Niederlage in Leipzig FC verliert auch unter Gisdol
Der 1. FC Köln hat sein erstes Spiel unter dem neuen Trainer Markus Gisdol verloren. Bei RB Leipzig waren die Geißböcke weit von einer Überraschung entfernt und mussten sich am Ende deutlich mit 1:4 (1:3) geschlagen geben. Der Anschlusstreffer von Rafael Czichos kurz vor der Pause brachte noch einmal Hoffnung, mehr aber auch nicht. Neustart beim 1. FC Köln: Mit Horst Heldt als Sportchef und Markus Gisdol als neuem Trainer reiste der 1. FC Köln am Samstag zum Topspiel nach Leipzig. Dabei ist es 672 Tage her, dass Gisdol zuletzt an der Seitenlinie eines Bundesligateams gestanden hatte. Damals musste der Trainer nach einer 0:2-Niederlage ausgerechnet gegen den Effzeh seinen Hut beim Hamburger SV nehmen. Gegen RB Leipzig erwartete den neuen FC-Coach direkt der erste Härtetest. Die Bilanz von Gisdol gegen Julian Nagelsmann war vor der Partie jedoch makellos: Alle drei Duelle gegen den aktuellen Coach von RB Leipzig konnte Gisdol für sich entschieden. Heute lief es anders. Moment des Spiels: Es lief die 22. Minute in der Red Bull Arena, als Jonas Hector auf der linken Seite gegen Christopher Nkunku den Ball herschenkte und der Franzose nur noch auf den einlaufenden Timo Werner quer legen musste. Der Nationalspieler dankte es mit seinem zwölften Tor im zwölften Spiel und brachte die Leipziger damit auf die Siegerstraße.
Fazit
Zum Freuen: Ein mutiger Auftritt im zweiten Durchgang.
Zum Ärgern: Der FC kann seine einfachen Fehler auch unter Gisdol nicht abstellen.
Stimmung: Ernüchternd.
Mann des Tages: Rafael Czichos mit seinem ersten Bundesliga-Tor.
Neuer Trainer, neuer Sportchef, altes Leid. Köln hat beim 1:4 in Leipzig keine Chance. Folge: Der FC hat jetzt nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Paderborn (3:3 beim BVB). Köln im Spiel eins nach dem Kahlschlag (Veh und Beiererlorzer weg): Neu-Sportchef Horst Heldt sitzt neben Neu-Coach Markus Gisdol auf der Bank. Heldt: „Da fühle ich mich wohler.“ Gisdol lässt hinten wieder mit Vierer- statt Dreierkette spielen. Mit Höger, Verstraete und Skhiri stehen gleich drei gelernte Sechser in der Startelf. Modeste, der 2015 aus Hoffenheim vor Ex-Trainer Gisdol floh, stürmt überraschend von Beginn an. Gisdol (erstes Spiel nach 672 Tagen) bei Sky: „Ich weiß, was Toni kann. Es war eine ganz schwierige Entscheidung gegen Terodde und Cordoba. Zum Schluss hat das Bauchgefühl entschieden.“ Köln von Beginn an mit dem Rücken zur Wand. Werner (22.), Forsberg (32./FE) und Laimer (37.) treffen fast problemlos für Leipzigs Tormaschine (24 Treffer aus den letzten fünf Spielen). Forsberg (79.) netzt per Freistoß zum 4:1.
Schmerzhafte FC-Statistiken: 31 Prozent Ballbesitz, 44 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 2:11 Torschüsse in Halbzeit eins. Hector patzt nach seinem tollen Länderspiel (6:1 gegen Nordirland) vorm Werner-Tor. Abwehrspieler Czichos köpft zum 1:3 (39.), macht sein erstes Bundesligator. Czichos sprach vorm Spiel aus, was alle dachten: „Keiner glaubt an uns. Wenn wir etwas mitnehmen, guckt jeder doof.“ Klar ist aber auch: Sollte Köln in den nächsten Spielen zuhause gegen Augsburg und bei Mitaufsteiger Union nicht punkten, wird's richtig doof für den FC. Kapitän Hector: „Ich muss klar gestehen, dass wir heute keinen Punkt verdient hatten. Wir waren in allen Belangen unterlegen. Mein Fehler tut mir leid für die Mannschaft.“ Leipzig verteidigt Platz zwei, holt den fünften Pflichtspielsieg in Serie. Julian Nagelsmann (32) schafft seinen ersten Sieg gegen seinen früheren Chef, bei dem er 2013 in Hoffenheim seine ersten Assistenztrainer-Schritte machte. Als HSV-Trainer hatte Gisdol zweimal gegen Nagelsmann gewonnen (plus ein Remis). Timo Werner macht in seinem 200. Bundesliga-Spiel sein 75. Tor. Mit 23 Jahren und 262 Tagen ist er der drittjüngste Profi, dem dies nach den Stürmer-Legenden Gerd und Dieter Müller gelang.
FC-Trainer Gisdol geht in seinem ersten Spiel leer aus
RB Leipzig hat sich auch von der letzten Länderspielpause nicht aus dem Tritt bringen lassen und seine Erfolgsserie fortgesetzt. Gegen einen insgesamt überforderten Aufsteiger aus Köln, der auch mit neuem Trainer die nächste Pleite einstecken musste, gelang den Sachsen ein 4:1. Es ist der fünfte Pflichtspielsieg in Serie, womit die Roten Bullen Rang 2 verteidigen.´Kölns neuer Trainer Markus Gisdol, der nach dem 1:2 gegen Hoffenheim auf den entlassenen und schnell bei Mainz 05 wieder eingestellten Achim Beierlorzer gefolgt war, reagierte derweil mit ganzen vier Wechseln: Höger, Verstraete, Schindler und Modeste begannen für Jorge Meré (Oberschenkelprobleme), Schaub, Terodde und Cordoba (allesamt auf der Bank). Was Gisdol von seinem Team verlangte, war ein sicheres Defensivspiel. Ein Plan, der bis zur 22. Minute ziemlich gut aufging. Denn wenngleich dem "Effzeh" um einen wenig auffälligen Modeste offensiv bis auf eine Szene mit Jakobs (3.) nichts einfiel, stand er gegen ein immer druckvoller werdendes RBL hinten extrem sicher. Doch ein grober Schnitzer von Kapitän Hector, der während der Länderspielpause im DFB-Trikot noch stark gespielt hatte und nun den Ball gegen Nkunku verlor, läutete den ersten Nackenschlag ein. Für die Kölner steht nun am Samstag um 15.30 Uhr das Spiel gegen Augsburg an.
Neuer Trainer, alte Probleme: Markus Gisdol hat einen Albtraumstart in seine Retter-Mission beim 1. FC Köln hingelegt. Beim Debüt des neuen Coaches und des neuen Sportchefs Horst Heldt verloren die völlig überforderten Kölner am Samstagabend bei RB Leipzig verdient mit 1:4 (1:3). Mit nur sieben Punkten aus zwölf Spielen befindet sich der Aufsteiger als Tabellen-17. der Fußball-Bundesliga weiter in großer Abstiegsgefahr ? auf Gisdol wartet viel Arbeit. Leipzig, das am Mittwoch gegen Benfica Lissabon den Einzug ins Champions-League-Achtelfinale perfekt machen kann, verkürzte als Zweiter den Rückstand auf Tabellenführer Borussia Mönchengladbach auf einen Zähler. Torjäger Timo Werner (22.), Spielmacher Emil Forsberg (32., Foulelfmeter) und Konrad Laimer (37.) verdarben Gisdol die FC-Premiere schon in der ersten Halbzeit. Rafael Czichos (39.) verkürzte, in der Schlussphase traf erneut Forsberg (79.) mit einem sehenswerten Freistoß. Der frühere HSV-Coach Gisdol baute die Kölner Startelf bei seiner Bundesliga-Rückkehr nach 671 Tagen auf vier Positionen um. Unter anderem musste das Sturmduo Simon Terodde und Jhon Cordoba zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Dagegen durfte Anthony Modeste, über dessen angeblich belastetes Verhältnis zu Gisdol spekuliert worden war, von Beginn an ran. Der Franzose nutzte seine Chance nicht. Bei RB kehrte Nationalspieler Marcel Halstenberg nach einer Verletzungspause zurück und überzeugte. Man müsse in Leipzig "das Einfache in den Vordergrund stellen", hatte Gisdol vor dem Spiel gesagt. Das gelang den Kölnern kaum. Die Gäste standen tief und verhinderten anfangs zwar die gefürchteten Leipziger Tempovorstöße, im eigenen Ballbesitz brachte der FC aber wenig zustande. Die Konterversuche verpufften oft schon in der eigenen Hälfte. Es häuften sich schnell die Leipziger Angriffe. "Einfach" waren dann die Fehler, die Kölns Niederlage einleiteten. Nationalspieler Jonas Hector vertändelte den Ball gegen Christopher Nkunku, der den freistehenden Werner bediente. Kurz darauf brachte Kingsley Ehizibue im Strafraum Nkunku plump zu Fall, beim dritten Treffer durch Laimer agierte die FC-Abwehr zu zögerlich. Gisdol verfolgte das Geschehen an der Seitenlinie mit verschränkten Armen, auf der Bank sah Sportchef Heldt mit ernstem Blick zu. Auf Czichos Anschlusstreffer nach einer Ecke reagierten die Kölner Anhänger mit Spott. "Auswärtssieg!", riefen sie. Denn davon war Köln auch nach dem Seitenwechsel weit entfernt. Leipzig dominierte und führte den "Effzeh" mit seinen Kombinationen mitunter vor.
Timo Horn 3 Ahnte bei Forsbergs Elfmeter das Eck, doch der Ball war zu gut geschossen. Gute Parade gegen Timo Werner in der 41. Minute. Eine minimale Unsicherheit bei Nkunkus Flatterball.
Kingsley Ehizibue 4,5 Verursachte wieder einmal einen Elfmeter, und erneut hätte er die Situation anders lösen können. Später mit einem vernünftigen Auftritt.
Sebastiaan Bornauw 3,5 Zeigte eine für einen Innenverteidiger dramatisch schwache Passquote. Seine Zweikämpfe waren dagegen in Ordnung, der Belgier stemmte sich nach Kräften gegen die Niederlage. In Laufduellen mit Timo Werner verblüffend stark.
Rafael Czichos 3 Das Kopfballtor bescherte ihm einen positiven Moment an einem Abend, für dessen traurigen Ausgang er wenig konnte. Behielt den Kopf oben, auch das ist ein Faktor in einer Mannschaft, die ständig untergeht.
Jonas Hector 5 Manövrierte sich in der 22. Minute in ein Laufduell mit Christopher Nkunku, das er chancenlos verlor. In der zweiten Halbzeit im Mittelfeld eingesetzt, dort etwas besser. Ließ dennoch Nkunkus Pass zum 0:3 passieren.
Marco Höger 5 Spielte auf zentraler Position, war jedoch in der ersten Halbzeit weder defensiv noch offensiv am Geschehen beteiligt. Später verbessert, doch fehlte die Kraft, entscheidend einzugreifen.
Birger Verstraete 4 Erweckte 90 Minuten lang den Eindruck, sich für das Spiel der Kölner Mannschaft absolut verantwortlich zu fühlen. Gut orientiert, immer in der Nähe wenn sich für Leipzig Gelegenheiten ergaben. Doch ließ auch er zu viele Räume offen.
Ellyes Skhiri 4 Vernünftige Passquote, ordentliche Zweikampfbilanz. Jedoch nicht der Spieler, der seiner Mannschaft Ballbesitz und Offensivaktionen verschafft. Zur Pause ausgewechselt, weil Köln das System wechselte.
Ab 46. Florian Kainz 5 Sollte auf dem linken Flügel für Gefahr sorgen. Doch dem Österreicher gelang nicht viel.
Kingsley Schindler 4,5 Probierte einige Läufe in die Tiefe, doch fehlte ihm die Präzision, wenn er die Gelegenheit hatte, vom Flügel ins Zentrum zu spielen.
Ab 59. Marcel Risse 5 Mit ihm kam der letzte Kölner Systemwechsel des Tages. Ohne Mittel gegen die Leipziger Defensivspieler.
Ismail Jakobs 4 Hatte nach zwei Minuten eine erste Kopfballchance. Couragierter Auftritt des 18-Jährigen, der gegen die herausragende Leipziger Verteidigung jedoch kaum etwas zu bieten hatte. In der zweiten Hälfte als Linksverteidiger mit guten Szenen.
Anthony Modeste 5 Rätselhafter Auftritt des Franzosen, der in der vergangenen Trainingswoche den Eindruck erweckt hatte, sich unter Markus Gisdol als Teil eines Neustarts zu inszenieren. Modeste war nie anzumerken, dass er in Leipzig eine Rolle spielen wollte.
Bitterer Abend in Leipzig Köln bleibt bei Gisdols Debüt ohne Chance
Bitterer Einstand für Markus Gisdol. Bei seinem Debüt unterliegt der 1. FC Köln in Leipzig mit 1:4. Durch Tore von Werner, Forsberg und Laimer sah es bereits früh schlecht aus. Czichos Anschlusstreffer ließ zwar kurzzeitig Hoffnung aufkeimen, die Leipzig durch pure Dominanz allerdings schnell wieder erlöschen ließ. Auch in der zweiten Hälfte dominierten die Bullen nach Belieben, ließen beste Chancen ungenutzt. Der FC blieb dagegen weiter ohne wirklich nennenswerte Chancen. Forsberg legte schließlich gegen Spielende per Freistoß den Deckel drauf. Damit bleibt RB weiter Bundesligazweiter, liegt jedoch mit nur noch einem Punkt hinter Borussia Mönchengladbach, die auswärts gegen Union Berlin mit 0:2 verloren. Es bleibt also spannend im Titelkampf. Für Köln geht es nun am nächsten Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Augsburg. Bis dahin muss Trainer Markus Gisdol die richtige Einstellung finden. Leipzig reist hingegen zum Tabellenletzten aus Paderborn.
Horror-Start für Markus Gisdol und Horst Heldt 1. FC Köln im ersten Durchgang bei RB Leipzig ohne Chance
Die neue sportliche Führung des 1. FC Köln dürfte sich ihren Start beim 1. FC Köln anders vorgestellt haben. Unter Trainer Markus Gisdol und Manager Horst Heldt waren die Rheinländer bei RB Leipzig zunächst ohne Chance. Der neue Trainer Markus Gisdol und der neue Sport-Geschäftsführer Horst Heldt haben einen miserablen Start ihrer Amtszeit beim 1. FC Köln erlebt. Das Duo musste ansehen, wie ihr Team bei RB Leipzig schon nach den ersten 45 Minuten mit 1:3 ins Hintertreffen geriet und ohne Chance war. Binnen 15 Minuten erzielten Timo Werner (22.), Emil Forsberg (32., Foulelfmeter) und Konrad Laimer (37.) die Treffer für die Platzherren. Immerhin: Rafael Czichos gelang noch vor der Pause der Anschluss (39.). Gisdol, der unter der Woche als Nachfolger des entlassenen und inzwischen bei Mainz 05 unter Vertrag stehenden Achim Beierlorzer präsentiert worden war, hatte die Startformation im Vergleich zum letzten Kölner Spiel vor rund zwei Wochen bei der TSG Hoffenheim auf vier Positionen verändert. So waren Marco Höger, Birger Verstraete, Kingsley Schindler und Anthony Modeste in Leipzig von Beginn an dabei.
Das Trainerdebüt von Markus Gisdol beim 1. FC Köln geht gründlich in die Hose. Bei RB Leipzig kassieren die Geißböcke eine deutliche Niederlage. Beim Debüt des neuen Coaches und des neuen Sportchefs Horst Heldt verloren die völlig überforderten Kölner am Samstagabend bei RB Leipzig verdient mit 1:4 (1:3). Mit nur sieben Punkten aus zwölf Spielen befindet sich der Aufsteiger als Tabellen-17. der Bundesliga weiter in großer Abstiegsgefahr – auf Gisdol wartet viel Arbeit. "Es ist natürlich keine Wunschvorstellung, wenn man weiß, dass man das erste Spiel gegen Leipzig hat", erklärte Gisdol bei Sky. "Klar hätte ich mir ein paar Trainingseinheiten mehr gewünscht mit unserer Mannschaft, aber es war klar, dass es eine sehr, sehr schwierige Aufgabe wird." Werner sagte: "Wir haben wieder ein super Spiel gemacht. Im Großen und Ganzen können wir sehr zufrieden sein." Kölns Nationalspieler Jonas Hector klagte dagegen: "Wir haben wieder mal Gegentore einfach hergegeben und hatten keinen Punkt verdient, wir waren klar unterlegen - in allen Belangen." Der frühere HSV-Coach Gisdol baute die Kölner Startelf bei seiner Bundesliga-Rückkehr nach 671 Tagen auf vier Positionen um. Unter anderem musste das Sturmduo Simon Terodde und Jhon Cordoba zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dagegen durfte Anthony Modeste, über dessen angeblich belastetes Verhältnis zu Gisdol spekuliert worden war, von Beginn an ran. Der Franzose nutzte seine Chance aber nicht. Man müsse in Leipzig "das Einfache in den Vordergrund stellen", hatte Gisdol vor dem Spiel gesagt. Das gelang den Kölnern kaum. Die Gäste standen tief und verhinderten anfangs zwar die gefürchteten Leipziger Tempovorstöße, im eigenen Ballbesitz brachte der FC aber wenig zustande. Die Konterversuche verpufften oft schon in der eigenen Hälfte. Es häuften sich schnell die Leipziger Angriffe. "Einfach" waren dann die Fehler, die Kölns Niederlage einleiteten.
Untergang in Leipzig Köln geht bei Gisdols Debüt krachend baden
Herzlich willkommen auf der FC-Titanic! Im ersten Spiel unter Sportchef Horst Heldt und Trainer Markus Gisdol gab es den nächsten Untergang. Das 1:4 gegen RB Leipzig war angesichts der phasenweise drückenden Überlegenheit noch schmeichelhaft. Immerhin: Die zweite Hälfte war ein Hoffnungsschimmer. Es war ja ein bisschen das Wochenende eines Zwergenaufstands: Paderborns mutiger Auftritt in Dortmund, dann der Sieg von Union gegen Mönchengladbach. Wer geglaubt hatte, dass der FC unter der neuen sportlichen Leitung mit Sportchef Horst Heldt und Coach Markus Gisdol daran anknüpfen könnte, wurde schnell eines Besseren belehrt. bGisdol hatte vier Neue gebracht, setzte auf Marco Höger als zusätzlichem Stabilisator vor der Abwehr, brachte vorne Anthony Modeste statt dem beständigsten Angreifer Simon Terodde. „Ich weiß, was Tony kann. Er hat in der Vorbereitung einen guten Eindruck hinterlassen. Simon und Jhon aber auch – am Ende hat mein Bauchgefühl entschieden“, sagte Gisdol. Das trog ganz offensichtlich nicht nur bei Modeste. Der FC vom Start weg ohne jede Aufbruchstimmung, ohne Mut, ohne rechte Gegenwehr. Und mit lausigen Fehlern. Kapitän Jonas Hector, am Dienstag noch hochgelobt von Bundestrainer Jogi Löw, ließ sich von Christopher Nkunku den Ball abnehmen. Der war durch und bediente Timo Werner, der in seinem 200. Bundesligaspiel mit seinem 75. Treffer die Bullen in Führung brachte (22.).
Feuerwehrmann Gisdol konnte an diesem Abend mal beobachten, warum dieser FC völlig zurecht auf einem Abstiegsplatz steht: Ohne Zugriff taumelten die Gäste auf dem Platz und so war der dritte Treffer durch einen Klasse-Schuss aus 20 Metern in den Winkel von Konrad Laimer nur folgerichtig. Immerhin: An der Stätte, an der Markus Gisdol vor ziemlich genau zwei Jahren seinen letzten Bundesliga-Sieg feierte (3:0 mit dem HSV) kämpfte sich der FC in der zweiten Halbzeit zumindest phasenweise zurück in die Partie. „Das macht Hoffnung, darauf kann man aufbauen“, urteilte Sky-Experte Lothar Matthäus. Aber es reichte dann doch nicht, um das Spiel auch nur im Ansatz spannend zu machen. Eine der auch in der zweiten Halbzeit zahlreichen Großchancen entschied dann die Partie endgültig. Hector hatte vor dem Strafraum zum taktischen Foul greifen müssen, und Forsberg zirkelte den Freistoß aus 20 Metern perfekt ins Mauer-Eck.´Spätestens da dürften dem Duo Gisdol und Heldt klar geworden sein, welch schwere Aufgabe sie übernommen haben. Willkommen auf der FC-Titanic! Gegen Augsburg wartet der nächste Eisberg!
Stimmen zu Gisdols FC-Debüt Hector: „Ein Bärendienst für die Mannschaft“
FC-Kapitän Jonas Hector: „Wir haben die Gegentore einfach weggegeben. Dann ist es schwer, gegen so eine Mannschaft etwas mitzunehmen. Wir waren klar unterlegen und hatten heute keinen Punkt verdient. Vor dem 1:0 wollte ich hintenrum spielen und kriege den Ball abgenommen. Das war ein Bärendienst für die Truppe und tut mir leid. Diese Fehler müssen wir abstellen. Wir wollten kompakt stehen. Leider haben wir es als Mannschaft nicht geschafft, unsere Leistung auf den Platz zu bringen und Leipzig zu gefährden. Wir müssen das Ganze analysieren. Leipzig ist auch nicht unser Maßstab. Nächste Woche kommt mit Augsburg ein Gegner, gegen den wir Gas geben müssen.“ Und FC-Torschütze Rafael Czichos: „Wir waren zu lieb und nicht mutig genug im Zweikampfverhalten. Im Spiel nach vorne waren wir zu ungenau. Die Räume im Mittelfeld haben wir nicht dicht bekommen. So wird es gegen eine offensivstarke Mannschaft natürlich schwer. Wenn wir mal mutig gespielt haben, sind wir gut rausgekommen, dann hat aber der letzte Ball gefehlt. Wir müssen uns erarbeiten, dass wir wieder mit breiter Brust auf dem Platz stehen. In so einer Zeit ist das natürlich schwierig. Das kann kein Trainer innerhalb von 72 Stunden hinkriegen. Ich bin mir aber sicher, dass der Trainer-Effekt, wie das immer genannt wird, nicht verpufft ist. Wir werden mit dem Trainerteam zusammen nächste Woche schon ein ganz anderes Gesicht zeigen."
FC-Trainer Markus Gisdol zum Spiel: „Es war klar, dass es eine sehr schwere Aufgabe werden würde. Leipzig ist in einer Verfassung, in der man nicht gegen sie spielen möchte. In der ersten Halbzeit konnten wir vom Tempo her nichts entgegensetzen. Daran müssen wir Stück für Stück arbeiten. Das wird kein einfacher Weg. Irgendwie begleiten mich diese schwierigen Aufgaben. Ich weiß: So eine Rettung macht man nicht an einem Tag. Wir müssen mit kleinen Erfolgserlebnissen zufrieden sein.“ Und RB-Trainer Julian Nagelsmann: „Wir haben es nicht schleifen lassen nach dem Kölner Tor zum 1:3. Dass wir am Ende etwas nachgelassen haben, ist normal – Mittwoch wollen wir das Achtelfinale in der Champions League klar machen. Mit dem Auftreten der Jungs bin ich sehr zufrieden. Sie haben eine gute Gier in den letzten Wochen.“
FC-Spieler in der Einzelkritik Sieben Fünfen nach Kölner Klatsche in Leipzig
Timo Horn 4 Brachte mit seinem zögerlichen Anspiel Hector in die Bredouille. Aber auch mit guten Taten.
Kingsley Ehizibue 5 Saudämlicher Einsatz gegen Nkunku, der zum Elfer führte.
Sebastiaan Bornauw 4 Schneid hat der Junge. Nahm die Laufduelle mit Werner an und gewann eins spektakulär.
Rafael Czichos 4 Rettete zu Beginn ein paar Mal in höchster Not. Sein Tor war zumindest ein persönliches Erfolgserlebnis.
Jonas Hector 5 Ausgerechnet der Kapitän. Riesenbock vorm 0:1, ließ sich von Nkunku den Ball abluchsen.
Birger Verstraete 4 Läuft, kämpft, dirigiert und schießt gute Ecken. Grätscht vor Laimers Treffer ins Leere.
Marco Höger 5 Ein schlimmer Fehlpass – wohl angeschlagen. Steigerte sich nach dem Wechsel, trug dann zur Stabilisierung bei.
ab 70. Terodde – Der Torjäger der letzten Wochen muss sich seinen Status bei Gisdol erst wieder erarbeiten. Sah nach fiesem Einsteigen Gelb – völlig unnötig.
Ellyes Skhiri 5 Die Bereitschaft ist ihm nicht abzusprechen. Aber wirklicher Druck auf die Gegenspieler kam von ihm auch nicht.
ab 46. Kainz 5 Holte sich mit seiner ersten Aktion in der 67. Minute Gelb gegen Landsmann Laimer.
Kingsley Schindler 5 Spielt halt seinen Stiefel – der reicht nur nicht in der Bundesliga. Zumindest nicht gegen solche Gegner.
ab 59. Risse 4 Weiß offenbar als einziger, wie man Modeste einsetzt. Das konnte er einmal zeigen.
Ismail Jakobs 4 Viel Einsatz, haute sich rein. Phasenweise war er aber auch überfordert gegen die Leipziger Übermacht.
Anthony Modeste 5 Sagte vor dem Spiel, er sei immer noch der Alte. Das sah man leider viel zu selten. Nur einmal nach Risses Flanke gefährlich.
Lehrstunde bei „Monsteraufgabe“ FC „in allen Belangen unterlegen“ Der 1. FC Köln verliert auch in der Höhe verdient mit 1:4 (1:3) bei RB Leipzig und bleibt auch unter dem neuen Trainer Markus Gisdol im Tabellenkeller. Nach einer Lehrstunde in den ersten 40 Minuten kämpfte sich Köln zwar zurück in die Partie. Doch einen Effekt konnte man nach dem Trainerwechsel beim FC im ersten Spiel noch nicht erkennen. Das sahen auch Trainer und Spieler so. Jonas Hector: „Man muss klar gestehen, dass wir keinen Punkt verdient hatten. Wir waren in allen Belangen unterlegen. Wenn man die 90 Minuten betrachtet, war der Gegner zu stark. Klar wollten wir das Spiel nicht so gestalten. Das hängt natürlich auch mit den Gegentoren zusammen. Beim 0:1 will ich hintenrum spielen und lege mir den Ball zu weit vor. Das ist ein Bärendienst für die Truppe, das tut mir natürlich auch leid. Das ist keine Absicht von mir. Die Fehler müssen wir abstellen, die muss ich abstellen. Wir haben es heute leider als Mannschaft nicht geschafft, unsere Leistung auf den Platz zu bringen. Ich glaube, wir haben zu strukturlos nach vorne gespielt und etwas zu blind die Bälle nach vorne geschlagen. Für Tony Modeste war es schwer alleine gegen die zwei Innenverteidiger. Wir müssen das analysieren, Leipzig ist vielleicht aktuell auch nicht unser Maßstab. Natürlich ist ein neuer Trainer ein neuer Impuls, kein Mensch und kein Trainer ist gleich. Wir brauchen jetzt Punkte. Gerade in den Heimspielen haben wir gezeigt, dass wir auch gegen gute Mannschaften mithalten können. Wir haben jetzt nochmal eine Woche mit dem neuen Trainer, um seine Philosophie reinzubringen.“
FC-Niederlage in der Analyse Chancenlose Kölner steigern sich nach der Pause
Der 1. FC Köln hat im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Markus Gisdol eine weitere schwere Niederlage erlitten. Vor 42 036 Zuschauern kassierte der Aufsteiger im zwölften Saisonspiel die neunte Niederlage; 1:4 hieß es am Ende gegen einen fußballerisch wie körperlich turmhoch überlegenen Gegner, zum dritten Mal in dieser Saison kassierte Köln vier Gegentreffer. Allerdings konnte der FC den Schaden wenigstens in Grenzen halten, es hätte schlimmer enden können: Nach 36 Minuten hatte Köln durch Treffer von Timo Werner (22.), Emil Forsberg (32.) und Konrad Laimer (37.) bereits 0:3 zurückgelegen. Abwehrchef Rafael Czichos gab seiner Mannschaft mit dem Tor zum 1:3 nach einer Ecke (39.) ein wenig Mut. Weil Gisdol in der Halbzeitpause umstellte und die Leipziger ihre Bemühungen etwas zurückfuhren, blieb es bei nur noch einem Treffer der Gastgeber durch Forsberg, der in der 79. Minute einen Freistoß direkt verwandelte. Die Kölner leisteten zwar kaum eigene Beiträge zum Spiel, doch 22 Minuten lang standen sie gegen den Tabellen-Zweiten defensiv ordentlich.
Das war gut: Die Umstellungen nach der Pause, die in Kombination mit einem etwas weniger aggressiven Auftreten der Leipziger zu so etwas wie Kölner Stabilitätsphasen führten. Markus Gisdol wird diese Szenen nicht überbewerten. Doch hat er immerhin etwas, worauf er aufbauen kann. Und das war schlecht: Die Formation in der ersten Halbzeit. Zwar begannen die Kölner mit drei defensiven Mittelfeldspielern vor der Abwehrkette, doch bekamen sie keinen Zugriff auf die Leipziger Offensive. Noch schlechter waren allerdings die Kölner Konterversuche, die hektisch, ohne Überzeugung und ohne jede Präzision gespielt waren. Das sagen wir: Die Kölner sind am Samstagabend auf einen denkbar undankbaren Gegner getroffen. Obwohl Markus Gisdol darauf verweist, dass die Saison noch lang ist, sind den Kölnern bereits direkte Konkurrenten enteilt; Mit-Aufsteiger Union Berlin etwa ist bereits auf neun Punkte davongezogen; der SC Paderborn zeigte sich am Freitag bei eigentlich übermächtigen Dortmundern immerhin mutig. Der Anschluss ans Mittelfeld ist vorerst verloren. Nun müssen die Kölner dringend punkten, um nicht schon vor der Winterpause im Abstiegssumpf zu verschwinden.
Als Emil Forsberg den Ball über die Mauer in den Winkel zirkelte, schaute Markus Gisdol regungslos zu. Neben dem neuen Trainer des 1. FC Köln vergrub sich der neue Sportchef Horst Heldt in seine dicke Winterjacke. Das späte Freistoßtor zum 1:4 (1:3) bei RB Leipzig besiegelte den Fehlstart des vermeintlichen Retter-Duos beim völlig überforderten Aufsteiger. "Dass es kein einfacher Weg wird, ist klar", sagte Gisdol bei Sky nach seinem ernüchternden Start in die neue Aufgabe: "Der Klub ist in einer schwierigen Situation, da musst du mit kleinen Schritten arbeiten." Nationalspieler Jonas Hector klagte: "Wir haben wieder mal Gegentore einfach hergegeben. Wir hatten keinen Punkt verdient, wir waren klar unterlegen - in allen Belangen." Mit nur sieben Punkten aus zwölf Spielen befindet sich der Aufsteiger als Tabellen-17. der Fußball-Bundesliga weiter in großer Abstiegsgefahr - auf Gisdol wartet viel Arbeit. Leipzig, das am Mittwoch gegen Benfica Lissabon den Einzug ins Champions-League-Achtelfinale perfekt machen kann, verkürzte als Zweiter den Rückstand auf Tabellenführer Borussia Mönchengladbach auf einen Zähler.
Man müsse in Leipzig "das Einfache in den Vordergrund stellen", hatte Gisdol vor dem Spiel gesagt. Das gelang den Kölnern kaum. Die Gäste standen tief und verhinderten anfangs zwar die gefürchteten Leipziger Tempovorstöße, im eigenen Ballbesitz brachte der FC aber wenig zustande. Die Konterversuche verpufften oft schon in der eigenen Hälfte. Es häuften sich schnell die Leipziger Angriffe. "Einfach" waren dann die Fehler, die Kölns Niederlage einleiteten. Hector vertändelte den Ball gegen Christopher Nkunku, der den freistehenden Werner bediente. "Einen Bärendienst für die Truppe" nannte der Nationalspieler seinen Fauxpas. Kurz darauf brachte Kingsley Ehizibue im Strafraum Nkunku plump zu Fall, beim dritten Treffer durch Laimer agierte die FC-Abwehr zu zögerlich. Auf Czichos Anschlusstreffer nach einer Ecke reagierten die Kölner Anhänger mit Spott. "Auswärtssieg!", riefen sie. Denn davon war Köln auch nach dem Seitenwechsel weit entfernt.
Jetzt weiß Markus Gisdol, wie viel Arbeit auf ihn wartet
RB Leipzig überrollte den FC in der ersten Halbzeit und offenbarte alle Probleme, die den Geissböcken schon in den Spielen zuvor das Genick gebrochen hatten. Alter Wein in neuen Schläuchen also – doch das muss sich schleunigst ändern. Horst Heldt sprach von „nicht den schönsten Erkenntnissen“, die der neue Sportchef ebenso wie der neue FC-Trainer aus dem 1:4 in Leipzig mitnehmen konnten. Er und Markus Gisdol mussten mitansehen, wie die Mannschaft im Defensivverbund wieder einmal in sich zusammenfiel. Jede Stabilität fehlte, dazu jede Konzentration in den entscheidenden Momenten. Gisdol hatte versucht mit einfachen Vorgaben und dem Personal aus den guten, alten FC-Zeiten für mehr Sicherheit und Erfahrung auf dem Platz zu sorgen. Doch er wurde enttäuscht. Der 50-Jährige dürfte in den 90 Minuten schneller als gedacht erfahren haben, dass die „Klasse von 2017“ nicht mehr die Lösung sein kann. Die Spieler von einst, die heute noch immer einen zentralen Teil des Kaders ausmachen, konnten vor zwei Jahren keinen Abstiegskampf und können ihn auch heute noch nicht. Das muss eine der traurigen, aber ehrlichen Lehren aus dem Spiel in der Red Bull Arena sein. Insofern war die Partie in Leipzig eine schmerzvolle, aber womöglich deutliche und unmissverständliche Erfahrung.
Dass Gisdol Veränderungen wird anstreben müssen, zeigte das Spiel am Samstag in allen Facetten. Der FC besitzt keine stabile Defensive und keinen Plan für die Offensive – weder bei kontrolliertem Spielaufbau noch beim Konterspiel. Kaum ein Ablauf stimmt. Während die Mitaufsteiger aus Paderborn und Berlin die großen Mannschaften aus Dortmund und Mönchengladbach ärgern können, sich in die Liga gebissen haben und vor allem Union zeigt, wie gepflegter Konterfußball gespielt wird, bezeichnete Jonas Hector das FC-Spiel am Samstag zurecht als „strukturlos“ und „blind“. Klarere Worte sind nicht nötig, um aufzuzeigen, wie viel Arbeit auf Markus Gisdol nun wartet. Dass die Arbeit schnell Früchte tragen muss, ist ebenso klar. Horst Heldt warnte nach der Pleite in Leipzig, dass der FC aufpassen müsse, im Abstiegskampf nicht abreißen zu lassen. Köln muss dran bleiben. Dafür aber bedarf es zweier guter Spiele gegen den FC Augsburg und gegen Union Berlin. Diese beiden Partien werden die Richtschnur sein für Gisdol und seine Arbeit.
„Stehen nicht umsonst unten drin“ Heldt über seinen schwierigen FC-Job und Lichtblicke
Sein erstes Spiel als Sportchef des 1. FC Köln hatte sich Horst Heldt natürlich anders vorgestellt. Sportchef Heldt über die Leistung beim 1:4 gegen Leipzig: „Keine Frage, dass wir verdient verloren haben. Es war heute schwierig für uns. Es war zu erkennen, dass die Mannschaft verunsichert ist, wir haben Leipzig eingeladen. Beim Stand von 0:0 dürfen wir nicht ins Risiko gehen und so zurück spielen – das weiß man eigentlich, wenn man hier in Leipzig spielt. Man muss hier möglichst risikolos spielen. Das ist uns nicht gelungen. Wir stehen unten drin, das ist nicht umsonst so. Ein Gegner, der weniger gut Fußball spielt, wäre zum Einstieg leichter gewesen, aber man kann es sich nicht aussuchen. Es ist eine Erkenntnis gewesen, dass wir viel zu tun haben. Das werden wir uns vornehmen.“ Und zu den Kölner Schwachstellen: „Im Spiel nach vorne fehlt uns der Mut. Es müssen sich mehr Leute nach vorne einschalten, wir haben eigentlich auch die Geschwindigkeit. Freitagabend hat man bei Paderborn gesehen, wie es funktionieren kann. Es ist noch zu viel Beton an den Füßen. Wir müssen die Köpfe frei kriegen, dürfen nicht so viel nachdenken.“
Zum kommenden Keller-Duell gegen Augsburg und Union Berlin meinte Heldt: „Wir müssen auf uns schauen und dürfen nicht abreißen lassen. Auf andere Ergebnisse können wir uns nicht verlassen. Heute war nicht der Moment für Wunder. Wir müssen uns fokussieren auf die nächsten Spiele, dann können wir auch unsere Qualitäten ausspielen. Man sieht, dass die Mannschaft gehemmt ist, dass sie eher einen Schritt zurück als nach vorne geht. Das müssen wir natürlich ändern.“ Und zur Frage nach positiven Erkenntnissen: „Ismail Jakobs ist ein junger Spieler, der es auf der linken Seite gut gemacht hat – sowohl vorne als auch hinten. Die Innenverteidiger sind meiner Meinung nach sehr stabil. Von daher gibt es auch positive Ansätze. Anthony Modeste hat 90 Minuten durchgespielt, das hilft ihm. Er hat es heute gegen die Schränke da hinten nicht einfach gehabt, wurde immer doppelt gedeckt. Bei dem einen oder anderen gibt es schon Lichtblicke.“
Nach erneuter Niederlage Mut soll 1. FC Köln wieder auf Kurs bringen
Es war das Debüt von FC-Trainer Markus Gisdol und Sportchef Horst Heldt: der 1. FC Köln stand gegen den Tabellenzweiten RB Leipzig auf dem Platz. Doch auch unter der neuen Besetzung waren keine Punkte für den Effzeh drin. Den einzigen Ball, den der 1. FC Köln in 90 Minuten beim 1:4 (1:3) beim Tabellenzweiten RB Leipzig auf das gegnerische Tor brachte, war der Kopfball von Abwehrchef Rafael Czichos zum 1:3. Die Fans riefen ironischerweise: „Auswärtssieg!“ In der Samstagabendpartie war der Effzeh jedoch weit davon entfernt. Anthony Modeste blieb in 90 Minuten ohne Schuss auf das gegnerische Tor. Ismael Jacobs verlor zwei Laufduelle gegen Lukas Klostermann und Dayot Upamecano, obwohl er jeweils mit deutlichem Vorsprung (aus Abseitspostionen) gestartet war. Nach dem Schlusspfiff stellte sich der neue FC-Sportchef Horst Heldt, der zusammen mit Gisdol den siebten Abstieg verhindern soll, den Fragen der Journalisten.
Frage: Sowohl Union Berlin als auch Paderborn haben Erfolge gegen starke Gegner gelandet, weil sie gute Konter gefahren haben. Was fehlt dem FC im Spiel nach vorn? Horst Heldt: "Der Mut. Paderborn hat es in Dortmund gezeigt, wie es geht. Sie sind mal mit zwei, drei Leuten nach vorn gegangen und haben ihre Schnelligkeit ausgenutzt. Wir müssen auch gegen einen starken Gegner dahin kommen, dass sich mehr Leute nach vorn einschalten. Wir haben eigentlich auch die Geschwindigkeit, aber man merkt, dass da aktuell noch zu viel Beton an den Füßen ist. Die Köpfe müssen wieder frei werden. Wir müssen wieder Mut gewinnen." Frage: War es ein Risiko, mit einem neuen Trainer in dieses Spiel zu gehen? Kann diese Niederlage gegen Leipzig zu einer Belastung für die Stimmung werden? Heldt: "Das sehe ich nicht so. Ich glaube, dass jeder Tag Gold wert ist. Wenn man sich entscheidet, einen Trainer zu wechseln, dann sollte man das auch durchziehen. Eine Mannschaft wird auch abgelenkt, wenn Entscheidungen auf sich warten lassen. Der Verein hat sich entschieden, den Trainer zu wechseln. Dann zählt auch das einzelne Spiel nicht, sondern die Strecke, die Saison, unser Ziel – die Klasse zu halten. Klar, wäre Sülz vielleicht jetzt ein angenehmerer Gegner gewesen, aber die spielen nunmal nicht in der ersten Liga."
Frage: Jetzt kommen die Partien gegen Augsburg und Union Berlin. Wie stark steht der FC da schon mit dem Rücken zur Wand? Heldt: "Wir haben verloren, aber andere Mannschaften wie Bremen und Düsseldorf auch. Aber klar, wir dürfen jetzt nicht abreißen lassen. Wir müssen bei uns anfangen und dürfen nicht auf andere Mannschaften schauen. Wir müssen schleunigst Punkte holen. Aber gegen Leipzig war der Moment für Wunder noch nicht da. Wir waren klar unterlegen." Frage: Umso mehr zählen dann direkte Duelle gegen Mannschaften, die auch um den Verbleib in der Bundesliga kämpfen – wie am Samstag zu Hause gegen Augsburg. Heldt: "Klar. Diese Duelle gegen Mannschaften, die auch unten drin stehen, zählen jetzt. Am Ende müssen wir über dem Strich stehen. Gegen welche Mannschaften wir dann dafür die Punkte geholt haben, ist eigentlich egal."
Kommentar: Alte Garde muss jetzt „durch et Füer“ gehen
Deutlicher hätte man es kaum zeigen können: Mit seiner Aufstellung in Leipzig machte der neue Trainer Markus Gisdol deutlich, auf wen er zumindest kurzfristig setzt. Nach „guten Gesprächen mit dem Spielerrat“ gab er der alten Garde das Vertrauen, jenen „durch et Füer“-Spielern, die unter Vor-Vor-Vor-Vorgänger Peter Stöger große Erfolge gefeiert hatten. Anthony Modeste und Marco Höger in der Startaufstellung, Marcel Risse eingewechselt, dazu ja ohnehin Timo Horn und Jonas Hector auf dem Platz – die Anführer sollten es richten. Gegen Leipzig gelang das nur in Maßen, Jonas Hector leitete die Niederlage ein, Timo Horn konnte sich kaum auszeichnen, Anthony Modeste stand mehr im Abseits als sonst wo und rieb sich gegen das Innenverteidigerduo auf. Sie werden aber schleunigst das Vertrauen mit Leistung zurückzahlen müssen, denn die Wortführer in der Kabine sind auch in der Mannschaft längst nicht unumstritten. Das rotverdächtige Foul von Simon Terodde, mit dem er Dayot Upamecano verletzte, war ein deutliches Zeichen, wie tief der Frust sitzt. Leipzig war zwei Nummern zu groß für diesen 1. FC Köln, aber schon gegen den FC Augsburg und dann bei Union Berlin geht es um mehr als nur drei Punkte. Die alte Garde, die ja auch die dicksten Gehälter im Kader einstreicht, wird dann zeigen müssen, ob sie bereit ist, noch einmal „durch et Füer“ zu gehen.
Bei seinem Debüt als FC-Trainer wartete auf Markus Gisdol (50) eine denkbar schwere Aufgabe. Bei der 1:4-Niederlage in Leipzig blieben seine Kölner letztlich ohne Chance und bleiben damit Tabellen-17. In mehreren Statistiken präsentierte der FC einige Saison-Tiefstwerte.
1. Vereinsübergreifend ist Markus Gisdol seit 7 Bundesliga-Spielen sieglos und der 3. FC-Trainer in Folge, der beim Bundesliga-Debüt verlor. 4 Gegentore im 1. Pflichtspiel auf der Kölner Trainerbank hatte vor Gisdol zuletzt Hanspeter Latour im Januar 2006 kassiert (2-4 in Mainz).
2. Nur 6 Torschüsse waren Tiefstwert für den FC in dieser Saison (zuvor immer mindestens 8 Stück), nur einer davon ging auch tatsächlich aufs Leipziger Tor. 4 der 6 Kölner Abschlüsse waren Kopfbälle. Auch die nur 42% gewonnenen Zweikämpfen waren Tiefstwert für die Kölner 2019/20.
3. Timo Werner bestritt sein 200. Bundesligaspiel und war damit der jüngste Spieler bei seinem 200. Einsatz im Oberhaus (23 Jahre und 262 Tage). Sein Jubiläum krönte Werner mit seinem 75. Bundesliga-Tor, nur Gerd und Dieter Müller waren bei ihrem 75. Tor jünger (jeweils 22 Jahre).
4. Köln kassierte erstmals seit 12. September 2015 mehr als 2 Gegentore vor der Pause, damals hieß es nach 45 Minuten bei Eintracht Frankfurt 1-4. Endstand war 2-6.
5. Typisches FC-Tor: Köln traf beim 1-3 bereits zum 6. Mal in dieser Saison per Kopf und zum 5. Mal nach einer Ecke – beides ist Ligahöchstwert.
6. Doppelte Premiere: Rafael Czichos erzielte in seinem 11. Bundesliga-Spiel sein 1. Tor, Vorlagengeber Birger Verstraete war im 6. Bundesliga-Spiel erstmals an einem Tor direkt beteiligt. Czichos traf schon in der 2. Liga 2-mal für den FC, auch da jeweils nach einer Standardsituation.
7. Köln kassierte im 14. BL-Auswärtsspiel in Folge mindestens 1 Gegentor – letztmals warteten die Domstädter vor 11 Jahren so lange auf eine Weiße Weste in der Fremde (damals sogar 31 Spiele zwischen Oktober 2003 und August 2008 ).
8. Alle 4 Elfmeter gegen Köln wurden in dieser Saison verwandelt. Timo Horn wehrte von den letzten 17 Bundesliga-Elfmetern gegen sich überhaupt nur einen ab, im April 2018 gegen den Freiburger Christian Günter.
9. Köln kassierte in dieser Saison bereits 5 Gegentore von außerhalb des Strafraums (in Leipzig beim 3. und 4. Gegentor) – alleiniger Liga-Höchstwert.
Lehren des Spiels Die ewige Einsicht auf das große Nichts
Nach dem 1:4 (1:3) des 1. FC Köln bei RB Leipzig hat Horst Heldt angedeutet, einige Erkenntnisse aus den 90 Minuten mitgenommen zu haben. Welche, das wollte der neue Sportchef nicht verraten. Nur so viel: „Die schönsten Erkenntnisse waren es nicht.“ Das lässt hoffen, denn schön war aus Kölner Sicht am Samstagabend in der Tat nicht viel. Leipzig war mehrere Nummern zu groß für den FC. Erkenntnis des Spiels: Der 1. FC Köln darf das Spiel in Leipzig nicht zu hoch hängen. Die Jungs vom Rasenballsport haben in dieser Saison schon ganz andere Mannschaften in Grund und Boden gespielt, nicht zuletzt den VfL Wolfsburg im DFB-Pokal (6:1). Wolfsburg, zur Erinnerung, ist in der Bundesliga das Team mit der besten Abwehr der Liga. Dennoch müssen Heldt und Gisdol die richtigen Schlüsse ziehen. Der Kader ist defensiv sicher nicht üppig besetzt. Im Mittelfeld und gerade in der Offensive hat der Klub aber zahlreiche Optionen. Ob es an der Zeit ist, alte Zöpfe abzuschneiden, müssen die neuen Verantwortlichen nun klären. Das 1:4 in Leipzig war kein Beinbruch und auch kein Wermutstropfen für den Trainereffekt, aber es war eine Warnung. Denn jetzt kommen Augsburg und Union – und da gibt es keine Ausreden mehr.
Nachspiel: FC verliert 1:4 in Leipzig Fast mehr als nur ein Klassenunterschied!
Der 1. FC Köln verliert das Spiel in Leipzig deutlich und auch in der Höhe verdient mit 1:4, Gisdols Ideen fruchteten dabei zu keinem Zeitpunkt. Hoffnung gab den Verantwortlichen nach dem Spiel lediglich, dass die kommenden Gegner eher auf Augenhöhe mit den Kölnern sind. Der Zweite von oben spielte gegen den Zweiten von unten; es war klar, dass man nicht unbedingt ein Spiel auf Augenhöhe erwarten konnte. Was sich dann aber den Zuschauern im Leipziger Stadion bot, mutete über weite Phasen an wie ein Spiel eines Spitzenteams, das mit hohem Tempo, großer Ballsicherheit und schnellen Kombinationen einen Gegner fast nach Belieben beherrschte, der zwar willig und bemüht war, in seinen Mitteln aber eher beschränkt und hausbacken schien und deshalb so unterlegen war – fast wie eine Mannschaft aus einer anderen Liga. Rein rechnerisch waren es zwar nur drei Tore, die beide Teams trennten, hätte RB Leipzig jedoch nur die Hälfte seiner 13, 14 Großchancen genutzt, wäre dies dem wirklichen Leistungsunterschied an diesem Tag eher gerecht geworden.
In dem Film "Die Doppelgänger" von 1936 werden Stan Laurel und Oliver Hardy von zwei üblen Typen an den Füßen in zwei halbkugelförmige Fundamente einzementiert und dann an den Rand des Hafenbeckens bugsiert. Dort schwanken sie hin und her, bis sie sich auf der Suche nach Halt in die Arme fallen und ins Wasser stürzen. Es war also ein durchaus passendes Bild, das Horst Heldt wählte, als er über die 1:4 (1:3)-Niederlage des 1. FC Köln bei RB Leipzig sprach: Der eine oder andere Spieler habe "ein bisschen Beton unter den Füßen" gehabt, sagte der seit einer Woche amtierende Sportdirektor. Das vom ebenso neuen Trainer Markus Gisdol umformierte Kölner Team bewegte sich im Duell mit den schnellen Leipzigern über den Platz, als würden Gewichte die Beine beschweren.
Dass sie einen schweren Job übernommen haben, dürfte Gisdol und Heldt schon vor der Partie bekannt gewesen sein. Nun wissen sie, dass es womöglich noch etwas schwieriger als schwierig wird. Man habe gegen ein Team gespielt, das von allen Bundesligisten "vielleicht die beste Form hat", hob Gisdol im Bemühen um Nachsicht im skeptischen Kölner Publikum hervor. "In Ruhe zu arbeiten und Ruhe zu bewahren", das sei jetzt das Wichtigste. Heldt bereitete die Anhängerschaft auf einen zähen Kampf um den Klassenerhalt vor: "Es sollte jedem klar sein, dass das eine Periode ist, die länger dauert", sagte er. Am nächsten Wochenende kommt immerhin ein Gegner nach Köln, der womöglich eher die Kragenweite des FC-Teams hat. Leichter wird das Spiel gegen den Abstiegskonkurrenten FC Augsburg aber nicht unbedingt.
5:1-Kantersieg bei Hoffenheim Beierlorzer über Traum-Einstand beim FSV Mainz
Achim Beierlorzer hat als neuer Trainer des FSV Mainz 05 einen furiosen Start hingelegt. 15 Tage nach seiner Beurlaubung beim 1. FC Köln gab es bei seinem Wiedersehen mit der TSG 1899 Hoffenheim ein 5:1 (1:0) für den 52-Jährigen und die abstiegsbedrohten Rheinhessen. Mainz verbesserte sich durch den Sieg auf den 13. Tabellen-Rang. Mit den Kölnern hatte Beierlorzer noch ein 1:2 gegen Hoffenheim kassiert - das Ende seiner Amtszeit beim FC. Nur neun Tage lagen zwischen seiner Beurlaubung in Köln und seinem Amtsantritt in Mainz. „Das war wie beim Speed-Dating“, sagte der Franke. „Wir hatten Matchglück. Manchmal hat man es und manchmal nicht. Die Mannschaft hat ein tolles Gesicht gezeigt und tolle Moral bewiesen", sagte Beierlorzer nach seinem Coup in Sinsheim. Und: „Es war unheimlich viel Leidenschaft im Spiel. Ein großes Lob an die Mannschaft. Und ich muss auch die Arbeit meines Mainzer Vorgängers Sandro Schwarz loben. Es ist nicht das Ergebnis von einer Woche meiner Arbeit. Die Mannschaft hat auch für Sandro gekämpft. Insgesamt war es eine Wahnsinns-Leistung." Beierlorzers neues Team spielte sichtlich befreiter und engagierter auf als zuletzt unter Sandro Schwarz. Dabei mussten die Mainzer die komplette zweite Halbzeit sogar zu zehnt agieren, da Riedle Baku wegen eines üblen Tritts gegen Sebastian Rudy Rot sah. „Da brauchen wir nicht drüber diskutieren. Das war Rot", sagte auch Beierlorzer nach dem Spiel, als er die Video-Bilder des Fouls sah.
Reservisten-Quartett in Leipzig Erst Verlierer, dann Gewinner?
Mit Spannung wurde die erste Aufstellung von Markus Gisdol als Trainer des 1. FC Köln erwartet. Mit Marco Höger und Anthony Modeste vertraute der 50-jährige auf erfahrende und ihm vertraute Spieler. Ein Quartett dürfte dagegen durchaus enttäuscht über die Nicht-Nominierung für die Startelf gewesen sein – zumindest vor dem Anpfiff. Neben Simon Terodde und Jhon Cordoba mussten auch Spieler wie Dominick Drexler und Louis Schaub auf der Bank Platz nehmen – und dort bleiben. Während im Laufe des zweiten Durchgangs Florian Kainz und Marcel Risse in die Partie kamen, blieben die beiden Kreativspieler in Leipzig komplett außen vor. Insbesondere Schaub zeigte in den letzten Wochen eine aufsteigende Form. Nicht nur, dass der Österreicher gegen Hoffenheim das Tor von Cordoba vorbereitete, gleichzeitig sorgte Schaub immer mal wieder für den ein oder anderen überraschenden Moment und konnte sich auch durch ordentliche Standards auszeichnen.
So sahen Terodde, Cordoba, Schaub und Drexler nach dem Spiel in Leipzig zunächst wie die ersten Verlierer unter Trainer Gisdol aus. Die nächste Partie in einer Woche gegen den Abstiegskonkurrenten aus Augsburg dürfte jedoch eine deutlich andere werden als noch bei den offensivstarken Leipzigern. Ein Duell auf Augenhöhe mit einer anderen Ausrichtung und potentiell deutlich mehr Ballbesitz für den FC. „Die Spieler, die heute enttäuscht mit ihrer eigenen Leistung sind, müssen wir auf ein höheres Niveau heben“, sagte Sportchef Heldt nach dem Spiel. und machte damit deutlich, dass eine der Erkenntnisse gewesen sein dürfte, dass einige Akteure auch unter dem neuen Trainer beim FC weit hinter ihren Möglichkeiten bleiben. Somit könnten die mutmaßlich ersten Verlierer unter Gisdol, gerade weil sie nicht zum Einsatz gekommen waren, zu den heimlichen Gewinnern zählen.
Tiefschlag für Gisdol & Heldt So ist Köln nicht zu retten!
Der Tiefschlag nach dem Kahlschlag! Spätestens jetzt wissen Kölns neue Hoffnungsträger Gisdol und Heldt, was sie sich angetan haben. Das 1:4 in Leipzig war vor allem in der ersten Hälfte ein Offenbarungseid. Gut, dass die Leipziger Hochgeschwindigkeits-Kicker am Ende keine große Lust mehr auf Tore hatten. So ist Köln nicht zu retten! Gisdol muss schon nach seinem ersten Spiel die Stimmung beim Tabellenvorletzten mit Durchhalteparolen kitten. „Es wird ein harter und steiniger Weg.“ Und weiter: „Der Weg geht bis Mai. Da müssen wir jedes Spiel angehen, als wäre es das Letzte.“ Sätze, die man aus Abstiegsjahren nur zu gut kennt. Und der Druck steigt weiter. Die Keller-Konkurrenten Union Berlin, Paderborn, Augsburg und Mainz punkteten. „Das müssen wir auch schleunigst tun “, sagt Heldt. Samstag kommt Augsburg, danach geht‘s zu Union. Aber wie soll die Wende her? Die Erkenntnisse nach Leipzig sind nicht alle neu, aber nach dem Trainerwechsel fast noch ernüchternder.
Es fehlt an Leidenschaft! Ja – und es fehlt an Qualität. Das muss man so deutlich sagen. Der Kader ist in der aktuellen Form alles andere als bundesligatauglich. Zu viele angedachte Leistungsträger (u.a. Hector, Skhiri, Modeste) patzen oder spielen weit unter Normalform. Ein Anführer auf dem Platz ist nicht in Sicht. Jeder hat mit sich zu kämpfen. Es gibt kaum Stabilität nach hinten, dazu strukturloses Gekicke nach vorne. Die Laufwege stimmen oft nicht. Selbstbewusstsein hat derzeit außer Czichos, der seit Wochen stark spielt, keiner. Heldt: „Es ist zu erkennen, dass die Mannschaft verunsichert und gehemmt ist. Wir haben viel zu tun.“ Keine Frage: Gisdol kann nach vier Trainingseinheiten keine Wunder bewirken. Und Heldt muss sich nach dem Katastrophen-Start erst mal sortieren. Aber die Spieler müssen in der Lage sein, sich zu wehren und sich nicht ihrem Schicksal zu ergeben. Aber genau diesen Eindruck machen sie derzeit. So ist dieser FC nicht zu retten!