Klünter: Nach FC-Abstieg zur Hertha „2. Liga hätte mich nicht abgeschreckt. Aber...“
Auf dem Weg in die Europa League wurde Lukas Klünter beim 1. FC Köln zum Leistungsträger. Doch nur ein Jahr später war für den Rechtsverteidiger Schluss am Geißbockheim. Während der FC nach seiner historisch schlechten Saison in die 2. Liga musste, blieb er mit Hertha BSC erstklassig. Vor dem Wiedersehen am Sonntag (18 Uhr) spricht Klünter im über seinen Wechsel, das Keller-Duell und seine schönsten FC-Momente. Nach insgesamt vier Jahren am Geißbockheim spielt er mit Hertha erstmals als FC-Gegner in Müngersdorf. „Ich bin gespannt, wie es sich anfühlt, jetzt dort ins Stadion zu kommen und in die andere Kabine zu gehen. Ich freue mich in jedem Fall auf das Spiel.“ Nach der traumhaften Rückrunde 2017 erlebte Klünter wie das gesamte Team eine schwierige Folge-Saison. In der Hinrunde war er noch Stammkraft, dann spielte er unter Neu-Coach Stefan Ruthenbeck zeitweise als Stürmer – und irgendwann gar nicht mehr. Wie kam es zu dem Bruch beim FC? Klünter sagt: „Da gab es sicher nicht nur den einen Grund. Aber es hatte bestimmt damit zu tun, dass wir insgesamt in einen negativen Strudel geraten sind.“ Trotz des Abstiegs hätte er sich eine Zukunft in Köln vorstellen können. „Ja, allerdings wollte der FC auf der Position etwas verändern. Die 2. Liga hätte mich aber nicht abgeschreckt.
Zum Abschluss des sechsten Spieltags in der Bundesliga kommt es zu einem echten Kellerduell. Der 1. FC Köln empfängt am Sonntagabend die Hertha, beide Klubs konnten in der neuen Saison bisher nur einen Sieg verbuchen und stehen auf Tabellenplatz 16 bzw. 15. Achim Beierlorzer nimmt trotz der beiden Niederlagen in Folge (0:4 beim FC Bayern und 0:1 gegen Gladbach) vor der Partie gegen den Hauptstadt-Klub den Druck von seiner Mannschaft: "Wir wollen unser erstes Heimspiel gewinnen. Aber wenn wir nicht gewinnen sollten, geht die Welt nicht unter". Die Anfangsformation der Geißböcke gegen die Hertha steht dabei noch nicht endgültig fest: In der Abwehr fehlt Kingsley Ehizibue gesperrt, auch der erkrankte Rafael Czichos (Magen-Darm-Infekt) muss ersetzt werden. Nach einer ordentlichen Saison 2018/19 und Tabellenplatz zehn läuft die "Alte Dame" aktuell sämtlichen Erwartungen hinterher. Gegen Aufsteiger und Schlusslicht Paderborn gab es am vergangenen Wochenende immerhin den ersten Saisonsieg.
Peinliche Heimpleite Schwarzer Abend für den 1. FC Köln
Der 1. FC Köln hat einen schwarzen Abend gegen Hertha BSC erlebt. Die Geissböcke blamierten sich am sechsten Spieltag nicht nur mit einer 0:4 (0:1)-Heimklatsche bis auf die Knochen, sondern verloren auch das fünfte Saisonspiel und damit die Chance, sich ins Mittelfeld der Tabelle zu katapultieren. Darüber hinaus sah Jorge Meré die Rote Karte und Dominick Drexler musste verletzt vom Feld. Als Boyata nach einem Eckball und kollektivem FC-Winterschlaf zum 0:4 einköpfte, war längst klar, dass der FC am sechsten Spieltag bereits zum fünften Mal als Verlierer vom Platz gehen würde – und dass damit die erste handfeste Krise der Geissböcke nicht mehr wegzudiskutieren ist.
Fazit
Zum Freuen: Der FC ist nicht Letzter (sondern 17.).
Zum Ärgern: Der grauenvolle Auftritt vor den eigenen Fans.
Stimmung: Pfiffe zum Schlusspfiff. Damit ist alles gesagt.
Pechvogel des Tages: Gute Besserung, Dominick Drexler.
Einzelkritik: Defensive des 1. FC Köln präsentiert sich desolat
Timo Horn 3,5 Dilrosuns unbedrängt abgegebener Kunstschuss ließ ihn schlecht aussehen, haltbar war der Ball jedoch nicht. Zeigte weder große Fehler noch Glanzparaden.
Benno Schmitz 4 Geriet gegen Dilrosun in Schwierigkeiten, wenn es ins Tempo ging – das lag allerdings vor allem an Dilrosuns Tempo. Fußballerisch einmal mehr vor allem sachlich, damit war er einer der besseren Kölner.
Sebastiaan Bornauw 5 Präsentierte sich in den direkten Duellen ordentlich – bis Ibisevic ihn zweimal wie einen Anfänger dastehen ließ.
Jorge Meré 5 Begann sehr ordentlich, dann stellte er sich Darida mit den Stollen voran in einer harmlosen Feldposition entgegen. Ein unnötiges, ein unerklärliches Foulspiel, für das er verdient die Rote Karte sah.
Jonas Hector 6 Vor dem 0:1 einer der Insassen des Kölner Schlaflabors. Übte keinen Druck auf Darida aus, der allen Platz der Welt hatte und Dilrosun anspielen konnte. Griff auch vor dem 0:2 nicht ein. Beim 0:4 von Boyata mit Leichtigkeit übersprungen.
Ellyes Skhiri 5 Beim 0:1 fernab des Geschehens. Kein Faktor im Kölner Mittelfeldspiel, weder offensiv noch defensiv.
Marco Höger 5 Vor beiden Gegentoren in der zweiten Hälfte nicht in der Lage, einzugreifen. Rückte nach Merés Platzverweis in die Innenverteidigung, wo sein Tempodefizit offen zutage trat.
Kingsley Schindler (ab 5.) 4,5 Hatte ein paar Momente in der zweiten Hälfte, als er seine Kraft einbringen konnte. Spielerisch jedoch überfordert.
Florian Kainz 3,5 In der ersten Hälfte auf den Flügeln auffälligster Kölner. Nach dem Seitenwechsel zentraler eingesetzt und mit einigen guten Bällen, die zu nichts führten.
Jhon Córdoba 5 Gegen die körperlich starken Berliner half ihm seine Athletik nicht weiter. Fußballerisch nicht geschickt genug, um sich in Szene zu setzen – und wenn ihn seine Kollegen ihn bedienten, vergab er die Chancen.
Anthony Modeste 5 Kam nur auf 18 Ballberührungen. Gut gedeckt von den Berlinern, zudem fehlte es an Mitspielern, die ihn in der Offensive unterstützen konnten. Fand nie ins Spiel.
Hertha BSC hat das Kellerduell der Fußball-Bundesliga klar für sich entschieden und den 1. FC Köln früh in der Saison in eine tiefe Krise gestürzt. Die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer kassierte gegen die Berliner im eigenen Stadion eine herbe 0:4 (0:1)-Niederlage und droht sich im Tabellenkeller festzusetzen. Javairo Dilrosun (23.) brachte die Berliner mit einem Kunstschuss in Führung, Joker Vedad Ibisevic (58., 63.) mit einem Doppelpack und Dedryck Boyata (83.) fügten dem FC eine regelrechte Demontage bei. Dabei spielte der Aufsteiger nach dem Platzverweis gegen Verteidiger Jorge Mere nach einem brutalen Foul an Vladimir Darida (41.) lange in Unterzahl. Köln, das in den Vorwochen gegen starke Gegner oft gut ausgesehen, aber dabei nur drei Punkte errungen hatte, rutschte auf den 17. Tabellenplatz ab. Das Team von Beierlorzer verlor damit auch das sechste der letzten sieben Ligaspiele gegen die Berliner und wartet nun schon seit Ende März auf einen Heimsieg - damals spielten die Geißböcke aber noch in der 2. Bundesliga.
Zwei Tore in vier Minuten Joker Ibisevic versenkt dezimierte Kölner
Der 1. FC Köln hat auch sein drittes Heimspiel der laufenden Saison verloren - mit 0:4 gegen Hertha BSC. Nach einem guten Beginn der Domstädter brachte ein vertretbarer Platzverweis die Wende. Der eingewechselte Vedad Ibisevic machte nach dem Seitenwechsel binnen kürzester Zeit alles klar. Köln erwischte vor heimischer Kulisse den besseren Start. Eine knappe halbe Stunde vor dem Ende war die Messe für dezimierte Kölner und einem 0:Rückstand mehr oder weniger gelesen. Der Wille war zwar weiterhin da, ein Weg eröffnete sich für die Mannen von Achim Beierlorzer allerdings kaum. Der eingewechselte Terodde traf am Sechzehner aus der Drehung den Querbalken (78.), auf der Gegenseite blieb Horn gegen Ibisevic diesmal Sieger (79.). Machtlos war der Schlussmann, als Boyata wenig später nach einer Ecke am Fünfer ohne große Gegenwehr einköpfen durfte - nach dem 0:4 in München fuhren schließlich frustrierte Kölner gegen die Hertha dasselbe Ergebnis ein.
Debakel für Köln Ibisevic trifft doppelt für Hertha
Eine frühe Verletzung, ein früher Platzverweis und zwei Tore des personifizierten FC-Schrecks: Der 1. FC Köln ist an einem völlig verkorksten Sonntag gescheitert und steckt im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga fest. Der Aufsteiger verlor vor 49 700 Zuschauern mit 0:4 (0:1) gegen Hertha BSC und belegt nach der dritten Niederlage im dritten Heimspiel der Saison Rang 17. Für den FC war es die höchste Heimniederlage seit dem 1:6 gegen Borussia Dortmund im März 2012. Mit sieben Zählern verbesserte sich die Hertha auf den zehnten Platz. Gefeierter Spieler der Berliner war wie so oft gegen Köln FC-Schreck Vedad Ibisevic, der in der 58. Minute ins Spiel kam und mit dem ersten und dritten Ballkontakt traf (59./63.). In 15 Bundesliga-Spielen gegen Köln hat der 35-jährige Bosnier nun zwölf Tore geschossen - öfter gelang dies keinem anderen Spieler in der Bundesliga-Historie.
Horror-Halbzeit gegen Hertha Frühe Verletzung & Video-Rot schocken FC
Was für ein ärgerlicher Auftakt! Die Partie lief gerade mal zwei Minuten, da ging Dominick Drexler (29) zu Boden und hielt sich den linken Oberschenkel. Der Mittelfeldmann hatte sich bei einem Sprint ohne Einwirkung eines Gegenspielers wehgetan und sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Der ehrgeizige Drexler versuchte es nach kurzer Behandlungspause zwar noch einmal, musste aber schnell einsehen: Es geht nicht weiter! Der Vorlagen-König der vergangenen Saison humpelte nur über den Platz, ging schließlich auf die Knie und schlug enttäuscht auf den Rasen. Eine genaue Diagnose steht noch aus, vieles deutet auf eine muskuläre Verletzung im Adduktorenbereich hin. Daumen drücken! Anschließend rückte Kingsley Schindler in den Kader. Hinter ihm schenkte Beierlorzer Benno Schmitz das Vertrauen. Von der Tribüne direkt in die Startelf! Das Gegentor durch Javairô Dilrosun (23.) und Jorge Merés Rote Karte (41.) machten dann Kölns Horror-Halbzeit gegen Hertha perfekt.
FC-Einzelkritik: Nach der Klatsche gegen Hertha hagelt es Fünfen und zweimal die Sechs
Es sollte der erste Heimdreier werden. Es wurde ein Debakel.
Timo Horn 4 Beim krummen Ding von Dilrosun wohl chancenlos. Bei den anderen Gegentoren sowieso – eine undankbare Partie für den Keeper.
Benno Schmitz 4 Feierte seine Saisonpremiere. Ließ sich einmal böse von Dilrosun abschütteln. Ansonsten erledigte er seine Aufgabe durchaus solide.
Sebastiaan Bornauw 5 Wird die Nacht von Ibisevic träumen. Pennte zweimal gegen Herthas alten Hasen.
Jorge Meré 6 Kam für den erkrankten Czichos in die Mannschaft. Ein Comeback zum Vergessen. Sah nach einem fiesen Tritt und anschließendem Videobeweis Rot. Nach seinem Platzverweis begann der Untergang.
Jonas Hector 6 Drei Gegentore fielen über seine Seite, beim vierten Standardtor ist es sein Gegenspieler, der unbedrängt einnicken kann. Ein gebrauchter Tag.
Schindler 4 Brauchte keine Eingewöhnungszeit, sorgte anfangs noch mit seinen Flanken für Gefahr. Später ging er im Kollektiv mit unter.
Marco Höger 5 Hätte beim 0:1 früher rausrücken müssen. Später als Innenverteidiger gefragt, da kam er beim 0:2 zu spät.
Ellyes Skhiri 5 Das Spiel lief völlig am Tunesier vorbei. Hatte null Einfluss auf das Geschehen – weder offensiv noch defensiv.
Florian Kainz 4 Setzte mit einem tollen Freistoß ein erstes Ausrufezeichen. Auffälligster FC-Akteur. War stets bemüht, aber am Ende glücklos in seinen Aktionen.
Jhon Cordoba 5 Hatte das frühe 1:0 auf dem Kopf, das vergab er kläglich. Noch nicht in der Saison angekommen.
Anthony Modeste 5 Das alte Leid. Der Franzose hing erneut völlig in der Luft. Kaum Aktionen, ging sichtlich angefressen vom Platz und marschierte direkt durch in die Kabine.
Beierlorzer: "Der Liga nicht würdig" Debakel für den 1. FC Köln
Der 1. FC Köln erlebt im Kellerduell gegen Hertha BSC ein Debakel. Ibisevic schnürt als Joker einen Doppelpack. Kölns Meré fliegt vom Platz. Hertha BSC hat im Kellerduell beim 1. FC Köln einen 4:0 (1:0)-Kantersieg eingefahren. Javairo Dilrosun (23.) brachte die Berliner mit einem Kunstschuss in Führung, Joker Vedad Ibisevic (58., 63.) mit einem Doppelpack und Dedryck Boyata (83.) fügten dem FC eine regelrechte Demontage bei. "Das ist nicht normal, eine tolle Sache für mich, aber vor allem auch für die Mannschaft", sagte Ibisevic nach der Partie. Dabei spielte der Aufsteiger nach dem Platzverweis gegen Verteidiger Jorge Meré nach einem brutalen Foul an Vladimir Darida (41.) lange in Unterzahl. Trainer Achim Beierlorzer war nach der Partie bestürzt: "Heute haben wir so verteidigt, wie es der Liga nicht würdig ist", schimpfte er bei Sky. "Alles was schief laufen kann, ist heute schiefgelaufen", sagte FC-Keeper Timo Horn bei Sky: "Wir haben vor dem 0:1 schlecht verteidigt. Wenn man dann mit einem Mann weniger dem Rückstand hinterherrennt, wird es nicht einfacher. Dennoch muss man viel aggressiver dran sein. Man darf nicht im eigenen Stadion untergehen. Das war ein wichtiges Spiel. Natürlich ist das ein Rückschlag. Aber wir werden zurückkommen." Köln, das in den Vorwochen gegen starke Gegner oft gut ausgesehen, aber dabei nur drei Punkte errungen hatte, rutschte auf den 17. Tabellenplatz ab.
Schwarzer Sonntag in Müngersdorf Bruchlandung – FC geht gegen Hertha unter
Jetzt wird es ungemütlich für den FC! Statt der erhofften Wende nach dem schweren Startprogramm gab es für Köln gegen Hertha BSC die nächste Klatsche – inklusive Verletzungsschock, Rot und Fan-Spott. Spätestens nach diesem 0:4-Auftritt dürfte jedem FC-Fan klar sein, wie hart diese Saison wird! Die FC-Spieler schlichen Richtung Südkurve, von dort aus schallten ihnen die Pfiffe entgegen. 0:4 gegen Hertha BSC (bis dato erst ein Sieg) – statt des ersten Heimsiegs seit einem halben Jahr bekamen die Kölner Anhänger die schwächste Leistung der Saison zu sehen. So wird das nichts mit der Bundesliga, FC! „Wir haben heute so verteidigt, wie es der Liga nicht würdig ist“, haderte Trainer Achim Beierlorzer. Tatsächlich war an diesem Abend nichts zu sehen, was Hoffnung für diese Saison macht. Eine Leistung zum Vergessen, die der FC sofort abschütteln muss. Nächsten Samstag (18.30 Uhr) wartet auf Schalke der nächste Hammer-Gegner. S04-Trainer David Wagner verfolgte den FC-Auftritt live im Stadion. Und Angst muss er definitiv nicht haben.
„So darf man nicht untergehen“ Die Stimmen zum 0:4 gegen Hertha BSC
Der 1. FC Köln hat eine weitere herbe Niederlage kassiert. Achim Beierlorzer: "Wir haben heute so verteidigt, wie es der Liga nicht würdig ist. Wir haben uns aber auch gute Chancen erspielt. Darauf müssen wir aufbauen." Und Armin Veh sagte zur Niederlage: "Es ist unheimlich viel schief gelaufen. Wir waren gut im Spiel, hätten in Führung gehen müssen. Aus dem Nichts bekommen wir ein Tor aus 25 Metern, das war natürlich schlecht verteidigt. Dazu kommt die Rote Karte. In der zweiten Halbzeit sind die Tore dann zu schnell gefallen, wir haben die Zweikämpfe zu leicht verloren. So verlierst du 0:4. Gegen Meré hätte es eine Gelbe Karte vielleicht auch getan. Wir werden nicht nervös. Wir wissen, dass wir um den Klassenerhalt kämpfen. Aber wir werden nicht nervös. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir die Klasse für die Bundesliga haben."
Stark gestartet und dann untergegangen: Der 1. FC Köln hat gegen Hertha BSC eine deftige Heimpleite kassiert - auch, weil das Team von Achim Beierlorzer mehr als eine Halbzeit lang in Unterzahl agieren musste. Katerstimmung in Köln. So viel hatte sich der Aufsteiger am Sonntagabend für das Kellerduell gegen Hertha BSC vorgenommen - und wurde am Ende regelrecht vorgeführt. 0:4 (0:1) verlor die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer und sitzt erst einmal im Tabellenkeller fest. Javairo Dilrosun (23.) brachte die Berliner in Führung, Joker Vedad Ibisevic (58., 63.) mit einem Doppelpack und Dedryck Boyata (83.) schraubten das Ergebnis hoch. Kölns Kingsley Schindler, der schon nach sechs Minuten für den verletzten Dominick Drexler eingewechselt worden war, ärgerte sich am Sportschau-Mikro: "Das ist eine große Enttäuschung. Wir haben uns viel vorgenommen, das nicht umsetzen können und die Tore zu einfach bekommen." Herthas Doppel-Torschütze Ibisevic freute sich dagegen: "Nach den letzten Wochen war es nicht einfach, die Mannschaft aufzubauen. Wir wollten das Spiel gewinnen und glücklicherweise hat das auch geklappt."
Modeste: „Ich will nicht, dass es wie vorletztes Jahr läuft“
Der 1. FC Köln geht im eigentlich so wichtigen Heimspiel gegen Hertha BSC unter und mit 0:4 (0:1) baden. Die Geissböcke wurden nur jeweils zu Beginn der Halbzeiten ihren Ansprüchen gerecht. Danach ließen sie sich von den Berlinern den Schneid abkaufen und in Hälfte zwei aus dem eigenen Stadion schießen. Drei Spiele, null Punkte, 0:9 Tore – diese vernichtende Bilanz weist der FC nach den Partien gegen Gladbach, Bayern und Hertha auf. Statt sich nach dem Sieg in Freiburg weiter Selbstvertrauen zu holen, steckt der FC nun in der ersten Krise. Modeste: „Wenn du zuhause spielst und die Chance hast in der Tabelle nach oben zu springen, dann ist so ein Spiel scheiße. Natürlich wollten wir etwas anderes, aber wir müssen jetzt alle eng zusammenbleiben und auf Schalke zeigen, was wir können. Das wird schwer, aber darauf müssen wir uns fokussieren. Ich will nicht, dass es wie vorletztes Jahr läuft.“ Und Lukas Klünter sagt: „Natürlich ist der Sieg hier in Köln besonders schön. Andererseits tut mein Herz schon etwas weh, wenn ich den FC in der jetzigen Situation sehe. Ich habe sowas selbst miterlebt und kann mir vorstellen, was da jetzt passiert. Ich kenne die Mannschaft zwar nur noch zur Hälfte, aber ich hoffe, dass der FC das Ruder rumreißt und eine vernünftige Runde spielt. Klar ist: Eine Zweitliga-Mannschaft ist das nicht.“
Achim Beierlorzer: „Das ist eine ganz bittere Niederlage für uns. Wenn man sich das Drehbuch mal anschaut, dann war der Autor kein Fan vom 1. FC Köln. Nach zwei Minuten müssen wir Dominick Drexler verletzt vom Feld nehmen. Dann haben wir sehr gut kombiniert und uns zwei hundertprozentige Kopfballchancen erspielt. Da müssen wir uns einfach auch mal belohnen. Dann kriegen wir durch eine Passivität das 0:1. Auch wenn das ein schönes Tor war, müssen wir besser rausverteidigen. Dann kommt die Rote Karte. Ob es jetzt eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters war und der Videoassistent unbedingt eingreifen musste, weiß ich nicht. In der Halbzeit haben wir uns nochmal unheimlich viel vorgenommen, das hat man auch gesehen. Die Spieler wollten auch in Unterzahl ihre Chance wahrnehmen. Aber wie beim zweiten und dritten Gegentor können wir nicht verteidigen, das reicht einfach nicht. Die drei Punkte nach sechs Spielen sind nicht das, was wir haben wollten. Aber es nützt nichts, mit Selbstmitleid kann ich nicht arbeiten.“
Am sechsten Spieltag kassiert der 1. FC Köln eine bittere Heimniederlage: An einem Sonntag zum Vergessen unterliegen die „Geißböcke“ Hertha BSC mit 0:4 (0:1). Trotz gutem Beginn gingen die Gäste durch Javairo Dilrosun in Führung (23.), vor der Pause flog noch Jorge Mere wegen grobem Foulspiel vom Feld. Nach dem Seitenwechsel entschied der eingewechselte Vedad Ibisevic mit einem Doppelpack (59./63.), den Endstand stellte Dedryck Boyata in der 83. Minute her. Der Moment des Spiels war der Abpfiff. Er war eine Erlösung an einem extrem bitteren Sonntag, der die Schwachstellen beim 1. FC Köln in aller Schonungslosigkeit offenlegte. Bereits zuvor waren viele Anhänger aus dem Müngersdorfer Stadion geflohen, um sich das geballte Elend auf dem Rasen zu ersparen. Das Zitat des Spiels kam von Armin Veh: „Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen. Wir werden jetzt nicht die Nerven verlieren.“ Einzig erstklassig war an diesem Sonntagnachmittag nur das Publikum in Köln. Die Fans unterstützten das Team nach Leibeskräften. Einzig Hennes IX. war jedoch als FC-Beteiligter fehlerfrei. Er machte seinen Job allerdings nur im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Nach Hertha-Debakel Armin Veh stellt Beierlorzer noch nicht in Frage
Armin Veh stand die Enttäuschung über die herbe 0:4-Klatsche gegen die Hertha ins Gesicht geschrieben. Der FC-Sportboss rief nach dem Heimdebakel den Abstiegskampf aus – am sechsten Spieltag. Veh über das Ziel Klassenerhalt: „Vor zwei Jahren hat man die Zeichen nicht erkannt. Ich war zwar selbst nicht da, aber das höre ich von allen Seiten. Daher passen wir auf und sind nicht leichtfertig. Wir haben den sechsten Spieltag und kämpfen jetzt um den Klassenerhalt. Ich bin aber felsenfest davon überzeugt, dass wir der Liga gewachsen sind. Wichtig ist, wie wir intern damit umgehen. Wir werden Lösungen finden, davon bin ich überzeugt." Und über eine mögliche Trainerdiskussion sagt er: „Nach dem Spiel heute Abend ist das kein Thema. Wir sagen sicher nicht: Es ist alles nicht so schlimm, allerdings verfallen wir auch nicht in Aktionismus. Ich werde handeln, wenn ich denke, dass es der richtige Zeitpunkt ist. Ich bin aber weit weg davon, etwas zu tun."
Nach einem holprigen Start kommt Hertha BSC immer besser in Fahrt. Beim 1. FC Köln holten die Berlin den zweiten Sieg in Folgen. Dabei konnten sie sich auf einen Oldie verlassen. Hertha BSC hat das Kellerduell der Fußball-Bundesliga klar für sich entschieden und den 1. FC Köln früh in der Saison in eine tiefe Krise gestürzt. Die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer kassierte gegen die Berliner im eigenen Stadion eine derbe 0:4 (0:1)-Niederlage und droht sich im Tabellenkeller festzusetzen. "Alles was schief laufen kann, ist heute schiefgelaufen", sagte FC-Keeper Timo Horn bei Sky: "Wir haben vor dem 0:1 schlecht verteidigt. Wenn man dann mit einem Mann weniger dem Rückstand hinterherrennt, wird es nicht einfacher. Dennoch muss man viel aggressiver dran sein. Man darf nicht im eigenen Stadion untergehen. Das war ein wichtiges Spiel. Natürlich ist das ein Rückschlag. Aber wir werden zurückkommen."
Beierlorzer: „Ein Mentalitätsproblem sehe ich nicht“
Ante Covic war nach dem Sieg von Hertha BSC beim 1. FC Köln (4:0) glücklich über die Leistung seiner Mannschaft. Achim Beierlorzer dagegen musste sich fragen lassen, wie es zu dieser Leistung seiner Spieler kommen konnte, wo die Passivität herkam und ob er erste Parallelen zur Saison 2017/18 sieht. Die Pressekonferenz nach der Partie in voller Länge.
Die Hoffnung, nach dem auch durch das schwere Auftaktprogramm bedingten Fehlstart gegen Hertha BSC den Bock umstoßen zu können, hat sich für den 1. FC Köln nicht erfüllt. Stattdessen verloren die Geißböcke gegen die Berliner mit 0:4 und stecken schon frühzeitig in einer schwierigen Situation. Bitter, dass der FC die Chance zur Führung nicht nutzte und dann aus dem Nichts in Rückstand geriet. Noch bitterer, dass Jorge Meré beim Stand von 0:1 nach einenm VAR-Eingriff die rote Karte sah. Und ebenfalls fatal, dass Hertha nach einem wiederum ordentlichen Beginn nach der Pause wieder mit der ersten Chance zum 0:2. Am Ende ergab sich der FC dann in sein Schicksal. Wohl auch deshalb fand Trainer Achim Beierlorzer anschließend bei „Sky“ klare Worte: „Wir haben heute nicht so verteidigt, wie es der Liga würdig ist – das muss man so mal ganz klar sagen, das habe ich so gerade auch der Mannschaft gesagt.“ Beierlorzer selbst ist nun gefordert, vor dem Spiel beim FC Schalke 04 die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Noch besitzt der erst im Sommer aus Regensburg gekommene Fußball-Lehrer dabei die volle Rückendeckung. Geschäftsführer Armin Veh hat keine Zweifel an Beierlorzer, der aber dennoch langsam, aber sicher Ergebnisse benötigt.
1. FC Köln mit Negativrekord Die nächsten Wochen werden richtungsweisend
Im letzten Spiel des sechsten Spieltages hat der 1. FC Köln eine weitere, bittere Heimniederlage hinnehmen müssen. In einem klaren 0:4 gegen Hertha BSC ließ man viele Aspekte eines erfolgreichen Teams vermissen, besonders die Defensive lädt zu Gegentoren ein. Aufgrund der Ausgangslage und der bisherigen Form werden die nächsten Wochen enorm wichtig werden für den Effzeh. Fünf Pflichtspiele in Folge im heimischen Stadion verloren, das passierte Köln zuletzt 2001 unter Ewald Lienen. Ganze vier Gegentore, dazu die Art und Weise der Entstehung, ein Platzverweis und Unvermögen vor dem gegnerischen Tor - es kam sehr viel zusammen für die rheinischen Fans am Sonntagabend gegen die Hertha. Vor dem siebten Spieltag steht man nun mit drei Punkten auf dem 17. Platz. Natürlich ist das erst der Anfang der aktuellen Saison, auch für den ambitionierten Aufsteiger. Dennoch ist das Team von Achim Beierlorzer zurzeit dabei, sich für den Rest der Spielzeit eine möglichst unangenehme Ausgangssituation zu erarbeiten. Ein Platz im unteren Drittel könnte sich über die nächsten Wochen und Spiele verfestigen. "Der Aufsteiger steht im Herbst 2019 für wenig bis nichts", schreibt der kicker. Ein mutiges Konzept mit einigen starken Einzelspielern alleine wird keinen Aufsteiger in der ersten Liga halten. Zu viele Probleme sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive erschweren allen Beteiligten die Situation. Die nächsten drei Spiele (Schalke 04, SC Paderborn und Mainz 05) werden deshalb umso wichtiger.
Nach Abenden wie diesen sagt man Sätze wie diesen: "Wichtig ist, dass wir gestärkt aus der Sache rausgehen." Armin Veh formulierte diese Hoffnung nach einer Partie, die vor allen Dingen zunächst einmal eines verbreitete: Hoffnungslosigkeit. Doch dem berechtigten Frust der Fans darf sich der Geschäftsführer schon von Berufs wegen nicht anschließen. Und deshalb verlegte Veh sich gleich nach dem Schlusspfiff darauf, Hoffnung zu verbreiten. Er zweifele nicht an der Qualität des Kaders: "Das sehe ich in jedem Training. Ich kann das beurteilen, ich bin so lange in der Bundesliga." Dass es momentan "auf dem Platz noch nicht passt", habe nichts mit der Qualität zu tun. Sein erstes Fazit lautet dementsprechend: "Ich glaube an die Mannschaft. Wir kämpfen jetzt darum, die Klasse zu erhalten. Aber das macht uns nicht nervös." Auf Achim Beierlorzer, den erfahrenen Pädagogen, kommt nun die Aufgabe zu, eine völlig verunsicherte Mannschaft bundesliga-tauglich zu machen. Im Kopf und in den Beinen. Bisher hapert es an allen Ecken und Enden, es ist keine offensive Spielidee erkennbar, sobald der Gegner die Flügel zustellt, und die defensiven Defizite laden zum Tore schießen geradezu ein.
1. FC Köln leckt nach Hertha-Desaster seine Wunden
Der 1. FC Köln leckt nach dem Desaster gegen Hertha erst mal seine Wunden. Auf die Kölner und Trainer Achim Beierlorzer kommen schwere Zeiten zu. Nach der heftigen 0:4-Klatsche gegen Hertha gestern Abend dürfte auch dem letzten Optimisten klar geworden sein, was für eine schwere Saison auf den 1. FC Köln wartet. Auch Beierlorzer ging hart mit seiner Mannschaft ins Gericht: "Wir haben heute nicht so verteidigt, wie es der Liga würdig ist - das muss man so mal ganz klar sagen, das habe ich so gerade auch der Mannschaft gesagt", erklärte er nach dem Spiel. Man kann nur hoffen, dass die Botschaft angekommen ist. Rafael Czichos und Darko Churlinov steigen heute beim 1. FC Köln wieder ins Training ein. Simon Terodde setzt hingegen wegen einer kleineren Verletzung aus dem Spiel gestern erstmal aus. Wie schlimm die Lage bei Dominick Drexler ist, soll heute ein MRT klären. Der Verteidiger hatte sich gegen Hertha direkt zu Spielbeginn eine Oberschenkelverletzung zugezogen.
„Nicht schon wieder“ Kölns Schreckgespenster sind zurück
Vor zwei Jahren spielte der 1. FC Köln eine historisch schlechte Hinrunde und stieg als Letzter ab. Die fünfte Niederlage im sechsten Saisonspiel weckte deshalb böse Erinnerungen. Die Schreckgespenster der Horror-Saison waren überall spürbar. Doch solch eine schlimme Heimpleite hatte der 1. FC Köln noch nicht einmal in der historisch schlechten Hinrunde vor zwei Jahren kassiert. Anthony Modeste war das Debakel offenbar auf den Magen geschlagen. Nach seiner Auswechslung beim 0:4 (0:1) im Spiel der Fußball-Bundesliga gegen Hertha BSC rannte der Franzose direkt in die Kabine. „Ich hatte Bauchschmerzen und musste schnell auf die Toilette“, erzählte der Torjäger außer Dienst. Und er sprach auch mit Blick auf die sportliche Situation ungeschönt das aus, was vielen Kölnern durch den Kopf ging. „Ich war vorletztes Jahr nicht dabei. Aber es darf nicht wieder genauso werden wie damals“, sagte Modeste: „Nicht dieselbe Scheiße schon wieder.“ Damals stiegen die vom vorherigen Europacup-Einzug berauschten Kölner sang- und klanglos ab. Nach 16 Spielen hatten sie ganze drei Punkte. So viele wie nun nach sechs Partien.