Vor zwei Jahren im Dezember spielte der 1. FC Köln letztmals in der Bundesliga auf Schalke. Damals war es das letzte Spiel der Geissböcke unter Peter Stöger. In diesem Jahr kamen die Erinnerungen zurück. Doch das 1:1-Unentschieden 2019 unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von jenem 2:2, auf das das Aus für Peter Stöger folgte. Parallele des Spiels: Auf den ersten Blick erinnerte nach der Partie am Samstag einiges an den letzten Bundesliga-Auftritt der Geissböcke auf Schalke. Unter Peter Stöger hatte der FC am 2. Dezember 2017, einem Samstagabend mit Anpfiff um 18.30 Uhr, in der Veltins-Arena zurückgelegen (sogar zweimal) und doch noch ausgeglichen (zweimal durch Serhou Guirassy). Das Unentschieden wurde gefeiert wie ein Sieg, auch, wenn es damals der lächerlich dritte Punkt am schon 14. Spieltag war. Auch dieses Jahr an einem Samstagabend, allerdings sieben Spieltage zuvor, ließen sich die FC-Spieler nach den 90 Minuten vor der Gästekurve feiern. Der Punktgewinn fühlte sich wichtig an, dringend nötig im Abstiegskampf. In der Tabelle bewegte das Unentschieden nichts, in den Köpfen dagegen viel. Unterschied des Spiels: Der große Unterschied zu heute war, dass das Aus von Peter Stöger damals schon besiegelt war. Und so zog die Entlassung des beliebten Trainers dem Jubel über das 2:2 sofort wieder den Zahn. Aus Freude wurden Tränen, auch bei Spielern. Es war das Ende einer Ära, einer jahrelangen Erfolgsgeschichte, die in der Tristesse endete, aus der man den FC eigentlich herausgeführt hatte.
Beim Punktgewinn auf Schalke zeigte sich der 1. FC Köln spielerisch verbessert. Aber das Team gab auch eine Antwort auf die zuletzt schlechten Laufwerte. Denn beim 1:1 liefen die Geißböcke mit insgesamt 115,9 Kilometern nicht nur mehr als der Gegner (114), sondern auch deutlich mehr als eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Berlin (104). Auch wenn man berücksichtigt, dass Köln das Spiel dieses Mal zu elft beendete, ergibt sich der Beleg für eine bessere Laufleistung. Damit hat das Team also eine der Forderungen von Trainer Achim Beierlorzer umgesetzt, die Kritik dürfte in dieser Hinsicht vorerst verstummen. Allerdings muss der Aufsteiger den Wert in den kommenden Wochen auch bestätigen. Denn insgesamt belegen die Kölner in Bezug auf die gelaufenen Kilometer mit 775 den letzten Platz! Die Lücke zum Vorletzten Union Berlin ist nicht nur durch die beiden Platzverweise erklärbar.
Etwas überraschend stand Noah Katterbach gegen Schalke das erste Mal in der FC-Startelf – das Talent überzeugte aber auf ganzer Linie. Wir haben uns Leistung und Werdegang einmal genauer angeschaut. Die Partie des 1. FC Köln bei Schalke 04 war gerade 11 Sekunden alt, als dem Debütanten mit der Nummer 34 auf seinem roten Trikot nach einem Ballverlust das erste Foul unterlief. Noah Katterbach traf dabei zwar auch das runde Leder, in erster Linie jedoch und vor allem zuerst die Beine seines Gegenspielers Daniel Caligiuri und konnte froh darüber sein, den gelben Verwarnungskarton nicht gezeigt zu bekommen. So war es denn auch eine Art ausgleichende Gerechtigkeit, als Schiedsrichter Welz dies 20 Minuten später in einer Szene nachholte, in der der Kölner Linksverteidiger eindeutig zuerst den Ball und danach erst die Beine des Schalkers traf. Vor 61 883 Zuschauern in der ausverkauften Arena in Gelsenkirchen benötigte der U19-Nationalspieler eine viertelstündige Anlaufzeit, um sich auf die Zweikampfstärke und Schnelligkeit seines Gegenspielers einzustellen, lieferte danach jedoch eine erstaunlich abgeklärte Partie hinten links ab. So klärte er technisch fein in der 18. Minute, als er den Ball über Caligiuri hob, um dann mit einem genauen Pass einen Kölner Angriff einzuleiten. Gegen die im 3-5-2 agierenden und mit zwei hochstehenden defensiven Außenspielern antretenden Königsblauen funktionierte zudem das Zusammenspiel mit Florian Kainz gegen Kenny und Caligiuri recht gut.
1. FC Köln gelingt später 1:1-Ausgleich auf Schalke
Eine starke Mannschaftsleistung, vergebene Großchancen, ein persönliches Opfer für die Kollegen, ein überraschendes Bundesligadebüt und ein Bekenntnis zum Club prägten das Gastspiel des 1. FC Köln beim Westrivalen FC Schalke 04, aus dem der FC beim 1:1 (0:0) einen wichtigen Punkt mitnahm. Das desaströse Auftreten zuvor beim 0:4 gegen Hertha BSC veranlasste Coach Achim Beierlorzer zu zahlreichen Änderungen. Mit Rafael Czichos, Kingsley Ehizibue, Noah Katterbach, Louis Schaub, Kingsley Schindler und Simon Terodde standen gleich sechs neue Spieler in der Startelf. Hinter Terodde als einziger Spitze agierte eine offensive Dreierkette mit Schindler, Schaub und Florian Kainz. Jonas Hector rückte ins Mittelfeldzentrum vor und schloss an der Seite von Ellyes Skhiri sehr effektvoll die Räume. Die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld waren kürzer, die Laufbereitschaft (115,9 km, zuvor im Schnitt 109,8 km) höher. "Die Jungs haben umgesetzt, was wir erarbeitet und uns vorgenommen hatten", war der FC-Trainer soweit zufrieden. Kritisch musste er dagegen anmerken, dass erneut drei Großchancen ausgelassen wurden.
Trotz Tabellenplatz 17 Darum war der Punkt für den FC „brutal wichtig“
Achim Beierlorzer sprang Keeper Timo Horn jubelnd in die Arme, alle Spieler von der FC-Bank sprinteten aufs Feld und Torschütze Jonas Hector ließ sich von der Gästekurve feiern – das 1:1 in der Nachspielzeit auf Schalke war wie eine Erlösung für den FC. Ein Punkt, der die Kölner zwar nicht in der Tabelle weiterbrachte, der aber wichtig für den Glauben und die Moral war. Timo Horn: „Das war brutal wichtig.“ Der FC war über die gesamten 90 Minuten mindestens auf Augenhöhe mit Königsblau, 115 Kilometer Laufleistung bedeuteten eine klare Steigerung gegenüber den Vorwochen und es war nur einem Sahnetag von Schalkes Keeper Alexander Nübel geschuldet, dass der FC die Veltins-Arena nicht sogar als Sieger verließ. Der späte Ausgleich zeigte, wie viel Last nach den harten letzten Wochen von den Kölner Schultern fiel. „Die Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, wie die Mannschaft füreinander da war, die hat mir sehr gut gefallen. Deshalb auch die Explosion, deshalb auch die Bank, die komplett mitgelebt und gefiebert hat. Das zeigt, dass wir als Team völlig intakt sind“, sagte Trainer Beierlorzer, der seine Freude nach dem Last-Minute-Tor so beschrieb: „Ich bin einfach losgelaufen. In so einem Moment platzt einfach alles aus einem heraus.“ Tabellarisch hatte der Punkt auf Schalke keine Auswirkungen. Der FC hängt mit vier Punkten weiterhin tief im Keller fest. Nur Mitaufsteiger Paderborn ist aktuell hinter dem FC.
Kommentar zum 1. FC Köln Achim Beierlorzer bleibt sich treu
Dass es keine Alternative zum Optimismus gibt, hat Trainer Achim Beierlorzer seit seiner Ankunft beim 1. FC Köln wie eine Monstranz vor sich hergetragen, und der Trainer hatte ja Recht. Das Jahr in der Zweiten Liga hat den 1. FC Köln viel Substanz gekostet. Da war es soweit ausgeschlossen, dass die Kölner nach der Rückkehr frei von Sorgen durch die Bundesliga schlendern. Doch trägt Optimismus allein nicht allzu weit. Eine Sommerpause voller Zuversicht verschafft einem Trainer vielleicht eine emotionale Basis. Doch früher oder später braucht es mehr als Durchhalteparolen. Dann geht es darum, Punkte zu holen, denn sonst droht bald der Wiederabstieg. Und den kann sich der 1. FC Köln nicht mehr leisten. Beierlorzer ist nicht naiv, er hat am Sonntag noch einmal betont, dass er ja durchaus wisse, in welchem Job und bei welchem Verein er da gelandet ist. Der Franke ist sich klar darin, dass er liefern muss. Denn für einen Mann, der auf dem sinkenden Schiff fröhlich die Kapelle dirigiert, ist bei einem Bundesligisten keine Stelle vorgesehen. Der späte Treffer seines Kapitäns hat die Dinge für den Trainer am Samstagabend gerichtet. Und Beierlorzer bleibt sich treu. Gegen Paderborn, Mainz und Düsseldorf will der Trainer nun eine Serie starten. Auch das: der reine Optimismus.
Doppelter Balance-Akt: Dem Aufbäumen muss Konstanz folgen
Achim Beierlorzers Optimismus war berechtigt: Seine Mannschaft hat auf Schalke die erhoffte Reaktion gezeigt und dem 1. FC Köln einen wichtigen Punkt beschert. Vor allem aber hat sie den Mut des Trainers auf den Rasen übertragen und das Bild eines konkurrenzfähigen Effzeh restauriert. Das war dringend nötig und muss zum Vorbild für die kommenden Wochen werden. Die Sorgen nach dem 0:4 gegen Hertha BSC waren groß, die Kritik an den FC-Profis hart, aber berechtigt. Der FC hatte sich in einem Zustand des Verfalls präsentiert, Bundesliga-untauglich in der Defensive und ideen- und harmlos in der Offensive. Reihenweise liefen die Spielern ihrer Form und ihren Ansprüchen hinterher, allen voran Jonas Hector, Kapitän und vermeintlicher Leistungsträger. Dass ausgerechnet Hector am Samstag beim FC Schalke 04 das 1:1 erzielte und damit den FC für seine couragierte Vorstellung belohnte, hat das Potential zu einer Geschichte. Eine Geschichte, die am Ende der Saison erzählt werden könnte, sollte der FC in Folge dieses Punktgewinns bei den Königsblauen zu neuer Stabilität und Sicherheit finden und schließlich den Klassenerhalt schaffen. Das Unentschieden war jedenfalls die Folge eines doppelten Balance-Akts für Beierlorzer. Der FC-Coach traute sich, von seinem bisherigen Personal und System so weit abzurücken, dass die Mannschaft sich sicherer fühlte und trotzdem nichts vollständig Neues auf den Rasen bringen musste. Das 4-2-3-1 war die nötige taktische Feinjustierung, um im Mittelfeld enger und in der Defensive stabiler zu agieren.
König Fußball regiert am Montagabend beim kölschen Kult Talk: Die Macher von "Loss mer schwade" freuen sich auf FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle. Um 19.45 Uhr geht es im Restaurant Volksmund in der Südstadt los, auch KSTA-Reporter Lars Werner und FC-Influencer Martin Schlüter, der in seinem Lokal ein Heimspiel hat, sind bei Stefan Jung am Start. Nachdem bereits mit Toni Polster, Milivoje Novakovic, Dirk Lottner oder Pierre Littbarski bekannte Gesichter des FC beim Talk dabei waren, kommt mit Wehrle der aktuelle Geschäftsführer und Sympathieträger. "Nach dem gefühlten Sieg auf Schalke sind wir sehr gespannt und freuen uns sehr auf ihn, es gibt viele aktuelle Themen rund um den Geißbock", so Organisator Markus Krücken. Die Runde im Restaurant Volksmund wird auch auf unserer Facebook-Seite live gestreamt. Am 29.10. kehrt das Format dann ins "Hähnche" zurück und wartet mit Philharmonie Chef Louwrens Langevoort und der Grande Dame des Fasteleer, Marie Luise Nikuta, gewohnt mit namhaften Gästen auf. Wie immer ohne Eintritt.
FC: Fünf Erkenntnisse zum 7. Spieltag Der 1. FC Köln hat sich nach einer couragierten Leistung auf Schalke mit einem 1:1 belohnt. Unsere fünf Erkenntnisse zur Partie.
1. Die Spieler waren von Thema "Laufbereitschaft" genervt.
2. Katterbach: Feuertaufe bestanden!
3. Ehizibue: Ein Neuzugang muss sein Temperament in den Griff bekommen.
4. Die Leistung von Schiri Welz war nicht weniger als eine bodenlose Frechheit.
5. Ein Punkt, der mehr als Mut macht.
Vier Punkte nach sieben Spielen sind noch immer kein Grund zur Freude – der Mut ist jedoch zurück am und rund ums Geißbockheim. Gegen Paderborn wird jedoch wie selten zuvor ein Sieg erwartet – sollte dies schief gehen, geht alles wieder von vorne los. Schwarzmalerei muss jedoch auch aktuell nicht sein, deshalb: Gegen Paderborn, Mainz und Düsseldorf wird die Elf von Achim Beierlorzer punkten. Das muss sie auch, angesichts Kalibern wie Leverkusen und Leipzig, die im Saisonverlauf noch warten. Nun heißt es Kraft tanken, sich intensiv auf diese Wochen vorbereiten – und zeigen, dass auf ein starkes Spiel wie gegen Schalke zuhause nachgelegt werden kann. Ruhiger wird es nämlich erst dann.
Siegloses Schlusslicht Paderborn Baumgart: „Diese Bilanz ist Müll“
Sieben Spieltage haben die Teams in der Bundesliga mittlerweile absolviert, nun steht die Länderspielpause an. Mit dem SC Paderborn muss ein Verein aus dem Oberhaus seine Nationalspieler erneut zu ihrem jeweiligen Landesauswahlen abstellen, ohne ihnen das Gefühl eines Sieges mit auf die Reise geben zu können. Mit nur einem Punkt steht Paderborn am Tabellenende, der Aufsteiger sucht händeringend nach Lösungsansätzen. Das Heimspiel gegen Mainz sollte der große Befreiungsschlag für die Ostwestfalen werden. Am Ende stand es 1:2 und obendrein verschoss Collins in der 79. Spielminute einen Elfmeter. „Wir haben vieles richtig gemacht, hohen Aufwand betrieben. Wie so oft. Aber wir werden mehr bestraft, als wir den Gegner bestrafen können“, klagt Torwart Zingerle im „kicker“. „Ich bin nicht der Meinung, dass wir einen anderen Plan brauchen…“, so Zingerle. Sein Coach schlägt in diesselbe Kerbe. „Von unserem Fußball werden wir nicht abgehen“, betont Baumgart einmal mehr. Der 47-Jährige weiß aber auch, dass er neue Impulse setzen muss. „Sieben Spiele, ein Punkt – da müssen wir nicht drum herumreden. Diese Bilanz ist Müll. Nur dabei zu sein, ist nicht unser Anspruch. Der muss sein, Spiele zu gewinnen“. Mit sich selbst geht er härter ins Gericht. „Meine Verantwortung liegt darin, den richtigen Weg aufzuzeigen. Ich muss hinterfragen, ob man die richtigen Worte gefunden und in der Vorbereitung alles richtig gemacht hat“. Nach der Länderspielpause geht es zum 1. FC Köln, anschließend empfängt man Düsseldorf. „Wir lechzen nach dem Dosenöffner“, sagt Sport-Geschäftsführer Martin Przondziono. „Wenn du weiterhin alles investierst, wirst du irgendwann belohnt“. Irgendwann könnte es aber zu spät sein.
Stobbe Aufsichtsratschef beim 1. FC Köln Heidemann scheidet aus
Fast genau einen Monat nach seiner Wahl hat der neue Vorstand des 1. FC Köln die Gremien des Fußball-Bundesligisten neu aufgestellt. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender wird der Unternehmer Jörn Stobbe, der dem Kontrollgremium schon von 2013 bis 2018 angehörte. Der Rat wird zudem auf vier Personen verkleinert. Neben Stobbe gehören ihm nur noch die Vorstandsmitglieder Werner Wolf, Eckhard Sauren und Jürgen Sieger an. Der bisherige Aufsichtsratschef Lionel Souque, der Vorstandsvorsitzende von Hauptsponsor Rewe, wechselt in den Beirat und übernimmt dort den Vorsitz. Neben ihm scheiden auch die fünf bisherigen Mitglieder aus dem Aufsichtsrat aus. Darunter die frühere Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann, die seit 2017 dabei war, und der ehemalige Sportdirektor Jörg Jakobs, der gemeinsam mit Erich Rutemöller künftig als sportlicher Berater des Vereins fungiert. Zu den bisher neun weiteren Mitgliedern des Beirats gehört auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
„Wolf-Rudel“ baut um: Einzige Frau weg Olympiasiegerin fliegt aus FC-Gremium
Seit ihrer Wahl war es relativ ruhig um den neuen Vorstand des 1. FC Köln. Doch das „Wolf-Rudel“ war nicht untätig. EXPRESS erfuhr: Bei ihrer letzten turnusmäßigen Sitzung am vergangenen Mittwoch ging es weniger um die derzeitige sportliche Krise, sondern wie man den Verein zukunftsfähig umstrukturiert. Mit den beiden Beratern im Sport-Kompetenzteam, Dr. Jörg Jakobs und Erich Rutemöller wurden die Beraterverträge unterschrieben. Sie stehen dem Vorstand nun bei allen sportlichen Fragen zur Seite. Gravierenderes aber passiert nun in den Klubgremien: Nach Informationen des Express wird der Aufsichtsrat der KGaA zusammengestutzt. Die bisherigen Mitglieder Jörg Jakobs, Jörg Heyer, Olympiasiegerin Britta Heidemann, Philipp Koecke und Peter Norbert Albrecht scheiden aus. Neuer Vorsitzender des nur noch aus vier Mitgliedern bestehenden Aufsichtsrates wird Unternehmer Jörn Stobbe (54). Ihm zur Seite stehen nur noch Dr. Werner Wolf, Eckhard Sauren und Dr. Jürgen Sieger. Er wird damit künftig auch Mitglied im Gemeinsamen Ausschuss des FC. Der bisherige Vorsitzende, Lionel Souque, soll in den Beirat wechseln und dort den Vorsitz übernehmen und damit weiter im Gemeinsamen Ausschuss vertreten sein. Die Amtszeit des letzten Beirats endete mit der Wahl des neuen Vorstands. Wolf und Co. dürfen den Rat neu besetzen. Künftig will man weitestgehend auf Politiker in den Gremien verzichten. Hieße: Ex-SPD-Chef Martin Schulz und CDU-Mann Wolfgang Bosbach würden nicht mehr ins Gremium berufen! Oberbürgermeisterin Henriette Reker würde aber als einzige Politikerin bleiben.
In ungewohnter Rolle Lob für und Forderung an Modeste
Anthony Modeste hätte sich den Saisonstart für den 1. FC Köln sicher anders vorstellt – aber auch für sich selbst. Der Franzose ist längst nicht in der Form, die sich die Verantwortlichen von Modeste erhofft hatten. Gegen den FC Schalke 04 blitzte sein altes Können kurz auf. Doch dass der 31-Jährige am Samstag nur eingewechselt wurde, wird wohl kein Einzelfall bleiben. Diese Länderspielpause wird für Modeste anders verlaufen als die vergangene. Im September war der Franzose noch im Testspiel gegen den PSV Eindhoven geschont worden, nachdem der Angreifer zuvor alle vier Pflichtspiele zu Saisonbeginn von Anfang an bestritten hatte und anschließend unter leichten Muskelproblemen klagte. In dieser internationalen Pause jedoch wird Modeste am Donnerstag das Testspiel gegen Viktoria Köln nutzen müssen, um sich Selbstvertrauen zu holen. Gegen den rechtrheinischen Nachbarn wird Modeste wohl von Beginn an auflaufen, nachdem er auf Schalke nur zwölf Minuten ran durfte. Nicht das, was sich Modeste vor der Saison erhofft hatte, jedoch das, was nun nötig ist. Denn dass der FC einen fitten und torgefährlichen Modeste braucht, steht aufgrund der kursierenden Abschlussschwäche außer Zweifel.
Neubesetzung der FC-Gremien Ein Schritt in die richtige Richtung
Mit der Neubesetzung des Aufsichts- und des Beirats setzt der neue Vorstand ein Zeichen für die Zukunft. Die neuen Namen erwecken einen positiven Eindruck. Eine wichtige Klarstellung traf das Präsidium ebenfalls: Der Mitgliederrat ist das einzige Aufsichtsgremium und beaufsichtigt den Vorstand in allen Angelegenheiten – auch denen der Profiabteilung. Der Aufsichtsrat wird so aufgestellt, wie er sein soll Das beginnt beim Aufsichtsrat der KGaA: Denn im Gremium, das die Geschäftsführer Wehrle und Veh beaufsichtigen soll, wird runderneuert und von sechs auf vier Plätze verkleinert. Der Vorstand sitzt zukünftig selbst in diesem Gremium, wie dies in der normalen Wirtschaft üblich ist. Damit scheiden die bisherigen Mitglieder aus. Dieser Schritt ist nicht nur wegen der Geschehnisse seit dem Sommer 2017 überfällig. Der Vorstand stärkt die Bedeutung des Vereins in den Angelegenheiten der KGaA erheblich. Er signalisiert den Mitgliedern damit, dass er die Fehler seiner Vorgänger vermeiden will. Zugleich schickt er ein klares Signal an die Geschäftsführer Wehrle und Veh: „Wir schauen genauer hin.“ Während beide vom alten Präsidium wenig kritisch beäugt und mit großzügigen Verträgen ausgestattet wurden, scheinen Wolf, Sieger und Sauren künftig nicht nur ihre Arbeit loben, sondern sie auch prüfen zu wollen. Ungemütlich wird es für Wehrle und Veh nun allerdings auch nicht: Erweisen sie sich als Teamplayer, sollten sie in ihrer Rolle keine Probleme bekommen.
Horn, Özcan & Co Wie läuft es für die sieben Kölner Leihspieler?
Bei der Entwicklung junger Spieler setzt der 1. FC Köln seit einiger Zeit vermehrt auf Ausleihen. Die erste Zwischenbilanz der sieben FC-Profis in der Fremde fällt recht unterschiedlich aus. Nur ein Spieler schlug voll ein. Beim erst 18-jährigen Bisseck hat sich die erneute Leihe im Sommer bisher noch nicht ausgezahlt. Der Verteidiger war im Winter zu Holstein Kiel in die zweite Liga gewechselt, dort aber nicht zum Zuge gekommen. Bei seinem neuen Verein Roda JC Kerkrade sollte es besser werden. Allerdings ist Bisseck seit zwei Monaten verletzt und stand daher bisher noch nicht einmal im Kader des Zweitligisten. Auch für Linksverteidiger Jannes Horn stand im Sommer eine Luftveränderung an. Der 22-Jährige war vom neuen FC-Trainer Beierlorzer aussortiert worden. Schafft Horn nun bei Hannover 96 den Durchbruch? Beim FC scheint man daran nicht mehr wirklich zu glauben. Denn laut "Bild" hat sich der Zweitligist eine Kaufoption gesichert und könnte Horn für etwa 3 Millionen Euro fest verpflichten. Im Sommer 2017 hatte Köln noch 7 Millionen gezahlt. Bei starken Leistungen wäre Horn also kein Kölner mehr, andernfalls stünde er im nächsten Sommer wieder auf der Matte. Bisher kam Horn sechsmal zum Einsatz, zuletzt allerdings nur noch als Einwechselspieler. Auch Salih Özcan floh vor der Konkurrenzsituation beim 1. FC Köln. Da es auch in der Aufstiegssaison nicht gut gelaufen war, will sich der Spielmacher nun in Kiel beweisen. Ex-Trainer André Schubert setzte auf Özcan, sein Nachfolger brachte den Kölner nur als Joker. Beim 21-Jährigen ist die Zukunft noch offen. Der Däne Frederik Sörensen ist dem Talentstatus deutlich entwachsen. Bei ihm suchte und fand der 1. FC Köln eine Zwischenlösung. Eine Zukunft hat der Abwehrspieler in Köln nicht mehr. Sörensen soll sich für einen neuen Verein empfehlen. Und bisher scheint die Idee auszugehen. Bei den BSC Young Boys ist der 27-Jährige Stammspieler und kam auch bereits international in der Europa League zum Einsatz.
Die weiteren Leihspieler:
Jan-Christoph Bartels (SV Wehen Wiesbaden, 2. Liga): 1 Einsatz
Bei Timo Horn „klickt“ es wieder! Weil der Köln-Keeper im Internet übelst beschimpft worden war, hatte er sich Anfang Juni aus seinen sozialen Netzwerken abgemeldet. Horn damals zu BILD: „Die Kommentare gingen zum Teil einfach zu weit.“ Jetzt ist Horn wieder online! Zumindest auf Instagram hat sich der FC-Star wieder eine offizielle Seite eingerichtet. Seit einigen Tagen „klicken“ sich mehr und mehr Fans durch seine Bilder. Noch liegt die Abo-Zahl unter 2 000. Das dürfte sich bald ändern. Zu Vergleich: Spieler wie Team-Kollege Anthony Modeste (31) kommen locker auf über 100.000 Abos. Was auffällt: Horn veröffentlicht bisher nur sportliche Bilder und verzichtet auf private Einblicke in sein Leben, u.a. mit seiner Frau Carina. Die Fan-Reaktionen sind, bis auf ganz wenige Ausnahmen, positiv. In der letzten Aufstiegs-Saison war das anders. Horn hatte da nicht ganz so stark gespielt, wie man ihn kennt. Dafür war er von den Fans zum Teil mit bitterbösen Hass-Kommentaren überschüttet worden.
100 Tage Beierlorzer Euphorie, Realität, Optimismus
Am 1. Juli begann der Vertrag und die Arbeit von Achim Beierlorzer beim 1. FC Köln. Heute, am 8. Oktober, ist Beierlorzer 100 Tage im Amt. Der Trainer entfachte in kurzer Zeit die lange ersehnte Euphorie am Geißbockheim. Inzwischen ist der 51-Jährige in der harten Bundesliga-Realität angekommen. Beierlorzer hielt zunächst alles, was ihm an Erwartungen auf die Schultern gelegt wurde. Den Spieler verpasste er einen gehörigen Schuss Energie, dem Umfeld ein Lächeln und dem gesamten FC eine Portion seines unbeugsamen Optimismus. Im ersten Trainingslager ging die Mannschaft die ersten taktischen Schritte unter dem neuen Coach. In den ersten Testspielen zeigte sich schnell, dass der FC deutlich aktiver und mutiger spielte als zuvor. Auch im zweiten Trainingslager war dies zu beobachten. Gegen den FC Bologna überzeugte Köln und beeindruckte. Erst das Duell gegen Villarreal entpuppte sich als Dämpfer. In Southampton zeigte sich dann aber, dass Beierlorzers Mannschaft längst nicht alle Ideen des neuen Coaches verinnerlicht hatte. Defensiv anfällig, offensiv harmlos – mit dieser Warnung ging es in die neue Saison. Danach erfuhr Beierlorzer schnell, dass Köln ein anderes Pflaster ist als Regensburg. Das Derby gegen Gladbach ging verloren, der Druck stieg schnell. Drei Wochen später brauchte es einen Achtungserfolg auf Schalke, damit Beierlorzers Rolle in Köln nicht erstmals ernsthaft in Frage gestellt wurde. In 220 Tagen bestreitet der FC sein letztes Bundesliga-Spiel der Saison. Spätestens dann will der FC sich die Klasse sichern. Mit Beierlorzer.
1. FC Köln: 10-Mio-Angebot für Barca-Talent Araujo
Die Jagd auf die Talente von Morgen und Übermorgen verspricht einem Verein im Optimalfall eine große Wertsteigerung und einen sportlichen Mehrwert. So soll auch der 1. FC Köln die satte Summe von zehn Millionen Euro für Ronald Araujo (20) vom FC Barcelona geboten haben. Wichtige Spieler und Talente werden heutzutage immer jünger und wertvoller. Wo vor einigen Jahren noch die 22-Jährigen als die Stars von Morgen galten, spielen heute bereits die 16- (wie z.B. Ansu Fati) bis 20-Jährigen regelmäßig in den europäischen Topligen. Der 1. FC Köln schien sich einen solch jungen Spieler mit viel Talent sichern zu wollen. Wie der katalanische Radiosender Cat Radio berichtet, habe der Effzeh ganze zehn Millionen Euro für den 20-jährigen Ronald Araujo an den FC Barcelona geboten - Barca soll das Angebot jedoch abgelehnt haben. Araujo spielt in der Innenverteidigung der zweiten Mannschaft Barcelonas und wird mit einem Marktwert von zwei Millionen Euro beziffert. Beim 4:0-Sieg gegen den FC Sevilla am Sonntag durfte er 14 Minuten für die Profis spielen, bevor er sich kurz vor Abpfiff die Rote Karte als letzter Mann in der Aktion abholte. Die sonstigen sechs Spiele der aktuellen Saison hat er in der B-Mannschaft alle über die volle Distanz absolvieren können. Dort ist er als Stammspieler ein wichtiger Teil der Defensive. Das haben die Kölner wohl auch erkannt, auch wenn aus dem Angebot scheinbar nichts geworden ist.
Cannavaro bei Gericht Berater an Modeste-Wechsel beteiligt
Im Zivilstreit zwischen dem Bundesligisten 1. FC Köln und einem Spielerberater um den Transfer von Stürmer Anthony Modeste nach China hat der ehemalige Weltmeister Fabio Cannavaro am Dienstag ausgesagt, dass er nicht an den Vertragsverhandlungen beteiligt gewesen sei. Der Kapitän des italienischen Teams bei der Fußball-WM 2006 sagte aber, dass seiner Ansicht nach ein Berater "eine große Rolle in dem Deal gespielt habe". Dieser Berater hat den Bundesligisten auf zwei Millionen Euro Provision verklagt. Er behauptet, entscheidend an dem Transfer von den Rheinländern zum chinesischen Club FC Tianjin beteiligt gewesen zu sein. Die Kölner bestreiten das. Cannavaro, der von 2016 bis 2017 Trainer des chinesischen Clubs war, sagte, dass der Spielerberater ihn erst auf Modeste aufmerksam gemacht habe. Modeste war 2017 für eine Summe zwischen 30 und 35 Millionen Euro nach China gewechselt und 2018 zurückgekehrt. Das Gericht hatte in einem ersten Verhandlungstermin im Januar 2019 durchblicken lasse, dass es durchaus einen berechtigten Anspruch des Klägers auf die Provision erkenne. Hierzu müsse der Spielerberater aber beweisen, dass er eine "entscheidende Rolle" bei dem Transfer gespielt habe.
Wie lange läuft sein Vertrag noch? Geheim-Verlängerung mit Katterbach
Er gewann die Fritz-Walter-Medaille in Gold und feierte auf Schalke sein Bundesliga-Debüt: Noah Katterbach gilt für viele als großes Versprechen für die FC-Zukunft. Endlich soll sich mal wieder ein Talent aus den eigenen Reihen bei den Profis durchsetzen! Doch in den letzten Tagen sorgten sich auch einige Fans: Droht zum Saisonende etwa schon der Abgang? Laut Portalen wie „Transfermarkt.de“ läuft Katterbachs Vertrag nur noch bis Juni 2020. EXPRESS weiß aber: Der FC hat den Kontrakt bereits vor Katterbachs Versetzung zu den Profis um ein Jahr – bis 2021 – verlängert. Lizenzbereich-Leiter Frank Aehlig bestätigt auf Nachfrage: „Wir haben bei Noah keine Eile, er hat Vertrag bis 2021.“ Beide Seiten können also abwarten, wie sich Katterbach und seine Situation beim FC in den nächsten Monaten entwickelt. Kann sich der Linksverteidiger bei den Profis etablieren und an sein überzeugendes Debüt auf Schalke anknüpfen? Sollte es für ihn weiter steil bergauf gehen, dürfte es spätestens im Sommer Gespräche um eine langfristige Vertragsverlängerung geben. Nach dem 1:1 auf Schalke war Trainer Achim Beierlorzer (51) voll des Lobes: „Noah hat mir imponiert. Er hat sich auf seine Stärken verlassen, hat einen sauberen ersten Kontakt, setzt sich im Zweikampf durch. Noah ist ein ganz junges Supertalent, das wir da haben.“
Matthias Bader am Vormittag und Marcel Risse am Nachmittag haben sich am Dienstag im Training des 1. FC Köln verletzt. Bader verließ das Training angeschlagen und als Vorsichtsmaßnahme, wie Trainer Achim Beierlorzer hinterher erklärte. Risse dagegen hatte wieder Probleme mit seinem rechten Knie. Ein Griff an den hinteren rechten Oberschenkel, eine Behandlung am rechten Knie, dann war für Marcel Risse das Training am Dienstagnachmittag beendet. Der Rechtsaußen, der auf Schalke mit seiner Flanke auf Anthony Modeste die Situation vor dem 1:1 eingeleitet hatte, ging sichtlich frustriert in die Kabine. Während bei Risse nun erst einmal wieder Untersuchungen anstehen, können Dominick Drexler und Birger Verstraete hoffen, in der kommenden Woche wieder ins Training einzusteigen. „Drex und Birger sind sehr weit“, verriet Beierlorzer. „In dieser Woche werden sie eher noch nicht wieder trainieren, aber nächste Woche ist es angedacht.“ Dabei hat Verstraete offenbar einen kleinen Vorsprung gegenüber Drexler. „Bei Dominick wird es mit Blick auf das nächste Spiel gegen Paderborn etwas enger. Bei Birger hoffen wir, dass es reicht.“
Die Gremien-Kur war nicht diktatorisch, sondern dringend nötig
Der Vorstand des 1. FC Köln hat die Gremien radikal umgestaltet und sich selbst in den Aufsichtsrat berufen. Für die Kritiker der neuen Präsidiums war dies ein Grund, dem neuen Trio an der Klubspitze eine fast schon diktatorische Machtkonzentration vorzuwerfen. Tatsächlich aber steht der Schritt für eine nötige Professionalisierung der Strukturen, um das ausufernde Postengeschacher im FC-Umfeld und die ständigen Kompetenz-Überschreitungen einzudämmen. Man hat es schon so häufig gesehen: Unternehmer und Politiker, über Jahrzehnte erfolgreich, werden in eine Position in einem Fußballklub berufen – und verlieren plötzlich jegliche Professionalität und Distanz. Sie sind mit einem Male nicht nur Fan, sondern auch Funktionär, treten dabei weiterhin als Anhänger auf, freuen sich aber endlich auch kräftig mitreden zu dürfen, hängen dabei an den Lippen der übergroß dargestellten Sportchefs, Trainer und Spieler. Die Heldenverehrung ergreift sie auch in ihrer neuen Funktion und lässt sie dabei alle Vorsicht von sich werfen. Hauptsache, der Schal um den Hals sitzt, wenn man sich das Rampenlicht mit den umjubelten Stars der Branche teilen kann. Auch beim 1. FC Köln hat man dies immer wieder gesehen in den letzten Jahren. Die Gremien, so zahlreich sie sind, wurden mitunter zum Sammelbecken an Menschen, die mitreden wollten. Nun aber hat der neue Vorstand des 1. FC Köln einen Schnitt gemacht. Einen gewaltigen Schnitt. Zur Erinnerung: Bis zum Beginn dieser Woche redeten in den verschiedenen Gremien auf Vereins- und KGaA-Ebene insgesamt 43 (!) Personen mit. Künftig sind es 17 Gremien-Mitglieder weniger.
Mit einem 1:1 beim FC Schalke 04 verabschiedete sich der 1. FC Köln in die Länderspielpause. In den ersten sieben Spieltagen stellte der FC aber eine der schlechtesten Defensiven der Liga auf den Platz. Darum könnte es bald in der Verteidigung schon einen Neuzugang geben. Zumindest wenn man dem russischen Online-Portal „championat.com“ glauben schenken mag. Dort heißt es, der FC habe Vadim Karpov von ZSKA Moskau auf dem Zettel. Der erst 17-Jährige feierte in dieser Saison seine ersten Einsätze und Russlands erster Liga und der Europa League. Im Winter ist Karpov aber wohl kein Thema. Der Youngster wäre für den FC keine direkte Verstärkung, zudem hätten die Kölner nicht das nötige Kleingeld. Und Moskau würde wohl den Teufel tun, sein Abwehrtalent so früh ziehen zu lassen.
Bosbach ging nicht freiwillig Als Politiker war er im FC-Beirat nicht mehr erwünscht
Wolfgang Bosbach hat den Beirat des 1. FC Köln nicht auf eigenen Wunsch verlassen. Der neue Vize-Präsident Eckhard Sauren habe ihn telefonisch darüber informiert, dass er nicht mehr dem Gremium angehören wird, erklärte Bosbach dem „Kölner Stadt-Anzeiger". „Herr Sauren hat mich angerufen und mir das mitgeteilt. Ich muss das so zur Kenntnis nehmen. Ich war sehr gerne Mitglied im FC-Beirat und wäre das gerne auch geblieben – aber natürlich nicht gegen den Wunsch der neuen Vereinsführung. Mir wurde mitgeteilt, dass der FC keine Politiker mehr im Verein haben möchte“, sagte der populäre CDU-Politiker aus Bergisch Gladbach. Im Frühjahr war Wolfgang Bosbach sogar als möglicher neuer FC-Präsident im Gespräch. Er hätte gern mit den damaligen Vize-Präsidenten Toni Schumacher und Markus Ritterbach den neuen Vorstand gebildet. Da sich der Mitgliederrat für Wolf, Sauren und Sieger entschieden hatte, zog Bosbach sein Vorhaben zurück - er wollte keine Kampfkandidatur. Da es unter dem neuen Vorstand keine Politiker mehr in den FC-Gremien geben soll, gehört der ehemalige SPD-Vorsitzende Martin Schulz künftig auch nicht mehr dem Beirat an.
Diese 5 Spieler könnten den 1. FC Köln im Winter verlassen?
Einige Spieler aus dem FC-Kader dürfen sich auch in den kommenden Spielen nur wenig Chancen auf Einsatzzeiten ausrechnen. Spätestens im Winter könnte ein Abgang vom Effzeh für diese Kandidaten zumindest infrage kommen:
Lasse Sobiech: Wirklich lange hat es Lasse Sobiech bisher nie bei einem Verein gehalten. Im Sommer 2018 wechselte er ablösefrei vom FC St. Pauli, wo er mit drei Jahren Verbleib die längste Zeit überhaupt in einem Klub blieb. Nach eineinhalb Jahren beim Effzeh könnte es im Winter schon wieder vorbei sein. Gut möglich, dass er bereits im Winter einen erneuten Wechsel anstrebt. Mit 28 Jahren sollte man nicht ohne jegliche Einsätze verbleiben. Sein Vertrag läuft derzeit noch bis 2022, während er mit einem Marktwert von rund 1,2 Millionen Euro beziffert ist.
Vincent Koziello: Ganz ähnlich wie Lasse Sobiech ergeht auch es Vincent Koziello. Auch er kam im Sommer 2018, allerdings aus Nizza. In seiner ersten Saison in Köln kam er häufig zu Einsätzen, war immer mal wieder ein wichtiger Spieler für die Rotation im zentralen Mittelfeld. Zum Ende der letzten Saison hin verschlechterte sich auch seine Situation, so blieb er u. a. einen ganzen Monat ohne Minute auf dem Feld. So könnte das Kapitel des 1. FC Köln schon weit vor seiner eigentlichen Vertragslaufzeit bis 2022 enden. Auch er ist mit 23 Jahren noch viel zu jung, um sich mit einem Platz auf der Bank abzufinden. Andere Vereine werden sicherlich auf ihn und seine Situation aufmerksam, sodass er im Winter wechseln könnte und eventuell auch wollen wird.
Matthias Bader: Nach dem Effzeh-Abstieg kam Rechtsverteidiger Matthias Bader ablösefrei aus Karlsruhe. Bei den Geißböcken hat er seither nur wenig Chancen erhalten, sich zu zeigen. In der aktuellen Spielzeit stehen elf Minuten bei der deutlichen Pleite von München zu Buche - das Spiel war bei seiner Einwechslung schon längst gelaufen. Gut möglich, dass es im Winter zurück in Liga zwei geht.
Niklas Hauptmann: Der 23 Jahre alte zentrale Mittelfeldspieler hat derzeit so gut wie keine Aussichten auf Spielzeit zu kommen. 2018 für 3.4 Millionen Euro aus Dresden gekommen, hat Hauptmann in Köln bislang keine große Rolle gespielt. Trotz langfristigem Vertrag bis 2023 könnten beide Seiten deshalb schon im Winter an eine Trennung denken.
Simon Terodde: Durch die Rückkehr von Anthony Modeste hat sich seine Situation beim FC drastisch verändert. In bisher sieben absolvierten Spielen stand er erst einmal in der Startelf, am letzten Wochenende gegen Schalke 04. In allen Spielen zuvor wurde er lediglich als Joker eingewechselt, oftmals mit weniger als 20 Minuten Einsatzzeit. Durch die geringen und kurzen Einsätze könnte sich Terodde überlegen, ob er wechseln sollte. Aus Kölner Sicht, wird man den Torjäger aber mit Sicherheit nicht abgeben wollen. Sein Vertrag ist noch bis 2021 gültig - im Winter wird Terodde also eher nicht wechseln (dürfen). Wie es kommenden Sommer aussieht, bleibt abzuwarten.