Präsident Wolf über die Krise beim FC „Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt“
Der 1. FC Köln steckt in einer tiefen sportlichen Krise, steht zudem ohne Trainer und Geschäftsführer da. Wer will sich den FC in der derzeitigen Situation antun? Präsident Werner Wolf antwortet im Interview auf die wichtigsten Fragen, die sich derzeit stellen. Herr Wolf, Sie sind seit etwas mehr als zwei Monaten im Amt. Wie oft haben Sie sich schon gewünscht, Sie hätten das Amt nicht übernommen? Wolf: (lacht) "Es gibt natürlich solche Momente." Wie empfinden Sie als Präsident die Entscheidungswege beim 1. FC Köln? Sind Sie flexibel genug oder müssen Sie zu viele Leute mitnehmen? Wolf: "Wer meint, so ein großer Klub sei nur regierbar, wenn ein starker Mann alles entscheidet, der hat keine Ahnung." Warum haben Sie Achim Beierlorzer nach der Niederlage in Düsseldorf nicht entlassen? Wolf: "Wir haben das in der Situation auf Basis der uns vorliegenden Erkenntnisse gemeinsam entschieden. Dass man nachher immer schlauer ist, liegt in der Natur der Sache." Warum doch noch die Trennung von Veh? Wolf: "Er war der Meinung, er stehe wichtigen Entscheidungen eher im Weg. Das haben wir akzeptiert." Was für einen Geschäftsführer braucht der 1. FC Köln? Wolf: "Wir suchen jemanden, der die Fähigkeit besitzt, die Wandlungen der Fußballbranche zu erkennen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen." Überregional ist viel von Chaos die Rede. Stellt sich tatsächlich die Frage: Wer tut sich den FC noch an? Wolf: "Das ist eine Diskussion, die mit der Realität nichts zu tun hat." Die Suche nach einem Sportchef per Headhunter ist umstritten. Wolf: "Wer Erfahrung bei der Führung von Unternehmen hat, würde so etwas nie sagen."
Der 1. FC Köln befindet sich mit sieben Punkten auf Platz 17 inmitten einer sportlichen Talfahrt. Der Präsident beschwichtigt nun die Kritiken gegen den Club. Die Abstiegsgefahr für Bundesligist 1. FC Köln und das Vakuum in der sportlichen Führung der Rheinländer sind für Vereinspräsident Werner Wolf keine Gründe zur Panik. "Wir sind nicht der Meinung, dass wir uns in einer Notlage befinden", sagte der FC-Chef in einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger rund eine Woche nach der Trennung des Tabellenvorletzten sowohl von Sportvorstand Armin Veh als auch von Chefcoach Achim Beierlorzer. Die Neubesetzung der beiden Posten will der frühere Unternehmensmanager nicht überstürzen. "Wir haben keinen übermäßigen Zeitdruck, denn wir haben mit Frank Aehlig einen erfahrenen Sportdirektor. Auch beim Trainer-Thema werden wir die Ruhe bewahren. Wir haben zwei Co-Trainer, die beide Cheftrainer-Fähigkeiten mitbringen", sagte Wolf.
Sportchef-Suche geht weiter – wegen der Trainerfrage?
Beim 1. FC Köln gab es eine Idealvorstellung: Man verpflichtet einen neuen Geschäftsführer Sport, der dann die Trainerfrage entscheidet. Nun aber gibt es augenscheinlich für die beiden am höchsten gehandelten Kandidaten in den FC-Gremien keine Mehrheit. Offenbar auch, weil der Klub die Trainerfrage von jener des Sportchefs abgekoppelt hat. Lizenzspieler-Leiter Frank Aehlig hatte diese Suche zuletzt unter einem Zeitdruck vorangetrieben, der dem FC nun auf die Füße fallen könnte. Seit Freitagabend ist wohl klar: Horst Heldt wird nicht Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln. Obwohl sein Umfeld und einige Strippenzieher im Hintergrund versucht hatten, den ehemaligen FC-Profi in die Pole Position für das Amt des Sportchefs zu hieven, scheint der 49-Jährige bei den Gremien der Geissböcke nicht mehrheitsfähig. Entsprechende Informationen der Kölnischen Rundschau und des kicker, die darüber zuerst berichteten, decken sich mit jenen des GBK. Es war wohl der Gesamteindruck, der nicht passte: die Art und Weise, wie Heldts Unterstützer zuletzt versucht hatten den ehemaligen Manager von Hannover 96 medial zu pushen und den FC-Vorstand unter Druck zu setzen; aber auch dessen zurückliegendes Verhalten in Hannover.
Entsprechend schien eine weniger namhafte Variante wahrscheinlicher und vielversprechender: Erik Stoffelshaus. Die Gespräche mit dem international erfahrenen Sportdirektor (FC Schalke 04, West Ottawa Soccer Club, Lokomotive Moskau) waren positiv verlaufen, der eloquente 48-Jährige schien ein Mann für frischen Wind am Geißbockheim zu sein. Doch offensichtlich wird die Personalie Stoffelshaus nun zunächst an der Trainerfrage scheitern. Denn der studierte Sportmanager (Abschluss an der Universität Madrid) hätte in dieser Frage entscheidend mitreden wollen, wie der kicker berichtet. Stattdessen gab es auch für Stoffelshaus erst einmal keine Mehrheit in den FC-Gremien. Die Suche geht vielmehr weiter. Es werden neue Gespräche mit weiteren Kandidaten geführt. Dabei war die Trainerfrage ein vorhersehbarer Konflikt gewesen. Während Präsident Werner Wolf im Interview mit dem Express erklärte, der FC habe „zwei Co-Trainer mit Cheftrainer-Fähigkeiten“, klang Interims-Sportchef Frank Aehlig davon weniger überzeugt. Man wolle schon für das Spiel des FC in Leipzig einen „externen Impuls“ und unabhängig der Sportchef-Suche bis Montag einen neuen Trainer präsentieren.
Aehlig war nach dem Veh-Aus mit der Aufgabe betraut worden, die Trainerfrage zu lösen. Entsprechend hatte sich der 51-Jährige mit Geschäftsführer Alexander Wehrle zusammengetan und den straffen Zeitplan bis Montag festgelegt. Dieser fällt den Geissböcken nun offenbar auf die Füße. Denn offensichtlich schloss man sich beim FC damit die Türen zu einigen potentiellen Sport-Geschäftsführern. So mancher Kandidat, wie offenbar auch Stoffelshaus, will sich die Trainerfrage nicht von einer Interimslösung (Aehlig) vorsetzen lassen, um später dafür selbst verantwortlich sein zu müssen. Indem Aehlig also die Trainerfrage forcierte, könnte er sich damit selbst zunächst zum Sportchef auf Zeit befördert haben, sollten die FC-Bosse die Geschäftsführer-Suche neu aufrollen müssen. Aehlig wäre somit vorübergehend der neue starke Mann im sportlichen Bereich beim FC. Pal Dardai, Markus Weinzierl und Markus Gisdol werden aktuell gehandelt, Dardai soll Aehligs und Wehrles Wunschkandidat sein. Sollte der unverbrauchte Ungar tatsächlich zum FC kommen, hätte man wohl auf dem schwierigen Trainermarkt eine der interessantesten Lösungen gefunden. Weinzierl und Gisdol hingegen stünden wohl für die Verzweiflung der Geissböcke, überhaupt einen neuen Übungsleiter zu verpflichten.
„Der FC braucht wieder ein Gesicht“ Neururer fordert starken Mann am Geißbockheim
Er ist der Trainer-Feuerwehrmann schlechthin. Ex-FC-Coach Peter Neururer stand in seiner Karriere bei 14 verschiedenen Vereinen an der Seitenlinie – und oft wurde er gerufen, wenn die Lage bei einem Klub brenzlig war. So wie jetzt beim 1. FC Köln. Neururer schreibt in seiner Kolumne: "Es geht mal wieder drunter und drüber bei meinem 1. FC Köln. Seit dem ersten Abstieg 1998 kehrt in diesem Verein einfach keine Ruhe mehr ein. Es ist ein ständiges Auf-und Ab, das nicht zuletzt den Fans den letzten Nerv raubt. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft momentan mal wieder ein riesiges Loch. Das tut jedem weh, der es mit diesem großartigen Klub hält. Nach dem Aufstieg und der Euphorie in der Vorbereitung hatten alle im Umfeld eigentlich mit einer sorgenfreien Saison gerechnet. Stattdessen liegt nach elf Spieltagen alles brach. Der Verein ist momentan kopflos. Ich frage mich: Wie will man noch Entscheidungen treffen, wenn kein Sportboss mehr da ist? Intern ist man handlungsunfähig so lange nicht ein starker Mann kommt, der das Ruder an sich reißt. Der FC braucht jemanden mit sportlicher Kompetenz, einem großen Netzwerk und reichlich Erfahrung. Horst Heldt wäre für mich ein Kandidat, dem ich das zutrauen würde. Er hat auf Schalke und in Stuttgart gute Arbeit geleistet, und am Niedergang von Hannover 96 hat er meiner Meinung nach keine Schuld. Er ist krisenerprobt und kennt den Verein aus eigener Erfahrung. Das ist wichtig.
Der FC ist nämlich kein Verein zum Probieren, den FC muss man können. Das gilt übrigens auch für die Trainerstelle. Der FC braucht ein herausragendes Gesicht. Köln ist ein ganz besonderes Pflaster. Da ist ein Typ gefragt, den man den Fans „verkaufen“ kann. Für mich muss dieser jemand auch einen gewissen Stallgeruch haben oder zumindest sollte er das Umfeld in Köln mit all seinen Tücken kennen. Genauso wichtig ist, dass er krisenerprobt ist. Manche Situationen – wie Abstiegskampf – muss man als Trainer erlebt haben. Der FC braucht keinen, der gerade seinen Trainer-Lehrgang mit 1,0 abgeschlossen hat. Der FC braucht einen Trainer, der in seiner Karriere schon Krisensituationen gelöst hat. Otto Rehhagel hat mal gesagt: „Ein guter Trainer ist erst ein guter Trainer, wenn er mal gefeuert wurde.“ So sehe ich das auch. Ich wurde auch schon von Fans gefragt, ob ich mir das nicht vorstellen könnte, als Feuerwehrmann zu helfen. Ich sage dann immer: Ich würde es auf jeden Fall machen, wenn man mich fragen würde. Ich hoffe, die Verantwortlichen finden die richtigen Lösungen. Denn die Entscheidungen der nächsten Tage bestimmen maßgeblich die Richtung, wo es für den 1. FC Köln hingeht. Es braucht dringend eine Symbiose, sonst wird es diese Saison wieder ganz gefährlich. Das wäre sehr tragisch, denn ich weiß nicht, wie viele Abstiege der FC noch verkraften kann."
Trainersuche beim 1. FC Köln Werben um Dardai gerät ins Stocken
Die Suche nach einem Nachfolger für Achim Beierlorzer beim 1. FC Köln ist auch am Wochenende weitergegangen. Grundsätzlich sollte am Montag der neue Trainer seine erste Einheit am Geißbockheim leiten. Allerdings verdichteten sich zuletzt die Anzeichen dafür, dass das Kölner Werben um Pal Dardai ins Stocken geraten ist. Der 43-Jährige kann sich offenbar nur schwer mit dem Gedanken anfreunden, Berlin zugunsten des Abstiegskampfes in Köln aufzugeben. Dardai hat bei Hertha BSC einen unbefristeten Vertrag als Jugendtrainer, der im kommenden Sommer wieder aktiv wird. Nach mehr als 22 Jahren in Diensten der Berliner hat Dardai Schwierigkeiten mit der Vorstellung, einen anderen Trainingsanzug als den der Hertha anzuziehen, zumal seine Familie in Berlin lebt. Die Kölner würden Dardai wohl nehmen, da er zwar kein Trainer ist, der einzelne Spieler enorm verbessert. Der aber in der Lage ist, eine kompakte Mannschaft zu formen, die körperlich fit ist. Faktoren, die den Kölnern zuletzt fehlten.
Gesteigertes Interesse soll der FC zuletzt auch an Tayfun Korkut gehabt haben. Der in Stuttgart geborene ehemalige türkische Nationalspieler hat schon einmal einen Aufsteiger in ähnlicher Situation wie die Kölner gerettet: Im Januar 2018 übernahm er den VfB Stuttgart, der damals nach 20 Spielen 20 Punkte hatte. In den verbleibenden 14 Partien holte er 31 Zähler und erreichte beinahe noch die Europa League. Korkut würde beim FC eine vergleichbare Situation antreffen. Positiv wäre zudem, dass Korkut aus seiner Zeit als Spieler und Trainer in Spanien gut Spanisch spricht – ihm fiele es damit erheblich leichter als seinen Vorgängern, mit Stürmer Jhon Córdoba in Kontakt zu treten. Der Kolumbianer hat nach wie vor große Sprachschwierigkeiten. Doch daraus scheint nichts zu werden – Korkut gehört nicht zu den Spitzenkandidaten. Viele Kandidaten bleiben nicht. Verfügbar wäre Markus Weinzierl. Die Spielzeit 2016/17 verbrachte Weinzierl bei Schalke 04, erreichte aber nur den zehnten Platz und musste nach einer Saison wieder gehen. Auch in Stuttgart konnte er nicht an die Erfolge seiner Augsburger Zeit anschließen.
Die Suche nach dem neuen Trainer verantwortet beim FC derzeit Frank Aehlig, der nach Armin Vehs Abschied die Geschäfte der sportlichen Abteilung führt. Aehlig hat sich in den ersten Tagen in der Verantwortung bemerkenswert gut präsentiert, im Verein gilt er als fleißig und kundig; er sei „besser, als er selbst glaubt“, heißt es. Doch hat er nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ der Klubspitze signalisiert, dass er sich nicht dauerhaft in der ersten Reihe sieht und daher lieber einem Geschäftsführer zuarbeiten möchte. Das hat der Verein akzeptiert und sucht daher weiter. Gut möglich, dass Aehlig bis zum Sommer weitermacht, damit die Kölner einen Sportchef nach ihren Vorstellungen holen. Aehlig war zwar mit Armin Veh nach Köln gekommen, hat aber der FC-Spitze sehr deutlich signalisiert, dass seine Loyalität in diesem Fall dem Verein gilt, nicht seinem ehemaligen Vorgesetzten. Dafür spricht auch, dass Aehlig, anders als Armin Veh vor ihm, den Austausch mit Vorstandsberater Jörg Jakobs pflegt.
Kein Sportchef, kein Trainer Auf wen es nun beim FC ankommt
Der 1. FC Köln im Kampf gegen den siebten Abstieg – wer soll den Klub in den Existenzkampf führen? Eine Woche nach dem Rauswurf von Achim Beierlorzer und vier Wochen nach dem angekündigten Aus von Sportchef Armin Veh wartet man weiter vergeblich auf Antworten. Müssen nun zwei Übergangslösungen an die Front? Frank Aehlig ist seit der endgültigen Trennung am vergangenen Freitag der Interims-Sportchef. André Pawlak könnte schon am Montag vorübergehend zum Chef-Trainer ausgerufen werden. Weil sich auf beiden Positionen keine Lösungen auftun. Der Trainer-Markt ist schwierig. Die A-Lösung Bruno Labbadia steht nicht zur Verfügung. Nach allem, was man aus Berlin hört, die B-Lösung Pal Dardai auch nicht. Ein überzeugender dritter Kandidat ist noch nicht gefunden, die schwierige Situation und der wenig überzeugende Kader tun da ihr Übriges. „Wir arbeiten weiter an einer Lösung in der Trainerfrage. Sollte uns das bis Montag nicht gelingen, wird wie besprochen einer der beiden Co-Trainer die Verantwortung für die Vorbereitung übernehmen“, sagt Aehlig. Pawlak, der schon die letzten vier Partien im vergangenen Jahr coachte, darf dann die Mannschaft federführend auf die schwere Partie in Leipzig vorbereiten.
Und wie geht es bei der Geschäftsführer-Suche weiter? Express berichtete zuerst, dass die Widerstände gegen Horst Heldt in den Gremien zu groß ist. Auch der ebenfalls gehandelte Erik Stoffelshaus scheint nicht mehrheitsfähig. So könnte Aehlig voraussichtlich bis Sommer die sportliche Leitung übernehmen, wohlwissend, dass er im Abstiegsfall wohl kaum über den Sommer hinaus im Amt bliebe. „Ich konzentriere mich voll auf meine aktuelle Aufgabe. Und die heißt: Am Ende der Saison die Klasse zu halten. Jede Maßnahme, die das wahrscheinlicher macht, ist dabei willkommen. Natürlich bin zu diesem Thema mit dem Vorstand im Austausch.“ Express erfuhr: Der Vorstand hat Aehlig bereits gefragt, ob er sich zutraue, die Aufgabe als Sportchef zu übernehmen. Aehlig aber hatte signalisiert, dass er einen Sportler in der Geschäftsführung über ihm als sinnvoll erachtet. Wolf & Co. halten Aehlig aber für ausreichend kompetent. Und während Ex-Manager Armin Veh beispielsweise mit Jörg Jakobs kaum ein Wort wechselte, ist man angetan von der neuen Diskussionskultur, die trotz der prekären Situation im Klub herrscht. Die muss allerdings irgendwann zu Entscheidungen führen – und die sind vorerst nicht in Sicht. Zumal Aehlig wohl kaum einen Trainer verpflichten wird, der auf viel Widerstand in den Gremien trifft. Erstmal wird man aber wohl mit zwei Übergangslösungen arbeiten, was die Situation nicht einfacher macht. Dabei warten nach Leipzig mit Augsburg und Union zwei Endspiele, die man eigentlich nicht verlieren darf.
Das ging fix Beierlorzer schon in Gesprächen mit neuem Klub Mainz 05?
Das wäre ohne Frage eine große Überraschung! Der kürzlich beim 1. FC Köln entlassene Achim Beierlorzer soll sich bereits in Gesprächen mit einem neuen Verein befinden. Einem Bericht des „Kicker“ zufolge soll der Ex-FC-Coach ein ernsthaftes Thema beim kriselnden Bundesligisten 1. FSV Mainz sein. Erst am Freitag hatten Beierlorzer und die Kölner den gemeinsamen Vertrag aufgelöst. Damit wäre der Coach frei für einen neuen Arbeitgeber. In Mainz könnte er auf Sandro Schwarz folgen, der vor einer Woche beim Bundesliga-16. seinen Hut hatte nehmen müssen. Der FSV soll derweil nicht mit dem auch beim 1. FC Köln gehandelten Pal Dardai gesprochen haben, auch Heiko Herrlich sei kein Thema in Mainz. Allerdings hatte Sportboss Rouven Schröder am Freitag bestätigt, dass sich der Verein in Gesprächen mit ernsthaften Kandidaten befinde. Einer davon soll demnach Beierlorzer sein. Für den Franken wäre es das zweite Engagement als Chefcoach in der Bundesliga – und das nach einer denkbar kurzen Pause.
Dardai-Gespräche stocken Aehlig will nicht dauerhaft in der ersten Reihe stehen
Die Suche nach einem Nachfolger für Achim Beierlorzer beim 1. FC Köln ist auch am Wochenende weitergegangen. Grundsätzlich sollte am Montag der neue Trainer seine erste Einheit am Geißbockheim leiten. Allerdings verdichteten sich zuletzt die Anzeichen dafür, dass das Kölner Werben um Pal Dardai ins Stocken geraten ist. Der 43-Jährige kann sich offenbar nur schwer mit dem Gedanken anfreunden, Berlin zugunsten des Abstiegskampfes in Köln aufzugeben. Dardai hat bei Hertha BSC einen unbefristeten Vertrag als Jugendtrainer, der im kommenden Sommer wieder aktiv wird. Nach mehr als 22 Jahren in Diensten der Berliner hat Dardai Schwierigkeiten mit der Vorstellung, einen anderen Trainingsanzug als den der Hertha anzuziehen, zumal seine Familie in Berlin lebt. Die Kölner würden Dardai wohl nehmen, da er zwar kein Trainer ist, der einzelne Spieler enorm verbessert. Der aber in der Lage ist, eine kompakte Mannschaft zu formen, die körperlich fit ist. Faktoren, die den Kölnern zuletzt fehlten. Tayfun Korkut gehört nicht mehr zu den Spitzenkandidaten. Viele Kandidaten bleiben nicht. Verfügbar wäre noch Markus Weinzierl
Die Suche nach dem neuen Trainer verantwortet beim FC derzeit Frank Aehlig, der sich in den ersten Tagen in der Verantwortung bemerkenswert gut präsentiert, im Verein gilt er als fleißig und kundig. Er sei „besser, als er selbst glaubt“, heißt es. Doch hat er nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ der Klubspitze signalisiert, dass er sich nicht dauerhaft in der ersten Reihe sieht und daher lieber einem Geschäftsführer zuarbeiten möchte. Das hat der Verein akzeptiert und sucht daher weiter. Gut möglich, dass Aehlig bis zum Sommer weitermacht, damit die Kölner einen Sportchef nach ihren Vorstellungen finden. Aehlig war zwar mit Armin Veh nach Köln gekommen, hat aber der FC-Spitze sehr deutlich signalisiert, dass seine Loyalität in diesem Fall dem Verein gilt, nicht seinem ehemaligen Vorgesetzten. Dafür spricht auch, dass Aehlig, anders als Armin Veh vor ihm, den Austausch mit Vorstandsberater Jörg Jakobs pflegt.
Vincent Koziello und Niklas Hauptmann gehören zu den Verlierern der bisherigen Saison des 1. FC Köln. Null Einsätze bei den Profis, dafür in der Regionalliga bei der U21: Das Mittelfeld-Duo muss sich entscheiden: Greifen Koziello und Hauptmann unter dem nächsten FC-Trainer noch einmal an? Oder streben sie einen Wechsel im Winter an? Am Donnerstag folgten Guido Nickolay und Clement Halet dem Tross, der, angeführt von Interims-Sportchef Frank Aehlig, zum Testspiel der Profis ins Franz-Kremer-Stadion kam. Die beiden Berater von Vincent Koziello hatten sich rund um das Spiel gegen PEC Zwolle mit Aehlig getroffen, um die Situation des Franzosen beim FC zu erläutern. Die Lage dürfte klar sein: Koziello hat sich in fast zwei Jahren beim FC nicht durchsetzen können. Die Zeit des 24-Jährigen in Köln läuft ab. Drei Millionen Euro hatte Ex-Sportchef Armin Veh für Koziello gezahlt, doch für den körperlich harten Fußball in der Bundesliga oder Zweiten Liga scheint der kleine Techniker nicht geeignet. Auch gegen Zwolle fiel Koziello nicht groß auf. Nun könnte es im Winter zum Wechsel kommen.
Es sei denn, Koziello bekäme unter einem neuen FC-Trainer plötzlich eine neue Rolle und frischen Wind unter die Flügel. Darauf hofft womöglich auch noch Niklas Hauptmann, der ebenso wie Koziello bislang überhaupt keine Rolle bei den Profis spielt und wie der Franzose noch keine Pflichtspielminute auf dem Konto hat. Für Hauptmann zahlte Veh im Sommer 2018 gar 3,6 Millionen Euro, doch auch er konnte sich weder in der Zweiten Liga noch bislang in der Bundesliga beim FC etablieren. Hauptmann war im Sommer ein Kandidat für eine Ausleihe, diese kam aber nicht zustande. Im Winter dürfte nun eine Luftveränderung anstehen, andernfalls droht dem 23-Jährigen ein langer Karriere-Stillstand. Rund 6,6 Millionen Euro investierte der FC unter Vehs Leitung in Koziello und Hauptmann: zwei Investitionen, die sich bislang nicht ansatzweise rentiert haben. Im Winter könnte für beide das Kapitel Köln wieder zu Ende gehen.
FC muss für Zündeleien blechen Wolf will Pyro-Ärger in den Griff bekommen
Die FC-Fans sorgen in dieser Saison regelmäßig für Pyro-Ärger. In nahezu jedem Auswärtsspiel hat bisher der Block gebrannt – zuletzt beim Derby in Düsseldorf nebelten die mitgereisten Anhänger ihren Block minutenlang mit rotem Leuchtfeuer ein. Ein teures Vergnügen – vor allem für den Verein. Denn für jede Zündelei kommt eine saftige Strafe seitens des DFB auf die Kölner zu. Ein Ärgernis für den FC und den neuen Präsidenten. Im Interview sprach Werner Wolf über das Auftreten der Fans: "Mein persönlicher Eindruck war, dass sehr viel Pyrotechnik gezündet wurde, was glücklicherweise aber kontrolliert abgelaufen ist. Aber neben mir sitzt bei den Spielen ein Geschäftsführer, der mir vorrechnet, was das wieder an Strafe kostet (lacht). Unabhängig davon arbeiten wir an diesen Themen intensiv. Hier wollen wir künftig vor allem auf die Erfahrung des Mitgliederrates zurückgreifen. Das ist aber nichts, was man mal so eben mit einem Fingerschnippen löst."
Wolf zum Eindruck, dass die Fanszene dem Verein auf der Nase herumtanzt: "So empfinde ich es nicht. Diese Fans leben ihre Fankultur. Die machen sich über uns eher wenig Gedanken. Wir müssen hier an tragfähigen Lösungen für die Zukunft arbeiten. Ich werde nie zu denen gehören, die wichtigtuerische Ankündigungen raushauen. Und zu möglichen Regress-Ansprüchen gegen Straftäter: Wenn jemand identifiziert wird, werden wir uns damit auseinandersetzen müssen, das ist klar. Das wird Konsequenzen haben. Wir werden gemeinsam mit dem Mitgliederrat ein Konzept erarbeiten, um unsere Fanpolitik zu verbessern. Aber systematisch. Wir werden uns mit AG Fankultur treffen, um da weiterzukommen.
Eine gute Woche nach seiner Entlassung beim 1. FC Köln steht Achim Beierlorzer womöglich bereits vor einer Rückkehr auf die Trainerbank. Wie der kicker berichtet, soll sich der FSV Mainz 05 mit Beierlorzer beschäftigen. Die Verpflichtung wäre eine faustdicke Überraschung. Die Rheinhessen suchen weiter nach einem Nachfolger für den entlassenen Sandro Schwarz. Sowohl Schwarz als auch Beierlorzer mussten bei ihren Klubs nach dem vergangenen Spieltag gehen. Beierlorzer war nach dem 1:2 gegen die TSG Hoffenheim nicht mehr zu halten gewesen, die Domstädter sind nach elf Spieltagen Vorletzter. Am vergangenen Freitag hatte der 51-Jährige seinen noch bestehenden Vertrag beim FC aufgelöst. Nur unwesentlich besser sieht es bei Mainz aus. Der FSV rangiert auf dem Relegationsplatz, nach dem jüngsten 2:3 gegen Union Berlin trennte sich der Klub von Schwarz. Eine Woche zuvor hatte Mainz beim 0:8 bei RB Leipzig die höchste Ligapleite der Vereinsgeschichte kassiert. Der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder hatte zuletzt betont, Anfang kommender Woche den neuen Trainer vorstellen zu wollen.
Da ist aber einer immer noch richtig sauer! An Maniche (42) werden sich viele FC-Fans gewiss noch erinnern. Der frühere Portugal-Star – am 11.11. geboren – galt im Sommer 2009 als der Hoffnungsträger und Mega-Transfer, als er nach Köln kam. Doch nach nur einer Saison und 30 Einsätzen (drei Tore) zog der mit einem Millionen-Salär ausgestattete Edeltechniker wieder von dannen. Es war ein großes Missverständnis – das Maniche selbst total bereut. In seiner unterhaltsamen Biografie „Maniche 18“ nämlich rechnet der Ex-Nationalspieler derbe mit dem FC und Köln ab. Vor allem mit dem „deutschen Essen“ und Ex-Boss Wolfgang Overath! Doch der Reihe nach. „Es war ein Fehler, beim FC Köln zu unterschreiben“, beginnt er das Kapitel, in dem es um dieses Jahr geht, „heute würde ich es nicht mehr machen. Der Enthusiasmus für die neue Liebe ist schnell vergangen, als ich den Charakter des Klub-Präsidenten kennenlernte. Wolfgang Overath zeigte totales Unwissen, von dem was nötig ist und man von einem Präsidenten eines professionellen Fußballklubs erwartet.“
Gegen den Weltmeister von 1974 tritt der Exzentriker im Buch ohne Not nach. Er bringt ein Beispiel: „Eine Weile nach dem Wiederbeginn der Bundesliga feierte der Klub seinen Geburtstag. Auf einer Party unterhielt ich mich mit vier Kollegen, als Overath kam und uns einzeln begrüßte. Als es zu meiner Begrüßung kam, habe ich seine ausgestreckte Hand zurückgelassen. Er war schockiert und fragte meine Kollegen, warum ich mich so verhielte. Die Kollegen haben nur mit den Schultern gezuckt, und ich habe gesagt: 'Ich finde, dass Sie ihre Spieler nicht respektieren. Sie sollten sie beschützen, anstatt sie in Social Media zu kritisieren." Und weiter: „Der FC Köln war kein vereinter Klub. Das Verhalten vom Präsidenten verursachte eine schlechte Stimmung innerhalb des Teams. Aufgrund von alldem habe ich den Klub am Ende der Saison 2009-2010 verlassen.“ Dichtung oder Wahrheit? Kein Geheimnis ist, dass Maniche intern wegen seines Verhaltens in Ungnade gefallen war. „Den möchte ich nicht mehr sehen“, sagte Overath einst. Seine Familie habe sich in Köln ohnehin nicht wohlgefühlt, schildert Maniche im Buch weiter. Vor allem die Kälte und das deutsche Essen waren dem Lebemann ein Graus. Heute reist Maniche als FIFA-Botschafter um den Globus. Da wird er sich sicher diplomatischer geben...
Montag: FC-Training um 15 Uhr Geht Beierlorzer nach Mainz?
Im Hintergrund arbeiten die Verantwortlichen des 1. FC Köln unter Hochdruck an den Lösungen für die vakanten Positionen des Geschäftsführers Sport und des Cheftrainers. Eigentlich soll am morgigen Montag der neue Übungsleiter übernehmen. Entsprechend ist der Trainingsplan ausgerichtet. Doch das könnte schwierig werden. Derweil steht Achim Beierlorzer vor einem schnellen Bundesliga-Comeback bei Mainz 05. Auf GBK-Nachfrage bestätigte der FC am Sonntag, dass das nächste Training der Profi-Mannschaft am Montag um 15 Uhr stattfinden wird. Ob die Geissböcke dann schon von Pal Dardai oder einem anderen neuen Trainer angeleitet werden, ist aktuell unklar. Weitere Termine sind für den Montag bislang nicht geplant, keine Pressekonferenz, kein vorgemerkten Zeiten, in denen eine Trainer-Präsentation stattfinden könnte. Aktuell arbeitet man beim FC auf kürzestmöglicher Basis von Tag zu Tag. Je länger die Trainer- und Sportchef-Suche dauert, desto mehr Gerüchte sprießen ins Feld. Der vermeintliche Wunschtrainer Pal Dardai soll nun laut Berliner Medienberichten einen Verbleib in der Hauptstadt dem FC vorziehen. Andere Namen wurden vielfach genannt, von denen wohl nur ein Gespräch zwischen FC-Verantwortlichen und Markus Gisdol als verbrieft gilt.
Pál Dárdai galt beim 1. FC Köln als Wunschkandidat für die Nachfolge von Trainer Achim Beierlorzer. Doch der 43-Jährige wird nicht am Geißbockheim tätig. Nach der Entlassung von Trainer Achim Beierlorzer galt Pál Dárdai beim 1. FC Köln als Wunschkandidat auf dessen Nachfolge. Doch nach SPORT1-Informationen wird der 43-Jährige nicht für den Bundesligaaufsteiger tätig. Damit geht die Trainersuche am Geißbockheim weiter. Anfang der Woche hatten sich Interims-Sportchef Frank Aehlig und Finanzboss Alexander Wehrle mit dem Ungarn in Berlin getroffen. Offenbar verliefen sich Verhandlungen aber ohne Erfolg. Für Dárdai wäre ein Engagement bei Köln die erste Station außerhalb der Hauptstadt gewesen. Köln sucht unterdessen einen Coach mit Erfahrung. Doch Aehlig hatte schon Ende der Woche Probleme angedeutet: "Der Markt ist überschaubar. Das Ziel ist weiterhin, am Montag einen Trainer präsentieren zu können, der die Mannschaft auf die Partie in Leipzig vorbereitet. Das ist meine Aufgabe und die versuche ich zu erfüllen – unabhängig von der Suche nach einem Sportchef."
FC-Lazarett: Acht Spieler verletzt oder angeschlagen
Während der 1. FC Köln einen neuen Trainer sucht, hat die Reha-Abteilung der Profis alle Hände voll zu tun. Schon vor dem Testspiel gegen Zwolle waren sechs Spieler verletzungsbedingt ausgefallen. Bei dem Freundschaftsduell zogen sich dann auch Anthony Modeste und Marco Höger leichte Blessuren zu. Ausfallen werden sie wohl nicht, doch die Personaldecke wird immer dünner. Eigentlich sind Länderspielpausen dazu da, Verletzungssorgen zu verringern. Beim 1. FC Köln lief es dieses Mal gegenteilig. Am Freitag vor dem freien Wochenende absolvierte nur eine kleine Trainingsgruppe die Einheit auf dem Platz. Welche Spieler bis zum Spiel am kommenden Samstagabend bei RB Leipzig (18.30 Uhr) fit werden, ist noch ungewiss. Doch mit nun acht angeschlagenen bis verletzten Spielern schleppt sich der FC eher mühsam denn zuversichtlich in die richtungsweisenden nächsten Wochen. Auf das Spiel bei RB Leipzig folgen zwei direkte Duelle gegen Abstiegskonkurrenten. Der FC Augsburg kommt am 30. November nach Müngersdorf, ehe es am 8. Dezember zu Union Berlin geht. Wer in diese Partien schon wieder wird eingreifen können, wird sich erst in den kommenden Tagen herausstellen. Doch die zuletzt zunehmenden Muskelverletzungen haben intern in jedem Fall wieder für erhöhte Aufmerksamkeit auf den allgemeinen Fitnesszustand der Spieler gelenkt.
Nächste Absage für Keller-Klub Köln! Nach Bruno Labbadia hat nach BILD-Informationen auch Pal Dardai keinen Bock auf die Nachfolge von Trainer Achim Beierlorzer, der nach der Hoffenheim-Pleite (1:2) gehen musste. Dabei sollte der Neue Montag um 15 Uhr eigentlich das Training leiten. Warum findet Köln keinen Coach? Liegt es an der Schwere der Aufgabe (Platz 17, Spiel in Leipzig)? Oder können sich die zahlreichen Gremien nicht einigen? Dardai sagte ab, weil er ein halbes Jahr nach seinem Aus in Berlin nicht als Feuerwehrmann beim FC einspringen will. Aussichtsreichster Kandidat für die Köln-Rettung bleibt damit Markus Gisdol (50), der zuletzt im Januar 2018 beim HSV entlassen worden war.
Am Donnerstag hatte Interims-Sportchef Frank Aehlig noch erklärt, dass man beim 1. FC Köln das Ziel verfolge, „am Montag einen neuen Trainer präsentieren zu können“. Nun müsste Aehlig wohl ein Ass aus dem Ärmel ziehen, um dieses Ziel noch erreichen zu können, denn Wunschtrainer Pal Dardai hat nach übereinstimmenden Medienberichten dem FC abgesagt. Man hatte es in den letzten zwei Tagen bereits kommen sehen können. Erst wurden die Zweifel im Berliner Umfeld größer, dass Dardai tatsächlich Hertha BSC und seine Wahlheimat Berlin verlassen würde. Dann sickerte am Sonntag durch, dass es tatsächlich nichts wird mit der Verpflichtung des Ungarn durch den 1. FC Köln. Dardai hat übereinstimmenden Medienberichten den Kölnern abgesagt. Damit ist er nach Bruno Labbadia mindestens der zweite Kandidat, der mit Blick auf die strauchelnden Geissböcke nicht als Feuerwehrmann zur Verfügung stehen wollte. Gespannt wird nun der Verlauf des Montags am Geißbockheim erwartet. Frank Aehlig hatte sich zuletzt mehrfach den Fragen der Medien gestellt und als einziger Verantwortlicher beim 1. FC Köln Wasserstandsmeldungen zur Trainersuche abgegeben. Das Training der Profis ist am Montag für 15 Uhr angesetzt, aktuell ist zu erwarten, dass André Pawlak und Manfred Schmid das Training leiten und auch die kommende Woche inklusive des Bundesliga-Spiels bei RB Leipzig als Interimslösung betreuen werden.
Trainersuche: Pál Dárdai sagt ab Wie es nun weitergeht
Sonderlich überraschend kam das nicht mehr: Auch Pal Dardai gibt dem 1. FC Köln einen Korb. Der Ungar, der vier Jahre lang bei Hertha BSC Berlin arbeitete und seit Sommer beurlaubt ist, sagt erwartungsgemäß ab. Dardai wollte ohnehin eine längerfristige Pause machen, trotzdem versuchte die Kölner Trainer-Soko mit Frank Aehlig und Alexander Wehrle ihn von der Aufgabe in Köln zu überzeugen. Warum Dardai aber letztlich abwinkte? Vor allem wegen der schwierigen Situation in Köln, die Aufgabe gilt als alles andere als einfach. Zudem wollte er nicht das Risiko eingehen, gleich bei seiner ersten Aufgabe außerhalb Berlins Schiffbruch zu erleiden, deshalb will er auf einen Job warten, wo er zumindest eine Vorbereitung mit seiner Mannschaft absolvieren kann. Deshalb die Absage an Köln, mit der man am Geißbockheim längst gerechnet hatte. Daher wird aller Voraussicht nach André Pawlak die Mannschaft auf die Partie in Leipzig vorbereiten. „Sollte uns keine Trainerlösung gelingen, wird einer der Co-Trainer das übernehmen“, sagte Sportchef Aehlig dem Express. Als Alternative noch in der Verlosung; Markus Gisdol (50). Dagegen ist Markus Weinzierl nach Express-Informationen kein Thema.
Meinung: Personalsuche beim 1. FC Köln Lieber Geduld statt Schnellschuss
Bislang gab es beim 1. FC Köln weder einen neuen Geschäftsführer noch einen neuen Trainer zu vermelden –naheliegende Lösungen für beide Positionen versprechen auch keine sofortige Besserung. Geduld könnte sich als wichtige Tugend erweisen. Eine Woche ist vergangen, seitdem der 1. FC Köln sowohl den Vertrag mit dem ehemaligen Geschäftsführer Sport Armin Veh auflöste als auch den früheren Trainer Achim Beierlorzer freistellte. Seitdem befindet sich der Verein, dem in der Bundesliga ein harter Abstiegskampf ins Haus steht, in einer Situation, in der auf der operativen sportlichen Entscheidungsebene die Nachfolger noch zu finden sind. Handlungsfähig ist der 1. FC Köln allerdings dennoch, weil Frank Aehlig Vehs Aufgaben in der sportlichen Leitung übernommen hat. Nach dem Testspiel gegen Zwolle am Donnerstag und dem freien Wochenende werden aller Voraussicht nach die beiden Interimstrainer André Pawlak und Manfred Schmid die Mannschaft auf das Auswärtsspiel in Leipzig vorbereiten und die Trainingsarbeit verantworten. Die Trainingswoche beginnt für die Profis am Montag um 15 Uhr und es erscheint nach der Absage von Pál Dárdai unwahrscheinlich, dass bis dahin ein neuer Trainer präsentiert wird. Und auch eine Ebene weiter oben gab es bis dato keinen Vollzug zu vermelden: Weder Horst Heldt noch Erik Stoffelshaus oder Kandidat X konnten die Entscheider offenbar bislang so von sich überzeugen, dass sie am Geißbockheim ein Arbeitspapier unterschreiben durften.
Von daher erscheint es als richtiger Schritt, lieber ein wenig abzuwarten und nicht gleich den erstbesten Kandidaten für beide Positionen einzustellen. Doch wie lange soll der 1. FC Köln warten? Besteht nicht irgendwann ein Handlungsdruck, der die Verantwortlichen zum Agieren zwingt und ihnen die Konditionen diktiert? Aus rein sportlicher Sicht betrachtet gilt, dass der FC natürlich zusehen muss, dass er bis Winter noch punktet, um nicht komplett den Anschluss zu verlieren und in eine Lage zu geraten, die der Saison 2017/2018 ähneln würde. Anders betrachtet sind es bis zur Winterpause nur noch sechs Spiele, darunter Mitte Dezember eine Englische Woche. Die Frage verbleibt, ob ein neuer Trainer in dieser Zeit überhaupt die Impulse setzen kann, die nötig wären – und ob nicht Pawlak und Schmid die Arbeit bis dahin übernehmen könnten. Insgesamt ist es also keine einfache Lage für den FC, in dem aber auch die naheliegendsten Lösungen nicht sofort Besserung versprechen würden – die Entscheidungsträger des Vereins müssen sehr genau aufpassen, sich nicht von der öffentlichen Meinung treiben und Geduld walten zu lassen. Vielleicht ist die jetzige Situation gar eine Chance, in der sich junge und unverbrauchte Kandidaten auf ein Amt bei einem Bundesligisten bewerben können, um ihn in eine bessere Zukunft zu führen und sportlich endlich mal wieder konkurrenzfähig werden zu lassen. Menschen einzustellen, damit man Ruhe hat und endlich keinen Stress mit der Suche mehr haben muss, wäre genau der falsche Weg.
Zahlreiche Spieler des FC-Kaders haben die dramatische Abstiegssaison 2017/18 noch immer nicht überwunden. Präsident Werner Wolf, selbst Psychologe, sieht dringenden Bedarf, die FC-Profis zu unterstützen. Armin Veh gab an, nicht die Kapazitäten zu haben, dem FC einen Teampsychologen zu verschaffen. Als der 1. FC Köln im September in der Münchner Allianz-Arena vor 75 000 Zuschauern 0:4 unterging, betonte Achim Beierlorzer anschließend, seine Mannschaft sei zeitweise „schon auch richtig gut im Spiel“ gewesen. Der Auftritt mache Mut, und so schlecht hatten die Kölner sich tatsächlich nicht verkauft. Nach der Partie folgte die Mannschaft ihrem Plan – und begab sich auf das Oktoberfest, wo in einem Bierzelt Tische reserviert waren. Ihr Trainer befand, der Ausflug biete seinen Spielern die Gelegenheit, „das Spiel etwas freier aufzuarbeiten. Das ist vielleicht eine ganz gute Sache.“
Gremien tagen nach Dardai-Absage bis in den späten Abend und fassen Entschluss
Sonderlich überraschend kam diese Nachricht nicht mehr: Auch Pal Dardai (43) gibt dem 1. FC Köln einen Korb. Der Ungar, der vier Jahre lang bei Hertha BSC Berlin arbeitete und seit Sommer beurlaubt ist, sagte erwartungsgemäß ab. Warum Dardai aber letztlich abwinkte? Vor allem wegen der schwierigen Situation in Köln, die Aufgabe gilt als alles andere als einfach. Zudem wollte er nicht das Risiko eingehen, gleich bei seiner ersten Aufgabe außerhalb Berlins Schiffbruch zu erleiden, deshalb will er auf einen Job warten, wo er zumindest eine Vorbereitung mit seiner Mannschaft absolvieren kann. Am Sonntag berieten sich daraufhin die Gremien. Bis in den späten Abend saßen die FC-Verantwortlichen zusammen. Unter anderem sollte dabei die Frage geklärt werden, ob beispielsweise ein Mann wie Markus Gisdol dem FC weiterhilft. Nach Informationen des Express gab es auch am Montagmorgen noch keine Einigung mit dem Ex-Coach der TSG Hoffenheim und des HSV. André Pawlak wird demnach das Training leiten. Gut möglich aber, dass trotzdem noch etwas passiert. Intern glaubt man nicht, dass das Co-Trainer-Duo für einen nachhaltigen Stimmungs- und Leistungsumschwung sorgen kann. Gisdol könnte mit seiner Erfahrung für einen frischen Impuls sorgen.
Der lange Schatten der Sprachnachricht von Werner Spinner
Die Suche geht weiter. Dass diese Aussage beim 1. FC Köln vier Wochen nach dem intern angekündigten Abschied von Armin Veh und dem vor zehn Tagen vollzogenen Kahlschlag auf den Positionen des Sportchefs und des Trainers weiter Bestand hat, muss als Kritikpunkt an den FC-Bossen verstanden werden. Sie ist aber auch die Folge einer fatalen Fehleinschätzung im Frühjahr. Was wohl Werner Spinner gerade denkt? Der ehemalige Präsident des 1. FC Köln ist seit nunmehr acht Monaten im FC-Ruhestand. Im September hätte seine Amtszeit ohnehin enden sollen. Doch bekanntlich war dies bereits im März erfolgt, nach einem öffentlich gewordenen Streit mit Armin Veh und einer Sprachnachricht, die der FC-Boss an seine beiden Vizepräsidenten verschickt hatte. Statt sich bereits im Frühjahr auf der sportlichen Führungsebene komplett neu aufzustellen und mit Weitsicht eine Bundesliga-taugliche Struktur auf die Beine zu stellen, überließ man Veh und seinem Co-Geschäftsführer Alexander Wehrle in blindem Vertrauen das Zepter, erging sich stattdessen in politischen Ränkespielen mit Interimsvorstand Stefan Müller-Römer.
Und weder das Duo Ritterbach/Schumacher noch Müller-Römer mit dem Mitgliederrat im Rücken vermochten es, den FC in diesen Monaten in der Bahn zu halten. Das Ergebnis sieht man jetzt: Die sportliche Führung ist weg und die Märkte für gute Trainer und gute Sport-Geschäftsführer sind praktisch abgegrast, leer, verwaist. Hätte man im Sommer mit Dieter Hecking einen Bundesliga-erfahrenen, stabilisierenden und für Konstanz stehenden Trainer verpflichten können, sind in der heutigen Notlage die erklärten Wunschkandidaten nicht bereit, sich den taumelnden FC anzutun. Hätte man im Frühjahr um Jonas Boldt oder Sven Mislintat als jüngere, modernere Sportchefs werben können, fehlen aktuell die Alternativen zu den teuren Lösungen (Heldt, Heidel) und den unbekannten Größen (Stoffelshaus, Spors). Dem FC sind ob des engen Marktes und des engen Zeitfensters die Hände gebunden, Lösungen müssen her, sonst stolpert man dem siebten Abstieg in der Vereinsgeschichte entgegen.
Markus Gisdol soll laut Sky Sport News neuer Trainer beim 1. FC Köln werden. Demnach soll der frühere Hoffenheimer und Hamburger Coach am Dienstag zum ersten Mal das Training des Tabellenvorletzten leiten.Der FC wollte dies am Montag zunächst noch nicht bestätigen. Das erste Training der Woche am Nachmittag sollten noch die bisherigen Co-Trainer André Pawlak und Manfred Schmid leiten. Am Samstag (18.30 Uhr) spielen die Kölner bei RB Leipzig. Der FC hatte sich nach dem 1:2 gegen 1899 Hoffenheim vor zehn Tagen vom neuen Mainzer Trainer Achim Beierlorzer getrennt. Bruno Labbadia und Pal Dardai hatten den Kölnern bereits abgesagt, Gisdol galt danach als Favorit auf den Trainerposten bei den Rheinländern.
Das ging fix für den Ex-FC-Trainer Beierlorzer schwärmt schon von Mainz
Die Überraschung ist perfekt! Der erst vor neun Tagen beim 1. FC Köln entlassene Achim Beierlorzer wird neuer Trainer beim FSV Mainz 05. Erst am Freitag hatten Beierlorzer und die Kölner den gemeinsamen Vertrag aufgelöst. Damit war der Coach frei für einen neuen Arbeitgeber. „Bei sachlicher und inhaltlicher Betrachtung ist Achim Beierlorzer ein typischer Trainer für Mainz 05. Er ist ein akribischer und reflektierter Fußballfachmann, der eine enorme persönliche Entwicklung genommen hat“, sagt Sportvorstand Rouven Schröder: „Er verfügt über eine natürliche Autorität und ein Talent, Fußballer zu führen und zu entwickeln und in seinen Teams einen besonderen Teamgeist zu wecken.“ Schröder weiter: „Die Erfahrung, die er beim 1. FC Köln gemacht hat, mindert meine fachliche Einschätzung nicht. Für uns ging es darum, den für unseren Verein und unsere Mannschaft passenden Trainer zu finden.“ Kurios: Beierlorzer hatte erst am 25. Oktober mit dem FC in Mainz 1:3 verloren. 05-Trainer war damals noch Schwarz – der einen Tag nach Beierlorzers Aus in Köln in Mainz gehen musste beziehungsweise sich „einvernehmlich“ trennen durfte. Beierlorzer auf der Mainzer Homepage zitiert: „Der 1. FSV Mainz 05 ist ein besonderer Verein, eine Erfolgsgeschichte, vor der ich den größten Respekt habe. Beim FSV lebt man eine klare Fußballphilosophie, und diese deckt sich mit meiner:" Und weiter: „Wir wollen aktiven Fußball spielen mit hohem läuferischen Einsatz und großer Leidenschaft. So können wir die Fans begeistern. Ich freue mich darauf, mein Team und den gesamten Verein kennen zu lernen und ein Teil von Mainz 05 zu werden."
Spektakuläre Wende! Neben Gisdol kommt auch Horst Heldt zum FC
Der 1. FC Köln schaltet offenbar in den Krisenmodus: Bei der Sitzung am Sonntagabend wurde nach Informationen des Express hitzig diskutiert und man schwenkte spät noch in einigen wichtigen Fragen um. Spektakuläre Wende beim FC! Nicht nur ein neuer Trainer wird mit Markus Gisdol morgen vorgestellt – sondern auch ein neuer Sportchef. Und der heißt jetzt doch Horst Heldt! Der Ex-Manager von Hannover 96 war noch in der vergangenen Wochen im Vorstand auf Ablehnung gestoßen. Unter anderem, weil er kurz bevor Armin Veh sein Aus beim FC bekanntgab, seinen Vertrag bei den Niedersachsen auflöste. So mancher vermutete da eine Absprache, kennen sich Veh und Heldt doch aus gemeinsamen Stuttgarter Meistertagen. Aber am Sonntagabend wendete sich das Blatt. Offenbar hatten Interims-Sportchef Aehlig und Finanzchef Wehrle noch einmal vehement für eine Verpflichtung des erfahrenen Managers plädiert. Bei der anschließenden Diskussion gingen die Meinungen auseinander, am Ende sprach sich aber die Mehrheit im Gemeinsamen Ausschuss bei der neuerlichen Abstimmung für eine Verpflichtung von Heldt aus. Dabei soll er weniger die Kaderplanung übernehmen, die weiter in den Händen von Aehlig liegen soll. Der in Königswinter geborene Ex-FC-Profi soll als "Sportler" in der Geschäftsführung Druck von Mannschaft und Trainerteam nehmen. Wie Gisdol soll auch Heldt erst einmal helfen, den Abstieg zu verhindern – was dann ab Sommer passiert, ist nach Informationen des Express noch offen.