht für die Bundesliga!
Veh: „Wir passen auf und gehen nicht leichtfertig damit um“
Armin Veh hat sich nach nach der 0:4-Klatsche des 1. FC Köln gegen Hertha BSC zur Situation der Geissböcke geäußert. Der Sportchef hat sich den Saisonstart gänzlich anders vorgestellt, insbesondere das Heimspiel gegen Berlin. An Achim Beierlorzer zweifelt der 58-Jährige genauso wenig wie an der Qualität der Mannschaft. Nach dem Spiel sprach der FC-Geschäftsführer über die drei Niederlagen in Folge ohne eigenes Tor: „Das ist eine grausige Bilanz. Aber wenn man sich die Spiele anguckt, hätten die vielleicht – bis auf das Bayern-Spiel – nicht so ausgehen müssen. Auch wenn wir die Tore nicht machen, haben wir zumindest immer die Chancen, Tore zu machen. Aber wir sind im Moment vorne und hinten nicht effektiv genug.“ Und hinsichtlich der Erinnerungen an den Abstiegskampf vor zwei Jahren sagte Veh: „Eines ist doch klar: Vor zwei Jahren hat man gesagt, man hat die Zeichen nicht erkannt. Ich kann das nicht beurteilen, weil ich damals noch nicht da war. Aber wir passen jetzt schon auf und gehen nicht leichtfertig mit der Situation um.“ Zu einem möglichen Einschreiten als Sportchef wie in den drei Krisen der letzten Saison erklärte er: „Das werde ich jetzt nicht machen. Wir sagen sicher nicht: Es ist alles nicht so schlimm. Ich werde aber nicht aus Aktionismus handeln, sondern dann, wenn ich ich denke, dass es richtig ist. Und ich bin ganz weit davon entfernt, irgendetwas zu tun, nur um etwas zu tun. Das Schlimmste ist, eine Aktion zu starten, hinter der man gar nicht steht.“
Der 1. FC Köln hat auch das dritte Heimspiel der laufenden Saison verloren, diesmal mit 0:4 gegen Hertha BSC Berlin. Die fünf Erkenntnisse zur Partie.
1. Gegentore = Verunsicherung
2. Das war dämlich, Jorge!
3. Die Flanken…
4. Der alte Mann hört nicht auf
5. Vor Schalke: Die Suche nach dem Positiven
Da steht man also wieder, nach sechs Spieltagen bereits in der Krise und mit drei Punkten mit dem Rücken zur Wand. Vielleicht macht es ja Mut, dass es nun gegen die Mannschaft der Stunde geht, die am Wochenende die zuvor unbesiegbar scheinenden Bullen aus Leipzig mit 3:1 schlagen konnte. Macht keinen Sinn? Mag sein, dennoch ist es nicht das erste Mal, dass die Kölner in so einer Situation sind. In der Abstiegssaison 2017/18 zeigte man auf Schalke das beste Spiel der Hinrunde, in den Jahren zuvor konnte man dort zweimal hintereinander gewinnen, als S04 sich – ähnlich wie heute – sportlich auf einem Höhenflug befand. Vielleicht hat diese Statistik aber auch überhaupt keinen Wert und die Talfahrt geht weiter. Aber auf irgendwas wird man ja wohl noch hoffen dürfen…
Nachspiel: 0:4-Pleite gegen Hertha BSC Murmeltiertag in Müngersdorf
Der 1. FC Köln erlebt bei der bitteren 0:4-Heimniederlage gegen Hertha BSC einen rabenschwarzen Tag. In dieser Verfassung wird selbst das Erreichen des Minimalziels Klassenerhalt sehr schwierig. Minuten nach dem Abpfiff war es dann auch um die eigentlich stets positiv gestimmte Gemütsverfassung von Achim Beierlorzer geschehen. Der Trainer des 1. FC Köln, der gerade eine bittere 0:4-Heimniederlage gegen Hertha BSC verarbeiten musste, bat seine Schützlinge in den obligatorischen Mannschaftskreis nach einer Partie und ließ ordentlich Dampf ab. „Heute haben wir so verteidigt, wie es der Liga nicht würdig ist. Das muss man ganz klar so sagen, das habe ich auch der Mannschaft so gesagt“, bekannte er nachher bei „Sky“ freimütig und lag in seiner Analyse komplett richtig: Insbesondere defensiv hatten die „Geißböcke“ an diesem rabenschwarzen Sonntag die Tauglichkeit für diese Spielklasse komplett fehlen lassen. Vor allem deshalb wurde aus dem „zweiten Saisonstart“ gegen biedere Berliner ein komplettes Desaster.
Die Pleite gegen Hertha zeigte: Der 1. FC Köln hat offensiv wie defensiv Verbesserungspotenzial. In den kommenden Wochen kann sich der FC selbst aus der Krise schießen - oder tiefer hinein geraten. "Mein Herz tut weh, wenn ich den FC so sehe." Ein Satz, den viele Kölner Anhänger am Sonntag so hätten unterschreiben können. Bemerkenswert ist, dass er von einem Gegner kommt. Lukas Klünter spielte bis vor zwei Jahren beim FC und hatte immer noch Gefühle für den Ex-Arbeitgeber. Doppelt kurios: Mit der Vorlage zum vorentscheidenden zweiten Tor hatte er dazu beigetragen, dass sein eigenes Herz ein bisschen weh tat. Einen Tag nach dem Hertha-Spiel ist die Stimmung beim FC umgeschlagen. "Wir wünschen, dass ein anderer mal so verteidigt wie wir. Macht aber keiner", kritisierte Achim Beierlorzer seine Defensive. Ein weriteres Problem: Der Aufsteiger ist mit Abstand die wenigsten Kilometer von allen Bundesligisten gelaufen. Bei den Sprints steht Köln ebenfalls auf einem Abstiegsplatz: Zu wenig für ein spielerisch eher unterlegenes Team. Der Druck für Köln steigt, und jetzt geht es gegen wiedererstarkte Schalker. Doch danach kommen die Hoffnungsspiele gegen Paderborn und in Mainz - vermeintliche Mitkonkurrenten im Abstiegskampf. Punkten die Domstädter dort, könnten sie den schwachen Saisonstart wieder vergessen machen.
Doppelschock für den FC Drexler-Diagnose und DFB-Sperre für Meré
Der FC muss auf Schalke auf Dominick Drexler verzichten! Die MRT-Untersuchung am Montagvormittag ergab eine Muskelverletzung im Adduktorenbereich, die einen Einsatz des Mittelfeldspieler unmöglich macht. Wie der Verein mitteilte muss „Drex“ vorerst pausieren und sei daher keine Option für das wichtige Spiel in Gelsenkirchen. Der Mittelfeldmann hatte sich bei der schlimmen 0:4-Pleite gegen Hertha BSC bei einem Sprint ohne Einwirkung eines Gegenspielers wehgetan und sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Damit fehlt Trainer Achim Beierlorzer auf Schalke eine wichtige Alternative für das ohnehin lahmende Offensivspiel. Der gebürtige Bonner war bisher im Beierlorzer-System gesetzt, ob als hängende Spitze oder auf der Außenbahn – Drexler hatte seinen Platz bisher immer sicher. Während Drexler verletzungsbedingt passen muss, fehlt Jorge Meré auf Schalke und gegen Paderborn rotgesperrt. Das Sportgericht des DFB hat den Spanier wegen eines rohen Spiels gegen den Gegner mit einer Sperre von zwei Ligaspielen belegt.
Analyse: Heimniederlage gegen Berlin Defensive des 1. FC Köln wirft Fragen auf
Viel lief nicht zusammen beim 1. FC Köln am Sonntag gegen Hertha BSC. Hinzu kamen noch erhebliche defensive Schwächen, die besorgniserregend wirken. Ist die FC-Verteidigung noch Bundesliga-tauglich? Die Gegner kommen zu einfach zu Torerfolgen. „Ibisevic kommt rein, hat zwei Aktionen und macht zwei Tore, aber einfacher als wir kann man es ihm nicht machen in diesen Situationen. Da müssen wir viel aggressiver dranbleiben und verteidigen“, lautete Timo Horns Fazit. Gerade diese beiden Tore werfen viele Fragezeichen auf, weil sie in ihrer Entstehung aufzeigen, dass viele Aspekte im Spiel des 1. FC Köln aktuell nicht bundesliga-tauglich erscheinen. Faktoren wie Spielpech (Drexlers Verletzung und Merés Platzverweis) dürfen natürlich in der Analyse nicht ausgeklammert werden, aber wenn eine bestenfalls durchschnittliche Mannschaft wie Hertha BSC so einfach zu vier Toren in Müngersdorf kommt, fällt es schwer, sich vorzustellen, dass es langfristig zu mehr Punktgewinnen für den 1. FC Köln reicht.
Ein paar Minuten vor der Halbzeitpause erschien auf der Anzeigetafel im Stadion in Köln-Müngersdorf das Bild einer Bratwurst. Gut durchgegrillt, ohne Senf, Ketchup und überflüssige Saucen, eine pure, leckere Wurst. Trotz des gelungenen Arrangements verfehlte die Werbung am Sonntagabend die gewünschte sympathiestiftende Wirkung, denn diesmal hatte die Bratwurst eine Falschmeldung verbreitet. Wie das in Köln der Brauch ist, hatte sie im Namen eines Sponsors bekanntgemacht, dass soeben ein Spieler die gelbe Karte erhalten habe. Doch während die leckere Bratwurst dies berichtete, revidierte der Schiedsrichter nach einem Zwischenruf der Videoinstanz - diesmal zum Kölner Ortstarif - sein ursprüngliches Urteil. Die Verwarnung für den Kölner Verteidiger Jorge Meré verwandelte er in eine rote Karte.Und während der Unparteiische Sören Storks dem Spanier mitfühlend den Arm um die Schultern legte und ihm die Gründe für den neuen Beschluss erklärte, machte sich das Gros des heimischen Publikums beim Stand von 0:1 bereits mit der nächsten Niederlage vertraut. Fortan blieb es ungewohnt still in Müngersdorf. Viele FC-Anhänger erlebten den Abpfiff nicht mehr im Stadion, weil sie resigniert den vorzeitigen Heimweg angetreten hatten.
Lehren des Spiels Wenn der Pessimist bestätigt wird
Die zweite 0:4-Niederlage des 1. FC Köln in der Bundesliga in Folge dürfte Spuren hinterlassen haben bei den Geissböcken. Die Abwehr desolat, der Angriff zahnlos, der erhoffte Spielaufbau nur sporadisch vorhanden. Das Spiel zeigte: Statistiken sind längst nicht alles. Vor allem aber machte das Duell gegen Hertha BSC deutlich: Der 1. FC Köln zählt in dieser Saison zu den Abstiegskandidaten. Erkenntnis des Spiels: Armin Veh machte es nach der Pleite deutlich: „Wir kämpfen jetzt darum, die Klasse zu erhalten.“ Um nichts ging es seit Spieltag eins. Um nichts wird es in den nächsten Monaten gehen. „Aber das macht uns nicht nervös“, sagte Veh. Manch einem FC-Fans dürfte es nach der Vorstellung gegen Hertha anders gegangen sein.
In Köln spricht man von den ersten fünf schweren Spielen. Die Niederlage gegen Berlin zeigt, dass der Druck zu groß ist. Der SPORT1-Kommentar von Markus Höhner. Stets war in Köln von diesen ersten fünf, so schwierigen Spielen die Rede. Zurecht. Aber damit war auch klar, dass sich der erste ganz große Druck auf das Duell mit Hertha BSC konzentrieren würde. Köln konnte diesem Druck nicht standhalten. Der Rest ist schnell zusammengefasst. So läuft es, wenn Du ein Spiel im Kopf verlierst. Das stetige, bedrückte Bemühen der teils eben unerfahrenen und in Unterzahl agierenden Kölner, wurde von Ibisevic und Co. mit seelischer Leichtigkeit gnadenlos ausgekontert. Eine Bruchlandung für den FC, die so gar nicht in die These mit den "ersten fünf" schwierigen Spielen passt. Diesen Kummer muss Achim Beierlorzer jetzt moderieren, intern und extern. Der Kader ist wohl gut genug - Köln ist vom Budget ohnehin nicht mit den Mitaufsteigern Union Berlin oder SC Paderborn vergleichbar, auch Fortuna Düsseldorf hat weniger Geld zur Verfügung. Die Mannschaft muss aber mit einigen Erstliga-Neulingen für den Klassenerhalt leidenschaftlich am Limit spielen. Der Druck auf Beierlorzer und sein Team trifft ihn jetzt mit voller Breitseite. Beim wiedererstarkten Schalke kann man letztlich nur gewinnen. Aber dann kommt Paderborn, der Angstgegner der letzten Saison. Dabei wird schon der bloße Name des netten Städtchens aus Westfalen in der Fußball-Großstadt Köln zum gnadenlosen Ballast, der die wahre Qualität von Baumgarts Bayern-Zänkern nur unterschätzen lässt. Aber der Tenor im Kölner Umfeld wird lauten: "Gegen diese Paderborner gewinnst Du doch auf jeden Fall!" Und genau diesen Riesen-Druck muss Achim Beierlorzer mental mit seiner Truppe meistern.
FC-Fehlstart: Zahlen des Grauens und erste Zweifel
Die Schreckgespenster der Horror-Saison 2017/18 sind zurück beim FC. Fünf Niederlagen aus den ersten sechs Spielen mit dem schlimmen Tiefpunkt beim 0:4 gegen Hertha BSC wecken böse Erinnerungen an den letzten Abstieg. „Ich war vorletztes Jahr nicht dabei. Aber es darf nicht wieder genauso werden wie damals“, sagte Modeste nach Schlusspfiff: „Nicht dieselbe Scheiße schon wieder.“ Der Torjäger außer Dienst sprach offen aus, was viele denken. Die Angst geht um, dass die Saison zu einem ähnlichen Desaster verkommt wie vor zwei Jahren. Die Zahlen des FC-Grauens: Köln verlor die letzten fünf Pflichtspiele vor heimischer Kulisse und stellte damit den Vereinsnegativrekord ein – das gab es zuvor nur 2001 unter Ewald Lienen. Achim Beierlorzer ist der erste FC-Trainer überhaupt, der fünf seiner ersten Bundesliga-Spiele verloren hat. Und weniger Tore hatte der FC nach sechs Spielen einer Bundesliga-Saison zuvor nur im letzten Abstiegsjahr 2017/18 und 2014/15. Dazu gab es in den letzten drei Spielen satte neun Gegentore. Sportchef Armin Veh: „Eine grausige Bilanz.“ Das Ergebnis: Platz 17 und jetzt schon Abstiegssorgen. Die Zweifel aus dem Umfeld an der Kompetenz von Beierlorzer wachsen mit jedem Misserfolg. Armin Veh kämpft bei der gefährlichen Gemengelage jetzt schon gegen das Deja-Vu-Erwachen an. Beierlorzer sagte am Montag beim Training: „Wir haben die volle Rückendeckung von unserer Geschäftsführung.“ Doch wie lange noch? Gelingt dem FC auf Schalke keine Überraschung, droht Beierlorzer eine ungemütliche Länderspielpause.
FC Schalke empfängt als nächstes den 1. FC Köln Das könnte peinlich werden
Der FC Schalke 04 empfängt am Samstag im Topspiel Aufsteiger 1. FC Köln. Eigentlich ein willkommener Gegner, um weiter auf der Erfolgswelle zu schwimmen. Aber das Heimspiel gegen die Geißböcke birgt Gefahren für die Knappen. Es könnte sogar richtig peinlich werden. Trainer David Wagner warnt nämlich nicht umsonst davor, dass man auf Schalke nicht in Euphorie verfallen solle. Nach der verkorksten Saison 2018/19 lechzt man beim S04 nach Erfolgen. Zurzeit gibt es die, Königsblau hat zuletzt eindrucksvoll RB Lepizig im Auswärtsspiel mit 3:1 vom Platz gefegt, steht sogar auf einem internationalen Platz. Es könnte aber auch schnell wieder in die andere Richtung gehen – und da kommt der 1. FC Köln ins Spiel. "Heute haben wir so verteidigt, wie es der Liga nicht würdig ist", sagte Achim Beierlorzer, Trainer des 1. FC Köln, nach der 0:4-Pleite gegen Hertha BSC. Die Geißböcke mutieren zur Schießbude der Bundesliga. Auf Schalke plant man daher wahrscheinlich schon sichere drei Punkte ein am Samstag. Für die Knappen könnte es peinlich werden, wenn sie sich angesichts dieser Ausgangslage den Kölnern nichts einschenken – oder gar die Partie verlieren. Denn der Effzeh ist angeschlagen, will unbedingt den Abwärtstrend (ein Sieg, fünf Niederlagen) stoppen und hofft auf gute Reputation im Gastspiel beim FC Schalke 04. Die Knappen müssen gewarnt sein: Die Liga ist noch immer kein Selbstläufer, trotz des guten Starts.
Die Spieler von Bundesligist Hertha BSC mussten beim Rückflug nach dem 4:0-Sieg beim 1. FC Köln einen Schreckmoment überstehen. Die kleine Privatmaschine der Berliner, die nur für 32 Passagiere Platz bot, flog durch ein Unwetter und wurde dabei vom Blitz getroffen. Herthas Geschäftsführer Michael Preetz berichtete von dem beunruhigenden Erlebnis: "Da hat ein Blitz in der Maschine eingeschlagen. Es gab einen Riesen-Bums, hat richtig gescheppert. Und ein riesiger Lichtkegel blitzte auf, den alle sehen konnten." Es sei ein komischer Moment gewesen, "allen ist der Schreck in die Glieder gefahren. Beide Piloten haben die Maschine aber wunderbar und sicher nach Berlin gebracht." Offensivspieler Javairo Dilrosun zeigte sich nach der planmäßigen Landung in Berlin geschockt: "Ich hatte Angst. Ich bin froh, dass wir sicher gelandet sind. So etwas habe ich noch nie erlebt."
Kommentar: So liest sich das Drehbuch eines Abstiegskandidaten
Jeder Spieltag ist eine Momentaufnahme. Zumindest solange eine Mannschaft nicht in das hinein gerät, was man gemeinhin als Negativspirale bezeichnet. Bislang war man beim 1. FC Köln zurecht unbesorgt geblieben. Der Auftritt gegen Hertha BSC jedoch gibt erstmals Anlass, sehr wohl besorgt zu sein. In der Momentaufnahme von Sonntag hat sich gezeigt, dass die Spieler bislang nicht in der Lage sind einfachste Fehler abzustellen. Offensiv lassen die viel gelobten Stürmerstars die sich ihnen bietenden Chancen liegen, während die viel gelobten Flügelspieler aus ihren zahlreichen Flankenläufen zu selten scharfe und präzise Hereingaben produzieren. Und während gegnerische Verteidiger es den Kölner Angreifern in jedem Zweikampf und bei jeder Flanke maximal schwer machen, erweist sich die Kölner Hintermannschaft bislang als abenteuerlich fehleranfällig und viel zu wenig kompromisslos. Statt eines Ausrufezeichens im dritten Heimspiel der Saison bot der FC einen Kollaps dar, der in seinem Zustandekommen die schlimmsten Abstiegsalpträume bei den Kölner Anhängern heraufbeschwor. Niemand darf mehr die Augen davor verschließen, dass genau solche Spiele wie am Sonntag vor zwei Jahren an der Tagesordnung waren.
Armin Veh setzt im Kampf um den Klassenerhalt auf Trainer Beierlorzer
Wie fragil das Mannschaftsgebilde des 1. FC Köln bereits nach sechs Spieltagen ist, zeigte eine einzige Spielszene in der im Vorfeld mit so vielen Hoffnungen vollgepackten Partie gegen den vormaligen Tabellennachbarn Hertha BSC. Schon das erste Gegentor nach 23 Minuten ließ jegliches Selbstvertrauen, soweit es zuvor vorhanden war, bei den Kölner Gastgebern verkümmern. Das zeigte die Körpersprache der Spieler. Oder wie ihr Trainer beschrieb: Aus den Gesichtern sei ihr Fehlverhalten abzulesen gewesen. Was das Spiel nach vorne betraf, so herrschte in der eigentlichen Kreativzone im Mittelfeld sowohl auf dem Spielfeld als auch in den Köpfen der Spieler ein Vakuum. Über die Außenbahnen wurde mehr nach hinten als nach vorn gespielt. Frühes attackieren der Gegner blieb Fehlanzeige. Das alles hatte nichts mit dem Spiel zu tun, das in den vergangenen Monaten einstudiert worden war. Diese Kölner Mannschaft - ungeachtet der Tatsache, nach dem Platzverweis von Jorge Meré die komplette zweite Halbzeit in Unterzahl spielen zu müssen - trat wie ein Abstiegskandidat auf. Laut Veh gelte es jetzt , Lösungen zu finden. Solch eine Lösung sei eine Trainerentlassung zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht, betonte der Sportchef. Wichtig sei, wie intern mit der aktuellen Situation umgegangen werde. Weder würde diese beschönigt noch verfalle jemand in Aktionismus. Aber: "Ich werde handeln, wenn ich denke, dass es der richtige Zeitpunkt ist."
Ständchen für Fans Lokführer tröstet traurige Kölner
Nach der krachenden 0:4-Heimniederlage am Sonntagabend gegen Hertha BSC gab es für traurige Fans des 1. FC Köln unerwarteten Trost. Auf ihrer Heimfahrt zeigte ein Lokführer der Deutschen Bahn Mitgefühl. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" am Montag berichtete, stieg der Fahrer der S-Bahn-Linie 19 an der Haltestelle Köln-Weiden-West aus seinem Führerhaus. Dann stimmte er für die Fans auf der Trompete die FC-Hymne an. Danach stieg die Laune unter den Wartenden sichtlich. Schließlich vertritt die Kölner Vereinshymne eine optimistische Grundhaltung, die FC-Fans zurzeit gut gebrauchen können: "Ov vür ov zoröck - neues Spell heiß neues Jlöck/ E Jeföhl dat verbingk - FC Kölle."
1. FC Köln: Beierlorzer bereits unter Druck Labbadia in den Startlöchern?
Der 1. FC Köln ist ein Verein mit großen Ambitionen. Man ist kein typischer Aufsteiger, man möchte mit dem Kampf um den Klassenerhalt nichts zu tun haben. Sollten die Erfolgserlebnisse jedoch weiterhin ausbleiben, droht logischerweise der Abstiegskampf. Trainer Achim Beierlorzer scheint bereits unter Druck zu stehen - für den Fall der Fälle geistert bereits der Name Bruno Labbadia umher. Sechs Spiele, ein Sieg, 15 Gegentore, Platz 17. Bislang liest sich die Statistik des 1. FC Köln wie die eines Abstiegskandidaten. Das will man beim traditionsreichen und ambitionierten Verein definitiv nicht werden. Auch wenn man erst im Sommer aus der 2. Liga aufgestiegen ist, sieht man sich selbst als festen Bestandteil der Bundesliga. Beierlorzer soll laut Informationen von Sport1 bereits mächtig unter Druck stehen. Der Oktober wird für ihn ein entscheidender Monat. Sollte sich die Krise jedoch fortsetzen und der Klassenerhalt beginnt zu wackeln, soll den gleichen Informationen nach Bruno Labbadia bereits als potenzieller Nachfolger gehandelt werden. Er soll bereits im Frühjahr im Blickfeld des Effzeh gewesen sein, und das habe sich fortgesetzt. Labbadia wird dafür geschätzt, ein Team neu emotionalisieren und für den Abstiegskampf - in dem er viel Erfahrung sammeln konnte - vorbereiten zu können. So wird der Oktober ein sogenannter "Make it or Break it"-Punkt für Beierlorzer.
Bei roten Karten ist der FC Spitzenreiter Zu aggressiv? - doch Beierlorzer wehrt sich
Zumindest eine Tabelle führt der 1. FC Köln an: Keine andere Bundesliga-Mannschaft foulte an den ersten sechs Spieltagen so häufig wie der Aufsteiger. Nach Jorge Merés Tritt gegen Vladimír Darida kassierte der FC im zweiten Spiel in Folge eine Rote Karte. Ist die Mannschaft zu brutal? Trainer Achim Beierlorzer wehrt sich. Als Schiedsrichter Sören Storks kurz vor Ende der ersten Halbzeit zur Seitenlinie eilte, ahnten viele Fans bereits, was gleich passieren würde. Nach Ansicht der TV-Bilder hatte der Unparteiische keine Wahl und musste Meré, der Darida mit offener Sohle am Schienbein erwischt hatte, vom Platz stellen. Meré fehlt dem FC in zwei Spielen. Beierlorzer sagt: „Jorge hat eine völlige Fehleinschätzung vorgenommen, für die er bitterböse bestraft wurde.“ Der Köln-Coach hinterfragt zudem, ob Merés Einsteigen „wirklich eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters war“. Storks hatte die Aktion zunächst mit Gelb bewertet. Stürmer Modeste schimpfte nach der 0:4-Klatsche gegen Hertha über die dämliche Aktion: „Wir spielen wieder mit zehn Spielern gegen elf, so etwas hilft uns überhaupt nicht.“ Es war bereits Kölns zweite Rote Karte in dieser Saison nach Ehizibues Platzverweis beim FC Bayern. Hinzu kommen zehn Gelbe Karten.
Wegen Tausender Bürgerstimmen Beschluss für Ausbau des GBH verzögert sich
Das enorme Interesse von Bürgern, sich an den Planungen für den Ausbau des Geißbockheims zu beteiligen, hat Folgen für den Zeitplan: Anders als vorgesehen werde die Stadtverwaltung ihre Beschlussvorlage den Ratsfraktionen „frühestens im ersten Quartal 2020“ vorlegen, teilte das Presseamt auf Anfrage mit. Der Termin gelte „unter Annahme optimistischer Voraussetzungen“. Der Stadtrat muss die vom 1. FC Köln beabsichtigte Erweiterung seines Trainingsgeländes im Grüngürtel in einem Bebauungsplan genehmigen. In den Beschluss fließen die Stellungnahmen der Bevölkerung ein. Dazu prüft die Verwaltung gemeinsam mit von dem Fußballverein beauftragten Gutachtern, Juristen sowie einem Planungsbüro die inhaltlichen Aspekte der mehr als 7000 Bürgereingaben. Wer welche Aufgabe übernehme, lasse sich derzeit nicht genau sagen, da noch nicht alle Briefe und E-Mails gesichtet seien. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Kommune externe Fachleute an dem Erstellen von Bebauungsplänen beteiligt. Wurde das Verfahren von einem Investor beantragt, so übernimmt der die Kosten. Der FC muss demnach für einen nicht unerheblichen Teil der Ausgaben aufkommen, die sich aus der Bürgerbeteiligung und den für die Genehmigung erforderlichen Untersuchungen ergeben. Die BUND-Mitglieder kritisieren derweil neben der unerlaubten Erdaufschüttung durch die Stadt, dass das häufige Mähen der Glatthaferwiese den Lebensraum der Insekten vernichten würde. Da die Insekten wiederum den an der Gleueler Wiese lebenden Fledermäusen als Nahrung dienten, würden auch diese verdrängt. Die Naturschützer fotografierten nach eigenen Angaben 110 Insektenarten und acht Fledermausarten auf der Gleueler Wiese.
Die bisherige Bilanz des 1. FC Köln in der Bundesliga-Saison 2019/20 liest sich verheerend: Vorletzter, fünf von sechs Spielen verloren, die wenigsten Tore, die drittmeisten Gegentore, das schlechteste Torverhältnis, dazu drei Niederlagen in Folge mit einer Bilanz von 0:9 Toren. Die Geissböcke haben eine Menge aufzuarbeiten. Fünf Bereiche fallen auf dem Rasen auf: 1. Individuelle Fehler, 2. Falsche Aggressivität, 3. Abstände zwischen den Ketten, 4. Niveau der Flanken und 5. Mangelnde Abschlussqualität.
Köln holte erst einen Dreier Was Armin Veh jetzt vom Team fordert
Am Montagabend hat sich Geschäftsführer Armin Veh zur sportlichen Lage beim 1. FC Köln geäußert. Im Interview mit "100% Bundesliga – Fußball bei NITRO" stellte der Manager klare Forderungen an das Team. Die fünfte Niederlage im sechsten Spiel hat Veh offenbar auch auf den Magen geschlagen. Nach solchen Spielen esse er nichts mehr und schlafe schlecht, räumte Veh ein. Allerdings ist er sicher, dass Trainer Beierlorzer und sein Team die richtigen Schlüsse aus der 0:4-Pleite ziehen werden: "Ich glaube an die Mannschaft und an das Trainerteam." Im Spiel gegen Berlin sah er in der Defensive zu große Abstände. Köln mache es dem Gegner zu leicht, Tore zu erzielen. Dazu sei das Team in der Offensive zu leicht ausrechenbar. "Wir müssen kreativer werden", fordert Veh. Für Armin Veh ist die sportliche Zwischenbilanz keine Frage der Qualität. Im Training sehe er gute Dinge, die aber im Spiel nicht umgesetzt werden. Wenn es spielerisch nicht so klappe, müsse man wenigstens vollen Einsatz zeigen: "Es kann nicht sein, dass wir fast in jedem Spiel weniger laufen als der Gegner."
Am Sonntag bestritt der 1. FC Köln sein 1600. Bundesliga-Spiel. Weil das Jubiläum mit 0:4 gegen Hertha BSC mächtig in die Hose ging, soll das Spiel schnell aufgearbeitet und vergessen werden. Konsequenzen in Form von Straftraining müssen die FC-Profis nicht befürchten. Denn die Woche ist kurz. Am Montag gab es nur ein Spielersatztraining für die nicht eingesetzten Spieler, die Stammspieler verzogen sich per Fahrrad in den Grüngürtel. Eine Videositzung gab es mit dem wenig Guten und viel Schlechten aus dem Spiel gegen Hertha BSC. Danach schickte Beierlorzer seine Spieler für einen freien Tag in die Pause. Am heutigen Dienstag können die FC-Spieler Abstand gewinnen zu dem, was da am Sonntagabend in Müngersdorf passiert war. Ein Straftraining mit besonders hoher Intensität müssen die Profis (noch) nicht fürchten. Denn schon am Samstag geht es weiter. Am Mittwoch werden sie um 15 Uhr zum Training erwartet für die kurze, nur drei Tage umfassende Vorbereitung auf den nächsten Gegner. Schalke 04 empfängt die Geissböcke am Samstagabend zum Topspiel des siebten Spieltags.
Veh reagiert genervt auf Frage Wäre der FC mit Ihnen besser, Herr Anfang?
Diese Frage passte Armin Veh so gar nicht. Nach der 0:4-Niederlage gegen Hertha BSC war der FC-Geschäftsführer der Live-Sendung „Sky90“ zugeschaltet. Moderator Patrick Wasserziehr hatte im Münchner Studio unter anderem Ex-Köln-Coach Markus Anfang zu Gast und wollte von Veh wissen: „Was läuft aus ihrer Sicht unter Achim Beierlorzer besser, als es unter Markus Anfang hätte laufen können?“ Pause. Veh reagierte: „Bin ich jetzt gefragt oder Markus?“ Der FC-Boss sagte schließlich: „Das ist keine gute Frage. Aber es gibt ja keine schlechten Fragen, sondern nur schlechte Antworten.“ Dann hakte Wasserziehr bei Anfang nach: „Denkt man da nicht: »Das hätte ich besser hinbekommen?«“ Der Ex-FC-Trainer reagierte gelassen: „Ich vergleiche mich nicht mit anderen Trainern.“ Anfang verriet aber, wie weh ihm das FC-Aus Ende April getan hat: „Wir haben die Mannschaft durch die 2. Liga geführt, dann will man natürlich auch am Ende mit den Jungs feiern. Dass ich das nicht erleben durfte, war schon bitter für mich.“ Veh hatte ihn drei Spieltage vor Schluss als Tabellenführer entlassen. Dass der FC nun einen schweren Start erlebt, kommt für Anfang nicht überraschend: „Sie haben einige Transfers gemacht, haben einen anderen Spielstil in der Mannschaft. Das muss sich verfestigen und braucht Zeit.“
Vier Treffer hat allein Amine Harit in dieser Saison bereits erzielt und damit so viele wie Schalkes nächster Gegner 1. FC Köln insgesamt. Eines haben die Gelsenkirchener bislang aber noch nicht zustande gebracht: ein Tor in den ersten 15 Minuten einer Partie. 16 Teams haben das schon geschafft, nur S04 noch nicht und - Köln. Gelingt den Schalkern im Duell der bisherigen Anti-Schnellstarter am Samstag nun ein Blitz-Auftakt? Angesichts der Statistik sind die Gelsenkirchener gewarnt. Sie gewannen nur eines der jüngsten acht Duelle mit dem FC (3 Remis, 4 Niederlagen) - am 25. Spieltag 2015/16 mit 3:1 in Köln. Und: Aus den jüngsten vier Heimspielen gegen die Domstädter ergatterten sie lediglich einen Punkt. Aber: Schalke 04 ist prima drauf. "Ich wünsche mir, dass es so weitergeht wie zuletzt in Leipzig", sagt Rabbi Matondo, der beim 3:1 gegen RB sein Saisondebüt feierte und den Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 beisteuerte. "Ich hoffe, dass wir unsere Fans weiterhin so glücklich machen können." Den Anhängern bereitet es wieder Freude, ihrer Mannschaft auch im eigenen Stadion die Daumen zu drücken: Schalke traf in dieser Saison zu Hause schon fünfmal - so oft wie in der gesamten Rückrunde der Vorsaison.
„Kein Typ für Straftraining“ FC mit Mini-Vorbereitung auf den Schalke-Kracher
Viele Baustellen, aber wenig Zeit. Bis zum nächsten Spiel auf Schalke (Samstag, 18.30 Uhr) bleiben dem FC nur drei Trainingstage. Achim Beierlorzer: „Wir werden hart trainieren". Den Dienstag hat der Coach seinem Team freigegeben, erst Mittwoch (15 Uhr) startet die Vorbereitung auf S04. „Es ist nicht mein Ding zu sagen, dass es Straftraining gibt“, sagt Beierlorzer. Donnerstag und Freitag folgen dann noch zwei Einheiten unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der FC-Coach kündigt an: „Wir werden hart trainieren. Jeder Spieler muss genau wissen, was er besser machen muss. Das ist unsere Aufgabe.“ Sein Schalker Kollege David Wagner verfolgte Kölns 0:4 an der Seite von Michael Reschke im Rhein-Energie-Stadion. Der Kloppo-Kumpel sah nichts, was ihm für Samstag Sorgen bereiten sollte. Im Gegenteil: Wagners wiedererstarkte Schalker sind der nächste dicke Brocken für den FC. Beierlorzer sagt: „Das wird ein schweres Spiel auf Schalke. Wir werden viel reden. Schalke ist aber keine Aufgabe, wo ich sage, das können wir vorher schon vergessen.“